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907 – 2007<br />

00 Jahre <strong>Eckener</strong>-Schule<br />

Festschrift<br />

<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong>


Inhalt<br />

<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong><br />

2<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Grußwort, Anselm Salinger 5<br />

Grußwort zum 00-jährigen Jubiläum, Prof. Dr. Dres. Papier 6<br />

Grußwort, Prof. Dr. Zöllner 8<br />

Grußwort, Ekkehard Band 0<br />

Grußwort, Dieter Hapel 2<br />

Hugo <strong>Eckener</strong> ( 868 – 954) - ein moderner Kolumbus 5<br />

Chronik der <strong>Eckener</strong>-Schule von 907 bis 2007 22<br />

Schule mit Programm 4<br />

Meine Zeit im Roten Rathaus 45<br />

Neue Pädagogische Schwerpunkte 50<br />

Ein Erfahrungsbericht von 990 bis 2006 50<br />

Soziales Lernen – Gewaltprävention und demokratische Verpflichtung 54<br />

Oberstufe im Wandel der Zeiten 55<br />

Aus den Fachbereichen 58<br />

Der deutsch-französische Schüleraustausch 58<br />

Die Entwicklung des Computereinsatzes an der <strong>Eckener</strong>-Schule 60<br />

Politikwissenschaft 64<br />

Der Fachbereich Biologie im Wandel der Zeit 65<br />

Drei neuere Projekte des Fachbereichs Biologie 67<br />

Das Fach Bildende Kunst 7<br />

Ich-Odysseus, Ich-Personae 74<br />

Physik - ein Fach im Wandel? 77<br />

Sport an der <strong>Eckener</strong>-Schule – Sportliche Erfolge 82<br />

Das Fach Darstellendes Spiel an der <strong>Eckener</strong>-Schule 88<br />

Der Fachbereich Musik 9<br />

Textcollage der Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Deutsch 95<br />

Die Kerze: Eine Einführung in den Chemieunterricht 97<br />

Mathematikwettbewerbe 0<br />

Arbeitsgemeinschaften 0<br />

Die Schach-AG 0<br />

Die GSV – die wohl lustigste Organisationsinstanz der Schule 06<br />

Eltern an der <strong>Eckener</strong>-Oberschule 07<br />

Der Grundständige Zug 0<br />

Etwas ganz Besonderes? Nach der Vierten aufs Gymnnasium 0<br />

„Kinder, Kinder!“ 5<br />

Erfahrungen mit dem grundständigen Zug 7<br />

Erfahrungsberichte einiger Schüler 9<br />

Ehemalige Kollegen 2<br />

00 Jahre <strong>Eckener</strong>, 4 Jahre Urmoneit 2<br />

Ehemaligendatei der <strong>Eckener</strong>-Schule 26<br />

Berichte ehemaliger Schüler 28<br />

Brief aus Amerika 28<br />

Bericht über eine Schulzeit von 9 6 bis 944 29<br />

Koedukation 2<br />

Ostklassen<br />

Flucht mit Maxi 6<br />

Fragmente 8<br />

Liebe Grüße aus Barcelona 44<br />

Fotos aus der Ära Preuß 45<br />

Lebenslauf nach dem Abitur 984 46<br />

Erinnerungen an die Schulzeit 5<br />

<strong>Eckener</strong> verleiht Flügel 5<br />

Brief an Herrn Schwarz 5<br />

Non scholae, sed vitae discimus 55<br />

Papenfuß meets <strong>Eckener</strong> oder 22 Jahre ununterbrochen bei <strong>Eckener</strong>s 58<br />

Fähnchen schwenken beim Diktat 6<br />

Ein <strong>Eckener</strong>-Schüler: Paul Krantz – Ernst Erich Noth 66<br />

Ehemalige Referendare 7<br />

Eigentlich wollte ich überhaupt nicht an die <strong>Eckener</strong>-Schule 7<br />

Impressum 76<br />

Inhalt<br />

<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong>


<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong><br />

Grußwort<br />

Dr. Anselm Salinger<br />

Schulleiter<br />

Liebe Freunde der <strong>Eckener</strong>-Schule,<br />

sehr geehrte Gäste,<br />

seit 00 Jahren besteht nun die <strong>Eckener</strong>-Schule in Mariendorf; für Schüler,<br />

Eltern und Lehrer, ehemalige wie aktive, eine Gelegenheit zu Zusammentreffen<br />

und Austausch, aber auch ein Anlass, einen bilanzierenden Blick zurück<br />

auf die Geschichte der Schule zu werfen und zugleich auch nach vorn<br />

in die Zukunft zu schauen.<br />

907 wurde mit 27 Schülern die Schule als Reformrealgymnasium eröffnet,<br />

9 das heutige Gebäude fertig gestellt. Die Namensgebung erfolgte erst<br />

9 0: <strong>Eckener</strong>-Oberrealschule.<br />

95 wurde die <strong>Eckener</strong>-Schule mit der Gertrud-Stauffacher-Schule zusammengelegt,<br />

die 9 als „Lyzeum“ gegründet worden war.<br />

In ihrer Geschichte erlebte die Schule mehrfachen Wechsel der Systeme:<br />

das Kaiserreich, die Weimarer Republik, das Dritte Reich, die Besatzungszeit<br />

usw. und damit verbunden vielfältige Wandlungen der Schulorganisation, der<br />

Unterrichtsthemen, der zu vermittelnden Werte.<br />

Auch heute steht die Schule vor neuen Herausforderungen. Beispielhaft. seien<br />

genannt: die Umsetzung des Schulreformgesetzes von 2004 mit der Erarbeitung<br />

von Schulprogramm, schulinternem Curriculum, externer und interner<br />

Evaluation; die Verkürzung der Schulzeit auf zwölf Jahre und die Einführung<br />

neuer Fächer und Rahmenpläne. Wie wird die Schule damit umgehen? Ein<br />

guter Anfang wurde gemacht und stimmt uns optimistisch: Lern- und leistungswillige<br />

Schülerinnen und Schüler, eine schulverbundene Elternschaft und ein<br />

motiviertes Kollegium sind das Pfund, mit dem wir wuchern können.<br />

Die vorliegende Festschrift bietet vielfältige Beiträge zur Geschichte und Gegenwart<br />

der <strong>Eckener</strong>-Schule. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern viel<br />

Spaß und manchamal etwas Nachdenklichkeit bei der Lektüre!<br />

4 5<br />

<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong>


<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong><br />

Grußwort zum 00-jährigen Jubiläum<br />

der <strong>Eckener</strong>-Schule Berlin<br />

Prof. Dr. Dres. h.c. Hans-Jürgen Papier<br />

Präsident des Bundesverfassungsgerichts<br />

Zum 00-jährigen Jubiläum gratuliere ich allen Lehrern, Schülern, Ehemaligen<br />

und Freunden der <strong>Eckener</strong>-Oberschule ganz herzlich! Ich tue dies als<br />

ehemaliger Schüler dieser Schule, der im Jahr 962 in Berlin-Mariendorf sein<br />

Abitur abgelegt hat, in großer persönlicher Verbundenheit. Gerne erinnere ich<br />

mich an die aufs Ganze betrachtet wirklich schönen, vielfältigen und unbeschwerten<br />

Tage meiner Schulzeit, die sich als eine solide Grundlage weit über<br />

Studium und Beruf hinaus erwiesen haben.<br />

Eine solche solide Grundlage will die <strong>Eckener</strong>-Oberschule auch im einhundertsten<br />

Jahr ihres Bestehens allen ihren Schülern mit auf den Weg geben.<br />

Zu Recht legt die Schule deshalb viel Wert darauf, neben einer profunden<br />

fachlichen Ausbildung – die eine umfassende Studierfähigkeit der Abiturienten<br />

gewährleisten soll – auch die für ein fruchtbares Miteinander unverzichtbaren<br />

Verhaltensweisen und Werte zu vermitteln. Gegenseitiger Respekt<br />

und ein konstruktiver Umgang mit Konflikten spielen hierbei – ebenso wie die<br />

Bereitschaft zur Toleranz – eine wichtige Rolle. Toleranz lässt gewisse Probleme<br />

erst gar nicht entstehen und führt dazu, dass notwendige Auseinandersetzungen<br />

nicht mit der unerbittlichen Schärfe eines Glaubenskrieges<br />

geführt werden.<br />

Seit dem Jahr 9 0 ist der Luftschiffpionier Hugo <strong>Eckener</strong> Namenspatron<br />

der 907 von der Gemeinde Mariendorf gegründeten Schule. Hugo <strong>Eckener</strong>,<br />

der nach dem Tod von Graf Zeppelin zur zentralen Persönlichkeit der Luftschifffahrt<br />

der 20er Jahre und zu einem wichtigen Repräsentanten Deutschlands<br />

im Ausland geworden ist, steht mit seiner Persönlichkeit für Unternehmergeist<br />

und Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Herausforderungen.<br />

Tugenden, die wir in der heutigen, hochkomplexen und zunehmend von Globalisierung<br />

geprägten Welt sehr gut gebrauchen können. Tugenden auch,<br />

die ganz besonders für junge Menschen in Schule, Ausbildung und Studium<br />

und nicht zuletzt beim Start ins Berufsleben von großer Bedeutung sind.<br />

Viele Schüler der <strong>Eckener</strong>-Oberschule werden nach ihrem Abitur ein Studium<br />

aufnehmen. Ganz gleich für welches Fach man sich hierbei entscheidet: Neben<br />

dem engagierten Fachstudium sollte auch Raum bleiben, die vielfältigen<br />

Möglichkeiten zu nutzen, die die Studienzeit bietet, um über den Tellerrand<br />

der eigenen Fakultät hinauszublicken. Für ein in diesem Sinne breit angelegtes<br />

Studium den unverzichtbaren Grundstock an Wissen und Fertigkeiten zu<br />

legen, ist im Übrigen nicht die geringste Aufgabe einer guten gymnasialen<br />

Ausbildung.<br />

Von vermeintlich eingetrübten beruflichen Perspektiven sollte sich schließlich<br />

kein Schüler hinsichtlich seiner Studienpläne entmutigen lassen. Denn auf<br />

dem Arbeitsmarkt entsteht neuer Bedarf manchmal schneller, als es manche<br />

Prognosen für möglich halten. Auch deshalb ist es wichtig, sich bei der Wahl<br />

des Studienfaches zunächst einmal von persönlichen Interessen, Fähigkeiten<br />

und Talenten leiten zu lassen. Ein bestimmtes Ziel nicht sofort zu erreichen,<br />

bedeutet im Übrigen keinesfalls, es niemals zu erreichen. Lässt man sich von<br />

Rückschlägen nicht entmutigen, stellen sich auch persönliche Erfolge ein.<br />

In diesem Sinn wünsche ich der gesamten „Schulfamilie“ der <strong>Eckener</strong>-Oberschule<br />

eine erfolgreiche Zukunft!<br />

6 7<br />

<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong>


<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong><br />

Grußwort<br />

Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner<br />

Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Schülerinnen und Schüler,<br />

00 Jahre <strong>Eckener</strong>-Schule: Nicht viele Schulen erreichen dieses Alter und<br />

können sich darüber freuen. 00 Jahre - das klingt nach Tradition, nach Altehrwürdigem<br />

und kann auch Stagnation bedeuten. Um es gleich zu sagen:<br />

In dieser Gefahr steht Ihre Schule nicht! Ihre Schule ist in vielerlei Hinsicht<br />

modern, innovativ und flexibel. Methodenvielfalt, Umgang mit neuen Medien<br />

und Nutzung außerschulischer Bildungsangebote sind unübersehbare Zeichen<br />

innovativer schulischer Entwicklungen.<br />

In der <strong>Eckener</strong>-Schule kommt dennoch die Tradition nicht zu kurz: Neben der<br />

hohen Leistungsorientierung spielt die Beachtung der traditionellen Werte für<br />

das Leitbild der Schule eine große Rolle. Sie fühlt sich der Entwicklung der<br />

Gesamtpersönlichkeit ihrer Schülerinnen und Schüler verpflichtet. Die allgemeine<br />

Wertevermittlung und die solide fachliche Ausbildung legen die Fundamente,<br />

damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler studieren können.<br />

Auf diese Art von Tradition kann eine Schule mit Stolz verweisen.<br />

Die <strong>Eckener</strong>-Schule hat sich im Laufe der Jahre immer wieder den sich verändernden<br />

Bedingungen gestellt und ihr Programm danach ausgerichtet.<br />

Berliner Bildungs- und Schulpolitik richten sich ebenfalls nach der Erfordernissen<br />

der Zeit: 2004 gab das moderne Schulgesetz jeder Schule grünes<br />

Licht für mehr Eigenständigkeit und Profilbildung. Sie haben daraus etwas<br />

gemacht und das freut mich sehr.<br />

Wie Sie wissen, will ich Ihnen weitere Eigenständigkeit und Flexibilität ermöglichen<br />

- denn Sie vor Ort wissen am besten, was für Ihre Schule gut ist.<br />

Die % des anerkannten Unterrichtsbedarfs als Vertretungsreserve für kurzfristige<br />

Ausfälle sind ein nächster Schritt, Berlinweit übrigens ein großer, den<br />

sich kein anderes Bundesland leistet: Diese Vertretungsreserve entspricht in<br />

diesem Schuljahr insgesamt 684 Stellenäquivalenten. Sie ist eine große<br />

Chance für die Berliner Schulen, denn sie eröffnet den Schulleiterinnen und<br />

Schulleitern zusätzlichen Gestaltungsspielraum, schnell und flexibel vor Ort<br />

zu reagieren. Das wird uns nur gelingen, wenn wirklich alle Akteure dabei<br />

allein vom Ziel einer optimalen Unterrichtssicherung beseelt sind.<br />

Was ich tun kann, tue ich, und ich hoffe, dass für Sie mein Sofortprogramm<br />

Bürokratieabbau zur Entlastung der Lehrkräfte bereits spürbar ist. Ich sage<br />

Ihnen zu: Es wird fortgesetzt, denn Sie sollen sich auf Ihre vornehmste Aufgabe<br />

konzentrieren können: die optimale Förderung jeder Schülerin und jeden<br />

Schülers und Ihr Bewusstsein, liebe Schülerinnen und Schüler, dass Sie<br />

dann Ihren eigenen Bildungserfolg in der Hand haben.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihrer Schule weitere glückliche und erfolgreiche<br />

Schüler- und Lehrergenerationen.<br />

Es grüßt Sie herzlich<br />

Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner<br />

Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin<br />

8 9<br />

<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong>


<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong><br />

0<br />

Grußwort<br />

Ekkehard Band<br />

Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg<br />

Sehr geehrter Herr Dr. Salinger,<br />

verehrtes Lehrerkollegium,<br />

liebe Schülerinnen und Schüler,<br />

liebe Eltern, liebe Jubiläums-Gäste,<br />

dieses Jubiläum ist ein guter Anlass, um mit Stolz und Freude auf die vergangenen<br />

Jahre zurückzublicken, aber auch um einen zuversichtlichen Blick in<br />

die Zukunft zu richten und Dank zu sagen für alles, was zusammen mit jungen<br />

Menschen und für junge Menschen geleistet worden ist.<br />

Ein Jahrhundert lang wurden viele Generationen von Schülerinnen und Schülern<br />

in der Eckner-Oberschule hervorragend ausgebildet und – je nach den<br />

gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Erfordernissen der Zeit – bestens<br />

vorbereitet in ihr weiteres (Berufs-)Leben entlassen.<br />

Als grundständiges Gymnasien bietet die <strong>Eckener</strong>-Oberschule die Möglichkeit,<br />

bereits ab der 5. Klasse Latein zu lernen. Neben der Vermittlung hoher fachlicher<br />

Kompetenzen wird besonders viel Wert auf den Erwerb sozialer Kompetenzen<br />

gelegt. In zahlreichen Unterrichtsfächern und Arbeitsgemeinschaften<br />

beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit Veranstaltungstechnik,<br />

Wirtschaft und Börse, Politik und Publizistik, schreiben für die Schülerzeitung,<br />

singen im Chor, spielen Theater oder treiben Sport. Getreu dem Motto: „Lang<br />

ist der Weg durch Lehren, kurz und wirksam durch Beispiele.“ (Seneca) wenden<br />

die jungen Menschen ihr erlerntes Wissen in der Praxis an.<br />

Durch den deutsch-französischen Schüleraustausch mit der Renè-Cassin-<br />

Schule in Ginesse bei Paris werden die interkulturellen Kompetenzen der<br />

Schülerinnen und Schüler gefördert.<br />

Die Cafeteria wurde im Jahr 200 mit dem Förderpreis „Praktisches Lernen“<br />

ausgezeichnet. Bemerkenswert ist, dass dieser Ort der Erholung durch Schülerinnen<br />

und Schüler in einer Arbeitsgemeinschaft realisiert wurde.<br />

Er gibt den Jugendlichen und dem Lehrerkollegium die Möglichkeit, sich für<br />

die nächsten Unterrichtsstunden zu stärken oder einfach nur mal „die Seele<br />

baumeln zu lassen“.<br />

An die Cafeteria schließt sich der Schulgarten an. Die Pflege des Schulgartens<br />

und der Wüstenrennmäuse, die auf dem Gelände gehalten werden, gehört<br />

zum pädagogischen Konzept der Schule. Bei der Pflege der Beete und des<br />

Gewächshauses haben Großstadtkinder die Möglichkeit, erste Erfahrungen bei<br />

der Gartenarbeit zu sammeln. Hier erleben sie, dass zwischen Anbau und Ernte<br />

von Erdbeeren, Tomaten und Kartoffeln viel Arbeit geleistet werden muss<br />

und viel Geduld notwendig ist.<br />

Trotz ihres „hohen Alters“ geht die <strong>Eckener</strong>-Oberschule mit der Zeit. In allen<br />

Fächern werden neue Medien eingesetzt, die Arbeit mit Notebooks und<br />

Computern sowie der Einsatz von Medienwagen und Tonabspielgeräten stärkt<br />

die Medienkompetenz.<br />

Mit dieser bunten Palette an Fächern, Kursen, Arbeitsgemeinschaften und<br />

internationalen Kontakten hat sich die <strong>Eckener</strong>-Oberschule zu einem wichtigen<br />

Eckpfeiler der Tempelhof-Schöneberger Schullandschaft entwickelt.<br />

Den Schülerinnen und Schülern wünsche ich weiterhin viele Lernerfolge und<br />

eine schöne Schulzeit. Wie schön die Schulzeit war, weiß man meistens erst,<br />

wenn sie vorbei ist.<br />

Der Schulleitung und dem Lehrerkollegium danke ich für die hervorragende<br />

Arbeit der vergangenen Jahre und wünsche Ihnen weiterhin viel Kraft für Ihr<br />

künftiges pädagogisches Wirken.<br />

Herzlichst Ihr<br />

Ekkehard Band<br />

Berlin, den 28. August 2007<br />

<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong>


<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong><br />

2<br />

Grußwort<br />

Dieter Hapel<br />

Sehr geehrtes Kollegium,<br />

liebe Schülerinnen und Schüler,<br />

sehr geehrte Eltern und Freunde der <strong>Eckener</strong>-Oberschule,<br />

die damals selbständige Landgemeinde Mariendorf (Kreis Teltow) beschloss<br />

im Jahre 906 aufgrund des schnellen Wachstums der Gemeinde und mit<br />

dem Ziel eines guten Schulangebotes die Errichtung eines Reformrealgymnasiums<br />

nebst Realschule.<br />

Bereits 907, dem offiziellen Gründungsjahr der Schule, konnte der Unterricht<br />

mit einer Klasse, einer Sexta mit 27 Schülern, im Hause Ringstraße 99<br />

aufgenommen werden.<br />

In den folgenden Jahren wächst Schülerschaft und Kollegium stetig.<br />

9 kann der Umzug in das eigene Gebäude in der Kaiserstraße 7-20<br />

erfolgen.<br />

In den Folgejahren wird die Schule in unterschiedlichen Schulformen betrieben<br />

und erhält 9 0 für den Bereich der Oberrealschule für Jungen nach<br />

dem Luftschiffpionier Dr. Hugo <strong>Eckener</strong> den Namen <strong>Eckener</strong>-Oberrealschule,<br />

ab 9 8 <strong>Eckener</strong>-Schule, Oberschule für Jungen.<br />

Nach den Kriegswirren kann im September 945 der Schulbetrieb wieder<br />

aufgenommen werden.<br />

Ab 95 wird die Schule als Oberschule wissenschaftlichen Zweiges geführt<br />

und im Jahr 95 mit der Gertrud-Stauffacher-Schule, dem ehemaligen<br />

Oberlyzeum von Mariendorf, zur <strong>Eckener</strong>-Schule vereinigt. Nach der Chronik<br />

bereitete die Integration von Schülerinnen und Schülern und der Lehrerkollegien<br />

keine größeren Probleme.<br />

Seit dem 09.0 . 967 trägt die Schule den Namen <strong>Eckener</strong>-Oberschule<br />

(<strong>Gymnasium</strong>).<br />

Nach der Umgestaltung des Gebäudes, teilweisem Neubau und starken Reformaktivitäten<br />

im Berliner Schulbereich präsentiert sich die <strong>Eckener</strong>-Schule<br />

heute als vierzügiges <strong>Gymnasium</strong> mit einem vielschichtigen Angebot. Etwa<br />

780 Schülerinnen und Schüler beteiligen sich rege am Unterrichtsgeschehen<br />

und am weiteren Schulleben.<br />

Angeboten werden die Fremdsprachenfolgen Englisch/Französisch und Englisch/Latein<br />

ab Klassenstufe sieben.<br />

Besonders stark nachgefragt ist jedoch der bereits ab Klassenstufe fünf beginnende<br />

grundständige Zug mit der verbindlichen Fremdsprachenfolge<br />

Englisch/Latein.<br />

Die <strong>Eckener</strong>-Schule ist im Ortsteil Mariendorf mit ihrem Angebot fest verankert.<br />

Neben den Fremdsprachenangeboten gibt es die Auswahl zwischen<br />

den unterschiedlichsten Wahlpflichtfächern für die Klassenstufen neun und<br />

zehn sowie ein weitgefächertes Kursangebot für die Oberstufe.<br />

Arbeitsgemeinschaften, deutsch-französischer Schüleraustausch, Klassen-<br />

und Studienfahrten etc. bereichern das schulische Leben.<br />

Die Ausstattung der Schule hat sich naturgemäß in den 00 Jahren der<br />

Schulgeschichte stark geändert bzw. positiv weiterentwickelt. Verwiesen sei<br />

hierzu beispielsweise auf die Cafeteria und die Solaranlage.<br />

All dies ist im Rahmen eines schulischen Gesamtkonzeptes zu sehen, in dem<br />

neben der Vermittlung von Wissen die Förderung des sozialen Umfeldes sowie<br />

die Sensibilisierung junger Menschen für ein positives Werte- und Normensystem<br />

steht.<br />

Dieses Ziel ist – unter Einbeziehung aller am Schulleben beteiligter Personen<br />

– nur mit einer ständigen Weiterentwicklung und einem Hinterfragen der<br />

verschiedenen Zielrichtungen möglich. Ein Ansatzpunkt, zu dem sich die<br />

<strong>Eckener</strong>-Schule verpflichtet fühlt.<br />

Dafür wünsche ich der Schule für die nächsten Jahre weiterhin viel Erfolg<br />

Dieter Hapel<br />

Bezirksstadtrat<br />

<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong>


Kollegium 2007<br />

<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong><br />

. Reihe (unterste) von links nach rechts<br />

Marlies Fahrenkrug, Roland Meinecke, Hannelore Römer, Ute Krickeberg,<br />

Susanne Machura, Elisabeth Nacken, Inge Großmann, Norbert Baumgarten<br />

2. Reihe von links nach rechts<br />

Ferdinand Horbat, Anke Horstkamp, Jürgen Schultz, Uta Pews,<br />

Gabriele Horbat, Ursula Weber, Detlef Böhmer, Jürgen Rauchfuß,<br />

Fred Feige, Katrin Kusch<br />

. Reihe von links nach rechts<br />

Peter Landowski, Eva von Scheven, Renate Benning-Massalsky,<br />

Brigitta Henke-Theel, Renate Pannenbecker, Dorit Tochtermann,<br />

Dr. Andrea Biernath, Martina Gohl, Peter Lemdche, Fritz Stuhr,<br />

Manja Vorbeck-Heyn, Petra Kamprowski, Bernd Grießhammer,<br />

Helmut Berger, Manfred Golombek<br />

4. Reihe von links nach rechts<br />

Karen Hübel, Heike Skomski, Sabine Adlkofer, Claudia Beckmann,<br />

Cornelia Gentzsch, Daniela Schmidtke, Anna Kröger, Christine Hohmeyer,<br />

Jana Mattiesson, Birgit Raatz, Klaus-Peter Bender, Dr. Anselm Salinger<br />

5. Reihe (oberste) von links nach rechts<br />

Martin Weschke, Michael Huber, Carola Giesen, Bernhard Lapp,<br />

Jochen Schoene, Dr. Stefan Lorenz, Helga Sprang, Christine Schneeweiß,<br />

Manfred Kohls, Thomas Patrzek, Wolfram Helmert, Till Jacob<br />

Hugo <strong>Eckener</strong> ( 868- 954) – ein moderner Kolumbus<br />

Peter Lundkowski und Karl Döbling<br />

„Ich habe mich für das Zeppelinluftschiff<br />

als transatlantisches Verkehrsmittel<br />

deshalb mit aller Kraft und Überzeugung<br />

eingesetzt, weil ich das gewaltige<br />

Leistungsvermögen der Luftschiffe<br />

kannte und tief davon durchdrungen<br />

war, dass man mit ihnen aller<br />

Situationen Herr werden kann.“<br />

(Hugo <strong>Eckener</strong>)<br />

868 Am 0.8. 868 wurde Hugo <strong>Eckener</strong> als Sohn des Tabakfabrikanten<br />

Johann <strong>Eckener</strong> und dessen Ehefrau Anna in Flensburg<br />

geboren. Nach dem Besuch des Flensburger <strong>Gymnasium</strong>s studierte<br />

<strong>Eckener</strong> in München, Berlin und Leipzig Philosophie und<br />

Nationalökonomie. Das Studium schloss er mit der Promotion<br />

zum Dr. phil. ab und arbeitete dann als freier Schriftsteller und<br />

Mitarbeiter für die „Flensburger Nachrichten“ und die „Frankfurter<br />

Zeitung“. Während einiger Recherchen über den Zeppelin<br />

und nach einem kritischen Bericht über den ersten Zeppelinflug<br />

kam es zu einem direkten Kontakt mit Graf Zeppelin, der<br />

später zur Zusammenarbeit führte.<br />

897 Heirat mit Johanna Maaß, Tochter eines Flensburger Druckereibesitzers.<br />

Ende der 90er Jahre ließ er sich aus gesundheitlichen<br />

Gründen in Friedrichshafen am Bodensee nieder.<br />

90 Ab 90 Veröffentlichungen über die Flugversuche mit einem<br />

Zeppelin-Luftschiff. In zahlreichen Aufsätzen und Vorträgen<br />

setzte sich <strong>Eckener</strong> für die Luftschifffahrt des Grafen Zeppelin<br />

ein. Seit 908 gehörte er der Zeppelin-Gesellschaft an und<br />

4 5<br />

<strong>Eckener</strong><br />

<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong>


<strong>Eckener</strong><br />

<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong><br />

wurde 909 Leiter der Deutschen Luftschiffahrts-AG (DE-<br />

LAG), der ersten Luftreederei der Welt.<br />

9 0 <strong>Eckener</strong> übernahm die Abteilung für Fahrtechnik. Er lernte die<br />

Luftschiffe selbst zu steuern und wurde bald darauf Ausbilder<br />

von Kommandanten und Steuerleuten. lm Ersten Weltkrieg<br />

war <strong>Eckener</strong> auch als Ausbilder für Heer und Marine tätig.<br />

9 7 Nach dem Tode Zeppelins im Jahr 9 7 wurde <strong>Eckener</strong> zur<br />

zentralen Persönlichkeit der Luftschifffahrt. Er leitete während<br />

des Weltkrieges den Bau von 88 Luftschiffen für die Marine.<br />

Mitte der 20er Jahre wurde er Direktor der Verkehrsabteilung<br />

der Luftschiffbau Zeppelin GmbH.<br />

924 <strong>Eckener</strong> steuerte das Reparations-Luftschiff (als Reparationsleistung<br />

für die USA) ZR III „Los Angeles“ über den Atlantik<br />

(erste Atlantik-Überquerung). Mit dem Neubau LZ 27 (Graf<br />

Zeppelin) erfolgten in den Jahren 928- 9 7 70 Reisen nach<br />

Süd- und Nordamerika (über 700 000 km Flugleistung).<br />

Besondere Beachtung fanden eine Weltfahrt 929 und eine<br />

Polarfahrt 9 . Mit dem zweiten Neubau LZ 29 (Hindenburg)<br />

wurde 9 6 ein planmäßiger Passagierverkehr nach<br />

Nordamerika aufgenommen.<br />

9 2 wurde von Kreisen der SPD und des Zentrums anlässlich der<br />

noch ungewissen Kandidatur Paul von Hindenburgs für das<br />

Amt des Reichspräsidenten sondiert, ob <strong>Eckener</strong> zu einer Kandidatur<br />

gegen Hitler bereit wäre. Hindenburgs Entschluss, sich<br />

zur Wahl zu stellen, bereitete solchen Überlegungen ein Ende.<br />

9 7 Am 06.05. 9 7 explodierte das Luftschiff „Hindenburg“ kurz<br />

vor der Landung in Lakehurst (New Jersey / USA). 6 Menschen<br />

kamen ums Leben. Danach wurden der Bau von Luftschiffen<br />

eingestellt und weitere Passagierfahrten mit dem<br />

Luftschiff verboten. Nach dem Kriegsausbruch wurden die<br />

beiden noch vorhandenen Luftschiffe abgewrackt, seitdem<br />

gibt es keine Passagier-Luftschiffe mehr.<br />

9 9 Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges zog sich <strong>Eckener</strong><br />

aus der Öffentlichkeit zurück und konzentrierte sich auf die<br />

Leitung des Unternehmens.<br />

945 Nach 945 arbeitete <strong>Eckener</strong> als politischer Publizist in Konstanz<br />

beim „Südkurier“. 949 erschien seine Autobiographie<br />

„Im Zeppelin über Länder und Meere“.<br />

954 Zuletzt lebte Hugo <strong>Eckener</strong> im Ruhestand in Friedrichshafen.<br />

„Infolge Herzversagens starb dieser einzigartige Luftschiffpionier<br />

am 4. August 954 in Friedrichshafen, jener Stadt, der<br />

er genau wie Ferdinand Graf von Zeppelin durch seine Tätigkeit<br />

als Unternehmer und Luftschiffpionier gleichfalls zu Weltruhm<br />

verhelfen sollte.“ (Italiaander, Weltschau, S. )<br />

Am 4.0 . 9 0 erhielt die Oberrealschule Mariendorf den Namen <strong>Eckener</strong>-<br />

Oberrealschule, nachdem <strong>Eckener</strong> seine Zustimmung gegeben hatte. Die näheren<br />

Umstände sind nicht bekannt, wohl aber lässt sich sagen, was die Zeitgenossen<br />

in <strong>Eckener</strong> sahen und weshalb er als Namenspatron geeignet schien:<br />

• <strong>Eckener</strong> wurde bewundert als Luftfahrtpionier, der durch eine Reihe von<br />

Rekordfahrten weltweit großes Aufsehen erregt hatte. Man begeisterte<br />

sich in den 20er Jahren für alles, was mit Technik zusammenhing, speziell<br />

dem Flugwesen wurde große Aufmerksamkeit entgegengebracht.<br />

• <strong>Eckener</strong> war so etwas wie Balsam für die durch die Niederlage im Ersten<br />

Weltkrieg und den Versailler Vertrag traumatisierte deutsche Seele. Die<br />

vielen Auslandsreisen und offiziellen Empfänge wie privaten Kontakte,<br />

etwa der begeisterte Empfang in New York 924 mit Empfang beim Präsidenten,<br />

wiederholt aus Anlass der Weltfahrt 929, machten ihn zu einer<br />

Art Botschafter für ein erfolgreiches und weltoffenes Deutschland.<br />

• <strong>Eckener</strong> war zugleich ein bedeutender Industrieller, der mit großem Einsatz<br />

und Geschick die Zeppelin-GmbH maßgeblich leitete. Bemerkens-<br />

6 7<br />

<strong>Eckener</strong><br />

<strong>Eckener</strong> <strong>Gymnasium</strong>

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