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Krippenzeitung Nov. 2022

Krippenzeitung vom Oberösterreichischen Landesverband der Krippenfreunde

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Wallfahrtsort im Innviertel

Bauleiters aus Burghausen wurde der Ausbau

des Gotteshauses 1754 beschlossen. Die

Wappen der vier Erwähnten, deren Tatkraft

und Opfersinn wir die heutige Acher Kirche

verdanken, sind unter der Kuppel anerkennend

verewigt.

Im Jahre 1754 zur 400 Jahrfeier war gerade

erst der schlanke 38 Meter hohe Turm mit

dem spitz auslaufenden Zwiebelhelm fertig.

Nach den verschiedenen Erbfolgekriegen war

die Zeit wirtschaftlich schlecht, ständig gab es

Teuerungen

und die Geldbeschaffung

erwies sich als

äußerst mühsam.

Nach

mehreren

Ausführungsgedanken

kam erst der

vierte Plan zur

Ausführung. Er sieht dem barocken Zentralbaugedanken

gemäß vor, dem spätgotischen

Langhaus nach Abbruch der alten Apsis eine

kreuzförmige Anlage mit flachem Muldengewölbe

auf vier innen wie außen gerundeten,

mächtigen Pfeilern anzufügen. In Zusammenschau

von Alt- und Neubau entsteht so

durch das betonte Zurücktreten der Seitenaltäre

der Eindruck einer zweiachsigen Symmetrie.

Auch die schlichte Gestaltung der

Fassade mit den Dreiecksgiebeln und den

streng wirkenden Pilastern sowie die geplante

Farbigkeit, gliedernde Architekturelemente

in Richtung Barock-Klassizismus, während

wir im Kircheninneren ganz dem Spätbarock

bzw. Rokoko gegenüberstehen. Am ersten

Adventsonntag 1771 konnte die Einweihung

der Kirche feierlich durchgeführt werden. Die

Abschlussarbeiten zogen sich noch bis 1772

hinein.

Mehr als eine Kunstrichtung, erscheint der

Barock zunächst als Lebensgefühl und Weltbild.

Aus dem Drama des Lebens mit Krieg

und Leid, Pest und Elend schafft sich der

Mensch Ventil durch das Aufblicken zu einer

letzten, bewegenden Schönheit. Es ist der

Himmel selbst, in den er schaut, der sich über

der sinnbildlichen Trennlinie von Kapitellen

und Gesimsen unseren barocken Kirchen öffnet.

Auf Erden mag der Mensch des Glücks

leichter entbehren, ja entsagen, so ihn nur ein

Hoffnungsschimmer aus der Herrlichkeit des

Jenseits erreicht. Keinen geringeren Anspruch

erhebt die sakrale Kunst des Barock, auch in

der Kirche von Ach.

Zwei Glasfenster unter

dem Titel Krieg und Frieden zieren seit 1946

die Wallfahrtskirche Maria Ach. Einen gewaltigen

Eindruck macht das Glasfenster Krieg.

Die vier apokalyptischen Reiter brausen über

die Welt. Der fahle Tod mäht hin über eine

von Bomben zerschlagene Stadt, aus der glutrote

Flammen aufschlagen bis in den Himmel.

Der zweite schleudert seine Pestpfeile

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