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Kurzes Vergnügen<br />

Die Paarungszeit geht schon Mitte Juli zu<br />

Ende. Erwachsene Tiere ernähren sich ausschließlich<br />

von Baumsäften und Früchten.<br />

Wirklich schmerzhaft kneifen können die<br />

männlichen Hirschkäfer nicht, zu ungünstig ist<br />

der Hebel des "Geweihs‘‘. Vor den kurzen Kieferzangen<br />

der Weibchen sollte man sich dagegen<br />

in Acht nehmen.<br />

Hirschkäfer stehen unter Naturschutz. Größere<br />

Vorkommen gibt es aktuell noch in waldreichen<br />

Gebieten wie dem Spessart und den<br />

Auewälder entlang von Rhein und Elbe. Im<br />

Kreis Mettmann und der Region Düsseldorf haben<br />

AGNU und Biostation Urdenbacher Kämpe in<br />

den letzten Jahren etliche Hirschkäfer-Meldungen<br />

gesammelt, vor allem aus dem Ittertal und Düsseldorf-Gerresheim.<br />

Hirschkäferschutz ist meist Sache des Försters:<br />

Wichtig dabei ist vor allem, dass die sogenannten<br />

"Blitzeichen‘‘, vom Blitz getroffene,<br />

über Jahrzehnte langsam absterbende Bäume,<br />

nicht gerodet werden. An ihre Wurzeln legen die<br />

Weibchen ihre Eier, der kranke Baum reagiert<br />

mit Saftfluss auf die Verletzung; an diesen Käfertränken<br />

rangeln die Männchen mit ihren Kieferzangen<br />

um die besten Plätze.<br />

Ein solch sterbender Baumriese im Wald<br />

gibt einen Eindruck von der Artenfülle in den<br />

ehemaligen Urwäldern Germaniens; er bietet<br />

vielen weiteren Tierarten Heimat und Nahrung.<br />

Künstlich herstellen lässt sich ein solcher Lebensraum<br />

nur mit großem Aufwand, mit dicken<br />

Stammstücken von Laubholz und Häckselmaterial,<br />

das zu einer "Käferpyramide‘‘ aufgeschichtet<br />

wird.<br />

In ein paar Jahren, wenn sich der Käfermeiler<br />

an der Bachstraße ungestört zersetzen kann, hat<br />

sich hoffentlich das Kunstwerk aus Holz in viele<br />

lebendige Kunstwerke - in Hirschkäfer - verwandelt.<br />

Nur wenige Minuten dauerte es allerdings,<br />

bis die Skulpturen und der Meiler von den Kindern<br />

als Klettergerüst entdeckt wurde. Spielplatz,<br />

Lernort und Lebensraum in einem Ding<br />

zusammengefasst - Viel Spaß damit!<br />

Geschafft: Die Kunst-Truppe vom Gymnasium Neandertal mit Lehrer Carsten Nummert<br />

(links)<br />

12 Der Kiebitz Nr. 78 - 3/06

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