LFA69_RZ-21.10.22
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Landfrauen
Hamburg
aktuell
Nr. 69
November 2022
Tipps gegen den Enkeltrick
Seite 8
Sommerlehrfahrt Hitzacker
Seite 12
Erinnerungen an die Sturmflut
Seite 42
Land Frauen
Landfrauenverband Hamburg e.V.
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NR. 69 NOVEMBER 2022
Landesverband
Erntekrone.......................................................... 4
Rathausfest Bergedorf...................................6
Telefonbetrug..................................................8
Neues aus Berlin...........................................10
Aus dem grünen Bereich
Äpfel vom Senator....................................... 12
Landfrauen unterwegs
Hitzacker........................................................14
Schloss Bothmer...........................................14
Förderkreis
Bienenhotels..................................................16
Interview
Franziska Hoppermann.............................. 18
Berühmte Frauen
Lena Meyer-Landrut................................... 20
Junge Landfrauen
Reise an die Ostsee...................................... 22
Workshop...................................................... 24
Sport............................................................... 25
Familienseiten
Rollator-Training..........................................26
Energie sparen.............................................. 29
Kinderseite.....................................................30
Aus den Ortsvereinen
Allermöhe/Moorfleet ............................... 32
Altengamme................................................. 34
Kirchwerder.................................................. 38
Neuenfelde.................................................... 42
Ochsenwerder.............................................. 44
Gartentipp........................................... 46
Gesundheit......................................... 48
Cartoon....................................................19
Impressum.......................................... 41
Rezepte.................................................. 50
Liebe Landfrauen,
liebe Förderkreismitglieder,
liebe Leserinnen
und Leser!
Krisen über Krisen, so gestaltet sich das Leben zurzeit für die Menschen.
Wahrscheinlich geht es Ihnen/ Euch genauso wie mir, ich möchte mein
unbeschwertes Leben zurück, aber darf ich mich tatsächlich so herunterziehen
lassen. Sollte ich nicht lieber dankbar dafür sein, wie gut es mir und uns
tatsächlich geht?
Ich erinnere mich, der Sommer war herrlich, wir konnten uns wieder treffen,
wir konnten zum Schwimmen gehen, ins Kino, ins Theater, ins Konzert. Die
LandFrauen waren auf Reisen, nach Oberbayern und vor Kurzem erst nach
Potsdam. Auf beiden Reisen haben wir uns wieder gespürt, unsere Lebensfreude
war zurückgekehrt.
Für mich war einer der Höhepunkte der LandFrauentag in Fulda. 3000 Land-
Frauen in der Festhalle, Frauenpower pur. Gemeinschaft und Stärke habe ich
hautnah gefühlt. Diese Begeisterung, sowohl bei den Festrednerinnen und
Festrednern, denen es problemlos gelang ihr Publikum mitzureißen, als auch
bei den Besucherinnen. Da war sie wieder, die Lebensfreude, die Nähe und die
Zuversicht.
Genau auch diese Gefühle hatten wir alle bei der Übergabe der Erntekrone,
diesmal konnten wir direkt in unsere strahlenden Gesichter sehen, keine
Maske verbarg das Lächeln. Wir konnten die feierliche Atmosphäre genießen
und durften uns am Gesang beteiligen.
Dies sind nur ein paar Beispiele, die mir zeigen, dass Dankbarkeit gerade in
dieser Zeit so wichtig ist. Sie erinnern uns daran, dass es auch Menschen gibt,
denen es nicht so gut geht wie uns und denen wir mit unserer Menschlichkeit
zur Seite stehen müssen. Aber da sehe ich kein Problem, denn LandFrauen
stehen für Vielfalt, Teilhabe und ein vernünftiges Miteinander.
Ich wünsche uns allen eine geruhsame Weihnachtszeit und alles Liebe
und Gute für 2023, besonders Zufriedenheit, Dankbarkeit und Gesundheit.
Herzliche Grüße
Barbara Froh
Die Hamburger
Ortsvereine
Buchtipps............................................. 54
Verbraucherzentrale................ 56
e
Neuenfelde
rg
Altenwerder-Moorburg u
Neuland
Moorwerder
Elbe Billwerder-Boberg
Allermöhe/Moorfleet/Reitbrook
Curslack-Neuengamme
Altengamme
Ochsenwerder Kirchwerder
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LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Auf die eigene Kraft vertrauen
Übergabe der Erntekrone
vom LandFrauenverband
Hamburg
„Gott is bi di. Wees man nicht bang!“,
heißt es in dem Lied, das wir jedes Jahr
zu Erntedank singen. Nicht ängstlich
sein, Mut haben und auf Gott vertrauen,
gäbe uns Kraft, sagte Bischöfin Kirsten
Fehrs in ihrer Erntedankansprache.
Zum 26. Mal übergab der Hamburger
LandFrauenverband die Erntekrone an die
Stadt Hamburg. Auch Bürgermeister Dr.
Peter Tschentscher zählte mit seiner Ehefrau
Eva-Marie zu den Gästen, wie auch
viele Landfrauen. In diesem Jahr nahm die
Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft,
Carola Veit symbolisch das traditionelle
Zeichen des Brauchtums in Empfang.
„Etwa 25 Prozent der Versorgung
erfolgt durch das Landgebiet in Hamburg“,
sagte sie und dankte der Landwirtschaft.
Die erste Vorsitzende des LandFrauenverbandes
Barbara Froh unterstrich die Bedeutung
der regionalen Versorgung und erinnerte
daran, dass „Danke zu sagen“ nicht
oft genug geschehen könne. Dank ist auch
Wertschätzung, für das, was wir ernten. Der
Präsident des Wirtschaftsverbandes Gartenbau
Nord, Andreas Kröger, sorgt sich, dass
die Energiekosten für die Betriebe große
Belastungen seien. Bereits zum zehnten Mal
begleiteten die amtierenden Erntemajestäten
der Gemeinschaft Vier&Marschlande
die Übergabe der Erntekrone. Sie verwiesen
auf die Regionalität und deren Bedeutung
für den Klimaschutz. „Wir haben so viele
Vier- und Marschländer, die aktiv dafür
sorgen, dass wir in der Lage sind, uns selbst
zu versorgen, unter anderem mit Gemüse,
Fleisch, Blumen und vielem mehr. Auch haben
wir das Alte Land direkt auf der anderen
Elbseite, was mit ihren Obstprodukten
die Vielfalt der Regionalität erweitert. Diese
Regionalität ist der beste Klimaschutz, den
wir erzielen können.“ Untermalt wurde die
Feierlichkeit von dem Sänger Tobias Elze.
Imke Kuhlmann
Barbara Froh, 1. Vorsitzende des Hamburger
Landfrauenverbandes spricht ihr Grußwort
Bischöfin Kirsten Fehrs und die Präsidentin der
Hamburgischen Bürgerschaft Carola Veit
Landfrauen und Erntemajestäten
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Landesverband
NR. 69 NOVEMBER 2022
Bergedorfer Rathausfest
Der LandFrauenverband
Hamburg und der Förderkreis
waren dabei!
Kurzentschlossen hatte sich schnell eine
Gruppe von Frauen zusammengefunden,
ein Infostand mit Zelt und allem, was dazu
gehört, war schnell organisiert. Bei strahlendem
Sonnenschein konnten wir die BesucherInnen
im Bergedorfer Rathauspark
über die Ziele des LandFrauenverbands und
unsere Veranstaltungen informieren. Der
Lohn für die netten Gespräche waren neue
Mitglieder und viele Interessierte.
Bärbel Roloff
Eine informative Truppe
Erntedank
Umzug am 2. Oktober 2022
Endlich durfte nach coronabedingter
Pause der Ernteumzug
in Kirchwerder wieder starten.
Statt vieler Worte hier viele
schöne Bilder!
Bärbel Roloff
Der Wagen der Kirchwerder
Landfrauen
Der Wagen der Jungen Landfrauen
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LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
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Landesverband
NR. 69 NOVEMBER 2022
Barbara Froh trifft ...
... Cornelia Schmidt-Hoffmann,
Bezirksamtsleiterin in Bergedorf
Bereits im letzten Jahr zur Übergabe der Erntekrone
durch den LandFrauenverband Hamburg an die
Stadt Hamburg durften wir Cornelia Schmidt-Hoffmann
als Gast begrüßen. Kurz darauf folgte ein Kennenlernen
im Bergedorfer Rathaus. „Ich schätze die
Arbeit der Landfrauen sehr und freue mich auf eine
gute Zusammenarbeit“, sagte die Verwaltungschefin.
Die Landfrauen freuen sich auch darauf.
Nachruf
Ellen Rademacher
Am 03.08.2022 verstarb unser Ehrenmitglied und
Trägerin der goldenen Biene des Deutschen Land-
Frauenverbandes, Frau Ellen Rademacher, im Alter
von 99 Jahren. Im Dezember wäre sie 100 Jahre alt
geworden, aber das war nie ihr Ziel, wie ich auf ihrer
Trauerfeier erfuhr. Denn die 100 sei ja nur eine 1 mit
zwei Nullen, die 99 sehe jedoch aus wie zwei Luftballons
mit zwei Bändern daran.
Ellen Rademacher war bereits 1948, im Gründungsjahr
der meisten LandFrauenverbände, bei den Land-
Frauen eingetreten.
Von 1971 bis 1979 war sie die 1. Vorsitzende des
Ortsverein Curslack-Neuengamme und von 1971 bis
1987 hat sie das Amt der 1. Vorsitzenden auch für den
LandFrauenverband Hamburg ausgeübt.
Als 1980 der erste Weltkongress der LandFrauen in
Hamburg, im CCH stattfand, hatte sie besonders viel
zu organisieren, es waren unter anderem Frauen aus
Ghana, Indien und Australien angereist.
sich um den Hof und
ihre noch kleinen Kinder
kümmern, engagierte sich
Ellen Rademacher in vielen
sozialen Projekten.
So kümmerte sie sich
in der Kirchengemeinde
Neuengamme um
einsame Senioren, half
Angehörigen von Patienten des Unfallkrankenhauses
Boberg, indem sie ihnen kostenlose Unterkunft bot,
war als Schöffin tätig und unterstütze den Weihnachtsbasar
der Kirchengemeinde mit ihren Handarbeits-
und Bastelarbeiten.
Eine Frau wie Ellen Rademacher führt uns deutlich
vor Augen, wofür LandFrauen stehen, nämlich für Zusammenhalt,
soziales Engagement und Gemeinschaft.
Wir werden ihr Andenken in Ehren halten.
Barbara Froh
Trotz oder gerade wegen einiger privater Herausforderungen,
sie wurde sehr jung Witwe und musste
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LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Telefonbetrug und wie Sie sich schützen
„Das könnte mir
nicht passieren!“
… wer das glaubt, tappt schnell in die Falle.
Doch mit psychologisch geschickter Gesprächsführung
bringen die Täter vor allem
ältere Menschen dazu, ihr gesamtes Vermögen
an eine fremde Person zu übergeben
oder an einem „Übergabeort“ zu hinterlegen.
Hinter diesen Anrufen verbergen sich
perfide und komplexe Lügengeschichten,
die die Täter überzeugend und hartnäckige
vortragen. Viele Opfer haben ihr Vermögen
übergeben, obwohl sie ein mulmiges Gefühl
hatten. Hier die gängigsten Varianten des
Telefonbetrugs:
Falsche Polizeibeamte
Angebliche Polizeibeamte, Staatsanwälte
o.ä. behaupten, dass Mitglieder einer Einbrecherbande
festgenommen wurden. Bei
diesen sei eine Liste gefunden worden, auf
der sich auch der Name des Angerufenen befindet.
Deshalb müsse dessen Hab und Gut
schnellstens in Sicherheit gebracht werden.
Hierzu wird ein Polizeibeamter in Zivil angekündigt,
der Geld und Wertsachen abholen
wird oder das Geld soll an einem öffentlichen
Ort zur Abholung hinterlegt werden.
Befindet sich das Vermögen der Angerufenen
nicht zu Hause, werden die örtliche
Polizei und auch die Mitarbeiter der Hausbank
als korrupt bzw. kriminell und als
Komplizen der Einbrecher dargestellt. Deshalb
müsse das Geld vom Konto oder aus
Schließfach gesichert und zur Überprüfung
abgeholt werden.
Schockanrufe
... sind eine Kombination aus Enkeltrick
und Call-Center-Betrug.
Die Anrufer geben sich am Telefon als Verwandte
oder als ein mit dem Vorgang betrauter
Polizeibeamter/Rechtsanwalt aus.
Sie berichten, dass entweder sie selbst als
angeblicher Verwandter (meist Sohn oder
Enkel) oder ihr vermeintlicher Mandant
einen Verkehrsunfall verursacht und dabei
Personen bzw. Kinder schwer verletzt haben
soll. Nur durch die sofortige Zahlung eines
Geldbetrags in bar habe der Verwandte keine
strafrechtliche Verfolgung zu befürchten.
Darüber hinaus gibt es weitere Varianten:
die Betrüger schildern, dass
das vermeintliche Familienmitglied
selbst einen schweren
Unfall gehabt habe und
nun sofort operiert werden
müsse. Die Operation könne
jedoch nur dann durchgeführt
werden, wenn sie
vorher in bar bezahlt wird.
Es wird vorgegeben, dass
das Geld und Wertsachen
im Bankschließfach nicht
mehr sicher seien und zur
Verwahrung an die Polizei
übergeben werden müssten
bei dem Geld, das auf dem
Bankkonto liegt, könnte es
sich um Falschgeld handeln,
dass durch die Polizei überprüft
werden muss. Leider
kommt es immer wieder vor, dass fünf- bis
sechsstellige Beträge an die Täter übergeben
werden.
Der „Enkeltrick“
Rate mal, wer dran ist, Oma!
Beim „Enkeltrick“ handelt es sich um eine
spezielle Form des Trickbetrugs. Die Täter
rufen gezielt ältere Menschen an. Mit einer
einstudierten Gesprächsführung schaffen
sie ein Vertrauensverhältnis und bringen
so die Angerufenen dazu, hohe Summen
an Bargeld an eine Ihnen fremde Person zu
übergeben. Dabei nutzen sie Gegebenheiten
aus, die sie überwiegend bei älteren Menschen
vermuten, z.B. Schwerhörigkeit, allein
lebend und viel zu Haus, Einsamkeit, Hilfsbereitschaft,
Arglosigkeit, Zerstreutheit
oder auch Demenz. Derartige Taten sind
geeignet, das Opfer um seine Altersvorsorge
bzw. die Ersparnisse seines gesamten Lebens
zu bringen.
Woran erkenne ich einen
„Enkeltrick“?
Klassischerweise lässt der Täter bei dem
Anruf „seinen Namen“ erraten (z.B. „Hallo
Oma! … weißt Du nicht, wer dran ist?“)
und baut durch diesen erregten Irrtum sofort
Vertrauen auf. Nach einem kurzen belanglosen
Vorgespräch wird dem Opfer von
einer Notsituation oder einem finanziellen
Im Juli hatte der LandFrauenverband eine interessante
Veranstaltung zum Thema Prävention
organisiert
Engpass erzählt und gleichzeitig eine hohe
Geldforderung gestellt. In der Regel verläuft
der Ablauf eines „Enkeltricks“ über mehrere
Anrufe an einem Tag. Die Täter bauen
bei ihren Anrufen immer einen immensen
zeitlichen und psychischen Druck auf, stellen
ihr Anliegen als äußerst dringlich dar
und setzen auf unbedingte Geheimhaltung.
Geht das Opfer auf eine Geldübergabe ein,
wird kurz davor erklärt, dass der Anrufer
selbst verhindert sei, aber ein guter Freund
oder Mitarbeiter einer entsprechenden Firma
diese Aufgabe übernimmt.
Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden,
zeigen Sie diese Tat unbedingt bei
der Polizei an! Schämen Sie sich nicht, jeder
kann auf diese besonders gemeine Betrugsmasche
hereinfallen. Hinweise zum Anruf
/ den Anrufen können der Polizei helfen,
Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen
entsprechend zu sensibilisieren und
die Täter zu überführen.
Ein gesundes Misstrauen
ist keine Unhöflichkeit!
Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und lassen
Sie sich Zeit, diese Anrufe zu überdenken!
Kann diese abenteuerliche Geschichte stim-
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Landesverband
NR. 69 NOVEMBER 2022
men? Wenden Sie sich an eine Person Ihres
Vertrauens – egal, welche Anweisungen Sie
vom Anrufer erhalten haben! Legen Sie
auf! Wählen Sie dann erst die 110 (oder die
Nummer Ihres Polizeikommissariats) und
sprechen Sie mit der richtigen Polizei! Die
Täter suchen ihre potentiellen Opfer gezielt
nach altmodisch klingenden Vornamen aus.
Ändern Sie bitte Ihren Telefonbucheintrag
und kürzen Ihren Vornamen ab, ggf. wechseln
Sie zusätzlich Ihre Telefonnummer!
Bedenken Sie:
Die Polizei erfragt keine Bankdaten wie
Kontonummer, Kontostand oder Inhalt
vom Schließfach! Auch fragt sie nicht nach
Verstecken von Wertsachen und Geld bei
Ihnen zu Hause. Die Polizei setzt Sie niemals
unter dem Vorwand, geheime Ermittlungen
unterstützen zu müssen, unter
Druck! Die Polizei wird Sie niemals auffordern,
Geld von der Bank abzuheben und Ihr
Vermögen in Bargeld oder Wertsachen z.B.
Quelle: Polizei Hamburg
zur Übergabe vor dem Haus zu deponieren
oder an einen vermeintlichen Polizisten zu
übergeben! Es gibt viele Varianten des Ablaufs
solcher Telefonanrufe. Eines vereint
sich jedoch in allen Varianten: Die Anrufer
haben es IMMER AUF IHR GELD abgesehen!
Qualifizierungsmaßnahme
zur
Büroagrarfachfrau
Dritte Runde ist gestartet
Mit großer Resonanz konnte das dritte Modul Anfang November starten.
Mit 63 Unterrichtsstunden werden die Teilnehmerinnen an neun
Seminartagen sich diesmal auch unter anderem mit Themen wie Vereinbarkeit
von Familie und Beruf, Mitarbeiterführung, Bewältigung von
Konfliktsituationen oder auch Rhetorik beschäftigen.
„Wir freuen uns, dass die Maßnahmen so guten Zuspruch haben, denn
so können wir zeigen, dass Landfrauen durchaus mehr zu bieten haben,
als Kuchen zu backen“, so Barbara Froh, 1. Vorsitzende des Hamburger
Landesverbandes.
Imke Kuhlmann
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LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Landesverband
NEUES BERLIN
AUS
Schulterschluss
mit der
Landwirtschaft
ist notwendig
Der Deutsche LandFrauenverband sieht die
wachsenden Existenzängste vieler Menschen
in der Landwirtschaft mit Sorge und ruft zum
Zusammenhalt auf – für die Zukunft der regionalen
Lebensmittelversorgung.
Mit Blick auf die jüngsten Proteste in den Niederlanden als Reaktion
auf politische Maßnahmen zur Reduktion von Stickoxidemissionen
sagt dlv-Präsidentin Petra Bentkämper: „Viele Landwirtinnen
und Landwirte fühlen sich an den Pranger gestellt und alleingelassen,
obwohl sie sich an die geltenden Gesetze halten. Die notwendige
Transformation der Landwirtschaft geht mit steigenden
Umweltauflagen einher. Einige Betriebe werden sich komplett umstellen
oder aufgeben müssen. Bei unseren Nachbarn ist gerade ein
Punkt erreicht, an dem sich Existenznöte, Wut und Enttäuschung
in Aggressionen entladen. Umso entschiedener stelle ich mich gegen
die aufkeimende Gewalt. Nicht Konfrontation, sondern Kooperation
ist geboten. Die Zukunft unserer heimischen Landwirtschaft
steht auf dem Spiel, das muss unseren Verbraucherinnen und Verbrauchern
klar sein.“
Auch in Deutschland befinden sich viele landwirtschaftliche Betriebe
aktuell in einer sehr angespannten wirtschaftlichen Situation.
Das gilt insbesondere für Tierhalterinnen und Tierhalter, aber auch
andere Produktionszweige haben mit hohen Betriebsmittelkosten
zu kämpfen. In der Direktvermarktung sehen sich viele mit sehr
starken Umsatzeinbrüchen im Jahresvergleich konfrontiert. Multiple
Krisen (Pandemie, Seuchen, Ukraine-Krieg, Klimawandel) sorgen
für lange nicht dagewesene Marktverwerfungen. Gemeinsam
mit politischer Zögerlichkeit befeuern diese die Planungsunsicherheit
der Landwirtinnen und Landwirte.
Petra Bentkämper stellt weiterhin fest: „Bedeutende Teile der Gesellschaft
stellen höchste Anforderungen an die landwirtschaftliche
Produktion. Gleichzeitig können immer weniger Verbraucherinnen
und Verbraucher die damit verbundenen Mehrkosten an der Ladentheke
mittragen, nicht zuletzt aufgrund niedriger Einkommen
und angesichts stark steigender Inflation. Als Konsequenz verlieren
landwirtschaftliche Betriebe an Rentabilität.“
Unsicherheit in der Nahrungsmittelversorgung, auch die hohen
deutschen Qualitätsstandards können nicht mehr durchgehend
sichergestellt werden. Das Angebot regional produzierter Lebensmittel
reduziert sich. Dabei bestätigt der aktuelle Ernährungsreport
2022 den ausgeprägten Wunsch der Verbraucherinnen und Verbraucher
nach Regionalität.
„Deshalb geht mein eindringlicher Appell an unsere Verbraucherinnen
und Verbraucher: Solidarisiert Euch mit den Landwirtinnen
und Landwirten! Fordern wir jetzt gemeinsam die politischen Entscheidungsträger
auf, unserer Landwirtschaft in Deutschland mit
der ganzen Bandbreite ihrer Leistungen eine sofortige Perspektive
in die Zukunft zu geben!“ appelliert Petra Bentkämper.
Quelle: Deutscher Landfrauenverband
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Aus dem grünen Bereich
NR. 69 NOVEMBER 2022
Landwirtschaftskammer
Der Gartenbau braucht
Nachwuchs –Hanna Winter
kümmert sich darum
Seit April 2022 bin ich als Beraterin für die
Ausbildungsakquise im Team der Landwirtschaftskammer
Hamburg aktiv. Ich
setze mich in Schulen und auf Veranstaltungen
für die Werbung von Nachwuchskräften
für den Gartenbau ein, um Fachkräfte
für morgen zu sichern. Mein Ziel
ist es, vor allem junge Menschen über die
Tätigkeiten eines Gärtners zu informieren
und sie für diesen Beruf zu begeistern, sodass
die Anzahl an Auszubildenden steigt.
Dazu gehört natürlich auch eine erhöhte
Bereitschaft der Betriebe, auszubilden.
Die Zukunft für Grüne Berufe liegt mir
besonders am Herzen, da ich auf einem
Ackerbaubetrieb im Kreis Uelzen (NDS)
aufgewachsen bin und weiß, wie vielseitig
und spannend diese Arbeit ist. Nach dem
Studium der Agrarwissenschaften sammelte
ich berufliche Erfahrungen in einem
Pflanzenzüchtungsunternehmen und im
Obstbau des Alten Landes. An der neuen
Aufgabe schätze ich besonders den direkten
Austausch mit Gärtnereien und potenziellen
Auszubildenden.
Hanna Winter
Hanna Winter ist Beraterin für die Ausbildungsakquise.
Auf Hamburger Jobmessen
bewirbt sie den Beruf des Gärtners/der
Gärtnerin.
Am 24.09.2022 verschenkten Obstbauern
bei der Aktion „Zeit der deutschen
Äpfel – Natürlich von nebenan“ in ganz
Deutschland Hunderttausende Äpfel an
Verbraucher, um für den regionalen Anbau
von Obst zu werben und über den Obstbau
zu informieren. Viele Passanten bedankten
sich mit einem strahlenden Lächeln
für das knackige Präsent. An mehr als 340
Standorten in Deutschland machten die
Obstbauern damit auf die Bedeutung von
regionalem Anbau aufmerksam. Im Norden
waren über 180 Teilnehmer an über 50
Standorten dabei.
Hamburgs Umwelt- und Agrarsenator
Jens Kerstan hat persönlich die Schirmherrschaft
für die Hamburger Obstbauern
übernommen. Dabei half er fleißig mit und
hat die frisch geernteten Äpfel aus dem Alten
Land an die Hamburger Passanten verteilt.
Mit großem Erfolg. Bis zu 700 Äpfel
wurden nur am Gänsemarkt verteilt. Auch
am Hauptbahnhof und an den Landungsbrücken
an den Fähren konnte man sich
über die aromatisch schmeckenden Früchte
freuen. Viel wichtiger war aber, dass
auch Herr Kerstan die Botschaft übermittelt
hat, dass die Menschen bei ihren
Einkäufen bewusst auf die Erzeugnisse aus
ihrer Region achten sollen.
Ziel der Aktion war es, den Verbrauchern
Informationen über die aktuelle Situation
der Obstbauern zu vermitteln. Denn
durch preisgünstige Importe bekommen
die deutschen Obstbauern zunehmend
Probleme beim Absatz ihrer Produkte.
Die explodierenden Energiepreise, gestörte
Lieferketten und schlechte Verfügbarkeit
von Betriebsmitteln wirken sich drastisch
auf die heimische Produktion aus.
Bauernverband
Saftig-süße
Geschenke
die von Herzen kommen
Dabei ist der Apfel das beliebteste Obst in
Deutschland. Die rund 6500 Familienbetriebe
decken 65 % des Bedarfs an Äpfeln
in Deutschland. Sie sorgen dafür, dass die
Bevölkerung trotz steigender Kosten immer
noch Früchte aus heimischem Anbau genießen
können. Egal ob Äpfel, Birnen, Erdbeeren,
Heidelbeeren, Kirschen oder Pflaumen
- die Obstproduktion ist auch immer ein
Stück Herzensangelegenheit und ganz viel
Handarbeit.
Verbraucher können durch bewussten Konsum
von Produkten mit kurzen Transportwegen
etwas für die CO₂-Bilanz und den
Klimaschutz tun. Äpfel aus Übersee sind
im Schnitt 28 Tage unterwegs, bis sie in den
Handel kommen. Solch ein Schiffstransport
überschreitet den Energieverbrauch
einer Lagerung in Deutschland deutlich.
Wer deutsche Äpfel kauft, schützt Klima
und Umwelt, fördert die eigene Gesundheit
und unterstützt die heimischen Obstbaubetriebe.
Alica Huckfeldt
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LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Sommerlehrfahrt
Endlich, nach 2 Jahren Pause bedingt durch
die Corona Pandemie geht es wieder auf
Sommerlehrfahrt. Wir trafen uns an den bekannten
Bushaltestellen Frascatiplatz/Bergedorf
und am Harburger Bahnhof, um in
Richtung Hitzacker zu fahren. Hitzacker ist
eine Kleinstadt an der Mündung der Jeetzel
in die Elbe. Angrenzend an das Wendland
und die Lüneburger Heide gehört die bezaubernde
Stadt mit ihren Fachwerkhäusern
zum Naturraum Elbtalaue, während der
westliche Teil der Stadt mit dem angrenzenden
Höhenzug, die sogenannten Elbhöhen
zur Lüneburger Heide gezählt werden.
Reisende finden in Hitzacker, das auch
anerkannter Luftkurort
ist, einen gut erhaltenen
Bestand an Backsteinund
Fachwerkhäusern,
die heute hinter neuen
Hochwasserschutzanlagen
relativ sicher vor den
alljährlichen Überflutungen
durch die Elbe
sind. In Hitzacker, auf
dem öffentlichen Parkplatz für Autos und
Busse angekommen, wartete der Stadtführer
auch schon auf unsere Landfrauengruppe.
Nach ein paar einleitenden Worten,
was uns die nächste Stunde erwartet, war
unser erster Anlaufpunkt die neue Hochwasserschutzanlage,
die 2008 fertiggestellt
wurde. . Schwere Hochwasser machten
der Stadt immer wieder zu schaffen. Auch
in diesem Jahrtausend überflutete die
Elbe das Städtchen, so auch im Jahr 2002
und zuletzt 2006. Beim Elbhochwasser
2006 war die Altstadt vollständig von den
Wassermassen eingeschlossen. Seither wurden
die Hochwasserschutzanlagen massiv
verstärkt, entlang der Schutzwand entstand
eine schöne Uferpromenade. Sie ist nach
Prinz Claus der Niederlande benannt, dem
2002 verstorbenen Ehemann der früheren
Königin Beatrix. An der Stelle der Promenade
stehen weiße Pfosten mit bunten Markierungen.
Sie zeigen an, wie hoch das Wasser
in manchen Jahren stand. Weiter ging der
Rundgang durch die schmalen Straßen und
Gassen und wir lauschten den Erzählungen
zur Geschichte der Stadt. Die Altstadt mit
vielen gemütlichen Restaurants und Cafés
sowie Boutiquen hat uns sehr gut gefallen.
Da der Stadtführer soviel zu erzählen hatte,
war die uns zugedachte Freizeit zu knapp,
um sich auf eigene Faust umschauen zu können.
Die meisten von uns haben sich die Zeit
mit einem Eis oder Cappuccino versüßt.
Dann zurück zum Busparkplatz und es ging
zum Essen ins Restaurant Elbterrasse, im
Ortsteil Wussegel von Hitzacker, direkt an
der Elbe gelegen. Durch das schöne Wetter
zeigte sich die Lage des Restaurants an der
Elbe von der schönsten Seite. Sonnenschein
und Elbblick, was möchte man mehr. Nach
dem Mittagessen hatten wir noch etwas Zeit
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Unterwegs
NR. 69 NOVEMBER 2022
Käse von (Kuh, Schaf und Ziege) Joghurt,
Wurst, Eier, Gemüse, Tee und frisches Brot
& Brötchen. Auf dem Weg zurück zum
Café befindet sich auf gegenüberliegenden
Straßenseite zwischen bunten Haus- oder
Dorfgärten, weitere Gebäude des Michaelshofes.
Im sogenannten Haupthaus befinuns
ein bisschen die Beine zu vertreten oder
aber den Blick aufs Wasser zu genießen. Nach
unserer Mittagspause husch, husch, zurück
in den Bus. Die Fahrt ging jetzt weiter zum
Michaelshof in Sammatz. Dort angekommen,
meldeten wir uns im Café zur Führung
an. In zwei Gruppen eingeteilt wurden wir
durch das kleine Dorf Michaelshof geführt.
Habt ihr, liebe Leser der Landfrauenzeitung,
schon mal etwas von dem Sammatzer
Waldsee gehört? Ich jedenfalls vorher nicht!
Hinter einer kleinen Anhöhe mit Sonnenterrassen
wird so mancher sprachlos. In einer
Senke liegt friedlich ein geschwungen
geformter See, ein Kleinod. Die Ufer sind
von Terrassenbeeten und Feldsteinmauern
umgeben, rundherum Blumen, Blumen,
Blumen. Wunderschön anzusehen, nehmt
Euch etwas Zeit zum Verweilen. Da die
Atmosphäre und auch die Akustik so gut
ist, finden auf dem Ponton regelmäßig klassische
„Konzerte am Waldsee“ statt. Für
uns ging es aber weiter auf dem Weg, unter
anderem war eine ca. 300 Jahre Eiche zu
bestaunen, vorbei an einem Gewächshaus
mit Engelstrompeten. Dahinter gelangten
wir zu einer Voliere und einem Hühnergehege.
Weiter ging es zum Rosengarten.
Hier mussten wir ein bisschen schmunzeln,
denn es gab dort ein Hinweisschild „Rasen
betreten erlaubt“. Man (Frau) durfte also
zum Schnuppern ganz nah an die Blumen
herantreten. Zu erwähnen sind auch die angelegten
Quader-Beete im Campusgarten in
denen viele Heilpflanzen wachsen: Eibisch
und Echinacea, Kamille und Salbei, aber
auch Pflanzen wie Meerrettich und Tabak.
Teekräuter wie Minze und Indianernessel
werden hier ebenfalls angebaut. Diese landen
dann in einer der feinen Teemischungen,
die später im Hofladen käuflich erworben
werden konnten. Auf dem weiteren
Weg kamen wir an zwei Häusern vorbei, die
Ende 2018 fertiggestellt wurden, blau das
Youth Hostel, gelb das Haus der Natura. Im
Youth Hostel wohnen die „Volunteers“, das
sind freiwillige Helfer, die auf Reisen sind
und für Kost und Logis in allen Bereichen
mitarbeiten. Zwischen 40 jungen Leuten im
Winter und bis zu 120 jungen Leuten im
Sommer aus allen Herren Ländern, packen
mit an. Das Haus Natura hingegen wird für
Ausstellungen, Seminare und andere Events
genutzt. Auf dem Weg zum Archehof liegt
ein kleiner Teich mit Holzbrücken und einer
Apfelbaum-Insel. Auch dort ein schöner
Platz, der zum Verweilen einlädt. Für uns
ging es zunächst aber erstmal weiter zum
schon erwähnten Archehof. Auf dem Archebauernhof
leben viele Kühe, Schafe, Ziegen,
Schweine, Pferde, Esel und Geflügel. All
diese alten Haustierrassen, deren Bestand
sehr gefährdet ist, werden in großen Holzställen
artgerecht und nach Demeter-Richtlinien
gehalten. Unsere
Gruppe hatte das
Glück, dass die Tiere
gerade von der Weide
wieder zurück in
den Archehof getrieben
wurden. Mehrere
Volunteers brachten
die Herde zurück auf
den Hof und wie von
Zauberhand trennten
sich die Schafe und
Ziegen und liefen
nach je nach Tierart
in ihren Stall. Einfach
bezaubernd anzusehen.
Mitten auf dem
Hofgelände befindet
sich dann auch ein
Hofladen. Hier findet
man ein Biovollsortiment
mitsamt Drogerieprodukten
und
Schafwollsachen
und dazu alle hofeigenen
Produkte, wie
13
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
den sich die Verwaltung, Gesprächsräume, Bibliothek, ein kleiner Saal, die
Küche und der große Speiseraum. Der Rundgang endete hier für uns und
wir gingen zum Café auf der anderen Straßenseite. Hier warteten schon die
für die Hamburger Landfrauengruppe reservierten, eingedeckten Tische.
Bei Kaffee und Tee wurden köstliche Tortenstücke serviert und wenn noch
etwas Platz im Bauch war, konnten wir den auf die Tische gestellten Butterkuchen
genießen. Was will man mehr? Schönes Wetter, interessante Führung
und dann noch Torte und Butterkuchen. Es war ein herrlicher Tag und
ich komme bestimmt noch einmal wieder zu Besuch auf den Michaelshof.
Vielen Dank an Gudrun Prigge, für die schöne Ausfahrt
Susanne Möller
P.S. Außer, dass es bei der Sommerfahrt am 13.09.2022 in Hitzacker in
Strömen zu gießen begann, es daraufhin keinen Bummel durch die Stadt
gab, sondern nur die Flucht in den Bus, kann die 2. Gruppe dem Bericht
nichts hinzufügen.
Geiht nich, gifft dat nich!
Die Heizung müsste gewartet werden, der
Wasserhahn tropft oder das Regal sollte schon
längst aufgebaut sein? Wenn auch Sie bestimmte
Dinge einfach einmal erledigt haben wollen,
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14
Unterwegs
NR. 69 NOVEMBER 2022
Schloss Bothmer
Delegiertenfahrt 2022
Am 17.Augusut 2022 trafen sich die Delegierten
und der Vorstand der Hamburger
LandFrauen um die seit 2 Jahren ausstehende
Delegiertenfahrt nachzuholen.
Bei bestem Wetter, guter Laune und großer
Wiedersehensfreude ging es für 25 Land-
Frauen mit dem Bus Richtung Osten. Unser
Ziel war die Ostseeküste um Boltenhagen.
Erster Anlaufpunkt war das Schloss Bothmer.
Nur vier Kilometer südlich der Ostsee
liegt Schloss Bothmer inmitten einer idyllischen
Parkanlage. Es verdankt seine Existenz
dem abenteuerlichen Lebensweg eines
Mannes: Graf Hans Caspar von Bothmer.
Der Graf baute sich mit diesem Schloss sein
eigenes Denkmal. Hoch oben über dem
Eingang ließ er sein Wappen, seine Initialen
und sein Motto in goldenen Buchstaben
anbringen: „Respice Finem – Bedenke das
Ende“. Nach rund 300 Jahren erinnern das
goldene "Respice Finem" und dieses prächtige
Anwesen noch immer an Hans Caspar
von Bothmer.
Bei der sehr locker und lebendig gestalteten
Führung erfuhren wir viel über das Leben
von Hans Caspar von Bothmer und seiner
Familie. So war er der erste Premierminister,
der je in der 10 Downing Street lebte, die
damals übrigens Bothmar House genannt
wurde. Diese Umstände bewirkten, dass
sein Schloss in Mecklenburg eigentlich ein
echtes englisches Country House wurde.
Bothmer brachte ein Stück England nach
Mecklenburg. Bis 1945 lebten hier die Grafen
von Bothmer, nach dem Krieg wurde
die Anlage zum Altenheim und erst im Jahr
2015 nach aufwendigen Wiederherstellungsmaßnahmen
zum Schloss- museum und Ort
der Kultur.
Schloss und Park sind eindrucksvoll in die
Landschaft des Klützer Winkels eingebettet.
Sie erstrecken sich auf einer Insel, die
von einem geschlossenen Wassergraben
nach niederländischem Vorbild umgeben
ist. Die Festonallee (Lindenallee) von
Schloss Bothmer gehört zu den bekanntesten
Sehenswürdigkeiten in ganz Mecklenburg-Vorpommern.
Nach dem Mittagessen in der Orangerie
von Schloss Bothmer ging es an die See in
das schmucke Ostseebad Boltenhagen. Hier
war zunächst Freizeit angesagt. Nach ca. 2
Stunden trafen wir uns dann am Kurhaus
um mit der „Carolinchen-Bahn“ Boltenhagen
und die Halbinsel Tarnewitz zu erkunden.
Die Bahn brachte uns zur sogenannten
„Weißen Wiek“, einem modernen Yachthafen
und einer Flaniermeile für Segler, Wellnessurlauber
und Familien.
Nachdem uns die Bahn wieder zurück nach
Boltenhagen gebracht hat, ging es nun mit
dem Bus zum Kaffeetrinken zum Gutshaus
Redewisch. Hier konnte man schonmal die
Eindrücke des Tages auf sich wirken lassen.
Es gab noch viel Gesprächsstoff unter den
Damen.
Resümee für einen wunderschönen Tag: Es
tat allen Teilnehmern gut, sich nach so langer
„Aus“zeit einmal wieder zu sehen und zu
klönen.
Irmtraud Bertram
15
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Land Frauen
Förderkreis
Landfrauenverband Hamburg e.V.
Förderkreis LVF Hamburg
Insektenhotels
Kreative Landfrauen und ihre Gäste bauen individuelle Insektenhotels
– Neues Zuhause für Hummel, Biene & Co.
Die neuen Insektenhotels sind
fertig: Da werden sich Biene,
Hummel und Co. wohlfühlen.
Unterstützen
Sie den
Förderkreis
Werden Sie
Mitglied!
Der Förderkreis des Landfrauen-Verbandes
lässt sich immer wieder Neues einfallen für
die Mitglieder: Lesungen, Rosenseminare,
weihnachtliche Chorkonzerte, Präventionsveranstaltungen
zum Thema Trickbetrüger.
Natur- und Umweltschutz stehen ganz
oben auf der Agenda bei den Landfrauen.
Deshalb kam auch die Idee, in einem Kreativ-Workshop
ein Insektenhotel zu bauen,
sehr gut an bei den zwölf Teilnehmerinnen.
Durchgeführt wurde der Workshop von
Christin Stark, Mitglied im Ortsverein
Curslack-Neuengamme des Landfrauenverbandes
Hamburg e.V. und Inhaberin
der Firma „STARK Heimwerken“.
Zwölf Landfrauen hat Christin Stark zum
Workshop in ihrer Werkstatt begrüßt, wo
jede der Teilnehmerinnen ihr individuell
gestaltetes Insektenhotel gebaut hat.
In der Werkstatt waren für den Kreativtag
vier verschiedene Stationen vorbereitet, alles
war perfekt organisiert.
An Station
eins wurden die Sets
und das benötigte
Werkzeug ausgegeben,
hier befand sich
auch die Schleifstation.
Nächster
Schritt war die Ausgabe
der Sägen - natürlich
mit entsprechender
Anleitung,
denn Sicherheit geht
vor. Die dritte Station waren die Kisten mit
den verschiedenen Materialien zum Befüllen
und Schritt vier schließlich war der kreativste
Part: Wer wollte, konnte hier noch
einen Schriftzug oder das Logo der Landfrauen
– eine Biene – ins Holz einbrennen.
„Der Workshop kam richtig gut an und
während die Insektenhotels gebaut wurden,
gab es viel zu erzählen und zu lachen“,
freut sich Beke Fischer, Beisitzerin im
Vorstand des Förderkreises. „Es war eine
tolle Veranstaltung, weil es hier so locker
zuging.“ Der Workshop hat gezeigt, dass
Handwerken richtig Spaß macht und wie
gut sich die verschiedenen Generationen
in lockerer Runde verstehen und ergänzen.
Weil die Idee so gut angekommen ist,
sollen weitere Kreativworkshops folgen.
Stephanie Rutke
Gemeinsam l Unterhaltsam l Wirksam
Land Frauen
Förderkreis
Landfrauenverband Hamburg e.V.
KONTAKT:
Förderkreis des Landfrauenverbandes Hamburg e.V.
Brennerhof 121
22113 Hamburg
Tel. 040-784 675
E-Mail: foerderkeis-lfv-hh@gmx.de
16
NR. 69 NOVEMBER 2022
Die Laufschuhe
geschnürt!
Auch 2022 wieder
95 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
liefen von März bis Juni 2022 sagenhafte
117.232.712 Schritte. Das Startgeld in
Höhe von 5 € pro Person ergab schon die
stolze Summe von 475 € und der Förderkreis
rundete diesen Betrag auf 1000 € auf.
Diesen beachtlichen Spendenscheck konnten
Barbara Froh und ich bei einem gemütlichen
Kaffeetrinken an Susanne Diem und
Thorsten Bassenberg von den Bergedorfer
Engeln übergeben.
„Wir freuen uns sehr
und können die Spende
gut gebrauchen, um unsere
laufenden Kosten
zu decken“, sagt Susanne
Diem, stellvertretende
Vorsitzende der Bergedorfer
Engel. Nicht nur
Schlafsäcke und Zelte
werden davon gekauft,
sondern vor allem auch
Lebensmittel. Denn die
Bergedorfer Engel bringen
jede Woche selbstgekochtes
Essen zur
Sternschanze sowie alle
zwei Wochen auf die Reeperbahn. Etwa 300
bis 400 Bedürftige nutzen die Essensausgabe
auf dem Kiez – „Tendenz steigend“, sagt
Thorsten Bassenberg.
In den vergangenen beiden Wintern ist es
den Engeln zudem gelungen, etwa 25 Obdachlose
im MyBed-Haus am Kurfürstendeich
unterzubringen. „Das war sehr erfolgreich“,
sagt Susanne Diem. Denn keiner
der Männer kehrte danach auf die Straße
zurück, sondern fand Platz in einer Wohnunterkunft
oder auch Arbeit. „Es muss das
Ziel sein, die Menschen von der Straße zu
bekommen“, so Bassenberg.
Bärbel Roloff
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17
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Interview
LandFrauen
sind ein wichtiges Netzwerk
zur Unterstützung von Frauen
Franziska Hoppermann ist Hamburgerin
von Geburt an. Auch das Studium
der Wirtschaftswissenschaften
absolvierte die 40-jährige in der Hansestadt.
Ihr ehrenamtliches Engagement
galt schon als Jugendliche der
Politik. Jetzt sitzt sie im Bundestag
und ist als Unionsabgeordnete für
Hamburg-Wandsbek und auch Bergedorf
zuständig. Wir wollten mehr
von der Politikerin erfahren.
Landfrauen aktuell: Gab es ein besonderes
Ereignis, dass Sie zur Politik brachte?
Franziska Hoppermann: Mein Großvater
hat die Hamburger CDU mit aufgebaut,
war jüngster Bürgerschaftsabgeordneter
und Mitglied im Bundestag, damals noch
in Bonn. Ich bin in einem politisch interessierten
Haushalt aufgewachsen. Schon
früh war ich gesellschaftlich engagiert, beispielsweise
als Messdienerin, Pfadfinderin,
Klassensprecherin oder Schulsprecherin.
Ich interessiere mich für mein Umfeld und
das Gemeinwohl. Das liegt sicher auch
dran, dass wir fünf Kinder zuhause waren.
Landfrauen aktuell: Wie war Ihr Werdegang?
Franziska Hoppermann: Ich bin mit 15
Jahren zur Jungen Union gegangen, mit
17 zur CDU und hatte mit 22 ein Bezirksmandat.
Später war ich Fraktionsvorsitzende,
wurde Spitzenkandidatin und habe
dann für den Bundestag kandidiert. 2021
wurde ich in den Deutschen Bundestag
gewählt. Zudem bin ich seit fünf Jahren
Landesvorsitzende der Frauen Union. Ich
habe Betriebswirtschaftslehre studiert und
viele Jahre in unterschiedlichen Behörden
im höheren Dienst der Stadt Hamburg
gearbeitet. Das Ziel, hauptberuflich in die
Politik zu gehen, hatte ich nicht. Die politische
Laufbahn muss sich ergeben.
Landfrauen aktuell: Haben es Frauen ihrer
Auffassung nach in der Politik schwerer?
Franziska Hoppermann: Ich denke ja.
Die Anforderungen an Frauen sind herausfordernder.
In meiner
Arbeit gerade in der Frauen
Union bemerke ich, dass
es vor allem zwei Themen
gibt: Frauen für Politik zu
begeistern und Frauen zu
unterstützen, in Ämter,
Positionen und Mandate
zu kommen. Zudem ist
Politik über Jahrzehnte
hinweg sehr männlich
geprägt gewesen. Männer
haben es oft allein vom Auftreten her erstmal
leichter.
Landfrauen aktuell: Warum halten Sie
politisches Engagement für Frauen für
wichtig?
Franziska Hoppermann: Frauen generell,
ihre Perspektive und besonders die Altersgruppen
von 20 bis 45 Jahren sind für die
Politik sehr wichtig. In dieser Lebensphase
sind viele Themen aktuell: Schule, Beruf,
Familie, Versorgung der Eltern, Existenzgründung,
Bildung und so weiter. Sich zu
engagieren heißt auch, selbst mitzubestimmen.
Doch ebenso die ältere Generation
ist mit ihrem Erfahrungsschatz bedeutend.
Auch für sie müssen Politiker gute und
kluge Lösungen finden. 50 Prozent der
Gesellschaft sind nun mal Frauen. Wir
wollen nicht mehr, dass „Mann“ uns sagt,
was gut für uns ist.
Landfrauen aktuell: Sie stehen für Frauenthemen,
was ist für Sie das Thema, was
am drängendsten ist?
Franziska Hoppermann: Ich denke noch
immer die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf. Aber ebenso die Themen Steuergerechtigkeit
und Altersarmut sollten gerade
Frauen im Blick behalten. Viele von ihnen
gehen in jüngeren Jahren in Teilzeit und
bedenken nicht, welche Konsequenzen das
für die Altersversorgung hat. Darum stehe
ich auch hinter der Mütterrente.
Landfrauen aktuell: Was verbindet Sie mit
dem Landgebiet?
Franziska Hoppermann: Ich bin in Volksdorf,
in den Walddörfern aufgewachsen
und lebe jetzt in Bergstedt. Dort schaue
ich von einem Fenster auf Felder, aus
dem anderen auf eine Pferdekoppel und
Wald. Ich mag es ländlich, so bin ich aufgewachsen.
Und ich sehe die Bedeutung
des Landgebietes, gerade auch in einer
Großstadt wie Hamburg. Daher engagiere
ich mich für gleiche Verhältnisse von Stadt
und Land.
Landfrauen aktuell: Sie sind ausgebildete
Sängerin mit bedeutenden Auftritten,
woher kommt die Liebe zum Gesang?
Franziska Hoppermann: Im Alter von
vier Jahren habe ich schon Klavierspielen
gelernt, mit elf Jahren sang ich mein erstes
Brahms-Requiem, mit zwölf habe ich noch
das Cellospielen erlernt. Musik spielte
in unserer Familie immer eine Rolle und
spielt es immer noch. Tatsächlich habe ichnach
meinem Abitur überlegt, Musik und
Gesang zu studieren. Ich singe sowohl solistisch
als auch in Chören, so zum Beispiel
2019 und diesen August mit Kent Nagano
in der Elbphilharmonie im Rahmen der
Akademiekonzerte der Philharmoniker.
Singen macht mich glücklich.
Landfrauen aktuell: Wie vereinbaren Sie
Familie, Beruf und das besondere Hobby,
da Sie ja zudem in Hamburg wohnen und
in Berlin arbeiten?
Franziska Hoppermann: Ich habe eine Familie,
die mich unterstützt. Wir versuchen
uns an einer klaren Familienorganisation,
mit Familienzeiten und eindeutigen Ab-
18
Cartoon
NR. 69 NOVEMBER 2022
sprachen. Mein Mann ist Kirchenmusiker,
wir verbringen in den Ensembles Zeit zusammen
und machen gemeinsam Musik.
Landfrauen aktuell: Kennen Sie die Landfrauen
und was macht für Sie diesen Frauenverband
aus?
Franziska Hoppermann: Ja, ich kenne
Landfrauen und halte die Bedeutung gerade
in Hamburg für sehr wichtig. Landfrauen
sind ein Unterstützernetzwerk, dass für
die Interessen von Frauen eintritt, gekoppelt
mit Heimatverbundenheit und dem
Leben von Traditionen. Das ist besonders.
Das Interview führte Imke Kuhlmann
#ParitätJetzt
Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) unterstützt die
Initiative „#ParitätJetzt“ und „Der dlv setzt sich seit langem
für die paritätische Besetzung des Bundestags ein.
Aus diesem Grund unterstützen wir mit aller Kraft die
Initiative und appellieren an die Parteien, sich für eine
ausgeglichenes Geschlechterverhältnis einzusetzen“,
erklärt dlv-Präsidentin Petra Bentkämper.
Helga & Herta Nr.17 2022
Die Wärme der Weihnacht
© www.kuhlmann-petersen.de
Helga: Meine Güte, jetzt ist schon bald
wieder Weihnachten.
Herta: Ja, unglaublich wie die Zeit rast.
Helga: Hast Du schon Geschenke besorgt?
Herta: Bei mir gibt es in diesem Jahr nur
warme Umarmungen. Bei der Energiekrise
ist das richtig wertvoll.
19
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Berühmte Frauen
Lena Meyer-
Landrut
(*23. Mai 1991 in Hannover)
PRIVATLEBEN
Lena Meyer-Landrut wächst als Einzelkind
in Hannover auf. Ballett-, Jazzund
Ausdruckstanzunterricht sind ihre
Hobbys, außerdem singt sie in einer
Freizeitband. „Nur zum Spaß“ meldet
sie sich 2009 bei Stefan Raabs Castingshow
„Unser Star für Oslo“ an, die
nach jahrelangen Flops endlich wieder
einen würdigen Teilnehmer für
den „Eurovision Song Contest“ sucht.
Schnell überzeugt die quirlige Schülerin.
Im Finale der Show singt sie
die Songs Satellite, Bee und Love Me
- ersterer wird zum „ESC“-Song gewählt,
Lena zur Interpretin. Alle drei
Songs stürmen die Top 5 der Charts,
das hat vor ihr kein Künstler geschafft.
Ihr Debüt-Album My Cassette Player
schießt umgehend auf Platz eins.
LENA MEYER-LANDRUT
MACHT DAS ESC-MÄRCHEN
FÜR DEUTSCHLAND WAHR
Nicht nur Deutschland ist von Lena,
wie sie sich nun nur noch nennt, begeistert:
Bei der Finalrunde des „Eurovision
Song Contest“ in Oslo greift die
„Lenamania“ auf ganz Europa über.
Lena Meyer-Landrut gewinnt mit überwältigendem
Vorsprung. Neun Mal
holt sie die begehrten zwölf Punkte.
Einen Tag später landet Satellite auf
Platz eins in vielen weiteren Ländern.
Stefan Raab und Lena erklären spontan,
dass die Sängerin 2011 im eigenen
Land den Titel verteidigen wird.
In einem Vorentscheid dürfen die TV-
Zuschauer aus sechs Songs von Lena
Meyer-Landruts zweitem Album Good
News den Titel für den „ESC“ 2011 in
Düsseldorf wählen. Lena tritt mit Taken
by a Stranger an, ihr Album erreicht
erneut Platz eins der deutschen Charts
und Goldstatus. Die Show wird zum
gigantischen TV-Ereignis, Lena holt einen
respektablen 10. Platz. Ihr drittes
Album Stardust (2012) sowie der vierte
Longplayer Crystal Sky (2015) und die
fünfte LP Only Love, L (2019) werden
ebenfalls große Erfolge und erreichen
jeweils Platz 2 der Charts.
LENA MEYER-LANDRUT
IM FERNSEHEN
Auch im TV glänzt Lena Meyer-Landrut
mit viel Präsenz. So sitzt die Sängerin
mit Unterbrechung von 2013 bis 2019
als Coach bei The Voice Kids, im Laufe
der Jahre coachen neben ihr Tim
Bendzko, Henning Wehland, Johannes
Strate von Revolverheld, Sasha, Mark
Forster, Stefanie Kloß von Silbermond
sowie The BossHoss. 2015 kann sie mit
ihrem Schützling Noah-Levi die Show
sogar gewinnen. 2022 wird Lena als
Coach erneut auf einem roten Drehstuhl
bei The Voice Kids Platz nehmen.
Neben ihr sind dann Alvaro Soler, Wincent
Weiss sowie Michi Beck und Smudo
von den Fantastischen 4 zu sehen.
Neben zahlreichen Gastauftritten in unterschiedlichsten
TV-Formaten besiegt
sie im Mai 2017 Lena Gercke nach einem
harten Kampf bei der ProSieben-Gameshow
Schlag den Star. In dem Musikformat
Sing meinen Song - Das Tauschkonzert
trällert sie neben Mark Forster,
Stefanie Kloß, Moses Pelham, Michael
Patrick Kelly, Gentleman und The Boss-
Hoss. Und sogar die Kinoleinwand darf
Lena Meyer-Landrut ein Stück weit erobern:
in dem Kultfilm Bullyparade - Der
Film (2017; mit Michael „Bully“ Herbig,
Christian Tramitz und Rick Kavanian)
hat sie einen kleinen Auftritt als Sirene.
Im April 2019 erschien das neue Album
Only Love, L. Allerdings ganz entgegen
dem kommenden Album-Titel gab Lena
im Januar 2019 die Trennung von ihrem
langjährigen Freund Max von Helldorf
bekannt. Die beiden waren acht
Jahre lang ein Paar, hielten ihre Liebe
aber weitgehend von der Öffentlichkeit
weg. Seit Anfang 2020 munkelt man in
der Öffentlichkeit, dass Lena und Mark
Forster mittlerweile ein Liebespaar sind.
Ein offizielles Statement der beiden
zu diesem Thema gibt es bislang aber
nicht.
Quelle: www. prosieben.de
20
NR. 69 NOVEMBER 2022
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21
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
TERMINE
Junge
Land Frauen
Landfrauenverband Hamburg e.V.
San Pepelone
Die erste Junge LandFrauen Hamburg Reise
Schon die Vorbereitung warf die
Frage im Orga-Team auf - was wollen
wir eigentlich, wenn wir mal
ein Wochenende ohne Mann, Kinder,
Tiere oder sonstige Verpflichtung
sein können? Möglichst viel
sehen, Museumsbesuche, Stadtführungen
oder das komplette Gegenteil?
Wir haben uns dann für einen
chilligen Aktivurlaub entschieden!
San Pepelone - Die mediterrane Sport
& Wellnessoase! Schon der Name
klingt vielversprechend! Aber wo ist es,
lohnt sich die Anreise für ein Wochenende,
müssen wir fliegen? Nein, San
Pepelone ist eine kleine Oase mit mediterranem
Flair an der Ostsee, direkt
in Mecklenburg am Salzhaff gelegen.
Mit 16 Frauen ging es dann an einem
Freitag im Juni los - die Fahrten wurden
von uns unkompliziert mit dem
PKW organisiert. Unsere Häuser direkt
am Wasser, vis-a-vis mit der Strandbar
– herrlich! Was für eine Aussicht.
Zunächst haben wir das Wasser mit
dem SUP erkundet und den Abend
nach einem leckeren Abendessen,
entspannt auf unserer großen Terrasse
ausklingen lassen. Erstmal uns
kennenlernen, denn wir waren eine
gemischte Gruppe aus jung und junggebliebenen,
Gästen und Mitgliedern
und es gab viel zu schnacken.
Am Samstag haben wir nach einem
ausgiebigen Frühstück einen Termin
am „The Rock“ gehabt - es wurde
geklettert! 12 von uns haben sich
getraut, mit Gurten den 10 m hohen
„The Rock“ hochzuklettern. Zunächst
hat es etwas Überwindung gekostet,
gerade das Herablassen durch die Sicherungsanlage
- sich einfach in den
Gurt fallen zu lassen. Wir haben uns
gegenseitig motiviert, angefeuert
und Mut zu gesprochen, so dass die
meisten oben an der Glocke angekommen
sind. Was für ein großartiges
Gefühl, über sich hinauszuwachsen!
Nach dem Klettern taten die
ersten Arme schon weh ... aber
nach einer kurzen Mittagspause,
die wir chillig auf der Terrasse
verbracht haben, ging es los
zum Surf Kurs! Für viele die erste
Erfahrung, mit dem Board und
dem Segel auf das Wasser zu
gehen. Einige haben mehr gebadet,
andere haben schon gegen
den Wind gekreuzt. Unsere
Surflehrerin „Sunny“ hatte viel
Geduld mit uns und immer ein
Lächeln im Gesicht. Wir konnten
viel Lachen, über uns selbst
und miteinander, über beinahe
Unfälle, Gleichgewichtsstörungen
und ins Wasser fallen ...
Auch wenn nicht alle davon
überzeugt sind, dass sie „gegen
den Wind“, Profisurfer werden,
haben alle mitgemacht, jede
von uns hat ihre Erfahrungen
22
Junge Landfrauen
NR. 69 NOVEMBER 2022
gesammelt.
Nach dem Surfen konnten wir die Sonne
genießen und haben auf uns selbst angestoßen,
die eine oder andere hat
noch einen Abstecher in die Strandbar
gemacht. Es wurde auch gemunkelt,
dass einige Betten erst mit Sonnenaufgang
belegt wurden. Am Sonntag haben
wir es dann ruhig angehen lassen.
Auch wenn es noch so viel mehr Möglichkeiten
gab: wie Volleyball, Kanufahren,
Basketball, Fitnessstudio,
konnten wir gar nicht alles nutzen.
Daher haben wir beschlossen, die Reise
im nächsten Jahr zu wiederholen.
Es war die perfekte Mischung aus Aktivität,
Chillen und einfach miteinander
sein. Unsere bunte Truppe war eine
tolle Gemeinschaft, wir haben uns gegenseitig
gestärkt, gelacht, motiviert.
Und viele der anderen Gäste aus der
Anlage kamen vorbei und haben sich
erkundigt, was die Hamburger Land-
Frauen so machen - schließlich wurden
wir als „Surfende Landfrauen“ an der
Übersichtstafel des Dorfes angekündigt.
Nächstes Jahr heißt es also vom 23.
bis 25. Juni 2023 – Pack die Badehose
ein – San Pepelone – wir kommen!
Anmeldung ab sofort unter
junge@hamburger-landfrauen.de
Euer Orga-Team
Workshop
bei Onkel Emma in Bergedorf
Im August haben wir mit 7 Frauen
bei Onkel Emma - unverpackt in
Bergedorf Bienenwachstücher hergestellt.
Aus gespendeten Stoffresten
hat jede von uns ihre Unikate
mit Bienenwachs bearbeitet, um zukünftig
Frischhaltefolie zu sparen.
Im Anschluss haben wir noch ordentlich
geshoppt: Von Ingwersaft, Dinkelkörnern
für das nächste Brotbacken
bis zu handgemachtem Müsli.
Kurzinfo: Die Grundidee von Onkel
Emma ist eigentlich ganz einfach:
Ware ohne Verpackung anbieten.
Das spart Müll, Lagerplatz und dadurch,
dass man seine eigenen Behälter
mitbringt, kann man natürlich
auch seine individuelle Menge an
Ware wieder mit nach Hause nehmen.
Alena Schmoldt-Wulff
23
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Pokalschießen
und Golf
40 Jahre genug Damen zusammen,
um mind. drei Mannschaften á 4
Teilnehmerinnen zu gründen, um
für einen der begehrten Pokale zu
schießen. Da krankheitsbedingt dieum
die Wilhelm-Jone-Wanderpokale von der Vierländer
Schützengesellschaft in Neuengamme
Endlich nach der langen Corona-
Pause konnte das Pokalschießen in
Neuengamme wieder stattfinden.
Traditionell finden sich im Ortsverein
Curslack-Neuengamme seit über
24
Junge Landfrauen
NR. 69 NOVEMBER 2022
ses Jahr einige Damen ausgefallen sind,
haben wir kurzerhand die JLF gefragt,
ob sich nicht dort ein paar Damen finden,
die Lust haben mitzumachen. Gesagt
- getan. Die JLF waren alle gleich
Feuer und Flamme, sodass wir am Ende
drei Mannschaften für den OV Curslack-
Neuengamme und drei Mannschaften
für die Jungen LandFrauen anmelden
konnten. Wir haben an zwei Schießabenden
fleißig Punkte gesammelt, gelacht,
geknobelt und in Erinnerungen
an vergangene Schießwettbewerbe geschwellt.
Alle fanden, es war mal wieder
ein gelungener Zusammenschluss
mehrerer Generationen. Die liebevoll
vom OV „Schießgruppe“ genannte
Gruppe, hat sich ebenfalls zur Tradition
gemacht, nach den Schießabenden
einen gemeinsamen Ausflug zu unternehmen.
Auch diese Tradition wollten
wir gemeinsam bewahren und lotsten
nach alter Manier zwei Ausflugsbeauftragte
aus. Am 29. August 2022 war
es dann so weit und Alena und Bärbel
entführten uns in die Golf Gut Glinde
Anlage. Nach Kaffee & Kuchen, zeigten
uns die Golflehrer Sören und Thomas
auf der Driving Range den richtigen
Abschlag und im Anschluss übten wir
fleißig Putten. Zum Abschluss fanden
wir uns im Restaurant „Remise“ in
Glinde zum gemeinsamen Essen ein.
Es war ein richtig toller, gelungener
Ausflug. Danke an alle Beteiligten.
Ergebnis Pokalschießen: Wir haben
zwar keinen Pokal mit nach Hause
genommen, können dennoch sehr
stolz sein: von 30 Plätzen haben wir
Platz 10, 11, 20, 21, 26 & 29 belegt.
Stefanie Zierz & Britta Josenhans (OV
CN / JLF)
Kreativ
Armbänder mit Bienen
Es wird kreativ – wir basteln ein Bienenarmband – hieß es im Juni
2022 im Kuhstall auf dem Hof Schmoldt in Altengamme. Unter Anleitung
von Britta Peters (OV Altengamme) und Ulli Jass (JLF) haben wir
mit 18 Frauen richtig großartige Armbänder und Fußkettchen gebastelt.
Es ist eine kreative Auswahl herausgekommen und natürlich haben
wir eine kleine Schmuckbiene mitverarbeitet. Es wurde aber nicht
nur gebastelt, sondern auch geschnackt und neue Kontakte geknüpft,
da wir ein ziemlich bunter Haufen mit „alten“ und „neuen“ Gesichtern
waren! Es wird definitiv nicht er letzte Bastelabend gewesen sein.
Alena Schmoldt-Wulff
25
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Häkelbüddelklub 2.0
Ein neuer Handarbeitskreis
Es gibt seit über 40 Jahren den Handarbeitskreis
der Kirchwerder LandFrauen unter der Leitung
von Hilde Krützmann. Diesen Häkelbüddelklub
haben wir als Vorbild genommen und unter der
Federführung von Jantje Schumacher den Häkelbüddelklub
2.0 gegründet. Hier könnt ihr stricken,
häkeln, nähen. Alles was das Handarbeitsherz begehrt.
Wir sind eine gemischte Altersgruppe von
Profis bis zu blutigen Anfängerinnen. Wir treffen uns
alle zwei Wochen (die geraden Kalenderwochen) donnerstags
in „Pennys Clubhaus“ am Zollenspieker Fußballplatz
(Am Sülzbrack) von 19.30 Uhr bis 22.30 Uhr.
Wenn Du auch Lust hast dabei zu sein, schick einfach
eine kurze Mail an: Junge@hamburger-Landfrauen.de
Stefanie Zierz
DIE ZUKUNFT
IST JUNG
Alle Neuigkeiten immer hier:
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26
Senioren
NR. 69 NOVEMBER 2022
Hindernisse im Alltag meistern
... mit einem Rollator-Training
Die ersten Rollatoren tauchten Anfang der
1990er Jahre im Straßenbild auf. Seitdem
werden sie immer mehr und vor allem von
Senioren genutzt. Gar keine Frage: Ein Rollator
ist für viele Menschen wirklich eine tolle
Hilfe in den verschiedensten Lebenslagen
und macht es möglich, trotz körperlicher
Einschränkungen mobil und unabhängig zu
bleiben. Der Umgang und die Handhabung
von einem Rollator ist allerdings ohne Training
nicht so einfach, wie es den Anschein
haben mag. Oftmals stürzen ältere Menschen
auch mit Rollator. Meistens deshalb,
weil sie nicht gelernt haben, diesen richtig
zu bedienen. Außerdem gibt es einfach
auch viele Situationen, die mit dem Rollator
Hindernisse im Alltag darstellen. Wie mit
vielen Dingen im Leben setzt die optimale
Nutzung und Beherrschung des Rollators
eine gründliche, alltagstaugliche Einführung
und ein gewissenhaftes Training
bzw. Schulung voraus, um mit maximaler
Sicherheit und geringem Kraftaufwand
künftige Wege, auch im Straßenverkehr,
sicher zu bewältigen. „Die meisten Unfälle
mit Gehhilfen passieren, weil Senioren
nicht richtig gelernt haben, sie zu bedienen.
Wer sich einen Rollator zulegt, sollte
immer auch ein Rollator-Training absolvieren“,
sagt ein Chefarzt einer Klinik für
Geriatrische Rehabilitation.
Wer von einem Rollator-
Training profitiert
Ein spezielles Rollator-Training kann hierfür
sinnvoll sein – eine Art Führerschein
für die Gehhilfe. Diesen kann man u. a. bei
der Verkehrswacht, in Begegnungsstätten
oder Seniorentreffs machen. Das Rollator-
Training richtet sich an alle Rollator-Nutzerinnen
und Nutzer. Insbesondere auch
an die Menschen, die mit dem Gedanken
spielen, sich einen anzuschaffen und bislang
keine Erfahrungen und kein Training mit
einem Rollator haben. Das Interesse an solchen
Fahrtrainings ist groß und zeigt, dass
Senioren gerne eine solche Lehrstunde annehmen.
Bei den Fahrsicherheitstrainings
lernen Senioren in Theorie und Praxis den
richtigen Umgang und die richtige Fahrweise
mit der Gehhilfe.
Wie läuft ein Rollator
Training ab?
Am Anfang jeder Veranstaltung erfolgt eine
Rollator-Überprüfung und sofern notwendig,
die Neueinstellungen des Rollators.
Den Einstieg in das Rollator-Training bildet
ein theoretischer Teil, um grundsätzliche
Informationen und Hintergründe zu verdeutlichen;
gleichzeitig wird die gemeinsame
Zielsetzung erarbeitet, die individuell
auf die jeweilige Gruppe zugeschnitten
wird.
Nach den theoretischen Aspekten erfolgt
im Rollator Training ein praktischer Teil,
hier werden Übungen direkt mit dem eigenen
Rollator absolviert. Hier lernen die
Senioren letztlich die Umsetzung des Gelernten
in alltäglichen und realen Situationen,
wie zum Beispiel die Nutzung von Bus
und Bahn, oder der Besuch der jeweiligen
Innenstadt, sicher mit dem Rollator zu
meistern. Zum Ende des Rollator-Trainings
erhalten die Teilnehmer einen Rollator-
Führerschein. In den Trainings werden die
Teilnehmer mit den fast immer gleichen
Stolperfallen, welche im Rollator-Alltag
Probleme bereiten, konfrontiert:
Wichtig ist, den Rollator auf sich persönlich
richtig einzustellen. Ansonsten drohen u. a.
Rückenbeschwerden. Auch dies lernt man
im Rollator-Training. Zur richtigen Höheneinstellung
des Rollators stellt man sich
aufrecht und mit locker hängenden Armen
zwischen die hinteren Räder. Korrekt eingestellt
ist der Rollator, wenn sich die Handgelenke
auf gleicher Höhe mit den Handgriffen
befinden und die Griffe mit leicht
gebeugten Armen umfasst werden können.
So genutzt, gibt es auch bei längeren Ausflügen
keine Verspannungen im Schulter-
Nackenbereich. Wenn aus therapeutischen
Gründen eine andere Einstellung nötig ist,
hilft der Fachhandel. Richtig mit dem Rollator
bewegt sich, wer die Füße auf gleicher
Höhe wie die hinteren Räder hat und „mit
dem Rollator“ geht.
Tipp:
Alleine gehen nicht ganz verlernen: Hat
man sich einmal an das Gehen mit dem
Rollator gewöhnt, neigt so mancher dazu,
diesen zu seinem ständigen Begleiter zu machen.
Wenn es ohne wirklich nicht mehr
geht, ist der Rollator natürlich eine ganz
große Hilfe. Allerdings ist das nicht immer
der Fall. Seien Sie in diesem Punkt ganz ehrlich
zu sich und überlegen Sie sich genau, ob
Sie kleinere Gänge nicht doch noch alleine
machen können. Das schult Ihre Koordination
und Sie bleiben länger fit.
Einsatz von Bremsen
und Sichern
Zur eigenen Sicherheit sollten die Bremsen
des Rollators vor jeder Nutzung auf einwandfreie
Funktion geprüft werden.
Nutzung in Bus oder Bahn
Viele Busse lassen sich nicht absenken, deshalb
müssten Senioren wissen, wie sie den
Rollator zum Einsteigen richtig ankippen
und mit der Bremse stabilisieren. Ein weiteres
Problem ist der Boden im Bus: Häufig
rutschen die Rollatoren bei jeder Kurve
oder jedem Bremsen weg. Wirklich sicher
27
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
mache hier das Rollator-Training sowie viele
Übungen. Bei einem Rollator Training erfahren
Ältere auch, dass es in Bussen häufig
Druckknöpfe mit einem Rollstuhlsymbol
gibt: Damit signalisiert man dem Fahrer,
dass er länger halten soll.
Rollator in der Wohnung
Auch drinnen kann es mit dem Rollator
Probleme geben. „Weniger als zehn Prozent
der Wohnungen sind barrierefrei“, erklärt
ein Trainer. Bei den meisten Zimmern
kommt man dann nur schwer durch Türen
oder um Ecken herum. Oft gehen die Türen
auch nur nach innen auf: „Dann müsste
ich eigentlich zur Seite gehen, die hinteren
Räder sind aber nicht lenkbar – das heißt,
ich muss den Rollator hochheben.“ Das ist
für viele eine große Herausforderung. Auch
das Rückwärtsgehen, beispielsweise um sich
auf einen Stuhl zu setzen, bereitet vielen
Schwierigkeiten.
Wenn es bergab geht
Dort wird der Rollator leicht immer schneller.
Vermeiden lässt sich das nur, wenn mit
leicht schleifender Bremse die ganze Zeit
die Geschwindigkeit gedrosselt wird. „Man
kann auch mit der Bremse lenken“, erklärt
Der Trainer. Wer beispielsweise ganz leicht
links bremse, fahre auch nach links. Schwierig
wird es an dieser Stelle aber bei bestimmten
Erkrankungen: „Parkinsonpatienten
können bergab nicht bremsen“, sagt Becker.
Sie können den Bremsgriff aufgrund ihres
Tremors nicht dauerhaft anziehen.
Effektiv etwas tun können Senioren gegen
verschmutzte, verklebte Reifen. Vor allem
die Stellen, an denen die Bremsen auf den
Reifen aufliegen, sollten sie nach jedem Spaziergang
bei schlechtem Wetter reinigen.
Am besten klappt das mit einer Spülbürste
und etwas Wasser, das man beispielsweise in
eine leere Sprudelflasche füllt.
Ziel des Rollator-Trainings
Beim Rollator Training wird auf alle diese
Alltagsprobleme, die aufkommen, wenn Sie
mit ihrem Rollator unterwegs sind, eingegangen
und Sie werden darauf geschult in jeder
Situation richtig und sicher zu handeln.
Letztendlich, wenn das Laufen im Alter
nicht mehr so leicht ist, kann ein Rollator
eine gute Unterstützung sein. Doch wie oft
im Leben benötigt man manchmal auch
eine Einweisung, um mit seinem neuen Gefährt
vertraut zu werden. Ein Rollator Training
lohnt sich! Fragen Sie einmal bei der
Polizei oder auch der Verkehrswacht oder
einem Nahverkehrsbetrieb.
Den richtigen Rollator finden
Rollatoren sind längst salonfähig geworden
und helfen Jahr für Jahr unzähligen
Senioren, sich Ihre Mobilität und Unabhängigkeit
zu bewahren. Dennoch zögern
viele Menschen den Kauf einer Gehhilfe
aus Stolz oder Scham möglichst lange hinaus
und beschneiden sich so unnötig in der
eigenen Flexibilität. Andere verlassen sich
schnell viel zu sehr auf ihren Rollator und
vergessen dabei glatt, dass sie kürzere Strecken
ohne Probleme noch allein bewältigen
können.
Wer übernimmt die Kosten
für einen Rollator?
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen
die Kosten für einen Standard-Rollator, der
samt Einweisung und Service für drei bis
fünf Jahre vom Sanitätsfachhandel zur Verfügung
gestellt wird. Für Sonderwünsche
fallen Zuzahlungen an.
Quelle: www.provita-deutschland.de
„Nein!“ Es fällt schwer, einen geliebten Menschen loszulassen. Wir geben Ihnen Raum für Ihre Trauer und
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28
Familie
Energiespartipps im Alltag
NR. 69 NOVEMBER 2022
Energie sparen, Klima
schützen, Kosten senken
Jeder Beitrag zählt: Energie sparen
trägt dazu bei, den Bedarf an Gas,
Kohle und Öl zu verringern, energiepolitisch
unabhängiger zu werden,
Geld zu sparen und das Klima zu schützen.
Ein richtig genutzter Geschirrspüler
kann im Vergleich zur Handwäsche
bis zu 50 Prozent Energie und
etwa 30 Prozent Wasser einsparen.
Wir alle können dazu beitragen, im
Haushalt Energie zu sparen und die
stark gestiegenen Kosten für Strom, Lebensmittel,
Heizung und Mobilität zu
mindern. Es gibt viele Möglichkeiten,
im Alltag weniger Energie zu verbrauchen.
Oft genügen schon kleine Anpassungen.
Beispiel Erdgas: 21 Millionen Haushalte
in Deutschland sind auf Erdgas angewiesen.
80 Prozent des Verbrauchs entfallen
auf Heizen und warmes Wasser.
15 Prozent davon können kurzfristig
und mit einfachen Maßnahmen eingespart
werden.
Effizientes Heizen und Lüften
Schon ein Absenken der Raumtemperatur
um ein Grad Celsius spart sechs Prozent.
Auch regelmäßiges Entlüften von
Heizkörpern spart Energie. Damit Heizungen
effizient funktionieren, sollten
sie nicht durch Möbel, Vorhänge oder
Verkleidungen verdeckt werden. Auch
richtiges Lüften hilft: nämlich mit weit
geöffneten Fenstern und abgedrehter
Heizung. Dichtungsbänder und -profile
sorgen bei geschlossenen Fenstern und
Türen dafür, dass die Wärme im Raum
bleibt. Jalousien, Rollos und Vorhänge
helfen, Kälte draußen zu lassen.
Warmwasser sinnvoll nutzen
Wassersparende Duschköpfe und Armaturen
senken den Energieverbrauch um
bis zu 30 Prozent. Ein richtig genutzter
Geschirrspüler kann im Vergleich zur
Handwäsche bis zu 50 Prozent Energie
und circa 30 Prozent Wasser einsparen.
Beim Händewaschen entfernt Seife
Schmutz auch mit kaltem Wasser.
Kochen mit
Deckel und
Umluft
Wer mit Deckel kocht,
reduziert den Stromverbrauch
um circa zwei
Drittel. Bei Elektroherden
kann der Herd früher
ausgeschaltet und
die Restwärme genutzt
werden. Mit der Umluftfunktion
im Backofen
spart man 15 Prozent
Energie. Ist es möglich,
auf das Vorheizen zu
verzichten, spart das circa
acht Prozent Strom.
Ökoprogramme bei
Geschirrspülern und
Waschmaschinen verbrauchen deutlich
weniger Strom. Durch die längere
Laufzeit muss das Wasser – bei gleicher
Reinigungswirkung – weniger erhitzt
werden. Wird leicht verschmutze
Wäsche statt mit 60 Grad mit 30 Grad
im Ökoprogramm gewaschen, spart das
circa 70 Prozent Stromkosten.
Genau hinschauen
bei neuen Geräten
Energieeffiziente Geräte sparen Strom.
Häufig verbrauchen alte Kühlgeräte,
Fernseher oder Computer besonders
viel. Beim Kauf neuer Haushaltsgeräte
lohnt es sich deshalb, auf das EU-Energielabel
zu achten. Es gibt Auskunft
über Energieeffizienzklassen und Produkteigenschaften
wie Strom- und
Wasserverbrauch. So lassen sich die Produkte
gut vergleichen.
Auf die Beleuchtung entfällt im Haushalt
rund 10 Prozent des Stromverbrauchs.
Auch hier lässt sich mit energieeffizienten
Leuchtmitteln und einer
energiesparenden Nutzung Strom sparen.
Wenn Sie Glüh- und Halogenlampen
durch LEDs austauschen, können Sie
bis zu 80 Prozent des Stromverbrauchs
einsparen. Licht in Räumen sollte nur so
lange brennen, wie es tatsächlich benötigt
wird. Hier helfen Bewegungsmelder
oder Zeitschaltuhren.
Schon ein Absenken der
Raumtemperatur um ein Grad Celsius
spart sechs Prozent Verbrauch
Der Bund fördert
Beratungsangebote
Verbraucherzentralen beraten persönlich,
telefonisch und auch online
zu Strom- oder Heizkostensparen, beispielsweise
durch Wärmedämmung. Für
Privatpersonen werden die Angebote
durch das Bundesministerium für Wirtschaft
und Klimaschutz gefördert und
sind deshalb kostenlos beziehungsweise
zu einem kleinen Beitrag erhältlich.
So bietet der kostenlose „Basis-Check“
in Ihrer Wohnung eine Einschätzung
zum Strom- und Wärmeverbrauch, der
Geräteausstattung und über einfache
Sparmöglichkeiten.
Das kostenlose Beratungsangebot
„Stromspar-Check“ unterstützt insbesondere
Menschen mit niedrigem
Einkommen beim Energiesparen. Sie
können sich in ihrem Zuhause zu konkreten
Energiespar-Möglichkeiten beraten
lassen und bekommen zusätzlich
energiesparende LED-Lampen, wassersparende
Duschköpfe oder schaltbare
Steckerleisten ausgehändigt.
Quelle: www.bundesregierung.de
29
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Fledermauslaterne
Herbstzeit ist Laternenzeit
Mit Kindern basteln
So geht’s los:
Bitte jemanden, dir
beim Anrühren des Tapetenkleisters
zu helfen.
Außerdem brauchst du
Unterstützung, um den
oberen Teil der Plastikflasche
mit dem Cuttermesser
abzuschneiden, nachdem du
die Banderole entfernt hast.
Reiße das Transparentpapier in
ungefähr 4x5 cm große Stücke.
Es darf schräg und schief sein.
Schneide aus weißer Pappe die Zähne
mit Zacken aus und zwei weiße Augen
ungefähr so groß wie ein 2 € Stück.
Aus der schwarzen Pappe 2 kleine
Pupillen
Schau dir auf dem Foto die Flügel an.
Zeichne dir auf einem Blatt Papier
einen Flügel auf, bis er dir gefällt.
Schneide diesen dann als Schablone
aus und übertrage diesen auf die
schwarze Pappe. Der Fledermausflügel
wird dann 3 oder 4x im Zickzack gefaltet.
Die Seite, die später an die Flasche
soll ca.1 cm umknicken. Das wird dein
Rand zum Ankleben.
Schneide aus schwarzer Pappe Ohren
aus (siehe Foto) und schneide einen
Schlitz, von der breiten Seite, halb
hoch.
Schneide Füße aus schwarzer Pappe,
Wenn du in deiner Bastelkiste bunte
Pfeifenputzer hast, kannst du auch
daraus Füße zurechtbiegen.
Jetzt kannst du anfangen, die Flasche
mit Kleister einzupinseln, Stück für
FÜR DIE LATERNE BENÖTIGST
DU FOLGENDES MATERIAL
• eine leere PET Flasche mit 1,5l Volumen
• ca. 500 ml angerührten Tapetenkleister
• einen Pinsel
• Transparentpapier in lila
• Pappe in schwarz und weiß
• etwas Draht
Stück Transparentpapier aufzulegen,
überlappend ohne Lücken und jedes
Stück mit Kleister zu überpinseln …
wenn alles von einer Schicht bedeckt
ist, eine zweite Schicht darüber kleben.
Damit es schneller trocknet, kannst
du nun die Flasche mit einem Föhn
trocken pusten (Vorsicht: nur mittlere
Hitze!)
Wenn alles trocken ist, stecke die Heißklebepistole
ein. Lass dir wieder helfen,
wenn du damit noch nicht gearbeitet
hast. Vorsicht heiß! Jetzt fügst du
damit alles zusammen. Die Pupillen auf
die Augen und diese dann auf die Flasche.
Zähne und Nase und Füße darauf.
Die Flügel an der umgeknickten Kante
an die Flasche kleben. Die Ohren sind
etwas kniffelig (siehe Foto) etwas Heißkleber
auf den Schlitz und dann die
andere Seite vom Schlitz überlappend
kleben. So entsteht die geknickte Ohrenform.
Wenn du eine schwarze Feder
hast, teile diese in 2 Hälften und klebe
eine jedes Ohr. Dann mit Heißkleber an
die Flasche kleben. Beim Zusammenkleben
denke daran, die Fledermaus
• eine Schere
• ein Cuttermesser
• einen Bleistift
• eine Heißklebepistole
• eine schwarze Feder für die Ohren
• einen Mini-pompon für die Nase
hängt Kopfüber.
Jetzt hast du es fast geschafft! Jetzt
noch 2 Löcher mit dem Cutter (HELFEN
LASSEN) am offenen Ende, damit du
den Draht zum Aufhängen anbringen
kannst.
SUPER! Du hast es geschafft!! In meiner
Laterne ist eine kleine Lichterkette,
damit sie toll hell leuchtet.
Viel Spaß beim Basteln
Andreas Kühnapfel
30
Familie
NR. 69 NOVEMBER 2022
Kinderbuch-Tipp
Bienchen und Blümchen
waren gestern: So geht Aufklärung
heute!
Ganz einfach aufklären: Dieses Aufklärungsbilderbuch
steckt voller Tipps zur
schambefreiten Kommunikation, Vorlesetexten
für Kinder, farbigen Illustrationen
und spannenden Infotexten, mit
denen auch die Eltern in der Vorlesesituation
an die Hand genommen werden.
So gelingt Eltern, Erziehern oder
Pädagogen die Aufklärung von Kindern
ab 5 Jahren, egal ob in der Vorschule,
im Kindergarten oder zu Hause.
In diesem Buch erwarten Sie: spielerische
und moderne Auseinandersetzung
mit Themen rund um Aufklärung, Gefühle
und Körperwissen, farbenfrohe
Illustrationen mit starker Message von
Emily Claire Völker, die Kinder und Erwachsene
gleichermaßen begeistern,
zahlreiche Tipps für
frühzeitige Sexualerziehung:
vom eigenen
Körper, den
eigenen Gefühlen
und Sex bis zu Familienmodellen,
Liebe,
Partnerschaft & Co.
– kindgerecht erklärt vom erfahrenen
Sexualtherapeuten Carsten Müller.
Was ist eigentlich dieser Sex? Wie entsteht
ein Baby? Was für Familien gibt
es noch – außer der, die ich kenne?
Fragen über Fragen. Dieses Buch gibt
Aufklärungstipps für Eltern oder Erzieher
und hilft dabei, Kinder frühzeitig
und richtig aufzuklären. Hier zeichnet
es sich vor allem durch seinen neuen
Ansatz aus, bei dem beispielsweise
auch moderne Familienbilder oder
Ideen und Vorstellungen außerhalb
der binären Geschlechteridentitäten
vorgestellt werden und
Kinder einerseits ermutigt
werden, ihre eigenen
Gefühle zu entdecken,
aber auch lernen sollen,
körperliche Grenzen zu
setzen. Diese zu kennen
und benennen zu
können, hilft Kindern in ihrer selbstbestimmten
Entwicklung und somit ist
gerade die frühzeitige Aufklärung eine
der wichtigsten Maßnahmen in der
Präventionsarbeit von sexualisierter
Gewalt gegen Kinder. Ideal als erstes
Aufklärungsbuch für Kinder oder zur
gemeinsamen Lektüre, wenn ein Geschwisterchen
unterwegs ist.
Ideen von Stefanie Zierz
und Julia Wulff
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LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Wilhelmsburg
Allermöhe | Moorfleet | Reitbrook
Fahrradtour am 02.09.2022
Fahrradtour am Freitag, dem 02.09.2022
Bei sonnigem Wetter brachen wir mittags
mit 11 Landfrauen zu unserer Fahrradtour
nach Wilhelmsburg auf.
Über Kaltehofe, Entenwerder und über die
Elbbrücke landeten wir in Veddel bei der
Ballinstadt, wo wir auf unseren Stadtführer
Andreas Grünwald stießen. Dieser sollte
uns für 2 ½ Std. mit dem Fahrrad durch
Wilhelmsburg bzw. durchs Reiherstiegviertel
führen.
1672 erwarb Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg-Celle
drei große Elbinseln,
die durch Verbindungsdeiche miteinander
verbunden wurden und seitdem den
Namen Wilhelmsburg tragen. Deshalb gibt
es dort immer noch die Georg-Wilhelm-
Straße. Wilhelmsburg ist flächenmäßig
der größte Stadtteil Hamburgs, gehörte bis
2008 zum Bezirk Harburg, seitdem zum
Bezirk Hamburg-Mitte und liegt zwischen
den beiden große Elbarmen Norderelbe und
Süderelbe-Köhlbrand.
Und schon ging es los: Am Ernst-August-
Kanal entlang gelangten wir in das Reiherstiegviertel.
Das Reiherstiegviertel ist ein
Wohngebiet und entstand Ende der 1880er
Jahre als Arbeiterwohnquartier. Der erste
industrielle Großbetrieb war seinerzeit die
Hamburger Wollkämmerei, die 1890 bereits
1000 Beschäftigte hatte. Fast die Hälfte
waren Einwanderer aus Westpreußen und
Posen.
Nach der Sturmflut1962, die hier die meisten
Opfer forderte, sollte das Gebiet aufgegeben
und als Hafenerweiterungsgebiet
ausgewiesen werden. Dies wurde dann aber
verworfen. In den 1970/-80er-Jahren siedelten
sich vermehrt - zum größten Teil türkische
- Gastarbeiter dort an, später dann
auch Künstler und Studenten. Noch heute
gibt es dort große Geschosswohnungsbauten
der Jahrhundertwende bis zur Zwischenkriegszeit
mit 3,20 m Deckenhöhe
für zum Teil Spottmieten sowie einstige
Werkswohnungen. Diese wurden im Zuge
der Stadtteilaufwertung zwischenzeitlich
teilweise sehr umfangreich und schön saniert
sowie in viel Grün eingebettet. Auch
dazu passende Neubauten sind entstanden.
Unsere Tour führte uns weiter zum Stübenplatz,
wo ein Wochenmarkt stattfindet.
Rundherum sind internationale Multikulti
Läden/Friseure und viel Gastronomie zu sehen.
Am Industriekanal steht die ehemalige
Honigfabrik, in der sich jetzt ein Kulturzentrum
befindet. Da viele der Gastarbeiter
geblieben sind, gibt es zwischenzeitlich
auch eine Senioreneinrichtung für Türken
mit einem Hammambad. Weiter ging es
durch das sog. Villenviertel, bestehend aus
Reihenhäusern. Dann wurde es immer etwas
ländlicher, bis wir zum Arm der Wilhelmsburger
Dove Elbe kamen. Dort hatten
wir einen wunderschönen Blick von der
Brücke auf das Wasser. Weiter ging es zum
Energiebunker. Der Wilhelmsburger „Flakturm“
wurde 1943 fertiggestellt. Er wurde
als Gefechtsturm gebaut und genutzt und
32
Ortsvereine
NR. 69 NOVEMBER 2022
hatte ein eigenes Treppenhaus für Flakhelfer,
da der Turm ebenfalls als Schutzbunker
für bis zu 30.000 Menschen herhalten musste.
Von 2010 bis 2013 wurde der Hochbunker
anlässlich der Internationalen Bauausstellung
zum „Energiebunker“ umgebaut.
Er beinhaltet ein Blockheizkraftwerk, einen
Warmwasserspeicher, eine Solarthermieanlage
sowie eine Fotovoltaikanlage. Der
Energiebunker versorgt 3.000 Haushalte
mit Wärme und weitere 1.000 Haushalte
mit Strom. Auf der Plattformebene befindet
sich eine Aussichtsterrasse mit einem Café.
Über die S-Bahngleise am Bahnhof Wilhelmsburg
gelangten wir auf das Gelände
der ehemaligen Internationalen Bauausstellung,
wo seinerzeit viele neue interessante
Gebäude entstanden sind. Unter anderem
befindet sich dort die Stadtentwicklungsbehörde,
ein Algenhaus, ein Haus komplett
aus Holz gebaut etc. Wir bekamen auch
noch das Bürgerhaus und das Rathaus zu
sehen, welches unmittelbar an der Georg-
Wilhelm-Straße angesiedelt ist.
Zum Schluss ging es noch kurz nach Kirchdorf.
Dort machten wir Stopp an der Windmühle
Johanna, einer denkmalgeschützten
Holländerwindmühle aus dem Jahr 1895.
Seit 1585 befanden sich dort bereits Vorgängerbauten.
Bis 1960 wurde hier noch
Korn gemahlen.
Unsere Tour endete bei der Gaststätte
„Kupferkrug“, wo wir dann gemeinsam zu
Abend gegessen haben.
Wir haben an diesem Nachmittag sehr viel
Interessantes über Wilhelmsburg erfahren
und konnten hier nur einiges wiedergeben.
Diese „Fahrradstadtführung“ ist sehr empfehlenswert.
Susanne Rohde-Schroller
Vierlanden / Trachten: Unser Weltkulturerbe!
ICH MÖCHTE EINE VISUELLE GESCHICHTE ERZÄHLEN!
Für das Vierländer Tagebuch suchen wir:
Trachten: Mann, Frau, Kind , alt und jung.
Trachten für die Arbeit, Hochzeit, Konfirmation,
Taufe, Trauer ... Jacken, Kappen, Hüte, Schmuck ...
Es sind schon viele Ideen und Gedanken aufgeschrieben.
Wer hat Mut, Fachwissen und Freude
sich einzubringen und mitzumachen?
Wir brauchen Vierländer Trachten und DICH. Mach mit!
„Dein Nachbar hat bestimmt welche.“ – Frag‘ ihn einfach mal!
Meldet Euch bei uns, Danke.
Elk Willscher, Fotograf,
Neuengammer Hausdeich 77
Bärbel Roloff
Altengamme
0170 9847946
baeroloff@t-online.de
Gunda Ziemer
Neuengamme
0170 4617797
vascos2@web.de
Elk Willscher
Neuengamme
0176 47312648
elkwillscher@icloud.com
33
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Ortsvereine
Allermöhe | Moorfleet | Reitbrook
Neue Sportgeräte Förderung ermöglicht Kauf
Wir, die Landfrauen-Sportgruppe „Mollyfit“,
haben über – den Verfügungsfonds
des Stadtteilbeirates Mittlerer Landweg
eine geldliche Unterstützung bekommen,
um neue Sportgeräte anzuschaffen. Unser
Ortsverein AMR hat die Sportgruppe vor
27 Jahren ins Leben gerufen und die Corona
Pandemie in den letzten 2 Jahren waren
auch für uns nicht einfach. Gerade deshalb
wollten wir in Zeiten der steigenden Preise
auch noch nicht unsere Beiträge im Jahr
2022 erhöhen. Unsere Kasse ist am Ende
des Jahres aber auch leer und die Kosten
für Heizung und Strom steigen. Somit
verfügten wir über kein Geld für neue
Sportgeräte. Um dem entgegenzuwirken und
weiterhin einen interessanten Unterricht
zu gestalten, bedarf es auch, mit der Zeit
zu gehen und was noch viel wichtiger
ist neue Mitglieder dazuzugewinnen.
Deshalb haben wir beim Stadtteilbeirat
Mittlerer Landweg um Hilfe gebeten und
einen Antrag für Hula-Hoop Reifen und
Togu Brasils gestellt. Barbara Froh hat für
den Antrag der Sportgruppe, bei der Sitzung
für Soziale Stadtentwicklung und
Bürgerbeteiligung, Rede und Antwort gestanden.
Dafür auch herzlichen Dank liebe
Barbara, dass Du Dir die Zeit genommen
hast. Dienstags bin ich immer in der Sporthalle
Kirchwerder Schule und unterrichte
die Landfrauen Sportgruppe Kirchwerder.
Somit kann und konnte ich meinen Antrag
nicht selbst vorstellen. Ende August 2022
kam der positive Bescheid und wir durften
die neuen Sportgeräte bestellen. Inzwischen
sind die Hula-Hoops und Togu Brasils auch
schon geliefert worden. Unsere Freude und
Dankbarkeit sind groß über die großzügige
Zuwendung. In Zukunft brauchen wir uns
die Hula-Hoop Reifen nicht mehr für den
Workshop zusammen leihen. Einfach klasse!
Aber nicht nur dort sollen die neuen Sportgeräte
in den Einsatz kommen, ich arbeite
schon an neuen Stundenbildern. Unsere
große Hoffnung ist, dass noch mehr Frauen
in unsere Sportgruppen kommen und wir
auf diesem Wege neue Mitglieder dazugewinnen
können. Jedes Jahr ist es nicht nur
für die Ortsvereine, sondern auch für den
Hamburger Landesverband eine Herausforderung,
die Mitgliederzahlen zu halten.
Susanne Möller
34
NR. 69 NOVEMBER 2022
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35
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Altengamme
Bockhorn
Ginsengwurzeln,
Handwerk und kuriose
Sammlungen
Am Mittwoch, dem 07.09.2022 starten
die Altengammer Landfrauen und ihre
Gäste im Bus zur diesjährigen Sommerlehrfahrt.
Sie führt uns nach Niedersachsen.
Busfahrer Malisa Ivancovic steuert
uns sicher durch einen kleinen Schauer
nach Walsrode, genauer in den kleinen
Ort Bockhorn. Dort erreichen wir den seit
1438 im Familienbesitz befindlichen Helkenhof.
Dort werden wir von Heike von
Fintel begrüßt. Sie arbeitet seit 11 Jahren
für die Familie Wischmann. Heinrich
Wischmann hat den bis vor 30 Jahren traditionell
geführten Bauernhof mit Schwerpunkt
Getreideanbau zu dem gemacht,
was er heute ist: Die FloraFarm Ginseng.
Idyllisch liegt die historische Hofanlage und
lässt den Besucher zunächst die wunderbaren
Gebäude bestaunen. Ein zweigeschossiger
Speicher von 1825 in für damalige Verhältnisse
teuren Bauweise aus Eichenholz
und Fachwerk, ein als reiner Holzbau konstruierter
Treppenspeicher von 1675: Es gibt
viel zu bestaunen. Doch wir sind hier, um
etwas über Ginseng zu erfahren. Dazu versammeln
wir uns im Ginseng Café im ehemaligen
Viehtrakt des Niedersächsischen
Bauernhauses. Dort erzählt Heike von Fintel
Der Hausherr mit Martina Eggers auf einer
Bank vor seinem Haus
Der Philosophen den rund 300 Sprüche umgeben
die Geschichte der Familie, des Hofes und
davon, wie es zum Anbau von Ginseng kam.
Ginseng galt in Europa bis in die 1980-
er Jahre als nicht kultivierbar. Heinrich
Wischmann las einen Artikel über Ginseng
und war fasziniert von der asiatischen
Heilpflanze. Er machte sich auf eine damals
noch beschwerliche Recherche, denn es gab
ja kein Internet, in dem man „mal eben googeln“
konnte. Über Fernleihe beschaffte er
sich Schriften, die er teilweise von Chinesischen
Gastronomen aus der Umgebung
übersetzen ließ. Er flog nach Korea, konnte
aber keine Samen, Wurzeln oder Früchte
mitbringen, da ein striktes Ausfuhrverbot
bestand. Bis in die 1960-er Jahre wurde
die Missachtung noch mit der Todesstrafe
geahndet. Er fand Wege an Samen zu gelangen
und es brauchte 10 Jahre und viele
Experimente bis die erste Ernte stattfinden
konnte. Dabei musste er sich auch gegen die
Skepsis der Familie durchsetzen. Die Ginseng
Wurzel braucht von Aussaat
bis zur Ernte 6 Jahre, verträgt keine
Sonne, aber liebt Wärme, verträgt
keine Staunässe, liebt aber Feuchtigkeit
und ist ein Frostkeimer,
weshalb die Aussaat im Oktober
stattfindet. Die Fruchtstände der
Pflanzen werden abgeerntet und
es werden daraus die neuen Samen
gewonnen, die im auf die Ernte
folgenden Jahr ausgesät werden.
Der einzige Schädling, der dem
Ginseng gefährlich wird, ist die
Schnecke. In Europa ist Gesine
Wischmann, die Frau von Hein-
rich Wischmann, die Führende Expertin
für Ginseng und der Helkenhof einzigartig.
Aus dem Ginseng werden Kosmetische Produkte
und auch als Arzneimittel zugelassene
Kapseln und Wurzeln hergestellt. Die
Vermarktung der Produkte der FloraFarm
funktioniert seit 30 Jahren ausschließlich
über Mund-zu-Mund-Propaganda und sie
sind ausschließlich auf dem Hof, dem dazugehörigen
Online-Shop oder auch über
Apotheken zu beziehen. Komplizierter Anbau
und lange Wachstumsdauer machen den
Ginseng so teuer. Es gibt so viel mehr über
diesen interessanten Ort und die Ginseng
Produkte zu berichten: auf der Web-Seite
der FloraFarm (www.flora-farm.de) oder
bei einem Besuch ist noch viel zu entdecken!
Nach einem leckeren Mittagessen im Ginseng
Café rollt der Bus, inzwischen bei
Sonnenschein, wieder ein Stück Richtung
Norden zum Heide-Kastell Iserhatsche in
Bispingen.
Was ist Iserhatsche?
Hier ein Auszug aus einem Plakat, in dem
der Besitzer sein Iserhatsche beschreibt:
„Eine touristische phantastische Ernsthaftigkeit.
Eine außergewöhnliche private
Leistungsschau (ohne Staatsknete oder
EU-Mittel) Ein kleines veredeltes Stück
Deutschland auf sehr vielen Gebieten ganz
besondere bauliche Möglichkeiten einschließlich
Gärten, in dem man sich wiederfinden
kann und man konzentriert auf
Dinge trifft, die einen schon das ganze Leben
begleitet haben. Die zum Leben gehö-
36
Ortsvereine
NR. 69 NOVEMBER 2022
ren oder gehört haben. Ganz besonders die
technischen Entwicklungen auf unwahrscheinlich
vielen Ebenen und Gebieten, die
das Leben lebenswert machen. Übergreifend
soll und wird gezeigt, dass Handwerker
auch in der heutigen Zeit etwas drauf haben“
Um das 25 ha große Areal mit den unterschiedlichsten
Gebäuden, Sammlungen,
Bau- und Kunstwerken zu erfassen, bedarf
es wohl mehr als einen Besuch. Für uns
steht ein Rundgang durch die Jagdvilla Iserhatsche
und das Gelände um das Gebäude
herum auf dem Programm. Iserhatsche
bedeutet „Kleines Eisenherzchen“, wie wir
von unserem Guide, einem Koch in Rente,
erfahren. Das Haus hat eine bewegte Vergangenheit.
1913 – 1914 wurde die Jagd
– Villa für Kommerzienrat Ernst Nölle
gebaut. Von 1929 bis 1986 befand sich die
Villa im Besitz der Firma Reemtsma und
wurde als Ferienort für Mitarbeiter genutzt.
In der Nazi-Zeit befand sich ein Lazarett im
Gebäude. Die Jagdvilla hat 1000 m² Wohnfläche,
die sich auf 30 Zimmer verteilen,
von denen uns beim Rundgang sechs gezeigt
werden. Besonders ist, dass die Besitzer, ein
80 und 81 Jahre altes Ehepaar, ständig in der
Jagdvilla, auch in den Ausstellungsräumen,
leben. Der Besitzer ist Malermeister und
wollte sich und dem Handwerk mit dem
Kauf ein Denkmal setzen. Rund 75 % aller
auf dem Gelände befindlichen Malereien
stammen von ihm selbst und seinen zwei
Söhnen. Und das ist unvorstellbar, denn
hier ist nahezu alles aufwendig bemalt:
Außenwände, Innenwände, Fußböden, Tische,
Stühle, ein Berg, der aus Beton und
Eisen gebaut wurde und noch so viel mehr!
Bei dem Rundgang durch die sechs Räume
weiß man nicht, wo man zuerst hinschauen
soll: Geweihe an den Wänden, dazwischen
Heidebilder, Holzböden mit aufgemalten
Teppichen im Jugendstil, Wandmalereien,
Fingerhut – Sammlungen, Biedermeiermöbeln,
Deckenmalereien und noch hunderterlei
mehr … Dazwischen, steht (sehr eigenartig)
der Sitzsarg des Hausbesitzers. Ein
Sarg, in dem man wie in früheren Zeiten
sitzend beerdigt wird. Nach dem Rundgang
treffen wir den Besitzer zu einem Plausch
aufgelegt auf der Bank vor dem Haus,
bevor wir mit unserem Bus zurück nach
Hause rollen. Ein sehr ereignisreicher Tag!
Martina Eggers
Ein Teil der über 120 Sammlungen
37
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Kirchwerder
Kultur und Kulinarik
kann man wunderbar miteinander
verbinden.
Wenn LandFrau dann noch etwas von Land
und Natur mitbekommen will, nimmt sie
das Fahrrad.
So geschehen im Juni dieses Jahres. Mit 30
Frauen trafen wir uns bei bestem Wetter am
ehemaligen Fünfhausener Bahnhof und radelten
in Richtung Eichbaumsee, wo es am
alten Zielturm die erste Getränkepause gab.
Weiter über den Allermöher Deich in den
Mittleren Landweg und weiter in den Billwerder
Billdeich. Hier gibt es noch schöne
Gehöfte zu bewundern und es geht ganz
beschaulich in Sichtweite an der Bille längs.
Dann war es auch nicht mehr weit zum Malermuseum.
Wir teilten uns in zwei Gruppen
und ließen uns über die Geschichte des
Billwerder Glockenhauses aus dem 1600
Jahrhundert informieren.
Die Bemühungen, das vom Denkmalschutzamt
vorbildlich restaurierte Gebäude
als geeignetes Haus von der Hamburger
Kulturbehörde zu bekommen, waren durch
unermüdlichen Einsatz des damaligen
Obermeisters der Maler- und Lackierer-Innung
Hamburg, Herrn Joachim Germann,
erfolgreich.
Am 18. Mai 1984 wurde das Museum mit
einem großen Festakt eröffnet. Im Haupthaus
wird wie anhand von Urkunden und
Zunftgegenständen verdeutlicht, dass die
Zünfte in der mittelalterlichen Gesellschaft
das ganze Leben der Ihnen angehörenden
Handwerker geprägt haben. Im Obergeschoss
wird anhand von Raumentwürfen
gezeigt, dass der Maler zu Beginn des letzten
Jahrhunderts nicht nur Handwerker
und Techniker, sondern auch Gestalter
und Künstler war. Er widmet sich auch der
Schriftgestaltung, der Hinterglasmalerei
und der Illusionsmalerei.
In der angrenzenden Tenne (eine alte aus
Kirchwerder stammenden Scheune), erfuhren
wir etwas zu den damaligen Maltechniken,
Farbherstellung, Transportmitteln,
Schablonentechnik und vieles mehr. Es werden
bemalte Holztruhen und einige der sogenannten
Schott‘schen Karren in der Mitteldiele
der Scheune gezeigt. Diese waren
über viele Jahrzehnte, bis ca. 10 bis 15 Jahre
nach dem 2. Weltkrieg, die Transportmittel
der kleinen Handwerker und vieler Händler.
So viel kultureller Input macht Hunger und
Durst. Wie schön, dass Kai Lederer‘s Lachsmanufaktur
nur 500 Meter entfernt ist. Mit
Genuss wurde der Lachsteller mit Kartoffelpuffer
oder der Sommerliche Salat mit
Maispoularde, verspeist. Der gut temperierte
Rosé- oder Weißwein rundete das Essen
hervorragend ab.
So gestärkt ging es wieder aufs Fahrrad.
Über die rote Brücke und dann entlang der
Boberger Dünen nach Boberg. Wieder zum
Mittleren Landweg und links am südlichen
Bahngraben bis nach Neu Allermöhe West.
Am Allermöher See entlang bis zum Allermöher
Deich. Über den Reitbrooker Hinterdeich
und zum Ende unserer Tagestour
wieder nach Fünfhausen. Das Klönen ist
auch nicht zu kurz gekommen und somit
war es ein runder Tag mit dem Fahrrad.
Ursel Wedemann
Ortsverein Kirchwerder
38
Ortsvereine
NR. 69 NOVEMBER 2022
Stadtführung mit zweitem Anlauf
In diesem Jahr fand wieder eine Stadtführung
für zwei Gruppen statt. Für die erste
Gruppe war der 20.07.22 als Termin „ausgeguckt“.
Unter dem Motto „Tippmamsells
und Paternoster“ sollte es unter der Leitung
von „STATTREISEN“ ins Kontorhaus-
Viertel der Hamburger Altstadt gehen. Daraus
wurde aber leider nichts. Ausgerechnet
an diesem Tag sollte das Thermometer bis
Richtung 40 Grad klettern. Also sagten wir
in allerletzter Minute ab!
Einen Ersatztermin fanden wir am 9.8.22
und Petrus spielte mit! Treffen mit Frau
Bebensee von „STATTREISEN“ war um
15 Uhr am Rathausmarkt. Unser erster
Besichtigungspunkt führte uns zur Trostbrücke.
Dort befand sich ab dem 12. Jahrhundert
das Zentrum Hamburgs mit dem
Alten Rathaus und dem Hafen am Alsterlauf
und den angrenzenden Fleeten der
Reichenstraße. Hier in der Nachbarschaft
befindet sich heute noch das Haus der Patriotischen
Gesellschaft und auch der 1897/98
gebaute Laeiszhof. Die Hamburger Reederei
Ferdinand Laeisz ist dort heute noch ansässig.
Wir hatten Gelegenheit, einen Blick
ins Innere zu werfen und das Treppenhaus
mit seinen schmiedeeisernen Geländern,
floralen Ornamenten, gusseisernen Säulen
und charmanten Galerien zu bestaunen
und nicht zu vergessen: Der Paternoster, der
auch heute noch in Betrieb ist. Bekannte Segelschiffe,
wie die PEKING, die PASSAT,
die PAMIR gehörten zur Schifffahrtslinie
der Reederei Laeisz. Die PASSAT war einer
der weltschnellsten Frachtsegler und wurde
1911 gebaut. Heute liegt die Viermastbark
in Travemünde. Die PEKING war bis 1932
als Frachtsegler über die Meere unterwegs.
Seit 2020 liegt das Schiff nun wieder im
Heimathafen Hamburg.
Auf dem Weg zum CHILEHAUS machten
wir auch Stopp am Afrikahaus, das
1998/99 nach einer Komplett-Sanierung
unter Denkmalschutz gestellt wurde. Das
Haus besticht schon durch seine Aufteilung
in ein Vorderhaus, zwei Hofriegel und das
von zwei Elefanten „bewachte“ Elefantenhaus.
Das Haus wurde ursprünglich bereits
1899 für die Familie C. Woermann, die
Woermann-Linie und die Deutsche Ost-
Afrika-Linie gebaut. Bereits 2014 beschloss
der Hamburger Senat, sich dem kolonialen
Erbe zu stellen. Die Aufarbeitung zu diesem
Thema ist längst noch nicht abgeschlossen.
Und weiter ging es zum Chilehaus mit seinem
markanten „Schiffsbug“ an der Ostspitze
und der elegant geschwungenen
Südseite. Dieses Kontorhaus, eines der imposantesten
weltweit, das 1922 – 24 von
Fritz Höger entworfen und erbaut wurde,
zählt seit 2015 zusammen mit der benachbarten
Speicherstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Woher stammt der Name Chilehaus?
Höger hat das riesige Kontorhaus im
Auftrag des Hamburger Kaufmanns Henry
B. Sloman errichtet. Dieser hatte viele Jahre
in Chile verbracht und war durch Salpeterhandel
reich geworden. Natürlich lohnt es
sich auch, die charmanten Details der Innenarchitektur
zu bestaunen: Seien es die
denkmalgeschützten Böden aus Linoleum,
die Mahagoni-Kassettentüren der Treppenhäuser
mit handgearbeiteten Messinggrif-
fen oder die wunderschönen Ornamente.
Kurz und gut: Es gab so viel im Kontorhausviertel
der Hamburger Altstadt zu
bestaunen, dass ich nur allen, die sich hier
noch nicht genauer umgeschaut haben, raten
kann, das einmal nachzuholen. Es lohnt
sich!
Nach unserer Führung war der Weg zum
„KÖRRI-Speisekontor“ in der Springeltwiete
nicht mehr weit. Hier ließ es sich zum
Abschluss der Halbtagestour bei Flammkuchen
oder dem patentierten Körri und
einem netten Klönschnack sehr gut verweilen,
bis es mit dem Bus dann wieder heimwärts
Richtung Kirchwerder ging.
Heidi
Hildebrandt
39
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Ortsvereine
Kirchwerder
Singkreis
Plattdeutscher Abend am
Donnerstag, 23. Juni 2022
in der Carl-Toepfer-Stiftung
Hamburg
Endlich, nachdem zweimal abgesagt wurde,
fand der plattdeutsche Abend mit Pastor
Dirk Römmer unter dem Motto „Veerlannen
to Gast blangen den Michel“ statt. Dirk
Römmer, ein echter „Veerlanner Jung“, kam
extra aus seiner Wahlheimat Eiderstedt angereist.
„Pure Nostalgie in unseeker Tieden“
so erzählte er Geschichten aus seiner Kindheit
in Kirchwerder. Wir, der Landfrauen-
Singkreis, haben das Programm musikalisch
begleitet.
Gleich zu Beginn sangen wir von „Uns
scheun Veerlann‘n“. Danach begrüßte Frau
Möller das Publikum, Dirk Römmer und
uns. Sie stellte fest, dass wir unser Outfit
verändert haben, statt der „rauschenden
Röcke“ waren lange Hosen in schwarz angesagt.
Nach dem „Nu geiht los“ mit Publikum sangen
wir von der vielen Arbeit, sodass nicht
einmal Zeit zum Ausgehen bleibt, immer
heißt es „Keen Tied“. Und die „Emanzipation“
brachte das Publikum zum Schmunzeln.
Un dann weer Dirk anne Reech.
Ünner dat Thema „Spiekeria“ vertell he vun
Spieker Markt, vun dat Spieker Sportfest op
den Spieker Sportplatz – wo de Kinner noch
för Lehrer Krug strammstohn mussen – un
vun dat Spieker Strandbad (Badeanstalt an
der Elbe). He nehm uns mit in de Geschicht
vun de „Reit- und Fahrstaffel“, vertell vun
störrische Peer un vun düchtige Radfohrers
und vun denn Riederball op‘n Hitscherbarg.
Im zweiten Teil boten wir mit unseren Liedern
Rezepte dar. Erraten musste das Publikum
aus dem Refrain eine Spezialität, den
Grog! Bei „Snuten un Poten“ sangen alle
den Refrain mit. Und beim Gassenhauer
„Anne Eck steiht ‚n Jung mit‘n Tüdelband“
waren die Damen und Herren voller Begeisterung
dabei.
Nu keem Dirk wedder mit sien Geschicht‘n
un Döntjes ut siene Kindheit. Uns Sängerinnen
hett he besonners to‘n Schmunzeln
brocht, denn we Veerlanner Deerns kenn‘n
jo de Gegend vun de he vertell‘n de. So vertell
he vun denn Postboten, de Dach for
Dach de Post to foot utbringen de. De grote
Posttasch har he umhängt. Un nee Tieden
brocht he ook unner de Lüüd.Dann woorn
dor noch de Inwohners, de in Hamborg utbombt
weern. De harrn een anner Mentalität
as de Veerlanner. De lütten Kinner fun‘n
dat interessant, de groten Lüüd mussen dormit
erstmol fartig warn.
Im dritten Teil unseres Musikprogramms
besangen wir Hamburg, den Hafen, die See.
Dem „Hamborger Fährjung“ folgte das
„Hamborger Schipperleed“. Danach nahmen
wir das Publikum mit auf den „Hamborger
Veermaster“. Mit „Adios – La Paloma“
und „To‘n Afscheed“ beendeten wir das
Programm. Ein gelungener Abend war zu
Ende.
Dieser Abend hat uns sehr viel Spaß bereitet,
denn Singen macht Spaß!!
Wer Lust hat uns zu unterstützen, ist bei
uns herzlich willkommen. Wir freuen uns
über jede neue Sängerin, ob Sopran, 2. Sopran
oder Alt. Unsere Probenabende unter
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jeden Montag von 18.00 bis 19.30 in der
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40
NR. 69 NOVEMBER 2022
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Impressum
Fotos
Irmtraud Bertram, Martina Eggers,
Barbara Froh, Heidi Hildebrandt,
Alica Huckfeldt, Imke Kuhlmann,
Susanne Möller, Heimatverein Neuenfelde,
Pixabay, Susanne Rohde-
Schroller, Bärbel Roloff, Dr. Katja
Saare-Surminski, Ursel Wedemann,
wikipedia
Mitteilungen des LandFrauenverbandes Hamburg e.V.
Herausgeber:
Landfrauenverband Hamburg e.V.,
Brennerhof 121, 22113 Hamburg
E-Mail: info@hamburger-landfrauen.de
Verantwortlich für den Inhalt: Sabine Heyde, Bärbel Roloff
Autoren/Autorinnen dieser Ausgabe:
Nicole Bade, Angela Becker, Irmtraud Bertram, Bundesregierung.de, Chefkoch.
de, Deutscher Landfrauenverband, Martina Eggers, Barbara Froh, Heidi Hildebrandt,
Alica Huckfeldt, Britta Josenhans, Imke Kuhlmann, Susanne Möller,
ökostest.de, Esther Petersen, Prosieben, provita-deutschland, Elfriede Rieck,
Susanne Rohde-Schroller, Bärbel Roloff, Stephanie Rutke, Dr. Katja Saare-Surminski,
Alena Schmoldt-Wulff, Sybille Stark, Susan Stehr, VZ Hamburg, Ursel
Wedemann, wikipedia, Hanna Winter, Julia Wulf, Stefanie Zierz
Auflage:
2.300 Exemplare
Anzeigen: Bärbel Roloff Tel.: 040 7205547
Verlag:
Tom Zündel Werbung, tzw@tzwerbung.de
Gestaltung und Layout:
Esther Petersen, www.artfishing.de
Konzept:
Kuhlmann-Kommunikation, www.kuhlmann-kommunikation.de
Druck:
Druckhelden.de
Titelfoto:
Shutterstock
Die nächste Landfrauen Aktuell erscheint
im Juni 2023. Redaktionsschlus und
Anzeigenschluss für Ausgabe 70 ist der 10. März.
Copyright 2022 – Alle Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandte
Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich Kürzungen oder Veränderungen
vor. Namentlich gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht in jedem Fall mit der Meinung
des Herausgebers.
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LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Ortsvereine
Neuenfelde
Vergessen ist der erste Schritt
zur nächsten Katastrophe
Die Überschwemmungen im
Ahrtal und anderen Orten in Mitteldeutschland
vor gut einem
Jahr haben viele Menschen
überrascht und schwer erschüttert
– auch solche, die nicht direkt
von dem entsetzlichen Leid
betroffen waren
.In der Region Unterelbe rund um die Landfrauen
des Ortsverbands Neuenfelde riefen
die Fernsehbilder indes Erinnerungen und
Geschichten wach, die hier seit 60 Jahren
nie allzu fest schlafen. Zum Jahrestag der
Sturmflut von 1962 am 16. Februar 2022
setzten sich Verbände und Vereine deshalb
zum wiederholten Male mit verschiedenen
Aktionen – und einer ganz neuen Aktualität
– dafür ein, das Bewusstsein für die
tödliche Bedrohung auch bei den Jüngeren
und in der Politik zu schärfen. Zum offiziellen
Beginn der diesjährigen Sturmflut-
Saison am 15. September sei auch an dieser
Stelle noch einmal an die „Große Flut“, wie
sie im Alten Land genannt wird, erinnert.
Sturmfluten hat es schon immer gegeben,
auch im Alten Land. Das ist ein Merkmal
dieser Kulturlandschaft, die die frühen
Siedler im 13. Jahrhundert durch komplexe
Be- und Entwässerungssysteme dem
flachen Land im und am Elburstromtal abgerungen
haben, um hier Landwirtschaft
(heute höchst produktiven Obstbau) zu betreiben.
Von Anfang an gehörte – aufgrund
der tiefen Lage – auch der Flutschutz dazu,
der vor allem durch Deiche erreicht wurde.
Über die Jahrhunderte gab es immer wieder
besondere Wetterlagen, bei denen die Flutschutzmaßnahmen
nicht ausreichten, um
Leben und Besitz der Menschen in dieser
Gefahrenzone zu sichern. Das wurde zuletzt
1962 besonders schmerzlich bewusst.
Bereits seit Wochen hatten ungünstige
Winde mehr Wasser als üblich in die Nordsee
gedrückt, an er Küste hatte es bereits
erhöhte Wasserstände und Überflutungen
gegeben. Am 16. Februar drückte ein
schwerer Orkan das Wasser mit der Flut
Unten: Neuenfelde, unten rechts: Hasselwerder Straße
42
NR. 69 NOVEMBER 2022
in die Elbmündung – und ließ das Tageshochwasser
kaum mehr zurücklaufen.
Oben links: Neues Brack in Francop,
oben: Hohenwischer Straße
Der Zeitzeuge Günter Diercks, damals 30
Jahre alt, erhielt den Auftrag, die Anwohner
des Neuenfelder Fährdeichs zu informieren,
dass sie die Flutschutzschotten in
die Deichdurchfahrten einzusetzen hätten,
da in der Nacht mit einer schweren
Sturmflut zu rechnen sei. Er erinnert sich:
„Als ich meinen Gang über den Fährdeich
machte, reichte das Wasser nicht ganz an
die außendeichs gelegenen Straße heran, die
2 m über dem normalen Hochwasser lag.“
In den folgenden Stunden spitzt sich die
Lage dramatisch zu: „Das Wasser stieg
und stieg, dabei sollte erst gegen Morgen
„Hochwasser“ sein. Bei diesem Gedanken
war mir gar nicht wohl. Ich fuhr nach Hause
und sagte zu meiner Frau: ‚Heute Nacht
werden die Deiche nicht halten!‘“. Sein eigenes
Haus liegt so hoch, dass es nicht unmittelbar
gefährdet war. Die ganze Nacht
setzen er und viele andere Dorfbewohner
ihr Leben dafür ein, diejenigen zu retten,
die weniger Glück mit der Lage hatten.
Das Niedrigwasser gegen 20 Uhr entsprach
etwa dem normalen Tidehochwasser.
Bereits kurz nach Mitternacht kam es
zu ersten Deichüberflutungen. Insgesamt
brachen die Deiche allein auf Hamburger
Gebiet an mehr als 60 Stellen – mit verheerenden
Folgen für Mensch und Tier. Günter
Diercks: „Ich stand bloß ein paar Meter vom
Bruch entfernt und sah das Wasser mit voller
Wucht in die Liedenkummer Feldmark
schießen. Allein die Vorstellung, was das für
all die Menschen und Kreaturen darin bedeutete,
kann ich bis heute nicht vergessen.“
Wie Frieda Holst, eine andere Zeitzeugin,
in ihren Aufzeichnungen zu den Tagen nach
der Sturmflut schreibt: „Vor Feuer kann
man weglaufen, aber nicht vor Wasser.“
Die Hansestadt Hamburg beklagte in
Folge der Sturmflut 315 Tote, die allermeisten
davon südlich der Elbe. Ferner
verendeten den Angaben zufolge 2.500
Schweine, 1.500 Rinder, 125 Pferde, 90
Schafe sowie rund 20.000 Hühner und
sonstiges Geflügel. Für viele Höfe markiert
die Flut damit das Ende der traditionellen
Selbstversorger-Landwirtschaft.
Im Nachhinein stellt sich heraus, dass die
Katastrophe sowohl vom verzögerten Warnverhalten
der Hamburger Behörden als
auch vom teilweise dramatisch schlechten
Zustand der in der Nachkriegszeit stark vernachlässigten
Deiche begünstigt worden war.
Ist heute alles besser?
Um die Region künftig besser zu schützen,
wurden nach der Sturmflut unter anderem
Deiche verlegt und erhöht. Der Elbeseitenarm
Alte Süderelbe wurde vom Tidenstrom
abgetrennt und in ein stehendes Gewässer
umgewandelt. Die Idee, gerade diesen Schritt
mit hohen Investitionen wieder rückgängig
zu machen, sowie die fortgesetzte Vertiefung
und Verschlickung der Elbe, bereitet den
Menschen in der Region indes große Sorge.
Zum 60. Jahrestag der Ereignisse am 16.
Februar 2022 rief die Kirchengemeinde
Neuenfelde zur „Kreidestrich-Aktion“
auf: Die Teilnehmenden sollten mit einem
Strich an ihrer Hauswand die Höhe
der damaligen Flut markieren und sich
selbst damit fotografieren – auch wenn
der Bau erst nach dem Ereignis erfolgte.
Der Heimatverein „900 Jahre Neuenfelde“
stellte mit historischen Fotos,
Text- und Tondokumenten eine beeindruckende
Ausstellung zusammen, die
zusammen mit den rund 40 eingereichten
„Kreidestrich-Bildern“ in der Neuenfelder
Kirche präsentiert wurde. Die Interessengemeinschaft
Süderelbe stellte an den
Stellen, an denen der alte Deich gebrochen
war, Schilder mit historischen Fotos auf.
Passenderweise herrschte mit Sturmtiefs
„Xandra“, „Ylenia“ und „Zeynep“ genau
zum Jahrestag eine ähnliche Wetterlage
wie 1962. Mit einer Serie an Hochwassern,
die in Hamburg in der Spitze 5,90 Meter
über Normalhöhennull lagen – 20 Zentimeter
über dem Höchststand von 1962. Obwohl
viele Zeitzeugen die Situation damals,
schon allein aufgrund der begleitenden polaren
Kaltfront mit entsprechenden Niederschlägen,
als „viel schlimmer“ beschrieben,
sorgte die Analogie für ein erhöhtes Bewusstsein
in der Bevölkerung und hohe Besucherzahlen
der Ausstellung in der Kirche.
Nicht nur die Zeitzeugen hoffen, dass das
Thema Hochwasserschutz nicht wieder zugunsten
von vermeintlich wichtigeren Interessen
vernachlässigt wird, sodass in der Elbregion
keiner mehr vom Wasser überrascht
werden kann.
Susan Stehr
Die Fotos hat uns der Heimatverein Neuenfelde
aus seinem Archiv zur Verfügung gestellt. Es ist
nicht mehr klar festzustellen, wer die Fotos gemacht
hat, weil viele Anwohner damals Abzüge
davon erhalten haben.
43
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Ortsvereine
Minni – „Eine von uns“
Andrea Meyer,
geb. Garbers
Minni war eine Landfrau
mit Leib und Seele.
2007 trat Minni in die Landfrauen Ochsenwerder
ein. Inge Kock hat damals immer
gesagt, kommt doch mal mit zu den
Landfrauen. Gesagt, getan traten wir
damals mit 7 Frauen in die Landfrauen
Ochsenwerder ein. Viele Jahre vergingen
und ich übernahm kommissarisch den
Vorstand der Ochsenwerder Landfrauen.
Damals hat Minni mich schon immer
sehr unterstützt und dann übernahmen
wir schließlich 2014 gemeinsam den Vorstand
der Ochsenwerder Landfrauen.
Minni liebte die Landfrauenarbeit. Sie
war eine verlässliche Begleiterin mit viel
Temperament und Humor.
Sie war immer bereit, zu unterstützen, sei
es mit guten Ideen für Ausflüge, Fahrradtouren,
Spieleabende und Reisen. Minni
war eine gute Zuhörerin und führte gute
Gespräche. Sie hat viele Jahre die Kirche
zum Erntedank mit den gespendeten
Erntegaben so tatkräftig und schön geschmückt.
Mit ihrer offenen, ehrlichen Art hielt sie
Kontakt zu allen Mitgliedern vor Ort.
Leider verstarb Minni am 21.04.2022 viel
zu früh und hinterlässt eine Lücke in unserem
Ortsverein.
Wir werden Dich immer in unseren
Herzen haben.
Tschüss Minni
Deine Nicole Bade
Ochsenwerder
Hilke Bruns, Marja Dose, Regina Lorenz
Deine Ochsenwerder Landfrauen
44
NR. 69 NOVEMBER 2022
040 593614200
45
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Recycling, Upcycling, Tauschen
Schöne Gärten für weniger Geld
„Alles wird teurer“, „Lieferkettenengpässe“,
„Terminprobleme im Handwerksbereich“
… Wer hat diese Schlagzeilen nicht schon
gelesen oder gehört. Es ist eine täglich wiederkehrende
Litanei, die alle unsere Lebensbereiche
betrifft – auch die Umgestaltung
unseres Gartens.
In einer idealen Welt müsste man sich keine
Gedanken über die Kosten machen, wenn
man sich endlich aufgerafft hat, die lange
geplante Umgestaltung des Gartens in Angriff
zu nehmen. In einer idealen Welt müsste
man auch nicht monatelang auf den Gartenbauer
warten, der unsere Wunschträume
Wirklichkeit werden lässt. Aber leben eben
nicht in einer idealen Welt?
Ehrlicherweise ist das Einsparpotential im
Garten überschaubar, wenn der Wunschtraum
aus einem Pool, einer Edelstahl-
Outdoorküche oder ausgewachsenen
Formschnittgehölzen besteht. Aber mit
Kreativität, eigener Muskelkraft und der
richtigen Pflanzenauswahl können auch
mit einem kleineren Budget schöne und vor
allen Dingen individuelle Gärten geschaffen
werden.
Die beiden größten Kostentreiber
bei der Gartengestaltung
sind Arbeitsund
Materialkosten, und
hier sollte man bei der
Planung auch ansetzen.
D.h., wer sparen möchte,
sollte auch bereit sein, sich
die Hände schmutzig zu
machen. Dabei gilt es realistisch
zu bleiben bei der
Einschätzung, was man
sich selber zutraut. Die
komplette Auffahrt zu
pflastern, so dass sie auch
nach Jahren noch eben ist,
übersteigt wahrscheinlich
die Fähigkeiten der meisten
Gartenbesitzer. Aber
kleinere Projekte umzusetzen
- etwa eine versteckte
Lounge Ecke, eine
Sitzmauer, eine ungewöhnliche Pergola etc.
sind mit ein bisschen handwerklichem Geschick
durchaus möglich und machen den
Garten abwechslungsreich und liebenswert.
Bei der Auswahl der Materialien sollte man
flexibel bleiben und die Möglichkeiten des
Internets nutzen, gebrauchtes Baumaterial
zu finden. Häufig werden gerade kleinere
Mengen günstig angeboten und sind transporttechnisch
auch eher zu bewältigen.
Niemand möchte im Garten erfolgreich
sparen, wenn anschließend ein neues Auto
nötig wird, da die Betonplatten für das alte
doch zu viel waren. Auch wenn man letztlich
ein buntes Sammelsurium an Materialien
hat, kann dies den Reiz eines am Ende
einzigartigen Gartens ausmachen. In dem
großen Schaugarten Apeltern in Holland
kann man z.B. zahlreiche pfiffige Ideen finden,
simple Baumaterialien für eine kreative
Gartengestaltung zu nutzen.
Beginnen wir mit den oft ungeliebten,
schlichten grauen Gehwegplatten, die
zweckentfremdet wunderbar geeignet sind,
kreative Mauern zu bauen. Selbst Bruchstücke
der Gehwegplatten können zu Trockenmauern
geschichtet werden, die mit kleinen
Polsterpflanzen besetzt nach einigen Jahren
nur schwer von einer Natursteinmauer zu
unterscheiden sind. Der Trick hierbei ist es,
die unregelmäßige Bruchkante nach vorne
zu legen, so dass eine natürliche, bruchraue
Steinoptik entsteht.
Wer es etwas schlichter mag, kann die Platten
gerade übereinanderlegen, so dass kleine
Mauern entstehen, die sich wunderbar als
Sitzbänke z.B. um eine Feuerschale herum
eignen. Kombinationen mit anderen Materialien
wie Klinker, Tonrohren und alten
Pflastersteinen lockern die strenge Ansicht
46
Gartentipp
NR. 69 NOVEMBER 2022
etwas auf. Der Fantasie sind keine Grenzen
gesetzt, so können Buntglasflaschen integriert
werden, die mit entsprechender Verkabelung
und LED-Lämpchen am Abend
für stimmungsvolle Beleuchtung der Mauer
sorgen. Selbst höhere Mauern können mit
diesem simplen Baumaterial verwirklicht
werden, wie es in Schaugärten von Apeltern
kunstvoll gezeigt wird.
Auch als Grundgerüst für Beeteinfassungen
eignen sich die Betonplatten gut, wenn man
größere Exemplare hochkant in Beton setzt.
Auf Maß zugeschnittene Cortenstahlbleche,
die mit geeignetem Montagekleber auf
den Platten befestigt werden, verleihen dem
Ganzen ein modernes Outfit. Dank der soliden
Betonplatten reichen sehr dünne und
daher kostensparende Bleche völlig aus.
Gilt es, nicht in die Höhe zu bauen, sondern
eine Fläche zu pflastern, kann man sich von
dem angesammelten Materialmix zu kreativen
Mosaiken inspirieren lassen. Fasst man
(vielleicht neu gekaufte) Platten mit einem
Rahmen aus Naturpflastersteinen oder
Klinker ein, so wirken die Flächen interessanter.
Auch hier können schlichte Betonplatten
in der Kombination mit besonderen
Materialien aufgewertet werden. Kleinere
Gartenwege können komplett als Potpourri
verschiedenster Steine angelegt werden und
verbinden sich so wunderbar mit Pflanzen,
die an den Rändern wachsen. Ein Gang
durch den Garten wird dann zu einer echten
Entdeckungstour.
Unterschiedliche Sitzbereiche machen einen
Garten spannend und vielseitig nutzbar.
Der Wunsch nach einem überdachten
Rückzugsort mit gemütlichen Lounge-Möbeln
steht dabei häufig auf der Liste. Aus gebrauchten
Baugerüsten lässt sich relativ einfach
ein solides Grundgerüst konstruieren,
das mit unterschiedlichsten Materialien als
Bedachung oder Sonnenschutz kombiniert
werden kann. Wer als Kind gerne mit Technik-Baukästen
gespielt hat, wird sich hier
mit Begeisterung austoben können. Eine geeignete
Metall-Lackierung z.B. in Schwarz
oder leuchtenden Farben macht aus dem
Gerüst ein echtes Garten-Highlight, Rankpflanzen
verwandeln es in einen blühenden
Ruheort. Statik ist bei den soliden Metallrohren
kein Problem, so dass auch gerne eine
alte Bank oder ein ausrangiertes Metallbett
angehängt werden kann - für gemütliche
Gartenstunden wie in einem Luxus-Resort.
Baumaterialien, wie man sie eigentlich von
Baustellen kennt, sind eine wahre Fundgrube
zum Upcycling im Garten. Baustahlmatten
lassen sich zwischen Holzpfosten sehr
einfach zu Rankgittern umfunktionieren,
die mit ihrer Rostoptik perfekt in moderne
Gärten passen. Betonringe, die normalerweise
für Entwässerungsschächte genutzt
werden, können als moderne Hochbeete
dienen. Mit Betonfarbe verziert, werden sie
schnell zum Blickfang im Gemüsegarten.
Wer lieber in großen Dimensionen denkt,
findet Ringe mit bis zu 2 Meter Durchmesser
– Gartenteich, Japanisches Mondtor, es
gibt unzählige kreative Möglichkeiten für
diese Riesen.
Am Ende fehlt natürlich noch das Wichtigste
im Garten, die Pflanzen – auch hier
gibt es Einsparpotential. Entscheidend für
den Preis der Pflanzen ist u.a. die Größe. Investieren
Sie lieber in schöne, große Heckenpflanzen
wie z.B. Eiben und wählen dann
für den Rest der Beete kleinere, aber schnell
wachsende Sträucher. Bäume als Hochstämme
gepflanzt wirken gleich eindrucksvoller,
auch wenn Stamm und Krone noch ordentlich
zulegen können. Nicht zuletzt gibt es
immer mehr private Pflanzenmärkte, auf
denen man für wenig Geld robuste Pflanzen
aus Nachbars Garten kaufen kann.
Es lohnt also, sich von den Hochglanzbildern
der Gartenmagazine zu verabschieden
und nach ganz individuellen Lösungen für
das eigene Gartenparadies zu suchen und
dabei das Portemonnaie zu schonen.
Quelle: Dr. Katja Saare-Surminski
www.garten-design-hamburg.de
47
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Gesundheit
IST GRÜNKOHL GESUND?
Ob in Smoothies, Salaten oder
Suppen: Grünkohl gilt als hippes
Superfood. Aus gutem
Grund, denn er zählt zu den
gesündesten Gemüsesorten,
die es gibt. In ihm stecken viele
Nährstoffe, die unser Immunsystem
stärken. Zugleich
ist er kalorienarm.
48
Grünkohl ist ein heimisches Wintergemüse,
das fest zur norddeutschen Küche gehört.
Traditionell wird er dort als Beilage
zu deftigen Fleischgerichten gereicht. Auch
deshalb hatte der Kohl lange Zeit ein eher
angestaubtes Image. Doch das ist nun passé.
Grünkohl ist heute beliebter denn je und
weltweit gefragt. Kein Wunder: Der Kohl
lässt sich nicht nur vielfältig und vor allem
figurfreundlich zubereiten. Er wartet auch
mit einer langen Liste an gesunden Inhaltsstoffen
auf.
Grünkohl steckt voller wichtiger Inhaltsstoffe.
Dazu zählen etwa Vitamin A, C, E
und K sowie B-Vitamine und antioxidative
Pflanzenstoffe. Zudem versorgt er uns
mit viel Eisen, Kalzium, Magnesium, Zink
und Eiweiß. Grünkohl ist kalorienarm und
enthält reichlich Ballaststoffe, die uns lange
satt halten und unsere Verdauung anregen.
Dem Winterkohl wird nachgesagt, dass
er unseren Cholesterinspiegel senkt und
uns somit vor Herz-Kreislauf-Krankheiten
schützt.
Eisen, Kalzium und Proteine:
Grünkohl ist gesund
Grünkohl versorgt uns mit reichlich Eisen,
Kalzium, Magnesium, und Zink. Davon
können insbesondere Veganer und Vegetarier
profitieren. Der Winterkohl liefert
etwa mehr Eisen als manche Fleischsorten.
Daneben ist das Wintergemüse eine wichtige
Kalziumquelle: 100 Gramm Grünkohl
enthalten ungefähr so viel Kalzium wie 200
Milliliter Kuhmilch. Außerdem strotzt
Grünkohl vor Proteinen: Kein anderer Kohl
enthält so viel Eiweiß wie Grünkohl. Damit
eignet er sich auch für Sportler, die ihre
Muskeln ausbauen wollen.
Grünkohl stärkt
unser Immunsystem
Frischer Grünkohl enthält zudem fast alle
Vitamine aus der B-Gruppe sowie Vitamin
A und E. Der Kohl punktet weiter mit einer
hohen Menge an Vitamin C: Auf 100
Gramm Grünkohl kommen mindestens
100 mg Vitamin C – das entspricht der empfohlenen
Tagesdosis für einen Erwachsenen.
Zugleich handelt es sich bei Vitamin C und
Vitamin E um wertvolle Antioxidantien, die
unser Immunsystem vor freien Radikalen
schützen. Freie Radikale sind hochreaktive
Sauerstoffverbindungen, die unter anderem
bestimmte Krankheiten mitverursachen
und die Haut schneller altern lassen sollen.
Antioxidativ wirken auch die sekundären
Pflanzenstoffe im Grünkohl. Dazu zählen
etwa Carotinoide und Flavonoide. Auch der
natürliche Farbstoff Chlorophyll, der für
die grüne Farbe verantwortlich ist, gehört
zu den zellschützenden und entzündungshemmenden
Radikalfängern.
Grünkohl kann das Herz und
die Gefäße schützen
Einer Studie zufolge soll der regelmäßige
Verzehr von Grünkohl den Cholesterinspiegel
senken. Das könnte das Risiko für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte
und Schlaganfälle reduzieren. Dazu
tragen auch die Omega-3-Fettsäuren bei, die
in recht hohen Mengen im Grünkohl enthalten
sind. Sie verbessern die Fließeigenschaften
des Blutes und mindern so Arterienverkalkungen
(Arteriosklerose). Zugleich
wirken sie blutdrucksenkend und entzündungshemmend.
Hinzu kommt Vitamin K,
das wichtig für die Blutgerinnung und gut
für die Knochen ist. Studien deuten darauf
hin, dass es ebenfalls Gefäßverkalkungen
entgegenwirken kann. Auch die enthaltene
Folsäure (Vitamin B9) soll sich positiv auf
das Herz-Kreislauf-System auswirken.
Mit Grünkohl gesund ernähren
und abnehmen
Grünkohl gilt als Schlankmacher. Das Gemüse
hat kaum Kalorien, weil es zu einem
großen Teil aus Wasser besteht. So enthalten
100 Gramm Kohl gerade einmal rund 40
Kilokalorien. Zugleich hat Grünkohl nur
ein Gramm Fett und ist „low carb“, hat also
wenig Kohlenhydrate.
Ein weiterer Vorteil von Grünkohl: Er ist
reich an Ballaststoffen. Diese bringen nicht
nur die Verdauung in Schwung und tragen
zu einer gesunden Darmflora bei, sondern
machen auch lange satt. Dabei lassen sie den
Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen.
Dadurch bleiben die berüchtigten Heißhungerattacken
aus. Auch die Bitterstoffe
im Gemüse dämpfen die Lust auf einen
süßen Snack. Grünkohl ist ein beliebtes
Wintergemüse. Auf Wochenmärkten ist er
von Oktober/November bis Anfang März
zu haben.
NR. 69 NOVEMBER 2022
Kann man Grünkohl
auch roh essen?
Traditionsgemäß wird Grünkohl in Norddeutschland
mit Kasseler oder Pinkelwürsten
serviert. Das Gericht mit Schmalz und
Speck ist damit nicht gerade kalorienarm.
Zudem gehen viele gesunde Inhaltsstoffe
verloren, wenn der Kohl zu lange erhitzt
wird. Daher sollte er nur schonend zubereitet
werden. Dafür können Sie den Grünkohl
kurz blanchieren oder dünsten. Am
gesündesten ist es aber, den Grünkohl roh
zu essen. Tipp: Geben Sie ein paar Tropfen
hochwertiges Olivenöl hinzu, dann kann
der Körper die fettlöslichen Vitamine A, E
und K besser aufnehmen.
Grünkohl eignet sich als Zutat für Salate,
Suppen, Pfannengerichte und Smoothies.
Auch Grünkohl-Chips lassen sich aus ihm
machen. Übrigens: Anderes Wintergemüse
wie Rosenkohl, Pastinaken und Wirsing
kann ebenso vielfältig verarbeitet werden.
Mehr dazu lesen Sie hier: Tipps für Wintergemüse:
Schon mal Rosenkohl-Chips
probiert?
Grünkohl ist gesund, kann
aber Blähungen verursachen
Ähnlich wie Rot-, Weiß- und Rosenkohl
kann auch der Grünkohl für Blähungen
sorgen. Das liegt an den enthaltenen Faserstoffen,
die vom Darm nicht verarbeitet
werden können. Um die blähende Wirkung
zu minimieren, sollten Sie das Kohlgemüse
mit Kreuzkümmel, Koriander, Kardamom,
Fenchel oder geriebenen Ingwer würzen.
Wenn es dafür schon zu spät ist, kann ein
kleiner Spaziergang Abhilfe verschaffen.
Denn so kommt der Darm in Schwung und
die Gase können besser entweichen. Linderung
bringen auch eine Wärmflasche sowie
ein Fenchel- oder Anistee.
Grünkohl sollte nicht lange gekocht, sondern
nur für gut fünf Minuten in heißes
Wasser gegeben werden. Wer keinen Kohl
gewohnt ist, sollte zunächst mit kleinen
Portionen beginnen. Tipp: Kohl, der bereits
eingefroren war, soll weniger Blähungen
verursachen.
Wann gibt es Grünkohl?
Das Wintergemüse hat je nach Witterung
von Oktober/November bis Anfang März
Saison. In dieser Zeit ist er auf vielen Wochenmärkten
oder vor allem in Bio-Läden
frisch zu haben. Grünkohl wird insbesondere
in Norddeutschland angebaut. Je nach
Region nennt man ihn übrigens auch Krauskohl,
Blätterkohl, Braunkohl oder „Friesische
Palme“. Entgegen einer alten Bauernweisheit,
braucht es keinen Bodenfrost, bis
der Grünkohl geerntet werden kann. Wichtiger
ist es, dass die Pflanze für längere Zeit
niedrigen Temperaturen ausgesetzt war.
Denn die Kälte verlangsamt den Stoffwechsel
der Pflanze. Dadurch steigt der Zuckergehalt
und die Blätter schmecken süßlicher.
Inzwischen werden aber auch Sorten angebaut,
die ohnehin milder sind. Grünkohl
gibt es auch das ganze Jahr über in Tiefkühltruhen
oder in Gläsern und Konserven,
wobei tiefgefrorene Produkte gesünder sind.
Der Kohl wurde nämlich direkt nach der
Ernte schockgefroren und nicht gekocht. So
bleiben viele Nährstoffe erhalten, und der
Kohl ist frei von Konservierungsstoffen.
Grünkohl lagern: So hält er
sich am besten
Frischer Grünkohl sollte nicht bei Raumtemperatur
gelagert werden. Wickeln Sie
ihn stattdessen in ein feuchtes Küchentuch
und legen Sie ihn in den Kühlschrank. Im
Gemüsefach bleibt er rund fünf Tage frisch.
Wichtig: Sie sollten ihn nicht waschen, da er
sonst verdirbt. Alternativ können Sie ihn an
einem dunkleren, kühlen Ort lagern, zum
Beispiel im Keller. Dort hält er sich etwa
zwei Tage. Grünkohl lässt sich auch problemlos
einfrieren, entweder roh oder blanchiert.
Entscheiden Sie sich für die zweite
Variante, sollten Sie ihn nach dem Blanchieren
mit Eiswasser abschrecken und abtrocknen,
bevor Sie ihn in ins Tiefkühlfach legen.
So bleibt er bis zu einem Jahr haltbar. Bereits
gekochter Grünkohl hält sich für drei bis
fünf Tage in der Tiefkühltruhe.
Wann ist Grünkohl schlecht?
Schlechter Grünkohl ist leicht zu erkennen:
Die Blätter fühlen sich dann sehr weich
und matschig an. Außerdem färben sie sich
bräunlich und riechen vergoren. In diesem
Zustand sollten Sie den Grünkohl nicht
mehr zum Kochen verwenden.
Quelle: oekotest.de
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LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Rezepte
GESCHMORTER GRÜNKOHL MIT KASSELER
Zutaten für 6 Portionen
2 ¼ kg Grünkohl, frischer
n. B. Wasser
60 g Schweineschmalz
3 Zwiebel(n)
500 ml Wasser
Salz und Pfeffer frisch gemahlen
750 g Kasseler
30 g Haferflocken
3 Mettenden (Rauchenden)
nicht Vegan!
Grünkohl putzen, welke Blätter und dicke Blattrippen entfernen,
gründlich waschen, In kochendes Salzwasser geben und zum
Kochen bringen, ca. 1 - 2 Minuten kochen lassen. Dann abtropfen
lassen und grob hacken. Schmalz in einem Topf zerlassen. Zwiebeln
abziehen, würfeln und hinzufügen. Den gehackten Grünkohl
dazu geben und Wasser hinzugießen, mit Salz sowie Pfeffer würzen
und etwa 30 Minuten kochen lassen. Kasseler unter fließendem
kaltem Wasser abspülen, trockentupfen, zu dem Grünkohl legen
und 15 Minuten mit garen. Haferflocken unterrühren. Rauchenden
auf den Grünkohl legen und noch weitere 15 Minuten garen.
Fleisch und Wurst herausnehmen, beides in Scheiben schneiden.
Den Grünkohl mit Salz und Pfeffer abschmecken. Fleisch dazu
servieren. Als Beilage passen Salzkartoffeln.
Arbeitszeit ca. 20 Minuten
Koch-/Backzeit ca. 1 Stunde 5 Minuten
Gesamtzeit ca. 1 Stunde 25 Minuten
Schwierigkeitsgrad normal
GRÜNKOHL - LASAGNE
Zutaten für 6 Portionen
1 ½ kg Grünkohl, frisch, blanchiert
3 Zwiebeln
3 Dosen Pizzatomaten
3 EL Butter
188 ml Gemüsebrühe
6 TL Olivenöl
1 ½ EL Vollkornmehl
375 g Lasagneplatten (vorgegart)
oder 4 trockene Platten
150 g Emmentaler, gerieben
1 ½ EL Sojasauce
3 TL Oregano
1 ½ TL Basilikum
Salz und Pfeffer
Muskat
evtl.
Knoblauch
Fett für die Form
Den Grünkohl vorbereiten, gut waschen und in Streifen schneiden.
Zwiebeln abziehen und fein würfeln. Die Butter erhitzen und die
Hälfte der Zwiebelwürfel darin ca. 3 Min. anschwitzen. Dann die
gut abgetropften Grünkohlstreifen zufügen und weitere 3 Min
.dünsten. Die Brühe angießen und den Kohl bei geschlossenem Deckel
ca. 30 Min. köcheln lassen. Danach den Kohl abgießen. Den
abgetropften Kohl mit Pfeffer, etwas Muskatnuss und Sojasauce
abschmecken. Während der Grünkohl gart, das Olivenöl erhitzen
und die restlichen Zwiebelwürfel darin glasig anschwitzen. Mit
dem Mehl bestäuben und kurz durchschwitzen lassen. Mit den
Pizzatomaten ablöschen. Oregano und Basilikum zugeben und
die Soße aufkochen. Die Tomatensoße noch 5 min köcheln lassen
und dann mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Käse fein reiben.
Eine viereckige Lasagneform fetten. Etwas Grünkohlmasse hineinfüllen.
Mit den Lasagneplatten belegen und etwas Tomatensoße
und dann Reibkäse darüber geben. In dieser Reihenfolge mit dem
Einfüllen fortfahren. Den Abschluss sollte etwas Tomatensoße
bilden, über die zum Abschluss Käse gestreut wird. Die Grünkohl-
Lasagne im heißen Backofen auf der mittleren Schiene bei 175 °C
Ober-/Unterhitze etwa 45 min backen. Wenn der Käse zu dunkel
wird, die Lasagne etwas tiefer einschieben und die Auflaufform
abdecken. Tipp: Wer Knoblauch liebt, kann in der Tomatensoße 1
gehackte Knoblauchzehe mit anschwitzen.
Arbeitszeit ca. 30 Minuten
Koch-/Backzeit ca. 1 Stunde 20 Minuten
Gesamtzeit ca. 1 Stunde 50 Minuten
Schwierigkeitsgrad normal
Rezept von Irmtraud Bertram
50
NR. 69 NOVEMBER 2022
GEBRATENER LACHS
AUF GRÜNKOHL
MIT ZITRONEN-SENF-SAUCE
Zutaten für 6 Portionen
1 ½ kg Grünkohl, frisch (ca. 400 g netto)
Salz
135 g Butter
1 ½ EL Senf, körniger
1 ½ TL Dijonsenf, scharfer
7 ½ EL Zitronensaft
1 ½ EL Zitronenabrieb, feiner
4 ½ Eigelb
9 EL Schlagsahne
1 ½ TL Honig
6 Lachsfilets, je ca. 180 - 200 g
30 g Butterschmalz
Die zarten krausen Grünkohlspitzen sowie die
kleinsten Blätter abzupfen und mehrfach gründlichst
abwaschen. In reichlich kochendem Wasser 2 Min.
blanchieren und in einem Sieb abtropfen lassen. Für
die Sauce 60 g Butter schmelzen. Senf, 3 EL Zitronensaft
und den Zitronenabrieb unterrühren. Das Eigelb und die
Sahne verquirlen und darunter schlagen. Langsam erhitzen, bis die
Sauce andickt - aber nicht kochen lassen. Mit dem Honig würzen,
mit Salz abschmecken und im heißen Wasserbad warm halten. Die
Lachsfilets mit Salz und 2 EL Zitronensaft würzen und im heißen
Butterschmalz sanft von beiden Seiten 3 - 4 Min. braten. Nebenbei
den Grünkohl in der restlichen Butter wenden und erhitzen.
Den Grünkohl auf vorgewärmten Tellern anrichten, den Lachs
auflegen und mit der Sauce überziehen. Dazu reiche ich
Röstkartoffeln, Bandnudeln oder Reis.
Arbeitszeit ca. 30 Minuten
Koch-/Backzeit ca. 10 Minuten
Gesamtzeit ca. 40 Minuten
Schwierigkeitsgrad normal
GRÜNKOHL OHNE FLEISCH
Vegetarisch oder vegan!
Zutaten für 6 Portionen
1.000 g Grünkohl, frisch oder TK, gehackt
1.000 g Kartoffeln, vorwiegend festkochend
500 g Zwiebel(n) oder Schalotten
400 g Räuchertofu
400 ml Wasser
3 EL Gemüsebrühepulver
70 g Butter oder Pflanzenfett
100 ml Senf, mittelscharfer
Salz und Pfeffer
Die Zwiebeln bzw. Schalotten fein würfeln und in 50 g Butter
oder Pflanzenfett glasig anschwitzen. Den Grünkohl hinzugeben
und ebenfalls leicht dünsten. Mit 400 ml Wasser auffüllen, das
Gemüsebrühepulver dazugeben und bei mittlerer Hitze köcheln
lassen. In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen, in kleine Würfel
schneiden und in kaltem Wasser ruhen lassen. Den Räuchertofu in
kleine Würfel schneiden und in einer Pfanne mit dem restlichen
Fett kross anbraten. Nach 45 Min. Kochzeit des Grünkohls die
Kartoffelwürfel hinzugeben und weitere 20 min. köcheln lassen.
Nun den Räuchertofu hinzufügen und weitere 15 min. kochen.
Mit Salz, Pfeffer und reichlich Senf abschmecken.
Tipp: Falls Nicht-Vegetarier mitessen, z. B. Mettwürstchen separat
erwärmen und am Tisch dazu reichen. Aufgewärmt schmeckt es
noch mal so gut. Lässt sich auch prima einfrieren.
Arbeitszeit ca. 30 Minuten
Koch-/Backzeit ca. 1 Stunde 20 Minuten
Gesamtzeit ca. 1 Stunde 50 Minuten
Schwierigkeitsgrad simpel
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LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Rezepte
NR. 69 NOVEMBER 2022
VEGANE GRÜNKOHLSUPPE MIT BUCHWEIZEN
Zutaten für 6 Portionen
600 g Grünkohl
3 Zwiebeln, fein geschnitten
Öl
15 Pfefferkörner
3 TL Senfsamen
3 TL Kümmel, ganz
6 Liter Gemüsebrühe
1 ½ Tasse Buchweizen
3 Tassen Gemüsebrühe
Salz
Senf
Vegan!
Den Grünkohl waschen, von den Strünken befreien, grob hacken
und blanchieren. Zwiebeln in Öl andünsten, Gewürze dazugeben
und kurz mit andünsten. 2 Liter Gemüsebrühe und Grünkohl
zufügen. 1 Std. kochen. Ca. 20 Minuten vor Ende der Kochzeit
den Buchweizen in Öl andünsten, Gemüsebrühe zufügen und 15
Min. köcheln lassen. Buchweizen in die Suppe geben, mit Salz und
Senf abschmecken.
Wer es nicht unbedingt vegan haben will, serviert die Suppe mit
Hefeflocken und saurer Sahne. Schmeckt aber auch ohne!
Arbeitszeit ca. 20 Minuten
Koch-/Backzeit ca. 1 Stunde
Gesamtzeit ca. 1 Stunde 20 Minuten
Schwierigkeitsgrad simpel
KALE - CHIPS
Vegan!
EIN GESUNDER SNACK AUS
AMERIKA, ORIGINAL MIT GRÜNKOHL
Zutaten für 1 Portion:
300 g Grünkohl, frischer
1 TL Meersalz
3 Prisen Pfeffer
n. B. Chiliflocken
2 Walnüsse
3 EL Olivenöl
etwas
Zitronensaft
etwas
Agavendicksaft
Den frischen Grünkohl vom Markt oder aus dem Garten waschen.
Dann die Blättchen vom Stiel zupfen und in einer Salatschleuder
trockenschleudern. Die Blättchen in eine Schüssel geben. Die
Walnüsse knacken und mit einem Küchenmesser klein hacken,
fast mehlig. Dann das Olivenöl und die Gewürze über die Blätter
geben und einarbeiten. Etwas Zitronensaft, die Walnüsse und ein
wenig Agavendicksaft ebenfalls. Dann die so bearbeiteten Blätter
auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen, möglichst
ganz locker, dann können sie besser trocknen. Die Backröhre auf
ca. 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und das Blech für ca. 10
Minuten hineinschieben. Dann das Blech herausnehmen, die Blätter
wenden und weitere ca. 10 Minuten trocknen lassen.
Die Backofentür sollte leicht geöffnet sein, so dass die Feuchtigkeit
entweichen kann. Am besten mit einem eingeklemmten Holzlöffelstiel
ein wenig offenhalten. Wenn die Blätter recht knusprig
sind, sind sie fertig.
Dies ist ein kalorienarmer Snack aus Amerika, der vitaminreich
ist und auch viele Mineralien beinhaltet. Das Original wird mit
Grünkohl gemacht, die Amerikaner haben das Kraut als gesundes
Gemüse für sich entdeckt. Leider ist es ein Wintergemüse und
kann nur kurze Zeit frisch gekauft werden.
Arbeitszeit ca. 20 Minuten
Koch-/Backzeit ca. 20 Minuten
Gesamtzeit ca. 40 Minuten
Schwierigkeitsgrad pfiffig
Gefunden auf Chefkoch.de von Bärbel Roloff
53
LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Buchtipps
Lieblingsbücher
Liste der Spiegel Bestseller 4|2022
54
Einsame Nacht
Kriminalroman
Charlotte Link
Nicht einmal der
Schnee verdeckt alle
Spuren … Kate Linville
ermittelt in einem
völlig undurchsichtigen
Mordfall – der neue
hoch spannende Pageturner von Nr.-1-Bestsellerautorin
Charlotte Link. Mitten in
den einsamen North York Moors fährt eine
junge Frau allein in ihrem Wagen durch
eine kalte Dezembernacht. Am nächsten
Morgen findet man sie ermordet auf, in
ihrem Auto, das fast zugeschneit auf einem
Feldweg steht. Es gibt eine Zeugin, die
beobachtet hat, dass ein Mann unterwegs
bei ihr einstieg. Ihr Freund? Ein Fremder?
Ihr Mörder? Kate Linville beginnt mit
ihren Ermittlungen und ist schnell auf
einer Spur, die in die Vergangenheit führt,
zu einem Cold Case, in dem Caleb Hale
damals ermittelt hat und der nie gelöst
werden konnte …
Zur See
Roman
Dörte Hansen
Der lang erwartete dritte
Roman von Bestsellerautorin
Dörte Hansen.
Woher kommt unsere
Liebe zum Meer und
die ewige Sehnsucht nach einer Insel? Die
Fähre braucht vom Festland eine Stunde
auf die kleine Nordseeinsel, manchmal
länger, je nach Wellengang. Hier lebt in
einem der zwei Dörfer seit fast 300 Jahren
die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne
großgezogen, ihr Mann hat die Familie
und die Seefahrt aufgegeben. Nun hat ihr
Ältester sein Kapitänspatent verloren, ist
gequält von Ahnungen und Flutstatistiken
und wartet auf den schwersten aller
Stürme. Tochter Eske, die im Seniorenheim
Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet die
Touristenströme mehr als das Wasser,
weil mit ihnen die Inselkultur längst zur
Folklore verkommt. Nur Henrik, der
Jüngste, ist mit sich im Reinen. Er ist der
erste Mann in der Familie, den es nie auf
ein Schiff gezogen hat, nur immer an den
Strand, wo er Treibgut sammelt. Im Laufe
eines Jahres verändert sich das Leben der
Familie Sander von Grund auf, erst kaum
spürbar, dann mit voller Wucht. Klug und
mit großer Wärme erzählt Dörte Hansen
vom Wandel einer Inselwelt, von alten
Gesetzen, die ihre Gültigkeit verlieren,
und von Aufbruch und Befreiung.
Nachmittage
Ferdinand
von Schirach
Erzählband
Ferdinand von Schirach
erzählt von milden
Frühsommermorgen,
verregneten Nachmittagen und schwarzen
Nächten. Seine Geschichten spielen in
Berlin, Pamplona, Oslo, Tokio, Zürich,
New York, Marrakesch, Taipeh und Wien.
Es sind kurze Geschichten über die Dinge,
die unser Leben verändern, über Zufälle,
falsche Entscheidungen und die Flüchtigkeit
des Glücks. Schirach erzählt von der
Einsamkeit der Menschen, von der Kunst,
der Literatur, dem Film und immer auch
von der Liebe.
Eine Frage
der Chemie
Roman
Bonnie Garmus
Elizabeth Zott ist
eine Frau mit dem
unverkennbaren
Auftreten eines
Menschen, der nicht durchschnittlich ist
und es nie sein wird. Doch es ist 1961, und
die Frauen tragen Hemdblusenkleider und
treten Gartenvereinen bei. Niemand traut
ihnen zu, Chemikerin zu werden. Außer
Calvin Evans, dem einsamen, brillanten
Nobelpreiskandidaten, der sich ausgerechnet
in Elizabeths Verstand verliebt. Aber
auch 1961 geht das Leben eigene Wege.
Und so findet sich eine alleinerziehende
Elizabeth Zott bald in der TV-Show
»Essen um sechs« wieder. Doch für sie ist
Kochen Chemie. Und Chemie bedeutet
Veränderung der Zustände ...
Drachenbanner
(Waringham
Saga, Band 7)
Rebecca Gablé
England 1238:
Die junge Adela of
Waringham und
Bedric, Sohn einer
leibeigenen Bauernfamilie, sind zusammen
aufgewachsen. Während Adela als Hofdame
zur Schwester des Königs geschickt
und später mit einem Ritter verheiratet
wird, schuftet Bedric auf den Feldern von
Waringham - dem Elend der Leibeigenschaft
und der Willkür von Adelas Bruder
ausgeliefert. Als die Situation unerträglich
wird, flieht er, nicht ahnend, dass Adela
von ihm schwanger ist. In London begegnet
Bedric Simon de Montfort, dem charismatischen
Schwager des Königs. Als 1258
Seuchen und Missernten über das Land
ziehen, bricht ein Krieg aus, der eine neue
Zeit einläutet. Doch Bedric und Adela
haben einander nie vergessen ...
NR. 69 NOVEMBER 2022
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Neuland, Anita Hinz 040 776714
Ochsenwerder, Nicole Bade 040 7374161
Elterntelefon 0800 1110550
Kinder- und Jugendtelefon 040 428 490
Landesseniorenbeirat 040 42863 1934
Giftnotrufzentrale 030 192 40
Verbraucherzentrale 040 248320
Deutscher
LandFrauenverband:
www.landfrauen.info
LandFrauenverband
Hamburg: www.hamburgerlandfrauen.de
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LANDFRAUENVERBAND HAMBURG E. V.
Trinkwasser
Muss ich Leitungswasser filtern?
Unser Trinkwasser ist das am
besten kontrollierte Lebensmittel
in Deutschland. Dennoch
haben viele Menschen
Bedenken und bereiten ihr
Leitungswasser mit Wasserfiltern
auf. Wir sehen das kritisch.
Das Wichtigste in Kürze
In Deutschland wird kein Lebensmittel
so gut kontrolliert wie Trinkwasser aus
der Leitung. Es ist preiswert und wird
direkt ins Haus geliefert. Schadstoffe
sind kaum oder nur in Spuren zu finden.
Sofern keine Bleileitungen zur Hausinstallation
gehören, kann man das Wasser
aus dem Hahn problemlos trinken.
Anbieter von Wasserfiltern werben
damit, Leitungswasser noch besser
zu machen – es von Schadstoffen
und Bakterien zu befreien. Leider
ist oft das Gegenteil der Fall.
Normales Leitungswasser ist ein günstiges
und vor allem gesundes Lebensmittel.
Ohne lästiges Kistenschleppen
liefert es Mineralstoffe und hat dazu
noch eine unschlagbare Klimabilanz,
weil Transportwege und Verpackungen
wegfallen. Leitungswasser trinken ist
aktiver Klimaschutz. Fachleute empfehlen,
zwei bis drei Liter Wasser täglich zu
sich zu nehmen, um den Organismus
gesund zu halten.
Meist sehr gute
Trinkwasserqualität
Die Trinkwasserverordnung stellt höchste
Ansprüche an unser Leitungswasser,
Schadstoffe sind kaum zu finden. Die
Stiftung Warentest hat 2019 stichprobenartig
20 verschiedene Trinkwasser
aus ganz Deutschland überprüft. Das
Wasser aus dem Hahn in Hamburg ist
demnach von ausgezeichneter Qualität.
Die Probe aus dem Harburger Rathaus
war als einzige im gesamten Test völlig
unauffällig. Überprüft wurden die Werte
für Glyphosat und andere Pflanzenschutzmittel,
Arzneimittel, Korrosionsschutzmittel,
Röntgenkontrastmittel,
Süßstoffe, Trifluoressigsäure, Tri-/Tetrachlorethan,
Trihalogenmethane, Uran,
Arsen, Chrom (VI) und Nitrat.
Wasser immer ablaufen lassen
Das Wasser aus der Leitung schmeckt
am besten, wenn es frisch abläuft und
nicht längere Zeit in der Leitung gestanden
hat. Wir empfehlen, es kühl
zu halten, um der Bildung von Keimen
vorzubeugen. Der Wasserhahn sollte
regelmäßig gereinigt werden. Kalkablagerungen
sind übrigens ein Beleg für
einen hohen Anteil an Calcium und Magnesium
– wichtige Nährstoffe, die auch
bestimmten Leiden und Mangelerscheinungen
entgegenwirken oder ihnen
gar vorbeugen.
Wasserfilter oft ohne Mehrwert
Wenn es zu größeren Verunreinigungen
des Leitungswassers kommt, sind dafür
meist die Leitungen in den Haushalten
verantwortlich. Vor allem Blei- und
Kupferrohre belasten manchmal unbemerkt
das Wasser. Laut Trinkwasserverordnung
muss der Bleigehalt unter 0,01
Milligramm je Liter und der Kupfergehalt
unter 2 Milligramm je Liter liegen.
Anbieter von Wasserfiltern werben damit,
unser Leitungswasser noch besser
zu machen – es von Kalk, Schadstoffen
und Bakterien zu befreien. Leider ist
oft das Gegenteil der Fall; viele Filter
verschlechtern die Qualität des Wassers
sogar. Sie bieten einen Nährboden für
Keime, wenn zum Beispiel die Filterpatronen
nicht regelmäßig gewechselt
werden. Darüber hinaus geben einige
Geräte sogar zusätzliche, unerwünschte
Stoffe ab, darunter Natrium, Chlorid
und Silber. Dies gilt übrigens auch
für spezielle Babywasserfilter. Das ist
besonders ärgerlich, denn Babynahrung
sollte gerade mit natriumarmem
Wasser zubereitet werden. Zudem
geht der Tausch der teuren Filter ins
Geld und verursacht unnötigen Müll.
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VERBRAUCHERZENTRALE
NR. 69 NOVEMBER 2022
Foto ©shutterstock
Auch die Stiftung Warentest kam jüngst
zu dem Schluss, dass Filtern unnötig ist.
Sie hat acht Wasserfilter unter anderem
von Brita, BWT und Philips untersucht.
Selbst die besseren Filter im Test erreichten
nur knapp die Note Befriedigend.
Gut zu wissen
Ein Liter Leitungswasser kostet in Hamburg
weniger als 0,5 Cent. Durch den
Gebrauch von Filtern kann der Preis auf
bis zu 16 Cent pro Liter hochschnellen.
Wenn Sie hinsichtlich der Qualität Ihres
Wassers verunsichert sind, können Sie
es auf Schadstoffe prüfen lassen. Reichen
Sie einfach eine Probe bei Ihren
örtlichen Wasserwerken oder einem
anderen Labor ein. Auf der Website
des lokalen Wasserversorgers Hamburg
Wasser können Sie sich außerdem die
aktuellen Messwerte für die einzelnen
Wasserwerke anzeigen lassen.
Übrigens:
In unserem Infozentrum können Sie
Ihre Trinkflasche kostenlos mit frischem
Hamburger Leitungswasser auffüllen.
Wir sind eine von über 6.000 Refill-
Stationen in Deutschland. So helfen
Sie und wir gemeinsam, Müll zu
vermeiden und Ressourcen zu sparen.
Stand: 22.06.2022
Quelle: Verbraucherzentrale
Weitere Infos und Antworten auf wichtige Fragen unter www.vz-hh.de
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