Reinraum Journal 2023
Eine Publikation für die Insider der Reinraum-Technologie aus dem Hause Clearnoom Future
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8 Reinraum: Kreativität REINRAUM-JOURNAL * SONDERAUSGABE 2023
MODERNE GESTALTUNG VON REINRÄUMEN
Strategien gegen das weiße Rauschen
Weiß symbolisiert Sauberkeit und Reinheit in
Perfektion. Damit ist weiß von Beginn an die
ideale Farbe für jeden Reinraum. Über viele
Jahre wurde dies nie in Frage gestellt und
somit jeder Reinraum ganz selbstverständlich
in vollkommen weißer Reinheit konzipiert.
Doch Farbexperte Alfred Schleicher, Inhaber
des Farbateliers Schleicher in Karlsruhe, fand
in Studien Erstaunliches heraus: Dem menschlichen
Auge fehlt in einem gänzlich weißen
Raum jede Möglichkeit der Fokussierung. Diesem
Phänomen gab Schleicher erstmals 2014
im »Cleanroom Magazin« den Namen »weißes
Rauschen«. Dieses Rauschen ermüdet das Auge
und vermindert die Konzentrationsfähigkeit
der Mitarbeiter. Im Gegensatz dazu, so stellte
Schleicher fest, regen bunte Farben, Farbverläufe
und -kanten das Auge an, bieten ihm
Fokussierungspunkte und sorgen für Orientierung.
Auch Pflanzen haben eine beruhigende
Wirkung und einen positiven Effekt auf das
Wohlbefinden und die Motivation der Mitarbeiter.
Krankheitsbedingte Arbeitsausfälle und
Ausschussquoten werden dadurch gesenkt.
Die positiven Effekte von Farbe und Design
im Reinraum bestätigen auch die Mitarbeiter
von MED-EL in Innsbruck. Das Österreicher
Technologieunternehmen hat einen Reinraum
mit einem einzigartigen Blick auf die Alpen
geschaffen. Eine innovative Idee! Wie kam das
Unternehmen dazu? Produktionsleiter Alexander
Mayr erzählt: »Wir haben im ›Cleanroom
Magazin‹ vom weißen Rauschen und den positiven
Effekten von Farben im Reinraum gelesen
und uns anschließend viele Gedanken gemacht,
wie wir die Arbeitsatmosphäre und die Räume
angenehmer gestalten können. Dann kam uns
die Idee: Das schönste Panorama liegt direkt
vor der Tür. Also haben wir die Scheibe einbauen
lassen und sind immer wieder fasziniert, wie
gut es wirkt.« Gegenüber der Panoramascheibe
wurde ein Spiegel im Reinraum angebracht.
Dieser sorgt nicht nur für mehr Tiefe, sondern
auch für mehr Farbe und Natur im Reinraum.
Doch der Spiegel hat noch einen weiteren positiven
Effekt: Die Mitarbeiter können jederzeit
den richtigen Sitz ihrer Kleidung kontrollieren
und so mögliche Kontaminationsgefahren vermeiden.
Doch es muss nicht immer ein kompletter Umbau
sein. Der Einsatz von Farbe und Design
von Einrichtungen bringen neuen Schwung in
einenen Reinraum. So lassen sich mit wenig
Geld und Aufwand maximale Verbesserungen
erreichen.
MITARBEITERMOTIVATION IM REINRAUM
Kreativität ist mehr als Farbgebung
DER WEG ZUM KREATIVEN REINRAUM
Mut zur Umgestaltung
Raumwirkung ist nicht nur Farbe im Reinraum.
Ein blauer Fußboden. Im Farbton abgestuft,
um die Zonen zu unterscheiden. Das nennen
viele Anwender schon kreativ.
Doch um eine Reinraum-Umgebung, die in sich
sehr kühl und wenig motivierend gehalten ist,
zu einer menschenfreundlichen Arbeitsumgebung
zu gestalten, braucht es mehr als ein paar
Farbelemente.
Immer mehr Reinraum-Anwender erkennen,
dass eine kreativere Reinraumumgebung mehr
Attraktivität für Bewerber darstellt und bei den
bestehenden Mitarbeitern die Produktivität
steigern kann.
Es gibt sie immer mehr. Die Reinraum-Anwender,
die die Notwendigkeit und die Wichtigkeit
des Einflusses der Umgebung auf die Produktivität
der Mitarbeiter erkannt haben. Sie
sind auf der Suche nach kreativen Lösungen
in der Gestaltung ihrer Reinräume und stehen
häufig vor dem Problem, dass es kaum etwas zu
finden gibt. Ob Kleidung, Einrichtung, Wandflächen
oder digitale Bildschirmtechnologien.
Vielerorts findet man
nur Standards. Die lassen
sich am einfachsten
verkaufen. Und genau
an dieser Stelle braucht
es die Entscheidung
und den Willen weiter
an der Idee festzuhalten
und sich nicht abbringen zu lassen.
Die Umsetzung scheitert häufig am ersten
Schritt. Wo fängt man an und was soll
am Ende herauskommen? Dazu gibt es bei
Cleanroom Future einen Beratungsansatz, der
als Workshop mit vier Modulen als Grundlage
zu einem kreativen Konzept entwickelt wurde.
Im ersten Modul geht es um die Ziele der Gestaltung
und die Möglichkeiten, die Vermittlung
von Informationen und Wissen einzubinden.
„Veränderung beginnt am Ende
deiner Komfortzone“
- Roy T. Bennet -
Anschließend befassen sich zwei Module damit,
nach festgelegten Fragebögen, die Wünsche
und Ziele des Managements und anschließend
der Reinraum-Mitarbeiter herauszufinden.
Diese werden ausgewertet und im vierten
Modul so präsentiert, dass daraus ein erstes
Farb- und Kreativitätskonzept präsentiert und
als Entwurf auf die geplante Reinraum-Anlage
aufgesetzt werden kann. Durch diese Vorgehensweise
werden alle
Beteiligten mit einbezogen
und der Widerstand
gegen das Projekt
verringernt. Dieser Status
lässt sich dann an
den Reinraum-Planer
weitergeben, der damit
die erforderlichen Ausschreibungen ergänzen
kann. Je früher dieses Konzept in die Planungsphase
einbezogen wird, umso weniger wirken
sich die Kosten für die Umsetzung aus. In manchen
Projekten gar nur mit 0,25% des Investitionsvolumens.
Es ist also gar nicht so schwierig, ein Kreativkonzept
anzustoßen. Es braucht in jedem
Fall den Mut zum ersten Schritt und die Bereitschaft,
bis zum Ende weiterzugehen.
IMPRESSUM
Reinraum-Journal Ausgabe für 2023
Das Reinraum-Journal, eine Publikation
von Cleanroom Future, wird herausgegeben
von:
Cleanroom Future GmbH
Hanauer Landstraße 291-293
D-60314 Frankfurt am Main
T: +49 69 150 466 500
www.cleanroomfuture.com
info@cleanroomfuture.com
Geschäftsführung:
Frank Duvernell
Redaktion:
Frank Duvernell / René Dreyer
Layout:
René Dreyer / Frank Duvernell
Erscheinungsweise:
Sonderausgabe 2023
Auflage:
1000 Stück
Bildnachweise:
Seite 1: dirk.vonten-stock.adobe.com
Seite 5: Copyright Elnur Amikishiyev
Seite 6 und 7: Bilder der Anbieter
Seite 7 nora: Foto Markus Bachmann
Andere Bilder: Copyright Cleanroom Future
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