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Technische Dokumentation und Präsentation mit Autodesk Inventor

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<strong>Technische</strong> <strong>Dokumentation</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Präsentation</strong> <strong>mit</strong> <strong>Autodesk</strong> <strong>Inventor</strong><br />

Christoph Hoppen<br />

Die <strong>Technische</strong> <strong>Dokumentation</strong>, als eine weitreichende Sammlung von Informationen über ein<br />

Produkt, wurde lange ausschließlich auf dem Papier ausgeführt. Diese Vorgehensweise hat noch<br />

immer ihre Daseinsberechtigung, jedoch haben sich die Möglichkeiten der Erstellung in den letzten<br />

Jahren rasant entwickelt. Dieser Beitrag soll die verschiedenen Möglichkeiten aufzeigen ,<br />

Konstruktionsdaten aus dem <strong>Inventor</strong> für <strong>Technische</strong> <strong>Dokumentation</strong>en zu nutzen: Angefangen vom<br />

Screenshot über Filme bis hin zur interaktiven <strong>Dokumentation</strong> im DWFx-Format für Design<br />

Review, eingeb<strong>und</strong>en in ein Textdokument oder in eine interaktive Oberfläche wie z. B. eine<br />

HTML-Seite.<br />

Screenshot (Kopie speichern unter)<br />

Im einfachsten Fall wählt man eine geeignete Perspektive <strong>und</strong> erstellt vom Grafikfenster einen<br />

Screenshot. Wählen Sie im Dialog „Kopie speichern unter“ ein Rasterbildformat (JPG, PNG,<br />

TIFF). Um eine brauchbare Druckqualität zu erreichen, klicken Sie anschließend auf Optionen. Im<br />

folgenden Dialog müssen Sie die Größe des Bildes in Pixeln angeben.<br />

Mit der Faustformel 120 Pixel je Zentimeter Breite (X) bzw. Höhe (Y) des gedruckten Bildes liegen<br />

Sie auf der sicheren Seite.<br />

Bleibt das Problem des Hintergr<strong>und</strong>s. Ein neutraler, weißer Hintergr<strong>und</strong> für jedes beliebige<br />

Farbprofil ist schnell „gezaubert“. Erstellen Sie <strong>mit</strong> einer Bildbearbeitung ein rein weißes Bild. Das<br />

geht zur Not auch <strong>mit</strong> Windows-Bord<strong>mit</strong>teln: Unter Start > Programme > Zubehör das Programm<br />

Paint starten <strong>und</strong> das weiße, leere Bild als JPG im <strong>Inventor</strong>-Unterordner Backgro<strong>und</strong>s abspeichern<br />

(Vista-Nutzer finden ihn unter „Öffentliche Dokumente“). Da das Hintergr<strong>und</strong>bild gekachelt wird,<br />

reicht minimal ein Bild <strong>mit</strong> einer Größe von nur 1x1 Pixel. Im <strong>Inventor</strong>, unter Extras ><br />

Anwendungsoptionen > Farben wählen Sie als Hintergr<strong>und</strong> den Eintrag „Hintergr<strong>und</strong>bild“ <strong>und</strong><br />

laden das weiße Bild. Im gleichen Dialog, unterhalb von Hintergr<strong>und</strong>, können Sie als<br />

„Reflexionsumgebung“ die neutrale Datei „Chrome.dds“ laden. Letztlich kann man auch noch das<br />

Achsendreibein kurzfristig ausblenden. Dies gelingt in den Anwendungsoptionen > Allgemein,<br />

rechts oben unter „Textanzeige“, Ursprungs-3D-Anzeige.<br />

In der Zeichnungsableitung ist der hellbeige Hintergr<strong>und</strong> immer ein Problem, wenn Sie eine<br />

Zeichnung in ein Textdokument einbinden möchten. Hier ist eine andere Vorgehensweise bezüglich<br />

der Hintergr<strong>und</strong>farbe erforderlich, da diese in der Vorlage gespeichert wird. Öffnen Sie Extras ><br />

Dokumenteneinstellungen > Register Blatt. Rechts oben klicken Sie auf das Farbfeld vor „Blatt“<br />

<strong>und</strong> ändern die farbliche Darstellung des Blattes in Weiß.


Animation<br />

Jetzt kommt Bewegung ins Spiel. Durch Wahl der geeigneten Vorlage (Endung ipn) gelangen Sie in<br />

die Umgebung „<strong>Präsentation</strong>“, können hier eine Explosionsdarstellung einer Baugruppe erstellen<br />

<strong>und</strong> diese animiert als Film abspeichern.<br />

Dies öffnet neue Möglichkeiten gegenüber der konventionellen Explosionszeichnung. So kann z. B.<br />

ein Film als Teil einer externen <strong>Dokumentation</strong> eine Montage- oder Reparaturanleitung bereichern.<br />

Zu beachten sind hier die beiden wählbaren Dateitypen WMV <strong>und</strong> AVI. Wenn Sie WMV wählen,<br />

gelangen Sie vor dem Speichern in einen Dialog für Bildgröße <strong>und</strong> Videoqualität. Eine Abmessung<br />

von 640x480 ist eher Unterkante, man kann stattdessen benutzerdefiniert 800x600 verwenden.<br />

Unter „Netzwerkbandbreite“ erhalten Sie <strong>mit</strong> dem benutzerdefinierten Maximalwert von 1500 Kbps<br />

die bestmögliche Qualität. Zum Dateityp AVI folgen später noch ein paar Anmerkungen.<br />

Deutlich besser werden die Ergebnisse im <strong>Inventor</strong>-<br />

Studio. Als qualitativ hochwertige Alternative zur<br />

Standardbeleuchtung kann hier zunächst der<br />

Beleuchtungsstil „Globale Beleuchtung“ aktiviert<br />

werden. Dieser erzeugt eine angenehm gleichmäßige<br />

Ausleuchtung <strong>und</strong> berechnet sogar die indirekte<br />

Beleuchtung (im Schatten liegende Flächen werden auch<br />

noch vom Licht erreicht). Zwar dauert die Berechnung<br />

länger als <strong>mit</strong> herkömmlichen Lichtquellen, das Ergebnis<br />

rechtfertigt aber den Aufwand. Gerenderte Einzelbild<br />

können als PNG abgespeichert werden, hierbei steht die<br />

Option eines Alphakanals zur Verfügung. Da<strong>mit</strong> kann<br />

das Bild leicht vor beliebige Hindergründe montiert<br />

werden. Sehr gut bewährt hat sich hierbei Paint.Net als<br />

kostenlose Bildbearbeitung.<br />

Zurück zum <strong>Inventor</strong>-Studio: Im<br />

Dialog Animation rendern ><br />

Register Ausgabe finden Sie die<br />

Möglichkeit, Ihren Film als<br />

Einzelbilder auszugeben. Hierbei<br />

erzeugt <strong>Inventor</strong>-Studio eine Liste<br />

von durchnummerierten Bilddateien.<br />

Dies hat den Vorteil, dass Sie immer<br />

wieder auf Ihr Original-Filmaterial<br />

zurückgreifen können. Stellen Sie<br />

beim Abspielen des Films fest, dass<br />

er vielleicht zu hell oder zu dunkel<br />

ist, so müssen Sie nicht den ganzen<br />

Film wieder neu berechnen, sondern<br />

bearbeiten <strong>mit</strong>tels Batch-<br />

Konvertierung alle Einzelbilder nach<br />

(z. B. Helligkeit/Kontrast). Hierfür<br />

hat sich IrfanView bewährt.


Zuletzt können die Einzelbilder zu<br />

einem Film verarbeitet werden. Dies<br />

geht gut <strong>mit</strong> dem Duo K-Lite Codec<br />

pack <strong>und</strong> VirtualDubMod, beide<br />

ebenfalls Freeware-Tools. Installieren<br />

Sie zunächst den K-Lite Codec Pack <strong>mit</strong><br />

der Option „Lots of stuff“ <strong>und</strong> Sie<br />

verfügen nun über den „ffdshow Video<br />

Codec“, <strong>mit</strong> dem Sie AVIs in höchster<br />

Qualität erstellen können Beachten Sie<br />

hierzu die „VFW-configuration“ im<br />

Windows Startmenü > Alle Programme<br />

> K-Lite Codes Pack. Als Encoder<br />

stehen Windows Media Video 7-9 zur<br />

Verfügung, als „Mode“ wählen Sie oben<br />

rechts „One-Pass-Quality“.<br />

Mit VirtualDubMod laden Sie die Einzelbilder (File ><br />

Open video file, Dateityp „Image sequence“) <strong>und</strong><br />

speichern diese als AVI, <strong>mit</strong> „ffdshow“ als<br />

„Compression“<br />

Kurz zu Video-Codecs: eine IAM enthält eine<br />

Baugruppe, eine IPT ein Bauteil, aber eine AVI-Datei<br />

kann völlig verschiedene Inhalte haben: Nicht den Film<br />

als solches, sondern die Art der Komprimierung. Da<strong>mit</strong><br />

Filme überhaupt handhabbare Dateigrößen haben,<br />

werden vollständige Einzelbilder nur in bestimmten<br />

Zeitabständen gespeichert (Key-Frames). Dazwischen<br />

wird nur gespeichert, was sich von einem Bild zum<br />

nächsten ändert. Ein Video-Codec übernimmt diese<br />

Aufgabe <strong>und</strong> auch das Abspielen, aber jeder macht dies<br />

<strong>mit</strong> seinen eigenen Algorithmen.<br />

Daher muss der Betrachter des Filmes auf seinem PC den Codec installiert haben, <strong>mit</strong> dem der<br />

Film ursprünglich gespeichert wurde. Denn nicht das Programm zum Anzeigen des Films ist primär<br />

wichtig, sondern der Codec.


Illustrationsrenderer Illustrationsrenderer Globale Beleuchtung<br />

Wichtigste Regel bei Verwendung von Lichtquellen:<br />

Das Hauptlicht sollte immer von rechts oben leuchten.


Die interaktive <strong>Dokumentation</strong><br />

<strong>Autodesk</strong> bietet <strong>mit</strong> dem kostenlosen Design<br />

Review ein umfangreiches Tool, um Bauteile,<br />

Baugruppen oder Zeichnungen einem<br />

Zielpublikum interaktiv verfügbar zu machen.<br />

Einzelne Komponenten der Baugruppen können<br />

unsichtbar / sichtbar geschaltet werden.<br />

Stücklisten stehen zur Verfügung <strong>und</strong> es können<br />

Geometrien gemessen werden (diese Funktion<br />

kann auch abgeschaltet werden). Wenn Sie nicht<br />

alle Details Ihrer Baugruppe preisgeben<br />

möchten, so bietet <strong>Inventor</strong> 2010 die<br />

„Konturvereinfachung“ in der<br />

Baugruppenumgebung an. Nutzer der Versionen<br />

2008 <strong>und</strong> 2009 (nur 32 Bit) können bei<br />

<strong>Autodesk</strong> Labs das „Shrinkwrap Add-in“<br />

herunterladen, um Ihre Baugruppen <strong>und</strong> -teile<br />

zu vereinfachen.<br />

Über <strong>Inventor</strong>-Startmenü > Exportieren > In DWF exportieren, gelangen Sie in den Dialog<br />

„...publizieren“. Aktivieren Sie hier die Option „Benutzerdefiniert“, um an den vollen<br />

Funktionsumfang zu gelangen. Speichern Sie die Dateien im aktuelleren DWFx-Format ab.<br />

Exportieren Sie eine IPN als DWFx, so können Sie den kompletten Bewegungsablauf speichern<br />

<strong>und</strong> anderen zur Verfügung stellen. Der Monteur in der Werkstatt oder vor Ort könnte so auf seinem<br />

Laptop den Zusammenbau einer Baugruppe beliebig schrittweise vorwärts <strong>und</strong> rückwärts „klicken“.<br />

Eine andere denkbare Anwendung ist das Ersatzteil: Ein K<strong>und</strong>e lädt sich Design Review <strong>und</strong> die<br />

dwfx-Datei seiner Maschine. Sogar der Transport von dwfx-Dateien via email ist denkbar, denn<br />

dwfx-Daten sind extrem komprimiert <strong>und</strong> klein gegenüber <strong>Inventor</strong>-Dateien. Im Design Review<br />

dreht <strong>und</strong> zoomt der K<strong>und</strong>e die Maschine passend, markiert das benötigte Teil <strong>und</strong> findet in der<br />

integrierten Stückliste die für die Bestellung relevanten Informationen.<br />

Abschließend sei noch auf <strong>Autodesk</strong> Freewheel hingewiesen. Diese Internetplattform bietet die<br />

Möglichkeit, schnell, einfach <strong>und</strong> kostenlos 2D- <strong>und</strong> 3D-dwfx Daten in eine eigene Webseite zu<br />

integrieren.<br />

Christoph Hoppen<br />

Altgasse 6<br />

56579 Rengsdorf<br />

02643/963011<br />

0173/6626811<br />

http://www.c-hoppen.de<br />

http://www.inventor-trainer.de<br />

<strong>Autodesk</strong> <strong>und</strong> <strong>Inventor</strong> sind eingetragene Marken von <strong>Autodesk</strong>, Inc.<br />

Windows Media ist eine eingetragene Marke der Microsoft Corporation.

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