1-2023
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement
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Januar/Februar/März 1/2023 Jahrgang 17
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion
Visuelle Qualitätskontrolle
über große Entfernungen
Senswork, Seite 6
Ihr Spezialist für spannungsfreies
Fr4 bis ALU
Nutzentrennen
Für Nutzen von 150 - 480 mm Länge
Viele Automobilzulieferer verwenden nach umfangreichen Tests des
Trennverfahrens ausschließlich die Nutzentrennmaschinen der
NTM-Serie zur Trennung geritzter Leiterplattennutzen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.bjz.de sowie in unserem neuen Katalog
BJZ
GmbH & Co. KG
Berwanger Str. 29 • D-75031 Eppingen/Richen
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Editorial
Halbleiter – die begehrten Rohstoffe
des technischen Fortschritts
Frank Sichla
Chefredakteur electronic fab
Die sich vor unseren Augen entwickelnde digitale Welt mit selbstfahrenden Autos,
Künstlicher Intelligenz, neuen medizintechnischen Geräten und natürlich 5G und dem
Internet der Dinge ist ohne Halbleiter nicht vorstellbar. Das klingt banal. Denn Halbleiter
sind schon längst und überall essenzieller Bestandteil technologischer Innovationen. Sie
erledigen Milliarden von Berechnungen pro Sekunde oder verarbeiten Gigahertz-Signale
oder speichern unvorstellbare Datenmengen – und das alles auf einer Fläche, viel kleiner
als Ihr Fingernagel.
Halbleiter zählen daher zu den begehrtesten Gütern der neuen digitalen Welt.
Untersuchungen von Huawei/Oxford Economics sehen ihren Anteil an der Weltwirtschaft
(gemessen am Bruttoinlandsprodukt) von 15% im Jahr 2005 auf 25% im Jahr 2025
steigen.
Doch nur wenige Unternehmen stellen diese Mikrochips her. Sie sind gut positioniert
und dennoch, wie sich in den letzten Jahren gezeigt hat, nicht immer in der Lage, den
weltweiten Bedarf zu decken. Aber auch allgemein kann man der Halbleiterindustrie eine
gewisse Dynamik nicht absprechen.
Warum dies? Nun, nicht jedes Halbleiterunternehmen kann bzw. möchte sich
eine eigene Fertigungsstätte für mehrere Milliarden Dollar leisten. Oftmals sind die
Produktionsanlagen von Halbleiterherstellern, bei denen sich die Entwicklung und
Fertigung in Eigenbesitz befindet, technologisch überholt. Vor allem, weil die Halbleiter
aufgrund des technologischen Fortschrittes immer komplexer werden. Klassische
Halbleiterhersteller müssen zudem noch in ihre Designs investieren, um überhaupt
konkurrenzfähig zu bleiben.
Die größte Halbleiter-Produktionsstätte in Europa ist Infineon in Dresden. Produziert
wird aber nicht nur dort, sondern insgesamt in fünf Fertigungsstätten, verteilt auf
drei Kontinenten. Es stimmt nun optimistisch, dass der Konzern in Dresden eine
Rekordinvestition von 5 Milliarden Euro für den Ausbau der Fertigungskapazitäten
angekündigt hat. Im neuen Werk sollen 1000 noch einzustellende Mitarbeiter Analog-,
Mixed-Signal- und Leistungs-Halbleiter auf 300 mm großen Wafers produzieren. Im
Herbst dieses Jahres will man mit dem Bau beginnen.
Begünstigt wird diese Investition in bislang nicht gekannter Größenordnung durch den
sich ankündigenden EU Chips Act, dessen Ambition es ist, den Anteil der europäischen
Chip-Produzenten am Weltmarkt von gegenwärtig etwa 9% auf 20% zu erhöhen. Ein
Ziel, das nicht von allen Marktbeobachtern als realistisch eingeschätzt wird.
Infineon baut übrigens auch seinen größten Standort in Malaysia aus, erhöht die
Produktion in Villach in Österreich und hat jüngst ein Werk in Ungarn eröffnet.
Der Hightech-Branchenverband Silicon Saxony e.V. in Dresden schrieb, die
Entscheidung von Infineon zeige, dass Deutschland und Europa international
wettbewerbsfähig sind und bleiben. Inwieweit dieses Statement aufrechterhalten werden
kann, hängt jedoch auch davon ab, in welchem Maße, wie (un)bürokratisch und wie
schnell sich Landes- und Bundesregierung und EU-Parlament für diese mutige und
zukunftsorientierte Initiative des Chip-Konzerns einsetzen.
Frank Sichla
1/2023
3
Inhalt
Januar/Februar/März 1/2023 Jahrgang 17
3 Editorial
4 Inhalt
6 Titelstory
8 Qualitätssicherung
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion
Visuelle Qualitätskontrolle
über große Entfernungen
Senswork, Seite 6
28 Produktionsausstattung
30 Produktion
35 Verpacken/Kennzeichnen/Identifizieren
36 IoT/Industrie 4.0
44 Design
48 Löt- und Verbindungstechnik
52 Rund um die Leiterplatte
57 Halbleiterfertigung
zum Titelbild
Visuelle Qualitätskontrolle
über große Entfernungen
Die Firma senswork präsentierte eine Prüfstation
mit remote-bedienbarem Digitalmikroskop.
Leiterplatten lassen sich jetzt direkt in der
Fertigung aus einer Entfernung von bis zu
100 m inspizieren. 6
58 Dienstleistung
61 Dosiertechnik
62 Speicherprogrammierung
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion
• Herausgeber und Verlag:
beam-Verlag
Krummbogen 14
35039 Marburg
Tel.: 06421/9614-0
Fax: 06421/9614-23
www.beam-verlag.de
• Redaktion:
Ing. Frank Sichla
electronic-fab@beam-verlag.de
• Anzeigenverwaltung:
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Myrjam Weide
m.weide@beam-verlag.de
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• Erscheinungsweise:
4 Hefte jährlich
• Satz und Reproduktionen:
beam-Verlag
• Druck + Auslieferung:
Bonifatius GmbH, Paderborn
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Der beam-Verlag übernimmt, trotz sorgsamer
Prüfung der Texte durch die Redaktion, keine
Haftung für deren inhaltliche Richtigkeit. Alle
Angaben im Einkaufsführerteil beruhen auf
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Handels- und Gebrauchs namen, sowie
Warenbezeichnungen und dergleichen werden in
der Zeitschrift ohne Kennzeichnungen verwendet.
Dies berechtigt nicht zu der Annahme, dass
diese Namen im Sinne der Warenzeichen- und
Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten
sind und von jedermann ohne Kennzeichnung
verwendet werden dürfen.
IoT-Lösungen durch
cloud-basierte Dienste
schneller entwickeln
Um sein Halbleiterangebot zu ergänzen
und Kunden zu helfen, das Beste
aus den angebotenen Funktionen
herauszuholen, bietet Semtech cloudbasierte
Dienste an. 42
Layout von Mixed-Signal-Leiterplatten
Hier geht es um die verschiedenen Aspekte, die beim Design
des Layouts von Mixed-Signal-Leiterplatten zu beachten sind.
Neben der Platzierung der Bauelemente werden die Planung
des Lagenaufbaus und Überlegungen zu den Masseflächen
angesprochen. 44
4 1/2023
Leistungsanalysator
der nächsten Generation
Der neue Leistungsanalysator PW8001 von Hioki setzt mit seiner
unübertroffenen Genauigkeit einen neuen Standard und erlaubt
Messungen auch bei hohen Frequenzen und großen Strömen. Damit
eignet er sich für die Analyse von modernsten SiC- und GaN-basierten
Anwendungen bis hin zu komplexen Multimotor-Antriebsstrang-
Leistungsanalysen. 14
Was leisten AXI-Systeme
im Jahr 2023?
In modernen SMT-Fertigungs linien werden AXI-Systeme
hauptsächlich zur vollautomatischen Inspektion verdeckter, für
ein AOI-System nicht sichtbarer, Lötstellen eingesetzt. 22
Verbesserung der Effizienz
von EV-Batterien/EV-Supply-Equipment
Heutzutage erhöhen Länder auf der ganzen Welt ihre Investitionen, um zu untersuchen, wie
die Mobilität hin zur Elektromobilität transformiert werden kann, also zur Entwicklung von
Elektrofahrzeugen (Electric Vehicles, EV), Elektroflugzeugen, Elektroschiffen und Elektrozügen. 12
Funktechnologien
für die smarte Fabrik
Gegenwärtig wird im Zusammenhang mit
Industrie 4.0 viel von Daten gesprochen.
Schlagwörter sind etwa Big Data,
Datenanalyse und Datenschutz.
Doch wie erfolgt in der modernen Fabrik
die Übermittlung von Daten? 36
Elektrochemische Migration –
ein Schädigungsmechanismus
Neben den am häufigsten genannten Schädigungsmechanismen
„thermische Alterung“ und „Überspannungsimpulse“ gibt es
etliche weitere Gründe, warum eine Isolation ausfallen kann.
Eine eher unbekannte ist die elektrochemische Migration.
Dieser Schädigungsmechanismus gehört zu der Gruppe der
Oberflächenphänomene. 10
1/2023
5
Titelstory
Visuelle Qualitätskontrolle
über große Entfernungen
Die Firma senswork präsentierte eine Prüfstation mit remote-bedienbarem Digitalmikroskop.
Leiterplatten lassen sich jetzt direkt in der Fertigung aus einer Entfernung von bis zu 100 m inspizieren.
Die per Digitalmikroskop aufgenommenen Full-HD-Bilder werden
verzögerungsfrei an einen bis zu 100 Meter entfernten Arbeitsplatz
übermittelt (Quelle: iStock.com/Ladislav Kubeš)
RemoteMOI XL ermöglicht eine schnelle und einfache
Qualitätskontrolle von Elektronikbauteilen
senswork GmbH
www.senswork.com
Möglich macht dies die Prüfstation
RemoteMOI XL von senswork.
Die manuelle optische Inspektion
von Leiterplatten kann damit zeitund
kosteneffizienter durchführt
werden, bei geringerem Personalbedarf.
Das System eignet sich insbesondere
für automatisierte Fertigungsprozesse
in der Elektronikindustrie
und gerade auch für große
Leiterplatten.
Aus der Ferne prüfen
Insbesondere die Prüfung großer
Leiterplatten gestaltet sich oft
aufwändig, da sie im Rahmen einer
manuellen optischen Inspektion
händisch mehrmals neu positioniert
werden müssen, um sie komplett
zu inspizieren. Hierzu befindet
sich der Mitarbeiter typischerweise
direkt neben dem Produkt bzw. dem
Inspektionsmikroskop.
Mit der neuen Prüfstation Remote-
MOI XL verbleibt die Leiterplatte
an ihrer Position, zum Beispiel auf
einem Fertigungsband. Über ein mit
einem Joystick verbundenes X/Y-
Achssystem positioniert ein Mitarbeiter
das Digitalmikroskop über
einer beliebigen Stelle der Leiterplatte.
Das hochaufgelöste Full-HD-
Bild wird ohne Verzögerung live auf
den bis zu 100 m entfernten Monitor
übertragen, an dem der Mitarbeiter
die Inspektion durchführt. Die hohe
Bildauflösung von Full HD 1080P ermöglicht
dabei eine qualitativ hochwertige
Inspektion ohne Latenzen
in der Bilddarstellung.
Einfache Bedienung
Das Digitalmikroskop kann über
eine Joystick-Fernsteuerung durch
das integrierte Achssystem in X- und
Dank robuster Ausführung und C-Rahmen-Bauweise ist RemoteMOI XL
gut zugänglich und direkt an der Fertigungslinie einsetzbar
6 1/2023
Titelstory
Keine Schulung nötig: Die Bedienung des digitalen Mikroskops per
Joystick und Steuerung könnte einfacher nicht sein
Durch die remote manuelle optische Inspektion können Fachkräfte
flexibel zusätzliche Aufgaben an einem anderen Arbeitsplatz
übernehmen
Y-Richtung um 320 bzw. 160 mm
verfahren werden. Zusätzlich überzeugt
es durch ein besonders großes
Blickfeld. Damit lassen sich auch
große Leiterplatten mit bis zu 360
x 200 mm einfach inspizieren.
Indem der Mitarbeiter nicht die
Leiterplatte, sondern das Digitalmikroskop
per Joystick bewegt, lässt
sich insbesondere bei großen Platten
wertvolle Zeit einsparen. Zusätzlich
erleichtert die Speicherung von
bis zu drei Memory-Positionen in X-
und Y-Richtung die Inspektion. Auch
ergonomisch gewinnt der Arbeitsplatz
durch den Einsatz der neuen
Prüfstation, da das Produkt in der
Förderstrecke verbleibt und nicht
ausgehoben oder entnommen werden
muss.
Flexibler Prüfplatz
In vielen produzierenden Unternehmen
besteht das Problem, dass
das MOI-Fachpersonal nicht immer
zu 100% ausgelastet ist, weil der
Arbeitsort räumlich festgelegt ist
und die Taktzeiten der Produktion
variieren oder sehr hoch sind. Mit
der neuen Prüfstation von senswork
lässt sich der Arbeitsplatz des Prüfers
flexibler einrichten: remote und
lokal, direkt an der Fertigungslinie.
Beide Arbeitsplätze können auch
zeitgleich betrieben werden. Damit
ermöglicht RemoteMOI XL einen
Prüfmonitor zum Beispiel an einer
anderen Stelle der Linie einzurichten,
an der die Fachkraft zusätzliche
Tätigkeiten ausübt.
Wege sparen
Die Fachkraft führt zum Beispiel
eine Aufgabe am Anfang einer Linie
aus und übernimmt dank fernsteuerbarem
Digitalmikroskop und Bildübertragung
zusätzlich die Qualitätskontrolle,
die am Ende des Fertigungsbandes
erfolgt. Das spart die
sonst nötigen Wege und Zeiten und
ermöglicht es zudem, parallel weitere
Tätigkeiten auszuführen. Als
nicht in Ordnung geprüfte Leiterplatten
lassen sich auf dem weiterführenden
Fließband automatisiert
ausschleusen. Der Prozess
kann damit effizienter und automatisierter
gestaltet werden.
Besser auslasten
Auch eine Verlegung des Arbeitsplatzes
an einen Ort außerhalb der
Produktion ist möglich. Dadurch lassen
sich die Arbeitsbedingungen verbessern,
da Belastungen wie Lärm
und Reinraumkriterien entfallen. Ein
Mitarbeiter kann zudem durch eine
zentrale Prüfung mehrere Linien
inspizieren. Besteht ein zeitlicher
Puffer, zum Beispiel durch unterschiedliche
Produktions- oder große
Taktzeiten, lassen sich an einem
Monitor mehrere Prüfplätze im Live-
Betrieb anzeigen und umschalten.
„Rückmeldungen aus der Industrie
zeigen uns, dass gerade in
Weitere Infos unter: https://senswork.com/de/produkte/remotemoi-xl.html
Produktvideo RemoteMOI XL: https://www.youtube.com/watch?v=RVo9WBgMTJs
Zeiten des Fachkräftemangels ein
Schlüssel darin liegt, Leerlaufzeiten
zu vermeiden und Fachkräfte optimal
auszulasten“ erzählt Rainer
Obergrußberger, Geschäftsführer
von senswork.
Einsatz an der Linie
Die Implementierung ist schnell
gemacht: Das kompakte Prüfsystem
nimmt mit 0,85 m Breite wenig Raum
ein und kann per feststellbaren
Rollen einfach an Ort und Stelle
gefahren werden. Dank robuster
Ausführung und C-Rahmen-Bauweise
ist RemoteMOI XL direkt an
der Fertigungslinie einsetzbar und
gut zugänglich. Die Prüfeinheit mit
eingebautem Digitalmikroskop lässt
sich einfach über einem Fertigungsband
bzw. Inspektionsplatz ausrichten.
Das höhenverstellbare Design
erlaubt eine einfache und direkte
Positionierung.
Nutzerfreundliche Optionen
RemoteMOI XL ermöglicht eine
einfache Dokumentation der Bilddaten
und damit die Rückverfolgbarkeit
von Produktserien. Das Digitalmikroskop
bietet nutzerfreundliche
Optionen wie Zoom mit Vergrößerungsstufen
von 1,3 bis 330
und unterschiedliche Beleuchtungseinstellungen.
Weitere Kameraparameter
lassen sich ebenfalls komfortabel
mit einer Steuerung über die
Ferne anpassen.
Fazit
In Zeiten knapper Ressourcen
bietet die neue remote Prüfstation
des süddeutschen Unternehmens
senswork eine neue Möglichkeit,
MOI-Fachpersonal effizienter auszulasten,
indem sie weitere Aufgaben
übernehmen können und
Arbeitswege sparen. Dabei überzeugt
RemoteMOI XL mit einem
Full-HD-Bild über große Distanz.
Gerade bei großen Leiterplatten
entfällt zudem die händische Neupositionierung
während der Qualitätsprüfung
in der manuellen
optischen Inspektion. Insgesamt
ergibt sich großes Potenzial, Zeit
und Kosten einzusparen bei einem
Plus an Effizienz, Einfachheit und
Ergonomie. ◄
senswork
ist Experte für schlüsselfertige
Lösungen im Bereich der
industriellen Bildverarbeitung,
der optischen Inspektion, Deep
Learning und im Prüfgerätebau.
Ihre Systeme zur Automatisierung
und Qualitätssicherung
werden täglich in zahlreichen
Branchen wie der Automobilindustrie,
dem Maschinenbau
oder der Medizintechnik eingesetzt.
Von den Standorten
Burghausen und München aus
betreut man namhafte Kunden
aus Industrie und Forschung.
Vom ersten Konzept
bis zur Integration der fertigen
Lösung bieten die Fachleute
alles aus einer Hand. Sie analysieren
von Kunden gestellte
Aufgaben im Detail und gehen
auf individuelle Vorgaben ein,
um ein passgenaues Kamerasystem,
den perfekten Prüfplatz
oder das ideale Prüfgerät
zu entwickeln.
1/2023
7
Qualitätssicherung
Messmittel online und auditsicher verwalten
Mit trendic hub gibt es jetzt ein Kalibrierportal mit neuem flexiblen Lizenzmodell.
Messmittelverwaltung –
digital, effektiv und auditsicher
trendic hub ist eine moderne
Online-Verwaltung, mit der die Kunden
der Perschmann Calibration
GmbH weltweit schnellen Zugriff
auf ihre Kalibrierscheine haben.
Das Online-Portal hilft dabei, Kalibrierdaten
auditsicher zu managen
und Messmittel sicher und effektiv
zu verwalten. Die Ergebnisse stehen
den Nutzern direkt nach der Kalibrierung
zur Verfügung – am Arbeitsplatz
oder auf Mobilgeräten. Dank
einheitlicher Kalibrierscheine ist die
Auditsicherheit jederzeit sichergestellt
und die Kalibrierscheine werden
auditsicher gespeichert.
Effiziente Prozesse
dank praktischer Features
Perschmann Calibration GmbH
www.perschmann-calibration.de
Mehr als 2000 Kunden nutzen
bereits das Kalibrier-Portal trendic
hub der Perschmann Calibration
GmbH. Mit der Online-Plattform
können Nutzer ihr Messmittel-
Management digitalisieren, Arbeitsabläufe
rund um das Kalibieren vereinfachen
und von umfangreichen
Service-Angeboten profitieren. Dank
des neuen Lizenzmodells ist trendic
hub nun noch flexibler an die Anforderungen
der Kunden angepasst.
Drei Varianten
mit zusätzlichen Funktionen
Neben der kostenlosen Free-Version
stehen Nutzern des Online-
Kalibrierportals trendic hub nun
drei Varianten mit zusätzlichen
Funktionen zur Auswahl: die Basis-
Variante Audit Light, die erweiterte
Variante Audit Pro und die umfangreichste
Variante Audit Enterprise.
Audit Light bietet Nutzern alle
Funktionen, mit denen sie ihre Prüfmittel
an einem Standort unabhängig
von Excel-Listen auditsicher und
effizient überwachen wollen. Diese
Basisvariante ist die richtige Wahl,
wenn bis ca. 500 Messmittel verwaltet
werden sollen. Die Variante
Audit Pro bietet zusätzliche Funktionen
wie etwa die scannerbasierte
Erfassung von Messmitteln und eine
Überblicksfunktion über den Lagerort,
die Kostenstelle oder den Status
von Messmitteln. Audit Pro ist
die beliebteste Variante bei den
Kunden. Die Top-Variante Audit
Enterprise enthält unter anderem
ein umfassendes Dokumenten-
Management, ein Tool für die Digitalisierung
einer Messmittelausgabe
und liefert die Unterstützung
für das Buchen von Messmitteln
u.a. auf Mitarbeiter, Aufträge und
Lagerorte. Audit Enterprise erlaubt
zehn Usern Zugriff auf das Portal.
Maßgeschneiderte Funktionen
„Unser digitales Kalibierportal wird
von den Kunden sehr gut angenommen
und die Zeichen stehen weiter
auf Wachstum“, freut sich Lars
Ahrendt, Geschäftsleiter Vertrieb
bei der Perschmann Calibration
GmbH. „Für das Jahr 2021 hatten
wir uns ursprünglich das Ziel
von 2000 Nutzern gesteckt, diese
Marke haben wir bereits im dritten
Quartal überschritten. Es ist großartig,
dass wir mit unserer Applikation
so viele Kunden erreichen
und die Kunden trendic hub nutzen.
Mit dem neuen Lizenzmodell
können wir jetzt noch flexibler auf
die Anforderungen unserer Kunden
eingehen. Alle Varianten bieten ein
sehr gutes Preis/Leistungs-Verhältnis
und praktische Funktionen ganz
nach Bedarf“, so Ahrendt weiter.
Die Plattform trendic hub wurde
entwickelt, um die Prozesse rund
um das Kalibrieren so einfach wie
möglich zu gestalten und sie wird
beständig um neue Funktionen
erweitert. Zu den neuesten Features
gehört die automatische Fälligkeits-Info,
mit der verpasste Termine
der Vergangenheit angehören.
Per Mausklick können Nutzer ganz
einfach eine automatische Erinnerungsfunktion
einstellen, die sie
daran erinnert, wann ihre Mess- und
Prüfmittel kalibriert werden müssen.
Die Erinnerungs-Mails sind individuell
konfigurierbar. So können
etwa eine oder mehre für das Qualitätsmanagement
zuständige Personen
automatisch informiert werden,
einmalig oder regelmäßig, per
PDF oder Excel. Das System arbeitet
dabei zuverlässig in Echtzeit,
damit kein Mess- oder Prüfmittel
in Vergessenheit gerät.
Flexibel an den Kundenbedarf
angepasst
Für die Verwendung des digitalen
Kalibrier-Portals muss keinerlei Software
installiert und gewartet werden,
da trendic hub komplett online läuft.
Zur kostenlosen Free-Version haben
alle Kunden der Perschmann Calibration
GmbH automatisch Zugang.
Je nach individuellen Bedürfnissen
können einzelne Funktionen separat
hinzugebucht werden. Bei allen
Versionen sind künftige Updates
inklusive. ◄
8 1/2023
Qualitätssicherung
Optische 3D-Oberflächenmesstechnik
als integrale Instanz der industriellen Fertigung
Mit TopMap hat Polytec optische 3D-Oberflächenmesstechnik etabliert, welche für eine rasche und verlässliche
Qualitätskontrolle auch für technische Erzeugnisse steht.
Effiziente und verlässliche Inline-Charakterisierung von Oberflächendetails,
Rauheit und Textur in automatisierten Prozessen mit TopMap-
Oberflächenmesstechnik von Polytec
In der industriellen Fertigung
sind gleichermaßen Güte der produzierten
Erzeugnisse sowie Effizienz
entlang der gesamten Fertigungsprozesse
die entscheidenden
Merkmale für Wirtschaftlichkeit
und Wettbewerbsfähigkeit.
Oftmals dient linienintegrierte Fertigungsmesstechnik
zur 100%-Kontrolle
und ermöglicht dabei zudem
ein Live-Feedback für die Prozesssteuerung.
Rasche und verlässliche
Qualitätskontrolle
Mit TopMap hat Polytec eine Serie
der optischen 3D-Oberflächenmesstechnik
etabliert, welche für
eine rasche und verlässliche Qualitätskontrolle
hinsichtlich Oberflächengüte
und geometrischer Parameter
insbesondere im Maschinenbau
und für technische Erzeugnisse
steht. TopMap sieht nicht nur jedes
Werkstück, es misst und dokumentiert
zuverlässig. Anders als rein
kamerabasierte Inspektionssysteme
ermittelt die 3D-Messtechnik auch
Höhendaten, welche u.a. für die
Defekterkennung essentiell sind.
Basierend auf Weißlicht als
Informationsträger, werden direkt
3D-Topografien flächenhaft erfasst,
im Gegensatz zur linienhaften
2D-Darstellung konventioneller taktiler
Mess- und Tastspitzen.
TopMap-3D-Oberflächenmesstechnik
scannt berührungslos und
flächenhaft die gesamte Werkstückoberfläche
ab, bestimmt Formparameter
wie Ebenheit oder Stufenhöhe,
charakterisiert Rauheit und
Strukturdetails oder detektiert selbst
feinste Abweichungen zu definierten
Toleranzen. Durch die hohe Messgeschwindigkeit
und umfangreiche
Erfassung der Bauteile eignet sich
diese Messmethode für Fertigungsprozesse,
die auf hohen Durchsatz
und kurze Taktzeiten ausgelegt sind.
Sensoren und Messköpfe
im Auto-Modus
Polytec geht hier noch einen
Schritt weiter mit den optischen
Präzisionsmessmitteln: Sensoren
und Messköpfe können in bestehende
Linien integriert und automatisiert
betrieben werden. Mittels
Software-Lösungen werden Routinemessaufgaben
im Vorfeld definiert,
modifiziert oder gespeichert,
und der Werker ruft das Programm
je Bauteil auf für eine vereinfachte
und beschleunigte Bedienung ohne
Benutzerfehler.
Ob automatische Bauteillageerkennung
oder Durchmessen gleich
mehrerer Prüflinge in einer einzigen
Aufnahme – die Optionen und Sonderkonfigurationen
für TopMap-
3D-Oberflächenmesstechnik halten
den Bedienereinsatz einfach
und die Prüfproduktivität hoch.
Polytec als kompetenter
Partner
Neben Messsystem-Komplettlösungen,
bestehend aus Hardware
und Software inklusive
Sonder lösungen, umfasst Polytecs
Leistungs umfang auch eingehende
Machbarkeitsstudien und den persönlichen
Support für die Entwicklung,
Implementierung und Automatisierung
kundenspezifischer Messaufgaben.
Ob Vorstudie, Fertigungsmesstechnik
als Prüfzelle oder integrierte
Sensorik in der Produktionslinie,
Polytec versteht sich als ganzheitlicher
Lösungsanbieter.
Polytec GmbH
www.polytec.com
TopMap-3D-Oberflächenmesstechnik zur schnellen und verlässlichen
Fertigungskontrolle und Inspektion ganzer Werkstücke: flächenhaft,
in 3D und berührungslos
Effiziente Inline- und End-of-Line-Qualitätskontrollen in automatisierten
Produktionen mit automatischer Prüflingsmuster- und Lageerkennung
und Durchmessen mehrerer Prüflinge in einer Aufnahme
1/2023
9
Qualitätssicherung
Elektrochemische Migration –
ein Schädigungsmechanismus
750...1050 V) bei gleichzeitig weiter
voranschreitender Miniaturisierung
erhöhen die Gefahr einer elektrochemischen
Migration von Metallionen. Im
einfachsten Fall wird durch die Fehlerströme
eine Störung detektiert und die
Baugruppe abgeschaltet. Im schlimmsten
Fall erhöht sich die Leitfähigkeit
so lange, bis der unerwünschte Strompfad
zur Zündquelle wird.
Neben den am häufigsten genannten
Schädigungsmechanismen „thermische
Alterung“ und „Überspannungsimpulse“
gibt es etliche weitere Gründe,
warum eine Isolation ausfallen kann.
Eine eher unbekannte ist die elektrochemische
Migration. Dieser Schädigungsmechanismus
gehört zu der
Gruppe der Oberflächenphänomene.
Balance zwischen
Anforderungs- und
Eigenschaftsprofil
Die ständig steigenden Anforderungen
in Hinsicht Packungsdichte,
Leistungsdichte und Preiswertigkeit
erfordern Maßnahmen, die eine
Balance zwischen Anforderungsprofil
und Eigenschaftsprofil darstellen.
Dies insbesondere bei Einrichtungen
der Telekommunikation-, Automobil-
und Luftfahrtindustrie, da diese
Baugruppen häufig stark wechselnden
klimatischen Bedingungen ausgesetzt
sind. Sie müssen hochzuverlässig
und hochverfügbar sein,
sollen aber dennoch als „Massenprodukt“
bezahlbar bleiben.
Das führt zu einem Zielkonflikt,
der bei Auswahl falscher, vermeintlich
günstiger Materialien die Wahrscheinlichkeit
eines Ausfalls durch
elektrochemische Migration erhöhen
kann. Deswegen ist es wichtig,
sich über Ursache und Folgen dieser
Fehlerursache bewusst zu sein.
Kondensation von Wasser
auf den Oberflächen
Insbesondere bei Tag-Nacht-
Unterschieden oder intermittie-
Autor:
Gerald Friederici
CMC Klebetechnik GmbH
www.cmc.de
rendem Betrieb kann es durch
die Temperaturschwankungen zur
Kondensation von Wasser auf den
Oberflächen kommen. Selbst wenn
sich kein direkter Wasserfilm bildet,
können Kunststoffe (Schaltungsträger,
Vergussmassen, Schutzlacke)
Feuchtigkeit auch unterhalb
des Taupunktes aufnehmen. Dieser
Fall tritt je nach Material bereits
bei etwa 70% relativer Feuchte auf.
Insbesondere Metallflächen können
wegen ihrer größeren Wärmeträgheit
auch noch bei geringerer relativer
Feuchte Betauung verursachen.
Ein häufig beschriebener Ausfallgrund
für Isolierstoffe bei Anwesenheit
von Feuchtigkeit ist die Ausbildung
von Kriechstrompfaden. Bei
Anwesenheit von Feuchtigkeit (Elektrolyt)
wird durch ionische Verunreinigungen
und Lösung von Kohlendioxyd
der Oberflächenwiderstand
reduziert. Die elektrochemische Zersetzung
des Isolationswerkstoffes
und die Ausbildung von Teilentladungen
führen zu einer zunehmenden
Karbonisierung der Isolationsstrecke.
Ist die Strecke durch
diese leitfähigen Pfade ausreichend
kurz, kann es zum Überschlag kommen.
Der sogenannte Tracking-Index
macht eine Aussage dazu, wie empfindlich
ein Isolierwerkstoff gegenüber
diesem elektrochemischen
Abbauprozess ist.
Störender leitfähiger Pfad
Im Gegensatz dazu bildet sich bei
der elektrochemischen Migration ein
leitfähiger Pfad durch Metallionen
und -salzen. Sie entstehen entweder
als direkte Folge einer Betauung
oder durch Adsorption/Absorption an/
in Isolierwerkstoffen oder an Verunreinigungen
und in Fehlstellen. Insbesondere
nicht abgereinigte Lötrückstände
können regelrechte Feuchtigkeitspuffer
darstellen, die auch nach
Abtrocknen der Oberfläche Feuchtigkeit
speichern. Staub und andere
Rückstände wirken als Kristallisationskerne
für Kondensation.
In Folge von chemischem (Metalle
gehen in alkalische Lösung) oder
elektrochemischem Abbau (unterschiedliches
Spannungspotential
vorhanden) bilden sich wasserlösliche
Metallionen, die sich entlang
des Potentialgradienten und Konzentrationsgradienten
bewegen.
Der Potentialgradient wird maßgeblich
durch die eingesetzte Spannung
und den Abstand der Potentiale
zueinander bestimmt. Der Konzentrationsgradient
dagegen durch
z.B. die Lage der Verunreinigung zu
der Metallionenquelle. Bei Abtrocknung
kommt es zur Rückfällung und
bei wiederholter Betauung zur Aufkonzentration.
Liegt ein kontinuierlicher Potentialunterschied
vor, bilden sich durch
Elektrolyse an der Kathode (Ground)
metallische Abscheidungen, die als
Dendriten, Faserbündeln oder Bändern
auftreten. Die Ausbildung solcher
leitfähigen Beläge erfolgt am
intensivsten an Stellen hoher Feldlinienkonzentration,
also Kanten und
Spitzen. Durch die Feldkonzentration
werden auch Auswaschungseffekte
erhöht und führen zu einer verbesserten
Ionenleitfähigkeit. Die elektrochemische
Migration innerhalb
von Werkstoffen (z.B. entlang von
Glasfasern) wird auch als Conductive
Anodic Filament Growth (CAF)
bezeichnet. Voraussetzung dafür ist
das Eindiffundieren von Feuchtigkeit
in das Substratmaterial.
Insbesondere die seit wenigen
Jahren verstärkt eingesetzten hohen
Gleichspannungen (300...450 und
Prüfung der Klimasicherheit
Es gibt mehrere standardisierte
Verfahren (z.B. IEC 60068, Umwelteinflüsse),
wie man die Klimasicherheit
von Baugruppen überprüfen
kann. Da es neben den beiden
Haupteinflussgrößen „Wärme“ und
„Feuchtigkeit“ jedoch weitere geometrische
(Abstände, Delaminationen,
Feldlinienkonzentrationen)
oder umweltbedingte (aggressive
Gase, Verunreinigungen) und
mechanische (Vibration, Wärmeausdehnung,
etc) Einflussgrößen
gibt, ist eine generelle Aussage
zu der passenden Prüfmethodik
kaum möglich. Eine beschleunigte
Alterung durch Einsatz überhöhter
Spannung, besonders hoher Luftfeuchtigkeit
oder bewusster Einbringung
von Verschmutzungen ist je
nach Anwendungsfall nur bedingt
aussagekräftig. Dagegen bilden
beschleunigte Temperaturwechsel-Tests
bei unterschiedlichen
Feuchtegraden die realen Einsatzbedingungen
häufig recht gut ab.
Fazit
Mit steigenden Gleichspannungsniveaus
erhöht sich massiv
die Gefahr der elektrochemischen
Migration durch verstärkte Mobilisierung
der Metallionen. Voraussetzung
für diesen Schädigungsmechanismus
ist Feuchtigkeit und
eine ausreichend geringe Distanz
der unterschiedlichen Potentiale
zueinander. Damit ist gleichzeitig
klar, wie man die Ausbildung von
metallischen Leitpfaden vermeiden
kann: Verhinderung, dass sich
ein leitfähiges Elektrolyt (Wasser)
ausbildet und/oder ausreichende
Abstände, um über die Lebensdauer
einer elektrischen Baugruppe eine
sichere elektrische Trennung sicher
zu stellen. ◄
10 1/2023
Qualitätssicherung
Leistungsfähige und sichere
Batteriezellen durch vollständige
Inline-Kontrolle
Japanische Präzision seit 1935
Mehr
Informationen
finden Sie ab
Seite 14.
Ideal für
SiC & GaN
Anwendungen
Der Zusammenschluss mehrerer gleicher
Akkuzellen zu einem Batterieverbund birgt dieselben
Herausforderungen wie bei der Kette,
die bekanntlich nur so stark ist wie ihr schwächstes
Glied.
Batteriemessmodul für automatisierte
Fertigungsprüfung
Bei der Serienfertigung von Akkus für E-Mobilität,
Großspeicher, Kommunikationselektronik
oder Flurfahrzeuge müssen daher zum Teil
-zigtausende Zellen in höchster Geschwindigkeit
und Präzision einzeln getestet werden. Nur
Zellen gleicher Leistung dürfen für optimale
Speicher- und Lebensdauer zur Erreichung
höchster Qualitätsanforderungen zusammengefügt
werden.
Die Messtechnik-Spezialisten von burster
bieten jetzt für die Serienfertigung ein neues,
feldbusfähiges Highspeed-Batteriemessmodul
zur automatischen Fertigungsprüfung von
Hochleistungs-Batteriemodulen und Batteriepacks
aus runden, prismatischen oder
Pouchzellen.
Das kompakte Modul 2511 eignet sich für den
Einsatz in rauer Industrieumgebung direkt an
der Fertigungslinie und ist für Ein- oder Mehrkanalbetrieb
ausgelegt. In nur wenigen Millisekunden
kann das All-in-One-Gerät bis zu
fünf Einzelzellen gleichzeitig testen und mittels
AC- und DC-Innenwiderstandsmessung
und Messung der Batteriespannung signifikante
Batterieparameter ermitteln und bewerten.
Eine intuitive PC-Software zur Parametrierung
und Konfiguration via Ethernet/USB
erlaubt flexible Mess- und Bewertungsmodi
für eine 100 % Inline Prüfung in der Serienfertigung.
Prüfparameter anpassen
Das Batteriemessmodul 2511 bestimmt unterschiedliche
elektrische Parameter per Vierleiter-
Messmethode in höchster Präzision. Die Parameter
lassen sich dann zu spezifischen Prüfprogrammen
zusammenstellen. Dabei wird
die Impedanzmessung typischerweise bei 1
kHz vorgenommen, wahlweise sind auch die
Bereiche 1, 20 und 100 Hz möglich. Der Widerstandsmessbereich
beträgt 0 bis 10 mOhm, 0
bis 30 mOhm bzw. 0 bis 100 mOhm; die Leerlauf-
und Modulspannungsmessung umfasst die
Bereiche 0 bis 5 V DC und 0 bis 60 V DC. Die
Temperatur kann im Bereich von -40 bis +80 °C
gemessen werden.
Akkus und Batteriepacks lassen sich bei Bedarf
also auch unter Extrembedingungen testen. Verschiedene
Gehäuse und Montagevarianten erlauben
die flexible Integration der IP54-Module in
praktisch jede Fertigung via Profinet. Für eine
intensive Qualitätskontrolle oder die Fehlersuche
z.B. in der Entwicklung, stehen mit dem Batteriecontroller
2550 oder dem Batterietester 2560
weitere Messmodule zur Verfügung.
Alle Komponenten sind kompatibel mit
bewährten burster Produkten. Von der gesamten
Bandbreite hochpräziser Sensoren über Resistomat-Widerstandsmessgeräte,
Messverstärker/Feldbuscontroller
bis hin zu Digiforce-Auswerteeinheiten
ist das Gesamtprogramm für die
Batteriemesstechnik perfekt aufeinander abgestimmt
und liefert hochgenaue Messergebnisse
innerhalb kürzester Taktzeiten.
burster präzisionsmesstechnik
GmbH & Co. KG
info@burster.de
www.burster.de
1/2023 11
Profi tieren Sie von mehr
als 35 Jahren Erfahrung:
Hochpräzise
Leistungsanalysatoren
und Sensorik
aus einer Hand.
Mehr Informationen erhalten Sie hier:
HIOKI EUROPE GmbH
Helfmann-Park 2
65760 Eschborn
hioki@hioki.eu
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Qualitätssicherung
Verbesserung der Effizienz
von EV-Batterien/EV-Supply-Equipment
Bild 1: Vehicle to Grid (V2G) Layout
Referenz:
Shashank Vodapally M.Sc.,
RF Specialist/Unterlagen
von ITECH
Heutzutage erhöhen Länder auf
der ganzen Welt ihre Investitionen,
um zu untersuchen, wie die Mobilität
hin zur Elektromobilität transformiert
werden kann, also zur Entwicklung
von Elektrofahrzeugen (Electric
Vehicles, EV), Elektroflugzeugen,
Elektroschiffen und Elektrozügen.
Der wichtigste Teil
ist die Forschung und Entwicklung
von Schlüsselkomponenten
des elektrischen Transports, wie
zum Beispiel die neuen Technologien
von Lithium-Ionen-Batterien,
Brennstoffzellen, Elektrogeräten und
so weiter. Bis heute stellen sich den
Entwicklern noch viele Herausforderungen
im gesamten Ökosystem
der Elektrifizierung des Verkehrs.
Betrachten wir als Beispiel E-Fahrzeuge,
um die Schwierigkeiten in
deren F&E- und Herstellungs-Prozess
und mögliche Lösungen zu
beleuchten.
Die Kombination
von Elektrofahrzeugen und Smart
Grids (Vehicle to Grid, V2G) ist
eine der wichtigen Aufgaben beim
Aufbau eines elektrifizierten Ökosystems.
Dies bedeutet, dass das
Design der elektrischen Topologie
von Fahrzeugen bidirektionalen
Stromfluss, bidirektionale On-
Board-Ladegeräte (Bidirectional
On-Board Chargers, BOBCs) und
bidirektionale Ladesäulen unterstützen
muss. Ingenieure müssen
nicht nur die Umwandlungseffizienz
im bidirektionalen Modus berücksichtigen,
sondern auch die Verifizierung
der netzgekoppelten Eigenschaften,
um sicherzustellen, dass
EV zuverlässig an das Netz angeschlossen
werden können, ohne
Störungen zu verursachen.
Die Testanwendung
für BOBCs (V2G) umfasst AC-DCund
DC-AC-Modi (Bild 1). Beim DC-
AC-Test benötigt das DC-Ende eine
DC-Stromversorgung, um die Batterieentladung
zu simulieren. Das
AC-Ende benötigt eine AC-Quelle
und eine elektronische AC-Last.
Die AC-Quelle soll die Netzspannung
simulieren.
Dies ist eine allgemeine Testlösung,
die allerdings auch Risiken
birgt. Wenn die vom BOBC zurückgespeiste
Energie die maximale Energie
überschreitet, die von der AC-Last
aufgenommen werden kann, fließt sie
unweigerlich zurück zur AC-Quelle.
Die Wechselstromquelle kann im Allgemeinen
keine Energie absorbieren,
was schließlich zu einem umgekehrten
Durchbruch führen wird. Und noch
schlimmer, im Falle eines Fehlbetriebs
in der Sequenz zwischen dem Einund
Ausschalten der AC-Last und der
AC-Quelle führt dies zu einem Testfehler
oder sogar zu einer Beschädigung
des Instruments.
Eine bessere Lösung
für bidirektionale BOBCs und
Ladesäulen (V2G) ist das Testen
mit einem Stromnetzsimulator wie
dem ITECH IT7900 (Bild 2). Der
Stromnetzsimulator ist eine Vierquadranten-Quelle
mit der Fähigkeit,
nahtlos zwischen Quelle und Senke
umzuschalten. Neben den Grundfunktionen
verfügt der Stromnetzsimulator
ITECH IT7900 auch über
einen Leistungsverstärker, der sich
gut für den Leistungs-HIL-Test eignet.
Jetzt werden immer mehr bidirektionale
Energieumwandlungs-
Technologien das Elektrifizierungs-
Ökosystem von Elektrofahrzeugen
beschleunigen und besser bedienen.
Der andere
herausfordernde Aspekt
im EV-Bereich ist die Leistungsfähigkeit.
In der traditionellen Test-
12 1/2023
Qualitätssicherung
Bild 2: Bidirektionale Leistungswandlung mithilfe des IT7900 regenerativen Netzsimulators
lösung elektrischer Antriebssysteme
werden in der Regel reale
Batterien als Energiespeicher eingesetzt.
Um die Leistung des Systems
zu testen und zu bewerten,
müssen die Batteriepakete häufig
gewechselt werden, damit die
verschiedene Testanforderungen
erfüllen zu können. Diese unflexible
Testlösung führt oft zu längeren
Testzeiten und höheren
Kosten.
Um diese Herausforderung
zu verbessern, hat ITECH einen
Batteriesimulator mit modularem
Design auf den Markt gebracht.
Durch die Integration von Software
und Hardware können viele Batterieeigenschaften
simuliert werden.
Die Hardware ist ein bidirektionales
Hochgeschwindigkeits-
DC-Netzteil (IT6000C/IT6000B),
welches das Laden und Entladen
der Batterie mit schneller Stromumschaltung
simulieren kann
(nicht mehr als 2 ms von -90%
auf +90%). Die zugehörige Software
BSS2000 Pro basiert auf
dem mathematischen Modell
der Power-Batterie und wandelt
komplexe Kennliniensimulationen
in sichtbare Parametereinstellungen
um.
Darüber hinaus kann man sogar
die eingebauten Batteriekennlinien
für verschiedene Batterietypen
abrufen, wie z.B. LiFePO4-,
Li4Ti5O12-, LiMn204-Batterien
(Bild 3). Außerdem kann die Batteriesimulations-Software
BSS2000
Pro das mit Matlab simulierte Batteriemodell
direkt in eine .mat-Datei
importieren. Dies bietet eine effizientere
Lösung bei der Untersuchung
der Kennlinie eines neuen
Batterietyps und einer Batterie,
die unter anderen Bedingungen
funktioniert. ◄
Bild 3: Überblick über die Funktionen der Batteriesimulations-Software
1/2023
13
Qualitätssicherung
Ideal für SiC und GaN-Anwendungen
Leistungsanalysator der nächsten Generation
Autor:
Roy Hali
Produktmanager
HIOKI EUROPE GmbH
www.hioki.eu
Der neue Leistungsanalysator
PW8001 von Hioki setzt mit seiner
unübertroffenen Genauigkeit
einen neuen Standard und
erlaubt Messungen auch bei hohen
Frequenzen und großen Strömen.
Damit eignet er sich für die Analyse
von modernsten SiC- und GaNbasierten
Anwendungen bis hin
zu komplexen Multimotor-Antriebsstrang-Leistungsanalysen.
Hohe Schaltfrequenzen
und mehr Rauschen
SiC- und GaN-Komponenten
ermöglichen es, den Wirkungsgrad
von Wandlerschaltungen weiter zu
verbessern und gleichzeitig deren
Größe und Gewicht zu reduzieren.
Ein entscheidender Vorteil der geringeren
Größe ist, dass sie mehr Flexibilität
beim Design von Leiterplatten
auf engem Raum schafft. Aber
wie immer gibt es auch eine Kehrseite.
SiC- und GaN-Halbleiter werden
mit höheren Schaltfrequenzen
betrieben als herkömmliche Halbleiter
auf Si-Basis, erzeugen mehr
Rauschen und erfordern daher
bei der Messung einen Leistungsanalysator
mit höherer Bandbreite
und besserer Störfestigkeit.
Der Hioki PW8001 in Kombination
mit Hioki-Stromsensoren ist
die nahezu perfekte Wahl für diese
Herausforderung. Branchenführende
Genauigkeit bei DC-Leistungsmessungen
und bei Frequenzen
von 50 kHz oder mehr, kombiniert
mit der beispiellosen Gleichtakt-
Unterdrückung (CMRR) sowohl
für den PW8001 als auch für die
Hioki-Stromsensoren garantieren
extrem genaue und unbeeinflusste
Messungen selbst bei extremer Störsignalbelastung.
Weil Präzision gefragt ist
Für die Entwicklung eines hocheffizienten
kabellosen Ladegeräts
oder eines Inverter-Motorantriebs
für Elektrofahrzeuge oder Drohnen
ist die Genauigkeit des Messsystems
entscheidend; selbst die
geringsten Effizienzverbesserungen
müssen zu messen sein. Das bedeutet,
dass der Leistungsanalysator
sowohl Gleichstrom als auch hohe
Frequenzen von 50 kHz oder darüber
mit der größtmöglichen Genauigkeit
messen sollte. Der PW8001
bietet nahezu ideale Lösungen für
diese Art von Aufgaben.
Mit dem hochpräzisen Eingangsmodul
U7005, das eine Abtastrate
von 15 MSamples/s ermöglicht,
wird eine Leistungsgenauigkeit
von 0,05% bei Gleichstrom,
0,03% bei 50/60 Hz und der absolute
Marktbestwert von 0,2% bei 50
kHz erreicht.
Leistungsanalysator
für 1500 V DC CAT II
Der Trend zu immer leistungsfähigeren
Solarparks erfordert auch
die Erhöhung der Betriebsspannung.
Heutzutage sind 1500 V DC
der Standard. Außerdem werden
Solarparks mit lokalen Speichern
kombiniert, um das Netz auszugleichen
oder Energie rund um die
Uhr bereitzustellen.
Ein weiterer Bereich, in dem
höhere Spannungen vermehrt anzutreffen
sind, ist die Elektrifizierung
von schweren LKWs und Bussen.
Während normale E-Fahrzeuge
Gleichstromsysteme von 400 oder
800 V verwenden, geht der Transportsektor
zu Gleichstromsystemen
von 1200 V über, um die Systemleistung
zu erhöhen und die Ladezeit
zu verkürzen.
Um eine Lösung zur Leistungsmessung
für diese neuen Technologietrends
im Hochspannungsbereich
zu bieten, hat Hioki das Eingangsmodul
U7001 entwickelt und
ist damit der erste Anbieter auf dem
Markt mit einem Leistungsanalysator
für 1500 V DC CAT II als Tisch gerät.
Diese Klassifizierung ermöglicht es,
den PW8001 für die Entwicklung und
produktionsbegleitende Prüfung von
Leistungsreglern in der PV-Technik,
Antriebssträngen und Schnelllade-
Die Entwicklung von Antriebssträngen leistungsfähiger Drohnen wird
effizienter © Es Sarawuth/Shutterstock/Hioki
14 1/2023
Qualitätssicherung
Zeitverzögerung eines marktüblichen Sensors
im Vergleich zur Reihe CT68 von Hioki
produkten für elektrische Nutzfahrzeuge
mit einer System spannung
von mehr als 1000 V DC einzusetzen.
Die Kombination mit dem
Hochspannungswandler VT1005
ermöglicht auch die Messung von
Spannungen bis 5000 V.
Analyse von viermotorigen
Antriebssystemen
Heutzutage werden Drohnen für
eine Vielzahl von Anwendungen
eingesetzt, z.B. für Videoaufnahmen
aus der Luft oder Inspektionen
in gefährlichen Umgebungen.
Mit einem Defibrillator ausgestattete
AED-Drohnen können sogar
Leben retten, weil sie an überfüllten
Orten wie Festivals oder Stadtzentren
früher als ein Krankenwagen
am Notfallort eintreffen können.
Bei all diesen Drohnen ist die
Zuverlässigkeit und Effizienz des
Antriebsstrangs extrem wichtig, denn
jede Steigerung der Effizienz führt
zu einer Erhöhung der Reichweite.
Der PW8001 mit der Option zur
simultanen Auswertung von vier
Motoren ist das perfekte Entwicklungswerkzeug
für Drohnen und
andere Viermotor-Antriebssysteme
wie z.B. Elektrofahrzeuge
mit In-Wheel-Motoren und Industrieroboter.
Die simultane Analyse
von vier Motorantrieben ermöglicht
eine wesentlich einfachere
und schnellere Abstimmung des
Antriebsstrangs und führt zu effizienteren
und zuverlässigeren Konstruktionen.
Automatische
Phasenverschiebungskorrektur
Bei der Entwicklung von Aufwärtswandlern
für Hybrid- bzw. Elektrofahrzeuge
oder aktiven Systemen
zur Blindleistungskorrektur für das
Stromnetz ist die Messung der
Verlustleistung von Drosseln und
Transformatoren essenziell. Die
induktive Eigenschaft dieser Komponenten
erschwert eine genaue
Messung insbesondere bei hohen
Frequenzen.
Einer der Gründe dafür ist, dass
Spannung und Strom genau zur gleichen
Zeit gemessen werden müssen,
um die Wirkleistung bestimmen
zu können. Stromsensoren
haben jedoch immer eine Zeitverzögerung.
Um trotzdem den Verlust
einer Drossel oder eines Trans-
formators genau messen zu können,
muss die Zeitverzögerung der
Stromsensoren über den gesamten
Frequenzbereich eliminiert werden.
Die neue, weltweit einzigartige
Funktion zur automatischen Korrektur
der Phasenverschiebung (Automatic
Phase Shift Correction, APSC)
ermöglicht dies sogar Plug&Play.
Erstmalig im PW8001 verfügbar,
gewährleistet die APSC-Funktion
unübertroffene Genauigkeit
bei Verlustmessungen an Hochfrequenzdrosseln
und Transformatoren.
Damit die Korrektur der Phasenverschiebung
richtig funktioniert,
sind zwei Dinge erforderlich: ein
Stromsensor mit einer bekannten
konstanten Zeitverzögerung und ein
Leistungsanalysator, der die Zeitverzögerung
kompensieren kann.
Als weltweit einziger Hersteller
von Leistungsanalysatoren, der
auch Stromsensoren entwickelt
und produziert, ist Hioki in der
Lage, die eigenen Stromsensoren
für die APSC-Funktion zu optimieren,
indem sie so konzipiert werden,
dass sie über den gesamten Frequenzbereich
eine konstante Zeitverzögerung
aufweisen.
Andere auf dem Markt befindliche
Stromsensoren sind in der Regel auf
eine geringe Phasenverschiebung
bei hohen Frequenzen ausgelegt.
Infolgedessen haben diese Stromsensoren
keine konstante Zeitverzögerung
über den gesamten Frequenzbereich.
Dies wird hier bildlich
veranschaulicht durch Darstellung
der Zeitverzögerung eines vergleichbaren,
auf dem Markt erhältlichen
Sensors. Da die Zeitverzögerung
des vergleichbaren Sensors
zwischen 100 und 20 ns schwankt,
wird deutlich, dass der Stromsensor
aufgrund dieser Konstruktion nicht
für die Phasenverschiebungskorrektur
geeignet ist, da der Leistungsanalysator
nicht in der Lage ist, die
Zeitverzögerung bei allen von ihm
gemessenen Frequenzen auszugleichen.
Auch die Positionierung des Leiters
im Stromsensor kann die Genauigkeit
der Messung beeinflussen.
Dies wird in weiteren Bildern dargestellt.
Beim Hioki-Sensor liegen alle
Kurven genau über einander, was
zeigt, dass die Position des Leiters
keinen Einfluss auf die Phasenverzögerung
hat.
Die gleichen Tests erfolgten mit
einem vergleichbaren Stromsensor
eines Mitbewerbers; das Ergebnis
zeigt sehr unterschiedliche Kurvenverläufe.
Bei diesem Sensor hat die
Position des Leiters Einfluss auf
die Phasenverzögerung bei Frequenzen
über 100 kHz und beeinflusst
die Gesamtgenauigkeit der
Leistungsmessung bei hohen Frequenzen,
wie etwa bei der Verwendung
von SiC- und GaN-Halbleitern.
Fazit
Zunehmend komplexere Anwendungen,
wie Systeme für erneuerbare
Energien mit lokaler Speicherung,
Netzanbindung und Laden von
Elektrofahrzeugen, erfordern eine
immer größere Anzahl von Messkanälen,
um das dynamische Leistungsverhalten
eines Systems analysieren
zu können. Modular mit bis
zu acht Leistungskanälen in einem
Gerät der freien Wahl zwischen dem
Hochspannungsmodul U7001 und
dem hochpräzisen Eingangsmodul
U7005, bietet der PW8001 Anwendern
die Möglichkeit, ihre maßgeschneiderte
Lösung zur Leistungsmessung
zusammenzustellen. ◄
Phasenverzögerung des CT68 von Hioki je nach Position des Leiters
1/2023
Phasenverzögerung eines typischen Sensors je nach Position des Leiters
15
Anzeige
ERZÄHLE MIR MEHR ÜBER JTAG-SOFTWARE!
JTAG/Boundary-Scan (auch
bekannt als IEEE Std. 1149.1) ist eine
schnelle und einfache Methode
zur Prüfung von Fertigungsfehlern
auf elektronischen Baugruppen
oder PCBAs. Des Weiteren kommt
das Verfahren sehr häufig zur
Programmierung von IC’s, wie z.B.
cPLDs, FPGAs oder Flash-Speicher
auf der elektronischen Baugruppe,
während des Fertigungsprozess
oder später bei einem Software-/
Firmwareupdate, zum Einsatz.
Durch eine breite Palette von
Hardware- und Software-Tools,
welche für unterschiedlichen
Anforderungen entwickelt wurden,
können kundenspezifische JTAG/
Boundary-Scan Lösungen zusammengestellt
werden. In dieser
„Erzähl mir mehr” Ausgabe, werden
verschiedene JTAG/Boundary-Scan
Software Werk zeuge für Design,
Produktion und (Vor Ort-) Service mit
ihrem Leistungsumfang untersucht.
SOFTWAREPRODUKTE FÜR
DESIGN UND (VOR ORT-)SERVICE
Bei der Verwendung von JTAG/
Boundary-Scan fungieren die
Signalpins der Boundary-Scan
Bausteine als I/O Pins und erlaubt
das Ansteuern und Rücklesen von
Werten am entsprechenden Schaltungsnetz.
Diese imaginären Testpunkte
sind permanent vorhanden
und können über den JTAG interface,
TAP(Test Acces Port) der Boundary-
Scan-Kette auf der Leiterplatte
einfach verwendet werden.
Von der Baugruppe lernen
Um Verbindungs- oder Logiktests
durchzuführen, müssen die
Boundary-Scan Bausteine und die
Kettenstruktur, d.h. Reihenfolge der
Bausteine bekannt sein. Nachdem
der TAP Anschluss mit dem JTAG
Controller verbunden ist, lässt
sich die Kettenstruktur mit einem
speziellen Erkennungsalgorithmus
automatisch erfassen.
Mit den vorliegenden Informationen
und der Verknüpfung mit den
Modellen für die Boundary-Scan-
Bausteinen, können die Boundary-
Scan Pins angesteuert und ausgelesen
werden, um die gewünschten
Applikationen zu erstellen. Die
Modelldateien für die Boundary-
Scan-Bausteine werden als BSDL-
Dateien (Boundary-Scan Description
Language) bezeichnet und vom
Bausteinhersteller bereitgestellt.
Automatisches lernen und testen mit JTAGlive AutoBuzz
Produkte
Ist die Kettenstruktur und die
verfügbaren imaginären Boundary--
Scan Pins bekannt, können
Konnektivitätsprüfungen über die
Boundary-Scan Kette durchgeführt
werden. Hier können Sie auf interaktive
Werkzeuge aus der JTAGLive
Familie zurückgreifen:
• Beobachten/Überwachen eines
Signals und Erkennen einer
direkten Verbindung zwischen
zwei Boundary-Scan-Pins (Buzz).
• Fan-out; Anzeigen aller Boundary-Scan-Sense-Pins,
die mit
einem Boundary-Scan-Drive-Pin
verbunden sind (BuzzPlus).
• Automatisches ablernen aller
direkten/indirekten Verbindungen
zwischen Boundary-
Scan-Bausteine (AutoBuzz).
• Test der Verbindung von Nicht-
Boundary-Scan-Bausteine (Cluster),
welche mit Boundary-Scan-Bausteine
verbunden sind (Clip).
• Testen der I/O-Verbindungen
eines Mikrocontrollers ohne
Boundary-Scan-Register (Core -
Commander).
• Testen von Logikblöcken und
Programmieren von Bauteilen
mit Hilfe von JTAG Applikationen
welche direkt im Python Code,
LabVIEW oder .Net geschrieben
werden (Script).
Einige Applikationsbeispiele, welche
mit Script umgesetzt werden
können, sind z.B. das Testen von
Mixed-Signal Bausteinen, sowie das
Testen von Schaltungselementen,
die Schleifen für Testmuster zum
Aufbau von Registern benötigen
(z. B. Speicher-Controller). Darüber
hinaus können auch Flash-Programmieranwendungen
mit Script erstellt
werden.
Basis Verbindungstest mit JTAGLive Buzz
Sowohl die interaktiven Werkzeuge
(Buzz, Clip, etc.) als auch Script sind
als eigenständige JTAGLive-Module
(www.jtaglive.com) erhältlich.
JTAGLive Studio beinhaltet alle
diese Softwaremodule (bis auf den
CoreCommander) in nur einem
Paket und beinhaltet einen JTAGLive
Controller. Zur Unterstützung bei
der Programmierung von cPLDs sind
auch „Player“ zur Übertragung von
anderen Formaten wie JAM-, STAPLund
SVF-Dateien verfügbar.
JTAGLive Studio ist eine komplette
JTAG/Boundary-Scan Lösung welche
zur Hardware Validierung, zur
Überarbeitung und Reparatur von
Leiterplatten, zum Test und zur Programmierung
von kleinerer PCBAs
Chargen verwendet werden kann.
Das CoreCommander Modul, greift
auf den Core des Bausteins zu. Hier
wird der Baustein im JTAG-Debug/
Emulationsmodus betrieben und
greift nicht mehr auf die herkömmlichen
Boundary-Scan-Register zu.
Das Modul ist als optionale Erweiterung
von JTAGLive Studio oder
Script erhältlich.
SOFTWAREPRODUKTE FÜR DIE
PRODUKTION
Boundary-Scan-Produktionstests
können als Verbindungstests betrachtet
werden, die zur Erkennung von
Lötfehlern verwendet werden: offene
Pins, kurzgeschlossene Pins oder auch
Stuck at 1/0 Fehler (Pins, die mit der
Stromversorgung oder Masse kurzgeschlossen
sind).
Falsch bestückte Boundary-Scan-
Bausteine werden im Infrastrukturtest
erkannt, während fehlende
nicht Boundary-Scan fähigen
Komponenten als Teil eines Verbindungstests
erkannt werden
(z. B. ein Vorwiderstand in einer
Boundary-Scan-Verbindung). Es
gibt viele verschiedene Arten von
Boundary-Scan- Verbindungstests,
die auch als Strukturtests bezeichnet
und automatisch erstellt
werden. Zusammen sollten diese
Tests, die auch durch manuell generierte
Clustertests ergänzt werden,
in der Lage sein, alle Lötfehler zu
erkennen, auf welche Boundary-
Scan-„Zugriff” besteht.
Fehlerabdeckung und
automatische Testgeneration
Für die automatische Testgenerierung
und die Berechnung der
Fehlerabdeckung benötigen die
Software-Tools die Leiterplatten-
Verbindungsdaten, die so genannte
“Netzliste”. In dieser sind alle
Verbindungen (Netze) und Bauteile
der Leiterplatte aufgeführt, sowohl
Boundary-Scan als auch Non-
Boundary-Scan. Diese detaillierte
Anzeige
Beschreibung kann nicht von der
Leiterkarte abgelernt werden,
sondern muss aus dem CAD-System
des Designers als Netzliste(n) und
Stückliste exportiert werden.
Automatisches generieren von Testvektoren
Während die Boundary-Scan-
Bauteile durch BSDL-Modelldateien
beschrieben werden, ist
zwingend notwendig, dass das
Testgenerierungswerkzeug auch
auf eine umfangreiche Bibliothek
von Bauteilmodellen für Nicht-
Boundary-Scan-Bauteile zugreifen
kann, um diese Bauteile zu
kontrollieren und wenn möglich zu
testen. Mit modernen Werkzeugen
können viele Arten von Tests und
Programmieranwendungen sowohl
für einzelne PCBAs als auch für
komplette Leiterplatten-”Systeme”
automatisch generiert werden, z. B:
• Verbindungstest von digitalen
Signalen (über 1149.1 Boundary-
Scan-Logik)
• Verbindungstest von schnellen,
kapazitiv gekoppelten Signalen
(über 1149.6 Logik)
• Pull-up/Pull-down (Vorhanden
sein von Widerständen)
• Logik-Cluster-Tests / Komponenten-
Cluster-Tests über Boundary-Scan
• Verbindungstests für Speicher,
die an Boundary-Scan-Bausteinen
angeschlossen sind
• Verbindungstests für Speicher,
die an einen Mikrocontroller
ohne Boundary-Scan-Register
angeschlossen sind
• Automatische Generierung von
Flash-Programmierung NOR,
NAND, Serial
• Automatische Generierung von
CPLD-, FPGA-Programmieranwendungen
Analysieren und Visualisieren
Automatisch generierte Boundary-
Scan-Verbindungstests bestehen
jeweils aus einer Folge von Testvektoren/-mustern
(Read/Write). Wenn
ein oder mehrere Leiterplattendefekte
vorhanden sind, werden
entsprechende Testvektoren einen
Fehler zurückgeben, der als Teil
einer Ergebnismatrix angezeigt wird.
Da es jedoch nicht immer einfach ist,
die genaue Fehlerursache aus der
Matrix abzuleiten, werden die Fehler
weiter analysiert, um den genauen
Ort und die Art des Fehlers zu
bestimmen, z. B. den Bauteil-Pin, der
offen ist. Eine spezielle Boundary-
Scan-Diagnosesoftware kann diese
Analyse durchführen und detaillierte
Diagnosedaten auf Pinebene für
automatisch generierte Tests liefern.
Diese Daten werden dann vom
Reparaturtechniker verwendet, um
die Karte zu reparieren.
Visualisierung des Fehlerortes in Schaltplan und Layout
Zur weiteren Unterstützung bei der
Reparatur können die Diagnosedaten
in den Schaltplänen und im
Layout der PCBA angezeigt werden.
Lernen von einen bekannten Golden Board
Eine solche Visualisierung hilft, den
Fehlerort auf der PCBA schneller
zu finden. Darüber hinaus kann
der Visualizer dazu verwendet
werden, um die Testbarkeit und die
Fehlerabdeckung in den Schaltplänen
und im Layout der PCBA
mit verschiedenen Farbcodes
darzustellen. Dabei wird der Grad
der Testabdeckung angezeigt.
Detaillierte Pin Level Diagnose
Dies hilft dem Konstrukteur und
Testingenieur, die Testbarkeit und
Testtiefe schnell zu beurteilen
und zu erkennen, welche Teile der
Leiterplatte vielleicht besondere
Aufmerksamkeit erfordern.
Applikationsentwicklung und
-ausführung
Eine vollständige Software-Suite,
die sowohl die automatische
Programmerstellung, die Skriptentwicklung
als auch die interaktiven
Tools umfasst, ist in einer einzigen
Plattform verfügbar - JTAG ProVision.
Die ProVision-Software wird ständig
weiterentwickelt und kann derzeit
Netzlisten in mehr als 50 verschiedenen
Formaten aus über 30 verschiedenen
EDA- und CAD/CAM-Systemen
importieren. Die umfassende,
sehr gut gepflegte Modellbibliothek
mit mehr als 300.000 Modelle
für Nicht-Boundary-Scan fähige
Bausteine wird täglich erweitert.
Boundary-Scan-Test- und Bausteinprogrammieranwendungen
können
einzeln oder als Teil einer benutzerdefinierten
Sequenz ausgeführt
werden. Diese erlaubt Schleifen,
Verzweigungen, kundenspezifische
Hinweise oder Baugruppenspezifische
Informationen wie den
Barcode einzubinden.
Darüber hinaus können die
Diagnose und der Visualizer mit
ProVision und dem ProVision
Sequenzer verknüpft werden.
Sollte Sie zur Ausführung der Applikationen
in der Umgebung eines
Drittanbieters bevorzugen, könnten
die in ProVision erstellen und validierten
Test- und Programmieranwendungen
in folgenden Programmen
ausgeführt werden: LabVIEW,
LabWindows, .EXE. C/ C++ (DLL’s),
Visual Basic, .Net, TestStand, ATEasy.
Darüber hinaus ermöglicht die
„Symphony“ Softwarelösungen die
Ausführung auf In-Circuit- (ICT) und
Flying Probe Testern (FPT).
HARDWARE-PRODUKTE
Ihr JTAG/Boundary-Scan-System ist
nur so zuverlässig wie die Schnittstellenhardware,
auf der diese
ausgeführt wird. Unsere JTAG-Controller
und Zusatzmodule bieten
einen hohen Durchsatz und eine
hervorragende Signalintegrität
für einen konsistenten Betrieb in
Produktionsumgebungen. Die
DataBlaster-Controller Familie ist
skalierbar und in allen gängigen
Formaten erhältlich: (c)PCI, PCle,
PXI, USB und Ethernet. Für kostengünstigere,
weniger anspruchsvolle
Anwendungen wählen Sie den
Explorer USB oder den Mixed-Signal
Boundary-Scan I/O-Controller.
Als Erweiterung stehen digital IO
Scan (DIOS) und Mixed-signal IO
Scan (MIOS) Modul zur Verfügung.
Diese ermöglichen die Prüfung von
Bereichen Ihres Designs, die keinen
Boundary-Scan-Zugang haben.
Für weitere
Informationen
besuchen Sie
unsere Website.
Autor
Peter van den Eijnden
Managing Director
www.jtag.com
germany@jtag.com
+49 971 69910-64
Über 25 Jahre
im Herzen der
Elektronik
Kunden in
mehr als 50
Ländern
Über 10.000
verkaufte
Systeme
Über 2.500
Kunden
Weltweite
Unterstützung
Wir sind überzeugt, dass Boundary-Scan eine überlegene Technologie ist, um
die Test- und Programmierherausforderungen der modernen elektronischen
Baugruppen von heute und morgen zu meistern. Unsere leistungsstarken und
bewährten Lösungen, die während des gesamten Produktlebenszyklus eingesetzt
werden, stärken die Qualität Ihres Produkts, optimieren Ihre Investitionen,
verkürzt das Time-to-Market und hat somit eine Kostenersparnis zur Folge.
www.jtag.com | www.jtaglive.com | germany@jtag.com
Inspektionslösungen
mit IPC-CFX-Standard
Qualitätssicherung
GÖPEL electronic
www.goepel.com
GÖPEL electronic intensiviert
seine Arbeit an Smart-Factory-
Lösungen und vernetzter Elektronikfertigung.
Die Inspektionssysteme
(AOI-AXI-SPI) wurden
jetzt in die IPC-CFX-2591
Qualified Products List aufgenommen.
IPC-CFX (Connected Factory
Exchange) ist ein IIoT-Technologiestandard
für die Montageindustrie
und Grundlage für Industrie
4.0 und Smart-Digital-Factory-
Lösungen zur Optimierung von
Produktionsprozessen.
Mit IPC-CFX verfügen die elektronischen
Inspektionslösungen
von GÖPEL nun über eine einheitliche
Schnittstelle für die
Erfassung aller Betriebsdaten.
So können die AOI-, AXI- und
SPI-Systeme über IPC-CFX in
Manufacturing Execution Systeme
integriert werden. Konkret
werden die Inspektionssysteme
zur Kontrolle der Lotpaste, der
Lötstellen und der Bauteilbestückung
miteinander vernetzt
und kommunizieren mit anderen
Maschinen in der gesamten
Elektronikfertigungslinie. Nicht
nur die Endqualität der produzierten
elektronischen Baugruppen
selbst wird immer wichtiger,
sondern auch die Qualität der
Fertigungsprozesse wird immer
anspruchsvoller.
IPC-CFX ist eine von der Industrie
entwickelte Plug&Play-
Lösung, die die Maschine-zu-
Maschine-Kommunikation vereinfacht
und standardisiert und
gleichzeitig Machine-to-Business-
und Business- to-Machine-
Anwendungen erleichtert und
damit die Grundlage für die Fabrik
der Zukunft bildet. IPC-CFX wird
von IPC-2591, Connected Factory
Exchange (CFX), unterstützt, die
die Anforderungen an IPC-CFX-
Nachrichten nach Gerätetyp festlegt.
Der erfolgreiche Einsatz von
IPC-CFX in der Fertigung erfordert
das Vertrauen, dass die Geräte von
einer unabhängigen dritten Partei
für IPC-CFX qualifiziert wurden. Die
IPC-CFX-2591 QPL bietet Elektronikherstellern
und OEMs die
Gewissheit, dass die Geräte, die
sie kaufen, ihre IPC-CFX-Implementierungspläne
erfüllen. ◄
Neue Generation software-konfigurierbarer
Messtechnik
SI Scientific Instruments
GmbH
www.si-gmbh.de
Die nächste Generation software-konfigurierbarer
Messtechnik
bietet sowohl mehr Leistung
als auch Flexibilität. Moku:Pro
vereint bis zu neun leistungsstarke
Messinstrumente in nur
einem Gehäuse, u.a. Oszilloskop,
Lock-in-Verstärker, PID-Regler,
Phasenmesser, Signalgenerator,
Datenlogger, Spektrumanalysator.
Dank der jeweils vier Einund
Ausgangsports lassen sich
im Multi-Instrument-Modus auf
derselben Hardware vier Instrumente
gleichzeitig betreiben und
intern vernetzen, um individuelle
Signalverarbeitungsketten zu
erstellen. Moku Cloud Compile
ermöglicht zusätzlich die Programmierung
und Implementierung
eigener DSV-Algorithmen
auf dem FPGA.
Moku:Pro unterstützt Hochgeschwindigkeits-Datenerfassung,
-verarbeitung und -visualisierung,
Signalerzeugung sowie Echtzeit-
Steuerungsanwendungen. Durch
frequenzabhängige Signalmischung
mehrerer ADCs im innovativen
Hybrid-Frontend mit patentierter
Mischtechnologie (5 GSa/s,
10-Bit und 10 MSa/s, 18-Bit) bietet
Moku:Pro außergewöhnlich
niedrige Rauschleistung von 10
Hz bis 600 MHz. ◄
18 1/2023
Qualitätssicherung
Digitalmikroskop mit 4K-Ultra-HD-Auflösung
Ein neues Digitalmikroskop mit 4K-Ultra-HD-Bildqualität sorgt für außergewöhnliche Detailgenauigkeit auf
höchstem Niveau.
Vision Engineering präsentiert
sein neues Digitalmikroskop Makrolite
4K für die professionelle digitale
Bilderfassung, Inspektion, Vermessung
und Archivierung. Anwender
verbessern damit ihre Inspektionsleistung
mit der überragenden Klarheit
der 4K-Bildauflösung, die für eine
Vielzahl komplexer und kontrastreicher
Applikationen geeignet ist.
Makrolite 4K ist eine leistungsstarke
Bildgebungslösung, ideal
für anspruchsvolle Prüfroutinen.
Das intuitiv zu bedienende Digitalmikroskop
liefert hochauflösende
Videobilder, die auch fachkundige
Anwender überzeugen. Der große
Dynamikbereich und eine Vergrößerung
bis 330x sorgen für eine konsistente
Bildaufnahme und Weiterverarbeitung
ohne Kompromisse.
Gerade bei der Betrachtung und
Beurteilung von stark reflektierenden
Objekten, wie elektropolierten Oberflächen
oder Lötstellen, sowie von
Objekten, bei denen Details aufgrund
von Schatten oder geringem
Kontrast oft verloren gehen,
wie zum Beispiel schwarzer oder
transparenter Kunststoff und Keramik,
gewährleistet der Wide Dynamic
Range nahezu perfekte Inspektions-
und Aufnahmeresultate.
Fehler und Probleme an Teilen,
Komponenten und Proben, wie fehlende
oder falsch platzierte Bauteile,
Produktions- oder Bearbeitungsfehler,
Präparations- oder Manipulations-Ungereimtheiten
etc. fallen
schnell ins Auge.
Das moderne System ist in
einer Konsolen- oder PC-Variante
erhältlich. Die Version mit Konsolensteuerung
liefert die Live-Bilder
ohne jegliche Verzögerung über
die direkte HDMI-Anbindung zum
Monitor als Standalone-Gerät für
die reine Videoinspektion. Die
PC-Version erweitert das Digitalmikroskop
mit integrierten Bilderfassungs-,
Vermessungs- und
Bildverarbeitungs-Tools als komplettes
Imaging-Werkzeug. Die
volle Kontrolle über Kameraparameter
und eine intuitive Bedieneroberfläche
ermöglichen das konsistente
Arbeiten in der täglichen
Routine. Videokantenerkennung,
eine Sichtfeldkalibrierung und
das leistungsstarke Bildvermessungs-Tool
runden den großen
Funktionsumfang ab.
Unterschiedlichste Stativvarianten
vom einfachen Tischstativ bis
zum weit ausragenden Doppelsäulenständer
komplettieren das
System für den individuellen Einsatzbereich.
Makrolite 4K ist schnell und einfach
zu bedienen und bietet sowohl
Vielseitigkeit als auch hohe Performance.
Weitreichende Anwendungsmöglichkeiten
finden sich in
der Industrie und Life Science einschließlich
Produktion, Labor, F&E,
Qualitätskontrolle, bei der Inspektion,
Mikromontage, Manipulation,
Präparation und mehr. ◄
Vision Engineering, Ltd.
Central Europe
www.visioneng.de
1/2023
19
Qualitätssicherung
3D-MXI-System
für den universellen Röntgeneinsatz
Die Viscom AG setzt ihre Erfolgsgeschichte im Bereich der manuellen und automatisierten Röntgeninspektion
(3D-MXI) mit einem neuen hochwertigen System fort
Das neue 3D-MXI-System X8011-III gliedert sich in die Designsprache
der neuesten 3D-AXI-Systeme von Viscom ein
Die X8011-III bietet wie die Vorgängerin
X8011-II PCB höchste
Flexibilität bei den Prüfaufgaben,
extrem hohe Auflösungen sowie
eine brillante und sehr detail reiche
Bildqualität.
Das Design der X8011-III
mit dem großen, weiß leuchtenden
„V“ ähnelt bewusst der Außenerscheinung
der iX7059er Systeme,
die Viscom für höchste Anforderungen
in der Inline-Röntgeninspektion
(3D-AXI) entwickelt hat. Damit
spiegelt das komplett überarbeitete
Gehäuse Eigenschaften wider, die
bei den manuellen Röntgensystemen
von Viscom als besonderer
Vorteil bekannt sind. Sie können
genauso wie die Prüftore in der Fertigungslinie
eigenständig vollautomatische
Qualitätskontrollen durchführen.
Umfangreiche Analysefunktionen
und eine intuitive Bedienung
ermöglichen eine schnelle, einfache
und präzise Inspektion und liefern
den Systemnutzern sehr wertvolle
Informationen zur Produktqualität.
3D-AXI und 3D-MXI von Viscom
sind heute insbesondere im Hinblick
auf die Automatiksoftware mehr
als jemals zuvor „aus einem Guss“.
Einfach erlernbar
Die Bedienung der X8011-III ist
einfach erlernbar und besonders
intuitiv. Um z. B. THTs zu prüfen
oder Voids in Flächenlötungen
genauestens zu ermitteln, können
die Analyseparameter schnell und
flexibel im laufenden Betrieb ausgewählt
und angepasst werden.
Die Heat Map gibt am System
oder als Bestandteil eines
automatischen Prüfreports
detaillierten Aufschluss über die
Strahlungsdosis
Zur Erstellung des Prüfplans
für eine automatische Röntgeninspektion
hat man auf dem System
übersichtlich die passenden
Tools zur Hand.
Verhindern etwa Abschattungen
störender Bauteile ein optimales
Bild ergebnis, können zur
besseren Lokalisierung von Fehlern
3D-Rekon struktionen mit Hilfe
der Computertomografie realisiert
Viscom AG
www.viscom.com
Am Verifikationsplatz vVerify von Viscom können zur Prozessoptimierung 3D-MXI-Prüfergebnisse mit denen
aus anderen Prüftoren verglichen werden
20 1/2023
Qualitätssicherung
Innovation bei automatisierten Testsystemen
trifft auf ISP-Programmierlösungen
Zeiten. Auch die nahtlose Integration
beider Umgebungen in
Bezug auf Hard- und Software
macht sie zur perfekten Lösung
für Produktionssysteme.
Flash Programming on the Fly
Digitaltest, einer der führenden
Anbieter von elektronischen
Test systemen und Adaptern,
setzt für seine Tests erfolgreich
die FlashRunner-Serie von SMH
Technologies in In-Circuit-Testanwendungen
ein – schon seit vielen
Jahren. Aufgrund seiner Flexibilität,
seiner umfangreichen Bibliothek
und seines benutzerfreundlichen
Software-Wizard eignet es
sich besonders für die Programmierung
von Multi-PCB-Panels
und komplexen Boards.
Der SMH Flashrunner ist seit
langem ein zuverlässiger Bestandteil
der Anwendungen für In- Circuit-
Tests. Neueste Programmiertechnologie
ermöglicht es, mit
Flashrunner 2.0 in Kombination
mit einem In-Circuit-Test bis zu 16
verschiedene Bauteile gleichzeitig
zu programmieren. Dies macht es
ideal für die Programmierung von
Multi-PCB-Panels und komplexen
Boards mit mehreren installierten
Geräten. Eine benutzerfreundliche
Bedienoberfläche ermöglicht
es zudem, in kürzester Zeit
ein produktionsreifes Programm
zu erstellen.
Echter Paralleltest
für Nutzentest
Auch Digitaltest unterstützt
Nutzentest optimal. Durch paralleles
Testen mit unserer Lambda
edition können zwei oder mehr
Baugruppen gleichzeitig getestet
werden. So lassen sich die Taktzeiten
optimieren und die Testzeit
verkürzen. Ein In-Circuit- oder
Funktions-Test wird von zwei oder
mehr unabhängigen Testköpfen
ausgeführt, was die Prüfzeit um
den entsprechenden Faktor reduziert.
Dies gilt für einen Mehrfachnutzen
ebenso wie für mehrere
Einzelprüflinge.
Durch die Kombination der
beiden Technologien, Lambda
edition und Flashrunner 2.0,
können auf Digitaltest-Testsystemen
die Multi-Panel-Boards
völlig unabhängig parallel getestet
und programmiert werden.
Das spart nicht nur Produktionszeit,
sondern auch Warte-,
Inspektions- und Handling-
Flash-Programmierung ist auch
mit dem Condor Flying Probe
von Digitaltest problemlos möglich.
Vier bewegliche Prüfköpfe,
die Flying Probes, können direkt
programmiert und autonom angesteuert
werden. Eine zusätzliche
Adaption von unten ist nicht
mehr notwendig. Dadurch werden
nicht nur die Herstellungskosten
der Adapter eingespart,
auch die damit zwangsläufig
verbundenen Bauzeiten gehören
der Vergangenheit an. Der
FlashRunner 2.0 von SMH Technologies
eignet sich damit ideal
für die Integration in Digitaltest‘s
Condor Flying Probe und bietet
eine weitere Möglichkeit zur Qualitätsverbesserung
bei gleichzeitiger
Zeitersparnis.
Digitaltest GmbH
info@digitaltest.com
www.digitaltest.com
werden. Die hierfür bereitstehenden
Möglichkeiten sind Bestandteil
der Software XVR von Viscom.
Einzelne Schichten des durchstrahlten
Objekts liefern zerstörungsfrei
eine hohe Erkenntnis darüber, ob
ein Fertigungsfehler tatsächlich
vorliegt oder nicht.
Smart vernetzt
Die X8011-III kann mit Inspektionssystemen
von Viscom, die
in die Fertigungslinie integriert
sind, in vielerlei Hinsicht smart
vernetzt werden. Auch in diesem
Zusammen hang zeigt sich also
deutlich die Überschneidung von
MXI- und AXI-Eigenschaften. Prüfdaten
aus der Lotpasteninspektion
(3D-SPI) und den Post-Reflow-Systemen
(3D-AOI und 3D-AXI) lassen
sich an einem Verifikationsplatz
mit den sehr detailreichen
3D-MXI-Ergebnissen vergleichen,
um z. B. die exakte Ursache wiederkehrender
Fehler zu ermitteln.
Das manuelle Röntgensystem liest
den Prüfplan aus der Fertigungslinie
aus, um automatisch nur die
Positionen auf einer Baugruppe
anzufahren, die tatsächlich verifiziert
werden sollen. Damit trägt
das Röntgensystem X8011-III im
Fertigungsprozess als neuer Teamplayer
nachhaltig und ergebnisorientiert
zur Kosten optimierung,
Prozess sicherheit und Steigerung
der Produktqualität bei.
Aufschlussreiche
Dokumentation
Hierzu gehört auch eine rundum
aufschlussreiche Dokumentation.
Wo früher praktisch nur die Röntgenbilder
zur Verfügung standen,
werden heute automatisch professionelle
Reports mit Ergebnis- und
Systemdaten generiert. Ein sehr
praktischer Bestandteil solcher
Berichte ist z. B. die Strahlendosisinformation
(Heat Map). Auf Basis
der Röntgenprüfung bekommt der
Systembediener einen Überblick
zu den entsprechenden Werten
und zusätzlich eine visuelle Darstellung
inklusive Farbskala angezeigt.
Auf dieser Grundlage lassen
sich im Rahmen der Röntgeninspektion
entsprechende Grenzwerte und
Warnstufen einstellen. Damit bietet
die X8011-III die Möglichkeit, strahlensensible
Bauteile gezielt schonend
zu prüfen. ◄
1/2023
21
Qualitätssicherung
Was leisten AXI-Systeme im Jahr 2023?
In modernen SMT-Fertigungslinien
werden AXI-Systeme hauptsächlich
zur vollautomatischen
Inspektion verdeckter, für ein AOI-
System nicht sichtbarer, Lötstellen
eingesetzt. „Wird eine nahezu einhundertprozentige
optische Prüfabdeckung
benötigt, kommt man
um den Einsatz eines AOI- und
eines AXI-Gerätes nicht herum“,
so Andreas Türk, Produktmanager
Röntgeninspektion bei GÖPEL
electronic in Jena.
AXI und AOI
Doch was leisten AXI Systeme
im Jahr 2023? „Ein AXI-System ist
Autoren:
Matthias Müller (links)
Public Relations Manager
Andreas Türk (rechts)
Produktmanager AXI
GÖPEL electronic GmbH
www.goepel.com
Die Prüfprogrammerstellung ist ähnlich zu einem AOI-System. Bei GÖPEL electronic findet die AXI-
Programmerstellung vollständig offline statt. Nach dem CAD-Daten Import werden einmalig die zum
Tuning benötigten Bilddatensätze aufgenommen. Nun kann die weitere Prüfprogrammerstellung
vollständig offline erfolgen
22 1/2023
Qualitätssicherung
Links eine 2D-Röntgenaufnahme eines BGAs. Kondensatoren auf der Bottom-Bestückseite reduzieren die
Prüfabdeckung. Im 3D Schichtbild (rechts) sind die Kondensatoren nicht mehr sichtbar. Der BGA selbst kann
in mehreren Schichten bewertet werden
absolut vergleichbar mit einem AOI
System – lediglich die Bilder sind
nicht so schön bunt“, witzelt Türk.
Bei GÖPEL electronic verfügen die
AXI-Systeme im Jahr 2023 über eine
schnelle, scannende Bildaufnahme,
unterstützen durch einen Wizard bei
der Prüfprogrammerstellung, integrieren
sich in die Welt der Industrie
4.0 und überwachen sich dank
digitalem Predictive-Maintenance-
Konzept selbst. Darüber hinaus
sind die Inspektionssysteme untereinander
vernetzt. Wird eine Auffälligkeit
gefunden, werden die Informationen
des SPI-, AOI- und AXI-
Systems gemeinsam am Verifikationsplatz
angezeigt. Dies hilft dabei,
dem Ursprung des Fehlers auf die
Schliche zu kommen.
Bildaufnahmetechnologien
Aktuelle AXI-Systeme durchstrahlen
die Baugruppen nicht
nur senkrecht (sog. 2D) oder aus
einem schrägen Blickwinkel (sog.
2,5D), um die Lötstellen zu inspizieren.
Die 3D-Röntgenprüfung,
also die Inspektion von Lötstellen
in mehreren Schichten, ist
vielmehr eine etablierte Technologie,
ohne die ein Höchstmaß an
Fehlerfindung und Prüfabdeckung
nicht erreicht wird.
Zum Teil ist es die Kombination
aus allen drei Bildaufnahmetechnologien,
die im Mix das beste Prüfergebnis
liefert. Da die 3D-Technologie
aus mehreren schräg aufgenommenen
Bildern ein synthetisches 3D
Bild berechnet (sog. Bildrekonstruktion),
benötigt diese eine längere
Bildaufnahmezeit als die konventionelle
2D- oder 2,5D-Technologie.
3D-Systeme mit Flachbilddetektoren
(sog. Flat-Panel-Detektoren)
kämpfen hier mit den Achsbewegungszeiten,
denn die Zeit zur Stopand-Go-Bewegung
der Achsen ist
deutlich länger als die eigentliche
Bildaufnahmezeit. „Als Faustformel
kann man bei der Verwendung von
acht Schrägbildern für ein 3D-Bildfeld
mit einer Bildaufnahmezeit von
drei bis fünf Sekunden rechnen“,
erklärt Andreas Türk.
Je nach Bildfeldgröße und Anzahl
benötigter 3D-Bildfelder summiert
sich dies auf, und die Bildaufnahmezeit
für ein High-Runner-Produkt
ist dann oftmals zu lang. Dafür hat
GÖPEL electronic sich etwas einfallen
lassen.
Reduktion der Taktzeit
Die AXI-Systemfamilie X Line ·
3D setzt auf Zeilendetektoren, um
die Bildaufnahmezeit gering zu halten.
Mehrere Detektoren nehmen
parallel, direkt in der Bewegung
2D-, 2.5D- und 3D-Röntgenbilder
auf. Dieses Konzept ermöglicht es,
auch größere Bereiche der Leiterplatte
oder komplette Mehrfachnutzen
in 3D prüfen zu können.
Neben der Bildaufnahmezeit
gehen auch die Zeit für das Leiterplatten-Handling,
die Bildverarbeitung
und der optionale MES-
Drei unabhängige Kammern im System ermöglichen, dass
Bildaufnahme und Nachverarbeitung (Rekonstruktion, Messwerte
speichern, MES…) parallel stattfinden. Dies spart Taktzeit
1/2023
Die Röntgenbildkette des X Line · 3D besteht aus einer wartungsfreien
Micro-Fokus-Röntgenquelle und mehreren Zeilendetektoren. Lediglich
die meist leichte Leiterplatte wird zu Bildaufnahme in X und Y
bewegt. Die Röntgenquelle ist an einer Z-Achse montiert. Das
Zeilendetektorpaket wird nicht bewegt
23
Qualitätssicherung
Zeit ist Geld. Die integrierten Leuchtbalken helfen, Probleme schon aus großer Distanz zu erkennen. Dies hilft, Stillstandszeit zu vermeiden
Export in die Gesamttaktzeit ein.
Aus diesem Grund verfügen die X
Line · 3D Systeme über ein Dreikammern-Prinzip.
Statt nur einer
Leiterplatte, befinden sich im Inline-
Betrieb drei Leiterplatten im System.
Ist die Bildaufnahme der zu
inspizierenden Platine abgeschlossen,
so wird diese sofort aus dem
Abbildung 6: Bereits bei der Erstellung des Prüfprogramms wird in der offline Programmiersoftware PILOT
AXI die Strahlendosis (Kerma Air) in Gray berechnet
Strahlengang heraus in eine weitere
Kammer bewegt. Hier findet
die komplette Nachverarbeitung
statt. Dies reduziert die Gesamttaktzeit
und die Strahlenbelastung
für die Bauelemente.
Intelligentes Leiterplatten-
Handling
Im Laufe der Jahre sind die Systeme
auch bezüglich Leiterplatten-
Handling smarter geworden. Die
vom AXI zu prüfenden Leiterplatten
variieren u.a. in Größe, Gewicht
und Reibwert. In der Vergangenheit
wurde dies nicht berücksichtigt
und stets mit der gleichen Bandgeschwindigkeit
transportiert. Das kann
wertvolle Taktzeit kosten.
Aus diesem Grund lernt der Bandtransport
des X Line · 3D mittels
intelliFLOW die optimale Bandgeschwindigkeit
selbstständig. Nach
einem automatisierten Anlernvorgang
speichert die Maschine die
optimalen Transportparameter prüfprogrammspezifisch
ab.
24 1/2023
Qualitätssicherung
Digitale Wartungskonzepte
Systemausfallzeiten für Wartungsarbeiten
sind oft problematisch.
Eine Service&Wartungs-
App erstellt daher vorausschauend
nutzungsbasierte Wartungspläne
und überwacht das Gerät (Preventive/Predictive
Maintenance). Eine
Selbstdiagnose mit vorausschauendem
und vorbeugendem Wartungs-Management
sorgt für stabile
Maschine zustände und wiederholbare,
konstante Leistung.
Jede Schlüsselkomponente der
Maschine wird überwacht und
eine detaillierte Wartungsübersicht
erstellt. Ein präventiver Wartungsplan
reduziert Maschinenstillstandszeiten
und damit auch Kosten.
Praktisch muss nicht länger nach
zeitlich festgelegten Wartungszyklen
gearbeitet werden. Stattdessen
werden nutzungsbezogene
Werte wie bspw. zurückgelegte
Achskilometer, getätigte
Pneumatikhübe und Strahlstunden
der Röntgenquelle überwacht.
Diese Werte sind mit einer Warnund
Service-Schwelle versehen.
Wird die Warnschwelle überschritten,
kann eine vorbeugende Wartung
geplant werden.
Die App ermöglicht die gleichzeitige
Überwachung mehrerer
Maschinen auf einen Blick. Somit
werden Wartungen besser planbar,
Ausfallzeiten reduzieren sich.
Erweiterte Mensch-Maschine-
Interaktion
Auch der Mensch wird im Jahre
2023 nicht außer Acht gelassen –
dies zeigt das erweiterte Mensch-
Maschine-Konzept. Es besteht aus
Leuchtbalken, die in das Außendesign
integriert sind. Sie befinden
sich in den Ecken der Außenverkleidung
und zeigen dem Bedienpersonal
auch auf weite Entfernung
diverse Systemstatus an. Dies hilft,
schnell zu reagieren, um einen Linienstillstand
zu vermeiden.
Angezeigt werden beispielsweise
statische Farben für die
Grundbetriebsarten: Maschine
prüft, Maschine wartet, Maschine
hat einen Fehler oder befindet sich
im Service-Modus.
Im Falle eines Fehlers wird
zudem nach linker und rechter
Maschinenseite unterschieden.
Gab es ein Problem beim Leiterplatteneinlauf
auf der linken Seite,
so leuchtet diese rot auf. Auch ein
1/2023
Materialmangel am Einlauf oder ein
Leiterplattenstau am Auslauf wird
farblich signalisiert.
Neben den statischen Farben
sind gewisse Funktionen auch mit
Animationen versehen. So wird das
Warm-up der Röntgenquelle über
einen Fortschrittsbalken visualisiert.
Auch eine Ergebnisstatistik
der bspw. zehn letzten geprüften
Baugruppen kann optional angezeigt
werden.
Strahlenbelastung für Bauteile
wichtiger denn je
Die Reduktion der Strahlenbelastung
für Bauelemente wird immer
bedeutender. Das System X Line ·
3D versucht durch mehrere Maßnahmen,
die Strahlendosis gering
zu halten. Zum einen werden die
niederenergetischen Strahlenanteile,
die nicht unmittelbar zur Bildgebung
beitragen, über geeignete
Filter vor der Röntgenquelle reduziert.
Zum anderen wird die Baugruppe
direkt nach Bildaufnahme
aus dem Strahlengang auf ein
weiteres Bandmodul transportiert,
um eine unnötige Bestrahlung
zu vermeiden. Zudem wird
durch das schnelle, scannende
Bildaufnahmeverfahren mit sehr
kurzen Belichtungszeiten die Verweildauer
des Prüflings im Strahlengang
minimiert. Somit reduziert
sich die Strahlendosis für die Bauelemente
noch weiter.
Zur Berechnung der Strahlendosis
verfügt die Offline-Programmiersoftware
PILOT AXI über ein integriertes
Berechnungstool.
Kombinierte SPI-, AOI- und AXI-Fehlerdarstellung einer mageren
Lötstelle. Links: Übersichtsbild der Leiterplatte mit Markierung
der Fehlerposition per Fadenkreuz. Mitte: SPI/AOI/AXI-Bild des
fehlerhaften Bauteils. Rechts: SPI/AOI/AXI-Detailbild der einzelnen
Lötstelle inkl. Gut-Vergleichsbild, zusätzlich AXI/AOI-Fehlerbild in
verschiedenen Schrägansichten
Gemeinsame Fehlerdarstellung
Prüfergebnisse und Messwerte
des AXI werden in einer zentralen
Datenbank abgelegt und können
zur Klassifizierung des Fehlers
durch den Menschen sowie
zur Optimierung des gesamten
Prozesses verwendet werden.
Herzstück der zentralen Datenhaltung
ist die PILOT Connect
Software von GÖPEL electronic.
Hier fließen Ergebnisdaten
von SPI, AOI und AXI zusammen
und können gemeinsam am Verifikationsplatz
PILOT Verify dargestellt
werden. Nicht nur GÖPELeigene
Inspektionssysteme, sondern
auch Geräte von Fremdherstellen
können angebunden werden.
Durch die gemeinsame Fehlerdarstellung
wird die Beurteilung
der automatisch detektierten
Auffälligkeit deutlich erleichtert.
MES-Anbindungen die GÖPEL
electronic AXI-Systeme werden
durch ein eigenes Softwareteam
innerhalb der Lieferzeit
implementiert.
Fazit
Seitdem die ersten manuellen
und automatischen Röntgensysteme
in den Elektronikfertigungen
Einzug hielten, gab es
enorme technologische Sprünge.
Parallel zur immer stärkeren Leistungsfähigkeit
der Systeme wurden
die Elektronikprüflinge stetig
miniaturisiert und mit bewährten
Mitteln schwieriger zu prüfen. Hinzukommend
ist mit hohen Durchsätzen
und immer eng getakteten
Produktionsprozessen ein straffer
Rahmen gesetzt. Röntgensysteme
wie das X Line · 3D von GÖPEL
electronic sind spezifisch an diese
Bedingungen angepasst und werden
auch zukünftig eine große,
wenn nicht sogar signifikant wichtige
Rolle im Bereich der Baugruppenprüfung
spielen. ◄
25
Qualitätssicherung
Elektronische DC-Hochleistungslast
Die Geräte der ITECH-IT8400-
Serie sind elektronische DC-Hochleistungslasten.
Sie sind wahlweise
mit einer Spannung von 600 oder
1200 V erhältlich und unterstützen
Master-Slave-Parallelschaltungen
mit Leistungen von 6 bis 600 kW
(eine Ladung der doppelten Leistung
ist möglich). Die DC-Lasten
der IT8400-Serie verfügen über
drei Stromrücklesebereiche mit
einer Auflösung von 40 µA, sie
haben eine sehr schnelle Schleifenreaktion,
unterstützen bis zu
acht Arbeitsmodi und lassen sich
in ihrer Stromanstiegs- bzw. Stromabfallgeschwindigkeit
einstellen.
Nicht zuletzt machen umfassende
Schutzfunktionen die Geräte der
IT8400-Serie zur idealen Lösung
für die Prüfung von Brennstoffzellen,
Leistungsbatterien, DC-Ladesäulen,
BOC, Leistungselektronik,
Solaranlagen, Hochspannungskomponenten
in Kraftfahrzeugen,
DC-DC, Motoren etc.
Die elektronischen DC-Lasten
der ITECH-IT8400-Serie sind
Hochleistungsgeräte für die Prüfung
von Komponenten aus den
Bereichen Automobilelektronik,
Elektrofahrzeuge, Batterie, Halbleiter/ICs.
Die Geräte arbeiten hochpräzise
und messen in drei Strombereichen
von 1,5 bis 15.000 A).
Die Eingangsüberleistung
und die Ladezeit hängen von der
Temperatur der elektronischen Last
ab. Unter 30 °C unterstützen die
Geräte das Laden mit doppelter Leistung
innerhalb von 3 s und eignen
sich damit für sofortige Entladetests
von Motoren und Batterien mit hoher
Leistung (so kann beispielsweise der
Start eines Gleichstrommotors, die
transiente Überlast einiger Stromversorgungen
oder auch die sofortige
Entladung einer Hochleistungsbatterie
oder Brennstoffzelle simuliert
werden).
Die DC-Hochleistungslasten
IT8400
unterstützen den programmierbaren
dynamischen Belastungsmodus
mit 25 kHz und die minimale
Stromanstiegs- und -abfallzeit
beträgt 15 µs. Die dynamische
Prüfung ist ein notwendiger Test für
Netzteile und mit der schrittweisen
Änderung des Laststroms lässt sich
sicherstellen, dass das Netzteil stabil
arbeitet. Die Geräte IT8400 eignen
sich gut für die Prüfung des Einschwingverhaltens
von Schaltnetzteilen
und für die dynamische Entladeprüfung
von Batterien, da sie
eine kontinuierliche Änderung des
Laststroms und damit eine minimale
Verzerrung der Stromwellenform
ermöglichen. Die Serie
IT8400 bietet acht verschiedene
Arbeitsmodi wie (CC, CV, CR, CP,
CV+CC, CV+CR, CR+CC, CP+CC).
Der CP-Modus wird häufig für den
USV-Batterietest verwendet und
simuliert die Stromänderung bei
abnehmender Batteriespannung.
Er kann auch verwendet werden,
um die Eigenschaften der Eingänge
von DC-DC-Wandlern und Wechselrichtern
zu simulieren. Der CV+CC-
Modus lässt sich auf die Lastsimulationsbatterie
anwenden, um die
Ladestation oder das Autoladegerät
zu testen. Der CR+CC-Modus
wird häufig zur Prüfung der Spannungsbegrenzung,
der Strombegrenzungseigenschaften,
der Konstantspannungsgenauigkeit
und der Konstantstromgenauigkeit
von Onboard-
Ladegeräten verwendet.
Die Geräte der IT8400-Serie sind
vollständig geschützt:
OVP, UVP, OCP, OPP, OTP,
Stromschwingungsschutz, Strombegrenzung,
Leistungsbegrenzung,
Rückwärtsalarm usw. Sie sind mit
einer Speicherfunktion zur Speicherung
der Abschaltung, Aufzeichnung
von bis zu 100 Gruppen von
Daten ausgestattet und verfügen
über integrierte CAN-LAN/Ethernet-,
GPIB-, USB-, RS232- und
Analog-Schnittstellen.
Meilhaus Electronic GmbH
www.meilhaus.com
Kosteneffiziente Wafer-Tests mit hohem Durchsatz
Keysight Technologies hat das neue parallele
parametrische Testsystem Keysight
P9002A vorgestellt, das kosteneffiziente
Wafertests mit hohem Durchsatz ermöglicht,
um die Markteinführung in Forschung und Entwicklung
zu beschleunigen und die Testkosten
in der Fertigung zu senken.
Die weltweite Halbleiterknappheit hat zu
einer steigenden Nachfrage nach Halbleitern
in der Automobilindustrie sowie bei digitalen
Geräten und Haushaltsgeräten geführt. Um
dieser Herausforderung zu begegnen und den
Herstellern eine schnelle Kapazitätserweiterung
zu ermöglichen, hat Keysight das neue
parallele parametrische Testsystem P9002A
entwickelt, das einen kosteneffizienten Wafertest
mit hohem Durchsatz sowie eine flexible
Optionsstruktur für bis zu 100 Kanäle paralleler
Testressourcen bietet, einschließlich der für
parametrische Tests an jeder Testressource
erforderlichen Testfunktionen. Die P9000-
Serie von Keysight bietet Software-Kompatibilität
mit der SPECS-Software der parametrischen
Tester der Serie 4080, so dass
Kunden ihre bestehenden Testprogramme
und Testpläne mit Datenkorrelationen nutzen
können.
Das P9002A bietet die folgenden wichtigen
Kundenvorteile:
• Möglichkeit, je nach Testanforderungen Optionen
hinzuzufügen, mit einer Lizenzstruktur
für eine kosteneffektive Budgetierung
• einzigartige parametrische Testtechnologien
und schnelle Kapazitätsmessungen
für höheren Durchsatz als bei den parametrischen
Testern der Serie 4080
• Systemkompatibilität und Datenkorrelation
ermöglichen den Anwendern, ihre vorhandenen
Testerprogramme, Testpläne und Tastkopfkarten
mit 4080-kompatiblen Tastkopfkarten-Adaptern
zu verwenden
Keysight Technologies
www.keysight.com
B.E.STAT
Elektronik Elektrostatik GmbH
Ihr kompetenter Partner für
ESD Produkte
Permanentes Überwachungssystem für
Handgelenkbänder an einem ESD Arbeitsplatz,
alternativ können Ionisatoren kontrolliert werden.
ESD Arbeitsplatz Systeme
ESD Personenausrüstungen
ESD Fußboden & Lager Systeme
ESD Folien, Beutel & Verpackungen
Ionisationssysteme
Messgeräte & Zubehör
B.E.STAT
European ESD competence centre
Ihr kompetenter Partner für
ESD Dienstleistungen
„Erweiterte“
ESD Arbeitsplätze nach
DIN IEC/TR 61340-5-2
Neue Ionisatoren mit seitlichem
Luftstrom Austritt für den Einsatz
in AHE ( Automated Handling
Equipment); gewährleisten durch
die neue AC-HF Technologie
Offsetspannung < 10 V
Analysen - Audits - Zertifizierungen
Material - Qualifizierungen
Maschinen + Anlagen Zertifizierungen
Kalibrierungen
Training - Seminare - Fach-Symposien
- Workshops - Online Seminare
Messmethoden u.a. nach DIN EN 61340-2-1 im
Labor des
B.E.STAT European ESD competence centre
„ Auf- und Entladung von Foliematerialien“
mit einem EVM Elektrostatik Voltmeter
Unsere nächsten ESD Seminare vom
06. - 09. März 2023; 24. - 27. Apil 2023
ESD-Workshop „Anforderungen an Anlagen
und Ausrüstungen“ + „ESD Messungen“
am 14. + 15. März 2023
Autor: Dipl.-Ing. Hartmut Berndt
B.E.STAT Elektronik Elektrostatik GmbH
B.E.STAT European ESD competence centre
Zum Alten Dessauer 13
01723 Kesselsdorf, Germany
phone +49 35204 2039-10
email: sales@bestat-esd.com
web: www.bestat-esd.com; www.bestat-cc.com
Produktionsausstattung
ESD-gerechte Drehstühle, Hocker und Stehhilfen
Sitze, Rücken- und Armlehnen
sowie umfangreiche Funktionen
für die individuelle Anpassung an
die unterschiedlichen körperlichen
Voraussetzungen gelegt.
Kunden haben die Wahl zwischen
einer Vielzahl an Sitzmöglichkeiten
vom Arbeitsplatzdrehstuhl
mit bandscheibenfreundlicher
Sitzfläche über Hochstühle
und Aktiv-Stehhilfen bis hin zu
Drehhockern mit z.B. Sattelsitz
oder gefederter 3D-Wippfunktion
für eine gesunde Körperhaltung
und aktives rückenentlastendes
Sitzen.
Die DPV Elektronik-Service
GmbH setzt auf ihre Hausmarke
EPAchair und fokussiert sich bei der
Eigenproduktion von ESD-Arbeitsstühlen
auf Ergonomie und gutes
Preis/Leistungs-Verhältnis.
Die Marke EPAchair
Um den wachsenden Anforderungen
an ESD-sichere Arbeitsplätze
in der Elektronikindustrie gerecht zu
werden, holte sich die DPV Elektronik-Service
GmbH 2019 die Produktion
von hochwertigen ESD-Drehstühlen
ins eigene Haus. Hier werden
ESD-Drehstühle, Hocker und Stehhilfen
nach den neuesten Erkenntnissen
und den eigenen hohen Qualitätsansprüchen
ständig weiterentwickelt
und im neuen Werk 2 in Eppingen,
Tiefental, hergestellt.
Zuverlässige ESD-Sicherheit
Alle Modelle sind nicht nur gemäß
IEC (DIN EN) 61340-5-1 ESD-konform,
sondern mit EPAchair brachte
DPV eigene ESD-Drehstühle auf
den Markt, die mit ableitfähigen
Rücken- und Sitzschalen ausgestattet
sind, womit die ESD-Sicherheit
am Arbeitsplatz signifikant verbessert
werden kann.
Dies ist jedoch nur einer der
Gründe, weshalb sich die Marke
EPAchair ständig wachsender
Nachfrage erfreut und in kürzester
Zeit auf dem Markt etabliert
war.
Ergonomie und aktives Sitzen
Ein wichtiger Bestandteil des
Qualitätsanspruchs bei DPV ist
gesundes Sitzen. Von Anfang an
wurde bei der Produktentwicklung
großer Wert auf ergonomische
Breite Produktpalette
übersichtlich präsentiert
Eine große Auswahl an Modellen,
Optionen, Polstern und Bezügen
ermöglicht die optimale Einbindung
der EPAchair-Drehstühle,
Hocker und Stehhilfen in die jeweilige
ESD-geschützte Arbeitsumgebung.
Um seinen Kunden bei der
wachsenden Zahl von Ausführungen
und Zubehör die Auswahl
zu erleichtern, hat DPV neben seinem
neuen Gesamtkatalog auch
eine erweiterte EPAchair-Broschüre
aufgelegt. In dieser werden
über zwanzig Modelle mit insgesamt
mehr als 50 Polsterausführungen
in einer komfortablen
Auswahlmatrix vorgestellt und
sämtliche Funktionen, Materialien
und Zubehör ausführlich
beschrieben. ◄
DPV Elektronik-Service GmbH
www.dpv-elektronik.de
28 1/2023
Produktionsausstattung
Absaug- und Filtertechnik
zur Emissionsreduzierung
IHR SYSTEMLIEFERANT FÜR
DIE ELEKTRONIK-FERTIGUNG
Personenerdungs-
Kontrollsystem
Komplettlösung für eine sichere
Personenerdungskontrolle in ESD-
Schutzzonen mit normgerechter
Messung und Dokumentation der
Daten nach IEC (DIN EN) 61340-5-1
und ANSI ESD S20.20.
Auf der Fachmesse SMTconnect stellte die
ULT AG Lösungen zur Luftreinhaltung in der
Elektronikfertigung aus- und vor. Dabei wurden
die positiven Effekte nachhaltiger Absaug- und
Filtertechnik auf Prozessketten, Produkt- und
Fertigungsqualität sowie Mitarbeitergesundheit
demonstriert.
Emissionen wie Lötrauch, Laserrauch, Dämpfe,
Gase oder Gerüche entstehen an verschiedensten
Stellen im Fertigungsprozess elektronischer
Baugruppen. Diese gilt es auch im
Rahmen gesetzlicher Vorgaben zu beseitigen.
Die ULT AG bietet mobile und stationäre
Absaug- und Filteranlagen, die an Handarbeitsplätzen
zur Einzelbestückung von Musterboards
und Kleinstserien sowie zur Reparatur,
aber auch zur Integration in Fertigungslinien
bzw. Bearbeitungssysteme beim Lasern, Löten,
Lackieren, Gießen, Beschichten, Kleben, Bonden
etc. ihren Einsatz finden.
Besucher des Messestandes der ULT konnten
sich zudem über die hohe Flexibilität und Variabilität
beim Einsatz der Absauganlagen informieren
und konkrete Rückschlüsse zu eigenen
potenziellen Einsatzszenarien sowie Beschaffungs-
und Betriebskosteneinsparungen erhalten.
Auch das Thema der Schadstofferfassung
spielt eine wichtige Rolle. Denn nur der optimale
Einsatz von Absaugarmen und Erfassungselementen
garantiert eine bestmögliche Filtration
aller Schadstoffe und somit einen hohen Wirkungsgrad
der Absauganlagen.
Weiterhin wurden die Themen Prozess- und
Geräte-Sicherheit und kundenspezifische Anlagen-Auslegung
sowie umfangreiche Service-
Optionen am Stand der ULT AG dargestellt.
ULT AG
ult@ult.de
www.ult.de
1/2023 29
• Keine Clientsoftware nötig
• Umfangreiche Messmöglichkeiten
mit kurzer Prüfzeit
• Standortübergreifende
Vernetzung möglich
• Automatisierbarer Datenaustausch
mit gängigen Programmen
• Einfache Updates und Wartung
der Software über EPApro®-Portal
www.dpv-elektronik.de/EPApro
DPV Elektronik-Service GmbH
Systeme für die Elektronik-Fertigung
Herrengrundstr. 1 | 75031 Eppingen | Germany
Tel: +49 (0)7262 9163-0 | Fax: +49 (0)7262 9163-90
info@dpv-elektronik.de | www.dpv-elektronik.de
Produktion
1. Hauptpreis erhalten –
Evosys mit dem Innovationspreis Bayern geehrt
Nach der Preisverleihung (von links): Dr. Ulrike Wolf (Ministerialdirektorin im Bayerischen Wirtschaftsministerium),
Franz Xaver Peteranderl (Präsident der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern),
Lea Sauerwein, Dr. rer. nat. Elfriede Eberl (IHK Mittelfranken), EVOSYS Geschäftsführer Frank
Brunnecker, Dr.-Ing. Robert Schmidt (IHK Mittelfranken), Prof. Klaus Josef Lutz (Präsident des Bayerischen
Industrie- und Handelskammertages)
Evosys Laser GmbH
info@evosys-laser.com
www.evosys-group.com
Die Evosys Laser GmbH aus
Erlangen ist Träger des ersten
Hauptpreises des diesjährigen
Bayerischen Innovationspreises.
Die Auszeichnung wird alle zwei
Jahre vom Bayerischen Staatsministerium
für Wirtschaft, Landesentwicklung
und Energie,
des Bayerischen Industrie- und
Handelskammertags sowie der
Arbeitsgemeinschaft der bayerischen
Handwerkskammern vergeben.
Überzeugt hat die Jury das
innovative und patentierte AQW-
Verfahren.
Das Erlanger Unternehmen entwickelt
und fertigt Laserschweißanlagen
für die Bearbeitung von Kunststoffen.
Eingesetzt werden diese
z.B. in der Automotive-, Medizintechnik-
oder Consumerprodukt-
Industrie. Das Laserschweißen von
Kunststoffen ist ein etabliertes und
weit verbreitetes Fertigungsverfahren.
Es wird vor allem wegen seiner
Zuverlässigkeit, Sauberkeit und
Wirtschaftlichkeit geschätzt.
Nun wurde an Evosys der Innovationspreis
Bayern verliehen, und
zwar in der Kategorie 1. Hauptpreis.
Ziel des Preises ist es, besonders
erfolgreiche Innovationen bayerischer
Unternehmen zu würdigen.
Unter knapp 200 hochkarätigen
Innovationen befand die Jury
besonders das patentierte AQW-
Laserschweißverfahren der Evosys
Laser GmbH als preiswürdig.
Die neue Variante des Laserschweißens
von Kunststoffen kombiniert
zwei Laserstrahlquellen und
Wellenlängen. „Dieser Ansatz zielt
insbesondere darauf ab, beim Quasisimultanschweißen
die Schweißzeiten
signifikant zu reduzieren
und das Prozessfenster zu erweitern.“
erklärt Lea Sauerwein, verantwortliche
Entwicklungsingenieurin
bei Evosys. Durch die Verwendung
von zwei verschiedenen
Wellenlängen kann die Einbringung
von Strahlungs energie und Wärme
besser kontrolliert werden. Dies ermöglicht
einen zuverlässigeren und
schnelleren Schweißvorgang.
Die Preisverleihung fand am 21.
November 2022 in der Industrieund
Handelskammer Schwaben
in Augsburg statt. Der Bayerische
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger
gratulierte den Gewinnern persönlich
und zeichnete sie mit dem
begehrten Preis aus.
„Wir betrachten den Innovationspreis
Bayern als große Anerkennung
für unsere Anstrengungen in
Forschung und Entwicklung, insbesondere
unter den herausfordernden
Rahmenbedingungen der letzten
Jahre“, freuen sich Frank Brunnecker
und Holger Aldebert, Geschäftsführer
der Evosys Laser GmbH. ◄
Hochpräzise Lasersysteme
für die Mikromontage
und zum Feinschneiden
Auch komplexe Geometrien
bewältigen die vielseitigen Laseranlagen
der Versa-Serie: mit bis
zu 6 Freiheitsgraden und Bewegungsachsen
mit Linearmotor, langen
Verstellwegen und Encodern
zur Positionsauslese mit einer Auflösung
im Submikro meterbereich.
30 1/2023
Produktion
Neues Selektivlötsystem erhöht Durchsatz und Flexibilität
• Verbesserte Betriebskosten:
Das platzsparende System
ist bis zu viermal kürzer als
typische Selektivlötanlagen,
was zu einer Reduzierung der
Stellfläche um 60% führt.
• Intelligente Prozesse: Prozesse
werden automatisch
abgeglichen, um die Flexibilität
bei Flussmitteln und Lötungen
zu erhöhen, wodurch der Durchsatz
gesteigert und gleichzeitig
die Rückverfolgbarkeit gewährleistet
wird.
Nordson Electronics Solutions
führte das neue SELECT-Synchro-Selektivlötsystem
ein, um
den Durchsatz und die Flexibilität
zu erhöhen und gleichzeitig den
Platzbedarf und die Betriebs kosten
zu reduzieren.
Nordson Electronics Solutions
www.nordson.com/electronics
Durch die synchrone Bewegung
steigert das SELECT-Synchro-System
den Durchsatz für die meisten
Anwendungen um 20 bis 40% bei
einer um 60% kleineren Stellfläche.
Es eignet sich daher besonders für
hochvolumige Leiterplattenbestückungs-Anwendungen.
SELECT Synchro ist ein zum Patent
angemeldetes Selektivlötsystem mit
mehreren Stationen, das eine einzigartige,
synchrone Bewegung nutzt
und kann bestehende Selektivlötverfahren
ersetzen, um die Ausbeute zu
verbessern und Platz für viele Durchsteck-
und SMT-Lötanwendungen mit
gemischter Technologie zu sparen.
Darüber hinaus kann das Synchro-
System Elektronikherstellern helfen,
sich vom Wellenlöten zu lösen, da es
im Vergleich zu typischen Selektivlötlösungen
schneller, flexibler und
effizienter arbeitet.
Die wichtigsten Vorteile von
SELECT Synchro:
• Erhöhter Durchsatz: Das System
eliminiert die Transportzeit
der Leiterplatte um bis zu 25%
und bietet gleichzeitig eine hervorragende
Lötstellenzuverlässigkeit,
wodurch sich der Durchsatz
bei den meisten Anwendungen
um 20 bis 40% erhöht.
• Flexibilität: Konfigurierbar
mit fünf Löttöpfen zur Anpassung
an die Fertigungsanforderungen
für verschiedene Legierungen
und verschiedene oder
einzelne Düsen. Verarbeitet
lange Leiterplatten mit einer
Breite von bis zu 460 mm und
einer Länge von 2500 mm im
Standardmodell und Leiterplatten
mit einer Größe von bis zu
680 x 2500 mm im Synchro
XL-Modell.
• Verbesserte Qualität: Verbesserte
Prozesssteuerungen
sind verfügbar für die Kontrolle
der Wellenhöhe und
die automatische Anpassung,
die Steuerung des Fluxprozesses,
die Prozesskamera
zur Beobachtung der Düsen
und die Kontrolle des Plattenverzugs.
Wie es funktioniert
Als zusätzliche Option lässt
sich der Laserstahl mittels eine
XY-Scanners in einem Feld von
100 x 100 innerhalb weniger Millisekunden
ablenken.
Moderne Faserlaser bieten bis
zu 500 W Dauerstrichleistung und
erzeugen Schweißnähte bis hinab
zu 20 µm Breite. Im Pulsbetrieb bieten
solche Laser hohe Spitzenleistungen,
die sich zum Feinschneiden
eignen. Diodenlasermodule
erzeugen die notwendige Leistung
zum selektiven Laserlöten, während
konventionelle lampengepumpte
Nd:YAG-Laser mit mehreren
Abgängen für verzugsarme Punktschweißungen
zum Einsatz kommen.
Die automatisierte Bildverarbeitung
nutzt die Bilddateien
der Prozessoptiken und externer
Kameras für die Bewegungssteuerung,
beispielsweise für die
Nahtverfolgung und die Erkennung
schwieriger Formen, wie
Rotorblätter. Bauteilspezifische
Software-Algorithmen reduzieren
die Verarbeitungszeit auf
ein Minimum.
Die Anlagen arbeiten als
Einzelplatz oder lassen sich in Produktionslinien
integrieren. Werkstückträger
für die Einzel- und
Mehrfachbestückung, Roboter, Förderbänder
und Feeder stellen die
Bauteile zur Verfügung und erlauben
den Austausch mit anderen
Stationen in der Produktionslinie.
nanosystec GmbH
www.nanosystec.com
Im innovativen SELECT-
Synchro- System wird eine Leiterplatte
mit konstanter Geschwindigkeit
durch die Prozessschritte
Fluxen, Vorheizen und Löten gezogen.
Die Flussmittel- und L ötmittelapplikatoren
sind so programmiert,
dass sie die Leiterplatten
auf ihrem Weg durch die
Anlage verfolgen und behandeln,
um ein Selektivlöten mit synchroner
Bewegung zu ermöglichen. Mehrere
Löttöpfe und verschiedene
Düsengrößen stehen zur Verfügung,
um Flexibilität bei den Lotmengen,
Lot legierungen und Plattendesigns
zu gewährleisten. ◄
1/2023
31
Produktion
Effiziente Überwachung
von Versorgungs- und Betriebseinrichtungen
UNITRO-Fleischmann-
Störmeldesysteme
www.unitro.de
Um insbesondere Versorgungs- und Betriebseinrichtungen
effizient zu überwachen, wurde das innovative
Windows Annunciator WA-Meldesystemen von
UNITRO entwickelt. Es ist mit drei verschiedenen
Fronteinbaugehäusen und als 19-Zoll-Rack-System
verfügbar. Gemeinsam sind allen Typen die Versorgungs-
und Meldespannung von 24...230 V AC/DC, die
großflächigen 5-Farben-LED-Leuchtfelder: rot/grün/
gelb/blau/weiß und die Fähigkeit, über den mini USB
Port parametrierbar zu sein sowie alle Meldefunktionen
nach DIN 19235 und US/ISA-18.1.
Das CWA16 ist das kompakte Front-Leuchtfeld-
Störmeldesystem 96 x 96 mm für 16 Meldeeingänge
mit quittierbarer Blinkstörmeldung.
Das WA16 ist ein Fronteinbau-Meldesystem 144 x
144 mm für den EVU-Einsatz mit erhöhter Störfestigkeit
gemäß UNITRO EVU Standard DIN EN 61000.
Es ist ebenfalls für 16 Meldeeingänge (2-polig) ausgelegt
und erreicht eine Auflösung von 1 ms. Optional
mit IEC-61850-Protokoll.
Universelles IKT-System
Das WA40 ist ein universelles IKT-System zum
Fronteinbau, Maße: 144 x 288 mm. Es eignet sich für
bis zu 40 Meldungen, erweiterbar auf 200 Meldungen
(Master-Slave). Optional ist hier die Ethernet-Schnittstelle
mit den Protokollen IEC 60807-5-104 oder 61850.
Das WA40 ist ein Redundant-System mit potentialgetrenntem
redundantem Netzteil. Das WA40-CS-System
nutzt man für höchste Cyber-Resilienz. Schließlich
das ZFM WA 19“ 84TE 6HE Rack nutzt Steckkarten
20TE für 32/224 Meldeeingänge. Nähere Eigenschaften
sind zeitfolgerichtige Protokollierung und 1
ms Auflösung sowie Nutzung als Stand-alone-System
mit Protokolldrucker oder als Unterstation für das System
SISSY SCADA mit Prozessvisualisierung, beliebig
erweiterbar. ◄
32 1/2023
Produktion
Datenanalyse:
Sammeln, Visualisieren, Auswerten
LUCOM GmbH
www.lucom.de
Automatisierte IoT-Anwendungen
erzeugen rund um die Uhr nahezu
unerschöpfliche Datenmengen. Um
industrielle Prozesse effektiver zu
gestalten, Zusammenhänge festzustellen
oder Störungen vorzubeugen,
müssen Informationen und
Messwerte gesammelt, gespeichert
und für Analysen zugänglich
gemacht werden. Datacake ist eine
einfach zu integrierende und vielseitig
einsetzbare Low-Code-IoT-
Plattform, um vernetzte IoT-Systeme
zu überwachen, zu steuern
und zu protokollieren.
Als offene Cloud-Plattform
dient Datacake zur Sammlung,
Visualisierung und Auswertung von
großen Datenmengen. Die Software
ist herstellerunabhängig und kann
individuell an jede Kundenanforderung
angepasst werden. Datacake
ist beliebig skalierbar, erfordert
keine Programmierkenntnisse
und deckt mit LTE, LoRaWAN und
Narrowband-IoT die wichtigsten
Funktechnologien für Industrie und
Sensorik ab.
Die Plattform verfügt über ein
übersichtliches und intuitives
Drag&Drop-Dashboard. Dank der
bereits vorgefertigten Templates
benötigen sowohl Bedienung als
auch Konfiguration kaum Zeitaufwand.
Datacake ist über jeden Internetbrowser
abrufbar, eine zusätzliche
App oder Software ist nicht
erforderlich. Für alle angebundenen
Sensoren und IoT-Geräte können
spezifische Regeln und Grenzwerte
definiert werden. Überschreitet ein
Messwert den festgesetzten Normbereich,
sendet das System automatisch
eine Alarmierung via SMS
oder E- Mail. Aufgezeichnete Daten
und Messwerte können über E-Mail-
Reports in CSV-Dateien exportiert
werden.
Mithilfe von Datacake
können Anwender eine Vielzahl
von Messwerten und Maschinendaten
überblicken. Dank umfangreicher
Tools zur Visualisierung
und Analyse können Anomalien
schnell erkannt und Störungen frühzeitig
vermieden werden. So lassen
sich Prozesse optimieren, Ausfallzeiten
verringern und Kosten durch
vorausschauende Wartung senken.
Die Aufarbeitung der Sensor- und
Fertigungsdaten wird dabei strategisch
genutzt, um Produktionsabläufe
effizienter zu gestalten
und langfristig zu verbessern. Für
die Nutzung von Datacake stellt
LUCOM drei Lizenzverträge zur Verfügung:
Datacake Light, Datacake
Standard und Datacake Plus. Die
Preisgestaltung der Lizenzen richtet
sich nach der Dauer der Datenspeicherung
und deckt somit verschiedene
Unternehmensbedürfnisse
ab.Zudem wird Anwendern
die Möglichkeit geboten, die Plattform
mithilfe zweier Starter Kits vier
Wochen lang zu testen. Die Starter
Kits sind für die Funkstandards
LoRaWAN und Narrowband-IoT
erhältlich und beinhalten das vorkonfigurierte
Datacake Portal, ein
Gateway, einen Claimed-Node und
einen Sensor.
Durch die flexible Remoteverwaltung
und übersichtliche Datenvisualisierung
kann Datacake entscheidend
zur Produktivitätssteigerung
industrieller Anwendungen beitragen.
Mittels der Extraktion wertvoller
Daten aus kritischen Steuerungssystemen
können Zustandsüberwachungen
sowie prädiktive Wartungsarbeiten
aus der Ferne durchgeführt
und die unternehmerische
Effizienz erhöht werden. ◄
1/2023
33
Produktion
Komplettlösung für Automatisierungsnetzwerke
in der Industrie
Die Ethernet-Switches der Serie LAN9668x von Microchip ermöglichen eine einheitliche Netzwerkarchitektur und
verringern zusammen mit den neuen PHYs LAN8814 die Systemkosten und das Risiko für Entwickler, während sie
die Markteinführung beschleunigen
Automatisierung in der
Fertigung steigert die Effizienz
– von einem geringeren
Aufwand für Handhabung
und Lagerung bis hin zu
mehr Durchsatz. Vernetzte
Lager und andere industrielle
Ökosysteme mit sich
ergänzenden IT- und OT-
Architekturen (Informationsund
Betriebstechnik) verlassen
sich auf Time Sensitive
Networking (TSN) und Ethernet
für präzises Timing, Synchronisation
und die Anbindung
von Kameras, Barcode-
Lesegeräten, Scannern und
Förderanlagen. Diese Ökosysteme
erfordern neue Netzwerktechnik,
um die Kommunikation
von Geräten, Sensoren
und Anlagen zu verknüpfen.
Microchip Technology
Inc. stellt dafür die TSN-
Switches der Reihe LAN9668 vor,
die IEEE-konform branchenweit erstmals
eine niedrige Latenzzeit des
Datenverkehrs bei höherer Taktgenauigkeit
ermöglichen.
Neuer Quad-Port Gigabit
Ethernet Physical Layer (PHY)
Transceiver
Ergänzt wird die Reihe LAN9668x
durch den neuen Quad-Port Gigabit
Ethernet Physical Layer (PHY)
Transceiver LAN8814 von Microchip.
Der LAN9668-I/9MX und
LAN9668-9MX sind 8-Port-Switches
für industrielle bzw. kommerzielle
Anwendungen, die mit ARM
Cortex-A7 CPUs ausgestattet sind
und die TSN-IEEE-Standards für
die Kommunikation in industriellen
Umgebungen unterstützen.
Dazu gehören IEEE 1588v2 und
IEEE 802.1AS-2020 für Precision
Timing, IEEE 802.1Qci für Per-
Stream-Filterung und Policing,
IEEE 802.1Qav und IEEE 802.1Qbv
für Traffic Shaping; IEEE 802.1CB
für Seamless Redundancy; IEC-
62439-2 (Media Redundancy Protocol)
und ODVA-DLR und IEC-
61158-6-10 für Media Redundancy.
Funktionsbibliothek selbst
entwickeln
Microchips Ethernet-Switch-API
(MESA) und PHY-API (MEPA) bieten
Entwicklern die Freiheit und Flexibilität,
eine umfassende, benutzerfreundliche
Funktionsbibliothek
zu entwickeln, die betriebssystem-unabhängig
ist. Der skalierbaren
TSN-Chipsätze LAN9668
und LAN8814 werden durch das
Software-Framework von Microchip
unterstützt und bieten die niedrigste
Latenz und End-to-End-Übertragung
des Kommunikationsverkehrs.
Der LAN8814 ist ein neuer Quad-
Port Gigabit Ethernet PHY, der
die aktuellen TSN-Anforderungen
einschließlich IEEE 1588 v2 und
Frame-Preemption unterstützt. Mithilfe
des LAN9668 und LAN8814
lässt sich der TSN-Chipsatz nutzen,
um Timing, Stream-Reservierung,
Schutz und Management zu
erreichen und so Entwicklungszeit
und -kosten zu sparen. „Während
Geräte und Anlagen bisher ihre
eigenen Kommunikationssysteme
benötigten, verbessert TSN die Interoperabilität
durch die Verknüpfung
von Datenströmen, um den Datenverkehr
zu verein fachen“, erklärte
Charles Forni, Vice President der
USB und Networking Business Unit
von Microchip. „Diese Technik ermöglicht
konvergente Netzwerkarchitekturen
und ermöglicht es Entwicklern,
ihre Produkte in neue Märkte
und mehr Leistungsfähigkeit in
bestehende Netzwerke zu bringen.“
Zugehöriges Netzwerk-
Betriebssystem
Neben der Serie LAN9668 und
dem Ethernet-PHY LAN8814 bietet
Microchip auch das zugehörige
Netzwerk-Betriebssystem IStaX/
SMBStaX und WebStaX. Dies vervollständigt
die Hardware und Software,
um eine schnelle Markteinführung
zu erzielen. Dazu gehört ein
reproduzierbares Referenzdesign,
das als Board-Design oder als Kit
mit Bauelementen von Microchip
erhältlich ist, einschließlich TSN-
Switches, Ethernet-PHYs, Takt-
ICs und Oszillatoren. Als integrierte
Lösung ist diese konform mit allen
Netzwerkstandards, was das anfängliche
Design vereinfacht.
Entwicklungstools
Die TSN-Ethernet-Switches
LAN9668-I/9MX und LAN9668-9MX
werden durch die VSC6817SDK
IStaX Linux-Anwendungssoftware
unterstützt, einer Industrial-Ethernet-Switch-Software,
die die Managed
Ethernet Switches von Microchip
unterstützt. Das VSC6817SDK
IStaX Linux-Netzwerk-Betriebssystem
ist eine Industrial-Ethernet-
Switch-Software, die ebenfalls die
Managed Ethernet Switches von
Microchip unterstützt. Die SMB-
StaX- und WebSTaX Linux-Netzwerk-Betriebssysteme
stehen Entwicklern
zur Verfügung und folgen
dem langfristigen Support des Linux-
Kernels. Diese Lösungen sind alle
hochintegriert mit fortschrittlichen
L2+-Switch-Funktionen. Zudem
sind Referenzdesigns und Evaluierungsboards
von Microchip und
seinen Vertriebspartnern erhältlich,
um ein einfaches Design-In
zu ermöglichen.
Microchip Technology Inc
www.microchip.com
34 1/2023
Verpacken/Kennzeichnen/Identifizieren
Lasermarkierung für empfindliche Materialien
FOBA Laser
Marking + Engraving
www.fobalaser.com/de/
FOBA hat ein grünes Lasermarkiersystem
(532 nm Wellenlänge)
entwickelt, das neue Möglichkeiten
für die industrielle Direktmarkierung
von Bauteilen bietet.
Der Laser mit geringer Wärmeeinwirkung
kennzeichnet Materialien
mit speziellen Absorptionseigenschaften.
Dazu gehören weiße,
transparente oder rote Kunststoffe
ebenso wie hochreflektierende
Metalle.
Eine deutliche Steigerung der
Markiergeschwindigkeit sowie der
Markierqualität auf bisher unzureichend
beschriftbaren Materialien
sind die Hauptvorteile des
grünen Lasers von FOBA. Er
ermöglicht außerdem, Kunststoffe
wie UHMWPE, HDPE
oder PMMA ohne den Einsatz
von Additiven zu markieren.
Auch auf Glas oder glänzenden
Metallen zeigt der grüne Laser
im Vergleich zu anderen Lasertypen
wie UV- oder Faserlaser
bessere Beschriftungsergebnisse
bei höheren Beschriftungsgeschwindigkeiten.
Eine Kombination mit FOBAs
vollumfänglichem Markier-Workflow
erhöht Effizienz und Wirtschaftlichkeit
der Lasermarkierung
mit dem grünen Laser. Er ergänzt
FOBAs Markierlaser-Portfolio um
eine weitere Laserwellenlänge.
Dazu erklärt Philipp Febel, Leiter
Produktmanagement bei FOBA:
„Unsere Kunden verlassen sich
seit langem auf die zuverlässige
optische Teileinspektion und Validierung
der markierten Inhalte
sowie auf die automatisierte und
präzise Positionierung der Lasermarkierung
im FOBA-Workflow.
Auch der grüne Laser lässt sich
problemlos mit den verschiedenen
Tools zur Markierausrichtung ausrüsten
und funktioniert mit allen
verfügbaren FOBA-Benutzeroberflächen.“
Die Lasermarkiersysteme
FOBA V.0071-gr und FOBA
V.0141-gr schließen die Lücke
zwischen UV- (355 nm) und
Faser- (1.064 nm) Lasermarkierern.
Ihre Kombination aus relativ
hoher Laserleistung und einer
Vanadatquelle ermöglicht ein
breites Anwendungsspektrum
und hohe Geschwindigkeiten.
„Basierend auf den Anforderungen
unserer Kunden haben wir
eine neue Markierlösung entwickelt,
die sich für die anspruchsvollsten
Oberflächen eignet“, sagt
Philipp Febel.
Der neue Beschriftungslaser ist
wahlweise mit 7 oder 14 W Laserleistung
erhältlich. Dank einer im
Vergleich zum UV-Laser kleineren
Markiereinheit, einer breiten
Palette verfügbarer Schnittstellen
und fünf möglichen Markierfeldgrößen
kann er flexibel in Produktionsumgebungen
integriert
werden. Die Lebensdauer der
Vanadat-Laserquelle ist doppelt
so lang wie die einer UV-Laserquelle,
was die Gesamtbetriebskosten
minimiert. ◄
1/2023
35
IoT/Industrie 4.0
NFC/RFID, UWB, IIoT, LPWAN/LoRaWAN und 5G
Funktechnologien für die smarte Fabrik
Quelle: [1]
Gegenwärtig wird im Zusammenhang
mit Industrie 4.0 viel
von Daten gesprochen. Schlagwörter
sind etwa Big Data, Datenanalyse
und Datenschutz. Doch
wie erfolgt in der modernen Fabrik
die Übermittlung von Daten? Aufgezeigt
werden hier die Möglichkeiten
mit Zukunft.
Bereits bewährt: NFC/RFID
Ob NFC/RFID als neu gelten,
darüber lässt sich streiten. Fest
steht jedoch, dass Near Field Communication
(NFC) mithilft der RFID
(Radio Frequency Indentification)
Zukunft hat.
NFC meint eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle
und ermöglicht
die Übertragung von
Daten zwischen zwei NFC-Geräten
über eine Distanz von bis zu
10 cm. NFC arbeitet auf 13,56
MHz und ist somit auch kompatibel
zu den bestehenden RFID-
Standards und stellt im Zusammenhang
mit RFID-Systemen
eine sehr interessante Erweiterung
bzw. Ergänzung dar. Des
Weiteren bietet NFC die Möglichkeit,
RFID Transponder zu lesen
und virtuell zu simulieren.
Der große Vorteil von NFC liegt
darin, dass eine NFC-fähiges Gerät
unterschiedliche Betriebsarten
unterstützt:
• Peer to Peer – Datenaustausch
zwischen zwei NFC Geräten
• Reader Emulation – NFC Gerät
als Reader (Leser)
• Card Emulation – NFC-Gerät
unterstützt eine virtuelle
RFID-Karte
Die Datenübertragung zwischen
zwei NFC-Geräten erfolgt
über ein NFC-Interface, das über
einen 13,56-MHz-Sender und einen
13,56-MHz-Empfänger verfügt. Ein
einziges NFC-Interface kann also
bei der Kommunikation zwei unterschiedliche
Funktionen einnehmen,
die eines Senders und die eines
Empfängers. Daher spricht man
bei NFC von Active Mode und Passive
Mode.
• Active Mode NFC
Eines der beiden NFC-Geräte
aktiviert seinen Sender, um zu
senden. Damit ist dieses Gerät
der NFC-Initiator (Master Device)
und das andere der NFC-Target
(Slave Device). Im Peer-to-Peer-
Verfahren arbeitet ein NFC-Gerät
im Active Mode.
36 1/2023
IoT/Industrie 4.0
Aktiver und passiver Modus bei RFID (Quelle: EvolitionID)
• Passive Mode NFC
Hierbei ist das NFC-Gerät das
NFC-Target und wartet in einem
passiven Modus auf einen Initiator.
Dies ist der Fall, wenn beispielsweise
ein NFC-Gerät eine
RFID Karte emuliert (Card-Emulation-Modus).
Produktionsstätten verfügen über
verschiedene Maschinen, Roboter
und flexible Fertigungssysteme.
Diese nutzen oft programmierbare
Automatisierungssteuerungen und
verwenden eine Mensch-Maschine-
Schnittstelle (HMI) für Konfiguration,
Meldungen und Routinekontrollen.
Da die Zahl der automatisierten Systeme
wächst und da diese zunehmend
miteinander verbunden sind,
gewinnen programmierbare Steuerung
und HMI-Zugriffskontrolle an
Bedeutung.
Die Authentifizierung und Autorisierung
des Personals, das Produktionssysteme
in der industriellen
Automatisierung bedient, aktualisiert
und wartet, erfolgt mit Magnetstreifenkarten,
Smart Cards (Chipkarten),
RFID-Karten, PIN-Pads und
Schlüsselschaltern. RFID-Karten
erfüllen dabei die Anwendungsanforderungen
besser als andere Methoden
und bieten zusätzliche Vorteile.
So besteht einer der wesentlichen
Vorteile der RFID-Identitätsauthentifizierung
und -Zugangskontrolle
darin, dass die Karten einfach und
1/2023
bequem zu verwenden sind. RFID-
Karten arbeiten berührungslos, und
der Benutzer muss die Karte nur
innerhalb weniger Zentimeter des
Lesegeräts halten, damit sie gelesen
wird. RFID-Lesegeräte können im
gesamten organisatorischen Ökosystem
zur Mehrzweckauthentifizierung
eingesetzt werden, und zwar
mit bestehenden Mitarbeiterausweisen
und für zusätzliche Funktionen
wie zeitabhängige Zugangskontrolle,
Zugang zu Fertigungsprozessen
und Gefahrenzonen.
Außerdem können RFID-Lesegeräte
oft mehr als einen Kartentyp
lesen und beschreiben. Die Karten
lassen sich also aktualisieren,
ohne dass eine neue Karte ausgestellt
werden muss, wenn sich die
Anforderungen der Anlage ändern.
Einige netzwerkfähige RFID-Lesegeräte
können auch Programmierung
und Firmware-Updates für eine
verteilte Geräteflotte aus der Ferne
vornehmen.
RFID-Kartensysteme sind auch
sicherer als andere kartenbasierte
Identifizierungstechnologien. Die
Datenübertragung zwischen Karte
und Lesegerät kann verschlüsselt
werden. Das RFID-System kann
zudem einen Kill-Befehl ausführen,
wenn die Karte verlorengeht oder
gestohlen wird. Da der Kill-Befehl
die Karte deaktiviert, verhindert er
den unbefugten Zugriff auf sensible
Daten, gefährliche Bereiche oder
industrielle Fertigungsprozesse.
Es gibt mehrere RFID-Lesertechnologien.
Die Wahl der geeigneten
umfassenden Authentifizierungsund
Zugangskontroll-Plattform, die
eine breite Palette von Optionen bietet,
kann einem Unternehmen eine
Lösung bescheren, die allen Anforderungen
gerecht wird und sich diesen
im Laufe der Zeit anpasst.
Es wäre jedoch verfehlt, RFID auf
Authentifizierungs- und Zugangskontrolle
zu beschränken, denn RFID ermöglicht
auch andere Technologieanwendungen.
Denken wir beispielsweise
an Fälschungen, Umleitungen
und Produktsicherheit, also an globale
Probleme für viele Branchen.
Produkte, die in einem Land hergestellt
werden, müssen oft mehrere
Länder durchlaufen, bevor sie
an dem Ort ankommen, wo sie verkauft
werden sollen. Dies nutzen
skrupellose Akteure, um gefälschte
Produkte in die legale Lieferkette
einzubringen und um andererseits
RFID-Reader und Netzwerk-Interface-Modul für die Zugangskontrolle [1]
Unterschied NFC/RFID
NFC ist ein Ableger der
RFID-Technologie, die entwickelt
wurde, um Objekte zu
identifizieren und Informationen
über sie zu gewinnen,
ohne dass eine physische
Verbindung zwischen ihnen
und dem Empfänger besteht.
Bei RFID ist dies bei entsprechender
Ausprägung der Technik
selbst dann möglich, wenn
der Abstand zwischen dem
RFID-Tag, auf dem Informationen
über das Objekt gespeichert
sind, und dem Gerät, das
es ausliest, groß ist (mehrere
hundert Meter). Im Gegensatz
dazu funktioniert NFC nur über
sehr kurze Entfernungen von
bis zu 5 cm, was die Technologie
nicht nur sehr preiswert
macht, sondern auch unterbindet,
die Kommunikation
zwischen Tag und Lesegerät
abzufangen. NFC wurde so
konzipiert, dass es vielseitig
einsetzbar ist, denn es kann
in drei Modi arbeiten (s. Text)
legale Produkte gewinnbringend
auf den grauen Markt umzuleiten.
Selbst wenn Waren nicht gefälscht
oder abgezweigt werden, macht es
die Natur der globalen Lieferketten
schwierig, die die Qualität der Produkte
zu garantieren.
Hier erscheint „Blockchain“ als
Stichwort für die Problemlösung.
Denn eine Blockchain bietet eine
sichere, überprüfbare Historie von
Informationen über einen Wertgegenstand.
37
IoT/Industrie 4.0
Der qLog (RT0013) von CAEN
RFID ist ein semi-passiver
NFC/RAIN RFID Temperatur- und
Feuchtigkeitslogger-Tag.
Er kombiniert einen
hochauflösenden Sensor, eine
große Speicherkapazität und
die Standard NFC/RAIN-RFID-
Schnittstellen
Als Alternative zur Blockchain
ist aber auch RFID denkbar. Hier
ist das Stichwort „Geolokalisierung“,
definiert als die Identifizierung
oder Schätzung des geografischen
Standorts eines Objekts.
Dies kann auch über RFID erreicht
werden. Einzelhändler und Markeninhaber
nutzen die Geolokalisierung,
um Kunden anzusprechen und ihren
Produkten einen Mehrwert zu verleihen.
Die Geolokalisierung kann
in vielen verschiedenen Branchen
genutzt werden. Etwa in der Logistik
könnten Bereiche eines Lagers mit
Lesegeräten ausgestattet werden,
Der Kabelbinder-Tag von SAG
ist ein NFC/RFID-Tag, der
zur Befestigung von Rohren
oder losen Gegenständen
verwendet werden kann und
gleichzeitig eine ID-Nummer
zur Unterstützung des
Asset Managements, der
Artikelverfolgung und der
Steuerung des Materialflusses
liefert. Dieser Tag kann von
einem NFC-fähigen Telefon
gelesen werden
und wenn Behälter für Teile oder
Bauelemente an solchen Stellen
platziert werden, wird signalisiert,
dass sie bereit sind zur Abholung.
RFID-Nutzung zur Verfolgung und
Rückverfolgung kritischer Komponenten
zwecks Integrität der Lieferkette
verbessert die Kundensicherheit
und verringert die Haftung, weshalb
Beobachter ein beschleunigtes
Wachstum für RFID in diesen Sektoren
in den nächsten Jahren vorhersagen.
RFID-Etiketten sind besonders
in anspruchsvollen Umgebungen
sinnvoll.
Mittlerweile haben Hersteller und
Designer verstanden, wie sie die
einzig artigen Eigenschaften von
NFC für ihre Produkte nutzen können,
und es ist daher auch wichtig,
dass die Integration von NFC so
einfach wie möglich ist. So ist es
zum Beispiel nur logisch, dass die
NFC-Funktionalität in Komponenten
wie Mikrocontrollern integriert
werden sollte, da sich diese Funktionalitäten
gegenseitig ergänzen.
Der LPC8N04 war der erste Mikrocontroller
für den breiten Markt, der
eine NFC-Tag-Schnittstelle in sein
Gehäuse integriert.
Ultrabreitband-Technologie
(UWB)
Auch UWB (Ultra Wide Band) ermöglicht
die intelligente Fabrik der
Zukunft. UWB ist ebenfalls eine
digitale Funktechnik für den Nahbereich.
Sie deckt jedoch einen
großen Frequenzbereich ab. Da sie
mit geringer Leistung arbeitet, stört
sie bereits belegte Frequenzbänder
kaum. Übrigens: Im Gegensatz zu
anderen Funktechniken moduliert
UWB keine Trägerfrequenz, sondern
sendet Informationen mithilfe
von Einzelpulsen. Das Verfahren
lässt sich zur Kommunikation zwischen
Computer und Peripheriegeräten,
zur Übertragung von Audiooder
Videodaten, zur Positionsbestimmung
oder für Wireless Personal
Area Networks (WPANs) und
mehr einsetzen.
Es ist kein Problem, mehrere
solcher Nahfeld-Kommunikationssysteme
im gleichen räumlichen
Bereich parallel zu betreiben. Denn
bei Ultra-Wideband ist nur die physikalische
Schicht und die Adressierung
spezifiziert. Als Protokolle
höherer Ebenen sind bekannte Protokolle
anderer Übertragungsverfahren
nutzbar.
Welche Einsatzmöglichkeiten
gibt es im industriellen Produktionsumfeld?
Ein besonderes Einsatzszenario
ist hier die Indoor-Positionsbestimmung.
Ultra-Wideband
erzielt im Vergleich zu anderen
Techniken zur Positionsbestimmung
eine höhere Genauigkeit
von weniger als 30 cm. Denn
die Positionsbestimmung basiert
nicht auf der Messung von Signalstärken,
sondern auf der Messung
von Signallaufzeiten. Objekte, deren
Position bestimmt werden soll, werden
mit kleinen Sendern (Tags) ausgestattet.
Im Indoor-Bereich befinden
sich mehrere Empfänger, die
die Signale der Tags empfangen
und die Unterschiede ihrer Laufzeit
auswerten. Die Kombination
der Messwerte von mindestens drei
Empfängern erlaubt eine Positionsangabe
mit einer Genauigkeit zwischen
10 und 30 cm.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit
dieser Nahfeld-Kommunikationstechnik
sind Sensornetzwerke
mit drahtloser Übertragung
der Daten. Die Datenerfassung an
der Edge erfolgt in der Praxis im
Rahmen sogenannter drahtloser
Sensornetzwerke (Wireless Sensor
Networks). Das sind Rechnernetze
von Sensorknoten, die entweder
in einem infrastrukturbasierten
Netz (mit vorkonfigurierten Basisstationen)
oder in einem sich selbst
organisierenden Ad-hoc-Schwarm
per Funk kommunizieren, um die
benötigten Messwerte aus ihrer
Umgebung abzufragen und weiterzuleiten.
Mikroortung und drahtlose Sensornetzwerke
sind für die Digitalisierung
industrieller Abläufe durch
Industrie 4.0, Smart Factory und
Lean-Initiativen so gut wie unerlässlich.
Denn sie erlaubt die Prozessoptimierung
und führt zu mehr
Sicherheit, und das sind die beiden
wichtigsten Aspekte in den meisten
Branchen.
Viele bekannte Technologien,
wie GPS, WiFi oder Bluetooth
(Low Energy), können Mikrostandorte
nicht mit der Präzision lokalisieren,
welche die Industrie benötigt.
Mikroortung in industriellen
Umgebungen muss daher auf die
nahezu zentimetergenaue Präzision
der UWB-Technologie setzen.
Sie ist die treibende Technologie
hinter den Mikroortungsdiensten,
bei denen per Funk die
Merkmale von UWB
• nutzbarer Frequenzbereich:
3,1 bis 10,6 GHz
• Mindestbandbreite
500 MHz oder 20% der
mittleren Frequenz
• geringe Störanfälligkeit
• keine Störung schmalbandiger
Funktechniken
• Reichweite indoor zwischen
10 und 20 m
• Reichweite outdoor
zwischen 50 und 100 m
• Datenrate bis 480 Mbit/s
• Sendeleistung in der Regel
kleiner als 1 mW
• mögliche Modulationsarten:
Pulsamplitudenmodulation
(PAM), Pulspositionsmodulation
(PPM) und
On/Off-Keying (OOK)
Position von Tags bis auf wenige
Zentimeter genau lokalisiert wird.
Die Mikro ortung liefert Informationen
in Echtzeit und ermöglicht es,
blitzschnell zu analysieren und zu
warnen.
Stellen Sie sich folgende Szenarien
mit UWB-Technologie vor:
• Prozessfluss
In einem Produktionsablauf, bei
dem die Materialien nur wenige Zentimeter
voneinander entfernt sind,
können strategisch platzierte UWB-
Tags Material, Waren, Prozesse
und Abläufe über den gesamten
Produktionsprozess hinweg verfolgen
und gleichzeitig Produktionssysteme
aktualisieren, die die
Effizienz in Echtzeit messen und
Engpässe erkennen, ja sogar vorhersagen.
• Nutzung und Wiederauffinden
Ein mit einem Etikett versehenes
Werkzeug oder ein anderes
Objekt in einer Anlage kann schnell
lokalisiert werden, und die Arbeiter
können durch hochpräzise
Anlagen pläne auf Handheld-
Geräten fortgeführt werden.
• Materialkontrolle
Mit Tags versehene Ausrüstung,
Geräte und empfindliche Gegenstände
wie auch Substanzen können
überall in einem Gebäude geortet
und ihre Verwendung kann eindeutig
überwacht werden.
38 1/2023
IoT/Industrie 4.0
Das ID CPR60 von Feig ist ein
RFID-Lesemodul, das für die
Unterstützung von kontaktlosen
Smart-Cards und Transpondern
ausgelegt ist. Es arbeitet bei
13,56 MHz
• Sicherheit
Tags an Roboterarmen und
Gabelstaplern etc. sowie Mitarbeiterausweise
ermöglichen es automatischen
Sicherheitssystemen, die
Annäherung mit einer Genauigkeit
von weniger als einem Meter und in
Echtzeit zu verfolgen, um Maschinen
anzuhalten und das Personal
zu alarmieren, wenn eine Sicherheitszone
verletzt wird.
Statement zum IIoT
„Viele Unternehmen finden
neue und innovative Möglichkeiten,
IoT-Hardware, Software
und cloudbasierte Anwendungen
in einer Vielzahl von
Branchen zu integrieren. Es
ist jedoch schwer, eine relevante
Triebkraft außerhalb dessen,
was für sie im Rahmen
ihres unmittelbaren Arbeitsbereichs
bereits funktioniert,
festzustellen. Dennoch wird
die Migration in eine Welt,
die vom IoT profitiert, weiter
zunehmen und unsere Investitionen
in zukünftige jährliche
Umfragen rechtfertigen.
Farnell ist bestrebt, seine Kunden
bei ihren IoT-Projekten zu
unterstützen. Daher stellt das
Unternehmen ein wachsendes
Portfolio an IoT-Produkten und
-Lösungen sowie Zugang zu
neuen Markterkenntnissen, die
Innovationen fördern, bereit.“
Cliff Ortmeyer,
Global Head of Technical
Marketing Farnell
• Notfälle
UWB-Tags in Mitarbeiterausweisen
identifizieren jeden Mitarbeiter
und seinen Standort, um entweder
sicher zu sein, dass er außer
Gefahr ist oder um Rettungsmaßnahmen
einzuleiten. Mit den Standortinformationen,
die an das Rettungspersonal
auf dem Weg zum
Einsatzort weitergegeben werden,
kann dieses bei Ankunft vor Ort
strategischer vorgehen und möglicherweise
wertvolle Sekunden
zur Rettung eines Menschenlebens
einsparen.
Das Industrial IoT
Lt. einer Farnell-Umfrage zum
IoT in 2022 wird das anhaltende
Wachstum des IoTs bestätigt. Die
globale IoT-Umfrage von Farnell
zeigt: Die IoT-Entwicklung treibt
Wachstum und Führungschancen
in wichtigen Branchen voran.
Die Auswertung ergab auch einen
wachsenden Trend hin zum Aufbau
von Partnerschaften, um die
Bereitstellung neuer IoT-Lösungen
sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung
von Industrie 4.0 zu
beschleunigen. Mehrere Branchen
setzen IoT auf ihre eigene
Art und Weise mit statistisch
ähnlichen Raten ein. „IoT für die
Fertigung“ gehört zu den wichtigsten
IoT-Trends 2022 – 30% der
Befragten in der Branche sehen es
als Funda ment für Produktivitätssteigerungen
an.
Von allen Wirtschaftszweigen
scheint sich der Fertigungsbereich
mit dem IoT am besten zu
fühlen. Die Fertigung ist nach wie
vor die Referenzbranche im Hinblick
darauf, wie die Einführung
voranschreitet. Innovative und
flexible Anbieter sind dabei wichtige
Partner, die für ein Wachstum
des breiten und vielfältigen Spektrums
an Anwendungen sorgen,
die entwickelt und installiert werden,
um IoT-Vorteile zu erzielen.
Industrie 4.0 bleibt die primäre
Anwendung und stellt für 18% der
Befragten den Primärmarkt dar. Aber
auch bei der Nutzung des IoT für
das Energiemanagement zeigt sich
ein starkes Wachstum. Der Anstieg
der Energiepreise deutet darauf hin,
dass das Energie-Management im
Jahr 2023 eine noch wichtigere Rolle
einnehmen könnte.
Unternehmen beschäftigen sich
mit der IoT-Entwicklung, weil sie
Der Catalyst IW9167
Reibungslose Abläufe in der
Industrie erfordern zuverlässige
drahtlose Verbindungen in der
Fabrik, im Lager, an Laderampen
oder in Häfen. Dabei benötigen
Maschinen zuverlässige
Verbindungen mit hoher Bandbreite.
Zwei Cisco-Lösungen
sollen Unternehmen bei der
Vernetzung, bei der Automatisierung
und bei ortsunabhängigen
Prozessen unterstützen.
Der Catalyst IW9167 lässt
sich in zwei Modi betreiben:
im WiFi-Modus, um die Geräte
von Mitarbeitenden im Büro zu
vernetzen, sowie im Ultra-Reliable-Wireless-Backhaul-Modus
für nahtlose Übergaben, wenn
sich autonome Fahrzeuge oder
Geräte von einer Abdeckungszone
in eine andere bewegen:
• WiFi-6/6E-Ready-Access-
Point: Durch die Nutzung
der Frequenzbänder 2,4, 5
und 6 GHz werde die verfügbare
Bandbreite für den
Einsatz im Außenbereich
und in der Industrie
verdoppelt.
• Ultra-Reliable Wireless
Backhaul: Die Technologie
biete die Vorteile der
integrierten Sicherheit von
Cisco. Damit seien ein
Null-Paketverlust und eine
glasfaserähnliche Leistung
möglich.
Unternehmen könnten zwischen
den beiden Modi wechseln,
wenn sich ihre Geschäftsanforderungen
ändern.
Chancen sehen, ihr Geschäft auszubauen
und eine Führungsrolle in
ihren Branchen zu übernehmen. Die
Umfrage deckte jedoch auch einen
wachsenden Trend der Zusammenarbeit
mit Partnern bei der Entwicklung
von IoT-Lösungen sowie eine
Forderung nach Standardisierung
und Interoperabilität auf, anstatt dass
Unternehmen eigene geschlossene
Systeme entwickeln.
Die Implementierung des IIoT
ist für Unternehmen ein wichtiger
Schritt, um sich im heutigen
Geschäftsumfeld zu behaupten.
Durch die Verknüpfung von physischen
und digitalen Systemen
erhalten Unternehmen Einblicke
in ihre Produktionsprozesse, die
sie zuvor nicht hatten. Daten, die
durch IIoT-Technologien gesammelt
werden, können genutzt werden,
um Prozesse zu optimieren
und in Echtzeit auf Störungen zu
reagieren.
Zusätzlich bietet das Konzept die
Möglichkeit, neue Geschäftsmodelle
zu und bestehende Modelle weiterzuentwickeln,
vor allem durch die
Nutzung von Sensoren.
Iot und IIoT sind zwei Begriffe,
die oft in ähnlichen Zusammenhängen
verwendet werden. Der
Hauptunterschied ist die Art der
Geräte, mit denen sie arbeiten.
Das IoT ist in erster Linie für
Verbraucher geräte bestimmt, während
das IIoT hauptsächlich für
industrielle Anwendungen entwickelt
wurde, wie z.B. Fertigungsstraßen.
Das IIoT legt einen spezifischen
Fokus auf die Verbesserung
der Effizienz und Produktivität
in der Industrie. Ein weiterer
wesentlicher Unterschied ist, dass
IIoT-Geräte in der Regel höhere
Anforderungen an die Kompatibilität,
Zuverlässigkeit und Sicherheit
haben als IoT-Devices.
Die Produktion ist einer der
Bereiche, in denen IIoT am stärksten
Einfluss nehmen kann. Durch
die Vernetzung von Maschinen und
Anlagen können Produktionsabläufe
optimiert und Fehlerquellen
minimiert werden. So lassen sich
beispielsweise Störungen schneller
erkennen und beheben, was
die Produktivität steigert. Auch die
Qualität der Produkte lässt sich verbessern,
da fehlerhafte Teile schneller
erkannt und ausgetauscht werden
können. Zudem ermöglicht
das IIoT eine bessere Ressourcenplanung
sowie eine effizientere
Kommunikation und Zusammenarbeit
im Unternehmen. Dies alles
ist insbesondere für Unternehmen
wichtig, die sich in internationalen
Märkten behaupten wollen.
Voraussetzungen für IIoT-Projekte
ist eine stabil laufende IT-
Infrastruktur. Für erstaunlich viele
produzierende Unternehmen stellt
dieser Punkt selbst heute noch
eine Herausforderung dar. Überschätzt
werden hingegen eher die
Kosten von Sensorik: Der Durchschnittspreis
eines IoT-Sensors fiel
von 1,30 US-Dollar im Jahr 2004
auf schätzungsweise ca. 38 US-
Cent im Jahr 2020.
1/2023
39
IoT/Industrie 4.0
Quelle: [3]
Sensoren liefern typischerweise
Umgebungsdaten wie Temperatur-,
Druck-, Standort-, Beschleunigungs-,
Feuchtigkeits- und andere Metriken
sowie Aktivitätslogs, chemische und
elektromagnetische Messwerte und
sonstige Informationen, die sie an
der Netzwerkkante in vordefinierten
Zeitabständen erfassen. Zur Auswertung
dieser Datenströme durch
fortgeschrittene Software war bisher
typischerweise eine Übertragung in
die Cloud erforderlich. Cloud-zentrische
Verarbeitung von Big-Data-
Messwerten aus IIoT-Sensorik
hat jedoch Nachteile: relativ hohe
Kosten drahtloser Konnektivität und
Cyberrisiken sowie unvermeidlichen
Latenzen. Anwendungen mit Nahe-
Echtzeit-Anforderungen sind daher
nicht sinnvoll bzw. unmöglich. Hier
kann Künstliche Intelligenz helfen:
Edge-KI verlagert die Intelligenz
direkt in die Endgeräte, möglichst
nah an die Sensorik der Netzwerkkante.
Dann müssen intelligente Systeme
nicht mehr zwangsweise stets
in Verbindung mit einer Cloud stehen.
Das stärkt die Datensouveränität
des Unternehmens.
LPWAN/LoRaWAN
Um aus den Daten aus der IIoT-
Sensorik einen Mehrwert zu schöpfen,
müssen Unternehmen für die
Konnektivität ihrer IIoT-Endpunkte
sogen. Hierbei stoßen LPWAN-
Technologien (Low-Power Wide-
Area Network, Niedrigenergie-
Weitverkehrsnetz) auf ein wachsendes
Interesse. LPWAN ermöglicht
es, mehrere Jahre lang über
große Distanzen zu funken und
dabei mit einer einzigen Batterieladung
auszukommen. Und benötigt
keine besondere Infrastruktur.
Der Standard ist bereits in drei von
vier IoT-Anwendungen im Einsatz.
Eines der weitverbreitetsten
Protokolle für die Kommunikation
batteriebetriebener IoT-
Geräte über LPWAN ist unter der
Bezeichnung LoRa bzw. LoRa-
WAN bekannt (Long-Range Wide-
Area Network). Dieses offene
LPWAN-Protokoll ist in über 100
Ländern verfügbar.
Einige Geräte, die LoRa verwenden,
sind auch mit schmalbandigen
IoT-Netzen (NB-IoT, Narrowband-
IoT) verbunden. Bei NB-IoT handelt
es sich um einen LPWAN-Standard
aus der Feder derselben Marktakteure,
die auch die Protokolle für 4G
und 5G entwickelt haben. Es punktet
mit einer höheren Bandbreite als
LoRaWAN, weist jedoch gewissen
Defizite im Hinblick auf die Datenverschlüsselung
auf.
5G New Radio
Der globale Mobilfunkstandard
5G soll mit Blick auf Industrie 4.0
dank Innovationen wie Rdadi-
Access-Network-Virtualisierung
(via Network Slicing) eine effizientere
Nutzung der verfügbaren
Bandbreite in einer Vielzahl von
Nutzungsszenarien ermöglichen
und damit die Kosten der M2M-
Konnektivität drastisch senken.
Das Network Slicing wendet die
Prinzipien der Infrastrukturvirtualisierung
auf den Mobilfunk an.
Es verbindet hierzu drei Technologien:
• 5G-NR-Standard
• SDN-Technologie
(Software-Defined Network)
• NFV (Network Functions
Virtualization)
Dank Network Slicing lassen sich
verschiedene Anwendungen trotz
ihrer stark differenzierten Anforderungen
in Bezug auf die Datenrate,
die Latenz, die Verbindungsdichte
oder die Verfügbarkeit erweiterter
Funktionalität in einem einzigen
Frequenzband gleichzeitig
bereitstellen.
5G-Dienste adressieren drei
hauptsächliche Nutzungsszenarien:
• Enhanced Mobile Broadband
(eMBB)
• Massive Machine-Type
Communication (mMTC)
• Ultra-Reliable Low-Latency
Communication (URLLC)
Hier sind mMTC und URLLC
für Industrie 4.0von Bedeutung:
mMTC meint einen Internetzugang
zum Übersenden von aggregierten
Rohdaten durch Mess-, Erfassungs-
und Überwachungsgeräte
der Industrie 4.0 und verwandter
Anwendungen. Genutzt wird u.a.
das schmalbandige Internet der
Dinge (NB-IoT). URLLC unterstützt
die Fabrikautomation, autonomes
Fahren (auch Gabelstapler),
die smarte Fabrik, den Roboterbetrieb
und andere zeitbewusste Nutzungsszenarien.
Doch 5G stellt recht hohe Ansprüche
an die Hardware der IoT-Endpunkte
und die Netzwerkinfrastruktur.
Während sich die Kosten für
LoRa-fähige Sensoren auf 20 bis
50 Cent pro Stück belaufen, schlagen
vergleichbare Sensoren mit
5G-Anbindung mit ca. 30 Euro pro
Stück zu Buche.
Quellen:
[1] White Paper: Item-Level RFID
Tagging and the Intelligent Apparel
Supply Chain, by Zebra Technologies
[2] Passive RFID: Market Trends
and New Market Opportunities for
Systems Integrators, White Paper
by Avery Dennison
[3] Quorvo: Ultra-Wideband
(UWB) Enables Smart Factory of
the Future, White Paper ◄
40 1/2023
IoT/Industrie 4.0
Passgenaue Hardware-Lösungen
für die Industrie der Zukunft
Im vernetzten Kontext von Industrie 4.0, IIoT und Smart Factory sind kompakte Embedded-PCs die
zentralen Akteure. Ein modularer Aufbau – wie hier beim Mini-Industrie-PC EACIL20 von TL Electronic –
bietet die Möglichkeit einer nachträglichen Erweiterung z. B. mit zusätzlichen WLAN/WWAN-Schnittstellen
und Antennen
Die Digitalisierung von Produktionsund
Lieferprozessen schreitet weltweit
rasant voran. Aus gutem Grund,
denn die smarte Vernetzung von Endgeräten,
Maschinen, Sensoren und
Aktoren über entsprechende Applikationen
steigert die betriebliche Effizienz
und senkt die Kosten – allerdings
nur, wenn alle Glieder dieser komplexen
Kette reibungslos ineinandergreifen.
Der Schlüssel hierzu ist eine zuverlässige,
optimal auf die spezifischen
Gegebenheiten abgestimmte Hardware.
Oft unbemerkt im Hintergrund
spielen dabei leistungsfähige Embedded-Industrie-PCs
die Hauptrolle. Die
Anforderungen an industrielles Networking
sind hoch. Produktionsabläufe zu
steuern und zu überwachen gestaltet
sich ungleich komplexer und rechenintensiver
als beispielsweise die Netzwerkprozesse
in einer typischen Büro-
IT-Umgebung. Die in ein IIoT-Umfeld eingebettete
Hardware muss in der Lage
sein, große Datenströme im Dauerbetrieb
zu verarbeiten – und das zum
Teil unter widrigen Umgebungsbedingungen
wie Hitze, Kälte, Staub, Nässe
und Erschütterungen. So stehen Ausfallsicherheit,
Wartungsfreundlichkeit
sowie die langfristige Verfügbarkeit
aller Komponenten bei der Planung
an erster Stelle.
Der zweite
entscheidende Faktor
für die perfekte Einbindung in ein
Industrie-Netzwerk ist die exzellente
Konnektivität der Hardware. Denn
eine reibungslose Integration verlangt
zu jedem Prozess die passende
Schnittstelle. Hier bieten die
Embedded Systeme von TL-Electronic
trotz kompakter Abmessungen
eine sehr umfangreiche Ausstattung
– das Spektrum reicht von seriellen
und digitalen I/O- über CANBUS- bis
hin zu WLAN- bzw. WWAN-Interface-Ports.
Und weil sich Anforderungen
ändern können, hat der Hersteller
auch modulare Box-PCs im
Programm, die problemlos nachträglich
erweitert werden können.
Diese Flexibilität versetzt TL Electronic
in die Lage, den unterschiedlichsten
Herausforderungen des
Zukunftsprojekts Industrie 4.0 mit
der passenden Hardware-Lösung
zu begegnen. ◄
TL Electronic GmbH
www.tl-electronic.de
Wartungsfreundlichkeit und Ausfallsicherheit stehen bei den Embedded-PCs von TL Electronic an erster
Stelle. Sämtliche Systemkomponenten liegen für den Servicefall leicht zugänglich hinter Abdeckungen
1/2023
41
IoT/Industrie 4.0
Mit LoRa Cloud
IoT-Lösungen durch cloud-basierte Dienste
schneller entwickeln
Um sein Halbleiterangebot zu ergänzen und Kunden zu helfen, das Beste aus den angebotenen Funktionen
herauszuholen, bietet Semtech cloud-basierte Dienste an.
Autor:
Karthik Ranjan, LoRa Cloud
Solutions and Partnerships
Leader, Wireless and Sensing
Products Group
Semtech
www.semtech.com
Wo einst Unternehmen ihre
eigenen Server kauften, hat Cloud
Computing die Landschaft verändert.
Kunden von Cloud-Computing-Anbietern
können die Kosten für
Hardware vermeiden und Innovationen
rein auf der Basis ihrer Anwendungen
und Daten entwickeln.
Um sein Halbleiterangebot zu
ergänzen und Kunden zu helfen,
das Beste aus den angebotenen
Funktionen herauszuholen, bietet
Semtech neuerdings vier cloudbasierte
Dienste an.
Der erste Dienst
ist Join Server, ein Sicherheitsdienst,
der die Komplexität und das
Risiko beseitigt, das mit der Bereitstellung
eigener Geräteschlüssel
durch die Kunden verbunden ist.
Der Join Server verwaltet
Schlüsselbestandteile für Gerätegruppen
von einem oder mehreren
Herstellern. Die Geräte werden
in Stapeln mit aufeinanderfolgenden
EUI-Bereichen gruppiert.
Jeder Stapel hat einen eindeutigen
Root- Schlüssel, von dem andere
Schlüssel wie der Netzwerksitzungs-Schlüssel
abgeleitet werden,
sodass private Schlüssel das Gerät
nie verlassen. Zusammen mit den
vorab bereitgestellten Geräteschlüsseln
bietet der Join Server erhöhte
Sicherheit und LNS- Flexibilität. Er
wird als SaaS-Lösung (Software as
a Service) angeboten.
Der zweite Dienst
ist Geolocation Solver. Bisher
erforderte die Geolokalisierung
einen vollständigen GPS-
Chip im Gerät und die Fähigkeit,
alles auf dem Gerät zu berechnen.
Dies beeinträchtigt die Akkulaufzeit
erheblich. Der Ortungsdienst
kombiniert die Funktionen
des LoRa EdgeTM LR1110 von
Semtech, der GNSS-Satelliten
als auch WiFi SSIDs scannen
kann und die Verarbeitung zwischen
der Cloud und dem Gerät
aufteilt, um den Standort zu ermitteln.
Dies verlängert die Batterielebensdauer
eines IoT-Trackers auf
möglicherweise Jahre im Vergleich
zu den Wochen bis Monaten, die
mit bestehenden GPS-Lösungen
möglich sind.
Der Cloud-Dienst bietet Indoorals
auch Outdoor-Geolokalisierung
und automatische OTA-Updates
(Over The Air) des (GNSS/GPS-)
Almanachs.
Der dritte Dienst
heißt Modem Services und konzentriert
sich auf die Konfiguration
und Verwaltung des Modems auf
sehr detaillierter Ebene.
Zu den Funktionen und Vorteilen
gehören Uplink-Datendienste,
Modemstatus-/Konfigurationsdienste
und eine Option für volle
42 1/2023
IoT/Industrie 4.0
und eingeschränkte Funktion. Dieser
Service wird auch als SaaS-
Lösung angeboten.
1/2023
Der neueste Dienst
ist der SaaS-Chip-to-Cloud-
Dienst LoRa Cloud Locator, der die
LoRa-Cloud-Modem-/Geolokalisierungsdienste
von Semtech nutzt. Der
neue Dienst gibt Kunden die Möglichkeit,
die Leistungsfähigkeit von
Geräten, die auf LoRa Edge basieren,
aus erster Hand zu erleben und
die Genauigkeit und den Stromverbrauch
der LoRa-Edge-Plattform
zu bewerten, die eine äußerst
stromsparende und kostengünstige
Lösung für die Ortung von Assets
im Innen- und Außenbereich bietet.
LoRa Cloud Locator verfügt über
eine integrierte serverlose Technik
und bietet Kunden eine einfache
durchgehende Erfahrung, um LoRa
Edge in verschiedenen Ökosystem-
Trackern zu evaluieren – entweder
in einem privaten oder öffentlichen
LoRaWAN-Netzwerk.
Der LoRa Cloud Locator wurde
speziell für Tracker entwickelt, die
Semtechs ICs der Serie LoRa Edge
LR mit minimalem Aufwand verwenden.
Nach der Konfiguration
des Dienstes in Verbindung mit der
LoRa-Funktechnik von Semtech für
die Übertragung in die Cloud können
Kunden den Standort des Trackers
in der Regel in weniger als 15
Minuten auf der Karte anzeigen.
Wer sich für den LoRa Cloud
Locator interessiert, kann einen
LoRa-Edge-fähigen Tracker erwerben,
ein LoRa-Cloud-Locator-Konto
erstellen und herausfinden, wie
LoRa Edge neue Anwendungen in
der gesamten globalen Lieferkette
erschließt.
Um auf den Dienst zuzugreifen,
besuchen Kunden locator.loracloud.com,
wo sich eine Auswahl
kompatibler Tracker von Semtech,
Browan, Digital Matter, Mimiq und
Miromico findet. Bestellungen laufen
über CalChip Connect und Indesmatech,
zwei führende LoRaWAN-
Hardware-Distributoren mit Sitz in
Nord amerika bzw. Europa. Nach
dem Kauf eines Trackers können
sich Kunden in die Anwendung
einloggen, ihren Tracker registrieren
und dessen Standort auf einer
Karte über einen Browser auf ihrem
Desktop- oder Mobilgerät anzeigen.
Zwischen-Fazit:
Um eine IoT-Anwendung zum
Erfolg zu führen, müssen Kunden
eine durchgehende (End-to-End-)
Lösung aufbauen. Mit der LoRa
Cloud ermöglicht Semtech seinen
Kunden, diese Lösungen schneller
zu entwickeln, alle Funktionen des
Semtech-Chipangebots zu nutzen
und die Lösungen schneller auf den
Markt zu bringen.
Starthelfer werden –
Perspektiven schaffen
Das LoRa-Developer-Portal
ist eine Plattform für Ideenaustausch,
Lernen, Networking und
technischen Support, die ausschließlich
für Innovatoren und Unternehmen
gedacht ist, die ein starkes Interesse
am Einsatz LoRa-basierter
IoT- und M2M-Lösungen haben. Das
Portal bietet viele Vorteile, darunter
technischen Support, exklusive
Ressourcen und einen Katalog mit
Hunderten LoRa-basierter, kommerziell
verfügbarer Produkte und
Dienstleistungen.
Das LoRa-Developer-Portal bietet
Mitgliedern umfangreiche Inhalte,
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hilft, LoRa-basierte Lösungen
schneller umzusetzen, Bibliotheken
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mit anderen Gleichgesinnten
und Experten austauschen können.
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43
Design
Grundregeln für die Ausarbeitung
Layout von Mixed-Signal-Leiterplatten
Bild 1: Aufteilung der Schaltungen in einen analogen und einen digitalen Abschnitt
Autoren:
May Anne Porley
Kevin Chesser
Analog Devices
www.analog.com
Hier geht es um die verschiedenen
Aspekte, die beim Design
des Layouts von Mixed-Signal-Leiterplatten
zu beachten sind. Neben
der Platzierung der Bauelemente
werden die Planung des Lagenaufbaus
und Überlegungen zu den
Masseflächen angesprochen. Insgesamt
ergeben die behandelten Richtlinien
ein praxisgerechtes Konzept
für das Layout von Mixed-Signal-
Leiterplatten, das für Entwickler
mit unterschiedlichsten Vorkenntnissen
hilfreich sein dürfte.
Einführung
Voraussetzung für das Design
einer Mixed-Signal-Leiterplatte ist
ein grundlegendes Verständnis der
analogen und digitalen Schaltungen,
damit etwaige Störbeeinflussungen
unterbunden oder zumindest minimiert
werden können. Da moderne
Systeme meist Bauteile enthalten,
die sowohl im analogen als auch im
digitalen Bereich arbeiten, ist beim
Design große Sorgfalt geboten,
damit die Signalintegrität im gesamten
System gewahrt werden kann.
Das Leiterplatten-Layout, das
einen wichtigen Bestandteil der
Entwicklung eines Mixed-Signal-
Systems darstellt, kann eine höchst
anspruchsvolle Aufgabe sein, die
sich keineswegs nur auf das Platzieren
der Bauelemente beschränkt.
Vielmehr gilt es eine Vielzahl weiterer
Faktoren zu beachten. Dazu
zählen u.a. die verschiedenen Lagen
der Leiterplatte und deren korrektes
Management, um damit Interferenzen
infolge ungewollter parasitärer
Kapazitäten, die sich ungewollt
zwischen den verschiedenen
Lagen bilden können, zu minimieren.
Einen integralen Prozess beim
Design des Leiterplatten-Layouts
für ein Mixed-Signal-System stellt
auch das Massekonzept dar. Um
dieses Thema drehen sich in der
Industrie zahlreiche Diskussionen,
und die Definition einer standardisierten
Herangehensweise muss
nicht immer ganz einfach sein.
Tatsächlich kann bereits ein einziges
Problem bei der Qualität der
Masse verbindung das gesamte Layout
einer leistungsfähigen Mixed-
Signal-Leiterplatte beeinträchtigen.
Dieser Aspekt darf deshalb keineswegs
unbeachtet bleiben.
Platzierung der Bauelemente
Ähnlich wie beim Bau eines
Hauses, ist es auch bei einer Leiterplatte
entscheidend, zunächst eine
Art Grundriss des Systems (Floor-
Plan) zu entwerfen, bevor die Bauteile
der Schaltung platziert werden.
Dieser Arbeitsgang legt die allgemeine
Integrität des System- Designs
fest und sollte helfen, Störbeeinflussungen
zu vermeiden.
Bei der Ausarbeitung des Floor-
Plans ist es insbesondere bei Schaltungen
mit hohen Signalfrequenzen
ratsam, dem Signalpfad im Schaltplan
zu folgen. Die physische Platzierung
eines Bauteils ist ebenfalls
ein kritischer Aspekt des Designs.
Die wichtigsten Funktionsabschnitte
und Signale sowie die Verbindungen
zwischen den einzelnen Abschnitten
sollten identifiziert werden, um
die bestgeeignete Position der einzelnen
Bauelemente des Systems
zu bestimmen. Steckverbinder etwa
werden am besten an den Rändern
der Leiterplatte angeordnet, während
Hilfsbauelemente wie etwa
Entkopplungskondensatoren und
Quarze so nah wie möglich am
jeweiligen Mixed-Signal-Baustein
platziert werden sollten.
Aufteilung in analoge
und digitale Blöcke
Damit analoge und digitale
Signale möglichst wenig gemeinsame
Rücklaufwege nutzen, sollte
eine Separierung der analogen und
digitalen Schaltungsteile erwogen
werden. Ein Beispiel für eine der-
Über die Autoren
May Anne Porley ist als
Applications Engineer in
der Automated Test Equipment
(ATE) Group bei Analog
Devices auf den Philippinen
tätig. Sie kam 2012 zu ADI und
arbeitet im Applikations-Support
für Switches, Multi plexer,
Pegelumsetzer und ungepufferte
Crosspoint Switches.
May Anne Porley absolvierte
ein Elektrotechnik-Studium an
der De La Salle University in
Dasmariñas (Philippinen) mit
einem Bachelor-Diplom.
Kevin Chesser arbeitet als
Product Application Engineer
bei der SMX Group von ADI in
Limerick (Irland). Die Elektronik
ist ebenso seine Leidenschaft
wie die Lösung praktischer Probleme
mit technischen Mitteln.
Chesser ist im Kunden-Support
tätig und befasst sich schwerpunktmäßig
mit den Switches
und Multi plexern der ADG7xx-
Familie.
44 1/2023
Design
Bild 2: Beispiel einer Entkopplungstechnik für Stromversorgungs-Pins
artige Separierung ist in Bild 1 zu
sehen. Bei einer derartigen Aufteilung
sind einige Dinge zu beachten:
1. Es ist sinnvoll, empfindliche
analoge Bauteile, wie etwa Verstärker
oder Spannungsreferenzen, im
analogen Teil zu platzieren. Digitale
Bauteile mit einem hohen Aufkommen
an Störaussendungen, wie
zum Beispiel Logik- oder Timing-
Schaltungen, gehören dagegen in
den digitalen Abschnitt.
2. Wenn ein System einen A/D-
Wandler (ADC) oder einen D/A-
Wandler (DAC) mit niedrigen digitalen
Strömen enthält, können diese
wie analoge Bauteile behandelt und
im analogen Teil platziert werden.
3. In Designs, in denen mehr als
nur ein ADC oder DAC mit hohen
Strömen vorkommt, ist es sinnvoll,
die analoge und die digitale Stromversorgung
zu trennen. AVCC sollte
also mit dem analogen Teil verbunden
werden, DVDD dagegen mit
dem digitalen Abschnitt.
4. Mikroprozessoren und Mikrocontroller
benötigen unter Umständen
viel Platz und erzeugen Wärme.
Sie sollten deshalb im Interesse
einer besseren Entwärmung in
der Mitte der Leiterplatte angeordnet
werden, gleichzeitig aber nicht
weit von ihren zugehörigen Schaltungsblöcken
entfernt sein.
Der Stromversorgungsblock
Als wichtiger Bestandteil der
Schaltung sollte die Stromversorgung
entsprechend vorrangig behandelt
werden. Grundsätzlich gilt die
1/2023
Faustregel, dass der Stromversorgungsblock
einerseits vom Rest
der Schaltung isoliert werden sollte,
andererseits aber möglichst nah an
den versorgten Bauelementen zu
platzieren ist.
Komplexe Systeme mit Bausteinen,
die mehrere Stromversorgungs-
Pins aufweisen, können separate
Stromversorgungen für die analogen
und digitalen Abschnitte benutzen,
um von den digitalen Schaltungen
ausgehende Störbeeinflussungen
zu vermeiden. Andererseits sollte
das Routing der Stromversorgung
möglichst kurz und direkt sowie mit
breiten Leiterbahnen ausgeführt
sein, um Induktivitäten zu reduzieren
und eine Limitierung der Stromstärke
zu vermeiden.
Entkopplungstechniken
Die Betriebsspannungs-Unterdrückung
(Power Supply Rejection
Ratio, PSRR) gehört zu den wichtigen
Parametern, die beim Design
im Auge behalten werden müssen,
wenn die angestrebte System-Performance
erreicht werden soll. Der
PSRR-Wert ist ein Maß dafür, wie
empfindlich ein Bauelement auf
Änderungen der Versorgungsspannung
reagiert und letztendlich wird
die Leistungsfähigkeit des jeweiligen
Gerätes von diesem Wert bestimmt.
Um für einen optimalen PSRR-
Wert zu sorgen, kommt es darauf
an, hochfrequente Störgrößen von
dem jeweiligen Bauelement fernzuhalten.
Dies lässt sich erreichen,
indem man die Stromversorgung
des Bausteins mithilfe einer Kombination
aus Elektrolyt- und Keramikkondensatoren
zur niederohmigen
Masse hin entkoppelt. Das gesamte
Konzept der korrekten Entkopplung
dreht sich darum, eine störungsarme
Umgebung herzustellen, in der die
fragliche Schaltung korrekt arbeiten
kann. Der oberste Grundsatz
lautet dabei, dem Strom einen einfachen,
d.h. möglichst kurzen Rückweg
anzubieten.
Beim Design muss man sich stets
damit auseinandersetzen, welche
Empfehlungen für das jeweilige
Bauelement bezüglich der Hochfrequenzfilterung
gegeben werden.
Praktische Checkliste
Die folgende Checkliste soll vor
diesem Hintergrund als Richtschnur
Bild 3: Beispiel einer vierlagigen Leiterplatte
dienen, indem sie allgemeine Entkopplungstechniken
und ihre korrekte
Umsetzung benennt:
1. Während Elektrolytkondensatoren
als Ladungsreservoir für
Stromspitzen fungieren, um niederfrequente
Störgrößen auf den Versorgungen
zu minimieren, dämmen
Keramikkondensatoren mit geringer
Induktivität die hochfrequenten Störgrößen
ein. Optional können zusätzlich
Ferritperlen eingesetzt werden,
die für eine zusätzliche Isolation und
Entkopplung hochfrequenter Störgrößen
sorgen.
2. Entkopplungskondensatoren
sind stets möglichst nah an den
Stromversorgungs-Anschlüssen der
jeweiligen Bauelemente zu platzieren.
Um zusätzliche Serieninduktivitäten
zu vermeiden, sollten diese
Kondensatoren über ein Via oder
eine kurze Leiterbahn mit einer
nieder ohmigen, großen Massefläche
verbunden sein.
3. Der kleinere Kondensator mit
typisch 0,01 bis 0,1 µF sollte so nah
wie es geometrisch irgendwie möglich
ist an den Stromversorgungs-
Pins des Bauelements platziert
werden. Diese Anordnung vermeidet
etwaige Instabilitäten, wenn der
jeweilige Baustein mehrere gleichzeitig
schaltende Ausgänge aufweist.
Der Elektrolytkondensator mit
typisch 10 bis 100 µF sollte dagegen
höchstens 2,5 cm vom Stromversorgungs-Pin
des Bausteins entfernt
platziert werden.
4. Im Interesse einer einfacheren
Implementierung können die
Entkopplungskondensatoren mit
einer T-Verbindung und mit Vias in
der Nähe des GND-Pins des Bau-
45
Design
Bild 4: Rückstrom bei einem System mit durchgehender Massefläche
elements mit der Massefläche verbunden
werden, anstatt mit einer
eigenen Leiterbahn, s. hierzu das
Beispiel in Bild 2.
Lagenaufbau der Leiterplatte
Sobald die Platzierung der Bauelemente
und der Floor-Plan festgelegt
sind, kann man sich der nächsten
Dimension des Leiterplatten-
Designs, nämlich dem Lagenaufbau
zuwenden. Es wird allerdings
empfohlen, sich dem Lagenaufbau
als erstes, also vor dem Routing
der Leiterplatte zu widmen, da
sich hieraus die zulässigen Strom-
Rücklaufwege des Systemdesigns
ergeben.
Unter dem Lagenaufbau versteht
man die vertikale Anordnung der
verschiedenen Kupferlagen einer
Leiter platte, die zur Übertragung der
verschiedenen Ströme und Signale
über die Leiterplatte hinweg dienen.
Während Bild 3 die verschiedenen
Lagen einer Leiterplatte visualisiert,
geht aus Tabelle 1 die Aufgabenverteilung
der einzelnen Lagen eines
typischen Vierlagen-PCBs hervor.
Leistungsfähige Datenerfassungssysteme
sollten in der Regel mindestens
vierlagige Leiterplatten besitzen.
Während die oberste Lage oftmals
für digitale und analoge Signale
verwendet wird, dient die unterste
Lage für zusätzliche Signale. Die
zweite Lage (Masselage) fungiert
als Referenzfläche für Impedanz
kontrollierte Signale. Sie reduziert
die IR-Spannungs abfälle und dient
als Abschirmung für die digitalen
Signale auf der obersten Lage. Die
Stromversorgungsfläche schließlich
ist auf der dritten Lage angesiedelt.
Stromversorgungs- und Masseflächen
müssen benachbart angeordnet
werden, denn so entsteht
eine zusätzliche Kapazität zwischen
den Flächen, die zur HF-Entkopplung
der Stromversorgung beiträgt.
Bezüglich der Masselage haben
sich die Empfehlungen, die für
Mixed-Signal-Designs gegeben werden,
über die Jahre geändert. Wurde
einst die Aufteilung der Massefläche
in einen analogen und einen
digitalen Teil als sinnvoll erachtet,
wird für moderne Mixed-Signal-
Bauelemente eine neue Herangehensweise
empfohlen. Ein korrektes
Floorplanning und ein Separieren
der Signale soll etwaige Probleme
mit störungsbehafteten Signalen
unterbinden.
Massefläche auftrennen
oder nicht?
Das Massekonzept ist ein entscheidender
Prozess beim Design
des Layouts einer Mixed-Signal-
Leiterplatte. Bei einer typischen
vierlagigen Leiterplatte muss mindestens
eine Lage für die Massefläche
vorbehalten sein, damit den
Signalen ein Rücklaufweg mit niederer
Impedanz zur Verfügung steht.
Die Masse-Pins aller integrierten
Schaltungen sollten korrekt mit
dieser niederohmigen Massefläche
verbunden sein, um die Serieninduktivitäten
und -widerstände
zu minimieren.
Es hat sich bei Mixed-Signal-
Systemen zur gängigen Praxis
ent wickelt, für digitale und analoge
Schaltungsteile separate Massen
zu verwenden. Tatsache ist
jedoch, dass sich bei Mixed-Signal-
Bausteinen mit niedrigen digitalen
Strömen stattdessen eine durchgehende
Masse am besten bewährt.
Im Einzelfall ist abhängig von der
Höhe der Mixed-Signal-Ströme zu
überlegen, welches Masseverbindungskonzept
am besten geeignet
ist. Zwei Vorgehensweisen stehen
dabei zur Auswahl.
Lage
Durchgehende Massefläche
Geht es um ein Mixed-Signal-System
mit einem einzigen ADC oder
DAC und mit niedrigen digitalen Strömen,
dürfte eine durchgehende Massefläche
die beste Lösung sein. Um
die Wichtigkeit einer einzigen, durchgängigen
Massefläche zu verstehen,
muss man sich den Rückstrom in
Erinnerung rufen. Dieser fließt von
den jeweiligen Bauelementen zur
Masse zurück, um den Stromkreis
zu komplettieren. Zur Vermeidung
von Interferenzen zwischen den
digitalen und den analogen Schaltungsteilen
gilt es jeden Rücklaufweg
durch das Leiterplatten-Layout
hindurch zu verfolgen.
Bereits an der einfachen Schaltung
in Bild 4 wird deutlich, welche
Vorteile eine durchgängige Massefläche
gegenüber einer geteilten
Massefläche bietet. Dem Signalstrom
steht nämlich ein gleich
hoher, aber gegenläufiger Rückstrom
gegen über, der über die Massefläche
zur Quelle zurückfließt und
dabei naturgemäß den Weg der
geringsten Impedanz wählt.
Bei niederfrequenten Signalen
heißt dies, dass der Rückstrom
über den Weg mit dem niedrigsten
ohmschen Widerstand fließt – meist
entspricht dieser einer Geraden
zwischen den Masseanschlüssen
der beiden Bauelemente. Anders ist
es bei hochfrequenten Signalen: hier
wird ein bestimmter Teil des Rückstroms
versuchen, über den Signalpfad
zur Quelle zurück zu gelangen,
denn die Impedanz ist entlang dieses
Pfads geringer, da hierdurch die
Größe der Schleife zwischen Hinund
Rückstrom minimiert.
Aufteilung in eine analoge
und eine digitale Masse
Wenn es in komplexen Systemen
zu einer Herausforderung wird,
eine durchgehende Massefläche
zu realisieren, kann eine geteilte
Masse sinnvoller sein. Bei dieser
ebenfalls sehr beliebten Methode
Nutzung
1 digitale und analoge Signale (obere Lage)
2 Masse
3 Stromversorgung
4 zusätzliche Signallage (untere Lage)
Tabelle 1: Beschreibung des Lagenaufbaus einer typischen vierlagigen
Leiterplatte
46 1/2023
Design
erfolgt eine Aufteilung der Massefläche
in einen analogen und einen
digitalen Teil. Dieser Ansatz empfiehlt
sich für komplexere Systeme
aus mehreren Mixed-Signal-Bausteinen
mit höheren digitalen Strömen.
Ein Beispiel für ein solches
System mit geteilter Massefläche
ist in Bild 5 zu sehen.
Bei Systemen mit einer geteilten
Massefläche besteht die einfachste
Möglichkeit zur Realisierung einer
zusammenhängenden Masse darin,
mit einer sternförmigen Masseverbindung
die Trennung zwischen den
Masseflächen aufzuheben und den
Rückströmen dadurch die Möglichkeit
zu geben, einen direkteren Weg
zu nehmen. Die Sternpunkt-Masseverbindung
ist jene Stelle, an der
in einem Mixed-Signal-Layout die
analoge und die digitale Massefläche
miteinander verbunden sind.
In gängigen Systemen kann die
Sternpunkt-Masseführung mit einer
einfachen, schmalen und durchgehenden
Verbindung zwischen der
analogen und der digitalen Massefläche
realisiert sein. Hat man es dagegen
mit einem komplexeren System
zu tun, wird die Sternpunkt-Masse
meist mit einem Jumper realisiert.
Besonders stromfest muss diese
Verbindung nicht sein, denn die in
der Sternpunkt-Masse fließenden
Ströme sind nicht sehr hoch. Der
wichtigste Zweck ist es vielmehr,
einen Potenzialausgleich zwischen
den Masseflächen herbeizuführen.
Beim Ausarbeiten des Designs
muss man sich in den Datenblättern
der verwendeten Bauelemente
stets darüber informieren, welche
Empfehlungen der jeweilige Hersteller
bezüglich der korrekten Masseverbindung
gibt. Weisen Mixed-
Signal-Bausteine separate AGNDund
DGND-Pins auf, können diese
mit den jeweiligen Masseflächen
verbunden werden, da die Sternpunkt-Masse
beide Flächen an
einem Punkt zusammenführt. Hierdurch
wird erreicht, dass sämtliche
mit Störgrößen behafteten digitalen
Ströme von der digitalen Stromversorgung
über die digitale Massefläche
zurück zur digitalen Stromversorgung
fließen und dabei von den
empfindlichen analogen Schaltungen
ferngehalten werden. Die Isolation
der analogen und digitalen Masseflächen
muss bei einer mehrlagigen
Leiterplatte auf allen Lagen beibehalten
werden.
1/2023
Bild 5: Rückstrom bei einem System mit geteilter Massefläche
Weitere gängige Methoden
für die Masseverbindung
Anhand der folgenden Checkliste
lässt sich überprüfen, ob bei einem
analog-digitalen Mixed-Signal-System
ein geeignetes Konzept für die
Masseverbindung angewandt wurde:
1. Die Verbindungen an der Sternpunkt-Masse
sollten mit breiten Leiterbahnen
ausgeführt sein.
2. Die Massefläche sollte keine
schmalen Leiterbahnen aufweisen,
die als ungünstig einzustufen sind.
3. Es ist sinnvoll, von vornherein
Pads und Vias vorzusehen, damit
die analogen und digitalen Masseflächen
bei Bedarf miteinander verbunden
werden können.
Zusammenfassung
Die Ausarbeitung des Leiterplatten-Layouts
für Mixed-Signal-Systeme
kann eine höchst anspruchsvolle
Aufgabe sein. Der Entwurf
eines Floor-Plans zum Platzieren der
Bauelemente ist dabei lediglich der
Anfang. Auch die korrekte Planung
des Lagenaufbaus und das Erstellen
eines angemessenen Massekonzepts
sind wichtige Punkte, die
beim Systemdesign beachtet werden
müssen, wenn ein Mixed-Signal-
Systemlayout mit optimaler Performance
entstehen soll. Das Erstellen
des Floor Plans trägt dazu bei, für
die allgemeine Signalintegrität des
Systemdesigns zu sorgen. Zusätzlich
sorgt die ordnungsgemäße
Gestaltung des Lagenaufbaus für
das richtige Management der Ströme
und Signale auf der gesamten Leiterplatte.
Die Wahl des günstigsten
Masseverbindungs-Schemas verbessert
nicht zuletzt die Leistungsfähigkeit
des Systems und vermeidet
Probleme im Zusammenhang
mit störungsbehafteten Signalen
und Rückströmen.
Danksagung
An dem Material, das in dem vorliegenden
Artikel präsentiert wurde,
haben zahlreiche Personen mitgewirkt,
nämlich Eric Carty, Genesis
Garcia, Giovanni Aguirri, Brendan
Somers, Stuart Servis, Leandro
Peje, Mar Christian Lacida und
Yoworex Tiu.
Literaturnachweis
Walt Kester: The Data Conversion
Handbook. Analog Devices,
Inc., 2005.
John Ardizzoni: „A Practical
Guide to High-Speed Printed-Circuit-Board
Layout”. Analog Dialogue,
Vol. 39, No. 9, September 2005.
Ralph Morrison: Grounding and
Shielding Techniques. John Wiley
& Sons, Inc., 1998.
Thomas O’Shea: „AN-1349 Application
Note: PCB Implementation
Guidelines to Minimize Radiated
Emissions on the ADM2582E/
ADM2587E RS-485/RS-422 Transceivers”.
Analog Devices, Inc.,
August 2018.
„MT-101 Tutorial Decoupling Techniques”.
Analog Devices, Inc., 2009.
Linear Circuit Design Handbook.
Analog Devices, Inc., 2008.
Paul Brokaw: „AN-342 Application
Note, Analog Signal-Handling
for High Speed and Accuracy”. Analog
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Walt Kester, James Bryant und
Mike Byrne: „MT-031 Tutorial Grounding
Data Converters and Solving
the Mystery of ‘AGND’ and ‘DGND’”.
Analog Devices, Inc., 2009.
Paul Brokaw und Jeff Barrow:
„AN-345 Application Note: Grounding
for Low- and High-Frequency
Circuits, Know Your Ground and
Signal Paths for Effective Designs,
Current Flow Seeks Path of Least
Impedance–Not Just Resistance”.
Analog Devices, Inc.
Doug Grant und Scott Wurce:
„AN-348 Application Note: Avoiding
Passive Component Pitfalls,
The Wrong Passive Component
Can Derail Even the Best Op Amp
or Data Converter Here Are Some
Basic Traps to Watch For”. Analog
Devices, Inc. ◄
47
Löt- und Verbindungstechnik
IoT-Handlötstation
Auf der electronica präsentierte Ersa die (nach
Firmenangaben) weltweit erste Handlötstation,
mit der sich Handlötprozesse in der Elektronikfertigung
verbessern und lückenlos dokumentieren
lassen.
Mit der Ersa i-CON TRACE lässt sich Traceability
erstmalig auch bei Handlötprozessen
sicherstellen. Die smarte IoT-Lötstation erfasst
Prozessinformationen lückenlos und bietet visuelle
Reports. Damit ist es möglich, die Ursachen
für Qualitätsabweichungen frühzeitig zu erkennen,
diese zu isolieren und Probleme nachzuverfolgen.
Die erhobenen Daten können dazu
beitragen, Qualitätsmängel bei retournierten
Baugruppen mit handgelöteten Bauteilen zu
identifizieren.
Die mit WLAN, Bluetooth und optional auch
mit einer Netzwerkkarte ausgestattete Lötstation
i-CON TRACE weist mit einer Heizleistung von
150 W eine herausragende Lötperformance auf.
Sie verfügt über ein charakteristisches Bedienkonzept
und lässt sich anhand mobiler Endgeräte
wie PC, Tablet oder Smartphone steuern.
Zudem kann der Supervisor die für eine Lötaufgabe
relevanten Parameter zentral vorgeben. Die
Bediensoftware Ersa TRACE Cockpit ermöglicht
es ferner, eine Lötaufgabe einer bestimmten
Fachkraft zuzuweisen. Soll- und Ist-Temperatur
werden angezeigt und lassen sich jobbezogen
anpassen. Damit der mit einer Handlötaufgabe
betrauten Operator die ihm zugeteilte
Arbeit durchführen kann, wird mit einem Handscanner
das Bauteil, die Lötspitze, den Lötdraht
und das Flussmittel erfasst.
„Die Lötstation ist erst dann einsatzbereit,
wenn alle Faktoren der Aufgabenstellung entsprechen.
Dadurch lassen sich potenzielle Fehler
eliminieren, die Prozesssicherheit erhöhen
und die lückenlose Rückverfolgbarkeit der Prozessdaten
sicherstellen. Der Operator kann sich
somit ganz auf die Lötaufgabe konzentrieren“,
hebt Jörg Nolte, Produktmanager für Lötwerkzeuge,
Rework- und Inspektionssysteme der
Ersa GmbH hervor.
Die i-CON TRACE Lötstation lässt sich sowohl
als Standalone-Lötstation mit voreingestellten
Parametern nutzen als auch per MES gesteuerte
Produktionsprozesse einbinden. Wird die
kostenfrei zur Verfügung stehende und für eine
intuitive und sichere Bedienung sorgende TRACE
App in Verbindung mit dem TRACE Cockpit
genutzt, kann die Löststation auch mittels im
Firmennetzwerk befindlicher mobiler Endgeräte
wie PC, Tablet oder Smartphone gesteuert
werden.
Überdies wird mit dem neu designten und thermisch
optimierten Lötspitzensortiment die Effizienz
der Energieübertragung um bis zu 30%
erhöht. Das eigens von Ersa entwickelte und
patentierte Schnellwechselsystem Tip´n´Turn
erlaubt schließlich den unkomplizierten, schnellen
und sicheren Wechsel der in unterschiedlichen
Formen und Größen angebotenen Lötspitze.
Der leicht bedienbare Bajonettverschluss
sorgt für eine Vorspannung, wodurch die Lötspitze
permanent an das Heizelement angedrückt
wird. Damit lässt sich eine stabile Temperaturgenauigkeit
von ±2 K sicherstellen. Außerdem
können das long-life Heizelement und die Lötspitze
unabhängig voneinander ausgetauscht
werden, wodurch die Betriebskosten gesenkt
und die Umwelt geschont werden.
Ersa
www.ersa.de
Vapor Phase One - Dampfphasenlöten für Kleinserien
PAGGEN
Werkzeugtechnik GmbH
info@paggen.de
www.paggen.de
Das Dampfphasenlöten gilt als
das effektivste Verfahren zum
Löten von SMD-Baugruppen, da
es in inerter Umgebung ein Überhitzen
der Baugruppe ausschließt
und durch die hohe Energiedichte
bei der Wärmeübertragung auch
die Energiekosten senkt. Es hat
sich überall dort durchgesetzt,
wo es gilt große Massen, oder
besonders kritische Bauteile, wie
z.B. LEDs zuverlässig und schonend
zu löten.
Mit der Vapor Phase One bietet
PAGGEN ein Tischgerät von
hohem Bedienkomfort, welches
auch Entwickler, Schulen, Startups
und Fertiger von Kleinserien in
48 1/2023
Löt- und Verbindungstechnik
Die-Bonding-Prototyping
und Fertigung von Kleinserien
Tresky GmbH
www.tresky.de
die Lage versetzt, die Vorteile
des Kondensationslötens effektiv
und preiswert für sich zu nutzen.
Das kompakte Gerät bietet
Anwendern eine hohe Flexibilität
bei der Implementierung von Lötprofilen.
Selbst hochdynamische
Lötprofile sind dank leistungsstarker
Lüfter und einem höhenverstellbaren
Leiterplattenträger zuverlässig
steuerbar.
Der Touchscreen der Vapor
Phase One sorgt für eine klare,
intuitive Bedienung. Der Deckel
zur Prozesskammer hebt sich automatisch
und erleichtert dadurch
das Platzieren einer Leiterplatte.
Ist die bestückte Platine auf dem
1/2023
In der Prototyping-Phase und
bei der Herstellung von Klein serien
oder der Losgröße 1 scheuen viele
Unternehmen die Investition in einen
eigenen Die-Bonder. Oftmals ist der
finale Designprozess noch nicht
abgeschlossen, weshalb nachgelagerte
Änderungen am Produkt
oder auch bei den Fertigungsprozessen
erforderlich sein können.
Daher bietet der Die-Bonder-Hersteller
Tresky GmbH aus Berlin nun
die Auftragsfertigung von Prototypen
und Kleinserien an.
Ohne Qualitätsverluste
Nicht immer werden Investitionen
aufgrund des jeweiligen Projekt- und
Entwicklungsstatus getätigt. Gleichzeitig
wollen viele Kunden die Prototypen
und Kleinserien schnellstmöglich
und ohne Qualitätsverluste
herstellen können. In diesen Fällen
Lift deponiert und der Lötprozess
gestartet, verläuft der Vorgang
vollautomatisch. Über das Display
kann das verwendete Temperaturprofil,
wie auch die real
erreichte Temperatur in einem
gemeinsamen Diagramm in Echtzeit
verfolgt werden. Die Temperatur
wird auf 2-3°C genau geregelt,
um dem vorgegebenen Profil
zu folgen. Zusätzlich zur Anzeige
der Echtzeit-Temperaturdaten am
Bildschirm, bietet die Vapor Phase
One ein Sichtfenster mit Innenbeleuchtung,
durch das die Prozesskammer
einsehbar ist.
Das sparsame Gerät wiegt nur
22 kg, kommt mit einer Leistungsaufnahme
von 1.1 kWh aus und
benötigt nur 0,49 ml Galden pro
Lötgang. Die integrierte Wasserkühlung
wird von 4 Lüftern stabil
gehalten, so dass kein eigener
Wasseranschluss nötig ist. Die
Vapor Phase One kann individuelle
Lötprofile über eine SD-Karte
importieren. Anhand dieser Profile
werden Heizleistung und Liftposition
an unterschiedliche Lotpasten
und Leiterplattentechnologien
angepasst. Ein attraktives
Preis-Leistungsverhältnis und die
hohe Prozesssicherheit sprechen
für den Einsatz beim Prototyping,
wo meist bereits der erste Versuch
sitzen muss. ◄
sind sie auf Dienstleister angewiesen,
die mit umfangreicher Erfahrung
und detailliertem Wissen die
Fertigung der sensiblen Elektronikbauteile
übernehmen können. „Deshalb
fertigen wir für unsere Kunden
mit unserem technischen Know-how
und auf Basis unserer jahrelangen
Erfahrung ab sofort Prototypen und
Kleinserien ab dem ersten Stück
auf unseren Anlagen. Weil wir in
unserem Democenter außerdem
alle erforderlichen Prozesse umsetzen
können, steht unseren Kunden
das vollumfängliche Fertigungsspektrum
zur Verfügung“, so Daniel
Schultze, geschäftsführender Inhaber
der Tresky GmbH. Neben dem
Epoxy/Adhesive Die Bonding bietet
Tresky das UV Die Bonding, Ultraschallbonden
(US Bonding), Thermokompressionsbonden
(TC Bonding),
Sintern, Die Stacking, Flip
Chip Bonding, Die Sorting und das
Eutektische Bonden als Dienstleistungsprozess
an. Gerade in einer
Zeit hoher Nachfrage nach Bauteilen
kann die Nutzung dieser Dienstleistungen
für Bauteilhersteller entscheidend
sein. Deshalb unterstützt
Tresky seine Kunden mit seinem
Dienstleistungsangebot dabei, die
time-to-market zu reduzieren. Als
externer Partner kann das Unternehmen
zudem auf Abruf schnell
Kleinserien fertigen.
Leistungsfähigkeit
der Die-Bonder
Auf Kundenseite ist es somit nicht
erforderlich, zusätzliche Produktionskapazitäten
aufzubauen, bestehende
Ressourcen in Anspruch
zu nehmen oder gar Serienfertigungen
zu unterbrechen. „Unsere
Kunden erhalten dadurch die erforderlichen
Produkte und können
überdies anhand des Fertigungsprozesses
auch die Leistungsfähigkeit
unserer Die-Bonder testen.
Ferner können wir unsere zuverlässigen
Prozessmöglichkeiten
aufzeigen. Kunden erhalten somit
eine individuelle Demonstration
inkl. eines Fertigungsnachweises,
was außerdem die Entscheidung
für eine Maschine für die spätere
Serienfertigung erleichtern kann“,
führt Schultze weiter aus. ◄
49
Löt- und Verbindungstechnik
Fertigung und Re-Manufacturing von Batteriemodulen
Universelle Arbeitszelle
Die Firma F&S hat eine kostengünstige Maschine entwickelt, die auch für Neueinsteiger attraktiv ist,
und die trotz ihrer Funktionsvielfalt einfach zu bedienen ist.
Bondkopf mit zusätzlicher CO 2 -Reinigungsdüse
Die Wiederaufbereitung von
gebrauchten Batteriemodulen ist
wirtschaftlich von großem Interesse
und wird auch von der EU
gefördert und gefordert. Dabei geht
es um ein beträchtliches Volumen:
ab 2030 werden einer Studie des
Fraunhofer ISI zufolge etwa 230.000
t gebrauchte Lithiumbatterien pro
Jahr allein in Europa anfallen, ab
2040 sogar etwa 1.500.000 t.
Derzeit wird vor allem das Recycling
von Batterien auf der Ebene
der enthaltenen Materialien diskutiert,
die Batterien werden also verschrottet.
Dabei wäre es weitgehend
möglich, ganze Zellen wieder einzusetzen,
weil in defekten Batteriemodulen
häufig nur wenige Zellen tatsächlich
unbrauchbar sind.
Aus den übrigen Zellen könnten
dagegen neue Module zusammengestellt
werden. Das scheitert meist
aber daran, dass die Zellen nicht
ohne Beschädigung aus dem Modulverband
herausgetrennt werden können,
weil die Kontaktierung nicht
zerstörungsfrei gelöst werden kann,
jedenfalls für die am weitesten verbreiteten
Widerstands- oder Laserschweißverbindungen.
F&S BONDTEC Semiconductor
GmbH
info@fsbondtec.at
www.ris.bka.gv.at
Die Lösung dieses Problems
sind Drahtbondverbindungen, wie
sie in vielen Batterien für E-Fahrzeuge
eingesetzt werden: Sie sind
stoffschlüssig, also robust und
lang lebig, kommen aber gleichzeitig
ohne Schmelzphase und damit
ohne Gefüge änderungen aus. Daher
ist es problemlos möglich, eine Batteriezelle
ein zweites Mal per Drahtbond
zu kontaktieren.
Die Universal-Fertigungseinheit
Series 86 vereint erstmals mehrere
Funktionen zum Re-Manufacturing
von Batteriemodulen in einer
Maschine. Als Drahtbonder kontaktiert
sie die Module in der Erstherstellung
in konventioneller Weise.
Beim Re-Manufacturing deckt sie
weitere Fertigungsschritte ab:
1. Zunächst werden die alten
Drahtbonds schonend entfernt.
Dazu dient ein Scher-Testkopf, der
eigentlich für die Qualitätskontrolle
von Dickdrahtbonds gedacht
ist. Dabei wird der Drahtbond von
einem Scher-Tool seitlich weggeschoben
und die dazu erforderliche
Kraft gemessen; diese ist ein Maß
für die Qualität des Bonds.
Derselbe Vorgang lässt sich
aber perfekt dazu nutzen, den
Bond schonend zu lösen (Foto),
denn sowohl der Angriffspunkt am
Bond wie auch die Höhe über dem
Substrat werden vom Scher-Testkopf
genau ermittelt und mit einem
Bilderkennungssystem nachjustiert,
sodass der Bond tatsächlich ohne
Beschädigung des Untergrunds entfernt
werden kann. Der ganze Vorgang
läuft vollautomatisch und somit
hochproduktiv ab, denn die Drahtbonds
eines ganzen Moduls werden
ohne Bedienerunterstützung gelöst.
Zusätzlich kann dabei, falls
gewünscht, die Scher-Testfunktion
genutzt werden, um noch die Qualität
der entfernten Bonds zu messen,
z.B. um den Alterungszustand des
Batteriemoduls hinsichtlich der Verbindungen
zu erfassen.
2. In diesem Schritt kann der
Zustand jeder einzelnen Zelle ermittelt
werden. Dazu dient ein wechselbarer
Messkopf auf der Maschine,
der wieder automatisch und programmierbar
jede Zelle mit einem
Messfühler (mit programmierbarer
Aufsetz kraft und anderen einstellbaren
Parametern) kontaktiert und
die gewünschten elektrischen Messungen
durchführt. Es gibt dazu
bereits Vergleichstabellen mit Erfahrungswerten
von Batteriezellen verschiedener
Hersteller, um die Qualität
der vorliegenden Zellen einordnen
zu können. Das erlaubt nicht
nur eine Gut/Schlecht-Beurteilung,
sondern auch eine feinere Sortierung
der Zellen in unterschiedliche
Qualitätsklassen für die Weiterverwendung.
3. Im dritten Schritt, der außerhalb
der Maschine stattfindet, werden
die Zellen aus dem Verbund
entnommen und ggf. nach Qualitätsklassen
sortiert. Anschließend
können die Zellen zu neuen Modulen
zusammengesetzt werden.
4. Den vierten und ggf. fünften
Schritt erledigt wieder die Fertigungseinheit:
die Zellen werden
wieder mit dem Drahtbondkopf zu
einem Modul verschaltet.
5. Falls sich durch visuelle Inspektion
oder auch durch die Messung
der Verbindungsqualität in Schritt 1
gezeigt hat, dass die Oberflächenqualität
der Bondflächen nicht mehr
gut oder gleichmäßig genug ist,
kann am Bondkopf zusätzlich eine
Reinigungsdüse installiert werden
(Foto), die mit CO 2 -Trockenschnee
die Oberflächen reinigt und aktiviert,
bevor sie mit dem Drahtbonder
kontaktiert werden. Auch dieser
Schritt erfolgt vollautomatisch
und programmiert.
Die Universal-Fertigungseinheit
hat einen großen Arbeitsbereich, in
dem Batteriemodule bis zur Größe
von 51 x 72 cm Platz finden, oder
auch mehrere kleine Module nebeneinander.
Sie kann auch mit automatisiertem
Bauteilwechsel ausgestattet
werden, wenn die Stückzahlen
das Erfordern. Man sieht
den Anwendungsbereich aber vor
allem für Batteriemodule in kleineren
Stückzahlen bei hoher Variantenvielfalt,
etwa bei Neueinsteigern
in die Industrie. Gerade hier ist der
Wunsch nach Re-Manufacturing
von gebrauchten Modulen besonders
ausgeprägt.
Deshalb hat man eine kostengünstige
Maschine entwickelt, die auch
für Neueinsteiger attraktiv und die
trotz ihrer Funktionsvielfalt einfach
zu bedienen ist. Das liegt vor allem
an der flexiblen Software, die neue
und zusätzliche Funktionalitäten
ohne großen Aufwand einbinden
kann. So kann die Fertigungszelle
auch zukünftig hard- und softwareseitig
erweitert werden, z.B. mit einer
weiter verfeinerten optischen Inspektion
oder auch einer Dispensfunktion
für Kleber oder Dichtungen. ◄
Serie 86XX mit wechselbaren
Arbeitsköpfen
50 1/2023
Löt- und Verbindungstechnik
Neue Epoxies härten bei 60 °C
Panacol hat eine Reihe von neuen
1K-Epoxidharz-Klebstoffen entwickelt,
die schon ab Temperaturen
von 60 °C aushärten. Diese neue
Klebstofftechnologie ist speziell für
Elektronikanwendungen geeignet
und besitzt insbesondere eine sehr
hohe Adhäsion auf Substraten mit
niedriger Oberflächenspannung.
Mit den Klebstoffen Structalit 5511,
5521 und 5531 wurde eine Reihe an
Klebstoffen entwickelt, die im ausgehärteten
Zustand unterschiedliche
physikalische Eigenschaften
aufweisen. Sie ermöglichen
den Einsatz der Epoxytechnologie
bei unterschiedlichen Bauteilgeometrien,
Substraten und Anforderungsprofilen.
Alle drei sind einkomponentige
Klebstoffe auf Epoxidharzbasis
und härten bereits
bei 60 °C aus, sodass sie besonders
für temperatursensible elektronische
Bauteile geeignet sind.
Bei höheren Aushärtetemperaturen
kann die Aushärtung beschleunigt
und die Haftfestigkeit noch weiter
erhöht werden.
Structalit 5511 besticht durch
einen niedrigen Ionengehalt und
ist daher optimal für die Anwendung
in Elektroniken geeignet.
Durch die Kombination eines hohen
E-Moduls mit einer Bruchdehnung
von mehr als 8% sorgt er für eine
hohe Haftung auf vielen Substraten
mit zusätzlicher Schock- und
Vibrationsfestigkeit.
Structalit 5521 ist nach der Aushärtung
etwas weicher und flexibler,
sodass der Klebstoff Spannungen
zwischen den Substraten besser
ausgleichen kann. Durch den sehr
niedrigen E-Modul ist dieser Klebstoff
sehr gut als Verguss oder für
den Auftrag dickerer Klebstoffschichten
geeignet.
Als dritter Klebstoff der neuen
Epoxytechnologie verfügt Structalit
5531 über einen besonders niedrigen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten
(CTE) und ist dennoch
flexibel genug, um Fall- und Vibrationstests
zu bestehen. In den Klebstoff
eingearbeitete Füllstoff partikel
machen den Klebstoff äußerst
beständig gegen mechanische und
chemische Einflüsse.
Sehr hohe Haftfestigkeit
Die vorgestellten Structalit-Klebstoffe
besitzen eine sehr hohe Haftfestigkeit
auf vielen gängigen Werkstoffen
in der Elektronikindustrie,
zudem haften sie sehr gut auf LCP
(Flüssigkristallpolymer) und anderen
Hightech-Kunststoffen mit niedriger
Oberflächenenergie. Die Klebstoffe
haben einen niedrigen Halogengehalt
und erfüllen die internationalen
Standards für Elektronikklebstoffe.
Panacol-Elosol GmbH
www.panacol.de
High-Performance Frame&Fill-Klebstoffe
Panacol hat eine neue Reihe an
High-Performance-Klebstoffen für
Frame&Fill-Anwendungen auf Leiterplatten
entwickelt. Frame&Fill-
Verfahren werden zum Schutz
hochkomplexer oder sensibler
Bereiche auf elektronischen
Leiterplatten eingesetzt. Im ersten
Schritt wird mit einem hochviskosen
Klebstoff ein Rahmen – der
sogenannte Frame – aufgetragen.
Im nächsten Schritt wird dieser
Bereich mit niedrigviskosem Füllmaterial
– Fill – aufgefüllt.
Präzises Verfahren
Mit diesem präzisen Verfahren
können Bereiche auf der Leiterplatte
vor mechanischen Einflussfaktoren
geschützt werden.
Die Kombination aus Frame&Fill-
Materialien ermöglicht den Auftrag
minimaler Barriere- und Vergusshöhen
und härtet zu einer homogenen
Beschichtung aus. Bei der
neuen Frame&Fill-Klebstoffreihe
von Panacol sind die Komponenten
so aufeinander abgestimmt,
dass Frame und Fill nass in nass
optimal dosierbar sind, ohne
dass die noch flüssigen Klebstoffe
zu einem unerwünschten
Verlaufen auf der Leiterplatte
führen.
Structalit 5704
Das Frame-Material Structalit
5704 ist ein schwarzer, thermisch
härtbarer und einkomponentiger
Epoxidharzklebstoff.
Diese Frame- und Glob-Top-
Masse verfügt über eine exzellente
Raupenstabilität und hohe Glasübergangstemperatur
von 150 bis
190 °C, je nach Aushärteparametern
und erzeugten Schichtstärken.
Bei der Verwendung von Structalit
5704 treten keine Bleedingeffekte
auf. Aufgrund seines sehr geringen
Ionengehaltes von weniger
als 20 ppm kann Structalit 5704
bedenkenlos als Chipverguss auf
Leiterplatten eingesetzt werden.
Als Fill-Material hat Panacol
eine Reihe von Klebstoffen mit
unterschiedlichen rheo logischen
Eigenschaften entwickelt. Die
Klebstoffe Structalit 5717 bis
Structalit 5721 verfügen über
ein optimiertes Fließverhalten,
sodass sie aufgrund der unterschiedlich
eingestellten Viskositäten
auf diversen Chip- und
Bonddrahtgeometrien eingesetzt
werden können. Da die Fills
auf derselben chemischen Basis
wie das Frame-Material beruhen,
finden sich auch in den Fills die
exzellenten physikalischen und
chemischen Eigenschaften des
hohen Glasübergangsbereichs,
der Ionenreinheit, der Temperaturstabilität
sowie des minimalen
Schrumpfungsverhaltens wieder.
Im ausgehärteten Zustand bilden
Structalit 5704 und der passende
Fill der Structalit-Reihe
5717-5721 eine schwarze, blickdichte
und kratzfeste Beschichtung.
Diese Eigenschaften, verbunden
mit einer Temperatur stabilität
bis 200 °C, gewährleisten höchste
Zuverlässigkeit und einen höchstmöglichen
Schutz.
Panacol-Elosol GmbH
www.panacol.de
1/2023
51
Rund um die Leiterplatte
Der neue ProtoLaser H4
Beschleunigtes PCB-Prototyping
bei MultiLayern. Flexible Materialien
oder Folien werden mit dem integrierten
Vakuumtisch sicher in Position
gehalten.
Hard und Soft in Harmonie
Die Hardware kommt erst durch
die einfach zu bedienende System-
Software zur vollen Leistung. LPKF
CircuitPro RP steuert den gesamten
Produktionsprozess – auch für
Anwender ohne spezielles Fachwissen.
Umfangreiche Bibliotheken
mit Materialparametern, Prozessabläufe
für viele gebräuchliche Anwendungen,
eine einfache Bedieneroberfläche
und vordefinierte Laserwerkzeuge
vereinfachen die Projektplanung.
Top-Ergebnisse im Elektroniklabor – der neue LPKF ProtoLaser H4
LPKF
Laser & Electronics AG
www.lpkf.com
Mal ist der Laser das Werkzeug
der Wahl, mal ein Bohrer, mal ein
Fräser. Wer den LPKF ProtoLaser
H4 für Leiterplatten-Prototypen einsetzt,
muss sich darum keine großen
Gedanken machen. Das neueste
Gerät in der ProtoLaser-Reihe entscheidet
selbständig und ist damit
noch flexibler als seine Vorgänger.
Das beweist ein Praxisbericht,
in dem ein vierlagiges PCB in nur
einem Tag inhouse produziert wird.
Ans Werk mit neuen
Werkzeugen
Im ProtoLaser H4 stecken mehr
45 Jahre Erfahrung mit der mechanischen
Bearbeitung von Leiterplatten
und mehr als 30 Jahre bei der
Laserbearbeitung. Diese Erfahrungen
vereinen sich in der Hardware
und der im Paket enthaltenen
Systemsoftware LPKF CircuitPro.
„Ziel war ein kompaktes Table-
Top-System, das auch anspruchsvolle
Entwickler aktueller Elektronik
auf unterschiedlichen Substraten
überzeugt. Und das ist gelungen“,
zeigt sich Lars Führmann, Sales
Director LPKF DevelopmentQuipment
zufrieden.
Der neue ProtoLaser baut auf
einer Granit-Basis auf, verfügt über
einen leistungsstarken Laser und
einen mechanischen Bearbeitungskopf,
der sich aus einem Werkzeugmagazin
selbständig bedient. Im
Betrieb gilt Lasersicherheitsklasse
1 – es sind keine besonderen Vorkehrungen
erforderlich.
Mit neuen Werkzeugen verändern
sich auch die Produktionsabläufe.
Beim ProtoLaser H4 übernimmt der
Laser die gesamte Strukturierung
der vollflächig beschichteten Leiterplattenmaterialien.
So lassen sich
Leiterbahnbreiten/Abstände von
100/50 µm sicher erreichen. Das
Bohren und das Ausschneiden der
Platine bzw. großer Durchbrüche
bleibt den mechanischen Werkzeugen
vorbehalten. Der ProtoLaser H4
integriert die bewährten Fräsbohrplotter
in ein innovatives, hochpräzises
System zur Laser-Mikromaterialbearbeitung.
Eine Kamera erfasst die exakte
Position der Leiterplatte auf dem
Arbeitstisch. So gelingen passgenaue
Strukturierungen von zweilagigen
PCBs und von Einzellagen
Die Software führt den Anwender
nach Einlesen der Layouts Schritt
für Schritt durch den Produktionsprozess.
Das Inhouse-Prototyping
reduziert die Zeiten der einzelnen
Entwurfsschleifen deutlich und eignet
sich auch für Kleinserien.
Wie das in der Praxis funktioniert
zeigt der Praxisbericht „4-Lagen-
PCBs an einem Tag“, der ab sofort
kostenfrei bei LPKF zum Download
bereitsteht (bit.ly/3wUzPRJ).
Er beschreibt den gesamten Prozess
von der Übernahme der Layouts
bis zur fertigen Leiterplatte –
und dabei spielt der neue Proto-
Laser H4 die entscheidende Rolle.
Der Praxisbericht zeigt, wie dank
ProtoLaser H4 ein 4-lagiges PCB
im eigenen Labor hergestellt
wird – in nur einem Arbeitstag
52 1/2023
Rund um die Leiterplatte
SMD-Bestückungsautomaten und Lagersystem
zur Prozessoptimierung
Zukunftssicher und energieeffizient: EA Elektro-Automatik stellt seine Fertigung neu auf –
FUJI liefert Bestückungslösungen.
© EA Elektro-Automatik
FUJI EUROPE
CORPORATION
www.fuji-euro.de
Nach dem Willen der Politik muss
sich Deutschland unabhängig von
fossilen Brennstoffen machen. Wasserstoff
empfiehlt sich als Ersatz für
Erdgas, Öl und Kohle. Durch den
Einsatz von Wasserstoff ergibt sich
enormes Energiesparpotenzial –
genauso bei der Batterietechnologie.
Um der weltweit rasanten Entwicklung
der Batterie- und Wasserstofftechnologie
gerecht zu werden, stellt
der Spezialist in diesem Bereich EA
Elektro-Automatik seine Fertigung
und Logistik seit Ende 2020 sukzessive
zukunftsfähig auf. Im Zuge
der Modernisierung setzt EA SMD-
Bestückungsautomaten AIMEX IIIc
und das Lagersystem s|tower Various
930 der FUJI EUROPE COR-
PORATION ein.
Die EA Elektro-Automatik Gruppe
ist Spezialist im Bereich der Leistungselektronik
für Forschung
und Entwicklung sowie industrielle
Anwendungen. EA-Geräte werden
sowohl in der Batterie- als auch in
der Brennstoffzellen-Technologie
angewandt. Sie finden Verwendung
in der Wind- und Sonnenenergie,
Elektrochemie,
Prozesstechnologie,
Telekommunikation,
Automobilindustrie
und in vielen weiteren
zukunftsweisenden
Anwendungsbereichen.
EA hat in den
vergangenen
Monaten umfangreiche
Investitionen
in die Modernisierung
der Fertigung
und Logistik
getätigt. Für
die hochmoderne
Elektronikproduktion
und das neugestaltete
Lager
stehen mit einer
neuen Halle insgesamt
ca. 19.000
m 2 zur Verfügung.
Zum Einsatz kommen
dabei SMD-
Bestückungsautomaten AIMEX IIIc
und das intelligente Lagersystem
s|tower 930 von FUJI.
Höchste Produktivität
durch AIMEX IIIc: 30.000
Bauteile pro Stunde bestücken
Die Bestückungsautomaten der
AIMEX-Serie schaffen höhere Effizienz
und Präzision in der Fertigung.
Mit den Bestückungsautomaten
lassen sich so pro Stunde
rund 30.000 Bauteile bestücken –
und das bis zur kleinsten Bauteilgröße
EIA 01005. Die AIMEX-Serie
unterstützt in einer Maschine die
Bearbeitung von kleinsten Chip-
Komponenten bis hin zu großen
Bauteilen und ist führend in Bezug
auf ladbare Teilemenge, mit bis zu
130 Bauteilzuführungen. Sie ist auf
eine High-Mix-Produktion ausgelegt
und ermöglicht jegliche Art der Produktion
und Änderungen in den verwendeten
Gehäuseformen. Unterstützend
zur qualitativ hochwertigen
Bestückung wird jedes Teil
mittels IPS bei voller Geschwindigkeit
geprüft und so werden Bestückungsfehler
eliminiert – ohne Stillstand
oder Zeitverlust.
Über den Bestückungsautomaten
läuft unter anderem die 10000er
Serie von EA. Zu dieser gehören
mehr als 180 Geräte: programmierbare
DC-Stromversorgungen
EA-PS und EA-PSI, bidirektionale
DC-Stromversorgungen EA-
PSB sowie regenera¬tive¬ elektronische
DC-Lasten EA-ELR. Alle
Modelle der Serie 10000 verfügen
über eine aktive Leistungsfaktorkorrektur,
die in der Regel 0,99
beträgt, um die aus dem Stromnetz
bezogene Leistung zu minimieren.
Darüber hinaus bieten die
bidirektionalen Netzteile EA-PSB
sowie die elektronischen Lasten
EA-ELR eine Rückspeiseschaltung,
die Energie mit einem Wirkungsgrad
bis über 96% in das
Netz zurückspeist. Diese regenerativen
Schaltungen sparen Betriebskosten
und die Kosten für die Kühlung,
die zur Ableitung der Wärme
bei einer herkömmlichen elektronischen
Last erforderlich wären.
Intelligentes Lagersystem
für automatische Versorgung
der SMD-Produktion
Die Prozesseffizienz im neuen
hochmodernen Logistikbereich
wird mit einer Autostore-Lagerrobotertechnologie
und unter anderem
durch das intelligente Lagersystem
s|tower Various 930 von
FUJI erhöht. Über einen Greifarm
transportiert es einzelne SMD-Rollen
an die Lagerplätze. Das System
ist in der Lage, 930 einzelne
SMD-Rollen von 7 bis 15 Zoll aufzunehmen
und kann über Warenträgerboxen
auf eine Kapazität von
bis zu 1300 SMD-Rollen erweitert
werden. Zudem können die Ausführung
der 7- und 13-Zoll-Lagerplätze
des Tower bei Durchmesser
und Gurtbreite individuell konfiguriert
werden.
Der s|tower Various 930 ist für
Gurtbreiten von bis zu 56 mm konzipiert
und außerdem für die universelle
Lagerung von Materialien
und Komponenten einsetzbar. ◄
1/2023
53
Rund um die Leiterplatte
Fertigungsgerechtes Leiterplattendesign
Smart Tool ermittelt Geometrie
für impedanzdefinierte Leiter
Impedanzdefinierte Leiterplatten erfordern die richtige Leitergeometrie, Lagenaufbau und Basismaterial,
um die vorgegebene Impedanz zu erreichen. Intelligente Werkzeuge vereinfachen die Arbeit.
Leiterbahnen mit definierter Impedanz: fertigungsbedingt schwankt
die Impedanz um ±10 %
Jede Leiterbahn hat eine Länge,
einen Widerstand, eine Kapazität
und eine Induktivität. Der Wert dieser
elektrischen Parameter ist abhängig
von ihren physikalischen Eigenschaften,
der Beziehung zu anderen
leitenden und nichtleitenden Materialien
in der Nähe und der Wellenform,
die sie durchläuft.
Gleichstromsignale und Wellenformen
mit niederfrequenten Anteilen,
werden von den Eigenschaften
nicht so stark beeinflusst, insbesondere
dann, wenn die Leiterbahnen
im Vergleich zu ihren Wellenlängen
kurz sind. In diesen Fällen können
wir diese Verbindungen so behandeln,
als ob sie direkt nebeneinander
liegen würden.
Wenn die Wellenlänge viel kürzer
ist als die Länge der Leitung, oft wird
ein Viertel bis ein Sechstel verwendet,
müssen wir uns um die Eigenschaften
der Leitung kümmern, die das Signal
durchlaufen wird. Das Ziel ist, die
Wellenform so weit wie möglich beibehalten,
den Einfluss von anderen
Signalen in der Nähe reduzieren und
Reflexionen minimieren. Dazu schaffen
wir eine Leitung mit einem definierten
Wellenwiderstand z0, den die
Eurocircuits
www.eurocircuits.de
Wellenfront, ein Übergang zwischen
Zuständen, „sieht“, wenn sie sich entlang
der Leitung ausbreitet.
Eine herkömmliche Übertragungsleitung
besteht aus einer Leiterbahn
mit einer Erdungsebene für den Rückstrom.
In den meisten Fällen sind die
Leiterbahnen und Ebenen entweder
mit Luft oder einem Basismaterial
FR-4, RO4350, IS400 usw. mit
einer bestimmten Dielektrizitätskonstante
εr umgeben. Schließlich muss
eine passende Abschlussschaltung
in der Regel mit Widerständen und
Kondensatoren einbezogen werden,
um Reflexionen so weit wie möglich
zu verhindern.
Nach dieser extrem kurzen Einführung
in das weite Feld HF-Design,
kommt der fertigungstechnische Teil.
Grundregeln
für gutes HF-Design
Für ein erfolgreiches HF-Design
muss der Leiterplattendesigner die
Schaltung gut entwerfen und die Leiterplatte
speziell für diese Anforderungen
auslegen und der Leiterplattenhersteller
mit den erforderlichen
elektrischen Eigenschaften fertigen.
Der PCB-Designer
hat die Aufgabe:
• die richtige Geometrie zu definieren,
also Aufbau, Abstände und
Breiten und die Materialien mit
ihren jeweiligen Dielektrizitätskonstanten,
um die gewünschte
charakteristische Impedanz zu
erzeugen;
• Unterbrechungen in den Übertragungsleitungen
zu minimieren, die
normalerweise durch Durchkontaktierungen
und Steckverbinder
verursacht werden;
• eine geeignete Abschlussschaltung
vorsehen, die Reflexionen
reduziert, falls es erforderlich ist
oder eine Feinabstimmung nach
der Fertigung der Leiterplatte
vorsehen.
Der Leiterplattenhersteller hat die
Aufgabe, den korrekten Aufbau zu
fertigen und die Geometrie so einhalten,
dass der resultierende Wellenwiderstand
der Übertragungsleitung
innerhalb einer bestimmten prozentualen
Abweichung vom Nennwert
liegt; 10% Abweichung ist ein
Industriestandard. Dies wird als
definierte oder kontrollierte Impedanz
bezeichnet.
Interaktives Webtool
Impedanz Kalkulator
Mit dem Impedanz Kalkulator
bietet Eurocircuits eine günstige
Lösung für Leiterplatten an, die für
bestimmte Leiterbahnen eine definierte
Impedanz erfordern. So funktioniert
das Webtool: Zunächst wählen
Designer Defined Impedance Pool
im Eurocircuits Visualizer aus. Die
minimale Anzahl der Lagen ist vier.
Nun ist der praktischer Impedanz
Kalkulator aktiv. Damit lässt sich
die Geometrie der Leiterbahnen
berechnen, die die Übertragungsleitungen
Single-Ended oder Differential,
Microstrip oder Stripline
für den gewählten Lagenaufbau
bilden werden.
Zum Beispiel lassen sich für 50 Ω
Leitungswellenwiderstand und 90 Ω
differentiellen Leitungswellenwiderstand
die korrekten Leiterbahnbreiten
und Leiterabstände für ein Material
mit konstanter Dielektrizitätskonstante
(εr) einfach bestimmen.
Es ist wichtig, einen Blick auf
den Lagenaufbau-Editor zu werfen,
um sicherzustellen, dass der
Aufbau wie erwartet ist und dass
jeder Lage Designdaten zugeordnet
sind. Abschließend ist auf die
berechnete Gesamtmaterialdicke im
Abschnitt Lagenaufbau des Lagenaufbau-Editors
zu achten, da diese
von der Nenndicke der Leiterplatte
0,8 mm; 1,2 mm; 1,55 mm, usw.
abweicht und vom Lagenaufbau
abhängt ◄
Mit dem Impedanz Kalkulator können PCB-Designer die richtige
Leitergeometrie für einen bestimmten Lagenaufbau ermitteln
54 1/2023
Rund um die Leiterplatte
SMD-Druckschablonen:
Photocad mit neuer Website
Android-Nutzer, die mit neuester,
aber auch älterer Software kompatibel
ist. Empfehlung erhalten,
Konfiguration abschließen und
direkt im Shop bestellen: eine Allin-One-Lösung.
Photocad
www.photocad.de
Der auf die fortschrittliche Online-
Abwicklung zur Fertigung von SMD-
Druckschablonen spezialisierte
Berliner Hersteller Photocad präsentierte
seine neu-designte und
optimierte Website.
Die Inhalte sind klarer präsentiert
und die Responsivität ist erhöht
und alle Informationen auf jedem
Endgerät und in jeder Situation
verfügbar.
Mit dem integrierten „Produktberater“
kann die passende SMD-
Schablone in nur zwei Schritten
bestimmt werden. Und das auch
bequem per Smartphone und
Tablet mit der App für IOS- und
„Mit unserem zertifizierten
Onlineshop setzen wir damit weiterhin
Maßstäbe für die kürzeste Timeto-Production“,
wie Verkaufs- und
Marketingleiter Axel Meyer betont.
Mit wenigen Klicks gibt es jetzt
eine schnellere Vorauswahl, die
eine Nutzung von Konfigurationsvorlagen
für die eigene Schablone
ermöglicht.
Mit dem professionellen Konfigurator
ist die maßgeschneiderte
Druckschablone mit allen Anforderungen
für den Fertigungsauftrag
bis zur Verpackung und Same-
Day-Lieferung jetzt noch effizienter
zu bestimmen. Und dazu
gibt es einen Cashback-Bonus
bei jedem Einkauf im Onlineshop...
◄
Mai/Juni/Juli 2/2022 Jahrgang 16
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion
Thermische Simulationssoftware
für die Elektronikentwicklung
Alpha-Numerics, Seite 16
Einkaufsführer
Elektronik-Produktion 2023
electronic fab 2/2023 mit umfangreichem Einkaufsführer:
Produkt e und Lieferanten, Firmenadressverzeichnis,
deutsche Vertretung internationaler Unternehmen
Einsendeschluss für Unterlagen: 03.03.2023
Anzeigen-/Redaktionsschluss: 10.03.2023
Infos und Download: www.beam-verlag.de/einkaufsführer
Kontakt: info@beam-verlag.de
Sonderteil Einkaufsführer:
Elektronik-Produktion
ab Seite 31
Jetzt Unterlagen anfordern!
Rund um die Leiterplatte
Klimaneutrale Leiterplatten zum Mitmachen
Beta Layout gleicht ab sofort das entstandene CO 2 seiner Leiterplatten aus.
Technische Herausforderungen
bei recyclebaren Leiterplatten
Beta Layout
info.de@beta-layout.com
www.beta-layout.com
Bei Bestellungen im PCB-Pool
können sich Kunden mit einem freiwilligen
Beitrag an Umweltprojekten
beteiligen und bekommen zusätzlich
ihren persönlichen Baumcode
zum „Selberpflanzen“.
Globale & Lokale Projekte
für den CO 2 -Ausgleich
Bei den in Deutschland hergestellten
Leiterplatten aus dem PCB-Pool
wird das entstandene CO 2 von Beta
Layout ausgeglichen. Wer dieses
Modell unterstützen möchte, kann
seiner Bestellung noch einen beliebig
hohen Umweltbeitrag hinzufügen.
Der Beitrag wird dann ohne
zusätzliche Abzüge für die Umsetzung
unserer aktuellen und zukünftigen
Schutzprojekte verwendet. Ab
einem Betrag von 10 Euro bekommen
Kunden sogar einen persönlichen
Baumcode und können so
die Entwicklung des gepflanzten
Baumes mittels Baumtagebuch und
Geolokalisierung nachverfolgen.
Beta Layout arbeitet mit Treedom
zusammen, einer Organisation, die
sich vor allem durch Transparenz
auszeichnet und die nicht nur weltweit
Bäume pflanzt, sondern auch
die lokale Wirtschaft durch Sozialprojekte
nachhaltig stärkt.
Regionale und überregionale
Schutzprojekte
Zusätzlich stellt sich der Elektronikdienstleister
mit selbst organisierten
regionalen und überregionalen
Schutzprojekten seiner Verantwortung,
unseren Planeten als
lebenswerten Ort für Menschen,
Tiere und Pflanzen zu erhalten.
Charakteristisch für den Rheingau
Taunus Kreis, Hauptsitz der
Beta Layout, ist der hohe Waldanteil.
Durch extreme Hitzeperioden
und Borkenkäferbefall entstehen
dort jedoch immer mehr kahle
Waldbereiche. In Kooperation mit
HessenForst haben die Mitarbeiter
von Beta Layout solche Flächen
nachhaltig aufgeforstet und
im vergangenen Frühling über
1000 Douglasien im Aar bergener
Gemeindewald gepflanzt. Weitere
Projekte durch Beta Layout umfassen
die Schaffung eines sicheren
Zuhauses für Vögel und Fledermäuse.
Mithilfe von BUND e.V.
wurden Wohnstätten für Schwalben
an den Produktionsgebäuden
angebracht. Mehr Informationen
und weitere Schutzprojekte
finden Sie auf der Website
www.beta-layout.com/co2-ausgleich.
Bei Beta Layout wird Energie effizient
eingesetzt und der Ressourcenverbrauch
minimiert. Dennoch
hat die Herstellung von Leiterplatten
eine negative Umweltauswirkung,
die aktuell unvermeidbar ist. Eines
der Hauptprobleme ist die fehlende
Recyclebarkeit von Faserverbundmaterialien
wie FR4. Aufgrund dessen
arbeitet Beta Layout neben den
Umweltschutzprojekten auch an der
Entwicklung eines wiederverwendbaren
Materials mit gleichen mechanischen,
thermischen und dielektrischen
Eigenschaften. Derzeit werden
vielversprechende Ansätze mit
der Verwendung von PEEK (Polyetheretherketon)
verfolgt. Als Teil der
Forschungsgruppe Bayern Innovativ
forscht man außerdem an der
Anwendbarkeit von biobasiertenbzw.
biologisch abbaubaren Trägermaterialien.
In Deutschland müssen Unternehmen
höchste Umweltschutzanforderungen
erfüllen. Seit 2015 wird
Beta Layout im Rahmen der Zertifizierung
nach ISO 14001 (Umweltmanagementsystemnorm)
hinsichtlich
des Ressourcen-Managements wie
z.B. Wasser- und Energieverbrauch
bewertet und durch den TÜV SÜD
zertifiziert. Dieser Status muss jedes
Jahr erneuert werden, was nur mittels
kontinuierlicher Verbesserung
der Prozesse und des Maschinenparks
möglich ist.
„Als Leiterplattenhersteller mit
eigenen Produktionen in Deutschland
haben wir optimale Möglichkeiten
und den größten Hebel, um
die Belange des Umwelt- und Ressourcenschutzes
in unserer Entwicklung
zu priorisieren. Wir können
kontinuierlich Ideen und Prozesse
verbessern, mit dem Fokus
darauf Energie zu sparen und die
Umweltauswirkungen zu reduzieren.
Wir haben die Kontrolle über
die relevanten Prozesse, von der die
Auswahl der Lieferanten für unser
Basismaterial bis hin zur umweltfreundlichen
und wiederverwertbaren
Verpackung.“, sagt Simon
Schüßler, Projektmanager bei Beta
Layout. ◄
56 1/2023
Halbleiterfertigung
Aufbau neuer Halbleiterfabriken
Hilscher Gesellschaft für
Systemautomation mbH
info@hilscher.com
www.hilscher.com
Die Zukunftsaussichten für die
Halbleiterindustrie sind mit einem
prognostizierten Wachstum von
ca. 9% für das Jahr 2022 durchaus
positiv. Jedoch kommt es u.a. durch
die Auswirkungen der anhaltenden
Corona-Pandemie in der Branche
immer wieder zu Lieferengpässen.
Durch die Entwicklung des neuartigen
comX Kommunikationsmoduls
speziell für die Halbleiterindustrie,
unterstützt Hilscher
diese nun bei der Bewältigung
der aktuellen Situation.
Kommunikations module von
Hilscher werden seit über 25
Jahren in der industriellen Automation
von einer Vielzahl erfolgreicher
Unternehmen eingesetzt.
Ihre Fähigkeit, alle führenden
Realtime-Ethernet-Protokolle
als Master oder Slave in
exakt einem Design zu unterstützen,
findet bei Herstellern von
Automatisierungs geräten, wie
z.B. Robotersteuerungen, SPSen
oder Antrieben viel Anklang.
In der Halbleiterfertigung hat sich
EtherCAT als Kommunikationsprotokoll
durchgesetzt. Gerätehersteller,
die ihre Produkte im Halbleitermarkt
verkaufen möchten, kommen somit
auch an dem EtherCAT Standard
ETG.5003 Semiconductor Device
Profile nicht mehr vorbei.
Das comX 51CA-RE\R basiert
auf dem klassischen und im Markt
etablierten comX 51 Design. Mit dem
Zusatz von physischen Adress-Drehcodierschaltern
kann die Explicite
Device ID gemäß Common Device
Profil (CDP, ETG.5003-1) eingestellt
werden. Das Zusammenspiel von
selbstentwickelter Hard- und Software
von Hilscher ermöglicht es
den Anwendern, ein Gerät nach
dem CDP zu entwickeln, welches
die Basis für die Geräteentwicklung
gemäß SDP (Specific Device
Profile, ETG.5003-2xxx) darstellt.
Schnell reagieren ist in Zeiten
der Krise essenziell. Hilscher reagiert
mit dem COMX 51CA-RE\R
auf den Bedarf, bereits vorhandene
Produktionsstätten auszubauen
sowie neue Kapazitäten in
der Halbleiterfertigung zu schaffen.
Hersteller von Fertigungsmaschinen
können bei Hilscher
auf die langjährige Erfahrungen
mit EtherCAT, aber auch auf die
Zuverlässigkeit des comX Moduls
vertrauen.◄
Kameras nun auch in UV-empfindlichen Varianten
Mit der Integration des neuen UV-empfindlichen
Global Shutter CMOS Sensors IMX487
von Sony erweitert Matrix Vision die Einsatzmöglichkeiten
der GigE-Vision-Kameras der
mvBlueCOUGAR-Familie.
Bestimmte Bildverarbeitungsanwendungen,
z.B. in der Halbleiterinspektion oder Müllsortierung,
können durch die Verwendung des
UV-Spektrums optimiert werden oder sind überhaupt
nur in diesem Spektral bereich möglich.
Der aus der neusten Sony Pregius S Generation
(Gen4) stammende hochauflösende
Sensor IMX487 mit 8,1 MPixels ist sowohl in
der GigE-Kameraserie mvBlueCOUGAR-X
als auch in der 10GigE Version mvBlueCOU-
GAR-XT verfügbar. Die Sensoren der neusten
Generation zeichnen sich sowohl durch
eine hohe Bildqualität bei kleiner Pixelgröße
als auch durch hohe Transferraten aus. Eine
GenICam-kompatible Software-Unterstützung
der Kameras gewährleistet die Kompatibilität
zu bestehenden Bildverarbeitungsprogrammen
und somit auch die Plattformunabhängigkeit.
Erste Muster der Modelle mvBlue-
COUGAR-X (GigE) und mvBlueCOUGAR-XT
(10GigE) mit dem Sensor IMX487 sind ab
sofort erhältlich. In Serie sind die Kameras
ab Juli 2022 verfügbar.
Neue Möglichkeiten
Der in die Kamerafamilie mvBlueCOUGAR
integrierte Sensor IMX487 mit einer hohen
Empfindlichkeit im UV-Bereich von 200 bis 400
nm eröffnet neue Einsatzmöglichkeiten in der
industriellen Inspektion. Beispiele sind z.B. die
Fehlerprüfung im Halbleiterbereich, die Erkennung
unterschiedlicher transparenter Materialen
in der Müllsortierung oder die Schimmelpilzerkennung
bei Lebensmitteln.
Backside Illumination
Die verwendete Global-Shutter-Technologie
mit Backside Illumination gewährleistet
sowohl verzerrungsfreie Bilder bei bewegten
Objekten als auch eine hohe Bildqualität durch
optimale Ausnutzung der Pixelfläche. Mit einer
Pixelgröße von nur 2,74 µm erreichen die
Kameras eine Auflösung von 8,1 MPixel. In
der GigE-Version mvBlueCOUGAR-X erreicht
die Kamera bei voller Auflösung eine Bildwiederholrate
von 25 fps während in der mvBlue-
COUGAR-XT mit 10GigE Schnittstelle sogar
147 fps möglich sind. Die Sensorgröße von
nur 2/3 Zoll erlaubt die Verwendung kostengünstiger
UV-kompatibler Objektive.
Die Kameras der mvBlueCOUGAR-Familie
sind kompatibel zu den Standards GenICam
und GigE Vision. Treiber gibt es sowohl für
Linux als auch für Windows. Ferner unterstützt
die Kamera auch Software von Dritt anbietern,
die kompatibel zu GigE Vision ist.
Matrix Vision GmbH
info@matrix-vision.de
www.matrix-vision.com
1/2023
57
Dienstleistung
Entwicklung und Fertigung kundenspezifischer
elektronischer Komponenten
Mit ihrer über 50-jährigen Erfahrung
in der Entwicklung und Fertigung
von innovativen IKT-Systemen,
bietet die Firma UNITRO-
Fleischmann nun auch kundenspezifische
Entwicklungen von
elektronischen Steuerungs-Komponenten
an, speziell für Produktions-
und Betriebseinrichtungen,
auch bei kleinen Stückzahlen.
Dabei kommen bei UNITRO für
Schaltungs- und Layout-Erstellung
sowie für Bestückungspläne
und Stücklisten moderne CAD-
Systeme zum Einsatz. In der Fertigung
bedingen leistungsstarke
moderne Rackel-Bestück- und
Lötautomaten den hohen Qualitätsstandard
ihrer Produkte. Ein
eigenes Prüflabor steht zudem für
EMV-Tests zur Verfügung.
So entwickelte UNITRO in
Zusammenarbeit mit einem führenden
Reinraumausrüster eine
völlig neue elektronische Türsteuerung
zur Überwachung von
Schleusenzugängen in Reinräumen
(Foto). Dieses innovative
System wird zukünftig bei zunehmendem
Bedarf in Reinräumen
eingesetzt, so u.a. in der Halbleiterfertigung,
der Nahrungsmittelindustrie
sowie der optischen, chemischen
und pharmazeutischen
Industrie. Mit diesem Projekt
hat UNITRO gezeigt, dass auch
weiter führende EMS-Aufgabenstellungen
erfolgreich gelöst werden
können.
UNITRO-Fleischmann-
Störmeldesysteme
www.unitro.de
Verguss als Rundumschutz
Belastungen ausgesetzt sind, bietet
InnoCoat den vollständigen oder
partiellen Verguss an. Bei dieser
Beschichtungsart werden in Zusammenarbeit
mit dem Kunden die physikalischen
Rahmenbedingungen,
wie Ausdehnungskoeffizient oder
die optimalen Materialien, definiert.
Umfang des Angebots
InnoCoat bietet neben der Beschichtung
mit Lacken für den Vergussprozess
an:
Innocoat in Nürnberg bietet
Verguss, auch selektiv, für Baugruppen.
Hintergrund: Um die Funktion
einer Baugruppe auch unter
rauen Bedingungen zu sichern, gibt
es inzwischen zahlreiche Technologien,
die sich in ihrer Wirksamkeit
und Wirtschaftlichkeit unterscheiden.
Welches Verfahren für
die jeweilige Anwendung geeignet
ist, muss bereits in der Entwicklung-
bzw. Konstruktionsphase wohl
durchdacht und gewählt werden.
Eine Fehlentscheidung bei der Auswahl
des Verfahrens oder Materials
kann sich negativ auf die Produktzuverlässigkeit
auswirken.
Extrem klimatische
Belastungen
Speziell für Anwendungen, bei
denen die elektronischen Komponenten
extremen klimatischen
• Entwicklung und Herstellung
von Vergussgehäusen,
angepasst an die
geometrischen Anforderungen
• partieller Verguss nach der
Dam&Fill-Methode
• gehäuseloser Verguss mittels
flexibler Formen
• Chip-Verguss und BGA-
Underfilling
Je nach Anforderung werden Polyurethane,
Epoxidharz-Systeme, Silikone
oder Silikon-Gele eingesetzt.
Innocoat GmbH
www.innocoat.de
58 1/2023
Dienstleistung
Gefälschte elektronische Bauteile: Erkennung,
Schadensbegrenzung und Entsorgung
Gefälschte elektronische Bauteile? Das HTV-Institut für Materialanalyse bietet Expertise gemäß dem
internationalen SAE-Standard AS6081 zur Ermittlung von Bauteilfälschungen an.
HTV Halbleiter-Test &
Vertriebs-GmbH
www.htv-gmbh.de
1/2023
Mit der akustischen Mikroskopie
(Scanning Acoustic Microscopy,
SAM) bietet HTV im eigenen Institut
für Materialanalyse neben Röntgeninspektion,
Prüfung der Lötkontaktbeschichtung
mit RFA oder REM/
EDX, Bauteilöffnung, Temperaturwechselbelastung,
elektrische Tests,
Burn-in etc. die nunmehr komplette
Bandbreite der geforderten Tests
und Inspektionsmethoden beim
SAE-Standard AS6081 an.
Werfen wir einen Blick
auf die Bilder
Neue Techniken der Fälscher
sind immer schwerer nachweisbar.
Sie schleifen die alte Beschriftung
ab und verwenden anschließend
das abgeschliffene Material,
um dieses mit Epoxidharz erneut
auf die Bauteiloberfläche aufzubringen.
Somit wird das ursprüngliche
Erscheinungsbild des Gehäuses
erhalten. Anschließend werden
die Teile neu beschriftet. Das
Problem: Ein Wischtest ist in diesem
Fall ohne Befund (links). Eine
Untersuchung solcher Bauteile
mit einem Scanning-Acoustic-
Microscop (SAM) hingegen bringt
die originale Schrift, und somit die
Wahrheit, ans Tageslicht.
Die AS6081 Norm
wurde als Reaktion auf die erhebliche
und zunehmende Menge an
gefälschten elektronischen Bauteilen
geschaffen, die verstärkt in die
Lieferketten der Luft- und Raumfahrtindustrie
eindringen und erhebliche
Risiken für Leistung, Zuverlässigkeit
und Sicherheit bilden.
Einheitliche Anforderungen
AS6081 stellt einheitliche Anforderungen,
Praktiken und Methoden
zur Verfügung, um das Risiko
von Fälschungen in der Lieferkette
zu mindern. Die proaktive Identifizierung
zuverlässiger Teilequellen,
die Bewertung und Minderung
des Risikos gefälschter Teile,
Inspektionsanforderungen, die Kontrolle
von Teilen, die als Fälschungen
entdeckt werden, und die Meldung
verdächtiger und bestätigter
gefälschter Teile werden in dieser
Norm festgelegt.
www.krebshilfe.de
SPENDENKONTO IBAN:
DE65 3705 0299 0000 9191 91
„Mein Song für das
„Leben – Mit aller Kraft
„Linda Hesse, Sängerin
Beim Kauf und Verkauf
von sogenannten EEE-Bauteilen
(elektrischen, elektronischen und
elektromechanischen Bauteilen) an
das US-Militär müssen Produkte, die
außerhalb der OEM-Kanäle (Original
Equipment Manufacturer) also
auf dem freien Markt bezogen werden,
nach dem AS6081-Standard
geprüft werden.
Aktuelle Marktsituation
Insbesondere in der aktuellen
Marktsituation, in der viele Hersteller
aufgrund des globalen Chipmangels
gezwungen sind, Bauteile
aus fragwürdigen Quellen zu
beziehen, ist die Einhaltung dieser
strengen Norm auch für elektronische
Komponenten, die für
den kommerziellen oder industriellen
Gebrauch bestimmt sind,
von Vorteil.
AS6081-konforme Prüfung
Das HTV-Institut für Materialanalyse
bietet diese AS6081-konforme
Prüfung an, die als eine der besten
Möglichkeiten gilt, minderwertige
Teile auszusortieren, die die Produkt-
oder Systemleistung beeinträchtigen
könnten. ◄
„
59
Dienstleistung
Mit neuem SMD-Tower schneller in den Markt
elkotec GmbH
www.elkotec.de
„Seit der Einführung der drei
SMD-Tower für die Bauteileverwaltung
im letzten Jahr verzeichnen
wir jetzt eine deutliche Verkürzung
der Mannstunden bei Materiallagerung
und Wiederauffindung
um fast 90%. Dazu wurden Maschinenstillstände
um fast 50% vermindert“,
stellt Sinan Saglar, Geschäftsführer
der elkotec GmbH in Berlin
lapidar fest. „Und damit bringen wir
unsere Kunden natürlich in eine
deutlich bessere Marktposition“.
Warum sagt er das? Auf etwa
einem Quadratmeter je SMD-Tower
Stellfläche verwaltet dieses System
Rollen, Tray‘s oder eine komplette
Baugruppe und bietet einen
verwechselungssicheren Zugriff
auf die Bauteile. Durch sehr kurze
Zugriffszeiten schafft der Tower
die Voraussetzung für ein schnelles
und komfortables Umrüsten von
Produktionslinien. Das Einlagern
von Rollen oder Tray`s erfolgt in
willkürlicher Reihenfolge. Die Rolle
ist lediglich im SMD-Tower abzulegen
und den Freigabetaster zu
bedienen. Der integrierte Barcode-
Scanner identifiziert die Rolle und
gibt die Bauteilinformationen an
den PC weiter. Für die Rollenentnahme
wird die Sachnummer via
Barcode gescannt oder eine Rüstlinie
oder eine Bestückungsprogramm
auszuwählen. Die Artikel
werden dann sequenziell bereitgestellt
und ausgebucht.
Bauteilbestandsdaten werden in
Echtzeit abgefragt und der Datenbestand
wird permanent aktualisiert.
Die Software unterstützt quasi als
Rüstplatz die Zuweisung von Artikeln
zu intelligenten Feedern per
Barcode. Weitere Informationen
wie Inventur und statistische Auswertungen
erhöhen die Prozesssicherheit
und -optimierung.
Jeder elkotec SMD-Tower kommt
mit Rollenbreiten von 8 bis 32 mm
und Rollendurchmessern von 180
bis 330 mm zurecht. Durch den
gleichzeitigen Einsatz der drei
Tower verringert sich die Zugriffszeit
noch weiter, da parallel einund
ausgelagert wird. Durch die
Kombination dieser Anlagen ist
die Lagerkapazität für die Anforderungen
des EMS-Dienstleisters
nicht nur aktuell optimal, sondern
für zukünftiges Wachstum einfach
auszuweiten.
Ein wichtiger Bestandteil der Software
ist das Job-Planungs-Modul,
das mehrere Auftragslisten verwaltet
für Ware, die in Abhängigkeit von
der Losgröße hergestellt werden
muss. Die Listen werden im Planungsmodul
chronologisch nach
Produktionsdatum angeordnet. Farbige
Indikatoren zu den jeweiligen
Artikeln geben schon vor Produktionsbeginn
Aufschluss darüber, ob
der Auftrag mit dem existierenden
Bauteilbestand komplett, teilweise
oder gar nicht gefertigt werden kann.
Eine Mindestbestandsüberwachung
verhindert ungewollte Stillstandzeiten
in der Produktion.
„Diese drei SMD-Tower sind für
uns und unsere Kunden ein wichtiger
Beitrag zur Steigerung der
Produktivität unserer Bestückungsdienstleistung“,
bringt es Saglar auf
den Punkt. ◄
Next Gen der technischen Kommunikation für Prototypen
BMK launchte auf der electronica
2022 das BMKyourproto-
Portal. Mit diesem neuen Ansatz
revolutioniert BMK die Kommunikation
rund um die Prototypenfertigung.
Tim Sievers, Leiter BMK Prototypen
Services, unterstreicht:
„Die innovative Plattform ermöglicht
die digitale Instant-Kommunikation
zwischen uns und unseren
Kunden und verhindert so zeitintensive
Feedbackschleifen in
der Klärungsphase. Auf diese
Weise kann die Durchlaufzeit für
die Prototypenfertigung mittels
einer effizienten Aufbereitung der
Auftragsdaten deutlich reduziert
werden – und das bei gleichzeitiger
Preisoptimierung. Die Arbeit
an einer gemeinsamen Datenbasis
sorgt zudem für die Richtigkeit
und Transparenz der Daten.“
Messebesucher konnten
live Daten eingeben und den
Ablauf durchspielen. „Hands-on“
erfuhren sie, welche Vorteile
durch das BMKyourproto- Portal
entstehen.
„Das neue BMKyourproto-Portal
ist beispielhaft dafür, dass
BMK völlig neue Wege geht.
BMK ist eben mehr als EMS,“
bestätigt Andreas Schneider,
Geschäftsleiter Vertrieb und
Marketing bei BMK.
BMK Group
GmbH & Co. KG
www.bmk-group.de
60 1/2023
Dosiertechnik
Klebstoffe und Vergussmassen
optimal vorwärmen und aushärten
Die Firma bdtronic ergänzte ihr
Produktportfolio und bietet künftig
standardisierte Industrieöfen für
die optimale Wärmebehandlung
beim Dosieren an. Die Öfen dienen
dazu, Vergussmassen wie Epoxidharze,
Polyurethane und Silikone
auszuhärten oder Bauteile auf eine
bestimmte Temperatur vorzuheizen.
Anwendung findet dies in einer
Vielzahl von unterschiedlichen Bauteilen
wie beispielsweise bei der
Produktion von Leistungselektronik,
On-Board-Chargern (OBC) für Hybrid-
und Elektrofahrzeuge, Basisstationen
im Bereich Telekommunikation,
Sensoren für das autonome
Fahren, oder Reifendrucksensoren
im Bereich Automobilelektronik. Um
diese vor äußeren Einflüssen wie
Schmutz, Feuchtigkeit oder Überhitzung
zu schützen, werden sie vergossen.
Für ein optimales Vergussergebnis
und eine möglichst kurze
Taktzeit werden die Bauteile in vielen
Fällen vorgewärmt und das vergossene
Produkt im Durchlaufofen
handlingfest ausgehärtet. Neben
der hochautomatisierten Dosierzelle
übernimmt bdtronic künftig
auch die Herstellung der Ofentechnologie
selbst.
Präzises
Temperatur-Management
ist für das Imprägnieren von Elektromotoren
unerlässlich. Daher verfügt
bdtronic bereits über langjährige
Erfahrung im Ofenbau für Imprägnieranlagen.
Dieses Wissen wird
nun für die neuen standardisierten
Ofenmodule in Kombination mit
den von bdtronic gebauten Dosierlösungen
genutzt.
Bei der Ofentechnologie von
bdtronic handelt es sich um sogenannte
Durchlauföfen, bei denen die
Bauteile horizontal auf bis zu zwei
Spuren gefördert werden. Jeder
Standardofen ist mit einem Ventilator
und einem Heizregister ausgestattet.
Die erwärmte Luft wird durch
den Ventilator angezogen und durchströmt
(Längsströmung) den Innenraum
des Ofens. Durch die Längsströmung
werden die Teile homogen
erwärmt bzw. getrocknet. Um
die Wärmeverluste gering zu halten
ist der Ofen mit einem Umluftsystem,
spezieller Isolierung sowie
Schotts ausgestattet.
Integration
der Ofenmodule
Durch die Integration der Ofenmodule
in eine Fertigungslinie kann
die Takt- und Prozesszeit optimiert,
Stellfläche eingespart und in vielen
Fällen sogar der Energieverbrauch
durch die intelligente Nutzung der
Prozesswärme gesenkt werden.
Neben wirtschaftlichen Vorteilen,
erhöht dies auch die Prozessstabilität
für die Serienproduktion. Bei
bdtronic gestaltet man die Zukunft
der Mobilität mit Prozesslösungen
für autonomes, sicheres und komfortables
Fahren und alternative
Antriebe. Im Bereich Autonomes
Fahren und Fahrerassistenz kommen
Dosieranwendungen für Radarund
LiDAR-Systeme zum Einsatz.
Dies reicht vom Vergießen von Sensoren,
dem Auftrag von wärmeleitfähigen
Materialien auf empfindliche
elektrische Bauteilen in Kameras bis
hin zum Fügen von Gehäusen und
Schenken Sie sich Unendlichkeit.
Mit einer Testamentsspende an EuroNatur
helfen Sie, das europäische Naturerbe
für kommende Generationen zu bewahren.
Elektronikbauteilen. Vor dem Verkleben
der Gehäuse werden diese
oftmals mit den eigens entwickelten
Plasmasystemen zur Oberflächenaktivierung
von bdtronic vorbehandelt.
Daneben bietet das Unternehmen
verschiedene Maschinenkonzepte
für das Imprägnieren von
Elektromotoren für die Automobilindustrie
an.
bdtronic GmbH
sales@bdtronic.de
www.bdtronic.com
Interessiert? Wir informieren Sie gerne. Bitte wenden Sie sich an:
Sabine Günther • Telefon +49 (0)7732/9272-0 • testamentsspende@euronatur.org
1/2023
61
Speicherprogrammierung
Device Lifecycle Management für MCUs
Segger Microcontroller GmbH
Segger hat in Zusammen arbeit
mit Renesas den Funktionsumfang
der professionellen Flasher
In-Circuit- Programmiergeräte
weiter ausgebaut. Zusätzlich zur
Hochgeschwindigkeits-Programmierung
von Renesas RA4- und
RA6-Mikrocontrollern mit Arm
Cortex-M33 Cores bietet Segger
nun auch das Device Lifecycle
Management (DLM) und die Trustzone-Partitionierung
Besitzer eines aktuellen Flasher
können die neueste Software ganz
einfach über www.segger.com herunterladen,
um diese neuen Funktionen
zu erhalten. Es gibt keine
Lizenz- oder sonstige Kosten und
keine versteckten Gebühren.
Die Segger-Lösung lässt sich
nahtlos in einen standardisierten
Produktions-Workflow integrieren.
Dafür sind keine Tools von Drittanbietern
erforderlich. Einmal konfiguriert,
kann der Segger Flasher im
Standalone-Modus bedient werden.
„Wir freuen uns, dass Segger
weite rhin exzellenten Support für
die Geräte der RA-Familie von
Renesas bietet“, sagt Bernd Westhoff,
Renesas‘ Marketing Director
RA Family MCU. „Mit dem erstmaligen
Support von Arm TrustZone
und unserem Device Life cycle
Management (DLM) hat Segger einmal
mehr seine Kompetenz unter
Beweis gestellt.“
„Ein möglichst breites Spektrum
an Geräten mit all ihren speziellen
Eigenschaften zu unterstützen, ist
und war schon immer Teil unserer
Flasher-Produktstrategie“, sagt Ivo
Geilenbrügge, Geschäftsführer von
Segger. „Das Thema Embedded
Security bleibt auch für Segger ein
aktuelles Fokusthema. Die Unterstützung
der neuesten Sicherheitsfunktionen
der Renesas RA-Geräte
war daher ein weiterer wichtiger
Zusammenarbeit mit Renesas sehr
gut umgesetzt werden konnte.“
Segger Flasher sind professionelle
In-Circuit-Programmiergeräte,
die speziell für den Einsatz im Kundendienst,
für die Programmierung
von Prototypen und für die Serienfertigung
entwickelt wurden. Sie werden
zur Programmierung von nichtflüchtigen
Speichern in Mikrocontrollern
und Systems-on-Chip (SoCs)
sowie von QSPI Flashes eingesetzt.
Diese Flasher können über einen PC
oder im Stand alone-Modus betrieben,
über USB und/oder Ethernet
angeschlossen und plattformübergreifend
für Linux, macOS und Windows
verwendet werden. Seggers
Flasher-In-Circuit-Programmiergeräte
sind schnell, robust, zuverlässig
und einfach zu bedienen.
Die Cortex-M33-basierten Bausteine
der Renesas RA4- und
RA6-MCU-Familien bauen auf den
Sicherheitsmerkmalen der Trustzone-M-Funktionalität
von Arm auf,
um zusätzliche Ebenen der Embedded-Sicherheit
zu bieten. Das DLM
definiert die verschiedenen Lebensphasen
eines Bausteins und steuert
die Fähigkeiten der Debug-Schnittstelle
sowie der seriellen Schnittstelle
im Boot-Modus. Zur Produktionszeit
kann der DLM-Status so konfiguriert
werden, dass der Zugriff auf
den Debug- und/oder Boot-Modus
gesperrt wird, um das System und
für die Mas-
Schritt auf diesem Gebiet für uns. die darin enthaltene Software zu
www.segger.com
Freianzeige_Anlassspende_104 senproduktion. x 43_Layout Wir freuen 1 uns, 23.05.16 dass dies in enger 15:07 schützen. ◄Seite 1
Und was feiern Sie in diesem Jahr?
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62 1/2023
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