STATIONENPLAN Name:__________________ Klasse:____ Station Titel 1 2 3 4 5 Lesetext 1 Lesetext 2 Fragen <strong>zum</strong> Text 1 Fragen <strong>zum</strong> Text 2 Satzzeichen 1 Satzzeichen 2 Laufdiktat Textpuzzle Partnerdiktat Arbeitsform � �� �oder �� � � � � �� erledigt Kontrolle Gesamtleistung:__________________ -2-
Lies den Text leise durch! Überlege wann wer spricht! Wähle für jede Person eine Farbe und markiere an der Seite. <strong>Mutter</strong> streikt Es ist ein Nachmittag wie jeder andere. Harald wird von seiner <strong>Mutter</strong> vom Kindergarten abgeholt, und sie gehen wie immer zuerst einkaufen. Zuhause angekommen, läuft Harald gleich ins Kinderzimmer. Sabine, seine ältere Schwester, baut gerade mit Legosteinen ein großes Hochhaus. <strong>Die</strong> <strong>Mutter</strong> bindet ihre Schürze um, packt die Einkaufstasche aus und räumt alles ein. Sie ist müde und setzt sich einen Moment hin. Aber so viel ist noch zu tun: Essen kochen, Wäsche waschen, aufräumen, Geschirr spülen. <strong>Die</strong> <strong>Mutter</strong> steht wieder auf und macht sich seufzend an die Arbeit. Da geht die Tür auf, der Vater kommt nach Hause. <strong>„</strong>Na, wie geht´s?“ fragt er, setzt sich hin und nimmt die Zeitung. <strong>„</strong>Ich bin so müde heute“, sagt die <strong>Mutter</strong>. <strong>„</strong>So“, sagt der Vater und blättert in seiner Zeitung. <strong>Die</strong> <strong>Mutter</strong> dreht sich nach den Kindern um. Sabine und Harald balgen sich auf dem Boden um ein paar Legosteine. Und der Vater liest. Plötzlich bekommt die <strong>Mutter</strong> eine große Wut. Warum hilft niemand mit? denkt sie. Jeden Abend muss sie die ganze Arbeit alleine machen. Und meistens ist sie müde, weil sie ganzen Tag schon im Geschäft gearbeitet hat. So oft schon hat sie die Kinder und den Vater gebeten mitzuhelfen. <strong>Die</strong> <strong>Mutter</strong> ist so wütend, dass sie am liebsten laut schimpfen möchte. Aber sie bleibt ganz ruhig. Sie hat eine Idee. Sie legt den Salat, den sie gerade putzen wollte, in den Kühlschrank zurück, nimmt eine Zeitung und setzt sich in den Sessel am Fenster. Der Vater sieht erstaunt von seiner Zeitung auf. <strong>„</strong>Ja, hast du denn jetzt Zeit zu lesen?“ fragt er. <strong>„</strong>Du liest doch auch“, sagt die <strong>Mutter</strong>. <strong>„</strong>Ich hab´ den ganzen Tag hart gearbeitet“, meint der Vater. <strong>„</strong>Ich auch“, sagt die <strong>Mutter</strong> und liest weiter. Lange noch schaut der Vater die <strong>Mutter</strong> an, schüttelt den Kopf und liest dann seine Zeitung weiter. Harald und Sabine spielen und spielen. Nach einer Weile fragt Sabine: <strong>„</strong>Mama, wann essen wir denn endlich, ich hab´ so Hunger.“ <strong>Die</strong> <strong>Mutter</strong> liest eifrig in ihrer Zeitung. Harald und Sabine kommen angelaufen. <strong>„</strong>Du machst ja gar kein Essen! Wir haben solchen Hunger!“ <strong>Die</strong> <strong>Mutter</strong> sagt ruhig: <strong>„</strong>Ich habe viel gearbeitet und bin sehr müde. Wenn ihr Hunger habt, macht euch selbst etwas zu essen.“ Und liest weiter. <strong>„</strong>Ja, aber...“, sagt Harald und läuft <strong>zum</strong> Vater. <strong>„</strong>Papa, die Mama macht nichts zu essen.“ Der Vater fragt: <strong>„</strong>Was soll denn das sein?“ <strong>„</strong>Ich bin einfach müde.“ <strong>Die</strong> Kinder und der Vater sind sprachlos. So etwas war noch nie da. Sigrid Mordi, aus: Boyer-Mayr, Miteinander lesen 2, S.147 -3-