Differenzierte Textarbeit zum Thema Familie „ Die Mutter streikt“

ZENTRUM FÜR INTERKULTURELLES LERNEN, BILINGUALITÄT UND SCHULENTWICKLUNG
Differenzierte Textarbeit zum Thema
Familie
„ Die Mutter streikt“
Teilaspekt: Rollen in der Familie/das traditionelle
Rollenbild
Von Marianne Seidel
Übersetzungen: Mirsada Islamovic, Mustafa Kucin
Layout: Susanne Haas, Petra Feichtinger
Zeitrahmen: 2 Unterrichtseinheiten
Arbeitsform: Offenes Lernen/Stationenbetrieb
Ziele: Die SchülerInnen sollen
� Sinnzusammenhänge erkennen (sinnerfassendes Lesen)
die eigene Familiensituation reflektieren (Fragen zum
Text)
� Sprache als Grundlage von Beziehungen verwenden
(Dialoge üben)
� Satzzeichen bei der direkten Rede richtig einsetzen
Querverweis: „Familie“ – Interkulturelles Lernen, Deutsch 5. Schulstufe,
Band 4, Bmbwk

STATIONENPLAN
Name:__________________ Klasse:____
Station Titel
1
2
3
4
5
Lesetext 1
Lesetext 2
Fragen zum Text 1
Fragen zum Text 2
Satzzeichen 1
Satzzeichen 2
Laufdiktat
Textpuzzle
Partnerdiktat
Arbeitsform
�
��
�oder
��
�
�
�
�
��
erledigt Kontrolle
Gesamtleistung:__________________
-2-

Lies den Text leise durch! Überlege wann wer spricht!
Wähle für jede Person eine Farbe und markiere an der Seite.
Mutter streikt
Es ist ein Nachmittag wie jeder andere. Harald wird von seiner Mutter vom Kindergarten
abgeholt, und sie gehen wie immer zuerst einkaufen.
Zuhause angekommen, läuft Harald gleich ins Kinderzimmer. Sabine, seine ältere Schwester,
baut gerade mit Legosteinen ein großes Hochhaus.
Die Mutter bindet ihre Schürze um, packt die Einkaufstasche aus und räumt alles ein. Sie ist
müde und setzt sich einen Moment hin. Aber so viel ist noch zu tun: Essen kochen, Wäsche
waschen, aufräumen, Geschirr spülen.
Die Mutter steht wieder auf und macht sich seufzend an die Arbeit. Da geht die Tür auf, der
Vater kommt nach Hause.
„Na, wie geht´s?“ fragt er, setzt sich hin und nimmt die Zeitung.
„Ich bin so müde heute“, sagt die Mutter.
„So“, sagt der Vater und blättert in seiner Zeitung.
Die Mutter dreht sich nach den Kindern um. Sabine und Harald balgen sich auf dem Boden
um ein paar Legosteine. Und der Vater liest.
Plötzlich bekommt die Mutter eine große Wut.
Warum hilft niemand mit? denkt sie. Jeden Abend muss sie die ganze Arbeit alleine machen.
Und meistens ist sie müde, weil sie ganzen Tag schon im Geschäft gearbeitet hat.
So oft schon hat sie die Kinder und den Vater gebeten mitzuhelfen.
Die Mutter ist so wütend, dass sie am liebsten laut schimpfen möchte. Aber sie bleibt ganz
ruhig.
Sie hat eine Idee. Sie legt den Salat, den sie gerade putzen wollte, in den Kühlschrank zurück,
nimmt eine Zeitung und setzt sich in den Sessel am Fenster.
Der Vater sieht erstaunt von seiner Zeitung auf. „Ja, hast du denn jetzt Zeit zu lesen?“ fragt er.
„Du liest doch auch“, sagt die Mutter.
„Ich hab´ den ganzen Tag hart gearbeitet“, meint der Vater.
„Ich auch“, sagt die Mutter und liest weiter.
Lange noch schaut der Vater die Mutter an, schüttelt den Kopf und liest dann seine Zeitung
weiter.
Harald und Sabine spielen und spielen.
Nach einer Weile fragt Sabine: „Mama, wann essen wir denn endlich, ich hab´ so Hunger.“
Die Mutter liest eifrig in ihrer Zeitung. Harald und Sabine kommen angelaufen. „Du machst ja
gar kein Essen! Wir haben solchen Hunger!“
Die Mutter sagt ruhig: „Ich habe viel gearbeitet und bin sehr müde. Wenn ihr Hunger habt,
macht euch selbst etwas zu essen.“ Und liest weiter.
„Ja, aber...“, sagt Harald und läuft zum Vater. „Papa, die Mama macht nichts zu essen.“
Der Vater fragt: „Was soll denn das sein?“
„Ich bin einfach müde.“
Die Kinder und der Vater sind sprachlos. So etwas war noch nie da.
Sigrid Mordi, aus: Boyer-Mayr, Miteinander lesen 2, S.147
-3-

Lies den Text laut deinem Partner/deiner Partnerin vor.
Suche im Text die Wörter der Wortliste und markiere sie.
Schlag in einem muttersprachlichen Wörterbuch nach.
Die Mutter streikt
Mutter holt Harald vom Kindergarten ab. Sie gehen zusammen einkaufen. Zu
Hause läuft Harald ins Kinderzimmer zu seiner Schwester Sabine.
Mutter packt die Einkaufstasche aus. Sie ist sehr müde, aber sie hat noch viel zu
tun: Essen kochen, Wäsche waschen, aufräumen, Geschirr waschen
Vater kommt nach Hause und liest die Zeitung. Die beiden Kinder streiten um
Legosteine.
„Warum hilft mir niemand? Ich arbeite auch den ganzen Tag in einem Geschäft.
Jeden Tag muss ich alles alleine machen“, denkt Mutter.
Sie hat eine Idee. Sie lässt alles stehen und nimmt sich auch eine Zeitung.
Vater ist erstaunt, Sabine fragt bald: „Ich habe solchen Hunger, wann essen
wir?“
Mutter antwortet: „Ich habe viel gearbeitet und bin sehr müde! Wenn ihr
Hunger habt, macht euch selbst etwas.“
Vater und Kinder sind sprachlos, so etwas war noch nie da.
Wortliste
der Kindergarten lesen, er liest
abholen, sie holt ab streiten, sie streiten
das Kinderzimmer helfen, er hilft
die Einkaufstasche das Geschäft
auspacken, sie packt aus alleine
das Essen, kochen die Idee
die Wäsche, waschen nehmen, sie nimmt
das Geschirr antworten, sie antwortet
die Zeitung sprachlos
-4-

Pročitaj tekst svom partneru / svojoj partnerici.
Traži u tekstu riječi (reči) sa liste i markiraj ih.
Pronađi ih u riječniku (rečniku) maternjeg jezika.
Mama štrajkuje
Mama podiže Haralda iz dječjeg (dečjeg) vrtića (zabavišta). Oni idu zajedno
trgovati (kupovati). Harald trči doma (kući) u dječju (dečju) sobu prema svojoj
sestri.
Mama rasprema kupljene svari. Ona je veoma umorna, ali ima još puno toga da
uradi: jelo skuhati, veš oprati, pospremiti, posuđe oprati.
Otac dolazi doma (kući) i čita novine. Djeca (deca) se svađaju oko lego kockica.
“Zašto mi netko ne pomogne? Ja radim takođe cijeli (ceo) dan u trgovini. Svaki
dan moram sve sama raditi”, misli mama.
Ona ima ideju. Ona ostavlja sve i uzima takođe novine.
Otac je iznenađen i pita Sabine: “ Ja sam tako gladan, kada jedemo?”
Mama odgovori: “Ja sam dosta radila i vrlo sam umorna! Ako ste gladni, sami
napravite sebi nešto.”
Otac i djeca (deca) su nijemi (nemi), tako nešto se još nije desilo.
Lista riječi (reči)
dječji (dečji) vrtić čitati, on čita
podizati, ona podiže svađati se oni se svađaju
dječja (dečja) soba pomoći, on pomaže
vrećica za kupovinu trgovina
raspakivati, ona raspakuje sama
jelo, kuhati ideja
veš, prati uzeti, ona uzima
posuđe odgovoriti, ona odgovori
novine nijem (nem)
-5-

Arkadaşına yazıyı seslice oku
Yazıda, kelime listesindeki kelimeleri işaretle!
Türkçe sözlükte kelimeleri bul
Anne grev etti
Anne Haraldı çocuk yuvasından aldı.Birlikte alış veriş ettiler. Evde Harald
çocuk odasındaki kızkardeşi sabineye koştu.
Anne alışveriş çantasını boşaltı. Çok yorgundu, ama daha: yemek yapmak, etrafı
toplamak, elbise yıkamak, bulaşık yıkamak gibi yapacağı çok iş vardı.
Baba da eve geldi ve gazete okumaya başladı. Her iki çocuk lego taşları için
kavgaya tutuştular.
“Neden kimse bana yardım etmiyor? Bende bütün gün bir dükkanda
çalışıyorum. Her gün her şeyi yanlız yapmak zorundayım”, diye düşündü anne.
Anne biraz düşündükten sonra herşeyi yüzüstü bıraktı ve bir gazeteyi eline aldı.
Baba hayret etmeye başladı. Az sonra Sabine sordu: “açım, ne zaman yemek
yiyeceğiz?”
Anne: “ Çok çalıştım ve yoruldum! Eğer aç iseniz kendiniz birşeyler yapın”
diye cevapladı.
Baba ve çocuklar hayretler içinde donakaldılar. Böyle bir şeyle ilk kez
karşılaşıyorlardı.
Kelime Listesi
Çocuk yuvası Okumak, o okuyor
Almak, o aldı Kavga etmek, onlar kavga
ediyorlar
Çocuk odası Yardım etmek, o yardım ediyor
Alışveriş çantası Dükkan
Toplamak, o topladı Yalnız
Yemek pişirmek Düşünce
Elbise yıkamak almak, o alıyor
Bulaşık Cevap vermek, o cevap eriyor
Gazete Hayret etmek
-6-

Fragen zum Text „Die Mutter streikt“:
1. Was erledigt Mutter, nachdem sie Harald vom Kindergarten abholt?
2. Welche Hausarbeiten hat Mutter zu Hause zu tun? Zähle auf:
3. Was hat Vater nach der Arbeit noch alles zu tun?
4. Aus welchem Grund wird Mutter plötzlich wütend?
5. Wie reagiert Mutter in ihrer Wut? (Was macht sie in ihrer Wut?)
6. Wie reagieren die anderen auf Mutters plötzliche Idee?
7. Verstehen die Kinder, warum Mutter kein Abendessen vorbereitet?
8. Wie könnte dieser Abend ohne Streit enden?
9. Stell dir vor, das kommt in deiner Familie vor – wie würdest du dich
verhalten?
10.Was, glaubst du, können die einzelnen Familienmitglieder tun, damit so eine
Situation, die meistens mit Streit endet, verhindert werden kann?
-7-

Überlege: richtig oder falsch?
Mutter holt Harald von seinem Freund ab.
Sie gehen zusammen einkaufen.
Zu Hause läuft Harald gleich zu seinem Vater.
Mutter packt die Einkaufstasche aus.
Sie ist gar nicht müde.
Sie muss noch den Eisschrank ausräumen.
Vater liest die Zeitung.
Die beiden Kinder streiten um die Buntstifte.
Die Mutter arbeitet den ganzen Tag in einem Büro.
Sie kocht, dann nimmt sie sich eine Zeitung.
Vater ist erstaunt.
Sabine fragt: „Wann essen wir?“
Mutter antwortet: „Gleich, mein Schatz!“
Vater und Kinder sind sprachlos, so etwas war noch nie da.
-8-
r f

Satzzeichen:
Setze die Satzzeichen und beachte die Zeichen der direkten Rede:
(mit Rotstift)
Harald und Sabine spielen und spielen
Nach einer Weile fragt Sabine Mama, wann essen wir denn
endlich, ich hab so Hunger
Die Mutter liest eifrig in ihrer Zeitung Harald und Sabine
kommen angelaufen Du machst ja gar kein Essen Wir
haben solchen Hunger
Die Mutter sagt ruhig Ich habe viel gearbeitet und bin sehr
müde Wenn ihr Hunger habt, macht euch selbst etwas zu essen
Und liest weiter
Ja, aber... sagt Harald und läuft zum Vater Papa,
die Mama macht nichts zu essen
Der Vater fragt Was soll denn das sein
Ich bin einfach müde
Die Kinder und der Vater sind sprachlos So etwas war noch
nie da
-9-

Satzzeichen
Vater und Mutter sprechen!
Überlege, wann Vater spricht und wann Mutter spricht.
Unterstreiche die Rede mit zwei verschiedenen Farben, dann erst
setze die Satzzeichen
Vater fragt Mutter Wie geht es dir Ich bin so müde heute
sagt die Mutter Die ganze Arbeit überlegt Mutter
lastet auf mir und nimmt sich eine Zeitung
Hast du denn Zeit Zeitung zu lesen meint Vater
Mutter antwortet Aber du liest doch auch Ja aber ich
habe den ganzen Tag gearbeitet erklärt Vater
Ich auch erklärt Mutter und liest weiter
-10-

Laufdiktat
Die Mutter streikt
Es ist ein Nachmittag wie jeder andere. Harald
wird von seiner Mutter vom Kindergarten
abgeholt, und sie gehen wie immer zuerst
einkaufen.
Zuhause angekommen, läuft Harald gleich ins
Kinderzimmer. Sabine, seine ältere Schwester,
baut gerade mit Legosteinen ein großes
Hochhaus.
Die Mutter bindet ihre Schürze um, packt die
Einkaufstasche aus und räumt alles ein.
Sie ist müde und setzt sich einen Moment hin.
Aber so viel ist noch zu tun: Essen kochen,
Wäsche waschen, aufräumen, Geschirr spülen.
Die Mutter steht wieder auf und macht sich
seufzend an die Arbeit.
-11-

Schneide einzelne Satzstreifen aus. Mische sie und setze den Text
in der richtigen Reihenfolge zusammen.
Mach ein Partnerdiktat
Die Mutter streikt
Mutter holt Harald vom Kindergarten ab. Sie gehen zusammen
einkaufen.Zu Hause läuft Harald ins Kinderzimmer zu seiner Schwester
Sabine.
Mutter packt die Einkaufstasche aus. Sie ist sehr müde, aber sie hat noch
viel zu tun: Essen kochen, Wäsche waschen, aufräumen, Geschirr waschen.
Vater kommt nach Hause und liest die Zeitung. Die beiden Kinder streiten
um Legosteine.
„Warum hilft mir niemand? Ich arbeite auch den ganzen Tag in einem
Geschäft. Jeden Tag muss ich alles alleine machen“, denkt Mutter.
Sie hat eine Idee. Sie lässt alles stehen und nimmt sich auch eine Zeitung.
Vater ist erstaunt, Sabine fragt bald: „Ich habe solchen Hunger, wann essen
wir?“
Mutter antwortet: „Ich habe viel gearbeitet und bin sehr müde! Wenn ihr
Hunger habt, macht euch selbst etwas.“
Vater und Kinder sind sprachlos, so etwas war noch nie da.
-12-