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PPP-Newsletter Nr. 1/2008 des BWI-Bau vom 11.01.2008

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<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 1/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 11.01.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Stadt Winterberg. Kurpark.<br />

Ausschreibung eines <strong>PPP</strong>-Projektes im Kurpark der Stadt Winterberg. Gesucht werden Investoren,<br />

die folgende Einrichtungen zur Mitnutzung durch die Stadt Winterberg errichten:<br />

o Hallenbad mit Freibad oder Außenbecken (inkl. getrenntem Bewegungsbad) und Saunawelt<br />

o Kultur- und Kongresshalle und in das Gesamtkonzept integrierter Tourismus-Information<br />

Die Stadt strebt an, über diese "Min<strong>des</strong>tangebote" hinaus ein hochwertiges Gesamtprojekt mit weiteren<br />

Einrichtungen (Wellnesswelt; Beauty und Schönheitsangebote; Gesundheitsangebote; gastronomische<br />

Angebote; Hotelneubau) zu realisieren. Die Errichtung dieser Ergänzungsmodule erfolgt auf<br />

wirtschaftliches Risiko <strong>des</strong> Investors.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für den Eingang der Teilnahmeanträge: 31.01.<strong>2008</strong>.<br />

Dokumentennummer im Amtsblatt der EU (TED): 303417-2007.<br />

• Stadt Dinslaken. Feuer- und Rettungswache.<br />

Die Stadt Dinslaken beabsichtigt den Neubau einer Feuer- und Rettungswache in Dinslaken. Das<br />

Projekt umfasst als <strong>PPP</strong>-Modell Planung und Neubau der Feuer- und Rettungswache, Betrieb und<br />

Unterhaltung der neuen Feuer- und Rettungswache über 25 Jahre sowie die Finazierung.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für den Eingang der Teilnahmeanträge: 15.02.<strong>2008</strong>.<br />

Dokumentennummer im Amtsblatt der EU (TED): 301667-2007.<br />

• Lan<strong>des</strong>hauptstadt Hannover. Sporthallen.<br />

Gesamtsanierung und Erweiterung von 2 Sporthallen in Hannover im Rahmen einer <strong>PPP</strong>. Ziel <strong>des</strong><br />

Auftraggebers ist es, Planung, Sanierung und Erweiterung, die Wartungsleistungen (für die Dauer der<br />

Gewährleistung) und die Finanzierung beider Sporthallen zu vergeben. Die vertragliche Nutzungsdauer<br />

beträgt 20 Jahre nach Abnahme der <strong>Bau</strong>leistungen.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für den Eingang der Teilnahmeanträge: 15.02.<strong>2008</strong>.<br />

Dokumentennummer im Amtsblatt der EU (TED): 304844-2007.<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Kreis Soest. <strong>PPP</strong>-Berater.<br />

Das geplante <strong>PPP</strong>-Projekt "Rettungszentrum <strong>des</strong> Kreises Soest" werden folgende Berater betreuen:<br />

o Wirtschaftliche Beratung: Makon GmbH & Co. KG<br />

o Technische Beratung: Ebert Ingenieure Nürnberg GbR<br />

o Juristische Beratung: Rechtsanwälte Rödl & Partner GbR<br />

Gesamtauftragswert: rd. 380.000 Euro.<br />

Dokumentennummer im Amtsblatt der EU (TED): 301218-2007.<br />

• Land Niedersachsen. <strong>PPP</strong>-Berater.<br />

Als <strong>PPP</strong>-Berater <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Niedersachsen bei der Errichtung einer teilprivatisierten Justizvollzugsanstalt<br />

(Begleitung <strong>des</strong> Vergabeverfahrens, Entwurf <strong>des</strong> Vertragswerkes) ist die Bietergemeinschaft<br />

Prof. Weiss + Partner GmbH / Nörr Stiefenhofer Lutz ausgewählt worden.<br />

Auftragswert: rd. 500.000 Euro. Dokumentennummer im Amtsblatt der EU (TED): 5916-<strong>2008</strong>.<br />

• Stadt Siegburg. Bad.<br />

Die Stadtentwicklungsgesellschaft Siegburg hat dem Bäderbetreiber s.a.b. gmbh & co. kg aus Friedrichshafen<br />

den Zuschlag für die Konzessionsübernahme <strong>des</strong> Oktupus-Ba<strong>des</strong> in Siegburg erteilt. Die<br />

Partnerschaft läuft über 30 Jahre. Ab Juli <strong>2008</strong> wird die s.a.b. das Bad übernehmen und in 14 monatiger<br />

<strong>Bau</strong>zeit zu einem Gesundheits- und Erlebnispark umbauen.<br />

Quelle: http://www.sab-bodensee.com/Newsdetails.99+M506616f7952.0.html


- 2 -<br />

• Land Baden-Württemberg. JVA Offenburg.<br />

Die Kötter Justizdienstleistungen GmbH & Co. KG aus Essen hat die europaweite Ausschreibung<br />

über Betriebsleistungen für die neue JVA Offenburg gewonnen.<br />

Quelle: http://www.koetter.de/ (Pressemitteilung <strong>vom</strong> 28.12.2007)<br />

Der Zuschlag für Planung, <strong>Bau</strong>, <strong>Bau</strong>unterhaltung und Finanzierung der Justizvollzugsanstalt war bereits<br />

Ende 2006 an die Ed. Züblin AG gegangen (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 21/2006 <strong>vom</strong> 17.11.2006).<br />

Weitere Informationen<br />

• Land Niedersachsen. Weitere <strong>PPP</strong>-Pilotprojekte.<br />

Im Rahmen seines 2. <strong>PPP</strong>-Förderprogramms wird das Land Niedersachsen im Jahr <strong>2008</strong> fünf neue<br />

<strong>PPP</strong>-Pilotprojekte im Hoch- sowie im Straßenbau mit jeweils 20.000 Euro unterstützen (vgl. <strong>PPP</strong>-<br />

<strong>Newsletter</strong> 11/2007 <strong>vom</strong> 01.06.2007). Ausgewählt wurden folgende Projekte:<br />

o Landkreis Harburg: Machbarkeitsstudie für die Ostumgehung Buchholz<br />

o Gemeinde Bad Rothenfelde: Neubau <strong>des</strong> Hallen-Sole-Wellenba<strong>des</strong><br />

o Landkreis Grafschaft Bentheim: Neubau einer Zweifeldsporthalle am Gymnasium Nordhorn<br />

o Lan<strong>des</strong>hauptstadt Hannover: Gesamtsanierung/-modernisierung <strong>des</strong> Schulzentrums Stöcken<br />

o Stadt Wilhelmshaven: Gesamtsanierung von 31 städtischen Schulgebäuden<br />

Insgesamt sollen die Pilotprojekte Investitionen in Höhe von rd 79 Millionen Euro auslösen.<br />

Quelle: http://www.mw.niedersachsen.de/master/C43798366_L20_D0_I712.html#<br />

• Partnerschaften Deutschland Gesellschaft (PDG). Internetpräsenz angekündigt.<br />

Das Bun<strong>des</strong>finanzministerium will noch im Januar <strong>2008</strong> eine Internetpräsenz unter der Adresse<br />

http://www.partnerschaftendeutschland.de frei schalten, auf der sich Interessenten über die PDG und<br />

die Möglichkeiten einer Beteiligung informieren können. Mit der Freischaltung der Internetseite soll<br />

der Startschuss für das Markterkundungsverfahren fallen, mit der das Interesse bei Ländern, Kommunen<br />

und der privaten Wirtschaft an einer Beteiligung eruiert werden soll.<br />

Quelle: Hauptverband der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie<br />

• <strong>PPP</strong> für kommunale Straßen. Entscheidungshilfe.<br />

Die Arbeitsgruppe "Kommunale Straßen" im Bun<strong>des</strong>verband Public Private Partnership hat eine Entscheidungshilfe<br />

für <strong>PPP</strong>-Projekte im kommunalen Straßenbau erarbeitet. Zum Download unter<br />

http://www.bvmb.de/espresso/_data/Broschuere_<strong>PPP</strong>_fuer_kommunale_Strassen_Nov_07_verkleinert.pdf<br />

• RKW. <strong>PPP</strong>-Mittelstandsmodell <strong>Bau</strong>.<br />

Ein Bericht über die Veranstaltung am 8. August in Unna sowie die Vorträge der Veranstaltung am<br />

13. November 2007 in Veitshöchheim zum Thema "<strong>PPP</strong>-Mittelstandsmodell" zum Download unter:<br />

http://www.rkw.de/02_loesung/02_<strong>Bau</strong>wirtschaft/<strong>PPP</strong>-Mittelstandsmodell_<strong>Bau</strong>/index.html<br />

Veranstaltungshinweis<br />

• <strong>PPP</strong> und Handwerk. Abschlussveranstaltung.<br />

Im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft <strong>Bau</strong> <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums für Verkehr, <strong>Bau</strong> und<br />

Stadtentwicklung haben die HafenCity Universität und die Handwerkskammer Hamburg ein gemeinsames<br />

Forschungsprojekt zum Thema "<strong>PPP</strong> und Handwerk" durchgeführt. Dazu findet am Mittwoch,<br />

30. Januar <strong>2008</strong>, 13:30 bis 17.30 Uhr, in der Handwerkskammer Hamburg die Schlussveranstaltung<br />

statt. Programm und Anmeldeformular unter http://141.22.139.11/04_forschung/ppp/ppp_aktuell.php<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280<br />

Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 3 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• • Verordnung (EG) <strong>Nr</strong>. 1422/2007 zu den Schwellenwerten für europaweite Ausschreibungen<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2420<br />

Niedrigere Schwellenwerte für öffentliche Ausschreibungen<br />

Die Europäische Kommission hat die Schwellenwerte für europaweite Ausschreibungen durch Verordnung<br />

(EG) <strong>Nr</strong>. 1422/2007 neu festgesetzt. Diese Verordnung trat am 1. Januar <strong>2008</strong> in Kraft und<br />

gilt bis Ende 2009.<br />

Gegenüber den in § 2 VgV genannten Schwellenwerten wurden die neue, durchweg niedrigere<br />

Schwellenwerte festgelegt. Wegen <strong>des</strong> Vorrangs <strong>des</strong> Gemeinschaftsrechts gegenüber dem nationalen<br />

Recht müssen öffentliche Aufträge nunmehr ab dem neuen, niedrigeren Schwellenwert nach den<br />

Vorschriften <strong>des</strong> Vierten Teils <strong>des</strong> GWB europaweit ausgeschrieben werden.<br />

Öffentliche Auftraggeber haben folgende neue Schwellenwerte zu beachten:<br />

<strong>Bau</strong>aufträge: € 5,150 Mio. gegenüber bisher € 5,278 Mio. (Alle Auftraggeber)<br />

Liefer- und Dienstleistungsaufträge<br />

€ 133.000 gegenüber bisher € 137.000 (Oberste und obere Bun<strong>des</strong>behörden und<br />

vergleichbare Bun<strong>des</strong>einrichtungen)<br />

€ 412.000 gegenüber bisher € 422.000 (Sektorenauftraggeber - Trinkwasser-, Energieversorgungs-<br />

oder Verkehrsbereich)<br />

€ 206.000 gegenüber bisher € 211.000 (alle übrigen öffentlichen Auftraggeber)<br />

• OLG Düsseldorf, Beschluss <strong>vom</strong> 12. Dezember 2007 - Verg 30/07<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2422<br />

Ausschreibungspflichten beim Verkauf von Grundstücken<br />

Die Vergabestelle betrieb einen Investorenwettbewerb für den Verkauf zusammenhängender städtischer<br />

Grundstücke. Der Erwerber sollte sich nicht nur zu einer den Festsetzungen <strong>des</strong> Bebauungsplans<br />

entsprechenden Neubebauung innerhalb bestimmter Frist verpflichten, sondern auch entsprechend<br />

einem von ihm entwickelten <strong>Bau</strong>konzept. Die Vergabestelle verhandelte mit dem ausgesuchten<br />

Bieter <strong>des</strong>sen Bebauungskonzept. Der Entwurf <strong>des</strong> Kaufvertrags enthielt weitere Vorgaben der<br />

Vergabestelle an die von ihr gewünschte Bebauung und Nutzung.<br />

Das OLG Düsseldorf qualifizierte das Verfahren als die Ausschreibung für einen öffentlichen <strong>Bau</strong>auftrag.<br />

Denn der Investor habe ein <strong>Bau</strong>werk zu errichten, das einen von der Vergabestelle erkannten<br />

städtebaulichen Entwicklungsbedarf erfüllen solle.<br />

Der Senat berief sich auf den EuGH, nach <strong>des</strong>sen Rechtsprechung der bloße Zusammenhang eines<br />

öffentlichen <strong>Bau</strong>auftrags mit der öffentlich-rechtlichen Planungshoheit und deren Ausübung durch den<br />

öffentlichen Auftraggeber den Vertrag nicht aus dem Anwendungsbereich <strong>des</strong> Vergaberechts hinausführe<br />

(EuGH, Urteil <strong>vom</strong> 12. Juli 2001 - C-399/98).


- 4 -<br />

Auch komme es für die Annahme eines öffentlichen <strong>Bau</strong>auftrags nicht darauf an, ob sich der öffentliche<br />

Auftraggeber eine <strong>Bau</strong>leistung für Zwecke seiner eigenen Aufgabenerfüllung körperlich beschaffe.<br />

Der EuGH habe inzwischen nämlich mehrfach entschieden, dass das Vorliegen eines öffentlichen<br />

<strong>Bau</strong>auftrags nicht davon abhängig zu machen sei, dass der öffentliche Auftraggeber mit der Vergabe<br />

eines öffentlichen <strong>Bau</strong>auftrags einen eigenen Beschaffungsbedarf befriedigen wolle (EuGH, Urteil<br />

<strong>vom</strong> 12. Juli 2001 - C-399/98; Urteil <strong>vom</strong> 18. November 2004 - C126/03; Urteil <strong>vom</strong> 11. Januar 2005 -<br />

C-26/03; Urteil <strong>vom</strong> 18. Januar 2007 - C-220/05). Vielmehr sei allein für maßgebend, dass der Auftraggeber<br />

kraft der mit dem Auftragnehmer getroffenen Vereinbarung die Verfügbarkeit <strong>des</strong> zu errichtenden<br />

<strong>Bau</strong>werks für die ihm verliehene öffentliche Zweckbestimmung rechtlich sicherstellen könne.<br />

Trotz <strong>des</strong> Vorliegens einer abweichenden Entscheidung <strong>des</strong> Bayerischen Obersten Lan<strong>des</strong>gerichts<br />

(Beschluss <strong>vom</strong> 19. Oktober 2000 - Verg 09 / 00 9 / v / Str), die noch die Befriedigung eines eigenen<br />

Beschaffungsbedarfs <strong>des</strong> öffentlichen Auftraggebers gefordert hatte, sah der Senat von einer Vorlage<br />

der Sache an den Bun<strong>des</strong>gerichtshof sah ab. Denn die Rechtslage sei durch die höchstrichterliche<br />

Rechtsprechung <strong>des</strong> Gerichtshofs der Europäischen Gemeinschaften in dem Sinne geklärt, dass bei<br />

der Prüfung eines öffentlichen <strong>Bau</strong>auftrags auf einen eigenen Beschaffungsbedarf <strong>des</strong> öffentlichen<br />

Auftraggebers nicht abzustellen sei. Nach der Feststellung, dass das Investorenauswahlverfahren<br />

dem Vergaberecht unterlag, entschied der Senat, dass das Verfahren wegen zahlreicher Rechtsverstöße<br />

zu Lasten der am Auftrag interessierter Unternehmen aufzuheben sei.<br />

Mit der Entscheidung bestätigt der Senat seine mit der Alhorn-Entscheidung <strong>vom</strong> 13. Juni 2007 begründete<br />

Rechtsprechung. Eine weitere Entscheidung <strong>des</strong> OLG Düsseldorf ist in dem noch anhängigen<br />

Beschwerdeverfahren gegen den Beschluss der VK Münster <strong>vom</strong> 26. September 2007 (VK<br />

17/07) zu rechnen.<br />

Es bleibt festzuhalten, dass der Verkauf eines Grundstücks dann dem Vergaberecht unterfällt, wenn<br />

der Inhalt der von dem kommunalen Verkäufer gewünschten Bebauung entweder im Rahmen <strong>des</strong><br />

Grundstückskaufvertrages oder im Wege <strong>des</strong> städtebaulichen Vertrages von der Kommune vorgegeben<br />

ist. Die Ausschreibungspflicht entfällt nur dann, solange sich die Vorgaben an den Investor allein<br />

aus dem <strong>Bau</strong>planungsrecht, insbesondere aus einem bestehenden B-Plan ergeben.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

40213 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 – 88 29 29<br />

Fax +49 211 – 88 29 26<br />

Mobil +49 160 – 47 20 722<br />

berger@mkrg.com<br />

www.mkrg.com


- 5 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 2/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 25.01.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Stadt Neuss. Schule.<br />

Schlüsselfertige Errichtung sowie Betrieb (Instandhaltung, Hausmeisterdienste) eines mehrgeschossigen<br />

Schulgebäu<strong>des</strong> für die Musik- und Volkshochschule (VHS) Neuss sowie das Studienzentrum<br />

Neuss der FernUniversität Hagen mittels alternativer Projektfinanzierung. Vertragszeitraum: 20 Jahre.<br />

Im <strong>Bau</strong>grund befinden sich Reste mittelalterlicher Gebäudeteile, die in den Neubau <strong>des</strong> Schulgebäu<strong>des</strong><br />

nach konkreten Vorgaben integriert werden sollen. Das zu bebauende Grundstück liegt am östlichen<br />

Rand der Neusser Innenstadt. Pressebericht mit einem Blick aufs Grundstück unter:<br />

http://www.ngz-online.de/public/article/regional/neuss/nachrichten/516229<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für den Eingang der Teilnahmeanträge: 11.02.<strong>2008</strong>.<br />

Dokumentennummer im Amtsblatt der EU (TED): 009815-<strong>2008</strong>.<br />

• Freie und Hansestadt Hamburg. Universitätsgebäude.<br />

Neubau und Finanzierung, Betrieb und Bewirtschaftung der HafenCity Universität (HCU).<br />

Vertragszeitraum: 25 Jahre. Als Finanzierungsform ist eine Forfaitierung mit Einredeverzicht vorgesehen.<br />

Die Planungsleistungen bis einschließlich Leistungsphase 5 werden durch den Sieger <strong>des</strong><br />

durchgeführten Architektenwettbewerbs, das Büro Code Unique, erbracht.<br />

Der <strong>Bau</strong> <strong>des</strong> HCU-Gebäu<strong>des</strong> soll "ein Musterbeispiel für nachhaltiges, energieeffizientes und urbanes<br />

<strong>Bau</strong>en werden", so die Behörde für Wissenschaft und Forschung in einer Presseinformation. Informationen<br />

zum Neubau unter: http://www.hcu-hamburg.de/hcu2_neubau2.html<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für den Eingang der Teilnahmeanträge: 12.03.<strong>2008</strong>.<br />

Dokumentennummer im Amtsblatt der EU (TED): 009813-<strong>2008</strong>.<br />

• Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens. Schulen.<br />

Planung, Finanzierung, Sanierung und teilweiser Neubau sowie Teilbetrieb von sechs Schulen der<br />

Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens als <strong>PPP</strong>-Projekt.<br />

Vertragszeitraum: 25 Jahre (zuzüglich der <strong>Bau</strong>- und Sanierungsphase von bis zu 3 Jahren). Der Auftraggeber<br />

fordert eine Projektfinanzierung. Im Falle einer Forfaitierung ist der Auftraggeber nicht bereit,<br />

einen Einwendungs- oder Einredeverzicht zu erklären.<br />

Weitere Informationen zum Projekt im Webangebot der Deutschsprachigen Gemeinschaft unter:<br />

http://www.dglive.be/<strong>des</strong>ktopdefault.aspx/tabid-75/222_read-29889/<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für den Eingang der Teilnahmeanträge: 29.2.<strong>2008</strong>.<br />

Dokumentennummer im Amtsblatt der EU (TED): 0<strong>2008</strong>6-<strong>2008</strong>.<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Stadt Bergneustadt. Schulen.<br />

Der Rat der Stadt Bergneustadt hat am 09.01.<strong>2008</strong> beschlossen, den Zuschlag im <strong>PPP</strong>-Verfahren zur<br />

Sanierung, Finanzierung und Betrieb der städtischen Schulen an die SKE Facility Management<br />

GmbH (SKE) aus Mannheim zu erteilen.<br />

Quelle: http://www.bergneustadt.de/archiv.0.html?&no_cache=1


- 6 -<br />

Weitere Informationen<br />

• Deutsches Institut für Urbanistik (Difu). Studie "<strong>PPP</strong> und Mittelstand".<br />

Im <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 22/2007 <strong>vom</strong> 23.11.2007 hatten wir auf erste Ergebnisse der Studie "<strong>PPP</strong> und<br />

Mittelstand" hingewiesen, die auf einer Veranstaltung in Frankfurt vorgestellt wurden. Nunmehr sind<br />

die ausführlichen Ergebnisse der Studie, die das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) in Kooperation<br />

mit dem Institut für Site und Facility Management GmbH (ISFM) erarbeitete, veröffentlicht worden.<br />

Zudem sind unter dem Titel "<strong>PPP</strong> - Wirtschaftlichkeit, Qualitäten, Beratung, Partnerschaft" die<br />

Ergebnisse einer Ergänzungsbefragung zur Wirtschaftlichkeit von <strong>PPP</strong>-Projekten und zu weiteren<br />

Sachverhalten publiziert worden. Beide Unterlagen zum Download unter: http://www.difu.de<br />

• Partnerschaften Deutschland Gesellschaft (PDG). Internetpräsenz freigeschaltet.<br />

Das Bun<strong>des</strong>finanzministerium hat jetzt die Internetpräsenz der Partnerschaften Deutschland freigeschaltet.<br />

Dort finden sich Informationen über die Ziele der Einrichtung und die weiteren Schritte zur<br />

Beteiligung <strong>des</strong> privaten Sektors.<br />

Zunächst soll durch eine Markterkundung eruiert werden, welche Erwartungen die Privatwirtschaft als<br />

Adressat der europaweiten Ausschreibung an das Konzept stellt. Dazu ist ein Fragebogen konzipiert<br />

worden, der bis zum 10. März <strong>2008</strong> an das Projektteam im Bun<strong>des</strong>finanzministerium übersandt werden<br />

kann. Anhand der Rückmeldungen soll das Konzept optimiert und anschließend die Ausschreibung<br />

zur Auswahl der privaten Partner durchgeführt werden.<br />

Internet: http://www.partnerschaften-deutschland.de<br />

• Führungskräfte Forum <strong>des</strong> Behörden Spiegels. Präsentationen der <strong>PPP</strong>-Veranstaltungen.<br />

Am 13. und 29. November 2007 veranstaltete der Behörden Spiegel gemeinsam mit der RSBK<br />

GmbH in Hamburg und München zwei Foren zum Thema <strong>PPP</strong>, die die Teilnehmer über aktuelle<br />

<strong>PPP</strong>-Projekte in Nord- und Süddeutschland informierten. Die Präsentationen zum Download unter:<br />

http://www.fuehrungskraefteforum.de/ (Rubrik "Vergangene Veranstaltungen")<br />

• Boll, Philipp: Dissertation "Investitionen in Public Private Partnership-Projekte".<br />

Es wird untersucht, wie sich Eigenkapitalinvestoren während <strong>des</strong> Lebenszyklus eines <strong>PPP</strong>-Projektes<br />

beteiligen können und welche Anforderungen sie bei der Anlage in <strong>PPP</strong>-Projekte und hinsichtlich der<br />

Verteilung der Risiken haben. Erschienen im Immobilien Manager Verlag (IMV), Köln 2007. 350 Seiten.<br />

57,00 Euro. ISBN 978-3-89984-177-0.<br />

• Ax / Schneider / <strong>Bau</strong>mann: Das <strong>PPP</strong>-Lexikon - 1.000 Begriffe zum Thema <strong>PPP</strong>.<br />

Das Lexikon stellt ein umfassen<strong>des</strong> Nachschlagewerk zum Thema <strong>PPP</strong> dar. Erschienen im Ax,<br />

Schneider Verlag, Neckargemünd 2007. 370 Seiten. 21,19 Euro. ISBN 978-3-940489-06-7.<br />

• ALPINE-<strong>Bau</strong>. Konsortium mit Gazprom.<br />

Der Salzburger <strong>Bau</strong>konzern ALPINE und seine spanische Mutter FCC haben die russische Gazprom<br />

als Partner gewonnen und ein Konsortium mit drei Gesellschaften <strong>des</strong> Erdgasförderers gegründet.<br />

Vervollständigt wird das Konsortium durch den portugiesischen Autobahnbetrieb-Spezialisten Brisa.<br />

Mit Hilfe der unterschiedlichen Kompetenzen der Konsortialpartner will man als erstes den Auftrag für<br />

zwei kürzlich ausgeschriebene Konzessionen in Russland erhalten. Ein Projekt umfasst einen 43 Kilometer<br />

langen Abschnitt der Autobahn Moskau - Sankt Petersburg, das zweite Projekt über 30 Kilometer<br />

schafft eine bessere Anbindung an die bestehende Autobahn M1 (Moskau - Minsk).<br />

Quelle: http://www.alpine.at/de/news/pm_news/pm/PA_Gazprom_131207.pdf<br />

Veranstaltungshinweis<br />

<strong>PPP</strong>-Vertragsgestaltung im Öffentlichen Hochbau. <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Workshop am 10. April <strong>2008</strong> in Düsseldorf.<br />

Referenten: RA Matthias Berger, Mütze Korsch, und RA'in Irmgard Jonas, Hochtief AG. Programmablauf<br />

und Anmeldung sind in der Anlage beigefügt.<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280<br />

Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 7 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• • Bun<strong>des</strong>verfassungsgericht, Beschluss <strong>vom</strong> 27. Dezember 2007 – 2 BvR 1061/05<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2426<br />

Zur Schnittstelle zwischen Öffentlicher Hand und Privatem Betreiber einer JVA<br />

Der Strafgefangene und spätere Beschwerdeführer war in einer JVA als Einkaufshelfer bei einem privaten<br />

Unternehmen tätig, welches in der Anstalt die Einkaufsstelle für Gefangene betrieb. Aufgrund<br />

eines Diebstahlsverdachts durfte er seine Tätigkeit nicht weiter ausüben. Nach dem Freispruch von<br />

diesem Vorwurf wurde die Ablösungsverfügung zwar aufgehoben, die Wiedereinsetzung als Einkaufshelfer<br />

lehnte die Vollzugsanstalt aber mit der Begründung ab, das private Unternehmen habe<br />

kein Interesse an einer weiteren Beschäftigung und die Vollzugsanstalt könne nicht mehr tun, als die<br />

Tätigkeit beim privaten Unternehmen zu beantragen. Den hiergegen eingelegten Antrag lehnte das<br />

Landgericht Karlsruhe ab.<br />

Die beim Bun<strong>des</strong>verfassungsgericht eingelegte Verfassungsbeschwerde hatte Erfolg. Die zweite<br />

Kammer <strong>des</strong> Zweiten Senats gab dem Gefangenen wegen offensichtlicher Begründetheit Recht. Die<br />

Entscheidung der Vollzugsanstalt und die folgenden Gerichtsentscheidungen verletzen den Gefangenen<br />

in seinen Rechten aus Art. 2 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 Grundgesetz und dem<br />

Rechtsstaatsprinzip.<br />

Denn vorliegend habe der Gefangene bei Ansprüchen bzgl. seines Arbeitsverhältnisses keinen handlungs-<br />

und verantwortungsfähigen Adressaten gehabt. Bei grundrechtserheblichen Belangen, wie<br />

beispielsweise dem Recht auf Arbeit als zentrales Instrument <strong>des</strong> verfassungsrechtlich gebotenen<br />

Behandlungsvollzugs (vgl. BVerfG, Urteil <strong>vom</strong> 1. Juli 1998, BVerfGE 98, 169 (172, 206 ff.)) und damit<br />

als ein wichtiger Aspekt der Resozialisierung, dürfe der Gefangene rechtlichen Schutz erwarten. Entweder<br />

müsse er privatrechtliche Ansprüche gegenüber dem Unternehmer oder öffentlich-rechtliche<br />

gegenüber der Anstalt haben. Der JVA und dem Landgericht müsse hier vorgeworfen werden, dass<br />

sie nicht ausreichend aufgeklärt haben, wie die Tätigkeit dieses Strafgefangenen rechtlich einzuordnen<br />

sei. Vielmehr sei jede Verantwortlichkeit der Anstalt verneint worden. Anhaltspunkte für privatrechtliche<br />

Ansprüche hätten aber auch nicht bestanden.<br />

Gerade für JVA-<strong>PPP</strong>s zeigt diese Entscheidung <strong>des</strong> höchsten deutschen Gerichts auf, wie wichtig<br />

klare vertragliche Regelungen und Zuordnungen sind. Problematisch war in vorliegendem Fall nicht<br />

die Tätigkeit <strong>des</strong> privaten Unternehmers generell. Diese ist im StVollzG durchaus vorgesehen. Die<br />

Grundrechtsverletzung resultierte nach Auffassung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verfassungsgerichts vielmehr aus<br />

dem "rechtsfreien Raum", in dem der Gefangene tätig wurde. Er hatte schlichtweg keinen Anspruchsgegner,<br />

gegen den er seine Ansprüche geltend machen konnte.<br />

Will die öffentliche Hand also mit privaten Unternehmen bei der Beschäftigung von Gefangenen kooperieren,<br />

muss sie nach dem Bun<strong>des</strong>verfassungsgericht im Rahmen von vertraglichen Beziehungen<br />

sicherstellen, dass der Gefangene weiterhin unter ihrer öffentlich-rechtlichen Verantwortung verbleibt.<br />

Während dem Unternehmen eine fachlich-technische Leitungsbefugnis übertragen werden kann (so<br />

§ 149 Abs. 4 StVollzG), muss bei der JVA zumin<strong>des</strong>t die Leitungsgewalt verbleiben, also alle hoheitsrechtlichen<br />

Maßnahmen, zu denen auch Entscheidungen über die Zuweisung zur und Ablösung von<br />

der Arbeit gehören.


- 8 -<br />

• • OLG Brandenburg, Beschluss <strong>vom</strong> 14. Dezember 2007 – Verg W 21 / 07<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2427<br />

Zur Möglichkeit der "Selbstreinigung" eines unzuverlässigen Bieters<br />

Die Vergabestelle schrieb europaweit Straßenbauarbeiten im Offenen Verfahren aus. Das wirtschaftlich<br />

günstigste Angebot gab eine Bietergemeinschaft ab, von der ein Mitglied laut Presseberichten in<br />

die sog. IKEA-Korruptionsaffäre in nicht unerheblichem Maße verwickelt war. Nachdem die Vergabestelle<br />

von den Vorwürfen erfuhr, klärte sie den Sachverhalt auf. Dabei stellte sich heraus, dass das<br />

belastete Mitglied sich zwischenzeitlich von den Verantwortlichen getrennt hatte, und dass sie organisatorische<br />

und strukturelle Maßnahmen getroffen hatte, um künftige Verfehlungen auszuschließen.<br />

Der Vergabestelle genügten diese Maßnahmen zur Wiederherstellung der Zuverlässigkeit. Sie plante<br />

die Bezuschlagung <strong>des</strong> Angebots der Bietergemeinschaft. Die Antragsstellerin wehrte sich gegen die<br />

Vergabe und berief sich auf mangelnde Zuverlässigkeit infolge einer schweren Verfehlung.<br />

Wie die Vergabekammer sah auch der Vergabesenat <strong>des</strong> OLG Bandenburg für den Nachprüfungsantrag<br />

keine Erfolgsaussichten. Die Bietergemeinschaft sei nicht wegen mangelnder Eignung auszuschließen<br />

gewesen. Zwar sei ihre Zuverlässigkeit zunächst zweifelhaft gewesen. Im Zeitpunkt der<br />

Wertung müsse diese wegen der ergriffenen "Selbstreinigungsmaßnahmen" aber als wiederhergestellt<br />

angesehen werden. Die vollzogene Trennung von den involvierten Mitarbeitern, die faktische<br />

Trennung <strong>vom</strong> verantwortlichen Gesellschafter und zahlreiche weitere Präventivmaßnahmen (z. B.<br />

die Einrichtung einer neuen Revisionsabteilung, die künftige externe anwaltliche Prüfung externer<br />

Provisions- und Beraterverträge, etc.) würden ausreichend gewährleisten, dass bei zukünftig auftretenden<br />

Verdachtsmomenten keine Wiederholungsgefahr bestehe.<br />

Das nachweisliche Vorliegen einer schweren Verfehlung allein berechtigt also die Vergabestelle nicht<br />

generell zum Ausschluss. Vielmehr muss sie als Ergebnis ihrer Prüfung feststellen, dass der Teilnehmer<br />

aufgrund seines Verhaltens auch künftig nicht mehr die Sicherheit dafür bietet, die verlangte<br />

Leistung in der geforderten Weise zu erbringen (Zukunftsprognose). Dabei sind, wie die Entscheidung<br />

deutlich aufzeigt, durchgeführte "Selbstreinigungsmaßnahmen" zu würdigen. Diese können,<br />

wenn sie ernsthaft durchgeführt wurden, die Zuverlässigkeit wieder herstellen (vgl. OLG Düsseldorf,<br />

Beschluss <strong>vom</strong> 28. Juli 2005 – Verg 42/05).<br />

Gelegentlich sehen öffentliche Auftraggeber in <strong>PPP</strong>-Verträgen ein Kündigungsrecht wegen eines<br />

nachträglich eingetretenen Eignungsmangels vor, ohne dass dem Auftragnehmer ein Recht zur<br />

"Selbstreinigung" und damit zur Wiederherstellung der Zuverlässigkeit zugestanden wird. Inwieweit<br />

diese Vertragspraxis unzulässig ist, wurde von den Gerichten noch nicht entschieden. Jedoch erscheint<br />

es auch zivilrechtlich geboten, dem Vertragspartner vor der Ausübung eines Kündigungsrecht<br />

wegen Tatbeständen, die zunächst die Unzuverlässigkeit indizieren, die mit Möglichkeit der "Selbstreinigung"<br />

einzuräumen.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

40213 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 – 88 29 29<br />

Fax +49 211 – 88 29 26<br />

Mobil +49 160 – 47 20 722<br />

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www.mkrg.com


- 9 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 3/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 08.02.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Kreis Soest. Interessenbekundung “Rettungszentrum Soest”.<br />

Der Kreis Soest prüft derzeit, ob das neu zu errichtende Rettungszentrum in Form eines <strong>PPP</strong>-Modells<br />

umgesetzt werden kann. Im Rahmen eines nichtförmlichen und unverbindlichen Interessenbekundungsverfahrens<br />

soll unter Marktteilnehmern eruiert werden, ob und inwieweit Interesse besteht, die<br />

Planung, die Finanzierung, den <strong>Bau</strong> und den (gebäudetechnischen) Betrieb <strong>des</strong> Rettungszentrums in<br />

Soest zu übernehmen.<br />

Schlusstermin für die Abgabe der Interessenbekundung: 22.2.<strong>2008</strong>.<br />

Dokumentennummer im Amtsblatt der EU (TED): 36099-<strong>2008</strong>.<br />

Die geplanten Bestandteilen <strong>des</strong> Rettungszentrums können Sie der Kreistags-Vorlage 10/<strong>2008</strong> entnehmen.<br />

Als Anlage ist die „Nutzwertanalyse Verlagerung Leitstelle“ beigefügt. Zum Download unter:<br />

http://kreistag.kreissoest.de/provox/Proposal.html?o=1&order=DESC&pvid=210&pronr=&pro<strong>des</strong>c=&prodep=&search1=r<br />

ettungszentrum&search2=#current<br />

Vorinformationen<br />

• Stadt Sankt Augustin. Sportstätten.<br />

Die Stadt Sankt Augustin will den Neubau eines Hallenba<strong>des</strong>, einer Mehrfachturnhalle und eines<br />

Kunstrasenplatzes im Rahmen einer <strong>PPP</strong> realisieren. Die Gesamtkosten dürften sich auf rd. 14 Mio.<br />

Euro belaufen. Derzeit werden Berater gesucht, die eine vorläufige Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />

durchführen sollen. Nach dem vorläufigen Zeitplan soll der Rat der Stadt am 11.06.<strong>2008</strong> über das<br />

<strong>PPP</strong>-Projekt entscheiden. Beschlussvorlage zum Projekt sowie weitere Unterlagen unter:<br />

http://session.sankt-augustin.de/bi/vo0050.php?__kvonr=2006015946&voselect=414<br />

• Kreisstadt Dietzenbach. Rathaus.<br />

<strong>PPP</strong>-Hochbauprojekt "Sanierung Rathaus": Sanierung und Modernisierung eines bestehenden Verwaltungsgebäu<strong>des</strong><br />

einschließlich Planung, Gebäudebetrieb und Finanzierung.<br />

Voraussichtlicher Beginn der Vergabeverfahren: 3.3.<strong>2008</strong>.<br />

Dokumentennummer im Amtsblatt der EU (TED): 32880-<strong>2008</strong>.<br />

• Stadt Offenbach am Main. Schulen.<br />

Abriss, Neubau und Betrieb der Beethovenschule (Grundschule), Sanierung, Erweiterung und Betrieb<br />

<strong>des</strong> Berufsschulzentrums Buchhügel (Theodor-Heuss-Schule und Käthe-Kollwitz-Schule) sowie Finanzierung<br />

von <strong>Bau</strong>leistungen.<br />

Voraussichtlicher Beginn der Vergabeverfahren: 2.5.<strong>2008</strong>.<br />

Dokumentennummer im Amtsblatt der EU (TED): 29752-<strong>2008</strong>.<br />

• Lan<strong>des</strong>hauptstadt Hannover. Schulen.<br />

Gesamtsanierung und Erweiterung <strong>des</strong> Schulzentrums Stöcken (bestehend aus einer Haupt- und<br />

Realschule mit ca. 620 Schülern) im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells (durchgeführt werden.<br />

Voraussichtlicher Beginn der Vergabeverfahren: 20.11.<strong>2008</strong>.<br />

Dokumentennummer im Amtsblatt der EU (TED): 24082-<strong>2008</strong>.<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Stadt Bedburg. Bad.<br />

Mehrheitlich hat sich der Rat der Stadt Bedburg am 22.01.<strong>2008</strong> für den <strong>Bau</strong> eines kombinierten<br />

Sport- und Wellnessba<strong>des</strong> im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells durch die Unternehmensgruppe Monte<br />

Mare ausgesprochen. Quelle: http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1201191987059.shtml<br />

• Land Baden-Württemberg. Polizeigebäude.<br />

Der Zuschlag für Neubau und Betrieb eines Polizeigebäu<strong>des</strong> in Buchen (Neckar-Odenwald-Kreis) erfolgte<br />

an die Bietergemeinschaft Schneider / Schneider Fertigbau GmbH (Stimpfach).<br />

Quelle: <strong>PPP</strong>-Taskforce Baden-Württemberg


- 10 -<br />

• Gemeinde Eppelheim. Schulen.<br />

Den Auftrag zur Sanierung und zum Betrieb von fünf Schulen und zwei Sporthallen soll die Bietergemeinschaft<br />

d&b <strong>Bau</strong> GmbH / ARGE b.i.g. Gruppe / LHI Leasing GmbH erhalten. Das Auftragsvolumen<br />

beläuft sich auf rd. 60 Mio. Euro (20 Mio. Euro Investitionskosten und 40 Mio. Euro Unterhaltungskosten).<br />

Quelle:<br />

http://www.rnz.de/RNZ_HDKreis/00_20071128085100_Eppelheim_wagt_sich_an_ein_Riesenprojekt.html<br />

Die Genehmigung <strong>des</strong> Projektvertrags wurde allerdings in der Gemeinderatssitzung am 28.01.<strong>2008</strong><br />

vertagt, da "der Vertrag noch einmal überarbeitet werden muss".<br />

Quelle: http://www.eppelheim.de/gr/beschlüsse.html<br />

Weitere Informationen<br />

• Bun<strong>des</strong>verkehrsministerium. Zwei neue A-Modelle angekündigt.<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, <strong>Bau</strong> und Stadtentwicklung (BMVBS) will in <strong>2008</strong> zwei weitere<br />

<strong>PPP</strong>-Verkehrsprojekte starten. Dies wurde am 24. Januar <strong>2008</strong> im Rahmen der “Public Infrastructure”<br />

in Hannover angekündigt. Im Herbst sollen die neuen Projekte benannt werden.<br />

Darüber hinaus wird das Ministerium seinen Evaluierungsbericht über die A-Modelle (Zwischenbericht)<br />

in Kürze dem Deutschen Bun<strong>des</strong>tag, den Straßenbauverwaltungen und auch der Privatwirtschaft<br />

zur Stellungnahme zuleiten.<br />

Quelle: http://www.derneuekaemmerer.de/article/327/bund-schreibt-neue-projekte-aus<br />

• Essen Hyp wird mit Eurohypo zusammengelegt.<br />

Die Commerzbank stärkt ihr Staatsfinanzierungsgeschäft mit der Verschmelzung der Hypothekenbank<br />

in Essen AG (Essen Hyp) auf die Eurohypo AG. Die Verschmelzung soll rückwirkend zum 1.<br />

Januar <strong>2008</strong> mit wirtschaftlicher Wirkung erfolgen. Einen künftigen Schwerpunkt sollen die Bündelung<br />

und der Ausbau der <strong>PPP</strong>-Aktivitäten der Essen Hyp und der Eurohypo in Zusammenarbeit mit der<br />

Commerzbank bilden.<br />

Quelle: http://www.eurohypo.com/de/site/header/presse/pressemitteilungen_presse/index.php<br />

• Slowakei. <strong>PPP</strong>-Autobahnprojekt.<br />

Für das erste slowakische <strong>PPP</strong>-Projekt (<strong>Bau</strong> und Betrieb von fünf Abschnitten der Autobahn D1) sind<br />

insgesamt sechs Bewerbungen eingegangen. Zur Zusammensetzung der Bewerberkonsortien vgl.<br />

http://www.wirtschaftsblatt.at/archiv/273782/index.do<br />

• Russland. Orlovski-Tunnel.<br />

Für das <strong>PPP</strong>-Projekt "Orlovski-Tunnel", einem geplanten Maut-Tunnel unter der Neva in St. Petersburg,<br />

sind am 21. Dezember 2007 von vier Bewerberkonsortien auch vier präqualifiziert worden. Es<br />

handelt sich dabei um Konsortien der <strong>Bau</strong>konzerne Bouygues, Hochtief, Strabag und Vinci.<br />

Quelle: http://www.orlovtunnel.ru/index.php?lng=en&page=2&id=16<br />

• RKW. Veranstaltung <strong>PPP</strong>-Mittelstandsmodell <strong>Bau</strong> am 25. Januar <strong>2008</strong>.<br />

Die Präsentationen der <strong>PPP</strong>-Veranstaltung in Wallenhorst am 25.01.<strong>2008</strong> zum Download unter:<br />

http://www.rkw.de/02_loesung/02_<strong>Bau</strong>wirtschaft/<strong>PPP</strong>-Mittelstandsmodell_<strong>Bau</strong>/<strong>PPP</strong>_Wallenhorst/index.html<br />

Veranstaltungshinweise<br />

• <strong>PPP</strong>-Vertragsgestaltung im Öffentlichen Hochbau. <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Workshop am 10. April <strong>2008</strong> in Düsseldorf.<br />

Referenten: RA Matthias Berger, Mütze Korsch, und RA'in Irmgard Jonas, Hochtief AG. Programmablauf<br />

und Anmeldung unter: http://www.bwi-bau.de/Seminare.148.0.html<br />

• 8. Betriebswirtschaftlichen Symposium-<strong>Bau</strong> in Weimar 12. - 14. März <strong>2008</strong>.<br />

Programmübersicht und Anmeldung unter http://www.symposium-bau.de/<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280<br />

Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 11 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• • EuGH, Urteil <strong>vom</strong> 24. Januar <strong>2008</strong> - Rs. C-532/06<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2430<br />

Bekanntmachungspflicht von Unterkriterien - Teil 1<br />

Die griechische Vergabestelle schrieb 2004 die Erstellung einer Studie mit dem vorgegebenen Wert<br />

von € 461.737,00 aus. Als Zuschlagskriterien wurden - in der Reihenfolge ihrer Bedeutung – die<br />

nachgewiesene Erfahrung <strong>des</strong> Sachverständigen innerhalb der letzten drei Jahre, zweitens das Personal<br />

und die Ausstattung <strong>des</strong> Büros und drittens die Fähigkeit benannt, die Studie im vorgesehenen<br />

Zeitraum unter Berücksichtigung der von dem Büro übernommenen Verpflichtungen und seines wissenschaftlichen<br />

Potenzials durchzuführen. Nach Angebotsabgabe setzte die Vergabestelle Gewichtungskoeffizienten<br />

und Unterkriterien fest. Das erste Zuschlagskriterium (Erfahrung) wurde mit 60 %<br />

gewichtet und orientierte sich am Wert der durchgeführten Studien. Der Personalbestand und die Büroausstattung<br />

wurden mit 20 % gewichtet, wobei die Punkte nach der Größe der Studiengruppe verteilt<br />

wurden. Das letzte Zuschlagskriterium wurde ebenfalls mit 20 % gewichtet, wobei es hier darauf<br />

ankam, möglichst wenige Verpflichtungen bereits übernommen zu haben. Der zweit- und drittplazierte<br />

Bieter griffen die Wertung an. Das zuständige Gericht legte im Rahmen eines Vorabentscheidungsverfahrens<br />

dem EuGH die Frage vor, ob und inwieweit nachträglich Gewichtskoeffizienten und Unterkriterien<br />

für vorab genannte Zuschlagskriterien festgelegt werden dürfen.<br />

Der EuGH, der sich prinzipiell nur mit der ihm gestellten Rechtsfrage auseinandersetzen darf, stellte<br />

dennoch zunächst fest, dass die genannten „Zuschlagskriterien“ im Wesentlichen mit der Beurteilung<br />

der fachlichen Eignung der Bieter für die Ausführung <strong>des</strong> betreffenden Auftrags zusammenhingen.<br />

Sie seien daher als „Eignungskriterien“ einzuordnen und dürften für die Bewertung <strong>des</strong> Angebotes<br />

nicht verwendet werden.<br />

Die nachträgliche Festlegung <strong>des</strong> Gewichtungskoeffizienten und der Unterkriterien stelle nach Ansicht<br />

<strong>des</strong> EuGH einen Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot und das darin enthaltene Transparenzgebot<br />

dar. Diese Prinzipien erforderten die rechtzeitige Bekanntmachung relevanter Kriterien und<br />

Bedingungen.<br />

Dabei betonte der EuGH gleichzeitig seine alte Rechtsprechung (Urteil <strong>vom</strong> 24. November 2005 - C-<br />

331/04), nach der die Aufstellung von Unterkriterien zulässig sei, sofern eine solche Entscheidung<br />

• die in den Verdingungsunterlagen oder in der Bekanntmachung <strong>des</strong> Auftrags bestimmten Zuschlagskriterien<br />

für den Auftrag nicht ändert,<br />

• nichts enthält, was, wenn es bei der Vorbereitung der Angebote bekannt gewesen wäre, diese<br />

Vorbereitung hätte beeinflussen können, und<br />

• nicht unter Berücksichtigung von Umständen erlassen wurde, die einen der Bieter diskriminieren<br />

konnten.<br />

Auch wenn der EuGH dies nicht in der wünschenswerten Eindeutigkeit formuliert hat, wird man die<br />

aktuelle Rechtsprechung <strong>vom</strong> 24. Januar <strong>2008</strong> als die Regel betrachten dürfen, von der nur abgewichen<br />

werden darf, wenn die nachfolgenden Aspekte aus dem früheren Urteil <strong>vom</strong> 24. November 2005<br />

ausnahmsweise eingehalten sind.


- 12 -<br />

• • OLG München, Beschluss <strong>vom</strong> 17. Januar <strong>2008</strong> - Verg 15/07<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2432<br />

Bekanntmachungspflicht von Unterkriterien - Teil 2<br />

Die Vergabestelle schrieb Planungsleistungen europaweit im Verhandlungsverfahren aus. Als Zuschlagskriterien<br />

wählte sie „Honorar“ (30 %), „Beantwortung der schriftlichen Fragen“ (50 %) und<br />

„Präsentation“ (20 %). Die Bewertung <strong>des</strong> Honorars wurde mit Hilfe von Abstufungen entwickelt, wobei<br />

die Vergabestelle mehrere Wertungsmethoden durchrechnete. Die Punkte für die Präsentation<br />

wurden durch eine Jury vergeben. Die Wertungsmaßstäbe für die Beantwortung der Fragen und Präsentation<br />

wurden vor Abgabe ihrer Angebote festgelegt, den Bietern aber nicht mitgeteilt. Die Festlegung<br />

auf eine Methode zur Honorarwertung erfolgte erst nach Abgabe der Angebote. Die nach der<br />

Wertung auf dem dritten Platz, aber nur knapp hinter der Beigeladenen liegende Bieterin stellte erfolglos<br />

den Nachprüfungsantrag.<br />

Die Beschwerde hatte Erfolg. Nach Auffassung <strong>des</strong> OLG München verstoße die Wertung teilweise<br />

gegen § 16 Abs. 2 VOF. So sei nicht nur die Bekanntgabe der Gewichtung der Hauptkriterien notwendig,<br />

sondern auch die von Unterkriterien, wenn sich die Kenntnis auf den Angebotsinhalt auswirken<br />

kann (zustimmend das OLG Düsseldorf, Beschluss <strong>vom</strong> 19. Juli 2006 - Verg 27/06, a.A. 3. VK<br />

Bund, Beschluss <strong>vom</strong> 7. Juni 2006 - VK 3-33/06).<br />

Hier hätte die Vergabestelle zumin<strong>des</strong>t die Unterkriterien für die Präsentationsbewertung veröffentlichen<br />

müssen, da die Bieter ggf. anders aufgetreten wären, wenn sie die Unterkriterien („Auftritt <strong>des</strong><br />

Bieters, Darstellung Projektstruktur, Eindruck Projektteam, präsentierte Referenzobjekte, Darstellung<br />

fachlicher Kompetenzen“) gekannt hätten. Die Präsentationen müssten daher wiederholt werden.<br />

Bei der Wertung der Antworten habe die Vergabestelle keine Unterkriterien aufgestellt, sondern einzig<br />

Lösungsgesichtspunkte gesammelt. Diese könnten aber nicht mitgeteilt werden, ohne den Sinn<br />

der Fragen zu negieren. Überprüfbar sei daher nur die fehlerhafte Bewertung einer zutreffenden Antwort<br />

bzw. die Zulässigkeit einer Frage.<br />

Der Beschluss <strong>des</strong> OLG München liegt auf der Linie <strong>des</strong> vorstehend dargestellten Urteils <strong>des</strong> EuGH<br />

<strong>vom</strong> 17. Januar <strong>2008</strong>. Für die öffentlichen Auftraggeber ist bei Nichtveröffentlichung der Unterkriterien<br />

zu beachten, dass sie das Vorliegen der von der Rechtsprechung entwickelten Ausnahmetatbestände<br />

zu beweisen haben. Dies gilt insbesondere für die Annahme, dass sich die Unkenntnis der Bieter über<br />

die Unterkriterien nicht auf deren Angebotslegung ausgewirkt habe. Da diese Beweisführung<br />

nicht selten schwierig sein dürfte, ist den öffentlichen Auftraggebern die rechtzeitige Entwicklung und<br />

vorherige Veröffentlichung der Unterkriterien nahezulegen. Weiterhin sollten Bieter frühzeitig und ggf.<br />

wiederholt nachfragen, ob und ggf. welche Unterkriterien der Auftraggeber zu den schon bekannten<br />

Zuschlagskriterien entwickelt hat.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

40213 Düsseldorf<br />

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- 13 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 4/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 22.02.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Stadt Moers. Rathaus.<br />

<strong>PPP</strong>-Projekt „Sanierung/Neubau und Betrieb <strong>des</strong> Rathauses Moers und <strong>des</strong> Bildungszentrums":<br />

o Sanierung <strong>des</strong> "Alten Rathauses" am Standort Unterwallstraße<br />

o Abriss der Zentralbibliothek und <strong>des</strong> "Alten Finanzamtes" und Errichtung eines neuen Verwatungsgebäu<strong>des</strong><br />

an diesem Standort<br />

o Neubau der Zentralbibliothek einschließlich Archiv und Volkshochschule als „Bildungszentrum"<br />

am Standort Wilhelm-Schroeder-Straße, dem ehemaligen Hallenbad, das vor Beginn<br />

der Neubaumaßnahmen <strong>vom</strong> Auftragnehmer abgerissen werden muss.<br />

Der Auftragnehmer hat die erforderlichen Planungs-, <strong>Bau</strong>- und Finanzierungsleistungen zu erbringen<br />

und nach Abschluss der anfänglichen <strong>Bau</strong>leistungen die Mietobjekte über 26 Jahre zu betreiben.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für Teilnahmeanträge: 18.3.<strong>2008</strong>. Download der Bekanntmachung unter:<br />

http://www.moers.de/C1257221003C7526/0/262416E8CCB63A9FC12573F000345535?opendocument<br />

• gkv informatik (Wuppertal). Rechenzentrum.<br />

Die gkv informatik (eine IT-Einrichtung von sechs AOK’s sowie der Barmer Ersatzkasse) will zukünftig<br />

ein zweites Rechenzentrum am Standort Wuppertal betreiben. Gesucht wird ein Vertragspartner, der<br />

das Rechenzentrum auf Basis eines Mietvertrags bereitstellt und die technische Infrastruktur über eine<br />

Min<strong>des</strong>tmietdauer von 12 Jahren betreibt. Es kann sowohl ein Neubau als auch der Umbau einer<br />

geeigneten baulichen Anlage angeboten werden.<br />

(Das Projekt ist Ende 2006 bereits einmal als Eigenbau ausgeschrieben worden.)<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für Teilnahmeanträge: 17.3.<strong>2008</strong>. Download der Bekanntmachung unter:<br />

http://www.gkvi.de/frontend/index.cfm?lid=1&rbid=72&bid=42&mid=22&id_ds=14&CFID=41597&CFTOKEN=45634889<br />

• Stadt Frankfurt am Main. <strong>Bau</strong>konzession Mehrzweckhalle.<br />

<strong>Bau</strong>konzession (Erbbaurecht) für ein Grundstück in Frankfurt, Mörfelder Landstraße (Sportpark Waldstadion)<br />

zur Errichtung und zum Betrieb einer Mehrzweckhalle für min<strong>des</strong>tens 12.500 Zuschauer.<br />

Die Halle soll sich zur Ausübung von Eishockey und min<strong>des</strong>tens einer Ballsportart (jeweils Erstliganiveau)<br />

sowie zur Durchführung von sonstigen Veranstaltungen (z.Β. Konzerte, Konferenzen) eignen.<br />

Schlusstermin für Bewerbungen: 31.3.<strong>2008</strong>. Download der Bekanntmachung unter:<br />

http://www.vergabe.stadt-frankfurt.de/NetServer/PublicationControllerServlet?function=Detail&TOID=54321-<br />

NetTender-1179c4d0f8b-1894f043750b2da6&TenderKey=<br />

• Gemeinde Remshalden (Region Stuttgart). Rathaus.<br />

Planung, Errichtung, 30-jähriger Betrieb und Vorfinanzierung eines Verwaltungsgebäu<strong>des</strong> in Form eines<br />

<strong>PPP</strong>-Modells, wobei sich der Auftraggeber vorbehält, den Betrieb bzw. die Finanzierung ggf.<br />

selbst zu erbringen.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für Teilnahmeanträge: 8.4.<strong>2008</strong>. Download der Bekanntmachung unter:<br />

http://nzz.infodienst-ausschreibungen.ch/ausschreibungen/index~id~ecce8a26-30b0-102b-87ff-001a9243d5c3~content.htm<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Schulverband Schirmerschule Jülich. Schule.<br />

Die SKE Facility Management GmbH, Mannheim, hat den Auftrag zu Neubau und anschließendem<br />

Betrieb der Schirmerschule nebst Sporthalle erhalten. Das Gesamtvolumen <strong>des</strong> Projekts beträgt rd.<br />

31 Mio. Euro (davon 13 Mio. Euro <strong>Bau</strong>volumen). Wirtschaftlicher Vorteil der <strong>PPP</strong>-Lösung:14,3%.<br />

Quelle: Pressemitteilung der SKE <strong>vom</strong> 22.02.<strong>2008</strong>.<br />

• Landkreis Osnabrück. Schulen.<br />

Den Zuschlag für Erweiterung, Sanierung und Neubau an sechs Schulen einschließlich Finanzierung<br />

über ein <strong>PPP</strong>-Modell hat die Ed. Züblin AG, Jena, erhalten. Gesamtauftragswert: 14,6 Mio. Euro.<br />

Dokumentennummer im TED: 46249-<strong>2008</strong>.


- 14 -<br />

Weitere Informationen<br />

• Bilfinger Berger. Neuer Name für Bilfinger Berger BOT.<br />

Bilfinger Berger BOT - zuständig für die Entwicklung und Realisierung von Betreiberprojekten bei Bilfinger<br />

Berger - hat ihren Namen in Bilfinger Berger Projects Investments (BBPI) geändert. Die<br />

weltweite Umbenennung der Bilfinger Berger Betreibergesellschaften geht Hand in Hand mit der<br />

Gründung <strong>des</strong> neuen in Luxemburg ansässigen Investment Fond (Bilfinger Berger Project Investments<br />

S.C.A. SICAR). Weitere Informationen unter: http://www.pi.bilfinger.de/<br />

• Offene Infrastrukturfonds. Schwacher Start.<br />

Durch die Novellierung <strong>des</strong> Investmentgesetzes ist es Kapitalanlagegesellschaften seit Jahresbeginn<br />

erlaubt, offene Infrastrukturfonds als neue Produktgattung aufzulegen. Mit ihnen sollen Fondsanbieter<br />

Kapital bei Privatanlegern einsammeln und damit <strong>PPP</strong>-Projekte finanzieren. Wie die Financial Times<br />

Deutschland berichtet, winken die Fondsgesellschaften bislang ab.<br />

http://www.ftd.de/boersen_maerkte/alternativen/:Portfolio%20Entt%E4uschender%20Start/317481.html<br />

• Architektenkammer NRW. <strong>PPP</strong> - Abschied <strong>vom</strong> öffentlichen <strong>Bau</strong>herren?<br />

Auf einer Fachtagung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen am 29.01.<strong>2008</strong> in Düsseldorf<br />

wurde über Chancen und Risiken bei <strong>Bau</strong> und Betrieb kommunaler und staatlicher Gebäude diskutiert.<br />

Die Präsentationen der Referenten zum Download unter:<br />

http://www.aknw.de/index.htm?modus=aktuelles_detail&id=1738<br />

• Kiel. Schulbaukongress.<br />

Am 06.02.<strong>2008</strong> fand in Kiel der Kongress "Schule - Ort <strong>des</strong> Lebens und <strong>des</strong> Lernens - Schulbau der<br />

Zukunft" statt. Ein Themenblock stand unter dem Motto "Wirtschaftliche Konzepte - ÖPP als Weg".<br />

Download der Vorträge und Präsentationen unter: http://www.ib-sh.de/schulbau/<br />

• Hansestadt Bremen. <strong>PPP</strong>-Modell Klinikum Bremen-Mitte gescheitert.<br />

Das <strong>PPP</strong>-Modell zum Neubau <strong>des</strong> Klinikums Bremen-Mitte ist geplatzt. Der Neubau soll jetzt als Eigenlösung<br />

durch das Klinikum Bremen-Mitte mit öffentlicher Absicherung erfolgen. Durch das Scheitern<br />

<strong>des</strong> <strong>PPP</strong>-Verfahrens sehen sich die verbliebenen Bieter Hochtief und Züblin in ihren Rechten<br />

verletzt und wollen Schadenersatz, so die WELT in Ihrem Online-Auftritt.<br />

Quelle: http://www.welt.de/hamburg/article1691185/Bremen_buergt_fuer_gefaehrdete_Klinik_.html<br />

• Slowakei. <strong>PPP</strong>-Autobahnprojekt.<br />

Im letzten <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> hatten wir darüber berichtet, dass sich insgesamt sechs Konsortien für das<br />

erste slowakische <strong>PPP</strong>-Projekt (<strong>Bau</strong> und Betrieb von fünf Abschnitten der Autobahn D1) beworben<br />

hatten. Eine Kommission <strong>des</strong> slowakischen Verkehrsministeriums hat mittlerweile entschieden,<br />

dass nur zwei Bewerberkonsortien alle Ausschreibungsbedingungen erfüllt haben. In die engere<br />

Wahl kommen das französisch-schwedische Konsortium Vinci / Skanska sowie ein Konsortium um<br />

Bouygues. http://diepresse.com/home/wirtschaft/eastconomist/359192/index.do<br />

Veranstaltungshinweise<br />

• <strong>PPP</strong>-Vertragsgestaltung im Öffentlichen Hochbau. <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Workshop am 10. April <strong>2008</strong> in Düsseldorf.<br />

Referenten: RA Matthias Berger, Mütze Korsch, und RA'in Irmgard Jonas, Hochtief AG. Programmablauf<br />

und Anmeldung unter: http://www.bwi-bau.de/Seminare.148.0.html<br />

• Dreiteilige <strong>PPP</strong>-Seminarreihe an der <strong>Bau</strong>haus-Universität Weimar.<br />

Entwicklung, Strukturierung und Implementierung von <strong>PPP</strong>-Projekten.<br />

Grundlagen: 18./19.04.<strong>2008</strong>; Aufbaukurs: 06./07.06.<strong>2008</strong>; Rollenspiel: 26./27.09.<strong>2008</strong><br />

Weitere Informationen unter http://www.wba-weimar.de/seminare/ppp.htm<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280<br />

Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 15 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• • OLG Düsseldorf, Beschluss <strong>vom</strong> 6. Februar <strong>2008</strong> – VII – Verg 37/07<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2437<br />

Ausschreibung von Grundstücksverkäufen mit <strong>Bau</strong>verpflichtung (3)<br />

Die Vergabestelle führte mit verschiedenen Investoren Verhandlungen über den geplanten Verkauf<br />

eines Grundstücks und einigte sich schließlich mit einem Bieter. Da sie mit dem Verkauf eine geordnete<br />

städtebauliche Entwicklung <strong>des</strong> Grundstücks erreichen wollte, wurden in den notariell beurkundeten<br />

Kaufvertrag verschiedene weitere Verpflichtungen <strong>des</strong> Investors aufgenommen, die über die<br />

kaufrechtlichen Regelungen hinausgingen. So hatte der Investor das vorhandene Hallenbad abzureißen<br />

und ein Einzelhandelszentrum zu errichten. Die Antragstellerin hatte sich erfolglos um den Erwerb<br />

<strong>des</strong> Grundstücks bemüht und dabei einen Kaufpreis angeboten, der den zwischen der Vergabestelle<br />

und dem Erwerber vereinbarten Kaufpreis überstieg. Nachdem der Kaufvertrag notariell beurkundet<br />

war, stellte die Antragstellerin im Juni 2007 einen Nachprüfungsantrag. Daraufhin schlossen<br />

die Antragstellerin und der im Nachprüfungsverfahren beigeladene Investor einen „Änderungsvertrag“<br />

der gemäß Ratsbeschluss „Ansatzpunkte für eine mögliche rechtliche Beanstandung (…) vorsorglich<br />

ausräumen sollte“. Dem gemäß hieß es im Änderungsvertrag, dass sämtliche, auf <strong>Bau</strong>verpflichtungen<br />

hindeutende Bestandteile aus dem <strong>Bau</strong>vertrag entfernt werden. Gemäß der neu gefassten Präambel<br />

hieß es (nur noch), dass „der Käufer beabsichtigt, auf dem Grundbesitz ein innerstädtisches<br />

Einzelhandelszentrum nebst dazugehörigen Parkplatzflächen zu errichten.“<br />

Der Vergabesenat <strong>des</strong> OLG Düsseldorf bestätigte den Beschluss der VK Münster, die in beiden Verträgen<br />

einen europaweit ausschreibungspflichtigen <strong>Bau</strong>auftrag erkannt hatte.<br />

Der Vergabesenat wies zunächst darauf hin, dass weder der deutschsprachige Wortlaut der Begriffsbestimmung<br />

eines öffentlichen <strong>Bau</strong>auftrags in Art. 1 Abs. 2 b der Vergabekoordinierungsrichtlinie<br />

2004/18/EG noch die englische oder die französische Fassung der Richtlinie einen Hinweis darauf<br />

enthalten, dass der Auftragnehmer durch einen <strong>Bau</strong>auftrag zur Erbringung von <strong>Bau</strong>leistungen rechtlich<br />

verpflichtet werden müsse. Insoweit sei nicht allein zu beachten, dass die Vergabestelle mit dem<br />

Änderungsvertrag die Regelungen über den <strong>Bau</strong>auftrag aus dem Ursprungsvertrag eliminiert habe,<br />

so dass sie die Durchführung der <strong>Bau</strong>leistungen nicht mehr positiv durchsetzen könne. Entscheidend<br />

sei vielmehr, dass die Vergabestelle einen erheblichen vertraglichen Druck auf die Realisierung der<br />

zwar nicht vereinbarten, aber doch zugesagten <strong>Bau</strong>leistungen durch a) ein Rücktrittsrecht <strong>vom</strong> Vertrag<br />

sowie b) durch ein Wiederkaufrecht ausüben könne. Der Ursprungsvertrag sei <strong>des</strong>halb auch in<br />

Gestalt <strong>des</strong> Änderungsvertrages als das Ergebnis einer de-facto-Vergabe zu betrachten und <strong>des</strong>halb<br />

nichtig gemäß § 13 VgV.<br />

Der Beschluss zeigt erneut, dass das Vergaberecht weniger auf die nationale Einordnung der rechtlichen<br />

Begriffe als vielmehr auf die wirtschaftliche Wirkung eines Vertrages achtet. Vergabestellen sollten<br />

insoweit gewarnt sein, durch eine „geschickte“ vertragliche Gestaltung den transparenten und fairen<br />

Wettbewerb auszuschließen. Auch wenn der Grundstücksvertrag analog einer subventionsrechtichen<br />

Regelung über die Zweckverfehlung und die hierdurch bedingte Rückforderung nur nicht vollstreckbare<br />

„Wünsche“ der veräußernden Kommune enthält, unterliegt dennoch dieser Vertrag bei<br />

Überschreiten der Schwellenwerte dem Kartellvergaberecht.


- 16 -<br />

• • OLG Düsseldorf, Beschluss <strong>vom</strong> 28. Dezember 2007 – VII-Verg 40/07<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2435<br />

Entscheidung über Gewährung der Akteneinsicht als Zwischenentscheidung angreifbar<br />

Die Vergabestelle schrieb im offenen Verfahren <strong>Bau</strong>leistungen für eine Fachhochschule aus. Die drei<br />

eingehenden Angebote übertrafen die eingeplanten Haushaltsmittel von 57 Mio. Euro deutlich. Das<br />

einzige wertungsfähige Angebot beinhaltete einen Angebotspreis von ca. 73 Mio. Euro. Die Vergabestelle<br />

hob aus wirtschaftlichen Gründen das Verfahren auf. Im hiergegen geführten Nachprüfungsverfahren<br />

gewährte die Vergabekammer der Antragsstellerin Einsicht in die Unterlagen der Vergabestelle<br />

über die Kostenermittlung. Unter Berufung auf Geheimhaltungsinteressen legte die Vergabestelle<br />

gegen diese Zwischenentscheidung Beschwerde beim OLG Düsseldorf ein.<br />

Obwohl Zwischenentscheidungen grundsätzlich nicht anfechtbar sind, lässt der Vergabesenat die sofortige<br />

Beschwerde in diesem Ausnahmefall zu. Denn nach Erteilung der Akteneinsicht wäre diese<br />

Einsicht faktisch vollzogen. Eine spätere Überprüfung im Hauptsacheverfahren hätte an den vollendeten<br />

Tatsachen nichts mehr ändern können. Dabei könne sich auf eine Verletzung der Betriebs- und<br />

Geschäftsgeheimnisse auch eine Vergabestelle berufen. Diese sei ebenso schutzwürdig wie ein Bieter,<br />

da ein Bieter ggf. mit Blick auf zukünftige Aufträge von den Vorüberlegungen <strong>des</strong> Auftraggebers<br />

profitieren könne.<br />

Insgesamt sei die Beschwerde jedoch unbegründet gewesen, denn den schützenswerten Belangen<br />

der Vergabestelle stünden eigene, in der Abwägung überragende Interessen <strong>des</strong> Bieters gegenüber:<br />

Ohne die Einsicht in die Kostenermittlung könne er nicht beurteilen, ob die Aufhebung aus wirtschaftlichen<br />

Gründen gerechtfertigt war. Die Kostenermittlung entscheide damit über das gesamte Nachprüfungsverlangen.<br />

Die gegenüberstehenden Belange der beiden Seiten seien in eine Gesamtabwägung<br />

einzustellen. Eine Offenlegung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse könne danach verlangt<br />

werden, soweit es a) für die Entscheidung auf diese ankomme, b) andere Möglichkeiten der Sachaufklärung<br />

nicht bestünden und c) nach Abwägung aller Umstände <strong>des</strong> Einzelfalls die Bedeutung der<br />

Sache für die Sicherung <strong>des</strong> Wettbewerbs das Interesse <strong>des</strong> Betroffenen an der Geheimhaltung überwiege.<br />

Der Vergabesenat nahm die Beschwerde zu Recht an und passte damit die Rechtsschutzmöglichkeiten<br />

den Vorgaben <strong>des</strong> Grundgesetzes an einen effektiven Rechtsschutz (Art. 19 Abs. 4 GG) zugunsten<br />

einer Vergabestelle, die ihre „Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse“ wahren will. Zugleich zeigt er<br />

auch Schranken auf: Nicht jede Berufung auf Geschäftsgeheimnisse berechtigt zur Ablehnung der<br />

Akteneinsicht. Wenn der Bieter plausibel darlegt, dass er ein Interesse an den speziellen Unterlagen<br />

habe und diese entscheidungserheblich sind, darf er auch in Geschäftsgeheimnisse Einblick nehmen,<br />

sofern keine überragenden Gründe dagegen sprechen.<br />

Bei <strong>PPP</strong>-Projekten gilt mithin folgen<strong>des</strong>: Ein genereller Einblick in die Kostenermittlung und Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />

steht dem Bieter zwar nicht zu, anders jedoch in den Fällen, wenn die<br />

Vergabestelle die Ausschreibung aus wirtschaftlichen Gründen aufhebt.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

40213 Düsseldorf<br />

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- 17 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 5/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 07.03.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH (Herne). Bahnbetriebswerkstatt.<br />

Auf dem Gelände <strong>des</strong> Bf. Wanne Übergabebahnhof Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH<br />

(WHE) soll eine Bahnbetriebswerkstatt inkl. der notwendigen Büro-, Sozial- und Lagerflächen entstehen.<br />

Das Projekt soll als <strong>PPP</strong>-Modell mit einer Laufzeit von 20 - 25 Jahren nach Fertigstellung und<br />

Abnahme der <strong>Bau</strong>leistung realisiert werden.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für Teilnahmeanträge: 07.04.<strong>2008</strong>. Dokumentnummer im TED: 59982-<strong>2008</strong>.<br />

Das Projekt ist im Februar 2007 bereits einmal als <strong>PPP</strong>-Projekt ausgeschrieben.<br />

• Stadt Idar-Oberstein. Bad.<br />

Planung, <strong>Bau</strong>, Finanzierung und Betrieb eines Ganzjahresba<strong>des</strong> über einen Zeitraum von bis zu 30<br />

Jahren, Hallen- und Freibadbereich nebst Außenanlagen in Form eines <strong>PPP</strong>-Modells.<br />

Verfahrensart: Wettbewerblicher Dialog.<br />

Schlusstermin für Teilnahmeanträge: 14.4.<strong>2008</strong>. Download der Bekanntmachung unter:<br />

http://www.infodienst-ausschreibungen.de/ausschreibungen/index~id~1ae5158a-3631-102b-87ff-<br />

001a9243d5c3~content.htm<br />

• Pardubice (Tschechien). Krankenhaus.<br />

Sanierung und Erweiterung <strong>des</strong> Krankenhauses von Pardubice (ca. 100 km östlich von Prag) im Rahmen<br />

eines <strong>PPP</strong>-Modells.<br />

Verfahrensart: Wettbewerblicher Dialog.<br />

Schlusstermin für Teilnahmeanträge: 04.04.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED: 54035-<strong>2008</strong>.<br />

Kurze Skizzierung <strong>des</strong> Projektes auf der Website <strong>des</strong> tschechischen <strong>PPP</strong> Centrums:<br />

http://www.pppcentrum.cz/index.php?cmd=page&id=1227&lang=en<br />

Weitere Informationen<br />

• Bun<strong>des</strong>finanzministerium. Anwendungserlass zur Zinsschranke.<br />

In drei Anwendungserlassen wird das Bun<strong>des</strong>finanzministerium zu Anwendungsfragen der Unternehmenssteuerreform<br />

<strong>2008</strong> Stellung nehmen. Die entsprechenden Schreiben liegen derzeit im Entwurf<br />

vor (Stand 20.02.<strong>2008</strong>). Bis zum 14. März <strong>2008</strong> findet eine schriftliche Anhörung der Spitzenorganisationen<br />

und Verbände zu den Entwürfen der Anwendungsschreiben statt.<br />

Im Anwendungserlasses zur Zinsschranke wird auch auf „Öffentlich Private Partnerschaften“ eingegangen.<br />

Weitere Informationen unter: http://www.bun<strong>des</strong>finanzministerium.de/<br />

(über den Pfad � „Wirtschaft und Verwaltung“ � „Steuern“ � „Veröffentlichungen zu Steuerarten“<br />

� „Unternehmensteuerreform <strong>2008</strong> – Anhörung der Spitzenorganisationen und Verbände …“)<br />

• Hamburg. F-Modell Hafenquerspange.<br />

Zum Sachstand bei der Hafenquerspange (A 252) äußert sich der Senat u. a. wie folgt:<br />

o Ein <strong>Bau</strong>beginn wird nicht vor 2011 möglich sein. Die <strong>Bau</strong>zeit wird auf vier Jahre geschätzt.<br />

o Die Machbarkeitsstudie für eine Privatfinanzierung nach dem F-Modell wurde <strong>vom</strong> BMVBS<br />

am 24. Mai 2007 in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse werden im 1. Quartal <strong>2008</strong> erwartet.<br />

o Gegenwärtig wird mit reinen <strong>Bau</strong>kosten zwischen 750 - 970 Mio. Euro gerechnet.<br />

Quelle: Hamburgische Bürgerschaft - Drucksache 18/7723 <strong>vom</strong> 18.01.<strong>2008</strong>.<br />

• Baden-Württemberg. F-Modell Albaufstieg A 8.<br />

Nach einem Zeitungsbericht steht der Neubau <strong>des</strong> Albaufstiegs der A 8 über ein F-Modell auf der<br />

Kippe. Eine neue Machbarkeitsstudie komme zum Ergebnis, dass sich das Modell nicht rechne und<br />

die bisher veranschlagten 350 Mio. Euro (Stand 2002) für das 8,3 km lange Autobahnstück nicht allein<br />

über eine Maut refinanziert werden könnten. Zum Knackpunkt könnte die derzeitige Trasse werden,<br />

die für Autos bis zu 3,5 to als mautfreie Ausweichstrecke erhalten bleiben soll.<br />

Quelle: Pforzheimer Zeitung <strong>vom</strong> 04.03.<strong>2008</strong>


- 18 -<br />

Schleswig-Holstein. <strong>PPP</strong>-Pilotprojekt L 192.<br />

Zum Sachstand beim geplanten <strong>PPP</strong>-Pilotprojekt Grundsanierung und Ausbau der L 192 in Nordfriesland<br />

macht die Lan<strong>des</strong>regierung folgende Angaben:<br />

o Die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ist zum Ergebnis gekommen, dass bei einer Realisierung<br />

der Maßnahme als <strong>PPP</strong>-Projekt ein wirtschaftlicher Vorteil in Höhe von 3,5% zu erwarten ist.<br />

o Die im September / Oktober 2007 durchgeführte Markterkundung hat gezeigt, dass sowohl<br />

seitens der lokalen als auch der überregionalen Marktteilnehmer das Interesse an derartigen<br />

alternativen Beschaffungsformen im Straßenbau vorhanden ist.<br />

o Zum weiteren Verfahren befindet sich die Lan<strong>des</strong>regierung derzeit „in der Meinungsbildung“.<br />

Ziel ist es, Anfang 2009 mit den <strong>Bau</strong>arbeiten zu beginnen (<strong>Bau</strong>zeit ca. 2 Jahre).<br />

Quelle: http://www.lvn.ltsh.de/infothek/wahl16/drucks/1800/drucksache-16-1854.pdf<br />

• Schleswig-Holstein. Überblick <strong>PPP</strong>-Projekte.<br />

Einen informativen Artikel über die <strong>PPP</strong>-Projekte in Schleswig-Holstein von Dietrich Austermann, Minister<br />

für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr in Schleswig-Holstein, finden Sie hier:<br />

http://www.missler-online.de/files/pdf/299_dietrich_austermann_ppp.pdf<br />

• Ungarn. Autobahn M 6.<br />

Beim Vergabeverfahren für das letzte Teilstück der Mautautobahn M 6 schafften es drei Konsortien in<br />

die End-Verhandlungsrunde:<br />

o Bilfinger Berger / Porr<br />

o Strabag<br />

o Mota-Engil (Portugal) / Euroaszfalt (Ungarn).<br />

Als Termin für den Zuschlag ist Juli <strong>2008</strong> vorgesehen.<br />

Der erste Maut-Abschnitt der M 6 wurde bereits <strong>vom</strong> Konsortium Bilfinger Berger / Porr / Swietelsky<br />

errichtet. Den Zuschlag für den zweiten Abschnitt erhielt im November 2007 ein Bieterkonsortium um<br />

Strabag, Bouygues und Colas (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 22/2007 <strong>vom</strong> 23.12.2007). Quelle:<br />

http://www.wirtschaftsblatt.at/home/boerse/bwien/314535/index.do?direct=315811&_vl_backlink=/h<br />

ome/international/osteuropa/315811/index.do&selChannel=<br />

Unternehmensnachrichten<br />

• Vinci Park und Interparking (Fortis). Zusammenschluss.<br />

Die Unternehmen Vinci und Fortis haben eine Vereinbarung über den Zusammenschluss ihrer Geschäftstätigkeiten<br />

in der Parkraumbewirtschaftung – Vinci Park und Interparking – unterzeichnet. Beide<br />

Konzerne würden sich das Stammkapital eines neu gegründeten Gemeinschaftsunternehmens teilen,<br />

das mehrheitlich von Vinci gehalten werden soll. Das neue Unternehmen würde 1,3 Millionen<br />

Stellplätze in 1.800 Parkhäusern und Tiefgaragen in 16 Ländern betreiben und damit Weltmarktführer<br />

in diesem Sektor werden. Quelle:<br />

http://www.vinci.com/appli/vnc/cmnprs.nsf/D140596DA8451B0AC125740300294812/$file/vinci-fortis-de.pdf<br />

Veranstaltungshinweise<br />

• <strong>PPP</strong>-Vertragsgestaltung im Öffentlichen Hochbau. <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Workshop am 10. April <strong>2008</strong> in Düsseldorf.<br />

Referenten: RA Matthias Berger, Mütze Korsch, und RA'in Irmgard Jonas, Hochtief AG. Programmablauf<br />

und Anmeldung unter: http://www.bwi-bau.de/Seminare.148.0.html<br />

• 7. Jahrestagung Public-Private Partnership. Am 15. April <strong>2008</strong> findet in Frankfurt zum siebten Mal<br />

die Jahrestagung Public-Private-Partnership statt. Veranstalter: ConVent. Konzeption und inhaltliche<br />

Gestaltung: Detlef Knop (Bilfinger Berger AG). Ort: Congress Center der Messe Frankfurt.<br />

Programmablauf und Anmeldungen unter : http://www.convent2.de/convent/<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280<br />

Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 19 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• • Europäische Kommission. Mitteilung zu IÖPP veröffentlicht.<br />

Die Europäische Kommission hat mit Datum <strong>vom</strong> 18.02.<strong>2008</strong> eine Mitteilung - C(2007)6661 - mit Leitlinien<br />

zu Institutionalisierten Öffentlich-Privaten Partnerschaften (IÖPP) veröffentlicht. IÖPP sind öffentlich-private<br />

(gemischtwirtschaftliche) Unternehmen, die üblicherweise zur Durchführung von<br />

Dienstleistungen für die Allgemeinheit, insbesondere auf lokaler Ebene, gegründet werden.<br />

Mit der Mitteilung werden keine neuen rechtlichen Vorschriften geschaffen, sondern das Verständnis<br />

der Kommission dargelegt. Ziel ist es, die Rechtssicherheit u. a.<br />

o bei der Auswahl der privaten Partner bei Gründung einer IÖPP sowie<br />

o der Beteiligung eines gemischtwirtschaftlichen Unternehmens an Ausschreibungen<br />

zu stärken. Die Mitteilung zum Download unter:<br />

http://ec.europa.eu/internal_market/publicprocurement/docs/ppp/comm_2007_6661_de.pdf<br />

• • VK Bund, Beschluss <strong>vom</strong> 24. Januar <strong>2008</strong> - VK 3-151/07<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2447<br />

Ungewöhnliches Wagnis<br />

Die Vergabestelle schrieb <strong>Bau</strong>leistungen im Nichtoffenen Verfahren aus. Die Vergabeunterlagen enthielten<br />

u. a. folgende Regelungen, die im später eingeleiteten Nachprüfungsverfahren zur Diskussion<br />

standen:<br />

• „Das Gesamtvorhaben besteht aus zwei Vergabeverfahren – dieses vorliegende nicht-offene Verfahren<br />

(Lose 1+2) und ein offenes Verfahren (z. T. bezeichnet als Los 3) – deren Finanzierung,<br />

vergaberechtliche Durchführung und Vertragsumsetzung nur zusammen sinnvoll und gewollt ist.<br />

(…) Daher ist der Auftraggeber berechtigt, die Zuschlagserteilung der beiden ersten Lose unter die<br />

aufschiebende Bedingung der Zuschlagserteilung <strong>des</strong> Loses 3 bzw. die Zuschlagserteilung für eines<br />

der beiden ersten Lose unter die aufschiebende Bedingung der Zuschlagerteilung <strong>des</strong> anderen<br />

Loses zu stellen.“<br />

• „Der Auftraggeber hat sich vor Übergabe der <strong>Bau</strong>flächen an den Auftragnehmer davon überzeugt,<br />

dass er im Eigentum der für die Gesamtmaßnahme erforderlichen <strong>Bau</strong>flächen steht bzw. Besitzeinweisungen<br />

vorliegen. Sollte eine endgültige Prüfung in einigen Fällen zu dem Ergebnis führen,<br />

dass diese Voraussetzungen nicht vorliegen, liegt keine Behinderung vor, wenn der Auftragnehmer<br />

die Arbeiten gleichwohl nach Weisung <strong>des</strong> Auftraggebers beginnen und ausführen kann. Dies<br />

solle auch dann gelten, wenn die Arbeiten nur teilweise oder unter erschwerten Bedingungen<br />

durchgeführt werden können.“<br />

• „Der Auftragnehmer versichert mit Abgabe <strong>des</strong> Angebotes, dass die ihm zur Verfügung gestellten<br />

Unterlagen und Angaben ausreichend waren, um sämtliche zur Preisbildung erforderlichen Umstände<br />

zu erfassen und damit die übernommenen Leistungen abnahmereif und funktionsfähig<br />

nach Ausführungsart und Umfang erbringen zu können.“<br />

Die 3. Vergabekammer <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> teilt die Bedenken der Antragsstellerin und erklärt alle vorgenannten<br />

Klauseln für unzulässig, da darin die Übertragung eines ungewöhnlichen Wagnisses im Sinne<br />

von § 9 <strong>Nr</strong>. 2 VOB/A zu sehen sei.


- 20 -<br />

Ein ungewöhnliches Wagnis sei immer dann gegeben, wenn Umstände vorlägen, auf die der Bieter<br />

zum einen keinen Einfluss hat, und deren Einwirkung auf die Preise und Fristen er zum anderen nicht<br />

im Voraus in einer kaufmännisch vernünftigen Preiskalkulation schätzen – und damit auch nicht einkalkulieren<br />

– kann.<br />

So stelle die Möglichkeit der bedingten Zuschlagserteilung ein ungewöhnliches Wagnis dar. Hier werde<br />

dem Bieter das zeitliche Risiko bei der Parallelvergabe (etwa durch Nachprüfungsverfahren) aufgebürdet,<br />

was es dem Bieter unvorhersehbar mache, wann er mit den <strong>Bau</strong>arbeiten beginnen könne.<br />

Anders als beim vorübergehenden Verzicht auf die Zuschlagserteilung bliebe der Bieter hier wegen<br />

der Zuschlagserteilung an sein Angebot auch nach Ablauf der Bindefrist gebunden und könne die<br />

Ausführung nicht von der Übernahme der Mehrkosten abhängig machen.<br />

Ebenso sei die Übertragung <strong>des</strong> Risikos der zeitlichen Verzögerung aufgrund von Problemen mit der<br />

Verfügbarkeit der <strong>Bau</strong>flächen entgegen der typischen Risikoverteilung im <strong>Bau</strong>vertrag vergaberechtswidrig.<br />

Der Auftragnehmer habe hierauf typischerweise keinen Einfluss und könne normalerweise<br />

Anpassung <strong>des</strong> Vertrages nach § 6 VOB/B verlangen. Die Verantwortung für die termingerechte Fertigstellung<br />

trotz erschwerter Bedingungen würde durch die Klausel in vollem Umfang auf den Auftragnehmer<br />

übertragen, was sich nicht kaufmännisch kalkulieren ließe.<br />

Zuletzt sei auch die Regelung im Zusammenhang mit der Vollständigkeit und Widerspruchsfreiheit<br />

der Verdingungsunterlagen als ungewöhnliches Wagnis unzulässig. Dieses Risiko sei vielmehr <strong>vom</strong><br />

Auftraggeber zu tragen (§ 9 <strong>Nr</strong>. 1 und 3 VOB/A). Führe die Widersprüchlichkeit und Lückenhaftigkeit<br />

der Leistungsbeschreibung dazu, dass Mehrleistungen zu erbringen seien, so müssten diese typischerweise<br />

vergütet werden. Zwar habe der Bieter gewisse Mitwirkungspflichten und müsse auf erkannte<br />

Fehler hinweisen. Die hier <strong>vom</strong> Bieter abzugebende Erklärung gehe aber hierüber weit hinaus:<br />

Der Bieter müsste unabhängig <strong>vom</strong> Verschulden und der Möglichkeit, den Fehler überhaupt erkennen<br />

zu können, für die Verdingungsunterlagen ohne einen Anspruch auf Mehrvergütung einstehen.<br />

Die Klausel sei daher in ihrer finanziellen Auswirkung nicht absehbar und damit nicht kalkulierbar.<br />

Die Entscheidung der VK Bund verdient Zustimmung. Der Wagnisvorbehalt in § 9 <strong>Nr</strong>. 2 VOB/A ist ein<br />

allgemeiner Vergaberechtsgrundsatz und gilt auch für die Vergabe von <strong>PPP</strong>-Projekten. Der Vorteil<br />

von <strong>PPP</strong>-Projekte beruht gerade auf dem Gedanken, dass jede Seite die Risiken zu schultern hat, die<br />

sie am besten tragen kann. Eine Vergabestelle soll daher nicht zu Lasten <strong>des</strong> Bieters Risiken übertragen,<br />

die aus eigenen Mängeln in der Planung resultieren. Ergänzend ist noch darauf hinzuweisen,<br />

dass das Vergabehandbuch <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> (§ 9 <strong>Nr</strong>. 2 VOB/A Punkt 1.2.3) verbietet, <strong>vom</strong> Auftragnehmer<br />

Garantien für die Vollständigkeit der Leistungsbeschreibung abzuverlangen, da Garantien keine Exkulpation<br />

wegen mangelnder Erkennbarkeit erlauben. Eine derartige Vollständigkeitserklärung muss<br />

sich mithin auf die erkennbaren Defizite beschränken.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

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- 21 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 6/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 20.03.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Stadt Gummersbach. Schule.<br />

Planung, Sanierung, Teilumbau und Finanzierung der bestehenden Gebäude <strong>des</strong> Gymnasiums Grotenbach<br />

einer Schule in der Stadt Gummersbach. Hierbei handelt es sich um das das Gymnasium<br />

Grotenbach mit Turn- und Gymnastikhalle. Das zwischen der Turn- bzw. Gymnastikhalle und Hauptgebäude<br />

liegende Theatergebäude (Bühnenhaus) ist nicht Bestandteil <strong>des</strong> Auftrags.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für Teilnahmeanträge: 25.4.<strong>2008</strong>. Dokumentnummer im TED: 69422-<strong>2008</strong>.<br />

Zuschlag<br />

• Bun<strong>des</strong>ministerium für Verteidigung. Fürst-Wrede-Kaserne.<br />

Hochtief hat das erste in Deutschland ausgeschriebene <strong>PPP</strong>-Hochbauprojekt im Verteidigungsbereich<br />

gewonnen: Die Tochtergesellschaft Hochtief <strong>PPP</strong> Solutions GmbH wird die Fürst-Wrede-<br />

Kaserne in München finanzieren, planen, sanieren beziehungsweise bauen sowie 20 Jahre lang<br />

betreiben. Der Konzern investiert insgesamt knapp 48 Mio. Euro, das Vertragsvolumen beträgt etwa<br />

164 Mio. Euro. Das Vorhaben ist das erste <strong>PPP</strong>-Projekt <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> im öffentlichen Hochbau.<br />

Quelle: http://www.hochtief-pppsolutions.de/ppp/2.jhtml?pid=7958<br />

• Stadt Eppelheim. Schulen.<br />

Über den geplanten Zuschlag für Planung, Finanzierung, Umbau, Sanierung, Instandhaltung und Betrieb<br />

von 6 Schulen und 1 Halle in Eppelheim an die Bietergemeinschaft der d&b <strong>Bau</strong> GmbH mit der<br />

b.i.g.-Gruppe und der LHI Leasing GmbH hatten wir im bereits im <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 3/<strong>2008</strong> <strong>vom</strong><br />

08.02.<strong>2008</strong> bereits berichtet. Am 25.02.<strong>2008</strong> hat der Rat der Stadt dem Vertrag mehrheitlich zugestimmt.<br />

Stellungnahmen <strong>des</strong> Bürgermeisters und der Fraktionen dazu unter:<br />

http://www.eppelheim.de/gr/beschlüsse.html<br />

• Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UK S-H). Partikeltherapiezentrum.<br />

Im <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 24/2007 <strong>vom</strong> 20.12.2007 hatten wir darüber berichtet, dass das Universitätsklinikums<br />

Schleswig-Holstein (UK S-H) sich im Vergabewettbewerb um das Partikeltherapiezentrum für<br />

ein Konsortium um Siemens und Bilfinger Berger als bevorzugten Bieter entschieden hatte. Auch<br />

hier ist nunmehr abschließend der Zuschlag an dieses Konsortium erteilt worden. Weitere Informationen<br />

zum Projekt und zum siegreichen Konsortium unter<br />

http://w1.siemens.com/press/de/pressemitteilungen/<strong>2008</strong>/workflow_solutions/medpt<strong>2008</strong>03041.htm<br />

Weitere Informationen<br />

• Hauptverband der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie. Verfügbarkeitsmodelle im Straßenbau.<br />

Am 22. Mai 2007 veranstaltete der Hauptverband der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie einen Workshop zum<br />

Thema "Verfügbarkeitsmodelle im Straßenbau – Privatwirtschaftliche Lösungen jenseits der Pkw-<br />

Maut". Die Dokumentation dazu ist jetzt erschienen und kann bestellt werden unter:<br />

http://www.bauindustrie.de/<br />

• <strong>PPP</strong> und Handwerk. Abschlussveranstaltung.<br />

Am 30. Januar <strong>2008</strong> fand in Hamburg die Abschlussveranstaltung zum Forschungsprojekt "<strong>PPP</strong> und<br />

Handwerk" statt. Die Vorträge zum Download unter http://www.ppp-handwerk.de/<br />

• Thüringen. Informationsveranstaltung "Evaluierungsprogramm zu <strong>PPP</strong>-Schulprojekten".<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, <strong>Bau</strong> und Stadtentwicklung hat ein Evaluierungsprogramm für<br />

<strong>PPP</strong>-Projekte im Schulsektor gestartet, um die Erfahrungen der Praxis mit den bisher erarbeiteten<br />

Leitfäden zu <strong>PPP</strong>-Projekten systematisch zu sammeln, auszuwerten und die Ergebnisse in die weitere<br />

Grundlagenarbeit einfließen zu lassen (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 24/2007 <strong>vom</strong> 20.12.2007).<br />

Am 11.Februar <strong>2008</strong> fand dazu im Thüringer Ministerium für <strong>Bau</strong> und Verkehr eine Informationsveranstaltung<br />

statt. Präsentationen zum Download unter:<br />

Quelle: http://www.thueringen.de/de/tmbv/shkv/ppp/veranst/


- 22 -<br />

• Schleswig-Holstein. Elbquerung der A 20 als F-Modell.<br />

Der Eignungstest zur Realisierung <strong>des</strong> A 20-Elbtunnels bei Glückstadt als F-Modell sollte bis Ende<br />

2007 vorliegen. Nach Angaben <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verkehrsministeriums zeigen die vorläufigen Erkenntnisse,<br />

dass unter den aktuellen Bedingungen „Probleme“ für das Vorhaben als F-Modell gesehen werden.<br />

Daher sollen nun weitere Möglichkeiten einer Realisierung als Betreibermodell mit dem Land erörtert<br />

werden. (Die Kosten für die Tunnellösung werden auf rd. 750 Mio. Euro geschätzt.)<br />

Quelle: Bun<strong>des</strong>tags-Drucksache 16/8114 <strong>vom</strong> 15.02.<strong>2008</strong>.<br />

• Bayern. A 8 Ulm - Augsburg – Warten auf den Ausbau.<br />

Nachdem derzeit der Ausbau der A 8 zwischen Augsburg und München im Rahmen eines A-Modells<br />

realisiert wird, hatten Anrainergemeinden und IHK Schwaben auch auf einen zeitnahen Ausbau der<br />

A 8 zwischen Ulm und Augsburg über ein A-Modell gehofft. Nunmehr wurden sie <strong>vom</strong> Bun<strong>des</strong>verkehrsministerium<br />

beschieden, dass das Projekt „ergebnisoffen“ geprüft werde. Derzeit würden für das<br />

A-Modell weitere Strecken in mehreren Bun<strong>des</strong>ländern identifiziert und ausgewählt. Ob die Strecke<br />

Ulm - Augsburg (<strong>Bau</strong>kosten: ca. 330 Mio. Euro) dabei sein wird, sei jedoch völlig offen. Quelle:<br />

http://www.welt.de/muenchen/article1803618/Warten_auf_den_Ausbau_der_A8_in_Schwaben_.html<br />

• Slowakei. <strong>PPP</strong>-Autobahnprojekt.<br />

Im Januar <strong>2008</strong> hatte das slowakische Verkehrsministerium vier der sechs Bewerberkonsortien aus<br />

dem Vergabeverfahren um das erste slowakische <strong>PPP</strong>-Projekt (<strong>Bau</strong> und Betrieb von fünf Abschnitten<br />

der Autobahn D1) ausgeschlossen (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 4/<strong>2008</strong> <strong>vom</strong> 22.02.<strong>2008</strong>), weil sie die<br />

formalen Bedingungen nicht erfüllt hätten.<br />

Das Amt für öffentliche Anschaffungen (UVO) hat diese Entscheidung nach einer Beschwerde <strong>des</strong><br />

Konsortium um Hochtief und Alpine <strong>Bau</strong> nun für ungültig erklärt, weil der Ausschluss nicht ausreichend<br />

begründet war. Damit sind Hochtief und Alpine <strong>Bau</strong> wieder im Rennen. Auch die übrigen drei<br />

ausgeschlossenen Bewerber könnten wieder an den Start gehen, sofern sie aus den gleichen Gründen<br />

ausgeschlossen wurden.<br />

Quelle: http://www.wirtschaftsblatt.at/archiv/318832/index.do<br />

• IFSL (International Financial Services, London). PFI in the UK & <strong>PPP</strong> in Europe <strong>2008</strong>.<br />

Ein Überblicksartikel über Zahl und Volumen der <strong>PPP</strong>-Projekte in Großbritannien und in Europa. Zum<br />

Download unter: http://www.ifsl.org.uk/uploads/PFI_Update_<strong>2008</strong>.pdf<br />

Unternehmensnachrichten<br />

• Strabag SE. Einstieg bei der F. Kirchhoff AG.<br />

Die Eigentümerfamilie <strong>des</strong> <strong>Bau</strong>unternehmens F. Kirchhoff AG hat in einer a. o. Hauptversammlung<br />

am 6. März <strong>2008</strong> eine Kapitalerhöhung beschlossen und in diesem Zuge der Strabag eine Mehrheitsbeteiligung<br />

eingeräumt. Der Zusammenschluss ist rückwirkend zum 1. Januar <strong>2008</strong> vereinbart, bedarf<br />

zu seiner Wirksamkeit aber noch der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden.<br />

Quelle: http://www.strabag.com/<br />

Veranstaltungshinweise<br />

• Kommunalkongress in Berlin. Der Hauptverband der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie und der Bun<strong>des</strong>verband<br />

der Deutschen Zementindustrie veranstalten in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag am<br />

21. April <strong>2008</strong> in Berlin einen Kommunalkongress. Vorgestellt werden die Ergebnisse der neuen Studie<br />

<strong>des</strong> Instituts für Urbanistik (Difu). Im Mittelpunkt stehen die Bereiche Unterirdische Leitungsinfrastruktur,<br />

Mobilität und <strong>PPP</strong> im kommunalen Hochbau sowie energetische Sanierung.<br />

Programmablauf und Anmeldung unter: http://www.bauindustrie.de/<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280<br />

Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 23 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

Nachdem der Vergabesenat <strong>des</strong> OLG Düsseldorf in drei Entscheidungen (Beschluss <strong>vom</strong> 13. Juni<br />

2007 − VII-Verg 2/07; Beschluss <strong>vom</strong> 12. Dezember 2007 − VII-Verg 30/07; Beschluss <strong>vom</strong> 6. Februar<br />

<strong>2008</strong> − VII-Verg 37/07) den Verkauf von Grundstücken, soweit mit dem Verkauf städtebauliche<br />

Auflagen verbunden wurden, als ausschreibungspflichtig bewertet hat, hatten auch andere die<br />

Nachprüfungsinstanzen vermehrt über Grundstücksverkäufe entscheiden:<br />

• VK Hessen, Beschluss <strong>vom</strong> 5. März <strong>2008</strong> − 69d-VK-06/<strong>2008</strong> (nicht bestandskräftig)<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2469<br />

Eine Stadt bemühte sich um den Verkauf von Grundstücken zur Innenstadtentwicklung. Ursprünglich<br />

plante die Stadt den Abschluss eines städtebaulichen Vertrages mit umfangreichen Verpflichtungen<br />

<strong>des</strong> Investors. Um das Risiko von Verzögerungen durch ein Nachprüfungsverfahren zu vermeiden,<br />

entschied die Stadt noch im Auswahlverfahren, auf die diversen, von dem Investor bisher geforderten<br />

Verpflichtungen zu verzichten und den Verkauf <strong>des</strong> Grundstücks auflagenfrei zu betreiben.<br />

Den (wohl auf der Grundlage der ursprünglichen Verkaufsunterlagen gestellten) Nachprüfungsantrag<br />

wies die Vergabekammer Hessen als unzulässig zurück, da dem Vertrag die für einen <strong>Bau</strong>auftrag erforderliche<br />

<strong>Bau</strong>verpflichtung fehle. Der Kaufvertrag enthalte weder eine ausdrückliche <strong>Bau</strong>verpflichtung<br />

noch ein Rücktrittsrecht. Selbst wenn ein Rücktrittsrecht gegeben wäre, könne die Stadt ihre Ziele<br />

nicht wirtschaftlich durchsetzen, sondern maximal zurücktreten. Eine einklagbare Leistungspflicht,<br />

<strong>vom</strong> Käufer die Bebauung zu verlangen, sei nicht vereinbart worden. Die Änderung <strong>des</strong> Vertrages in<br />

dem laufenden Investorenwettbewerb stelle auch kein Umgehungsgeschäft dar, da die Stadt auch<br />

keine sonstige Möglichkeit habe (z.B. durch ein Rücktrittsrecht), außerhalb <strong>des</strong> <strong>Bau</strong>rechts Einfluss<br />

auf die Bebauung zu üben. Der Kaufvertrag sei daher weder als öffentlicher Auftrag noch als <strong>Bau</strong>konzession<br />

<strong>vom</strong> Vergaberecht erfasst.<br />

• VK Brandenburg, Beschluss <strong>vom</strong> 15. Februar <strong>2008</strong> − VK 2/08 (nicht bestandskräftig)<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?action=setlanguage&language=de&page=2459<br />

Die Stadt plante den Verkauf von Grundstücken an einen Investor. Auf die zunächst vorgesehene Investitionsverpflichtung<br />

und Durchführung eines Verfahrens nach § 12 <strong>Bau</strong>GB mit Abschluss eines<br />

Durchführungsvertrags wurde verzichtet, nachdem Gutachten in Folge der Ahlhorn-Entscheidung <strong>des</strong><br />

OLG Düsseldorf (13. Juni 2007 − Verg 2/07) die Ausschreibungspflicht für diesen Fall feststellten.<br />

Die Vergabekammer verwarf den Nachprüfungsantrag. Voraussetzung für einen öffentlichen Auftrag<br />

sei, dass der Auftraggeber zumin<strong>des</strong>t in einem weiteren Sinne einen eigenen Bedarf decken will und<br />

als Nachfrager auftrete. Hier habe der Grundstückskaufvertrag keine konkrete <strong>Bau</strong>- oder Investitionsverpflichtung<br />

für den Investor enthalten. Die Veräußerung erfolgte insoweit auflagen- und bedingungsfrei.<br />

Die Möglichkeiten der Stadt im Rahmen <strong>des</strong> <strong>Bau</strong>genehmigungsverfahrens änderten nichts<br />

an dieser Bewertung. Auch das Motiv der Vertragsgestaltung (Vermeidung der Ausschreibungspflicht)<br />

rechtfertige keine andere Bewertung.<br />

• VK Baden-Württemberg, Beschluss <strong>vom</strong> 7. März <strong>2008</strong> − 1 VK 1/08 (nicht bestandskräftig)<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2464<br />

Eine Stadt räumte Investoren die Kaufoption an einem Bahngelände ein und vereinbarte eine <strong>Bau</strong>verpflichtung,<br />

abgesichert durch ein Rückkaufsrecht und die Pflicht zur Durchführung eines Fassadenwettbewerbs.<br />

Zudem wurde ein städtebaulicher Vertrag zur Förderung und Sicherung der mit der<br />

<strong>Bau</strong>leitplanung verfolgten Ziele geschlossen. Dieser Vertrag enthielt die Verpflichtung zum Betrieb eines<br />

Einzelhandelsmarktes auf die Dauer von 15 Jahren und die Verpflichtung <strong>des</strong> Investors zur Übernahme<br />

und Weiterbetrieb eines bestehenden Supermarktes für 10 Jahre im Falle der Schließung<br />

durch den jetzigen Betreiber.


- 24 -<br />

Die Vergabekammer wies den Nachprüfungsantrag als unzulässig zurück. Das Vergaberecht finde<br />

keine Anwendung. Es spreche aus Sicht der Vergabekammer zunächst viel dagegen, dass ein städtebaulicher<br />

Vertrag überhaupt eine Beschaffungsmaßnahme im Sinne <strong>des</strong> Vergaberechts sei, da die<br />

<strong>Bau</strong>verpflichtung und die Art <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> sich auch mit den nach dem <strong>Bau</strong>GB zur Verfügung stehenden<br />

Instrumenten erreichen ließen. Diese Frage könne aber letztlich offen bleiben, da in dem<br />

konkreten Fall das Vertragswerk einen Schwerpunkt im Bereich der nicht ausschreibungspflichtigen<br />

„Dienstleistungskonzession“ habe. Nach Auffassung der Vergabekammer, aber ohne dies weiter zu<br />

begründen, sei die Verpflichtung zum Betrieb <strong>des</strong> Supermarktes bzw. der Supermärkte für den Charakter<br />

<strong>des</strong> Gesamtvertrages maßgeblich.<br />

• OLG Bremen, Beschluss <strong>vom</strong> 13. März 2009 − Verg 5/07<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2454<br />

Eine kommunale Gesellschaft wollte Grundstücke zum Zwecke der Errichtung und <strong>des</strong> Betriebs von<br />

Windkraftanlagen verpachten. Der Pächter musste sich verpflichten, die Anlagen gemäß dem von<br />

ihm vorgelegten Nutzungskonzept innerhalb eines Jahres zu erstellen und für eine Laufzeit von 20<br />

Jahren zu betreiben.<br />

Das OLG Bremen qualifizierte den Vertrag wegen dieser Verpflichtung als eine ausschreibungspflichtige<br />

<strong>Bau</strong>konzession. Es führte in der Urteilsbegründung keine Diskussion zu der von der VK Baden-<br />

Württemberg aufgeworfene Abgrenzung zur Dienstleistungskonzession, obwohl auch hier der Investor<br />

zum Betrieb der Anlage über einen langen Zeitraum, mithin also zur Stromerzeugung, verpflichtet<br />

wurde, und die Vergabestelle dieses Argument zu ihrer Verteidigung auch vorgetragen hatte.<br />

Die vier Entscheidungen spiegeln die rechtliche Unsicherheit wieder, die Auftraggeber wie auch Investoren<br />

im Zusammenhang mit dem Verkauf von kommunalen Grundstücken haben, soweit mit dem<br />

Verkauf auch städtebauliche Ziele verfolgt werden. Als allgemeine Leitlinie lässt sich festhalten: Soweit<br />

der Vertrag eine einklagbare <strong>Bau</strong>verpflichtung <strong>des</strong> Erwerbers für eine <strong>Bau</strong>leistung beinhaltet, ist<br />

die Ausschreibungspflicht unstreitig. Dies gilt neuerdings auch dann, wenn die <strong>Bau</strong>leistung der Vergabestelle<br />

nicht unmittelbar nützt, also keine Beschaffung im engeren Sinne darstellt. Insoweit der<br />

Vertrag keine einklagbare <strong>Bau</strong>verpflichtung, jedoch mittelbare Druckmittel enthält (Rücktrittsrecht,<br />

Vertragsstrafe), die für den Fall <strong>des</strong> Nichteintritts bestimmter städtebaulicher Ziele vereinbart wurden,<br />

beurteilt das OLG Düsseldorf auch diesen Vertrag als ausschreibungspflichtigen <strong>Bau</strong>vertrag. VK<br />

Hessen teilte im obiter dictum diese Rechtsprechung nicht. Diese auf die bloß mittelbare Wirkung <strong>des</strong><br />

Vertrages orientierte Rechtsprechung zum Begriff <strong>des</strong> (<strong>Bau</strong>-)Auftrags wird wohl kaum haltbar sein.<br />

Anderenfalls wären sämtliche Verträge über die Gewährung von Subventionen für <strong>Bau</strong>leistungen im<br />

gewerblichen Bereich oberhalb <strong>des</strong> Schwellenwertes ausschreibungspflichtig.<br />

Für <strong>PPP</strong>-Verfahren insbesondere im Schwimmbadbereich sind die Entscheidungen der VK Baden-<br />

Württemberg und <strong>des</strong> OLG Bremen von Bedeutung. Hier übersteigt der Wert der Betriebsleistungen<br />

meist sehr deutlich den Wert der anfänglichen <strong>Bau</strong>leistungen. Obwohl bei isolierter Betrachtung die<br />

<strong>Bau</strong>leistungen ausschreibungspflichtig wären, wird <strong>des</strong>halb häufiger eine ausschreibungsfreie Dienstleistungskonzession<br />

unterstellt. Leider geben die vorstehenden Entscheidungen aber zu der wichtigen<br />

Frage der Abgrenzung bei typengemischten Verträgen keine verwendbaren Maßstäbe .<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

40213 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 – 88 29 29<br />

Fax +49 211 – 88 29 26<br />

Mobil +49 160 – 47 20 722<br />

berger@mkrg.com<br />

www.mkrg.com


- 25 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 7/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 04.04.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

Vorinformationen<br />

• Landkreis Sächsische Schweiz. Landratsamt.<br />

Planung, Um- und Ausbau, Finanzierung und Betrieb <strong>des</strong> Schlosses Sonnenstein in Pirna als Landratsamt<br />

<strong>des</strong> zukünftigen Landkreises Sächsische-Schweiz-Osterzgebirge im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-<br />

Modells. Voraussichtlicher Beginn der Vergabeverfahren: 17.4.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

86349-<strong>2008</strong>.<br />

• Staatliches <strong>Bau</strong>amt Freising. Straße.<br />

<strong>PPP</strong>-Vertragsmodell: Neubau der Flughafentangente Ost (St 2580), <strong>Bau</strong>abschnitt V von <strong>Bau</strong>-km<br />

7+100 bis 11+163, einschließlich der Ingenieurbauwerke, der Ausstattung und Bepflanzung, sowie<br />

der baulichen Erhaltung über 25 Jahre und der Finanzierung.<br />

Voraussichtlicher Beginn der <strong>Bau</strong>arbeiten: 1.4.2009. Dokumentennummer im TED: 79795-<strong>2008</strong>.<br />

Hierbei handelt es sich um den letzten <strong>Bau</strong>abschnitt der Staatsstraße 2580, der so genannte Flughafentangente<br />

Ost (FTO), zwischen Ottenhofen und Markt Schwaben. Die Investitionskosten für die<br />

rund vier Kilometer lange Strecke werden auf 12,5 Mio. Euro geschätzt. Eine Übersichtskarte mit der<br />

geplanten Trasse ist hier einsehbar:<br />

http://www.regierung.oberbayern.bayern.de/Bereich3/3wirueberuns/3sgvorstellung/32sgvorstell/Uebersichtskarte_FTO.pdf<br />

Weitere Informationen<br />

• Land Brandenburg. Landtagsneubau.<br />

Für Diskussionen sorgt weiterhin der geplante <strong>PPP</strong>-Neubau <strong>des</strong> Landtages in Potsdam in den historischen<br />

äußeren Um- und Aufrissen <strong>des</strong> ehemaligen Stadtschlosses. Hintergrund ist eine 20-Millionen-<br />

Euro-Spende <strong>des</strong> Unternehmers Hasso Plattner (SAP) von Ende 2007 zur Rekonstruktion der historischen<br />

Schlossfassade. Damit diese Fassade realisiert werden kann, hat das Land die Planungen für<br />

den Parlamentsneubau geändert. Die sechs präqualifizierten Konsortien, die bereits im September<br />

2007 ihre Lösungsvorschläge eingereicht hatten, sollen nunmehr eine „präzisierte Aufgabenstellung“<br />

erhalten. Der Landtag soll das neue Konzept am 10. April <strong>2008</strong> beschließen. Der Antrag dazu:<br />

http://www.parldok.brandenburg.de/parladoku/w4/drs/ab_6100/6102.pdf<br />

Einen Bericht <strong>des</strong> Finanzministeriums Brandenburg zum Stand <strong>des</strong> Vergabeverfahrens und zur Fortsetzung<br />

<strong>des</strong> Wettbewerblichen Dialogs (Stand 31. März <strong>2008</strong>) können Sie hier einsehen:<br />

http://www.landtag.brandenburg.de/media_fast/4908/Landtagsneubau.pdf<br />

./.<br />

• Lan<strong>des</strong>hauptstadt Kiel. Regionale Berufsbildungszentren.<br />

Aus den bisher sieben Beruflichen Schulen in Kiel sollen zum 1. August <strong>2008</strong> drei Regionale Berufsbildungszentren<br />

(RBZ) werden. Im Rahmen dieser Neukonzeption sind Neu- und Umbauten sowie<br />

Sanierungen an den drei Standorten Gaarden, Ravensberg und Schützenpark vorgesehen, die im<br />

Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Pilotprojektes durch einen privaten Partner realisiert werden sollen. Das Projekt<br />

sah bislang ein geplantes Investitionsvolumen von ca. 50 Mio. Euro vor.<br />

Gegenwärtig wird über das Raumprogramm debattiert. Zum einen wird der in der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />

unterstellte Schülerrückgang bis 2020 um 17% als nicht mehr aktuell angesehen. Die<br />

Schülerentwicklung mit gestiegenen Schülerzahlen erfordern vielmehr eine Anpassung der Raumkapazitäten<br />

mit geschätzten Mehrkosten in Höhe von rd. 10 Mio. Euro. Zum anderen sehen auch die<br />

Schulen einen Mehrbedarf an Klassen-, Fach- und Gruppenräumen, für <strong>des</strong>sen Umsetzung weitere<br />

10 Mio. Euro benötigt werden.<br />

Nach bisherigem Planungsstand soll im II. Quartal <strong>2008</strong> mit dem Vergabeverfahren und im Sommer<br />

2009 mit dem <strong>Bau</strong> begonnen werden. Zur aktuellen Diskussion vgl. z. B.<br />

http://www.kn-online.de/news/pdf/2322711


- 26 -<br />

• Gemeinde Marienhagen (Nordrhein-Westfalen). Schul- und Sportstätten.<br />

Am 2. April <strong>2008</strong> ist ein Gutachten über die Wirtschaftlichkeit einer <strong>PPP</strong>-Lösung für die Sanierung<br />

und den Betrieb der Marienheider Schul- und Sportstätten vorgestellt worden. Die PSPC hatte verschiedene<br />

Varianten mit jeweils unterschiedlichem Umfang durchgerechnet. Dabei hat sich herausgestellt,<br />

dass eine auf die nächsten 25 Jahre angelegte private Lösung für Sanierung und Betrieb in<br />

jedem Fall zwischen acht und zehn Prozent günstiger ist als eine herkömmliche Sanierungs- und Betriebsform<br />

in Eigenregie. Die Investitionskosten werden auf rund 10 Mio. Euro geschätzt. Ende April<br />

<strong>2008</strong> soll der Rat der Gemeinde über das weitere Vorgehen entscheiden.<br />

Quelle: http://www.oberberg-aktuell.de/show-article.php?iRubrikID=1&iArticleID=73131&exthov=0804040558<br />

• Landkreis Cuxhaven. Schulzentrum.<br />

Der Neubau <strong>des</strong> Schulzentrums Otterndorf, bestehend aus Hauptschule, Realschule und Gymnasium,<br />

soll als <strong>PPP</strong>-Projekt (Planung, <strong>Bau</strong>durchführung und Finanzierung) durchgeführt werden.<br />

Das Schulzentrum in Otterndorf weist erhebliche Mängel auf. Insbesondere ist eine energetische Sanierung,<br />

die dringend erforderlich wäre, in dem Gebäudebestand nicht mehr sinnvoll durchzuführen.<br />

Von daher kommt nur ein Neubau in Frage. Zur kostengünstigen Erstellung hat die CDU/FDP-<br />

Mehrheit im Kreistag ein <strong>PPP</strong>-Projekt vorgeschlagen.<br />

Quelle: http://www.elbe-weser-online.de/default.cfm?did=1111408<br />

• Landkreis Harburg. Ostumgehung Buchholz.<br />

Das Land Niedersachsen wird im Rahmen seines 2. <strong>PPP</strong>-Förderprogramms u. a. auch die <strong>PPP</strong>-<br />

Machbarkeitsstudie für eine Umgehungsstraße in Buchholz i.d.Nordheide fördern (vgl. <strong>PPP</strong>-<br />

<strong>Newsletter</strong> 1/<strong>2008</strong> <strong>vom</strong> 11.01.<strong>2008</strong>). Die <strong>Bau</strong>kosten für diese Kreisstraße mit einer Länge von ca. 5,5<br />

km werden auf 15 Mio. Euro geschätzt. Über allgemeine Details dieses Projekts informiert eine Verkehrsuntersuchung<br />

(Stand Oktober 2007):<br />

http://www.ostring-buchholz.de/download/OstringVUOkt2007.pdf<br />

Die Trassenplanung finden Sie hier:<br />

http://www.ostring-buchholz.de/download/<strong>2008</strong>0307_OstringTrassenplan.pdf<br />

• RKW. <strong>PPP</strong>-Mittelstandsmodell <strong>Bau</strong>.<br />

Das RKW hat im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „<strong>PPP</strong>-Mittelstandsmodell <strong>Bau</strong>“ am 14. März<br />

<strong>2008</strong> eine Tagung in Kraichtal (Baden-Württemberg) durchgeführt. Die Präsentationen unter:<br />

http://www.rkw.de/02_loesung/02_<strong>Bau</strong>wirtschaft/<strong>PPP</strong>-Mittelstandsmodell_<strong>Bau</strong>/<strong>PPP</strong>_Kraichtal_140308/index.html<br />

• Deloitte. European Powers of Construction 2007.<br />

Eine Studie <strong>des</strong> Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsunternehmens Deloitte über die großen<br />

<strong>Bau</strong>firmen und die <strong>Bau</strong>märkte in Europa. Die Analyse beinhaltet ein Ranking der 100 größten <strong>Bau</strong>unternehmen<br />

in Europa sowie eine Betrachtung der nationaler europäischen <strong>Bau</strong>märkte, u. a. mit einer<br />

Rangliste der jeweils größten <strong>Bau</strong>unternehmen und einer Betrachtung <strong>des</strong> <strong>PPP</strong>/PFI- und Konzessionsmarktes.<br />

Zum Download unter:<br />

http://www.deloitte.com/dtt/cda/doc/content/UK_RE_EuropeanPowersofConstruction2007_FINAL.pdf<br />

Veranstaltungshinweise<br />

• Kongressmesse „Zukunft Kommune“ in Stuttgart. Am Mittwoch, 7. Mai <strong>2008</strong>, findet in der Neuen<br />

Messe in Stuttgart im Rahmen der Fachmesse „Zukunft Kommune“ ein <strong>PPP</strong>-Tag statt (in Kooperation<br />

mit der <strong>PPP</strong>-Taskforce Baden-Württemberg). Programmablauf und Anmeldung unter:<br />

http://www.zukunft-kommune.de/<br />

• <strong>PPP</strong> in CEE (Central and Eastern Europe) Summit. Vom 23.-25. April <strong>2008</strong> findet in Wien eine<br />

Konferenz zu <strong>PPP</strong> in Mittel- und Osteuropa statt. Veranstalter ist die Jacob Fleming Group. Angaben<br />

zu Programmablauf und Konditionen erhalten Sie von Mike Eisenberg, Tel.: 0036-1-4111839, Email:<br />

mike.eisenberg@jacobfleming.com. Bei Kontaktaufnahme bitte das Stichwort „<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>Newsletter</strong>“<br />

angeben.<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280; Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 27 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• EuGH, Urteil <strong>vom</strong> 3. April <strong>2008</strong> - Rs. C-346/06<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2473<br />

Tariftreue<br />

Der EuGH urteilte über die Zulässigkeit <strong>des</strong> Niedersächsischen Lan<strong>des</strong>vergabegesetzes und die darin<br />

statuierte Tariftreuepflicht. Hiernach durften Aufträge für <strong>Bau</strong>leistungen nur an solche Unternehmen<br />

vergeben werden, die sich schriftlich zur Einhaltung der tarifvertraglich vorgesehenen Min<strong>des</strong>tlöhne<br />

verpflichteten. Andernfalls drohte der Ausschluss aus dem Verfahren. Ergänzend hatten die Auftraggeber<br />

eine Vertragsstrafe in Höhe von einem Prozent, bei mehreren Verstößen bis zu zehn Prozent<br />

<strong>des</strong> Auftragswertes mit dem Auftragnehmer zu vereinbaren. In dem Rechtsstreit vor dem Oberlan<strong>des</strong>gericht<br />

Celle, das dem EuGH im Rahmen <strong>des</strong> Vorabentscheidungsverfahrens die Frage über die<br />

Rechtmäßigkeit der Regelung vorlegte, stritten das Land und ein Insolvenzverwalter u. a. um die vereinbarte<br />

Vertragsstrafe wegen Nichteinhaltung der vereinbarten tarifvertraglichen Entgelthöhe.<br />

Der Gerichtshof stellte die Unvereinbarkeit der Tariftreueregelung mit der Gemeinschaftsrichtlinie über<br />

die Entsendung von Arbeitnehmern (Richtlinie 96/71/EG <strong>des</strong> Europäischen Parlaments und <strong>des</strong><br />

Rates <strong>vom</strong> 16. Dezember 1996) fest. Zwar gestatte diese die Festlegung von Min<strong>des</strong>tlöhnen. Dies<br />

setze aber voraus, dass diese in einem Tarifvertrag für allgemeinverbindlich erklärt wurden. Vorliegend<br />

sei dies nicht geschehen. Das Niedersächsische Regelung genüge nicht den Anforderungen<br />

der Entsenderichtlinie.<br />

Diese Auslegung werde auch durch die Auslegung im Lichte <strong>des</strong> Art. 49 EG (Dienstleistungsfreiheit)<br />

bestätigt, da eine Tariftreueverpflichtung die Erbringung von Dienstleistungen in Deutschland für Unternehmen<br />

aus anderen Mitgliedsstaaten zu unterbinden, zu behindern oder weniger attraktiv zu machen<br />

vermag. Diese Beschränkung könne auch nicht durch Ziele <strong>des</strong> Arbeitnehmerschutzes gerechtfertigt<br />

werden. Aus Sicht <strong>des</strong> EuGH sei nämlich die partielle Verpflichtung nicht erforderlich, um eine<br />

erhebliche Gefährdung <strong>des</strong> finanziellen Gleichgewichts <strong>des</strong> Systems der sozialen Sicherheit zu verhindern.<br />

• VK Schleswig-Holstein, Beschluss <strong>vom</strong> 4. Februar <strong>2008</strong> - VK-SH 28/07<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2474<br />

Aufhebung eines <strong>PPP</strong>-Verfahrens<br />

Die Vergabestelle schrieb Anfang 2006 die Sanierung und Erweiterung einer dreizügigen Realschule<br />

in Form eines <strong>PPP</strong>-Modells aus. Neben der Übernahme der reinen <strong>Bau</strong>leistungen sollte der Auftragnehmer<br />

zusätzlich noch die Planung und die Finanzierung der anfänglichen <strong>Bau</strong>leistungen sowie das<br />

Gebäudemanagement für die Schulgebäude über die nächsten 25 Jahre übernehmen. Das Ausschreibungsverfahren<br />

wurde bis zur Zuschlagsreife auf das ausgesuchte, günstigste Angebot durchgeführt.<br />

Bei der Ratsversammlung im September 2007 entschied der Auftraggeber sowohl die Aufhebung der<br />

Ausschreibung als auch die Realisierung der fraglichen Leistungen in konventioneller Form. Insbesondere<br />

das Gebäudemanagement sollte wieder in der herkömmlichen Eigenregie durchgeführt werden.<br />

Zur Begründung dieses Beschlusses wurde ausgeführt, dass die Eigenrealisierung finanziell<br />

günstiger als die Realisierung über das <strong>PPP</strong>-Modell sei. Weiterhin habe die Vergabestelle nicht die finanziellen<br />

Mittel, um die Kosten für das <strong>PPP</strong>-Angebot zu tragen. Der Beschluss wurde aufgrund <strong>des</strong><br />

Antrags einer Fraktion im Dezember 2007 mit dem gleichem Inhalt erneut gefasst. Die Antragstellerin,<br />

die das beste Angebot in dem Verfahren abgegeben hatte, rügte und stellte den Nachprüfungsantrag.


- 28 -<br />

Die Vergabekammer wies den Antrag als unzulässig zurück. Entsprechend den europagerichtlichen<br />

und nationalen höchstrichterlichen Entscheidungen könne zwar die Entscheidung über die Aufhebung<br />

einer Ausschreibung grundsätzlich in einem Nachprüfungsverfahren überprüft werden. Zur Zulässigkeit<br />

eines Nachprüfungsantrags gehöre aber der Nachweis eines Schadens auf Seiten <strong>des</strong> Antragstellers.<br />

Dieser Schaden läge bestenfalls dann vor, wenn die Vergabestelle die Aufhebung der<br />

Ausschreibung missbräuchlich, also bspw. nur zum Zwecke <strong>des</strong> Verfahrenswechsels (<strong>vom</strong> offenen<br />

Verfahren in das Verhandlungsverfahren) oder zur anschließenden Neuausschreibung (Scheinaufhebung)<br />

beschlossen habe. Ein Schaden <strong>des</strong> Bieters, den die Vergabekammer im Rahmen eines<br />

Nachprüfungsverfahrens ggf. abwenden könnte, läge aber dann nicht vor, wenn die Vergabestelle -<br />

wie hier - definitiv die Beschaffungsabsicht aufgegeben hat. In einem solchem Fall sei der zulässige<br />

Anspruch <strong>des</strong> Bieters wegen vergaberechtlicher Fehler allein auf Schadensersatz gerichtet. Diesen<br />

Anspruch müsse der Bieter vor dem Zivilgericht geltend machen.<br />

Die Gefahr der Aufhebung einer schon begonnenen Ausschreibung droht regelmäßig bei Auftraggebern<br />

mit Parlamenten, bei denen eine stabile politische Mehrheit fehlt, oder in den Fällen, bei denen<br />

eine Wahl noch während einer laufenden Ausschreibung beendet wird. Bei den politischen Vertretern<br />

wird allerdings schnell übersehen, dass eine derartige Entscheidung kostenträchtig werden kann. Die<br />

Begründung, aufgrund finanzieller Defizite im Haushalt auf die Vergabe zu verzichten, bedingt, dass<br />

die finanziellen Defizite nicht schon bei Beginn der Ausschreibung erkennbar waren. Für die andere<br />

Begründung, dass das ausgesuchte Angebot im Vergleich zur Eigenrealisierung unwirtschaftlich ist,<br />

ist die Vergabestelle beweispflichtig. Bei einem Schulbauprojekt mit einem anfänglichen Investitionsvolumen<br />

von 13 bis 14 Mio. Euro, bei einer klassischen <strong>PPP</strong>-Aufgabenbündelung (Planen, <strong>Bau</strong>en<br />

und Betreiben) sowie einer üblichen Risikostruktur wird dem Auftraggeber die Beweisführung zumin<strong>des</strong>t<br />

sehr schwer fallen. Misslingt die Beweisführung, wird die Vergabestelle dem ursprünglich besten<br />

Bieter den entgangenen Gewinn für die über 25 Jahre angebotenen Leistungen bezahlen müssen.<br />

Sollte seiner Klage vor dem Landgericht stattgegeben werden, werden auch die übrigen unterlegenen<br />

Bieter zu Recht die Erstattung ihrer Angebotskosten - bei einem derartigen Projekt pro Bieter 200.000<br />

bis 250.000 Euro - fordern. In zwei deutlich größeren Schul-<strong>PPP</strong>-Projekten zahlten die Vergabestellen<br />

den in ihren Rechten verletzten (Best-)Bietern vergleichsweise jeweils eine Million Euro Schadensersatz.<br />

Die finanziellen Folgen von Rechtsverletzungen sind meist überraschend.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

40213 Düsseldorf<br />

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- 29 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 8/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 18.04.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Kreisstadt Dietzenbach. Sanierung Rathaus.<br />

Sanierung und Modernisierung eines bestehenden Verwaltungsgebäu<strong>des</strong> mit ca. 10.000 m² BGF einschließlich<br />

Planung, Gebäudebetrieb und Finanzierung im Wege einer <strong>PPP</strong> auf dem stadteigenen<br />

Grundstück (Inhabermodell). Die Leistungserbringung soll durch den privaten Partner auf Grundlage<br />

eines 25jährigen <strong>Bau</strong>- und Bewirtschaftungsvertrages erfolgen. Betrieb: Gebäudeinstandhaltung/unterhaltung,<br />

Energiemanagement; keine Reinigungsleistungen, keine Hausmeisterdienste.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für Teilnahmeanträge: 15.5.<strong>2008</strong>. Dokumentnummer im TED: 91629-<strong>2008</strong>.<br />

• Stadt Ulm. Sporthalle.<br />

Planung, <strong>Bau</strong>, Betrieb einschließlich Vermarktung und ggf. Finanzierung einer Multifunktionshalle mit<br />

einem Parkierungsdeck in Neu-Ulm. Für die Halle ist eine Besucherkapazität von bis zu 6.100 Besuchern<br />

vorgesehen. Die Städte Ulm/Neu-Ulm behalten sich vor, ggf. nur die Planungs-, <strong>Bau</strong>- und Betriebsleistungen<br />

für die Multifunktionshalle zu vergeben und auf die Vergabe der Vorfinanzierungsleistung<br />

sowie den Betrieb <strong>des</strong> Parkierungsdecks durch den potentiellen Partner zu verzichten.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für Teilnahmeanträge: 20.5.<strong>2008</strong>. Dokumentnummer im TED: 99882-<strong>2008</strong>.<br />

Beschlussvorlage <strong>des</strong> Rates mit weiteren Informationen zum Projekt (einschl. einer Darstellung der<br />

Ergebnisse eines Markterkundungsungsverfahrens) unter:<br />

http://buergerinfo.ulm.de/vo0050.php?__kvonr=205&search=1<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Stadt Flensburg. Hallenbad.<br />

Der Rat der Stadt Flensburg hat am 20. März <strong>2008</strong> dem Neubau eines Hallenba<strong>des</strong> im Rahmen eines<br />

<strong>PPP</strong>-Modells durch die Commerz Real AG zugestimmt. Partner der Commerz Real AG sind u. a.<br />

die Industriebau Wernigerode GmbH und die Palm Springs GmbH.<br />

Quelle: http://www.presse-service.de/data.cfm/static/691894.html<br />

Weitere Informationen<br />

• Forschungsprojekt. Hochschulimmobilien und <strong>PPP</strong>.<br />

Das Forschungsprojekt „Lebenszyklusorientiertes Liegenschaftsmanagement öffentlicher Liegenschaften<br />

am Beispiel von Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen (LEMA)“ an der <strong>Bau</strong>haus-<br />

Universität Weimar ist Ende März abgeschlossen worden. Ziel <strong>des</strong> Forschungsprojektes war es,<br />

nachhaltige Lösungen für die besonderen Herausforderungen <strong>des</strong> Immobilienbestan<strong>des</strong> deutscher<br />

Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen zu untersuchen.<br />

Das Projekt wurde von der Professur Betriebswirtschaftslehre im <strong>Bau</strong>wesen in Weimar in Zusammenarbeit<br />

mit der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) durchgeführt. Das Bun<strong>des</strong>amt für<br />

<strong>Bau</strong>wesen und Raumordnung förderte das Projekt gemeinsam mit der HOCHTIEF <strong>PPP</strong> Solutions<br />

GmbH als privatem Drittmittelgeber.<br />

Forschungsbericht online unter:<br />

http://www.uni-weimar.de/cms/fileadmin/bauing/baubwl/Oeffentlich_zugaengliche__Dokumente/Forschung/LEMA_2006-<br />

08/080320_Endbericht_LEMA_E.pdf


- 30 -<br />

• Bund. <strong>PPP</strong>-Eignungstest Humboldt-Forum in Berlin.<br />

Die Bun<strong>des</strong>regierung hat am 4. Juli 2007 das <strong>vom</strong> Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, <strong>Bau</strong> und Stadtentwicklung<br />

vorgelegte Konzept zur „Wiedererrichtung <strong>des</strong> Berliner Stadtschlosses“ und damit zum<br />

<strong>Bau</strong> <strong>des</strong> Humboldt-Forums im Berliner Schlossareal beschlossen. Unter anderem wurde dabei festgelegt,<br />

dass die <strong>PPP</strong>-Eignung <strong>des</strong> Projektes geprüft wird. Hiermit wurde die PwC beauftragt.<br />

Zwischenzeitlich ist die Untersuchung abgeschlossen und das Ergebnis liegt vor. Die Gutachter kamen<br />

zum Ergebnis, dass eine <strong>PPP</strong>-Eignung unter den vorliegenden Rahmenbedingungen eindeutig<br />

nicht gegeben ist. Begründung: Der Handlungsspielraum eines möglichen privaten Partners sei angesichts<br />

der konkreten und detaillierten Vorgaben hinsichtlich Kubatur, baulicher Struktur und Fassaden<br />

sowie weiterer detaillierter Vorgaben <strong>des</strong> Bebauungskonzeptes stark eingeengt.<br />

Ergebnisbericht zum Download unter: http://dip21.bun<strong>des</strong>tag.de/dip21/btd/16/086/1608638.pdf<br />

• Land Baden-Württemberg. <strong>PPP</strong>-Projekte.<br />

In der Antwort auf eine Kleine Anfrage gibt das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg Auskunft<br />

über den Sachstand bei <strong>PPP</strong>-Vorhaben im Ländle. Demnach ist bei <strong>PPP</strong> im Sektor Hochbau eine dynamische<br />

Entwicklung festzustellen. Bei acht <strong>PPP</strong>-Projekten (die kurz skizziert werden) ist mittlerweile<br />

der Zuschlag erfolgt, weitere 50 Projekte befinden sich in der Prüfung, Planung oder Ausschreibung.<br />

Die Realisierung von <strong>PPP</strong> im Lan<strong>des</strong>straßenbau wird geprüft.<br />

Quelle: http://www.landtag-bw.de/wp14/drucksachen/2000/14_2429_d.pdf<br />

• Stadt Heidelberg. Konferenzzentrum.<br />

In seiner Sitzung am 3. April <strong>2008</strong> hat der Gemeinderat beschlossen, eine Machbarkeitsuntersuchung<br />

für ein Konferenzzentrum am Standort Stadthalle zu beauftragen und das laufende Ausschreibungsverfahren<br />

für das <strong>PPP</strong>-Projekt am Standort Hauptbahnhof (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 11/2006 <strong>vom</strong><br />

09.06.2006) zu beenden. Die Verwaltung wird jetzt ein Raumprogramm für die Erweiterung der Stadthalle<br />

sowie ein Finanzierungs-, Verkehrs- und Umsetzungskonzept bis zur Jahresmitte erarbeiten.<br />

Quelle: http://www.heidelberg.de/servlet/PB/menu/1125805/index.html<br />

Damit ist nach 1996, 2000, 2004 und 2006 die mittlerweile vierte Ausschreibung <strong>des</strong> Projekts nicht<br />

von Erfolg gekrönt.<br />

• Stadt Kirchheim unter Teck. Hallenbad.<br />

Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am 09.04.<strong>2008</strong> beschlossen, das geplante neue Hallenbad<br />

über ein <strong>PPP</strong>-Modell zu realisieren. Das Investitionsvolumen wird sich auf ca. 8 bis 13 Mio. Euro (je<br />

nach Art und Ausstattung) belaufen. KPMG und Pfaller Ingenieure wurden mit der Vorbereitung der<br />

EU-weiten Ausschreibung beauftragt.<br />

Beschlussprotokoll <strong>des</strong> Gemeinderats: http://www.kirchheim-teck.de/cgi/_data/_kirchheimteck.de/_documents/GR090408.HTM<br />

Weitere Informationen: http://www.teckbote.de/region/lokales/Artikel1577730.cfm<br />

• Stadt Euskirchen. Therme.<br />

Die Stadt Euskirchen strebt eine <strong>PPP</strong>-Lösung für ihr geplantes Wellness- und Gesundheitsbad an.<br />

Nachdem die Verhandlungen mit einem Investor an den Sicherheitsanforderungen seiner finanzierenden<br />

Bank gescheitert waren, soll jetzt im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung ein Investor gefunden<br />

werden. Dies beschloss der Rat in seiner Sitzung am 15.04.<strong>2008</strong> (Beschlussvorlagen 88/<strong>2008</strong><br />

sowie 88/<strong>2008</strong> 1. Ergänzung).<br />

Weitere Informationen: http://www.ksta.de/html/artikel/1207479030924.shtml<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280<br />

Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

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- 31 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• • OLG Düsseldorf, Beschluss <strong>vom</strong> 14. November 2007 - Verg 23/07<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2480<br />

Folgen der Nichtveröffentlichung von Bewertungskriterien<br />

Die Vergabestelle schrieb Anfang 2007 die Lieferung von technischen Anlagen im Nicht Offenen Verfahren<br />

aus. Hinsichtlich der Zuschlagskriterien verwies die Bekanntmachung auf die Verdingungsunterlagen.<br />

In den Verdingungsunterlagen waren die Zuschlagskriterien „Qualität“, „Technischer Wert“,<br />

„Zweckmäßigkeit“ und „Preis“ veröffentlicht. Hinweise auf Unterkriterien oder auf eine Gewichtung der<br />

Kriterien gab es nicht. Die Antragstellerin rügte nach Erhalt <strong>des</strong> Absageschreibens, dass die Vergabestelle<br />

eine Gewichtung der Wertungskriterien vorgenommen habe, die aber nicht veröffentlicht<br />

wurde. Das von der Vergabestellte gefundene Wertungsergebnis habe nur aufgrund einer Gewichtung<br />

von Leistung und Preis im Verhältnis 2 : 1 erfolgen können. Die Vergabestelle argumentiert,<br />

dass sie eine Gewichtung zu einem Zeitpunkt vorgenommen habe, zu dem ihr aus haushaltsrechtlichen<br />

Gründen eine Gewichtung erstmals möglich war. Im Übrigen sei die Rüge der fehlenden Angabe<br />

einer Gewichtung verspätet und <strong>des</strong>halb nicht mehr zulässig. Die Antragstellerin habe das Unterlassen<br />

einer Gewichtung der Zuschlagskriterien bereits anhand der Verdingungsunterlagen erkennen<br />

können.<br />

Mit Beschluss <strong>vom</strong> 20. Juni 2007 gab die Vergabekammer <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> dem Nachprüfungsantrag<br />

statt und verpflichtete die Antragsgegnerin, die Wertung der Angebote unter Beachtung der<br />

Rechtsauffassung der Vergabekammer zu wiederholen. Die hier beigeladene (Best-)Bieterin erhob<br />

gegen den Beschluss Beschwerde.<br />

Der Vergabesenat <strong>des</strong> OLG hob den Beschluss zugunsten der Antragstellerin auf und entschied,<br />

dass die Vergabestelle nicht nur die Angebotsauswertung wiederholen, sondern das Vergabeverfahren<br />

in den Stand vor Versendung der Verdingungsunterlagen und Aufforderung der im Teilnahmewettbewerb<br />

erfolgreichen Bieter zur Angebotsabgabe zurückversetzen müsse.<br />

Der Nachprüfungsantrag sei zulässig. Zwar könne der Antragstellerin nicht verborgen geblieben sein,<br />

dass den Verdingungsunterlagen nichts über eine konkrete Gewichtung der Zuschlagskriterien zu<br />

entnehmen war. Dies belege aber nicht die erforderliche Tatsachen- und Rechtskenntnis der Antragstellerin<br />

um einen Vergabeverstoß vor Angebotsabgabe. Die Antragstellerin habe irrtümlich und unwiderlegt<br />

zu diesem Zeitpunkt noch daran geglaubt, dass die Antragsgegnerin eine Gewichtung der<br />

Zuschlagskriterien im Verhältnis von 1:1 vornehmen werde. Von der tatsächlich erfolgten Gewichtung<br />

der Vergabekriterien "Preis und Leistung" im Verhältnis von 2:1 ohne eine Bekanntgabe gegenüber<br />

den Bietern habe die Antragstellerin nach ihrem eigenem, unwiderlegtem Vorbringen erst aufgrund<br />

der Bieterinformation <strong>vom</strong> 8. Mai 2007 erfahren. Erst ab dem Zeitpunkt der anwaltlichen Beratung, die<br />

ausweislich <strong>des</strong> Rügeschreibens <strong>vom</strong> 11. Mai 2007 eingeholt wurde, lag bei ihr die erforderliche<br />

Rechtskenntnis vor. Dies ist der Antragstellerin nicht zu widerlegen.<br />

Nach der ständigen Rechtsprechung <strong>des</strong> EuGH habe der öffentliche Auftraggeber nicht nur die Zuschlagskriterien<br />

und ihre Gewichtung in der Bekanntmachung oder in den Verdingungsunterlagen bekannt<br />

zu geben, sondern auch die zur Ausfüllung eines Zuschlagskriteriums aufgestellten Unterkriterien<br />

und deren konkrete Gewichtung. Ist der Auftraggeber erst kurz vor oder nach Ablauf der Frist zur<br />

Angebotsabgabe in der Lage, die Unterkriterien und/oder ihre Gewichtung festzulegen, so müsse er<br />

den Bietern im Zweifel die Unterkriterien und deren Gewichtung nachträglich bekannt geben. Darüber<br />

hinaus habe er den Bietern Gelegenheit zu einer Änderung und Anpassung der Angebote zu geben.


- 32 -<br />

Diese Grundsätze sollen erst recht und entsprechend für den Fall gelten, dass der Auftraggeber zur<br />

Ausfüllung eines bekannt gegebenen Unterkriteriums weitere neue (zusätzliche) oder differenzierende<br />

Unterkriterien aufstellt, die das auf das bekannte Unterkriterium entfallende Gewicht auf diese Unterkriterien<br />

(durch Aufteilung der Gesamtpunktzahl) verteilt, und nicht auszuschließen ist, dass diese<br />

Unterkriterien objektiv geeignet sind, den Inhalt der Angebote zu beeinflussen. Auch diese differenzierenden<br />

und zusätzlichen Unterkriterien, die ein bekannt gegebenes Unterkriterium ausfüllen, und<br />

ihre Untergewichtung seien den Bietern bekannt zu geben.<br />

Der Beschluss <strong>des</strong> OLG Düsseldorf begünstigt die Rechtsposition der Bieter gegenüber den Vergabestellen<br />

in zweifacher Hinsicht.<br />

Zum einen soll eine unterlassene Veröffentlichung der Gewichtung keine (pauschale) unverzügliche<br />

Rügepflicht auslösen, weil ein Bieter bei einem derartigen Sachverhalt von einer Gleichgewichtigkeit<br />

aller veröffentlichten Zuschlagskriterien ausgehen darf. Vergabestellen, die eine unterschiedliche<br />

Gewichtung vorgenommen haben, jedoch diese nicht veröffentlicht haben, müssen also noch bis in<br />

die Endphase der Ausschreibung mit potentiell erfolgreichen Rügen rechnen.<br />

Weithin wird zu Recht die Folge einer berechtigten Rüge nicht die bloße Neuauswertung der Angebote<br />

(mit den schon veröffentlichten, gleichermaßen gewichteten) Zuschlagskriterien sein. Die Vergabestelle<br />

wird vielmehr den Bietern die Möglichkeit zur Erstellung eines gänzlich neuen Angebotes geben<br />

müssen. Diese bei <strong>PPP</strong>-Verfahren dann sehr deutliche zeitliche Verzögerung kann - neben den<br />

Schadensersatzpflichten wegen der durch den Verfahrensfehler den Bietern entstehenden Mehrkosten<br />

- ein schmerzhaftes Risiko sein.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

40213 Düsseldorf<br />

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- 33 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 9/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 30.04.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Stadt Königswinter. Bäder.<br />

Die Stadt Königswinter beabsichtigt, die Sanierung, den Betrieb, die Wartung und Instandhaltung ihres<br />

kommunalen Hallen- sowie ihres kommunalen Freiba<strong>des</strong> („Lemmerzbäder“) durch einen Privaten<br />

Partner im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells erbringen zu lassen. Vertragszeitraum: bis zu 30 Jahre. Nebenangebote,<br />

die den Abriss und die Neuerrichtung der Bäder vorsehen, sind erwünscht, sofern der<br />

Neubau wirtschaftlicher als die Sanierung der Bestandbäder ist.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für Teilnahmeanträge: 30.5.<strong>2008</strong>. Dokumentnummer im TED: 106834-<strong>2008</strong>.<br />

In 2007 hatte die Fa. s.a.b. Bodensee GmbH bereits ein Konzept zur Errichtung eines neuen Kombiba<strong>des</strong><br />

mit Hotel und Nebeneinrichtungen auf dem Grundstück <strong>des</strong> Freiba<strong>des</strong> erarbeitet. Das Hallenbad<br />

sollte geschlossen werden. Man entschied sich dann allerdings für den Erhalt beider Bäder.<br />

• Stadt Brühl. Sanierung Schlossparkstadion.<br />

<strong>Bau</strong>liche Sanierung <strong>des</strong> Schlossparkstadions mit Neuerrichtung Sportlerheim, einschließlich Finanzierung,<br />

Unterhaltung und Instandhaltung über zwanzig Jahre. Die Ausschreibung dieser Leistung erfolgt<br />

als Parallelausschreibung:<br />

o Los 1: Gesamtleistung (schlüsselfertige Errichtung, Finanzierung und <strong>Bau</strong>unterhaltung) als<br />

<strong>PPP</strong>-Verfahren.<br />

o Los 2: nur <strong>Bau</strong>leistung und nur <strong>Bau</strong>unterhaltung.<br />

o Los 3: nur <strong>Bau</strong>leistung.<br />

Verfahrensart: Nichtoffenes Verfahren.<br />

Schlusstermin für Teilnahmeanträge: 12.6.<strong>2008</strong>. Dokumentnummer im TED: 109868-<strong>2008</strong>.<br />

Der Gesamtaufwand für die Sanierung <strong>des</strong> Schlossparkstadions wird auf 3 Mio. Euro geschätzt. Weitere<br />

Informationen zum Projekt in einer Beschlussvorlage unter:<br />

http://www.bruehl.de/rathaus/stadtrat/downloads/schspa_<strong>2008</strong>_02_14_vor.pdf<br />

• Landkreis Sächsische Schweiz. Landratsamt.<br />

Der Auftraggeber beabsichtigt die Vergabe von Planungs-, Um- und Ausbauleistungen sowie Finanzierungs-<br />

und Betriebsleistungen für das Schloss Sonnenstein in Pirna als Landratsamt <strong>des</strong> zukünftigen<br />

Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Der Auftragnehmer hat das Vertragsobjekt unter<br />

Beachtung der einschlägigen Vorschriften zum Denkmalschutz um- und auszubauen, ggf. ein<br />

Parkdeck zu errichten und einschließlich der Erstausstattung (Mobiliar) zu übergeben sowie im Anschluss<br />

für 25 Jahre zu betreiben.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für Teilnahmeanträge: 6.6.<strong>2008</strong>. Dokumentnummer im TED: 106832-<strong>2008</strong>.<br />

Zum Start der Ausschreibung hat der Landkreis eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der besonders<br />

auf die Mittelstandsaspekte beim Verfahren hingewiesen wird:<br />

http://www.lra-saechsische-schweiz.de/pm035-08-04-25ppp-europaweit-ausgeschrieben.pdf<br />

• Stadt Wien. Kindergarten/Schule.<br />

Bildungseinrichtung <strong>PPP</strong> Nordbahnhof - Kindergarten und Schule (Errichtung, Finanzierung und Betrieb).<br />

Die Stadt Wien hat die Errichtung eines neuen Kindergarten- und Volksschulgebäu<strong>des</strong> am Gelände<br />

<strong>des</strong> ehemaligen Nordbahnhofs beschlossen. Die Errichtung (inkl. Instandhaltung), Finanzierung und<br />

Betrieb <strong>des</strong> neuen Kindergarten- und Volksschulgebäu<strong>des</strong> sollen als <strong>PPP</strong>-Projekt durch private Vertragspartner<br />

erfolgen.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für Teilnahmeanträge: 9.6.<strong>2008</strong>. Dokumentnummer im TED: 109876-<strong>2008</strong>.<br />

20 bis 30 Mio. Euro soll der Neubau für 17 Schul- und elf Kindergartenklassen kosten. Der <strong>Bau</strong>beginn<br />

ist für Ende 2009 vorgesehen.


- 34 -<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• DLR Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. <strong>PPP</strong>-Beratungsleistungen.<br />

Als Berater für das geplante <strong>PPP</strong>-Projekt der DLR wurden nach der europaweit durchgeführten Ausschreibung<br />

Hölters & Elsing Rechtsanwälte, EC Harris GmbH und Alfen Consult GmbH ausgewählt.<br />

Das DLR erwägt die langfristige Einbindung privater Partner in die weitere infrastrukturelle Entwicklung<br />

unter Einschluss <strong>des</strong> Facility Managements und plant für seinen Kölner Standort ein <strong>PPP</strong>-<br />

Pilotprojekt. Quelle: http://www.hoelters-elsing.com/presse/presse.html<br />

Weitere Informationen<br />

• Schleswig-Holstein. Erweiterungsbau der Universität Flensburg.<br />

In Schleswig-Holstein wird erwogen, einen Erweiterungsbau der Universität Flensburg mit 3.700 m²<br />

HNF im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells zu realisieren. Das Finanzministerium hat den Finanzausschuss<br />

dazu um Zustimmung gebeten. Den entsprechenden Antrag <strong>vom</strong> 19. März <strong>2008</strong> und die beigefügte<br />

Wirtschaftlichkeitsuntersuchung der I-Bank können Sie hier einsehen:<br />

http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl16/umdrucke/2900/umdruck-16-2933.pdf<br />

Auf seiner Sitzung am 24.04.<strong>2008</strong> hat der Finanzausschuss die Beschlussfassung darüber allerdings<br />

auf die nächste Sitzung am 08.05.<strong>2008</strong> vertagt.<br />

Mittlerweile hat sich auch der Lan<strong>des</strong>rechnungshof eingeschaltet. Er fordert eine aktualisierte Begründung<br />

für die Notwendigkeit <strong>des</strong> Ausbauvorhabens.<br />

• Partnerschaften Deutschland. Haushaltsausschuss gibt grünes Licht für Gründung.<br />

In seiner Sitzung am 23. April <strong>2008</strong> hat der Haushaltsausschuss <strong>des</strong> Deutschen Bun<strong>des</strong>tages die bislang<br />

gesperrten Haushaltsmittel für die Eigenkapitalausstattung der Partnerschaften Deutschland<br />

freigegeben. Damit ist der Weg frei für den weiteren Geschäftsaufbau <strong>des</strong> Unternehmens und die europaweite<br />

Ausschreibung zur Gewinnung privater Partner.<br />

Quelle: http://www.partnerschaftendeutschland.de/aktuelles.html<br />

• Strabag. Mehrheitserwerb an Kirchner.<br />

Die Strabag SE hat 80 % an der Firma Kirchner Holding GmbH (1.500 Mitarbeiter, <strong>Bau</strong>leistung 370<br />

Mio. Euro in 2007) erworben. Die Selbstständigkeit <strong>des</strong> Unternehmens und die Marke Kirchner sollen<br />

erhalten bleiben, das Unternehmen soll sich künftig verstärkt auf den Verkehrswegebau fokussieren.<br />

Quelle: http://www.strabag.de/<br />

• EUWID. Report Contracting <strong>2008</strong>.<br />

Mit dem neuen Report „Contracting <strong>2008</strong>" gibt der Europäische Wirtschaftsdienst (EUWID) einen Überblick<br />

über den aktuellen Stand der Contracting- und Energiedienstleistungsbranche in Deutschland<br />

und beschreibt auf der Basis der Berichterstattung im „Themenbrief Contracting und Energiedienstleistungen“<br />

die wichtigsten politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Trends. Der Einzelpreis<br />

für den Report beträgt 28 € zzgl. MwSt. und Versandkosten. Weitere Informationen unter<br />

http://www.euwid-facility.de/<br />

• Niedersachsen. <strong>PPP</strong>-Veranstaltung in Cloppenburg.<br />

Zu einer <strong>PPP</strong>-Veranstaltung im Rahmen ihrer <strong>PPP</strong>-Informationsinitiative laden die NBank und das<br />

Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr unter dem Motto "<strong>PPP</strong> in Niedersachsen<br />

- Erfahrungsaustausch" am 15.05.<strong>2008</strong> ins Kreishaus nach Cloppenburg ein. Programmablauf<br />

und Anmeldeformular unter<br />

http://www.ppp.niedersachsen.de/master/C46060877_N46815231_L20_D0_I13274394.html<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

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- 35 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• • EuGH, Schlussantrag <strong>vom</strong> 13. März <strong>2008</strong> - C 454/06<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2481<br />

Vertragsänderungen nach Auftragserteilung<br />

Die Vergabestelle schloss mit dem Auftragnehmer (AN) 1994 auf unbestimmte Zeit einen entgeltlichen<br />

Dienstleistungsvertrag. Im September 2000 gründete der AN die Service GmbH als 100%ige<br />

Tochtergesellschaft. Die Service GmbH war finanziell, organisatorisch und wirtschaftlich vollständig in<br />

das Unternehmen <strong>des</strong> AN eingegliedert. Zwischen den Firmen wurde ein Ergebnisabführungsvertrag<br />

abgeschlossen. Mit der Gründung übertrug der AN der Service GmbH bestimmte Leistungen aus<br />

dem zwischen ihm und der Vergabestelle abgeschlossenen Dienstleistungsvertrag. Nachdem der AN<br />

gegenüber der Vergabestelle mitgeteilt hatte, dass er weiterhin gesamtschuldnerisch mit der Service<br />

GmbH für die ordnungsgemäße Leistungserbringung hafte, erteilte die Vergabestelle ihre Zustimmung<br />

zur partiellen Übertragung <strong>des</strong> Dienstleistungsvertrages auf die Service GmbH. Im Jahr 2001<br />

vereinbarten die Vergabestelle, der AN und die Service GmbH Änderungen der Entgeltregelungen<br />

dahingehend, dass abweichend <strong>vom</strong> Vertrag für die Jahre 2002, 2003 und 2004 Höchstentgelte vereinbart<br />

wurden. In einem zweiten Nachtrag im Oktober 2005 wurde das Entgelt im Gegenzug für den<br />

auf drei Jahre befristeten Kündigungsverzicht ermäßigt.<br />

Ein Konkurrenzunternehmen stellte den Nachprüfungsantrag, infolge <strong>des</strong>sen das Gericht dem EuGH<br />

verschiedene Fragen zur Entscheidung vorlegte. Der EuGH hat in der Sache noch nicht entschieden.<br />

Die Generalanwältin Juliane Kokott beantragte jedoch folgende Entscheidung:<br />

Vor allem bei Dauerschuldverhältnissen und bei Verträgen mit längerer Laufzeit könne während ihrer<br />

Durchführung eine Anpassung <strong>des</strong> Vertragsinhalts erforderlich werden, wenn sich Vertragsbestimmungen<br />

- beispielsweise aufgrund einer nicht vorhergesehenen Veränderung der äußeren Umstände<br />

- als nicht mehr sachgerecht erweisen. Hatte aber der ursprüngliche Vertrag einen öffentlichen Auftrag<br />

zum Gegenstand, so werfen spätere inhaltliche Änderungen an ihm stets auch die Frage auf, ob<br />

(gegebenenfalls erneut) ein Vergabeverfahren durchzuführen ist. Allerdings rechtfertigen nur wesentliche<br />

Vertragsänderungen, die konkret geeignet sind, den Wettbewerb auf dem jeweiligen Markt zu<br />

verfälschen und den Vertragspartner <strong>des</strong> öffentlichen Auftraggebers gegenüber anderen möglichen<br />

Dienstleistungserbringern zu bevorzugen, die erneute Durchführung eines Vergabeverfahrens. Eine<br />

„wesentliche Vertragsänderung“ sei immer dann anzunehmen, wenn nicht auszuschließen sei, dass<br />

andere Dienstleistungserbringer durch die ursprünglichen, weniger günstigen Bedingungen von einer<br />

Bewerbung um den öffentlichen Auftrag abgehalten wurden, oder dass sie angesichts der neuen Vertragsbedingungen<br />

nunmehr an einer Bewerbung um den öffentlichen Auftrag interessiert wären, oder<br />

aber dass die Bewerbung eines seinerzeit unterlegenen Bieters angesichts der neuen Vertragsbedingungen<br />

erfolgreich sein könnte.<br />

1. Der Wechsel <strong>des</strong> AN während der Laufzeit eines öffentlichen Auftrags lasse a priori eine wesentliche<br />

Vertragsänderung vermuten, werde doch ein Unternehmen, das sich nicht dem Wettbewerb mit<br />

anderen Bietern stellen musste und <strong>des</strong>sen Auswahl auch nicht auf einem Vergleich mit etwaigen<br />

anderen Bietern beruhte, ganz oder teilweise mit der Ausführung <strong>des</strong> öffentlichen Auftrags betraut.<br />

Ein solcher Vorgang berge die Gefahr der Umgehung <strong>des</strong> Vergaberechts und sei geeignet, den<br />

Wettbewerb auf dem jeweiligen Markt zu verfälschen sowie den neuen Dienstleistungserbringer gegenüber<br />

anderen möglichen Dienstleistungserbringern zu bevorzugen. Allerdings können besonderen<br />

Umstände ergeben, dass Veränderungen auf Seiten <strong>des</strong> AN ausnahmsweise keine wesentliche Vertragsänderung<br />

nach sich ziehen. Die erste Fallgruppe betreffe die Einschaltung von Subunternehmern<br />

durch den AN. Kennzeichnend für diese Fallgruppe ist, dass der AN als Hauptauftragnehmer


- 36 -<br />

auch nach Erteilung <strong>des</strong> Unterauftrags die volle vertragliche Verantwortung für die Ausführung <strong>des</strong><br />

Dienstleistungsauftrags in seiner Gesamtheit trägt oder jedenfalls dafür mithaftet. Die zweite Fallgruppe<br />

betreffe organisatorische Veränderungen rein interner Art auf Seiten <strong>des</strong> AN, zu der auch die<br />

Einschaltung einer seiner Tochtergesellschaften in die Ausführung <strong>des</strong> Vertrags gehören könne. Keine<br />

wesentliche Vertragsänderung jedenfalls läge vor, wenn die Tochtergesellschaft <strong>des</strong> AN in ähnlicher<br />

Weise beherrscht werden wie <strong>des</strong>sen eigene Unternehmensabteilungen. Die Einschaltung der<br />

Tochtergesellschaft in die Vertragsausführung ähnele dann einem In-House-Geschäft auf Seiten <strong>des</strong><br />

AN, durch das sich an den Bedingungen für die Ausführung <strong>des</strong> öffentlichen Auftrags - jedenfalls bei<br />

wirtschaftlicher Betrachtung - nichts Wesentliches ändert.<br />

Vorliegend gleiche die Service GmbH einer eigenen Unternehmensabteilung <strong>des</strong> AN. Ein Vorgang<br />

wie die Einschaltung der Service GmbH in die Ausführung <strong>des</strong> Auftrags stelle <strong>des</strong>halb eine rein interne<br />

Umorganisation auf Seiten <strong>des</strong> AN dar. Zwar wird ein Teil der von dem AN geschuldeten Dienstleistungen<br />

nunmehr von einer anderen juristischen Person, der Service GmbH, erbracht. Wirtschaftlich<br />

gesehen ist die Service GmbH jedoch kein Dritter, da sie vollständig von ihrer Muttergesellschaft<br />

wie eine eigene Unternehmensabteilung kontrolliert und beherrscht werde. Damit habe sich an den<br />

Bedingungen für die Ausführung <strong>des</strong> öffentlichen Auftrags bei wirtschaftlicher Betrachtung nichts Wesentliches<br />

geändert.<br />

2. Der Verzicht auf Kündigungsrechte wie auch die Änderung der Entgeltregelungen seien als eine<br />

„wesentliche Vertragsänderung“ zu qualifizieren, wenn sie geeignet sind, den Wettbewerb auf dem<br />

betroffenen Markt zu verfälschen und den Vertragspartner <strong>des</strong> öffentlichen Auftraggebers gegenüber<br />

anderen möglichen Dienstleistungserbringern zu bevorzugen. In dem vorliegenden Fall lägen jedoch<br />

keine Anhaltspunkte für die Vermutung vor, dass der Kündigungsverzicht für eine Laufzeit von drei<br />

Jahren eine Gefahr einer Wettbewerbsverzerrung mit sich gebracht habe. Gleiches gelte wegen der -<br />

bezogen auf das Gesamtauftragsvolumen - geringen Höhe auch für die Preisrabatte.<br />

Der Schlussantrag indiziert die Entscheidung <strong>des</strong> EuGH, die insbesondere für langfristig abgeschlossene<br />

<strong>PPP</strong>-Verträge von großer Bedeutung sein wird. Die Beurteilung der Zulässigkeit einer „Vertragsüberleitung“<br />

ist nicht nur für den Zeitraum der Leistungserfüllung nach Vertragsabschluss von<br />

Bedeutung, hier insbesondere für die Frage der Zulässigkeit von Eintrittsrechten von finanzierenden<br />

Banken zur Sicherung einer Projektfinanzierung, sondern auch für die Frage, ob und unter welchen<br />

Voraussetzungen eine Vergabestelle eine Projektgesellschaft beauftragen darf, die sich weder beworben<br />

noch ein Angebot gelegt hat, und die ein Bieter erst nach seiner Qualifikation als Bestbieter<br />

zum Ende <strong>des</strong> Ausschreibungsverfahrens gegründet hat. Die genannten Voraussetzungen sind - im<br />

Vergleich zur gegenwärtigen Praxis in vielen Verfahren - äußerst restriktiv. Weniger überraschend<br />

sind die Ausführungen zum Umfang von nachträglichen Vertragsänderungen ohne erneute Ausschreibung,<br />

gleichwohl die umfangreichen Ausführungen in dem Schlussantrag zu den einzelnen Vertragsänderungen<br />

eine praxisnahe Hilfestellung für die Beurteilung weiterer Sachverhalte geben.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

40213 Düsseldorf<br />

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Fax +49 211 – 88 29 26<br />

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- 37 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 10/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 16.05.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Freie und Hansestadt Hamburg. <strong>PPP</strong>-Berater.<br />

Wirtschaftlich-technische Beratung für <strong>PPP</strong>-Projekt berufliche Schulen.<br />

Die Auftraggeberin beabsichtigt, Planungs-, <strong>Bau</strong>-, Bewirtschaftungs- und Finanzierungsleistungen für<br />

(min<strong>des</strong>tens 13) berufliche Schulen an einen <strong>PPP</strong>-Partner zu vergeben. Die Schulen sollen binnen 5<br />

Jahren saniert und gegebenenfalls erweitert werden, die Laufzeit <strong>des</strong> Vertrages soll 25 Jahre betragen.<br />

Für dieses Projekt wird eine integrierte technisch-wirtschaftliche Beratung gesucht.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für Teilnahmeanträge: 13.6.<strong>2008</strong>. Dokumentnummer im TED: 125968-<strong>2008</strong>.<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Land Baden-Württemberg. Berufsakademie Heidenheim.<br />

<strong>Bau</strong> und Betrieb der Berufsakademie übernimmt eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus der Züblin<br />

Development GmbH, Köln, der Ed. Züblin AG, Stuttgart und der Niersberger Gebäudemanagement<br />

GmbH & Co. KG, Nürnberg. Die Gesamtbaukosten liegen bei knapp 30 Millionen Euro.<br />

Quelle: http://www.hzonline.de/index.php?mode=full&cat=8&open=&open_u=&&minDate=&begin=0&id=404187&<br />

• Stadt Pforzheim. Schule.<br />

Den Zuschlag zu Neubau, Finanzierung und Betrieb der Alfons-Kern-Schule in einem <strong>PPP</strong>-Modell hat<br />

die Bietergemeinschaft BAM (BAM Deutschland AG, Müller-Altvatter Gebäudemanagement GmbH,<br />

Babcock & Brown GmbH) erhalten. Der wirtschaftliche Vorteil der <strong>PPP</strong>-Lösung wird auf nahezu 13%<br />

beziffert.<br />

Quelle: http://www.pforzheim.de/portal/page?_pageid=131,1&_dad=portal&_schema=PORTAL<br />

(Pressemitteilung <strong>vom</strong> 13.05.<strong>2008</strong>)<br />

• Bilfinger Berger. Schulen in Nordirland.<br />

Bilfinger Berger errichtet und saniert vier weiterführende Schulen in East Down und Lisburn in Nordirland.<br />

Anschließend übernimmt Bilfinger Berger den Betrieb der Schulgebäude über einen Zeitraum<br />

von 25 Jahren. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf mehr als 80 Mio. Euro, der Eigenkapitaleinsatz<br />

<strong>des</strong> Konzerns auf 4 Mio. Euro. Quelle:<br />

http://www.bilfingerberger.de/C125710E004ABFC5/vwContentByKey/W27EFFSM906DEBBDE?open&l=yes<br />

Weitere Informationen<br />

• Dissertationen.<br />

o Dr. Volker Schaedel: Public Private Partnership als strategisches Geschäftsfeld mittelständischer<br />

<strong>Bau</strong>unternehmen.<br />

Zum Download oder zur Bestellung unter: http://e-pub.uni-weimar.de/volltexte/<strong>2008</strong>/1298/<br />

o Dr. Enno Ger<strong>des</strong>: <strong>PPP</strong>-Ansätze für Fernstraßen.<br />

Zum Download unter:<br />

http://www.sub.uni-hamburg.de/opus/volltexte/2007/3520/pdf/Dissertation_Ger<strong>des</strong>.pdf<br />

• Baden Württemberg. <strong>PPP</strong>-Unterlagen.<br />

o Broschüre „Public Private Partnership in Baden-Württemberg <strong>2008</strong>“.<br />

In dieser Broschüre zieht das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg eine Zwischenbilanz<br />

zu <strong>PPP</strong> in Baden-Württemberg. Es wird über Ziele, Rahmenbedingungen und Projekte<br />

informiert. Zum Download unter:<br />

http://www.wm.baden-wuerttemberg.de/sixcms/detail.php/185652<br />

o Des Weiteren stehen die Vorträge <strong>des</strong> „<strong>PPP</strong>-Tags“ <strong>des</strong> Wirtschaftsministeriums Baden-<br />

Württemberg <strong>vom</strong> 7. Mai <strong>2008</strong> in Stuttgart zum Download bereit. Zu finden unter:<br />

http://www.ppp-bw.de (rechte Leiste, letzter Eintrag unter „Infomaterial / Downloads“).


- 38 -<br />

• Rheinland-Pfalz. <strong>PPP</strong> bei Sportstätten.<br />

Die im Föderalen <strong>PPP</strong>-Kompetenznetzwerk (FPK) vereinten Vertreter von Bund und Ländern wollen<br />

in einer Arbeitsgruppe „<strong>PPP</strong> bei Sportstätten“ vertiefte Erfahrungswerte sammeln und angemessene<br />

Rahmenbedingungen zu dieser Thematik untersuchen. Mittelfristig soll die Arbeit in die Publikation<br />

eines Leitfadens münden. Rheinland-Pfalz hat dabei – über das <strong>PPP</strong>-Kompetenzzentrum bei der<br />

PER – die Geschäftsführung der FPK-AG Sportstätten übernommen. Das Land will dabei auch die<br />

Erfahrungen aus zwei (von drei geplanten) <strong>PPP</strong>-Pilotprojekten - Südbad Trier und Jakob-Frey-<br />

Sportanlage Hei<strong>des</strong>heim – einbringen. Quelle: http://www.per-rlp.de/index.php?id=34<br />

• Rheinland-Pfalz. Sachstand bei den drei geplanten <strong>PPP</strong>-Pilotprojekten.<br />

o Stadt Trier. Südbad Trier - Ausgang <strong>des</strong> <strong>PPP</strong>-Projekts offen.<br />

Geplant ist die Sanierung <strong>des</strong> Freibads im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells. Nach zwei Ausschreibungen<br />

(im Juli und Oktober 2007) mehren sich die Anzeichen, dass das geplante<br />

<strong>PPP</strong>-Pilotprojekt nicht zum Zuge kommt. Von lediglich zwei Interessenten wird berichtet, deren<br />

Angebote derzeit <strong>vom</strong> Lan<strong>des</strong>rechnungshof geprüft werden. Wenn keines davon in Frage<br />

kommt, wird das <strong>PPP</strong>-Projekt beendet.<br />

Quelle: http://www.trier.de/ (unter Aktuelles / Rathaus-Zeitung / Ausgabe <strong>vom</strong> 13.05.<strong>2008</strong>).<br />

o Verbandsgemeinde Hei<strong>des</strong>heim. Sportanlage.<br />

Anfang März <strong>2008</strong> hat der Gemeinderat den Auftrag für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie<br />

zur <strong>PPP</strong>-Sanierung der Sportanlage vergeben. Das Land will den Umbau und die Erweiterung<br />

der maroden Sportanlage in Hei<strong>des</strong>heim mit einen Festbetrag von 400.000 Euro - das<br />

sind 40% der geschätzten Investitionskosten in Höhe von einer Mio. Euro – fördern. Das<br />

Land erhofft sich von einer erfolgreichen Umsetzung <strong>des</strong> Projektes grundlegende Erkenntnisse<br />

für eine Vielzahl vergleichbarer Sportstätten.<br />

Quelle: http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=3272974<br />

o Stadt Kaiserslautern. Berufsbildende Schulen II.<br />

Als drittes <strong>PPP</strong>-Pilotprojekt neben Trier und Hei<strong>des</strong>heim wurde die Generalsanierung der Berufsbildenden<br />

Schulen II in Kaiserslautern auserkoren. Wie aus einer aktuellen Landtags-<br />

Drucksache hervorgeht, wurde bei diesem Projekt (Investitionsvolumen ca. 20 Mio. Euro) die<br />

vorläufige Wirtschaftlichkeitsuntersuchung beendet und die Ausschreibung in einem <strong>PPP</strong>-<br />

Verfahren <strong>vom</strong> Stadtrat beschlossen. Die Drucksache zum Download unter:<br />

http://www.landtag.rlp.de/landtag/drucksachen/2173-15.pdf<br />

• Lindner. Zusammenarbeit mit Land Securities Trillium bei <strong>PPP</strong>-Projekten.<br />

Die britische LST Land Securities Trillium ist eine Kooperation mit der Lindner Unternehmensgruppe<br />

eingegangen und will auch im deutschsprachigen Raum in <strong>PPP</strong>-Projekte investieren. LST hat hierfür<br />

über den <strong>PPP</strong>-Fonds Trillium Partners zunächst bis zu 100 Mio. € als Eigenkapital für Bieterverfahren<br />

in neuen Ausschreibungen oder eine Übernahme bereits fertig gestellter <strong>PPP</strong>-Projekte vorgesehen.<br />

Land Securities Trillium ist mit 118 Objekten im Bestand sowie weiteren 25 Einrichtungen under management<br />

der größte Eigentümer von <strong>PPP</strong>-Einrichtungen weltweit. Mit Trillium Partners hält die Gesellschaft<br />

den größten bisher aufgelegten <strong>PPP</strong>-Fonds (Zielvolumen von 2 Mrd. GBP).<br />

Quelle: http://www.lstrillium.co.uk/news.asp?PageID=252&MediaID=860&InitialView=False<br />

Kontakt Lindner: http://www.lindner-asset.de/kontakt.html<br />

• Bayerischer <strong>Bau</strong>industrieverband. <strong>PPP</strong>-Förderpreis.<br />

Die Bayerische <strong>Bau</strong>industrie lobt einen neuen <strong>PPP</strong>-Förderpreis aus. Ausgezeichnet werden soll mit<br />

dem mit 10.000 Euro dotierten Förderpreis ein kommunales <strong>PPP</strong>-Projekt in Bayern, bei dem es den<br />

öffentlichen und privaten Partnern in besonders überzeugender Weise gelungen ist, innovativ und effizient<br />

zusammenzuwirken und zum beiderseitigen Nutzen zusammenzuarbeiten.<br />

Weitere Informationen unter: http://www.bauindustrie-bayern.de/im-brennpunkt/ppp/foerderpreis.html<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280<br />

Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 39 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• • VK Thüringen, Beschluss <strong>vom</strong> 11. Februar <strong>2008</strong> - 360-4003.20-149/<strong>2008</strong>-004-EF<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2490<br />

Zeitpunkt für die Abgabe erforderlicher Erklärungen <strong>des</strong> Bieters<br />

Die Vergabestelle schrieb Dienstleistungen im Offenen Verfahren europaweit aus. Es war u. a. vorgesehen,<br />

dass, soweit von den Bietern „Drittfirmen" mit der Erbringung der Leistung oder Teilleistungen<br />

beauftragt werden sollen, diese im Angebot aufzuführen sind. Art und Umfang der betroffenen<br />

Leistung sollte dabei detailliert zu beschreiben sein. Die Antragstellerin rügte insbesondere die mangelnde<br />

Eignung der von der Vergabestelle zur Auftragserteilung ausgesuchten und in dem Nachprüfungsverfahren<br />

beigeladenen Bieterin. So habe (u. a.) die Beigeladene keine Verpflichtungserklärungen<br />

ihrer Nachunternehmer vorgelegt. Es sei nicht ausreichend, dass für wesentliche Leistungen nur<br />

potentielle Nachunternehmer genannt würden, die eine Mitarbeit für die Beigeladene avisiert hätten.<br />

Ein Bieter, der sich - auch als Mitglied einer Bietergemeinschaft - zum Nachweis der Leistungsfähigkeit<br />

und Fachkunde der Fähigkeiten anderer Unternehmen bediene, müsse die zwischen ihm und<br />

diesen Unternehmen bestehenden Verbindungen aufzeigen. Er müsse in diesem Fall bereits bei Angebotsabgabe<br />

nachweisen, dass ihm die erforderlichen Mittel bei der Erfüllung <strong>des</strong> Auftrages zur Verfügung<br />

stehen werden, indem er beispielsweise entsprechende Verpflichtungserklärungen dieser Unternehmen<br />

vorlegen. Diese Voraussetzungen erfülle die Beigeladene nicht.<br />

Die Vergabekammer Thüringen wies den Nachprüfungsantrag zurück. Die Vergabestelle habe nicht<br />

ausdrücklich vorgesehen, dass die Bieter mit ihrem Angebot „Verpflichtungserklärungen" der Nachunternehmer<br />

zum Nachweis ihrer Leistungsfähigkeit und Fachkunde abgeben müssen. Jedenfalls seien<br />

Verpflichtungserklärungen nicht schon mit Abgabe <strong>des</strong> Angebotes vorzulegen. Die Regelung in § 7a<br />

Abs. 3 <strong>Nr</strong>. 6 VOL/A, mit der die entsprechenden Vorschriften der Europäischen Richtlinie<br />

2004/18/EG, Art 48 Abs. 3 und 4 umgesetzt werden sollen, legten keinen bestimmten Zeitpunkt fest,<br />

bis zu dem dieser Nachweis zu führen ist.<br />

Der Verfügungsnachweis auf die Ressourcen der Nachunternehmer ist bei <strong>PPP</strong>-Verfahren regelmäßig<br />

von großer Bedeutung, da die Leistungen in der Regel über eine Objektgesellschaft angeboten<br />

werden, die ihre Eignung erst durch die Referenzen ihrer Nachunternehmer erhält. Aufgrund der<br />

Rechtsprechung <strong>des</strong> EuGH (Urteil <strong>vom</strong> 18. März 2004 - Rs. C-314/01) und der entsprechenden Umsetzung<br />

in das deutsche Recht (§ 8a <strong>Nr</strong>. 10 VOB/A und § 7a <strong>Nr</strong>. 3 Abs. 6 VOL/A) ist es einem Bieter<br />

nicht verwehrt, sich bei der Auftragsvergabe auf die Leistungsfähigkeit Dritter zu berufen, sofern er<br />

den Nachweis erbringt, dass er über die Mittel leistungsfähiger Dritter verfügt. Ob ein Bieter jedoch für<br />

den Fall, dass die Vergabestelle keinen Zeitpunkt für die Abgabe der Nachweise festgelegt hat, auf<br />

die Möglichkeit der Nachlieferung vertrauen darf, ist fraglich. Sofern die Vorlage von bestimmten Referenzen<br />

„Bedingungen für die Teilnahme“ sind, werden auch die verbindlichen Erklärungen der<br />

Nachunternehmer schon im Zeitpunkt der Abgabe <strong>des</strong> Teilnahmeantrages vorzulegen sein (vgl. OLG<br />

Düsseldorf, Beschluss <strong>vom</strong> 1. Februar 2006, VII - Verg 83 / 05: im Zeitpunkt der Angebotsabgabe<br />

beim Offenen Verfahren).<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

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- 40 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 11/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 29.05.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Stadt Euskirchen. <strong>Bau</strong>konzession Wellnessbad.<br />

Die Stadt Euskirchen beabsichtigt, ein Wellnessbad mit integriertem Schul- und Sporthallenbad einschließlich<br />

der Außen- und Kfz-Stellplatzanlagen nach ihren Anforderungen von einem privaten Investor<br />

planen, finanzieren, bauen, errichten, betreiben und unterhalten zu lassen (vgl. <strong>PPP</strong>-<br />

<strong>Newsletter</strong> 8/<strong>2008</strong> <strong>vom</strong> 18.04.<strong>2008</strong>). Geplantes Investitionsvolumen: ca. 15 bis 25 Mio. Euro.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Bewerbungen: 14.07.<strong>2008</strong>. Dokumentnummer im TED:<br />

131746-<strong>2008</strong>.<br />

Weitere Informationen: http://www.euskirchen.de/index.php?id=47<br />

Vorinformationen<br />

• Stadt Reinfeld. Sporthalle.<br />

Planung, schlüsselfertige Errichtung und Finanzierung einer Zweifeldsporthalle (18 m x 36 m) einschließlich<br />

Abriss <strong>des</strong> Bestands im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells.<br />

Voraussichtlicher Beginn <strong>des</strong> Vergabeverfahrens: 18.6.<strong>2008</strong>.<br />

Dokumentnummer im TED: 131594-<strong>2008</strong>.<br />

• Hochtaunuskreis. Klinikbauten.<br />

Der Kreisausschuss <strong>des</strong> Hochtaunuskreises hat einen Grundsatzbeschluss zum <strong>PPP</strong>-Neubau der<br />

Krankenhäuser in Bad Homburg und Usingen gefasst. Das Land Hessen wird sich mit bis zu 70 Mio.<br />

Euro an den Neubauten beteiligen. Das Gesamtbauvolumen wird auf 140 Mio. Euro veranschlagt,<br />

weitere 30 Mio. Euro sind für Ausstattung und Medizintechnik nötig. Jetzt müssen noch der Haupt-<br />

und Finanzausschuss und der Kreistag der <strong>PPP</strong>-Variante zustimmen.<br />

Quelle: http://www.hochtaunuskreis.de/ (Pressemitteilung <strong>vom</strong> 21.05.<strong>2008</strong>)<br />

• Gemeinde Ense (Kreis Soest). Schule.<br />

Es wird die kostenträchtigste Hochbaumaßnahme, die von der Gemeinde in den nächsten Jahren zu<br />

schultern ist: Die Conrad-von-Ense-Schule muss für den Realschulzweig erweitert und die bestehenden<br />

Gebäudekomplexe renoviert werden. <strong>Bau</strong>volumen ca. 7 Mio. Euro. Im Rahmen einer Machbarkeits-<br />

und Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ist jetzt ein Wirtschaftlichkeitsvorteil einer <strong>PPP</strong>-Lösung von<br />

12% im Vergleich zur konventionellen Realisierung errechnet worden.<br />

Quelle: http://www.gemeinde-ense.de/index.php?pdid=293&fnid=173&bfstyle=0<br />

• Stadt Schwäbisch-Gmünd. Schulen.<br />

Vor gut einem Jahr hatte der Gemeinderat in Schwäbisch Gmünd beschlossen, den Ausbau und die<br />

Bewirtschaft von drei Schulen (nebst einer zentralen Kochküche )als <strong>PPP</strong>-Projekt zu realisieren (vgl.<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 13/2007 <strong>vom</strong> 13.06.2007). Im Rahmen der Vorbereitung der Ausschreibung ist man<br />

zum Entschluss gelangt, den Leistungsumfang zu erweitern. Nunmehr sollen fünf Schulen nebst der<br />

Kochküche im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Projekts ausgebaut und saniert werden. Die Investitionskosten<br />

steigen damit von rd. 5 Mio. Euro auf ca. 18 Mio. Euro. Am 07.05.<strong>2008</strong> hat der Gemeinderat grünes<br />

Licht gegeben. Quelle: http://www.schwaebisch-gmuend.de/<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Land Brandenburg. Neubau Finanzministerium.<br />

Das brandenburgische Finanzministerium erhält einen <strong>PPP</strong>-Neubau in Potsdam. Den Zuschlag erhielt<br />

ein Konsortium unter Führung der Züblin Development GmbH. Weitere Partner sind die brandenburgische<br />

Niederlassung der Ed. Züblin AG, die Niersberger Gebäudemanagement GmbH und<br />

Co. KG und die Facility Management Nord GmbH angehören. Gesamtbaukosten: 15 Mio. Euro.<br />

Quelle: http://www.brandenburg.de/cms/detail.php/bb2.c.496130.de<br />

• Landkreis Stade. Berufschulzentrum.<br />

Das größte Berufschulzentrum Niedersachsens im Landkreis Stade wird im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-<br />

Inhabermodells von der CommerzReal sowie den mittelständischen <strong>Bau</strong>unternehmen Lindemann<br />

und August Prien saniert und erweitert. Gesamtinvestitionskosten: 22 Mio. Euro.<br />

Quelle: http://www.vbd-beratung.de/aktuell_artikel77.php


- 41 -<br />

• Brisbane (Australien). Straßenbau.<br />

Hochtief kann in Australien einen Projekterfolg für umgerechnet mehr als 2,9 Mrd. Euro verbuchen:<br />

In Brisbane wurde das Konsortium BrisConnections um die Hochtief-Töchter Thiess und John Holland<br />

zum bevorzugten Bieter für den Airport Link ernannt. Das Konsortium plant, baut, finanziert, besitzt<br />

und betreibt die fast sieben Kilometer lange Mautstraße (davon fünf Kilometer unterirdisch). Zum<br />

Gesamtprojekt gehören noch zwei weitere Straßenbaumaßnahmen, die <strong>vom</strong> Konsortium geplant und<br />

gebaut werden. Quelle: http://www.hochtief.de/hochtief/200.jhtml?pid=7995<br />

Weitere Informationen<br />

• Stadt Trier. <strong>PPP</strong>-Verfahren soll fortgesetzt werden.<br />

Der Stadtvorstand hat beschlossen, dem Stadtrat die Fortsetzung <strong>des</strong> begonnenen <strong>PPP</strong>-Verfahrens<br />

zur Sanierung <strong>des</strong> Südbads zu empfehlen (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 10/<strong>2008</strong> <strong>vom</strong> 16.05.<strong>2008</strong>). Die Verhandlungen<br />

mit dem verbleibenden Bieter sollen unverzüglich aufgenommen werden. Gegen eine<br />

Fortsetzung <strong>des</strong> jetzigen <strong>PPP</strong>-Verfahren sprach sich derweil der Lan<strong>des</strong>rechnungshof aus, man sehe<br />

zu “hohe Risiken”, hieß es.<br />

Quelle: http://www.16vor.de/index.php/<strong>2008</strong>/05/26/sudbad-stadt-setzt-weiter-auf-ppp/<br />

• Land Schleswig-Holstein. Ausbau A 7 – Einstieg bei der DEGES.<br />

Weichenstellung für den zügigen Ausbau der A 7 zwischen der Hamburger Lan<strong>des</strong>grenze und dem<br />

Bor<strong>des</strong>holmer Dreieck: Wie Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Dietrich Austermann in Kiel mitteilte,<br />

hat das Kabinett am 27. Mai <strong>2008</strong> beschlossen, Geschäftsanteile an der DEGES (Deutsche Einheit<br />

Fernstraßenplanungs- und bau GmbH) zu erwerben und der Gesellschaft zugleich den Auftrag<br />

für die Vorbereitung <strong>des</strong> Projekts zu erteilen. Als Grund für den Einstieg <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> bei der DEGES<br />

nannte Austermann vor allem Planungs-Engpässe beim Lan<strong>des</strong>betrieb Straßenbau und Verkehr<br />

Schleswig-Holstein (LBV-SH). Wie Austermann weiter sagte, ist der rund 250 Millionen Euro teure<br />

Ausbau der A 7 in Form eines A-Modells vorgesehen.<br />

Quelle: http://www.schleswig-holstein.de/MWV/DE/Service/Presse/PI/<strong>2008</strong>/080527Deges.html<br />

• Bilfinger Berger. Übernahme der M+W Zander Facility Management.<br />

Bilfinger Berger übernimmt die Facility Management-Aktivitäten von M+W Zander und wird dadurch<br />

nach eigenen Angaben zum größten deutschen Anbieter für integriertes Gebäudemanagement. M+W<br />

Zander FM beschäftigt 4.300 Mitarbeiter, erbringt eine Jahresleistung von rund 500 Mio. Euro und<br />

bietet technisches, kaufmännisches und infrastrukturelles FM aus einer Hand an.<br />

Quelle: http://www.bilfinger.de/C125710E004ABFC5/CurrentBaseLink/W27ETKY9060DEBBDE<br />

• Strabag. Aktienpaket am Mautausstatter Efkon und Vollerwerb der Mautautobahn M5.<br />

o Die Strabag übernimmt ein substanzielles Aktienpaket knapp unter der Mehrheit am Mautausstatter<br />

Efkon. Die Efkon AG ist in sämtlichen ITS (Intelligent Transportation Systems)-<br />

Segmenten wie elektronischer Mauteinhebung, Verkehrsleit- und Verkehrslenksysteme sowie<br />

Überwachungssysteme und Verkehrstelematik tätig ist.<br />

o Des Weiteren hat die Strabag den Vollerwerb der M5 Autobahnkonzession in Ungarn beschlossen.<br />

Bisher hielt Strabag rd. 25% an der Konzessionsgesellschaft. Die Konzession<br />

läuft bis 2031.<br />

Quelle: http://www.strabag.com/<br />

• Ulf R. Siebel / Jan-Hendrik Röver / Christian Knütel (Hrsg.). Rechtshandbuch Projektfinanzierung<br />

und <strong>PPP</strong>.<br />

Im April <strong>2008</strong> ist das „Rechtshandbuch Projektfinanzierung und <strong>PPP</strong>“ in zweiter, vollkommen überarbeiteter<br />

und stark erweiterter Auflage erschienen. Es behandelt die Finanzierungsmöglichkeiten von<br />

<strong>Bau</strong>- und Infrastrukturprojekten und die damit verbundenen rechtlichen Probleme.<br />

ISBN 978-3-8041-5166-6 (Werner Verlag).<br />

Weitere Informationen: http://shop.wolterskluwer.de/wkd/product/00125166000/<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280; Fax: 0211 / 6703-282<br />

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- 42 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• • VK Brandenburg, Beschluss <strong>vom</strong> 28. Januar <strong>2008</strong> - VK 59/07<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2493<br />

Umsatzsteuer ist Bieterrisiko<br />

Die Vergabestelle schrieb Abfallentsorgungsdienstleistungen im Offenen Verfahren aus. Der Zuschlag<br />

sollte auf das Angebot mit dem niedrigsten Preis erteilt werden. Sämtliche Preise sollten als<br />

Bruttopreise angegeben werden. Die Vergabestelle wies darauf hin, dass der Auftragnehmer im Hinblick<br />

auf die bei der Verwertung der Abfälle zu erwartenden Erlöse auf eine korrekte Zugrundelegung<br />

der steuerlich relevanten Bemessungsgrundlagen unter Berücksichtigung der aktuellen finanzbehördlichen<br />

und - gerichtlichen Spruchpraxis zu achten habe. Er haftete für die steuerliche Richtigkeit der<br />

von ihm im Leistungsverzeichnis ausgewiesenen Brutto-Entgelte. Die Antragstellerin rügte u.a., dass<br />

nicht zu ersehen sei, ob eine Verrechnung der Verwertungserlöse vor oder nach Berechnung der<br />

Umsatzsteuer auf die Logistikleistungen stattzufinden habe. Dies sei jedoch von hoher Kalkulations-<br />

und Wettbewerbsrelevanz.<br />

Die Vergabekammer wertete den Nachprüfungsantrag bzgl. <strong>des</strong> umsatzsteuerlichen Risikos als unbegründet.<br />

Den Bietern werde durch die Ausschreibung kein ungewöhnliches Wagnis im Sinne von §<br />

8 <strong>Nr</strong>. 1 Abs. 3 VOL/A aufgebürdet. Nach dieser Bestimmung soll dem Auftragnehmer kein ungewöhnliches<br />

Wagnis aufgebürdet werden für Umstände und Ereignisse, auf die er keinen Einfluss hat und<br />

deren Einwirkung auf die Preise und Fristen er nicht im Voraus schätzen kann. Diese Voraussetzungen<br />

lägen im Streitfall nicht vor. Das Vorliegen eines vergaberechtswidrigen ungewöhnlichen Wagnisses<br />

sei an zwei Voraussetzungen geknüpft, nämlich zum einen an das Vorhandensein von Umständen,<br />

auf die der Bieter keinen Einfluss hat, und zum anderen die Auswirkung dieser Umstände<br />

auf die Preiskalkulation <strong>des</strong> Bieters. Die Umsatzsteuer sei vorliegend Bestandteil <strong>des</strong> <strong>vom</strong> Bieter zu<br />

bestimmenden Angebotspreises. Der Bieter berechne den Preis für seine Leistung und hat damit<br />

auch Einfluss auf die Berechnung der Umsatzsteuer. Die Umsatzsteuer sei aber ein typisches Risiko<br />

eines Unternehmers, gehöre zu seiner Sphäre und stelle sich damit nicht als ungewöhnliches, sondern<br />

vielmehr gewöhnliches Wagnis dar. Zweifel oder Unklarheiten bei der Berechnung der Umsatzsteuer<br />

habe der Bieter - ggf. durch Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Finanzamt - zu beseitigen.<br />

Bei <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen wird bieterseitig häufig vorgetragen, dass die steuerliche Beurteilung<br />

durch das zuständige Finanzamt nicht vorhersehbar sei, weshalb die Vergabestelle das Risiko tragen<br />

solle. Die vorstehende Entscheidung stärkt zunächst die Position der Auftraggeber, die das Steuerrisiko<br />

allgemein und speziell das Umsatzsteuerrisiko pauschal auf Seiten der Bieter sehen. Diese Auffassung<br />

ist zumin<strong>des</strong>t in den Fällen gerechtfertigt, wenn die Bieter eigene Vertragsmodelle anbieten<br />

und somit steuerrechtliche Gestaltungsspielräume haben. Wenn jedoch ein Auftraggeber allen Bietern<br />

die Vertragstexte verbindlich vorgibt, so dass alle Bieter das steuerrechtliche Risiko bei der Beurteilung<br />

dieser Unterlagen gleichermaßen teilen, sollte der Auftraggeber zumin<strong>des</strong>t die Umsatzsteuerpflichtigkeit<br />

bei kritischen Punkten (z.B. auf die Zinsen) vorab prüfen und das erwartete Ergebnis als<br />

Geschäftsgrundlage vertraglich vereinbaren.<br />

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Mobil +49 160 – 47 20 722<br />

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- 43 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 12/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 13.06.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Stadt Reinfeld. Sporthalle.<br />

Planung, schlüsselfertige Errichtung und Finanzierung einer Zweifeldsporthalle (18m x 36m) einschließlich<br />

Abriss <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Bewerbungen: 01.08.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

148885-<strong>2008</strong>.<br />

• Große Kreisstadt Backnang. Freizeit- und Sportbad.<br />

Planung, Neubau sowie optional die anschließende Betriebsführung eines Freizeit- und Sportba<strong>des</strong>.<br />

Eine Vergabe der Betriebsleistung kommt nur in Frage, wenn der <strong>PPP</strong>-Wirtschaftlichkeitsnachweis<br />

erfolgreich geführt werden kann und die zuständige Aufsichtsbehörde die Genehmigung erteilt. Die<br />

Finanzierung soll über einen Kommunalkredit erfolgen. Investitionsvolumen: ca. 15. Mio. Euro.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Bewerbungen: 11.07.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

143177-<strong>2008</strong>.<br />

Aktuelle Ausschreibungen von <strong>PPP</strong>-Beratungsleistungen<br />

• Lan<strong>des</strong>hauptstadt Potsdam (Kommunaler Immobilien Service). <strong>PPP</strong>-Beratung.<br />

Der Kommunale Immobilien Service als Eigenbetrieb der Lan<strong>des</strong>hauptstadt Potsdam und Eigentümer<br />

kommunaler Schulimmobilien beabsichtigt, die Sanierung und die Erweiterung eines Gymnasiums im<br />

Rahmen einer <strong>PPP</strong> zu vergeben. Das Investitionsvolumen wird auf rund 12 Mio. Euro geschätzt, der<br />

Teilnahmewettbewerb soll in 2009 beginnen. Für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie und (optional)<br />

für die Vorbereitung und Begleitung <strong>des</strong> <strong>PPP</strong>-Vergabeverfahrens werden jetzt Berater gesucht<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Bewerbungen: 01.07.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

142302-<strong>2008</strong>.<br />

• Lan<strong>des</strong>hauptstadt Potsdam (Kommunaler Immobilien Service). <strong>PPP</strong>-Beratung.<br />

Als weiteres <strong>PPP</strong>-Projekt <strong>des</strong> Kommunale Immobilien Service ist die Teilsanierung diverser Schulen<br />

im Bereich Brandschutz, kombiniert mit eigenrentierlichen energetischen Teilsanierungsmaßnahmen<br />

geplant. Die Investitionskosten belaufen sich auf ca. 18 Mio. Euro, zzgl. eigenrentierlicher Anteile. Für<br />

Maßnahmenidentifizierung, Machbarkeitsstudie und ggf. Vorbereitung und Begleitung <strong>des</strong> <strong>PPP</strong>-Vergabeverfahrens<br />

werden derzeit Berater gesucht.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Bewerbungen: 01.07.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

142303-<strong>2008</strong>.<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Stadt Erlangen. <strong>Bau</strong>hof.<br />

Die Karl Bachl GmbH & Co. KG aus Röhrnbach und die Bayern Facility Management GmbH<br />

(BayernFM) wurden von der Stadt Erlangen mit Planung, Finanzierung, Erstellung und Betrieb (über<br />

die Laufzeit von 30 Jahren) <strong>des</strong> neuen <strong>Bau</strong>hofs beauftragt. Quelle:<br />

http://www.bayernfm.de/Mediapool/Content/Download/bayernfm/Presse/PRESSE_<strong>Bau</strong>hof_Erlangen_v4_0.pdf<br />

• Bund / Land Niedersachsen. A-Modell A 1.<br />

Das Land Niedersachsen beabsichtigt, ein Konsortium bestehend aus Bilfinger Berger, John Laing<br />

und Johann Bunte mit dem Ausbau eines Streckenabschnitts der Autobahn A1 zu beauftragen. Die<br />

Projektgesellschaft übernimmt Finanzierung, Planung und Erweiterung <strong>des</strong> 73 km langen Teilstücks<br />

auf sechs Fahrspuren sowie den Betrieb über 30 Jahre. Investitionsvolumen: 650 Mio. Euro. Bilfinger<br />

Berger und John Laing halten an der Betreibergesellschaft Anteile von je 42,5%, Johann Bunte 15%.<br />

Quelle: http://www.bilfinger.de/C125710E004ABFC5/CurrentBaseLink/W27FGHEX150DEBBDE


- 44 -<br />

• Stadt Duisburg. <strong>PPP</strong>-Beratungsleistungen.<br />

Als Berater für das geplante <strong>PPP</strong>-Projekt „Neubau eines Berufskollegs“ wurden ausgewählt:<br />

o Technisch-wirtschaftliche Beratung: Ernst & Young Real Estate GmbH (188.000 Euro).<br />

o Juristische Beratung: Heuking Kühn Lüer Wojtec (Auftragswert: 81.000 Euro).<br />

Dokumentennummer im TED: 140649-<strong>2008</strong>.<br />

• Land Thüringen. Internat.<br />

Am 14. April <strong>2008</strong> haben das Thüringer Kultusministerium und die Bilfinger Berger AG den Vertrag<br />

über den Neubau <strong>des</strong> Internats der Salzmannschule Schnepfenthal mit insgesamt 340 Plätzen unterzeichnet.<br />

Beauftragt wurden "Planen, <strong>Bau</strong>en und Finanzieren" <strong>Bau</strong>volumen ca. 12 Mio. Euro.<br />

Quelle: http://www.thueringen.de/de/tkm/aktuell/presse/32010/uindex.html<br />

Vorinformationen<br />

• Land Schleswig-Holstein. <strong>PPP</strong>-Projekte.<br />

o Straßenbau: Das Kabinett hat beschlossen, die Grundinstandsetzung eines 30 km langen<br />

Streckenabschnitts der L 192 als <strong>PPP</strong>-Pilotprojekt (Funktionsbauvertrag) durchzuführen. Der<br />

Teilnahmewettbewerb soll im Juli/August <strong>2008</strong> starten.<br />

Quelle: http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl16/umdrucke/3100/umdruck-16-3154.pdf<br />

o Hochbau: Der Finanzausschuss <strong>des</strong> Landtages hat der Realisierung <strong>des</strong> geplanten Erweiterungsbaus<br />

der Universität Flensburg als <strong>PPP</strong>-Projekt zugestimmt (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong><br />

9/<strong>2008</strong> <strong>vom</strong> 30.04.<strong>2008</strong>). Weitere Informationen zum Projekt sind in einer Stellungnahme <strong>des</strong><br />

Wirtschaftsministeriums zu einem Schreiben <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>rechnungshofes enthalten:<br />

http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl16/umdrucke/3000/umdruck-16-3073.pdf<br />

Weitere Informationen<br />

• Stadt Rheinfelden. <strong>PPP</strong>-Projekt Freizeitbad fällt ins Wasser.<br />

Das Regierungspräsidium Freiburg hat das <strong>PPP</strong>-Projekt Freizeitbad in Rheinfelden nicht genehmigt,<br />

weil die Stadt sich das 30 Mio. Euro Projekt nicht leisten könne. Die Stuttgarter Betreiberfirma Interspa<br />

sollte das alte Freibad zu einem Sport- und Freizeitbad ausbauen und 30 Jahre betreiben.<br />

Weitere Informationen: http://www.suedkurier.de/region/rheinfelden/art1053,3256473<br />

• <strong>PPP</strong> Task Force Bund. <strong>PPP</strong>-Handbuch.<br />

Die <strong>PPP</strong> Task Force <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> hat in Kooperation mit dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband<br />

ein „<strong>PPP</strong>-Handbuch – Leitfaden für Öffentlich-Private-Partnerschaften“ herausgegeben. Weitere<br />

Informationen zum Inhalt und zum Bezug unter: http://www.ppp-bund.de<br />

• RKW. <strong>PPP</strong>-Mittelstandsmodell <strong>Bau</strong>.<br />

Die Präsentationen der <strong>PPP</strong>-Veranstaltung am 28.05.<strong>2008</strong> in Regensburg zum Download unter:<br />

http://www.rkw.de/02_loesung/02_<strong>Bau</strong>wirtschaft/<strong>PPP</strong>-Mittelstandsmodell_<strong>Bau</strong>/ppp_regensburg_280508/index.html<br />

• <strong>PPP</strong> in Niedersachsen. Präsentationen der 5. <strong>PPP</strong>-Veranstaltung.<br />

Am 15.05.<strong>2008</strong> fand in Cloppenburg die 5. Veranstaltung im Rahmen der <strong>PPP</strong>-Informationsinitiative<br />

statt. Die Präsentationen der Referenten stehen bis zum 30.06.<strong>2008</strong> zum Download bereit:<br />

http://www.ppp.niedersachsen.de/master/C46900313_N45572329_L20_D0_I13274394.html#<br />

• Bun<strong>des</strong>verband Public Private Partnership (B<strong>PPP</strong>). Arbeitskreis Infrastruktur.<br />

Die Präsentationen der 16. Arbeitskreissitzung Infrastruktur <strong>des</strong> B<strong>PPP</strong> <strong>vom</strong> 30.04.<strong>2008</strong> (u. a. zum A-<br />

Modell A 8 und dem kommunalen Straßenprojekt Zeuthen) finden Sie unter:<br />

http://www.bppp.de/bppp.php/cat/4/aid/91/title/16._Arbeitskreissitzung_Infrastruktur<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280<br />

Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 45 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• • Kommission stellt Vertragsverletzungsverfahren wegen Grundstücksverkaufs ein<br />

http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/index_7833_de.htm<br />

Die EU-Kommission hat das Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen eines Stadtentwicklungsprojekts<br />

in Flensburg eingestellt. Dabei ging es um einen Grundstücksverkauf durch die<br />

Stadtwerke, ein 100prozentiges Tochterunternehmen der Stadt. Diese hatten an einen privaten <strong>Bau</strong>träger<br />

ein Grundstück verkauft, auf dem ein Gebäude errichtet werden sollte, das bestimmten Bedürfnissen<br />

der Stadtentwicklung entsprach. Der Kaufvertrag enthält, abgesehen von einer einfachen<br />

Absichtserklärung, keine verbindliche Verpflichtung <strong>des</strong> <strong>Bau</strong>trägers zur Errichtung <strong>des</strong> geplanten Gebäu<strong>des</strong>;<br />

er räumt der Stadt Flensburg lediglich ein Rückkaufrecht für das Grundstück für den Fall ein,<br />

dass das Projekt nicht durchgeführt wird.<br />

Nach Ansicht der EU-Kommission könne ein solcher Grundstücksverkauf weder als öffentlicher <strong>Bau</strong>auftrag<br />

noch als öffentliche <strong>Bau</strong>konzession angesehen werden, da der betreffende Vertrag keine verbindliche<br />

Verpflichtung zur Durchführung der <strong>vom</strong> Verkäufer festgelegten Arbeiten enthalte. Das<br />

Recht der Behörde, das Grundstück (wieder) zu erwerben, falls der <strong>Bau</strong> nicht durchgeführt werden<br />

sollte, reiche nach Auffassung der EU-Kommission allein nicht aus, um eine Verpflichtung zur Durchführung<br />

der Arbeiten zu begründen.<br />

Die Rechtsauffassung der Kommission weicht von der Rechtsprechung <strong>des</strong> OLG Düsseldorf, Beschluss<br />

<strong>vom</strong> 6. Februar <strong>2008</strong> − VII − Verg 37/07, ab. Der Vergabesenat <strong>des</strong> OLG Düsseldorf hatte<br />

entschieden, dass es für die Annahme eines öffentlichen Auftrages genüge, wenn die die Vergabestelle<br />

einen erheblichen vertraglichen Druck auf die Realisierung der zwar nicht vereinbarten, aber<br />

doch zugesagten <strong>Bau</strong>leistungen durch a) ein Rücktrittsrecht <strong>vom</strong> Vertrag sowie b) durch ein Wiederkaufrecht<br />

ausüben könne (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 4/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 22.02.<strong>2008</strong>).<br />

• • BGH, Urteil <strong>vom</strong> 15. April <strong>2008</strong> X ZR 129/06<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2506<br />

Trennung zwischen Eignungs- und Wertungskriterien und kein zwingender Ausschluss bei<br />

Anpassung <strong>des</strong> <strong>Bau</strong>zeitenplans<br />

Die Vergabestelle schrieb als öffentliche Ausschreibung nach der VOB/A Abschnitt 1 den Neubau einer<br />

Sporthalle im Wert von ca. 3,5 Mio. € aus. Sie entschied sich wegen größerer Erfahrung im Sporthallenbau<br />

für das Angebot der preislich zweitplazierten Bieterin und gegen das Angebot der preislich<br />

erstplazierten Klägerin. Diese machte vor dem Landgericht die Zahlung <strong>des</strong> entgangenen Gewinns<br />

nebst Zinsen in Höhe von 333.156,20 € geltend. Das Landgericht wies die Klage ab, die Berufung<br />

beim OLG Frankfurt blieb erfolglos. Die Revision beim Bun<strong>des</strong>gerichtshof hatte hingegen Erfolg.<br />

Zunächst bestätigte der BGH die Grundregel, nach der jeder Bieter, der in einem nach der VOB/A<br />

durchgeführten Vergabeverfahren bei der Vergabeentscheidung übergangen worden ist, einen auf<br />

das positive Interesse gerichteten Schadensersatzanspruch gegen den öffentlichen Auftraggeber geltend<br />

machen kann, wenn ihm bei rechtmäßigem Ablauf <strong>des</strong> Vergabeverfahrens der Zuschlag hätte<br />

erteilt werden müssen.


- 46 -<br />

Die Zuschlagsentscheidung hätte die Vergabestelle nach Auffassung <strong>des</strong> BGH nicht auf die größere<br />

Erfahrung stützen dürfen. Der Maßstab der Erfahrung sei ein reines Eignungskriterium. Solche dienten<br />

dazu, die Unternehmen zu ermitteln, die zur Erbringung der konkret nachgefragten <strong>Bau</strong>leistung,<br />

nach Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit generell in Betracht kommen. Während die<br />

Eignungsprüfung also eine unternehmensbezogenen Untersuchung darstelle, werde mittels der Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

das eingereichte Angebot geprüft. Im Ergebnis durfte die Vergabestelle hier also<br />

kein „Mehr an Eignung“ im Rahmen der Angebotsauswertung berücksichtigen. Vielmehr sei in Ermangelung<br />

anderer Wertungskriterien allein der Preis maßgeblich.<br />

Mit seiner Entscheidung hat der BGH seine alte Linie zur strikten Trennung zwischen Eignungs- und<br />

Zuschlagskriterien (vgl. etwa BGH, Urteil <strong>vom</strong> 8. September 1998, X ZR 109/96, BGHZ 139, 273 ff.)<br />

bestätigt. Will ein Auftraggeber qualitative Unterschiede in der Eignung berücksichtigen, so kann er<br />

dies nur auf einer vorgeschalteten Ebene, etwa bei einem Nichtoffenen Verfahren nach öffentlichem<br />

Teilnahmewettbewerb.<br />

In seinen weiteren Entscheidungsgründen geht der BGH noch auf eine weitere Problematik ein, die<br />

das OLG zuvor offen gelassen hat. Die Klägerin begehrte eine <strong>Bau</strong>zeitanpassung, die proportional<br />

zur erwarteten Verzögerung <strong>des</strong> <strong>Bau</strong>beginns infolge der Verlängerung der Zuschlags- und Bindefrist<br />

bemessen war. Dies berechtigte nach Auffassung <strong>des</strong> BGH nicht ohne weiteres den Auftraggeber<br />

dazu, diesen Bieter auszuschließen. Ein Ausschluss sei vielmehr nur möglich, wenn der Auftraggeber<br />

davon ausgehen konnte, dass der ursprüngliche Fertigstellungstermin nach den Umständen <strong>des</strong> Einzelfalls<br />

eingehalten werden könne. Vor einem Ausschluss müsste der Auftraggeber sich aber aufgrund<br />

<strong>des</strong> begründeten vorvertraglichen Schuldverhältnisses mit dem Bieter zusammensetzen, bevor<br />

er ihn ausschließen könne.<br />

Die Rechtsprechung <strong>des</strong> BGH ist zu begrüßen und lässt darauf hoffen, dass die obergerichtliche<br />

Rechtsprechung künftig bei einer Verlängerung der Zuschlags- und Bindefrist auch eine Preisanpassung<br />

mit oder anstelle einer <strong>Bau</strong>zeitanpassung erlaubt (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 12/2007 <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<br />

<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 15.06.2007 und <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 14/2007 <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 03.08.2007).<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

40213 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 – 88 29 29<br />

Fax +49 211 – 88 29 26<br />

Mobil +49 160 – 47 20 722<br />

berger@mkrg.com<br />

www.mkrg.com


- 47 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 13/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 26.06.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Entwicklungsgesellschaft Ruhr-Bochum mbH. Konzerthaus.<br />

Planung, <strong>Bau</strong> und <strong>Bau</strong>unterhaltung eines Konzerthaus für die Bochumer Symphoniker sowie optional<br />

Finanzierung.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge: 14.07.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

154430-<strong>2008</strong>.<br />

Zur Finanzierung <strong>des</strong> Konzerthauses mit einem Kostenvolumen rd.29 Mio. Euro soll über den <strong>vom</strong><br />

Rat beschlossenen Finanzierungsanteil der Stadt Bochum von 15 Mio. Euro hinaus ein Finanzierungsanteil<br />

von ca. 15 Mio. Euro durch die im April 2007 gegründete Stiftung "Bochumer Symphonie"<br />

aus privaten Mitteln akquiriert werden. Bislang scheinen rd. 9 Mio. Euro an Spenden zusammengekommen<br />

zu sein (vgl. das Spendenbarometer unter http://www.bochumer-symphonie.de/ ), so dass<br />

noch eine Finanzierungslücke in Höhe von rd. 5 Mio. Euro besteht.<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Stadtkrankenhaus Soest gGmbH. Planungsauftrag für <strong>PPP</strong>-Projekt Krankenhauserweiterung.<br />

Den Planungsauftrag (Generalplanervertrag) für die Erweiterung <strong>des</strong> Stadtkrankenhauses in Soest im<br />

Vorfeld eines <strong>PPP</strong>-Projekts erhielten TMK Architekten Ingenieure GbR aus Düsseldorf. Das Stadtkrankenhaus<br />

soll um zwei Gebäude erweitert werden („Anbau West“ und „Anbau Ost“). Darüber hinaus<br />

soll sukzessive eine Sanierung der Bestandsbauten erfolgen.<br />

Dokumentennummer im TED: 157786-<strong>2008</strong>.<br />

• Ungarn. Autobahn M6.<br />

Ein Konsortium unter Führung Bilfinger Bergers liegt im Wettbewerb um ein weiteres Teilstück der<br />

Autobahn M6 an erster Position und erwartet in Kürze den Zuschlag, den neuen 65 Kilometer langen<br />

Schnellstraßenabschnitt zu planen, zu finanzieren, zu bauen und über einen Zeitraum von 30 Jahren<br />

zu betreiben. Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von rund 500 Mio. Euro. Bilfinger Berger hält<br />

45% an der Projektgesellschaft; daneben sind Porr mit 45% und Egis mit 10% vertreten.<br />

Quelle: http://www.bilfinger.de/C125710E004ABFC5/CurrentBaseLink/W27FQA3G214DEBBDE<br />

• Russland. Autobahn in St. Petersburg.<br />

Ein von Strabag geführtes Konsortium wurde von der Sankt Petersburger Stadtregierung zum Sieger<br />

der Ausschreibung für den <strong>Bau</strong> <strong>des</strong> „Western High-Speed Diameter“ - einer Umfahrungsstraße um<br />

Sankt Petersburg mit einer Serie von Tunnels und Brücken - erklärt. Weitere Mitglieder <strong>des</strong> Konsortiums<br />

sind Hochtief <strong>PPP</strong> Solutions, Bouygues, Egis sowie die russischen Unternehmen<br />

Mostoodryad No.19 und Basic Element. Auftragswert: rd. 5 Mrd. Euro.<br />

Quelle: http://www.strabag.com/<br />

Vorinformationen<br />

• Kreis Soest. Neubau Rettungszentrum.<br />

Der <strong>PPP</strong> Wirtschaftlichkeitsvergleich für das Projekt „Neubau <strong>des</strong> Rettungszentrums Soest“ hat u. a.<br />

folgende vorläufige Ergebnisse erbracht:<br />

o Wirtschaftlichkeitsvorteil von <strong>PPP</strong>: 7,8 % auf 25 Jahre gerechnet<br />

o Nominale Haushaltsentlastung über 25 Jahre Laufzeit: 2,7 Mio. Euro<br />

o Inbetriebnahme <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> 6-8 Monate früher als bei Eigenrealisierung<br />

o Die Investitionskosten werden auf 10,4 Mio. Euro geschätzt, davon 8,1 Mio. Euro <strong>Bau</strong>kosten<br />

und 2,3 Mio. Euro für die Leiststellentechnik.<br />

o Zum Markterkundungsverfahren sind 12 Interessensbekundungen eingegangen sind, darunter<br />

von vier <strong>Bau</strong>unternehmen.<br />

Die Verwaltung empfiehlt den Neubau <strong>des</strong> Rettungszentrums im Rahmen einer <strong>PPP</strong>-<br />

Beschaffungsvariante mit der Finanzierungsvariante einer Forfaitierung mit Einredeverzicht.<br />

Quelle: https://kreistag.kreis-soest.de/ratsinfo/soestlk/Proposal.html?select=296


- 48 -<br />

• Hochtaunuskreis. Krankenhäuser.<br />

Der Kreistag hat am 16. Juni <strong>2008</strong> dem Neubau der Krankenhäuser Bad Homburg und Usingen im<br />

Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Projektes zugestimmt. Dabei hat sich der Kreis für die Finanzierungsvariante<br />

Forfaitierung mit Einredeverzicht entschieden. Das Land Hessen betrachtet das Krankenhaus als ein<br />

Modellprojekt und gewährt einen Zuschuss von 70 Mio. Euro. Das ist die Hälfte der geschätzten Gesamtkosten<br />

von 140 Mio. Euro für die neuen Krankenhäuser. Quelle: http://www.faz.net/<br />

Die Krankenhäuser Bad Homburg und Usingen sind unter dem Dach der Hochtaunus-Kliniken<br />

gGmbH vereint, die sich wiederum zu 100% im Eigentum <strong>des</strong> Hochtaunuskreises befindet. Internet-<br />

Adresse: http://www.hochtaunus-kliniken.de/<br />

• Gemeinde Zeuthen. <strong>PPP</strong>-Straßenbauprojekt verschoben.<br />

Nach einer Pressemitteilung <strong>des</strong> Kreisverban<strong>des</strong> Dahme-Spreewald von B90/Grüne hat die Gemeinde<br />

Zeuthen die europaweite Ausschreibung <strong>des</strong> geplanten <strong>PPP</strong>-Straßenbauprojekts vorerst vertagt.<br />

Die Gemeindevertretersitzung, die am 28.05.<strong>2008</strong> entscheiden sollte, wurde abgesagt, das Vorhaben<br />

auf die Zeit nach der Kommunalwahl (September <strong>2008</strong>) verschoben. Das Projekt, das die grundhafte<br />

Neugestaltung der unbefestigten und in einem schlechten <strong>Bau</strong>zustand befindlichen Gemein<strong>des</strong>traßen<br />

sowie der Regenentwässerung vorsieht; ist seit April <strong>2008</strong> beschlussreif.<br />

Quelle: http://www.gruene-dahme-spreewald.de/40412.0.html<br />

Weitere Informationen<br />

• PartnerRegio. Neues <strong>PPP</strong>-Netzwerk der Förderbanken.<br />

Mit einer Auftaktveranstaltung am 11.06.<strong>2008</strong> in Berlin hat sich das neue Förderbanken-Netzwerk<br />

„PartnerRegio“ gegründet. Partner dieser Einrichtung sind derzeit die Förderinstitute aus Nordrhein-Westfalen,<br />

Brandenburg, Schleswig-Holstein und Thüringen. Sprecher ist Dr. Frank<br />

Littwin, Leiter der <strong>PPP</strong>-Task Force Nordrhein-Westfalen.<br />

Die in PartnerRegio organisierten Förderbanken wollen u. a. geeignete Fördermaßnahmen und passende<br />

Förderprodukte für <strong>PPP</strong>-Projekte entwickeln und „Kontaktbörse“ für Kommunen sein. Im Fokus<br />

stehen vornehmlich kleine kommunale <strong>PPP</strong>-Projekte, für die z. B. Know-how-Transfer und Standardlösungen<br />

noch ausstehen. Weitere Informationen und Dokumente unter: http://www.partner-regio.de/<br />

• Dissertation.<br />

o Dissertation Dr. Katrin Fischer: Lebenszyklusorientierte Projektentwicklung öffentlicher<br />

Immobilien als <strong>PPP</strong> – ein Value-Management-Ansatz.<br />

Zum Download oder zur Bestellung unter: http://e-pub.uni-weimar.de/volltexte/<strong>2008</strong>/1300/<br />

• Konrad-Adenauer-Stiftung. <strong>PPP</strong>-Kongress.<br />

Am 25. April <strong>2008</strong> fand in Berlin ein Kongress der Konrad-Adenauer-Stiftung zum Thema „"Public-<br />

Private-Partnerships. Erfahrungen, Erfolge und Perspektiven“ statt. Ein Großteil der Präsentationen<br />

steht zum Download zur Verfügung unter: http://www.kas.de/wf/de/33.13643/<br />

• <strong>PPP</strong> in der Schweiz.<br />

o Verein <strong>PPP</strong> Schweiz. Fachtagung <strong>PPP</strong> in der Schweiz.<br />

Am 29.05.<strong>2008</strong> fand in Bern die Fachtagung „<strong>PPP</strong> in der Schweiz – Erfahrungsberichte und<br />

Potenziale“ statt. Die Präsentationen dazu unter:<br />

http://pppschweiz.ch/contents/76-fachtagung-ppp-in-der-schweiz-erfahrungsberichte-undpotenziale<br />

o Bun<strong>des</strong>amt für Raumentwicklung ARE (Schweiz). <strong>PPP</strong>-Praxisstudie Deutschschweiz.<br />

In einer Potenzialanalyse werden mögliche <strong>PPP</strong>-Projekte im Bereich Verkehrsinfrastruktur in<br />

der Region Zürich und in den Regionen Basel, Bern und Luzern ermittelt und bewertet.<br />

http://www.are.admin.ch/dokumentation/publikationen/index.html?lang=de<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280<br />

Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 49 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• • EuGH, Urteil <strong>vom</strong> 19. Juni <strong>2008</strong>, C-454/06<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2510<br />

Vertragsanpassungen nach Auftragserteilung<br />

Die Vergabestelle schloss 1994 mit dem Auftragnehmer (AN) auf unbestimmte Zeit einen entgeltlichen<br />

Dienstleistungsvertrag. Im September 2000 gründete der AN die Service GmbH als 100%ige<br />

Tochtergesellschaft. Die Service GmbH war finanziell, organisatorisch und wirtschaftlich vollständig in<br />

das Unternehmen <strong>des</strong> AN eingegliedert. Zwischen den Firmen wurde ein Ergebnisabführungsvertrag<br />

abgeschlossen. Mit der Gründung übertrug der AN der Service GmbH bestimmte Leistungen aus<br />

dem zwischen ihm und der Vergabestelle abgeschlossenen Dienstleistungsvertrag. Ferner kam es zu<br />

einigen inhaltlichen Änderungen <strong>des</strong> Vertrags (Umrechnung der Währung, Austausch eines Preisindexes<br />

durch einen Nachfolgeindex, Verzicht auf Kündigung für drei Jahre, Ermäßigung eines Teilentgeltes).<br />

Ein Konkurrenzunternehmen stellte den Nachprüfungsantrag, infolge <strong>des</strong>sen das Gericht<br />

dem EuGH verschiedene Fragen zur Entscheidung vorlegte. Nachdem Generalanwältin Kokott bereits<br />

im März ihre Schlussanträge vorlegte (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 9/<strong>2008</strong>), hat der EuGH nun am<br />

19. Juni <strong>2008</strong> sein Urteil veröffentlicht und sich erstmals zu Vertragsanpassungen geäußert.<br />

Zwar enthielten die vergaberechtlichen Vorschriften keine ausdrücklichen Vorgaben für Vertragsanpassungen<br />

nach Auftragserteilung. Gleichwohl ergebe sich aber aus den verfolgten Zielen (Gleichbehandlung,<br />

Transparenz, Wettbewerb), dass auch Anpassungen als Aufträge anzusehen seien, sofern<br />

sie zu wesentlichen Änderungen am Vertrag führen. Zu den einzelnen Änderungen stellt der EuGH<br />

fest:<br />

• Grundsätzlich stelle die Ersetzung <strong>des</strong> Vertragspartners zwar eine wesentliche Änderung dar,<br />

wenn sie nicht bereits im ursprünglichen Vertrag angelegt ist (z. B. neuer Nachunternehmer).<br />

Ein solcher Vorgang berge stets die Gefahr der Umgehung <strong>des</strong> Vergaberechts. Sei die Änderung<br />

aber nur als interne Neuorganisation <strong>des</strong> Vertragspartners zu werten, trage also der Auftragnehmer<br />

auch weiterhin die volle Verantwortung, erfolge keine wesentliche Änderung.<br />

Dies schließe aber die Veräußerung der Anteile an der Tochtergesellschaft aus.<br />

• Die Umstellung der Preise auf den Euro sei nicht ausschreibungspflichtig, sofern ordnungsgemäß<br />

gerundet werde. Wenn die Preise, die zweifellos eine wesentliche Bedingung <strong>des</strong> Auftrages<br />

sind, darüber hinausgehend minimal verändert würden, könne dies durch sachliche<br />

Gründe (vereinfachte Rechnungsstellung) gerechtfertigt sein.<br />

• Die Ersetzung <strong>des</strong> Preisindex durch einen späteren Nachfolgeindex sei von einer Regelung<br />

im ursprünglichen Vertrag gedeckt und damit bereits aus diesem Grunde keine Änderung<br />

wesentlicher Bedingungen.<br />

• Ein vorübergehender Verzicht auf eine Kündigung komme nur dann einer wesentlichen Änderung<br />

gleich, wenn dies mit einer Gefahr der Verfälschung <strong>des</strong> Wettbewerbs zum Nachteil potenzieller<br />

neuer Bieter korrespondiere. In Angesicht <strong>des</strong> mit einer Neuausschreibung verbundenen<br />

Zeitaufwan<strong>des</strong> erscheinen dem EuGH drei Jahre nicht als unverhältnismäßig lang.<br />

• Die geringe Ermäßigung eines Teilentgeltes verändere das wirtschaftliche Gleichgewicht <strong>des</strong><br />

Vertrages nicht zugunsten <strong>des</strong> Auftragnehmers, so dass auch hierin keine wesentliche Vertragsänderung<br />

gesehen werden könne.


- 50 -<br />

• • VK Düsseldorf, Beschluss <strong>vom</strong> 28. April <strong>2008</strong> VK 46/2007 L<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2509<br />

Aufhebung einer <strong>PPP</strong>-Ausschreibung<br />

Die Vergabestelle schrieb im 2007 Planung, Finanzierung, Neubau und Betrieb einer Mehrzweckhalle<br />

europaweit aus (<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 7/2007 <strong>vom</strong> 5. April 2007). Die Stadt plante, die Halle über eine<br />

Laufzeit von 25 Jahren anzumieten. Die einzigen drei Bewerber wurden auch zur Angebotsabgabe<br />

aufgefordert. Das Angebot (ASt.) wurde aus formellen Gründen ausgeschlossen, da es ein Brandschutzkonzept<br />

enthielt, das nachweislich nicht genehmigungsfähig war. Das einzig zugelassene Angebot<br />

war ca. 1 % teurer als die kalkulierte Eigenrealisierung. Die Vergabestelle unterrichtete die ASt.<br />

über ihren Ausschluss <strong>vom</strong> Vergabeverfahren, nicht jedoch über die Aufhebung der Ausschreibung.<br />

Erst <strong>2008</strong> wurde die Aufhebung dem Amt für Veröffentlichungen der EU gemeldet.<br />

VK Düsseldorf entschied, dass die VSt. das Vergabeverfahren – erkennbar aus den Umständen -<br />

endgültig aufgegeben habe. Hierzu habe es keines Ratsbeschlusses bedurfte. Da es auch keine Anhaltspunkte<br />

für eine Scheinaufhebung oder sonstigen Missbrauch gegeben habe, beschränkten sich<br />

die Möglichkeiten der ASt. auf einen Fortsetzungsfeststellungsantrag. Dieser sei zulässig, da die Aufhebungsentscheidung<br />

mit Wirkung nach außen mit der (offiziellen, persönlichen) Bekanntgabe wirksam<br />

werde und im erst im Nachprüfungsverfahren erklärt wurde. Das Verfahren sei also bei Einreichung<br />

<strong>des</strong> Nachprüfungsantrages noch nicht erledigt gewesen. Der Antrag sei jedoch unbegründet,<br />

da die ASt. zu Recht ausgeschlossen worden sei.<br />

Die Entscheidung ähnelt dem Beschluss der VK Schleswig-Holstein <strong>vom</strong> 4. Februar <strong>2008</strong> (<strong>PPP</strong>-<br />

<strong>Newsletter</strong> 7/<strong>2008</strong> <strong>vom</strong> 4. April <strong>2008</strong>). Hier wie dort wurde das <strong>PPP</strong>-Verfahren aus Kostengründen<br />

eingestellt, womit sich ein Bieter nicht anfreunden konnte. Obwohl die Vergabestelle hier am Ende<br />

obsiegte, darf die Gefahr der Schadensersatzpflicht nicht unterschätzt werden. Erfolgt die Aufhebung<br />

rechtswidrig, kann je nach den Umständen <strong>des</strong> Einzelfalls ein klagender Bieter Schadensersatz verlangen.<br />

Eine Ausschreibung darf zwar zulässigerweise wegen Unwirtschaftlichkeit aufgehoben werden.<br />

Dabei ist bekannt, dass das Überschreiten einer bloßen Kostenschätzung nicht genügt. Nur<br />

dann, wenn die Kommune eine Wirtschaftlichkeitsprognose entsprechend dem Leitfaden „Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />

bei <strong>PPP</strong>-Projekten“, der am 7. September 2006 von Finanzministerkonferenz<br />

der Länder verabschiedet wurde, erstellt hat, wird sie mit einer Überschreitung <strong>des</strong> Barwerts der Eigenrealisierung<br />

argumentieren können. Letztlich greift aber auch dieses Argument nicht, wenn die<br />

veröffentlichen Zuschlagskriterien nicht allein die finanziellen Aspekte, sondern wie üblich auch die<br />

Qualität der angebotenen Leistungen erfassen. Hier darf die Kommune ihre Ausschreibung nur dann<br />

ohne Schadensersatzrisiko aufheben, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis <strong>des</strong> besten Angebots ungünstiger<br />

als das Preis-Leistungs-Verhältnis bei der Eigenrealisierung ist. Die Kommune wird also u.<br />

U. das hochwertige private Angebot akzeptieren müssen, wenn der von dem privaten Bieter verlangte<br />

Preis relativ gesehen günstig ist. Eine Kommune hat also sämtliche Aspekte der Eigenrealisierung zu<br />

beachten: Preis und Qualität. Die Bepunktung der Qualität der Eigenrealisierung analog zur Angebotsbewertung<br />

ist allerdings nach den Leitfäden nicht vorgesehen und bisher auch nicht üblich. Wenn<br />

sich die Kommune die Aufhebung aus nachvollziehbaren Gründen bei Überschreiten der absoluten<br />

Kostenhöhe der Eigenrealisierung vorbehalten will, muss sie zwingend den Bietern den Barwert der<br />

Eigenrealisierung (PSC) als maximales Ausgabenvolumen in der Verdingungsunterlage mitteilen.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

40213 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 – 88 29 29<br />

Fax +49 211 – 88 29 26<br />

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www.mkrg.com


- 51 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 14/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 25.07.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Stadt Fehmarn. Schule.<br />

Planung, <strong>Bau</strong>, Finanzierung und Betrieb (Gebäudemanagement inkl. Instandhaltung) <strong>des</strong> Neubaus<br />

der Inselschule Fehmarn am Standort Kantstraße im Ortsteil Burg.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge: 02.09.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

188982-<strong>2008</strong>.<br />

• Kreisstadt Höxter. Abwasserbeseitigung.<br />

Die Auftraggeberin beabsichtigt, eine Gesellschaft privaten Rechts zu gründen und Anteile daran an<br />

einen strategischen Partner zu veräußern. Die Gesellschaft soll mit der Dienstleistung „Abwasserbeseitigung“<br />

(Management, <strong>Bau</strong> und Betrieb aller abwassertechnischen Anlagen) beauftragt werden.<br />

Die Finanzierung <strong>des</strong> Neuvermögens kann ggf. über ein Forfaitierungsmodells erfolgen.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge: 29.08.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

192197-<strong>2008</strong>.<br />

• Stadt Duisburg. Berufskolleg.<br />

Neubau eines Berufskollegs in der Duisburger Innenstadt (Bismarckstraße/Pappenstraße). Der Auftragnehmer<br />

hat die Planungs- und <strong>Bau</strong>leistungen inklusive Festeinbauten der Werkstätten sowie die<br />

Finanzierungs-, Betriebs- und Bewirtschaftungsleistungen für 25 Jahre zu übernehmen.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge: 21.08.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

188986-<strong>2008</strong>.<br />

• Landkreis Emsland. Schulen.<br />

Planung, Neubau, Sanierung, Finanzierung und Betrieb (über 25 Jahre) von Schul-/Mensagebäuden<br />

und von Sportstätten der Gymnasien Georgianum und Johanneum in Lingen.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge: 18.08.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

179308-<strong>2008</strong>.<br />

• Stadt Offenbach. Schulen.<br />

Abriss, Neubau und Betrieb der Beethovenschule (Grundschule), Sanierung, Erweiterung und Betrieb<br />

<strong>des</strong> Berufsschulzentrums Buchhügel (Theodor-Heuss-Schule und Käthe-Kollwitz-Schule) sowie Finanzierung<br />

von <strong>Bau</strong>leistungen. Vertragslaufzeit: 20 Jahre ab Auftragsvergabe.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge: 11.08.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

171545-<strong>2008</strong>.<br />

• Stadt Kirchheim unter Teck. <strong>Bau</strong>konzession Bad.<br />

Konzession für Planung, <strong>Bau</strong> bzw. Sanierung, Finanzierung und Betrieb eines Hallen- und Freiba<strong>des</strong><br />

in Kirchheim/Teck in Form eines <strong>PPP</strong>-Modells über einen Zeitraum von voraussichtlich 30 Jahren.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Bewerbungen: 12.08.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

167734-<strong>2008</strong>.<br />

Markterkundung<br />

• Freie und Hansestadt Hamburg. Universitätsgebäude.<br />

Neubau, Finanzierung, Betrieb und Bewirtschaftung der HafenCity Universität (HCU) über einen Zeitraum<br />

von 25 Jahren. Dokumentennummer im TED: 167640-<strong>2008</strong>.<br />

Nachdem eine erste Ausschreibung <strong>des</strong> Projektes (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 2/<strong>2008</strong> <strong>vom</strong> 25.01.<strong>2008</strong>) Ende<br />

Mai <strong>2008</strong> eingestellt wurde (Dokumentennummer im TED: 141291-<strong>2008</strong>), wird nunmehr eine unverbindliche<br />

Markterkundung durchgeführt.


- 52 -<br />

Vorinformationen<br />

• Stadt Mölln. Sporthalle.<br />

Abriss Altbestand sowie Planen, Neubau, Betrieb (25 Jahre) und Finanzierung einer Dreifeldsporthalle<br />

mit ca. 400 Tribünensitzplätzen.<br />

Dokumentennummer im TED: 164443-<strong>2008</strong>.<br />

• Stadt Bonn. Frankenbad.<br />

Das Frankenbad in Bonn soll durch ein modernes Familienfreizeit- und Wettkampfbad am bisherigen<br />

Standort ersetzt werden. Derzeit wird überprüft, ob durch eine <strong>PPP</strong>-Realisierung Effizienzvorteile erzielt<br />

werden können. Die <strong>PPP</strong>-Task Force Nordrhein-Westfalen führt das Projekt als Pilotprojekt.<br />

Quelle: http://www.ppp-nrw.de/pilotprojekte/bildnug_sport_2/sport_2/pub01/bonn.php<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide gGmbH. Gesundheitspark.<br />

Der Zuschlag für die <strong>PPP</strong>-Konzession „Gesundheitspark Reinkenheide“ (Pflege, Wohnen, Hotel,<br />

Gastronomie) ging an die Firma Weser Wohnbau GmbH & Co. KG, Bremen.<br />

Dokumentennummer im TED: 191026-<strong>2008</strong>.<br />

• Landkreis Nienburg/Weser. Werkstätten.<br />

Den Auftrag für Planung, Neubau und Finanzierung der Metallwerkstätten für die BBS Nienburg erhielt<br />

die Firma Rochlitzer & Rübner GmbH, Markkleeberg. Gesamtauftragswert: 3,5 Mio. Euro.<br />

Dokumentennummer im TED: 179308-<strong>2008</strong>.<br />

Weitere Informationen<br />

• <strong>PPP</strong>-Task Force Bund. <strong>PPP</strong>-Projektdatenbank.<br />

Die <strong>PPP</strong> Task Force <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> hat eine umfassende Projektdatenbank aufgebaut, in der <strong>PPP</strong>-<br />

Projekte in Deutschland mit ihren wichtigsten Eckdaten aufgeführt sind. Seit dem 9. Juli <strong>2008</strong> ist die<br />

Datenbank, die fortlaufend ergänzt werden soll, frei geschaltet und steht allen Interessenten unter<br />

http://www.ppp-projektdatenbank.de/ zur Einsicht und zur Recherche zur Verfügung.<br />

• Partnerschaften Deutschland. Erste Rahmenvereinbarungen unterzeichnet.<br />

Duisburg und Dresden haben als erste Kommunen die Rahmenvereinbarung mit "Partnerschaften<br />

Deutschland" unterzeichnet. Auch die Bun<strong>des</strong>anstalt für Immobilienaufgaben trat der Rahmenvereinbarung<br />

bei. Damit haben die Zeichner die Option, jederzeit auf das Leistungsspektrum der Partnerschaften<br />

Deutschland zuzugreifen und ohne vorherige Ausschreibung Beratungsleistungen in Anspruch<br />

zu nehmen. Quelle: http://www.partnerschaftendeutschland.de/aktuelles.html<br />

Während Dresden <strong>PPP</strong>-Projekte im Kulturbereich plant, hängt das Duisburger Engagement mit dem<br />

Projekt "Duispont" zusammen. „Duispont“ ist ein geplanter ca. 100 Millionen Euro teurer Brückenzug<br />

um den Stadtteil Ruhrort herum, der zur verkehrlichen Entlastung dieses Nadelöhrs dienen und auch<br />

die Zukunft von Europas größtem Binnenhafen "Duisport" sichern soll. Partnerschaften Deutschland<br />

soll "Duispont" hinsichtlich der Chancen, das Projekt privatwirtschaftlich zu realisieren, untersuchen.<br />

Quelle: http://www.rp-online.de/public/article/duisburg/590570/Maut-fuer-die-Riesenbruecke.html<br />

• DekaBank übernimmt WestKC.<br />

Die <strong>PPP</strong>-Beratungsgesellschaft Westdeutsche Kommunal Consult GmbH, kurz WestKC, geht ins<br />

Portfolio der DekaBank über. Verkäufer ist die WestLB AG. Quelle: http://www.westlb.de/<br />

• Initiative Finanzstandort Deutschland. <strong>PPP</strong> und Mittelstand.<br />

Die Initiative Finanzstandort Deutschland (IFD) hat eine Untersuchung zum Thema „<strong>PPP</strong> – Attraktives<br />

Geschäftsfeld für den deutschen Mittelstand?“ vorgelegt. Zum Download unter<br />

http://www.finanzstandort.de/ im Bereich „Aktuelles“.<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280, Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 53 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• • VK Nordbayern Beschluss <strong>vom</strong> 02. Juli <strong>2008</strong> - 21.VK-3194-29/08<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2526<br />

Umweltbezogene Zuschlagkriterien<br />

Die Vergabestelle (VSt) schrieb einen Auftrag zur Wärmeversorgung im Offenen Verfahren aus. Bestandteil<br />

<strong>des</strong> Verfahrens war die Errichtung eines Hackschnitzelwerks, einschließlich der Planung,<br />

der Finanzierung der Investitionskosten, die Wärmelieferung, der Betrieb und die Wartung einschließlich<br />

der Übernahme <strong>des</strong> gesamten Betriebsrisikos für einen Zeitraum von 20 Jahren. Als Wertungskriterien<br />

wählte die VSt Preis (45 %), Gesamt-Ökologie (40 %) und Technisches Konzept (15 %). Die<br />

VSt plante, den Zuschlag an eine kurz vor Ausschreibungsbeginn gegründete Gesellschaft zu vergeben.<br />

Die Antragstellerin (ASt) legte hiergegen den Nachprüfungsantrag ein.<br />

Die VK Nordbayern (VK) lehnte den Nachprüfungsantrag als größtenteils unbegründet ab.<br />

Zunächst ordnete die VK den Auftrag der VOL/A unter. Der aus <strong>Bau</strong>- und Lieferleistungen gemischte<br />

Vertrag habe seinen Schwerpunkt in der Lieferung der Wärme. Dahinter trete die reine <strong>Bau</strong>maßnahme<br />

zurück, so dass der Schwellenwert für Liefer- und Dienstleistungen maßgeblich sei.<br />

Die Auswahl <strong>des</strong> Wertungskriteriums „Gesamt-Ökologie“ sei ebenso wenig zu beanstanden gewesen<br />

wie die Gewichtung mit 40 %. Bei der Auswahl müsse sich eine VSt nicht auf wirtschaftliche Gründe<br />

beschränken, wie sich aus § 25a <strong>Nr</strong>. 1 Abs. 1 VOL/A ergebe. Da der Zusammenhang zwischen der<br />

Umwelteigenschaft und dem Beschaffungsgegenstand (Kraftwerk und Wärmelieferung) erkennbar<br />

war, könne die VK keinen Fehler erkennen. Auch die hohe Gewichtung lasse sich damit rechtfertigen,<br />

dass die VSt erheblichen Wert auf Nachhaltigkeit im Sinne einer ausgeglichenen CO2-Bilanz lege,<br />

weil die Anlage in einem Luftkurort errichtet werden solle und die Kurgäste großen Wert auf ökologisch<br />

eine orientierte Energieerzeugung legten.<br />

Dass die VSt einen Newcomer zugelassen habe, sei ebenfalls nicht zu beanstanden. Die sich gegenüber<br />

der Beigeladenen verpflichteten Nachunternehmer durften im Rahmen dieser Prüfung herangezogen<br />

werden.<br />

Die VK verpflichtete aber die VSt, die Angebote neu zu werten, da der geforderte Nachweises durch<br />

einen neutralen Dritten (über die CO2-Bilanz der Wärmelieferung) für die Bieter nicht zumutbar sowie<br />

im Übrigen auch ungeeignet und unbedeutend war.<br />

Gegenstand dieses seltenen Falles eines <strong>PPP</strong>-ähnlichen Verfahrens, das nach den Regeln der<br />

VOL/A ausgeschrieben wird, war die Lieferung von Wärme durch <strong>Bau</strong> und Betrieb eines Biomasseheizwerks.<br />

Ohne nähere Begründung und ohne Rückgriff auf den Wert der einzelnen Elemente verortete<br />

die VK den Schwerpunkt auf der Lieferleistung. Das mutmaßlich nicht unwesentliche <strong>Bau</strong>element<br />

spielte für die VK nur eine untergeordnete Rolle im Vergleich zum Ergebnis: der Wärmelieferung.<br />

Dies zeigt erneut, dass der Begriff „Schwerpunkt“ bzw. „Charakter“ einer Leistung kaum vorhersehbare<br />

Ergebnisse zeitigt.<br />

Ob die Wahl <strong>des</strong> Umwelt-Aspektes „CO2-Ausstoß“ tatsächlich zulässig, wie von der Vergabestelle<br />

deklariert, ist fraglich. Weder das Kraftwerk noch die Wärmeleistung unterscheiden sich im Hinblick<br />

auf das hier fragliche Merkmal, wo das benötigte Holz gewonnen und von wo es antransportiert wird.<br />

Insoweit ist die CO-Emission <strong>des</strong> Transportweges produktneutral und als ein „vergabefrem<strong>des</strong>“ Kriterium<br />

zu werten. Weder das EuGH-Urteil <strong>vom</strong> 17. November 2002 (C-513/99) noch <strong>vom</strong> 4. Dezember<br />

2003 (C-448/01) liefert zu dieser Frage eine eindeutige Entscheidungshilfe. Insoweit die Beigeladene


- 54 -<br />

ein Zusammenschluss lokaler Waldbesitzer ist, da nicht aufgeklärt war, bei wie vielen unabhängigen<br />

Waldbesitzern ein anderer Bieter noch ortsnah Holz beschaffen konnte, und in Anbetracht der sehr<br />

hohen Gewichtung dieses Kriteriums ist der Verdacht der Antragstellerin einer Diskriminierung zumin<strong>des</strong>t<br />

verständlich.<br />

Die VK sah auch keinen Anlass, die einzelnen Bewertungsvorgaben zu prüfen. Risikolos war die<br />

Auswahl der VSt. aber nicht. Im Rahmen <strong>des</strong> Ökologiekriteriums verteilte die VSt. die Punkte nach<br />

einer linearen Verteilung zwischen dem in dieser Kategorie besten und dem schlechtesten Bieter.<br />

Beim Preis verteilte sie entsprechend die Punkte zwischen dem besten Bieter als Maximum und dem<br />

doppelten Preis <strong>des</strong> Bieters als Minimum. Das beste Angebot als Ausgangspunkt für die Differenzierung<br />

zu nehmen ist immer riskant. So können, falls keine qualitativen Min<strong>des</strong>tvoraussetzungen getroffen<br />

wurden, Bieter mit niedrigen Preisen und entsprechend schlechter Qualität die Preisdifferenzen<br />

zwischen anderen, teureren Bietern mit der gewollten Qualität verzerren. Sofern die Vergabestelle<br />

nicht mit dem vorzugswürdigen Preis-Leistungs-Koeffizienten für die Wertung arbeiten will, sollte der<br />

Schätzwert ggf. abzüglich eines Wettbewerbsabschlags als Ausgangspunkt gewählt werden, wenn es<br />

möglich war, diesen relativ genau zu schätzen.<br />

Die im Rahmen <strong>des</strong> Wertungskriteriums Ökologie verwendeten Grenzen, niedrigster angebotener<br />

Ausstoß − höchster angebotener Ausstoß, birgt zudem die große Gefahr von Verzerrungen durch<br />

Angebote, deren Ausstoß besonders hoch oder besonders niedrig ist. Kleineren Unterschieden werden<br />

so eingeebnet. Ein Ausstoß, der „nur“ doppelt so hoch ist wie der niedrigste, wird etwa ohne<br />

nennenswerten Abzug bewertet, wenn zugleich ein anderes Angebot den sechsfachen Ausstoß enthält.<br />

Bietet entsprechend ein Bieter mit solch hohen Ausstoßwerten an, können sich die übrigen Bieter<br />

auf die übrigen Wertungskriterien konzentrieren. Auf eine solche Wertungsmethode mit flexiblen<br />

Grenzwerten, die nicht selten auch bei <strong>PPP</strong>-Vorhaben im Hochbau angewendet wird, sollte <strong>des</strong>wegen<br />

eher verzichtet werden.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

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40213 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 – 88 29 29<br />

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- 55 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 15/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 08.08.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Stadt Mölln. Sporthalle.<br />

Abriss Altbestand sowie Planen, Neubau, Betrieb (25 Jahre) und Finanzierung einer Dreifeldsporthalle<br />

mit ca. 400 Tribünensitzplätzen.<br />

Verfahrensart: Beschleunigtes Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge: 1.9.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

203517-<strong>2008</strong>.<br />

• Stadt Sankt Augustin. Sportanlagen und Bad.<br />

<strong>PPP</strong>-Projekt „Sport und Bäder“: Planung, Neubau einer Vierfachsporthalle und eines Kombiba<strong>des</strong><br />

sowie die Sanierung von vier Sportplätzen und einer Freisportanlage, Finanzierung und Betrieb über<br />

25 Jahre.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge: 4.9.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

202049-<strong>2008</strong>.<br />

• Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Schule.<br />

<strong>PPP</strong>-Projekt „SeeCampus Niederlausitz“: Planung, Neubau (einschließlich Abbruch der alten Schulgebäude)<br />

und Finanzierung eines Bildungszentrums und <strong>des</strong>sen Betrieb über 30 Jahre.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge: 11.9.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

202050-<strong>2008</strong>.<br />

• Der Hospital Biberach. Seniorenwohnhaus.<br />

Planung, Errichtung sowie Gebäudebetrieb und Unterhalt eines Seniorenwohnhauses über einen<br />

Zeitraum von 15 Jahren einschließlich einer 5-jährigen Verlängerungsoption. Der Auftraggeber behält<br />

sich vor, ggf. nur die Leistung "Planung und Neubau" zu vergeben. Die Planungs- und <strong>Bau</strong>kosten<br />

werden abhängig <strong>vom</strong> <strong>Bau</strong>fortschritt, die Kosten für den optional zu beauftragenden Gebäudebetrieb<br />

monatlich abgerechnet.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge: 15.9.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

196430-<strong>2008</strong>.<br />

Vorinformationen<br />

• Land Schleswig-Holstein. Universitätsgebäude.<br />

Planen, <strong>Bau</strong>en, Betrieb und Finanzierung eines Erweiterungsbaus der Universität Flensburg im Rahmen<br />

eines <strong>PPP</strong>-Modells (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 9/<strong>2008</strong> und 12/<strong>2008</strong>).<br />

Voraussichtlicher Beginn der Vergabeverfahren: 5.9.<strong>2008</strong>.<br />

Dokumentennummer im TED: 193286-<strong>2008</strong>.<br />

• Lan<strong>des</strong>hauptstadt Dresden. Neubau Staatsoperette.<br />

In Dresden, das neben Duisburg als erste Kommune die Rahmenvereinbarung mit der Partnerschaften<br />

Deutschland unterzeichnet hat (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 14/<strong>2008</strong>), sollen der Neubau der Staatsoperette<br />

und <strong>des</strong> Kinder- und Jugendtheaters auf dem Gelände <strong>des</strong> stillgelegten Kraftwerks Mitte über<br />

ein <strong>PPP</strong>-Modell realisiert werden. Die Partnerschaften Deutschland soll <strong>PPP</strong>-Know-how beisteuern.<br />

Quelle: http://www.immobilien-zeitung.de//htm/news.php3?id=29199&rubrik=1<br />

• Stadt Braunschweig. Sporthalle.<br />

Die Stadt Braunschweig hat aktuell einen städtebaulichen Wettbewerb zum Projekt „Sporthalle Großer<br />

Hof“ ausgelobt (Dokumentennummer im TED: 196707-<strong>2008</strong>). Auf dem Gelände der ehemaligen<br />

Markthalle am Großen Hof soll eine Dreifeldsporthalle mit Tiefgarage und Wohnbebauung errichtet<br />

werden. Das <strong>Bau</strong>vorhaben selbst soll im Anschluss an den Architektenwettbewerb mittels <strong>PPP</strong> realisiert<br />

werden. Weitere Informationen zum Projekt unter<br />

http://www.braunschweig.de/stadtplanung_bauen_wohnen/stadtplanung/wettbewerb_sporthalle_grosser_hof.html


- 56 -<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Stadt Marktheidenfeld. Behördenzentrum.<br />

Konzession für Planung, <strong>Bau</strong>, Finanzierung und Betrieb eines integrierten Verwaltungs- und Einkaufskomplexes<br />

mit Parkierungsanlagen in Marktheidenfeld. Den Zuschlag erhielt die GUS Grundbesitz<br />

GmbH & Co. KG, Gründau. Gesamtwert <strong>des</strong> Auftrags: 13,5 Mio. €.<br />

• Lan<strong>des</strong>hauptstadt Magdeburg. Schulen (<strong>PPP</strong>-Paket 2).<br />

Die Planung, Sanierung, Finanzierung und künftige Betreibung von fünf Schulkomplexen (2. <strong>PPP</strong>-<br />

Paket) wird der „Magdeburger <strong>Bau</strong>- und Schulservice GmbH“ übertragen. Gesellschafter sind die<br />

SALEG Sachsen-Anhaltinische Lan<strong>des</strong>entwicklungsgesellschaft mbH und die GETEC AG, beide<br />

mit Sitz in Magdeburg. Quelle: http://www.presse-service.de/data.cfm/static/702062F.html<br />

• Bilfinger Berger. Autobahn in Kanada.<br />

In Edmonton, Kanada, wird der Konzern einen neuen 21 Kilometer langen Highway planen, finanzieren,<br />

bauen und anschließend über 30 Jahre betreiben. Die Strecke ist Teil der Ringautobahn um die<br />

Hauptstadt der Provinz Alberta. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 750 Mio. €. Ausführungsplanung<br />

und <strong>Bau</strong> hat Bilfinger Berger an eine Arbeitsgemeinschaft der kanadischen <strong>Bau</strong>unternehmen<br />

Graham, Parsons und Flatiron, einer Gesellschaft <strong>des</strong> Hochtief-Konzerns, vergeben.<br />

Quelle: http://www.bilfinger.de/C125710E004ABFC5/CurrentBaseLink/W27H2KCG460DEBBDE<br />

Weitere Informationen<br />

• Partnerschaften Deutschland. Ausschreibung erst im September.<br />

Die Frist für Bun<strong>des</strong>länder, Kommunen oder sonstiger öffentlicher Auftraggeber zur Zeichnung der<br />

Rahmenvereinbarung mit der Partnerschaften Deutschland ist bis zum 29. August <strong>2008</strong> verlängert<br />

worden. Dadurch bedingt wird sich der Beginn der europaweiten Ausschreibung der privaten Anteile<br />

an der Partnerschaften Deutschland auf September <strong>2008</strong> verschieben.<br />

Weitere Informationen: http://www.partnerschaften-deutschland.de/<br />

• Hauptverband der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie. Dritte <strong>PPP</strong>-Projektbroschüre.<br />

Die dritte Broschüre in der Reihe "<strong>PPP</strong> im öffentlichen Hochbau - Eine Idee wird Realität" mit den<br />

<strong>PPP</strong>-Projekten in Deutschland aus 2007/<strong>2008</strong> ist erschienen. Erstmals informiert die Broschüre auch<br />

über <strong>PPP</strong>-Projekte im Betrieb. Zu beziehen unter: http://www.bauindustrie.de/index.php?page=8<br />

• EUWID Facility Management. <strong>PPP</strong>-Report <strong>2008</strong>.<br />

EUWID hat den neuen Report "Public Private Partnership <strong>2008</strong>“ veröffentlicht, der aktuelle Trends<br />

und Entwicklungen am deutschen <strong>PPP</strong>-Markt beleuchtet. Enthalten sind u. a. Berichte zu einer Vielzahl<br />

von konkreten <strong>PPP</strong>-Projekten sowie Nachrichten und Artikel aus EUWID Facility Management<br />

von Juli 2007 bis Juli <strong>2008</strong>. Zur Bestellung unter http://www.euwid-facility.de/report.html<br />

Veranstaltungshinweise<br />

• <strong>PPP</strong>-Vertragsgestaltung im Öffentlichen Hochbau. <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Workshop am 13. November <strong>2008</strong> in<br />

Düsseldorf. Referenten: RA Matthias Berger, Mütze Korsch, und RA'in Irmgard Jonas, Hochtief AG.<br />

Programmablauf und Anmeldung sind in der Anlage beigefügt.<br />

• Investitionen im Krankenhaus – aus eigener Kraft oder mit Partnern? – <strong>PPP</strong> für Krankenhäuser<br />

als Alternative zur Privatisierung – Einen Kongress zu diesem Thema veranstaltet die RRC-<br />

Congress GmbH am 6. November <strong>2008</strong> in Bonn. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie<br />

unter http://www.rrc-congress.de/de/Veranstaltungen/<strong>2008</strong>/<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280<br />

Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 57 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• • VK Schleswig-Holstein, Beschluss <strong>vom</strong> 14. Mai <strong>2008</strong><br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2529<br />

VK-SH 6/08<br />

Grenzen <strong>des</strong> Verhandlungsverfahrens<br />

Die Vergabestelle schrieb einen kombinierten Auftrag für die Planung, den <strong>Bau</strong>, den Betrieb sowie für<br />

die Finanzierung eines neu zu errichtenden Hallenba<strong>des</strong> in einem ÖPP-Modell im Verhandlungsverfahren<br />

mit Teilnahmewettbewerb nach der VOL/A europaweit aus. Die Refinanzierung sollte aus den<br />

Nutzungsentgelten und ggf. durch Zuschüsse von Seiten der VSt erfolgen. Konzeptionell vorgegeben<br />

waren mehrere Schwimmbahnen, Sprungtürme, Tribüne und eine Sauna. Weitere Leistungen konnten<br />

die Bieter in die Verhandlungen einführen. Es bewarben sich 7 Interessenten um die Teilnahme,<br />

fünf gaben später ein indikatives Angebot ab. Drei Bieter, darunter nicht die spätere Antragsstellerin<br />

(ASt.), wurden zu weiteren Verhandlungen aufgefordert, worüber die Ast. informiert wurde. Das Konzept<br />

der erstplazierten Beigeladenen sah zusätzlich zu den Min<strong>des</strong>tanforderungen eine Vielzahl an<br />

zusätzlichen Elementen vor (u. a. ein Vierjahreszeitenbecken mit Whirlpool und Kalttauchbecken, eine<br />

Saunalandschaft, ein Dampfbad, eine Erlebnisdusche, ein Ruheraum mit Kaminfeuer, ein Raucherhaus,<br />

ein Beautybereich mit Rezeption, Pediküre, Maniküre, Masken, etc., Behandlungsräume<br />

für klassische Massagen u.v.m.). Ohne dass die ASt förmlich gemäß § 13 VgV benachrichtigt wurde,<br />

unterzeichnete die Stadt die Verträge mit der Beigeladenen. Die ASt leitete das Nachprüfungsverfahren<br />

mit der Begründung ein, dass der Gegenstand <strong>des</strong> endgültigen Auftrages zu stark von der ursprünglichen<br />

Vergabeabsicht abweiche.<br />

Der hiergegen eingelegte Nachprüfungsantrag war zulässig, jedoch nach Auffassung der VK Schleswig-Holstein<br />

unbegründet.<br />

Der Zuschlag sei gemäß § 13 Satz 6 VgV nicht rechtswirksam erteilt worden. Den Anforderungen an<br />

ein Vorabinformationsschreiben genüge nicht die zwischenzeitliche Mitteilung, dass das − zumin<strong>des</strong>t<br />

indikative − Angebot eines Bieters nicht mehr in den weiteren Verhandlungsrunden Berücksichtigung<br />

finden könne. Ein Schreiben nach § 13 VgV müsse vielmehr die Mitteilung über die bevorstehende<br />

Zuschlagserteilung als auch über den Namen <strong>des</strong> für den Zuschlag vorgesehenen Bieters enthalten.<br />

Es bedurfte damit eines zweiten Schreibens.<br />

Die von der ausgesuchten Bieterin angebotene Leistung habe aber mit dem Auftragsgegenstand übereingestimmt<br />

und könne nicht als „aliud“ angesehen werden (Die Vergabekammer legt in diesem<br />

Zusammenhang über mehrere Seiten ausführlich den Begriff <strong>des</strong> (abgefragten) „Sport- und Freizeitba<strong>des</strong>“<br />

als einen konzeptionellen Mittelweg zwischen einem „reinen Schwimmbad“ und einem „Spaßbad“<br />

aus). Da die abgefragten Komponenten Elemente von Sport (Schwimmbahnen) und Freizeit<br />

(Sauna) vorsahen, weiche das am Ende siegreiche Konzept nicht unverhältnismäßig von diesen Vorgaben<br />

ab. Auch die Eingliederung der anderen Freizeitleistungsbausteine (wie Massage, Pediküre,<br />

etc.) habe den Charakter als Sport- und Hallenbad nicht überlagert. Die Teilnehmer seien ausdrücklich<br />

aufgefordert wurden, eigene Konzepte zu entwickeln. Im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens<br />

durften sie dieses, in den Vergabeunterlagen recht offen gehaltenes Konzept mit Inhalt füllen. Solange<br />

die Identität <strong>des</strong> Beschaffungsvorhabens, so wie es die Vergabestelle zum Gegenstand der Ausschreibung<br />

gemacht habe, gewahrt bleibe, seien Modifizierungen zulässig.<br />

Zu Recht hat die Vergabekammer den Kreis der durch § 13 VgV geschützten Unternehmen auch auf<br />

solche Bieter erstreckt, die nur ein indikatives, aber noch kein verbindliches Angebot abgegeben haben.<br />

Dies bedeutet zugleich, dass solche Unternehmen im Verfahren zweimal informiert werden<br />

müssen: einmal über die Nichtberücksichtigung in der weiteren bzw. letzten Runde und einmal am<br />

Ende mit der Bekanntgabe der Zuschlagsabsicht und <strong>des</strong> ausgewählten Bieters.


- 58 -<br />

Die grundsätzlichen Ausführungen zu den Grenzen <strong>des</strong> Verhandlungsverfahrens sind richtig. Ein<br />

Verhandlungsverfahren mit relativ offenem Konzept lebt von den Ideen der Teilnehmer. Kein Bieter<br />

kann sich auf eine 1:1-Umsetzung verlassen. Solange die Identität gewahrt bleibt, können Spielräume<br />

mit Leben gefüllt werden. Wie weit die Grenzen zu ziehen sind, hängt sowohl von der Projektbeschreibung<br />

in der EU-Bekanntmachung als auch von den Vorgaben in den Vergabeunterlagen ab.<br />

Die EU-Bekanntmachung setzt die Grenzen für die Vorgaben der detaillierter formulierten Verdingungsunterlage.<br />

Sollte die Vergabestelle hier von dem Inhalt der EU-Bekanntmachung abweichen,<br />

kann ein Unternehmen, das sich wegen der EU-Bekanntmachung erst gar nicht beworben hat, beschweren.<br />

Wenn hingegen im Rahmen <strong>des</strong> Verhandlungsverfahren der Leistungsgegenstand nach<br />

der ersten Verhandlungsrunde für die verbleibenden Bieter geändert wird, liegt die Grenze der zulässigen<br />

Änderung dort, wo ein ausgeschiedener Bieter gelten machen kann, dass er in Kenntnis der<br />

Änderung ein doch anderes, ggf. sogar aussichtsreiches Angebot abgegeben hätte.<br />

Anders lag der Fall (OLG Dresden, Beschluss <strong>vom</strong> 03.12.2003 - WVerg 15/03), bei dem im Rahmen<br />

eines Verhandlungsverfahrens ein ursprünglich einheitlicher Auftrag (Errichtung einer Restabfallbehandlungsanlage<br />

und Entsorgung der Abfälle über 15 Jahre) in zwei <strong>Bau</strong>abschnitte aufgeteilt werden<br />

sollte. So sollte der Bieter nach den geänderten Unterlagen nur noch eine Anlage für die mechanische<br />

Aufbereitung der angelieferten Abfälle zwingend errichten. Der zweite <strong>Bau</strong>abschnitt zur biologischen<br />

Aufbereitung wurde abweichend von den ursprünglichen Verdingungsunterlagen nur noch optionsweise<br />

ausgeschrieben. Da der feste Auftragsbestandteil (erster <strong>Bau</strong>abschnitt) allein ohne den<br />

Optionsteil das in den Vergabeunterlagen genannten weitere Ziel (Verwertung von Abfällen) hinreichend<br />

erfüllen konnte, untersagte das OLG Dresden den beabsichtigten Zuschlag unter Berufung auf<br />

einen Wechsel der Auftragsidentität („aliud“).<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

40213 Düsseldorf<br />

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- 59 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 16/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 22.08.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Lan<strong>des</strong>hauptstadt Magdeburg. Schulen.<br />

<strong>PPP</strong>-Projekt Schulen - Paket 3. Es umfasst die Planung, die Sanierung, die Finanzierung und den<br />

Betrieb von fünf Schulstandorten. Für die Betriebszeit sind 20 Jahre ab Abnahme der Sanierungsleistung<br />

ggf. mit Verlängerungsoption vorgesehen. Die zu erbringenden <strong>Bau</strong>leistungen sind über ein Forfaitierungsmodell<br />

endzufinanzieren.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge: 19.9.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

215731-<strong>2008</strong>.<br />

• Gemeinde Ense (Kreis Soest). Schule.<br />

<strong>PPP</strong>-Projekt "Erweiterung der Conrad-von-Ense-Schule" (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 11/<strong>2008</strong>). Die Gemeinde<br />

Ense erweitert die bestehende Conrad-von-Ense-Schule zum Schuljahr <strong>2008</strong>/2009 um einen<br />

Realschulzweig. Vorgesehen sind die Errichtung eines Erweiterungsgebäu<strong>des</strong> und die Sanierung <strong>des</strong><br />

bestehenden Hauptschulgebäu<strong>des</strong> inkl. Neugestaltung der Außenanlagen. Neben der Planung, dem<br />

<strong>Bau</strong> und der Stellung einer Finanzierung soll der private Partner die Gebäude für einen Vertragszeitraum<br />

von 25 Jahren auch betreiben.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge: 15.9.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

210639-<strong>2008</strong>.<br />

Aktuelle Ausschreibungen von <strong>PPP</strong>-Beratungsleistungen<br />

• Hochtaunus-Kliniken gGmbH. Klinik-Neubau.<br />

Der Auftraggeber betreibt zwei Kliniken an den Standorten Bad Homburg und Usingen. Für beide<br />

Standorte sollen die bisherigen Gebäude durch Neubauten auf hierzu neu erworbenen Grundstücken<br />

ersetzt werden (Investitionsvolumen: ca. 140 Mio. Euro). Beide Neubauten sollen als einheitliches<br />

<strong>PPP</strong>-Projekt auf Grundlage eines Forfaitierungsmodells errichtet werden (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong><br />

11/<strong>2008</strong> und 13/<strong>2008</strong>). Mit der vorliegenden Bekanntmachung sucht der Auftraggeber einen Projektsteuerer<br />

und technischen Berater.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge: 15.9.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED:<br />

211207-<strong>2008</strong>.<br />

Vorinformationen<br />

• Lan<strong>des</strong>hauptstadt Kiel. Berufliche Schulen.<br />

<strong>PPP</strong>-Projekt Berufliche Schulen Kiel: Planung und schlüsselfertige Errichtung/Sanierung der Beruflichen<br />

Schulen in Kiel im Rahmen einer <strong>PPP</strong>. Geschätzter Wert der <strong>Bau</strong>leistungen: 60 Mio. Euro (ohne<br />

MwSt.). Dokumentennummer im TED: 200315-<strong>2008</strong>.<br />

Zwischenzeitlich hat eine Jury auch die Architekturbüros ausgewählt, deren Entwürfe die Grundlage<br />

für die Ausschreibung <strong>des</strong> <strong>PPP</strong>-Projektes bilden sollen.<br />

Quelle: http://www.kiel.de/presse/kiel_presse_meldung.php?id=6520<br />

• Stadt Mülheim an der Ruhr. Schulen.<br />

Im September 2006 hatte der Mülheimer Rat den Grundsatzbeschluss gefasst, sechs Schulen im<br />

Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Projekts zu sanieren. Nachdem ursprünglich mit Investitionen in Höhe von 34<br />

Mio. Euro gerechnet worden war, kamen neue Berechnungen auf ein Volumen von 73 Mio. Euro. Als<br />

Konsequenz fordern nun CDU- und SPD-Fraktion in einem gemeinsamen Antrag für die Ratssitzung<br />

am 11.09.<strong>2008</strong>, zunächst nur drei Schulen über ein <strong>PPP</strong>-Modell zu sanieren. Die Sanierung der übrigen<br />

drei Schulen soll zum Teil aus dem Haushalt, zum Teil über ein späteres 2. <strong>PPP</strong>-Paket erfolgen.<br />

Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/muelheim/<strong>2008</strong>/8/11/news-68525155/detail.html<br />

Gemeinsamer Antrag von CDU und SPD:<br />

http://www.spd-fraktion-muelheim.de/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=411


- 60 -<br />

• Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn (Landkreis München). Schule.<br />

Der Schulzweckverband „Staatliche weiterführende Schulen im Südosten <strong>des</strong> Landkreises München“<br />

bereitet derzeit die Ausschreibung <strong>des</strong> Neubaus eines Gymnasiums in der Gemeinde Höhenkirchen-<br />

Siegertsbrunn vor. Gesucht werden soll ein Partner für Planung, <strong>Bau</strong>, Finanzierung und Betrieb.<br />

Quelle: http://sok.wochenanzeiger.de/article/79292.html<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Bad Orb. Therme.<br />

Der Auftrag für Planung, Neubau und 30-jährigen Betrieb einschließlich Finanzierung der "Bad Orb<br />

Therme" geht an die Toskanaworld GmbH, Bad Sulza. Gesamtauftragswert: rd. 23 Mio. Euro (ohne<br />

MwSt.). Dokumentennummer im TED: 215972-<strong>2008</strong>.<br />

Weitere Informationen<br />

• Dissertationen.<br />

o Dr. Andrea Wilhaus: Corporate Social Responsibility-Aspekte bei <strong>PPP</strong>-Projekten. Hamburg<br />

<strong>2008</strong>, 292 Seiten, ISBN: 978-3-8300-3914-3.<br />

Weitere Informationen zum Inhalt unter: http://www.verlagdrkovac.de/3-8300-3914-X.htm<br />

o Dr. Volkhard Gürtler: Stochastische Risikobetrachtung bei <strong>PPP</strong>-Projekten. Renningen 2007,<br />

211 Seiten, ISBN-13: 978-3-8169-2700-6.<br />

Weitere Informationen unter: http://www.expertverlag.de/php/i.php?i=978-3-8169-2700-6<br />

• Behörden Spiegel / RSBK GmbH. Führungskräfte Foren zum Thema <strong>PPP</strong>.<br />

Im Juni <strong>2008</strong> (in Weimar) und im Juli 1008 (in Hamburg) veranstaltete der Behörden Spiegel gemeinsam<br />

mit der RSBK GmbH Führungskräfte Foren zum Thema <strong>PPP</strong>, in denen aktuelle <strong>PPP</strong>-Projekte in<br />

Thüringen und Norddeutschland informierte. Präsentationen zum Download unter<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de/ in der Rubrik „Vergangene Veranstaltungen“.<br />

• Österreich. <strong>PPP</strong>-Ergebnisbericht.<br />

In Österreich haben das dortige Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT)<br />

und das Bun<strong>des</strong>ministerium für Finanzen (BMF) in 2007 eine Plattform zur Erfassung der bisherigen<br />

Erfahrungen mit <strong>PPP</strong>-Projekten in Österreich eingerichtet. In einem ersten Schritt wurden alle auf<br />

Bun<strong>des</strong>ebene gewonnenen Erfahrungen mit konkreten <strong>PPP</strong>-Projekten zusammengeführt und in einem<br />

Ergebnisbericht festgehalten. Zum Download: http://www.bmvit.gv.at/ministerium/pppbericht.pdf<br />

Aufbauend auf diesen ersten Erfahrungen ist die Erstellung eines Leitfadens als Hilfestellung für die<br />

Durchführung zukünftiger <strong>PPP</strong>-Vorhaben geplant. Weitere Informationen und Ansprechpartner <strong>des</strong><br />

„<strong>PPP</strong>-Kompetenzzentrums“ unter: http://www.bmvit.gv.at/ministerium/ppp.html<br />

Veranstaltungshinweise<br />

• <strong>PPP</strong>-Vertragsgestaltung im Öffentlichen Hochbau. <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Workshop am 13. November <strong>2008</strong> in<br />

Düsseldorf. Referenten: RA Matthias Berger, Mütze Korsch, und RA'in Irmgard Jonas, Hochtief AG.<br />

Programmablauf und Anmeldung unter: http://www.bwi-bau.de/Seminare.148.0.html<br />

• Fachtagung <strong>PPP</strong> im Straßenbau und Hochbau. Am 6. Oktober <strong>2008</strong> findet in Stuttgart eine Fachtagung<br />

für kommunale Entscheidungsträger zum Thema <strong>PPP</strong> im Straßen- und Hochbau statt. Veranstalter<br />

sind Pöyry Infra, PSPC und das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg. Die Teilnahme<br />

an der Veranstaltung ist kostenfrei. Weitere Informationen unter:<br />

http://www.wm.baden-wuerttemberg.de/sixcms/detail.php/190377<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280<br />

Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 61 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• Unternehmenssteuerreform <strong>2008</strong><br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2364<br />

Erhöhung der Gewerbesteuerbelastung<br />

Im Kontext der Unternehmenssteuerreform <strong>2008</strong> wurde § 8 GewStG geändert. Gemäß § 8 <strong>Nr</strong>. 1 lit. A<br />

Satz 3 GewStG werden dem Gewinn aus Gewerbebetrieb ein Viertel der Summe aus den Zinsen addiert,<br />

die im Zusammenhang einer Forfaitierung an die kaufende Bank zu zahlen sind. Als solche Zinsen<br />

wäre entweder der Diskontierungsbetrag zu betrachten oder die als Kaufpreis zu wertende Abtretung<br />

der Zinsen, die der öffentliche Auftraggeber an die <strong>PPP</strong>-Projektgesellschaft zu bezahlen hat. Zur<br />

Veranschaulichung der Wirkungen dieser Regelung sei folgen<strong>des</strong> Beispiel gebildet:<br />

Die Projektgesellschaft muss unterstellte Gesamtinvestitionskosten in Höhe von 50 Mio. € langfristig<br />

finanzieren. Der Zinssatz soll bspw. 5% betragen. Damit beträgt die anfängliche Zinslast 2,5 Mio. €<br />

p.a. Von dieser Zinslast ist ein Viertel auf den (gewerbesteuerlichen) Gewinn der Projektgesellsaft zu<br />

addieren. Bei einem unterstellten Gewerbesteuersatz von 20% bedeutet dies im ersten Jahr eine<br />

Gewerbesteuerbelastung (nur aus den Kapitalzinsen) von 125.000 €. Die Zinsbelastung nimmt zwar<br />

sukzessiv mit der Tilgung ab, damit auch die Gewerbesteuerbelastung. Dennoch ist die zusätzliche<br />

Belastung der <strong>PPP</strong>-Gesellschaft erheblich, da sich der Barwert <strong>des</strong> privaten Angebotes um ca. ein bis<br />

zwei Prozent erhöht. Dieser Umstand muss sowohl <strong>vom</strong> Bieter als auch <strong>vom</strong> öffentlichen Auftraggeber<br />

beachtet werden.<br />

Bieterseitig wird diskutiert, das bisher einheitliche <strong>PPP</strong>-Leistungsvolumen (Planungs-, <strong>Bau</strong>, Finanzierungs-<br />

und Betriebsleistungen) in zwei Teile aufzuteilen. Dabei würde Teil 1 aus Planungs-, <strong>Bau</strong>- und<br />

Finanzierungsleistungen bestehen, Teil 2 aus den Betriebsleistungen ab Abnahme der anfänglichen<br />

<strong>Bau</strong>leistungen. Der Auftraggeber beschafft und bewertet zwar in einer Ausschreibung einheitlich das<br />

gesamte Leistungspaket, beauftragt aber diese Leistungen gesondert an zwei <strong>vom</strong> Bieter zu benennende<br />

Gesellschaften. Die Gesellschaft, die Teil 1 der Leistungen und damit die Finanzierungsdienstleistungen<br />

erbringt, ist eine GmbH & Co. KG und wird in dem Zeitpunkt, wenn die langfristige Finanzierung<br />

beginnt, gewerberechtlich entprägt. Damit soll, so die Erwartung, die Gewerbesteuerpflicht<br />

auf die Zinsen entfallen. Dieses Modell unterliegt jedoch bei der überwiegenden Zahl der in <strong>PPP</strong>-<br />

Verfahren beteiligten Steuerfachleuten erheblichen Zweifeln und kann insofern zumin<strong>des</strong>t nicht als<br />

ein allgemein verwendbares Muster betrachtet werden. Auch wird überlegt, ob die echte Forfaitierung<br />

der Forderungen der Darlehensforderungen, die die Projektgesellschaft gegenüber dem Auftraggeber<br />

hat, die Gewerbesteuermehrbelastung vermeiden kann. Auch diese, nicht ganz neue Variante ist angesichts<br />

der neuen Gesetzeslage mit Unsicherheiten behaftetet. Es ist also festzustellen, dass eine<br />

allgemein akzeptierte Struktur zur Vermeidung der Gewerbesteuermehrbelastung nicht vorhanden ist.<br />

Dies führt zu dem Umstand, dass die Auftraggeberseite die Gewerbesteuermehrbelastung zwingend<br />

beachten muss. Zunächst ist festzustellen, dass die Leitfäden zur Wirtschaftlichkeitsuntersuchung auf<br />

diesen Nachteil der privatwirtschaftlichen Realisierungsvariante nicht hinweisen, so dass die meisten<br />

bestehenden Wirtschaftlichkeitsprognosen wohl zu korrigieren sind. Welche Handlungsvarianten stehen<br />

aber dem Auftraggeber zur Verfügung, um die Gewerbesteuermehrbelastung zu vermeiden?<br />

Zunächst könnte der Auftraggeber die Bieter auffordern, im Fall der Auftragserteilung die Projektgesellschaft<br />

am Ort <strong>des</strong> Auftraggebers anzusiedeln, so dass die Gewerbesteuermehrbelastung überwiegend<br />

wieder dem Auftraggeber zugute käme. Dieses Modell krankt aber an dem Umstand, dass<br />

ein öffentlicher Auftraggeber keinem Bieter vorschreiben darf, aus gewerbesteuerlichen Gründen seinen<br />

Sitz an den Ort <strong>des</strong> Auftraggebers zu verlegen. Auf die bloße Bitte kann der Auftraggeber nicht<br />

vertrauen. Bei der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung müsste die Gewerbesteuermehrbelastung also<br />

weiterhin berücksichtigt werden.


- 62 -<br />

Es verbleibt dem öffentlichen Auftraggeber die Prüfung, ob er tatsächlich die Finanzierung von dem<br />

<strong>PPP</strong>-Auftragnehmer anstelle aus dem öffentlichen Haushalt beschaffen muss. Es überrascht, dass<br />

diese Frage - unabhängig von der hier dargestellten Gewerbesteuerbelastung - in den seltensten Fällen<br />

gestellt wird. Etwa 20 bis 30 Prozent der Auftraggeber von <strong>PPP</strong>-Leistungen sind Kommunen, die<br />

nicht der Haushaltssicherung unterliegen, und die insoweit die Finanzierungsleistungen günstiger aus<br />

dem eigenen Haushalt beschaffen könnten. Diese Auftraggeber sind Opfer <strong>des</strong> (teils vorsätzlich verbreiteten)<br />

Irrtums, dass der <strong>PPP</strong>-Effekt – eine optimierte Leistung durch eine einheitliche Beschaffung<br />

der Planungs-, <strong>Bau</strong>- und Betriebsleistungen über den Lebenszyklusansatz – nur zustande käme,<br />

wenn der Private auch die Finanzierungsdienstleistung erbringt. Tatsächlich ist die private Finanzierung<br />

im Hinblick auf das Ziel, über das <strong>PPP</strong>-Modell wirtschaftlich günstiger und qualitativ besser zu<br />

beschaffen, nicht nur irrelevant, sondern auch schädlich. Sie ist zunächst immer ein Kostennachteil,<br />

den jeder Auftraggeber versuchen sollte zu vermeiden. Weiterhin schränkt die Forderung, dass der<br />

Private die Finanzierung stellen soll, den Wettbewerb ein und benachteiligt insbesondere klein- und<br />

mittelständische Unternehmen.<br />

Insoweit die Banken nach Abschluss der anfänglichen <strong>Bau</strong>leistungen während der Betriebsphase für<br />

das <strong>PPP</strong>-Projekt noch eine positive Rolle haben sollen, weil sie ein Eigeninteresse an der Rückführung<br />

ihres Darlehens haben, gilt dies nur bei einer Projektfinanzierung. Aber auch hier lässt sich der<br />

von den Banken erwartete Effekt kostengünstiger mit anderen Mitteln erreichen.<br />

Falls nun eine Kommune die erforderliche Zustimmung der Kommunalaufsicht zur Finanzierung <strong>des</strong><br />

Projekts über den Haushalt nicht erhält, bietet sich folgende, in der Praxis auch schon praktizierte Alternative<br />

an. Der öffentliche Auftraggeber schreibt in herkömmlicher Form die <strong>PPP</strong>-Leistungen „Planen,<br />

<strong>Bau</strong>en, Finanzieren und Betreiben“ aus einer Hand aus. Die Bieter haben im Rahmen der Ausschreibung<br />

einen verbindlichen Preis für sämtliche Leistungen anzubieten. Dem Auftragnehmer wird<br />

jedoch gestattet, die langfristigen Finanzierungsdienstleistungen unmittelbar von einer Bank erbringen<br />

zu lassen. Sobald der Finanzierungsvertrag mit dem vereinbarten Zuschlag auf den Referenzzinssatz<br />

mit dem benannten Finanzierungspartner zustande kommt, wäre der Auftragnehmer von<br />

seiner eigenen Finanzierungsverpflichtung befreit. Da die eingangs beschriebenen gewerbesteuerlichen<br />

Regelungen für Banken keine Anwendung finden, könnte so die Gewerbesteuermehrbelastung<br />

vermieden werden.<br />

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Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

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- 63 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 17/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 05.09.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Stadt Boppard. Römertherme.<br />

Beteiligung an einer zu gründenden Badbetriebs-GmbH und Betrieb der Bäder. Maximal 49 % Beteiligung<br />

an einer Kapitalgesellschaft, die ein Hallen- und Freibad mit Saunabereich (Römertherme<br />

Boppard) errichten und 25 Jahre betreiben soll. <strong>Bau</strong>volumen ca. 18 Mio. Euro.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />

28.10.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED: 225989-<strong>2008</strong>.<br />

Ursprünglich hatte der Bopparder Rat im April <strong>2008</strong> beschlossen, das Projekt mit dem Unternehmen<br />

„monte mare“ zu realisieren (vgl. http://rhein-zeitung.de/on/08/04/30/rlp/r/regio-1.html ). Nunmehr wird<br />

die Beteiligung ausgeschrieben.<br />

• Freistaat Thüringen. Internat.<br />

Der Freistaat Thüringen beabsichtigt, die Grundsanierung <strong>des</strong> Internats <strong>des</strong> Sportgymnasiums Jena<br />

im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells zu realisieren. Vom Bieter sind alle über die Verdingungsunterlage-<br />

<strong>Bau</strong> hinausgehenden Planungsunterlagen zu erbringen, die Finanzierung der Maßnahme sicherzustellen<br />

und ausgewählte Betriebsleistungen über die Projektlaufzeit (21 Jahre) zu übernehmen.<br />

Verfahrensart: Offenes Verfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Angebote: 28.10.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer<br />

im TED: 226556-<strong>2008</strong>.<br />

• Neckar-Odenwald Kliniken gGmbH. <strong>Bau</strong>konzession Ärztehaus.<br />

Planung, <strong>Bau</strong>, Vermietung und Finanzierung eines Ärztehauses am Standort <strong>des</strong> Kreiskrankenhauses<br />

in Mosbach. Abriss <strong>des</strong> bestehenden Gebäu<strong>des</strong> und Ankauf einer Bestandsimmobilie in verkehrsgünstiger<br />

Lage. Die Betreiberleistungen sollen über 20 Jahre erbracht werden (mit vertraglich<br />

vorgesehener Verlängerungsoption). <strong>Bau</strong>volumen ca. 6 bis 7,5 Mio. Euro.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Bewerbungen:<br />

20.10.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED: 223322-<strong>2008</strong>.<br />

• Kreis Offenbach. Krankenhausnahe Immobilien.<br />

Sanierung bestehender Gebäude und eventuelle Neubebauung <strong>des</strong> Grundstückes Röntgenstraße in<br />

Langen mit krankenhausnaher Nutzung. Aufteilung in drei Lose: Wohnbebauung, Fachpflegezentrum<br />

und krankenhausnahe Nutzungen. <strong>PPP</strong>-Finanzierung, soweit wirtschaftlich.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />

8.10.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED: 224967-<strong>2008</strong>.<br />

<strong>Bau</strong>, Betrieb und Finanzierung der Immobilien (ohne Losaufteilung) wurde bereits einmal in 2007<br />

ausgeschrieben (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 12/2007 <strong>vom</strong> 15.06.2007) und später annulliert (Dokumentennummer<br />

im TED: 19223-<strong>2008</strong>).<br />

Vorinformationen<br />

• Kreis Soest. Kreistag für <strong>PPP</strong>-Modell.<br />

Der Kreistag hat am 21.08.<strong>2008</strong> beschlossen, das Projekt „Neues Rettungszentrum Kreis Soest“ in<br />

einem <strong>PPP</strong>-Modell (Finanzierungsvariante: Forfaitierung mit Einredeverzicht) zu realisieren. Beschlussvorlage<br />

unter: https://kreistag.kreis-soest.de/ratsinfo/soestlk/Proposal.html?select=317<br />

• Stadt Braunschweig. Schulen.<br />

Im Rahmen von <strong>PPP</strong>-Modellen sollen acht von 77 städtischen Schulen mit einem Investitionsvolumen<br />

von rd. 42 Mio. Euro innerhalb von drei Jahren komplett saniert werden. Vorgesehen sind zwei unterschiedlich<br />

große <strong>PPP</strong>-Lose: Eines umfasst die Sanierung von sechs Schulen mit einem Volumen von<br />

rd. 38 Mio. Euro und richtet sich an einen größeren Investor. Das andere Los ist speziell für Handwerker<br />

gedacht und betrifft zwei Schulen, die für über 4 Mio. Euro komplett saniert werden müssen.<br />

Quelle: http://www.presse-service.de/data.cfm/static/705628.html<br />

• Freie und Hansestadt Hamburg. Berufliche Medienschule.<br />

Aktuell ist ein Architektenwettbewerb zur hochbauliche Vorentwurfsplanung für den Neubau der Beruflichen<br />

Medienschule Hamburg ausgeschrieben. Die Ausloberin beabsichtigt, im Anschluss an diesen<br />

Wettbewerb eine Ausschreibung <strong>des</strong> <strong>Bau</strong>vorhabens als <strong>PPP</strong>-Projekt durchzuführen. Dokumentennummer<br />

im TED: 221283-<strong>2008</strong>.


- 64 -<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Kreis Herzogtum Lauenburg. Schulen.<br />

Der Neubau der Lauenburgischen Gelehrtenschule in Ratzeburg und die Erweiterung der Beruflichen<br />

Schulen in Mölln im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells wird von der Züblin Development GmbH realisiert.<br />

Quelle: http://www.ln-online.de/regional/lauenburg/2452824<br />

• Landkreis Pinneberg. Kreishaus.<br />

Die Firma Impala Immobilien GmbH & Co. KG aus Hamburg hat den Auftrag erhalten, im Rahmen<br />

einer <strong>PPP</strong> ein Kreishaus in Pinneberg zu bauen. Ein Nachprüfungsverfahren, das ein nicht berücksichtigter<br />

Bewerber vor der VK Schleswig-Holstein anstrengte, blieb ohne Erfolg.<br />

Quelle: http://www.whitecase.de/download/news/2e74c2cf88f68a68c84e9509abc7ea56.pdf<br />

Weitere Informationen<br />

• Aus Züblin Development GmbH wird STRABAG Real Estate GmbH.<br />

Zum 1. September wurde die Züblin Development GmbH in Strabag Real Estate GmbH umfirmiert.<br />

Quelle: http://www.zueblin-development.de/<br />

• HIS Hochschul-Informations-System GmbH. <strong>PPP</strong> an Hochschulen.<br />

Am 13. Dezember 2007 fand in Hannover der 2. HIS-Workshop zum Themenkomplex „Lebenszyklusmanagement<br />

und <strong>PPP</strong> an Hochschulen“ statt. Jetzt ist dazu der Tagungsband erschienen. Die<br />

Printversion können Interessenten gegen eine Schutzgebühr von 20 Euro direkt bei HIS bestellen. Alternativ<br />

ist ein kostenloser Download möglich unter: http://www.his.de/pdf/pub_fh/fh-<strong>2008</strong>12.pdf<br />

• TU Berlin. Konferenz Kommunales Infrastrukturmanagement (KIM).<br />

Am 6. Juni <strong>2008</strong> fand in Berlin die diesjährige Konferenz „Kommunales Infrastruktur-Management"<br />

statt. Dort wurden ökonomische und juristische Forschungsergebnisse und aktuelle Praxistrends vorgestellt,<br />

u. a. mit zahlreichen Beiträgen zum Thema <strong>PPP</strong>. Die Vorträge der Konferenz <strong>2008</strong> zum<br />

Download unter: http://www.kim.tu-berlin.de/index.php?id=1991<br />

• Krankenhausfinanzierung. Investitionspauschale.<br />

Nachdem Nordrhein-Westfalen bereits Ende 2007 seine Krankenhausinvestitionsförderung von der<br />

Einzelförderung auf eine <strong>Bau</strong>pauschale umgestellt hat, besteht nun der Bund auf einen Umstieg auf<br />

Investitionspauschalen in allen Bun<strong>des</strong>ländern ab 2012. Dies ist dem Entwurf für ein „Krankenhausfinanzierungsrahmengesetz<br />

– KHRG“ zu entnehmen. Ob die Bun<strong>des</strong>länder sich auf eine derartige Einschränkung<br />

ihrer Finanzierungshoheit einlassen werden, bleibt abzuwarten. Referentenentwurf zum<br />

Download unter: http://www.dkgev.de/media/file/4805.Anlage_KHRG-Referentenentwurf.pdf .<br />

Veranstaltungshinweise<br />

• <strong>PPP</strong>-Task Force <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>. Am 17. September <strong>2008</strong> findet aus Anlass der Zuschläge an das 99.<br />

bis 101. <strong>PPP</strong>-Projekt im öffentlichen Hochbau eine Veranstaltung im Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr,<br />

<strong>Bau</strong> und Wohnungswesen in Berlin statt, auf der diese Projekte vorgestellt werden. Programmablauf<br />

und Anmeldeformular sind anliegend beigefügt.<br />

• <strong>PPP</strong>-Vertragsgestaltung im Öffentlichen Hochbau. <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Workshop am 13. November <strong>2008</strong> in<br />

Düsseldorf. Referenten: RA Matthias Berger, Mütze Korsch, und RA'in Irmgard Jonas, Hochtief AG.<br />

Programmablauf und Anmeldung unter: http://www.bwi-bau.de/Seminare.148.0.html<br />

• 1. Deutsch-französische <strong>PPP</strong>-Konferenz zum Krankenhausbau. Am 20. November <strong>2008</strong> veranstaltet<br />

die TU Bergakademie Freiberg in Berlin eine <strong>PPP</strong>-Konferenz zum Thema „Umstrukturierung<br />

und Erweiterung bestehender Krankenhausstandorte mit Hilfe von <strong>PPP</strong>“. Französische und<br />

deutsche Experten berichten über ihre praktischen <strong>PPP</strong>-Erfahrungen im Krankenhausbereich, außerdem<br />

werden die Ergebnisse eines <strong>PPP</strong>-Forschungsberichts präsentiert. Programmablauf und Anmeldungen<br />

unter: http://www.wiwi.tu-freiberg.de/baubwl/fachtagung.htm<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280; Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 65 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• VK Nordbayern, Beschluss <strong>vom</strong> 21. Juli <strong>2008</strong>, 21. VK - 3194 - 27 / 08<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2551<br />

Widerspruchsfreiheit der Verdingungsunterlagen<br />

Die Vergabestelle schrieb <strong>Bau</strong>leistungen europaweit im Offenen Verfahren nach der VOB/A aus. Die<br />

im Wettbewerb unterlegene Antragstellerin rügte verschiedene Punkte, so u.a. auch, dass die Beigeladene,<br />

die den Zuschlag erhalten sollte, mit ihrem Angebot eine geforderte Erklärung nicht beigebracht<br />

hätte. Diese Erklärung, an welchen technischen Anlagen und Einrichtungen die Wartungs- und<br />

Inspektionsarbeiten durchgeführt werden sollten, war gemäß einer Passage im Vertragsmuster beizubringen.<br />

Allerdings lag die als „Anhang 1 zu <strong>Nr</strong>. 12 <strong>des</strong> Vertrages“ bezeichnete „Liste <strong>vom</strong><br />

27.03.<strong>2008</strong>“ den Verdingungsunterlagen nicht anbei. Den Verdingungsunterlagen beigefügt war nur<br />

Anlage für eine Aufgliederung der Jahrespauschale, die sehr verkürzt und pauschal auch eine Aufstellung<br />

von Anlagen und Einrichtungen (stationäre Feuerlöscheinrichtungen der Bratautomaten,<br />

Kombidämpfer, Kochkessel etc.). Die Beigeladene hatte allein diese kurze Aufgliederung der Jahrespauschale<br />

ausgefüllt und ihrem Angebot beigefügt. Die Antragstellerin hingegen hatte im Ausschreibungsverfahren<br />

bei der Vergabestelle angerufen und die Auskunft erhalten, dass die Bestandsliste aller<br />

Anlagen und Einrichtungen, an denen Wartungs- und Inspektionsarbeiten geplant seien, von den<br />

Bietern selbst zu erstellen sei.<br />

Die Vergabekammer entschied, dass die Vergabestelle Unklarheiten und Widersprüche in den Verdingungsunterlagen<br />

zu vertreten habe. Sie hat es auch nach Kenntnis dieser Unklarheit auf die Nachfrage<br />

der Antragstellerin unterlassen, die übrigen Bewerber zu informieren. Dies kann jedoch nicht<br />

Bietern wie der Beigeladenen angelastet werden. Insoweit kann hieraus kein Ausschluss <strong>des</strong> Angebots<br />

der Beigeladenen resultieren.<br />

Die vorliegende Rechtsprechung befasst sich mit der wichtigen Frage, welche Mitwirkungspflichten<br />

und Risiken ein Bieter bei schlecht formulierten Ausschreibungsunterlagen hat.<br />

Während das OLG Frankfurt am Main in dem Beschluss <strong>vom</strong> 23. Dezember 2005 (11 Verg 13105)<br />

betont hat, dass die Bieter sich auch mit einer unklaren Verdingungsunterlagen der Vergabestelle<br />

auseinanderzusetzen und ggf. Rückfragen zu stellen, stellte die 3. VK <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> mit Beschluss<br />

<strong>vom</strong> 24. Januar <strong>2008</strong> (VK 3-151/07) eindeutig fest, dass die Bieter nur dann auf Widersprüche in den<br />

Verdingungsunterlagen aufmerksam machen müssen, wenn sie überhaupt den Fehler erkennen<br />

konnten. Hier hatte die Vergabestelle die Fiktion in den Verdingungsunterlagen formuliert, dass „der<br />

Auftragnehmer mit Abgabe <strong>des</strong> Angebotes versichere, dass die ihm zur Verfügung gestellten Unterlagen<br />

und Angaben ausreichend waren, um sämtliche zur Preisbildung erforderlichen Umstände zu<br />

erfassen und damit die übernommenen Leistungen abnahmereif und funktionsfähig nach Ausführungsart<br />

und Umfang erbringen zu können.“ Eine derartige Regelung über die Vollständigkeit und Widerspruchsfreiheit<br />

der Verdingungsunterlagen sei aber, so die 3. VK Bund, als ungewöhnliches Wagnis<br />

unzulässig. Dieses Risiko sei vielmehr <strong>vom</strong> Auftraggeber zu tragen (§ 9 <strong>Nr</strong>. 1 und 3 VOB/A). Führe<br />

die Widersprüchlichkeit und Lückenhaftigkeit der Leistungsbeschreibung dazu, dass Mehrleistungen<br />

zu erbringen seien, so müssten diese typischerweise auch vergütet werden.<br />

Bei <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen ist eine Formulierung, dass der Bieter die Vollständigkeit und Widerspruchsfreiheit<br />

der Verdingungsunterlagen bestätigt und insoweit auch erklärt, die ausgeschriebenen<br />

Leistungen auch dann erbringen zu können, wenn sie nicht ausdrücklich beschrieben wurden (als<br />

fehlen), die Regel. Hier ist mit der vorgenannten Rechtsprechung festzustellen, dass die Regelung<br />

keine Garantiehaftung begründet, sondern nur dann einen Erfüllungsanspruch <strong>des</strong> Auftraggebers begründet,<br />

wenn ein Leistungsdefizit in den Verdingungsunterlagen – angesichts <strong>des</strong> beim Bieter


- 66 -<br />

vorauszusetzenden Fachwissens - erkennbar war. Die ausdrückliche Bestätigung durch den Bieter<br />

erhöht zwar den Maßstab für <strong>des</strong>sen Mitwirkungspflicht. Eine Beweislastumkehr von dem Auftraggeber<br />

auf den Auftraggeber hinsichtlich der objektiven Erkennbarkeit <strong>des</strong> Defizits erfolgt jedoch damit<br />

nicht.<br />

Insoweit der Auftraggeber das Risiko von Widersprüchen in den Vorgaben auf den Bieter übertragen<br />

und hierdurch eventuelle Ansprüche <strong>des</strong> Auftragnehmers für erbrachte (Mehr-)Leistungen abwehren<br />

will, ist diese pauschale Risikoübertragung grundsätzlich rechtlich unzulässig und kann gerügt werden.<br />

Auch hier ist abzustellen auf die Erkennbarkeit durch einen sachkundigen Bieter. Falls jedoch<br />

ein Bieter jedoch mit schlechten Verdingungsunterlagen konfrontiert ist, aus denen er nicht zweifelsfrei<br />

erkennen kann, welche Erklärungen einzureichen sind, sollte er sich unter Berücksichtigung der<br />

zitierten Rechtsprechung <strong>des</strong> OLG Frankfurt am Main nicht (zutreffende) aktuelle Rechtsprechung<br />

der VK Nordbayern vertrauen, sondern im Zweifel Aufklärung zu den Widersprüchen erfragen.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

40213 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 – 88 29 29<br />

Fax +49 211 – 88 29 26<br />

Mobil +49 160 – 47 20 722<br />

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www.mkrg.com


- 67 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 18/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 19.09.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Land Schleswig-Holstein. Universitätsgebäude.<br />

Planung, <strong>Bau</strong>, Betrieb und Finanzierung eines Erweiterungsbaus der Universität Flensburg. Die vertragliche<br />

Nutzungsdauer beträgt 25 Jahre ab Nutzungsbeginn. Finanzierung: Projektfinanzierung oder<br />

Forfaitierung mit Einredeverzicht. <strong>Bau</strong>volumen: ca. 13 Mio. Euro.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />

15.10.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED: 233168-<strong>2008</strong>.<br />

Bekanntmachung und weitere Informationen zum Download unter: http://www.gmsh-uni-flensburg.de/<br />

Vorinformationen<br />

• ZV Staatliche weiterführende Schulen im Südosten <strong>des</strong> Landkreises München. Schule.<br />

Planung, Neubau, Betrieb und Finanzierung eines vierzügigen Gymnasiums in Höhenkirchen-<br />

Siegertsbrunn (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>vom</strong> 22.08.<strong>2008</strong>).<br />

Voraussichtlicher Beginn der Vergabeverfahren: 30.9.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED: 233090-<br />

<strong>2008</strong>.<br />

• Gemeinde Kochel am See. Schwimmbad.<br />

Generalsanierung (einschließlich Planung), Instandhaltung (einschließlich Instandsetzung, Attraktivierung)<br />

und Betrieb <strong>des</strong> kommunalen Tourismusba<strong>des</strong> (Hallen- und Freibad) Trimini über einen Zeitraum<br />

von mind. 25 Jahren einschließlich Finanzierung im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells.<br />

Voraussichtlicher Beginn der Vergabeverfahren: 30.11.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED: 235562-<br />

<strong>2008</strong>.<br />

• Land Niedersachsen. JVA Bremervörde.<br />

In Niedersachsen gehen die Vorbereitungen für den <strong>PPP</strong>-Neubau einer Justizvollzugsanstalt, die auf<br />

dem Gelände einer ehemaligen Kaserne in Bremervörde errichtet werden soll, in den Endspurt. Die<br />

Stadt Bremervörde hat im Juli und August <strong>2008</strong> die <strong>Bau</strong>leitpläne ausgelegt (vgl.<br />

http://www.bremervoerde.de/UPLOADS/User/IBUR/pressemitteilung/PMJVABremervoerde.pdf ).<br />

Nach Angaben der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag soll die Ausschreibung noch im<br />

Herbst <strong>2008</strong> erfolgen. Derzeit prüfe der Lan<strong>des</strong>rechnungshof das Projekt.<br />

Quelle: http://www.cdu-fraktion-niedersachsen.de/pressemitteilung.php?id=1422<br />

• Land Nordrhein-Westfalen. <strong>PPP</strong> an Lan<strong>des</strong>straßen.<br />

Das Land Nordrhein-Westfalen plant seit längerem, die Sanierung und bauliche Erhaltung von rd. 100<br />

km Lan<strong>des</strong>straßen im Raum Siegerland / Sauerland im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells zu realisieren<br />

(vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>vom</strong> 01.06.2007). Nach einem aktuellen Pressebericht scheint dieses Projekt<br />

voranzukommen. Ein Betrag zwischen 10 und 15 Mio. Euro sei im Lan<strong>des</strong>haushalt 2009 für ein <strong>PPP</strong>-<br />

Programm zur Sanierung von Lan<strong>des</strong>straßen in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein (darunter<br />

die "politischen Dauerbrenner" L 553 und L 713 in der Gemeinde Kirchhundem) vorgesehen.<br />

Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/lennestadt/<strong>2008</strong>/9/10/news-75741342/detail.html<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• 100. und 101. <strong>PPP</strong>-Hochbauprojekt in Deutschland.<br />

Im Bun<strong>des</strong>bauministerium wurden am 17. September <strong>2008</strong> die Verträge für das 100. und 101. <strong>PPP</strong>-<br />

Hochbauprojekt unterzeichnet. (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 17/2009). Dabei handelt es sich um die Projekte:<br />

o Stadt Dortmund. Feuerwache.<br />

Der <strong>PPP</strong>-Neubau der Feuer- und Rettungswache 4 in Dortmund wird von der A. Frauenrath<br />

<strong>Bau</strong>Concept GmbH, Heinsberg, und der Derwald <strong>Bau</strong>unternehmung GmbH & Co. KG, Dortmund,<br />

realisiert. Investitionsvolumen ca. 16 Mio. Euro. Eine Präsentation zum Projekt unter<br />

http://www.bmvbs.de/Anlage/original_1051978/Praesentation-zum-Neubau-der-Feuerwache-4-in-Dortmund-Hoerde.pdf


- 68 -<br />

o Stadt Baden-Baden. Schule.<br />

Den Auftrag zur Planung, Errichtung, Finanzierung und Betrieb einer Gewerbe- sowie einer<br />

Grundschule nebst Turnhalle in Baden-Baden erhalten die d&b <strong>Bau</strong> GmbH, Neustadt/Weinstraße,<br />

und die b.i.g. Gruppe, Karlsruhe. Investitionsvolumen: 14,4 Mio. Euro.<br />

Quelle: http://www.ppp-plattform.de/index.php?page=255&article=1681#<br />

• Stadt Kelsterbach. Schwimmbad.<br />

Mit der Errichtung eines Freizeitba<strong>des</strong> in der Stadt Kelsterbach; einschl. Planung, Koordination und<br />

Zwischenfinanzierung (mit <strong>Bau</strong>testaten) und Übernahme der <strong>Bau</strong>instandhaltungsleistungen über eine<br />

Vertragslaufzeit von 10 Jahren wurde die Ed. Züblin AG, Direktion Systembau, Stuttgart, beauftragt.<br />

Der Gesamtauftragswert (ohne MWSt.) beläuft sich auf rd. 11 Mio. Euro. Dokumentennummer<br />

im TED: 238163-<strong>2008</strong>.<br />

In einer ersten Ausschreibung, die später annulliert wurde, waren noch die alternative Projektfinanzierung<br />

sowie die Instandhaltung über 25 Jahre vorgesehen (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>vom</strong> 23.03.2007).<br />

• Bilfinger Berger. Krankenhäuser in Kanada.<br />

Eine Projektgesellschaft im Besitz von Bilfinger Berger und John Laing wurde ausgewählt, um in Kanada<br />

ein Krankenhausprojekt auf privatwirtschaftlicher Grundlage zu verwirklichen. Die Gesellschaft,<br />

an der beide Unternehmen zu jeweils 50% beteiligt sind, wird zwei Kliniken finanzieren, planen, bauen<br />

und über 30 Jahre betreiben. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 260 Mio. €.<br />

Quelle: http://www.bilfinger.de/C125710E004ABFC5/CurrentBaseLink/W27HVA7M003DEBBDE<br />

Weitere Informationen<br />

• Hölters & Elsing und US-Sozietät Orrick geben Zusammenschluss bekannt.<br />

Die auch in der <strong>PPP</strong>-Beratung aktive Kanzlei Hölters & Elsing und die US-Sozietät Orrick, Herrington<br />

& Sutcliffe LLP gaben die Vereinigung ihrer beiden Sozietäten bekannt. Die Partnerschaft firmiert in<br />

Deutschland künftig unter dem Namen Orrick Hölters & Elsing.<br />

Quelle: http://www.hoelters-elsing.info/cms/de/media/news/08_09_15.html<br />

• Bund. Elbquerung der A 20.<br />

Die Bun<strong>des</strong>regierung geht nach wie vor von einer Realisierung der Elbquerung der A 20 bei Glückstadt<br />

als <strong>PPP</strong>-Projekt aus. Dies geht aktuell aus der Antwort auf eine Anfrage zum „Stand der Planungen<br />

für den weiteren Ausbau der A 20“ hervor. Allerdings hat ein Eignungstest unter den aktuellen<br />

Rahmenbedingungen Probleme für das Vorhaben als F-Modell aufgezeigt. Eine vertiefende Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />

für das Projekt, <strong>des</strong>sen Investitionskosten auf 900 Mio. Euro geschätzt<br />

werden, wurde bislang nicht beauftragt.<br />

Quelle: http://dip21.bun<strong>des</strong>tag.de/dip21/btd/16/102/1610220.pdf<br />

• Stadt Erlangen. Stadthalle – Vergabeverfahren aufgehoben.<br />

Das eingeleitete <strong>PPP</strong>-Verfahren für Sanierung, Betrieb und Finanzierung der städtischen Heinrich-<br />

La<strong>des</strong>-Halle (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 7/2007) wird aufgehoben. Die Sanierung der Halle soll jetzt in Eigenregie<br />

vorbereitet und durchgeführt werden. Begründung für die Aufhebung: Keines der eingereichten<br />

Angebote habe die Erwartungen und Vorgaben der Stadt erfüllen können. Weitere Informationen:<br />

https://secure.erlangen.de/eris/agendaItem.do?id=1667460<br />

Veranstaltungshinweis<br />

• <strong>PPP</strong>-Vertragsgestaltung im Öffentlichen Hochbau. <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Workshop am 13. November <strong>2008</strong> in<br />

Düsseldorf. Referenten: RA Matthias Berger, Mütze Korsch, und RA'in Irmgard Jonas, Hochtief AG.<br />

Programmablauf und Anmeldung unter: http://www.bwi-bau.de/Seminare.148.0.html<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280<br />

Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 69 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• Partnerschaften Deutschland – Ausschreibung von Geschäftsanteilen an der Beteiligungsgesellschaft<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2554<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium für Finanzen hat durch Bekanntmachung im Supplement zum EU-Amtsblatt<br />

<strong>vom</strong> 6. September 2009 die Absicht veröffentlicht, Geschäftsanteile an der noch zu gründenden ÖPP<br />

Deutschland Beteiligungsgesellschaft (BTG) an die Bestbietenden zu verkaufen.<br />

Die BTG soll 49,9 % der Aktien an der ebenfalls noch zu gründenden ÖPP Deutschland AG (ursprünglich:<br />

Partnerschaften Deutschland = PD) halten. Die übrigen 50,1 % <strong>des</strong> Aktienkapitals der PD<br />

sollen im Besitz der öffentlichen Hand verbleiben. Im Vorfeld zu dieser Ausschreibung hatte das Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

für Finanzen für den Abschluss einer Rahmenvereinbarung zwischen öffentlichen<br />

Auftraggebern und der PD geworben. Inhalt der Rahmenvereinbarung ist die Möglichkeit der öffentlichen<br />

Auftraggeber, bei der PD Beratungsleistungen zu beschaffen, entweder für die Vorbereitung<br />

und Durchführung konkreter ÖPP-Projekte oder auch für ÖPP-Grundlagenarbeit.<br />

Inzwischen haben 10 Länder, 82 Gebietskörperschaften und 33 sonstige öffentliche Auftraggeber die<br />

Rahmenvereinbarung unterzeichnet, die mit der Gründung der PD in Kraft treten soll.<br />

Der Bund hat zugesagt, die PD mit einem Eigenkapital in Höhe von 10 Mio. Euro auszustatten. Die<br />

private BTG soll weitere 10 Mio. Euro Eigenkapital beisteuern, das mit der laufenden Ausschreibung<br />

gesucht wird. Die denkbaren Kapitalgeber der BTG sind in der Ausschreibung nach „Finanzwirtschaft“<br />

(Los 1), „Berater und Planer“ (Los 2) und „Errichtung und Betrieb“ (Los 3) differenziert. Der Min<strong>des</strong>tpreis<br />

für einen Geschäftsanteil variiert je nach Zuordnung <strong>des</strong> Bieters zu einem der Lose zwischen<br />

20.000 Euro und 300.000 Euro. Das Bun<strong>des</strong>finanzministerium will den Bieter für einen Geschäftsanteil<br />

zum einen anhand der Summe aussuchen, die dieser bereit ist, über den Nominalwert <strong>des</strong> Geschäftsanteil<br />

zu bezahlen (60%). Weiterhin soll Zuschlagskriterium sein, wie viele „Fachkrafttage“ der<br />

Bieter bereit ist, unbezahlt auf Anforderung der PD zur Verfügung zu stellen (20%). Schließlich wird<br />

bewertet, welche Beiträge der Bieter für die Grundlagenarbeit der PD beisteuern möchte (20%).<br />

Der erfolgreiche Bieter wird seine Geschäftsanteile an der BTG nicht frei am Markt frei verkaufen<br />

können. Die Bun<strong>des</strong>regierung wird in vier Jahren im Hinblick auf die Geschäftsanteile an der BTG eine<br />

erneute Ausschreibung durchführen. Der heute erfolgreiche Bieter kann sich zwar erneut an der<br />

Nachfolgeausschreibung bewerben, muss jedoch seine Geschäftsanteile an der BTG verkaufen, falls<br />

ein anderer Bieter den Zuschlag erhält.<br />

Die Gründung <strong>des</strong> gemischtwirtschaftlichen Beratungsunternehmens PD dient dem erklärten politischen<br />

Ziel, die Anzahl von öffentlich-privaten Partnerschaften (ÖPP) deutlich zu steigern. Gegenüber<br />

dem bisherigen Ansatz, über die Arbeit der <strong>PPP</strong> Task Force <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> sowie der Länder die öffentlichen<br />

Auftraggeber bei ÖPP-Projekten zu unterstützen, werden mit der PD zwei neue Instrumente<br />

eingesetzt:<br />

• Anstelle einer „Amtshilfe“ durch die bisherigen <strong>PPP</strong> Task Forces soll nunmehr ein gemischtwirtschaftliches,<br />

gewerblich tätiges Beratungsunternehmen die interessierten öffentlichen Auftraggeber<br />

unterstützen.<br />

• Das neue Beratungsunternehmen soll massiv mit finanziellen Mitteln ausgestattet werden, 10<br />

Mio. Euro durch den Bund, 10 Mio. Euro von der Privatwirtschaft zuzüglich der Ausschreibungsgewinne<br />

aus der laufenden Ausschreibung in unbekannter Höhe sowie zuzüglich Zuschüsse<br />

<strong>vom</strong> Bund in Höhe von zunächst jährlich 2,4 Mio. Euro für die Grundlagenarbeit.


- 70 -<br />

So wünschenswert das politische Ziel der Senkung von Hemmnissen zugunsten effizienter ÖPP-Vorhaben<br />

ist, so berechtigt sind doch die auch <strong>vom</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshof geäußerten Zweifel an dem<br />

gewählten rechtlichen und wirtschaftlichen Gerüst.<br />

Das Ziel jeder Ausschreibung ist die wirtschaftliche Beschaffung. Über den Rahmenvertrag beschaffen<br />

die öffentlichen Auftraggeber zu festgelegten Konditionen Beratungsleistungen bei der PD. Das<br />

Bun<strong>des</strong>finanzministerium argumentiert, dass die öffentlichen Auftraggeber diese Beschaffung ausnahmsweise<br />

nicht ausschreiben müssen, weil der Bund zeitgleich mit dem Wirksamwerden <strong>des</strong><br />

Rahmenvertrages die Geschäftsanteile der BTG in einem öffentlichen Bieterverfahren verkauft. Der<br />

Fehler in der Argumentation liegt allerdings in dem Umstand, dass das aktuelle Bietungsverfahren die<br />

Wirtschaftlichkeit der Beschaffung auf Seiten der öffentlichen Auftraggeber nicht erhöht, ja nicht einmal<br />

beeinflusst. Ein eventueller Mehrwert durch die erhofften hohen Angebote würde allein der PD<br />

bzw. dem Bund zufließen. Damit ist die Geschäftsgrundlage der PD, die maßgeblich auf den einzelnen<br />

Rahmenverträgen beruht, von Anfang an mit dem Makel der Vergaberechtswidrigkeit behaftet.<br />

Die Beteiligung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> mit 10 Mio. Euro an dem Stammkapital der PD ist eine Beihilfe zugunsten<br />

eines gemischtwirtschaftlichen Unternehmens. Dieses wird mit einem für 2014 avisierten Umsatz<br />

von 7,6 Mio. Euro allein aus Honoraren für konkrete ÖPP-Projektberatung deutlich in den privaten<br />

Beratungsmarkt eintreten.<br />

Schließlich ist Allgemeingut, dass qualifizierte ÖPP-Berater am Arbeitsmarkt kaum zu finden sind.<br />

Wenn also die PD im ersten Geschäftsjahr durch Beratung einen Umsatz von 3,5 Mio. Euro erzielen<br />

will, der bis 2014 auf 10 Mio. Euro gesteigert werden soll, wird dies mangels eigener Angestellte in<br />

ausreichendem Maße allein durch die Nachunternehmervergabe möglich sein. Damit aber könnte<br />

sich die PD zur Einkaufsgemeinschaft wandeln, deren rechtliche Zulässigkeit insbesondere aus<br />

Gründen <strong>des</strong> Kartellrechts ebenfalls problematisch ist.<br />

Das Vertrauen in das wirtschaftliche Gelingen <strong>des</strong> Projektes wäre deutlich höher, wenn der Verdingungsunterlage<br />

ein Geschäftsplan für die PD beigefügt wäre, der den Namen auch verdient. Weiterhin<br />

wäre es vertrauensfördernd, wenn die Vergabestelle für die PD einen Vorstand hätte präsentieren<br />

können. Nach derzeitigem Stand wird eine Beteiligung nicht einmal als Risikokapital zu bezeichnen<br />

sein. Demgemäß beschreibt die Vergabestelle auch als größten Vorteil einer Beteiligung die Möglichkeit,<br />

sich „an die Spitze der Bewegung“ zu stellen.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

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- 71 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 19/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 10.10.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Land Schleswig-Holstein. Lan<strong>des</strong>straße.<br />

<strong>PPP</strong>-Proiekt L 192: Grundhafte Erneuerung der Lan<strong>des</strong>straße L 192 zwischen Süderlügum und Ellund,<br />

teilweise im Rahmen einer funktionalen Ausschreibung, und <strong>des</strong>sen bauliche Erhaltung über einen<br />

Zeitraum von 30 Jahren einschließlich der erforderlichen Finanzierungsleistungen.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />

28.10.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED: 250200-<strong>2008</strong>.<br />

Die Bekanntmachung sowie ein Informationsmemorandum zum Download unter:<br />

http://www.schleswigholstein.de/LBVSH/DE/AusschreibungenVergaben/vergaben/__data/fl___C3_96PP__Projekt__L192__281008.html<br />

Vorinformationen<br />

• Gemeinde Marienheide. Schul- und Sportzentrum.<br />

Der Rat der Gemeinde Marienheide hat mit großer Mehrheit die Sanierung und den auf 25 Jahre angelegten<br />

Betrieb <strong>des</strong> Schul- und Sportzentrums (Gesamtschule, Drei- und Zweifachsporthalle, Kleinspielfeld,<br />

Sportplatz und Turnhalle Jahnstraße) im Zuge einer <strong>PPP</strong>-Lösung beschlossen.<br />

Quelle: http://www.oberberg-aktuell.de/show-article.php?iRubrikID=42&iArticleID=78612<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Stadt Trier. Schwimmbad.<br />

Die Sanierung <strong>des</strong> Südbads in Trier im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells wird von der Berndorf Metallund<br />

Bäderbau GmbH übernommen. Die Investitionskosten liegen bei rund 9,4 Mio. Euro, der Effizienzvorteil<br />

gegenüber einer selbständigen Realisierung durch die Stadt wird auf 4% beziffert.<br />

Quelle: Pressemitteilung der Stadt Trier <strong>vom</strong> 26.09.<strong>2008</strong> ( http://www.trier.de/ )<br />

• Staatliches <strong>Bau</strong>amt München 2. <strong>Bau</strong>konzession "Neue Mitte" am Hochschulcampus Garching.<br />

Der Zuschlag zur Planung, Finanzierung, Errichtung und Betrieb von Gebäuden, die teilweise durch<br />

die Technische Universität München genutzt werden, ging an eine Bietergemeinschaft aus Lindner<br />

AG, Arnstorf, Seb. Pöttinger GmbH & Co. KG <strong>Bau</strong>unternehmung (Ottobrunn) und MoTo Projektmanagement<br />

GmbH (Unterhaching). Die Partner werden u. a. ein als Auditorium Maximum nutzbares<br />

Kongresszentrum, ein Studentenwohnheim sowie Büroflächen für wissenschaftsnahe Nutzungen<br />

errichten. Quelle:<br />

http://www.property-magazine.de/investorenwettbewerb-entschieden-neue-mitte-am-hochschulcampus-garching-14889.html<br />

• Freie und Hansestadt Hamburg. <strong>PPP</strong>-Berater.<br />

Die wirtschaftlich-technische Beratung für das <strong>PPP</strong>-Projekt berufliche Schulen wird von der Ernst &<br />

Young Real Estate GmbH wahrgenommen. Gesamtauftragswert: 310.000 Euro (ohne MwSt).<br />

Die Hansestadt Hamburg beabsichtigt, Planungs-, <strong>Bau</strong>-, Bewirtschaftungs- und Finanzierungsleistungen<br />

für (min<strong>des</strong>tens 13) berufliche Schulen an einen <strong>PPP</strong>-Partner zu vergeben.<br />

Dokumentennummer im TED: 251305-<strong>2008</strong>.<br />

Weitere Informationen<br />

• <strong>PPP</strong>-Task Force <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>. Evaluierungsprogramm zu <strong>PPP</strong>-Schulprojekten verlängert.<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, <strong>Bau</strong> und Stadtentwicklung hatte 2007 ein Evaluierungsprogramm<br />

für <strong>PPP</strong>-Projekte im Schulsektor gestartet, um die Erfahrungen der Praxis mit den bisher erarbeiteten<br />

Leitfäden zu <strong>PPP</strong>-Projekten systematisch zu sammeln, auszuwerten und die Ergebnisse in<br />

die weitere Grundlagenarbeit einfließen zu lassen (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 24/2007 <strong>vom</strong> 20.12.2007).<br />

Die Bewerbungsfrist dafür ist bis zum 31. Dezember <strong>2008</strong> verlängert worden. Interessierte Kommunen<br />

werden gebeten, eine Interessenbekundung mit Erstinformationen zu ihrem Projekt zu übersenden.<br />

Projektträger mit geeigneten Projekten können eine Zuwendung bis zu 20.000 Euro erhalten.<br />

Quelle: http://www.bmvbs.de/Anlage/original_1053951/Projektinformation-Evaluierungs-programm.pdf


- 72 -<br />

• Europäisches <strong>PPP</strong>-Kompetenzzentrum.<br />

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die EU-Kommission haben das Europäische <strong>PPP</strong>-Kompetenzzentrum<br />

(European <strong>PPP</strong> Expertise Centre - EPEC) an den Start gebracht. Hauptaufgabe <strong>des</strong><br />

EPEC wird sein, dem öffentlichen Sektor fehlen<strong>des</strong> Know-how auf dem Gebiet der <strong>PPP</strong> zu vermitteln<br />

und „Best practice“-Erfahrungen weiterzugeben. Eine Beratung konkreter Projekte ist nicht geplant.<br />

Das EPEC-Leitungsteam wird aus Fachpersonal der EIB und Experten von <strong>PPP</strong>-Task Forces der<br />

Mitgliedstaaten bestehen und am Sitz der EIB in Luxemburg angesiedelt sein. Die Mitgliedschaft im<br />

EPEC ist auf öffentliche Behörden begrenzt. Weitere Details:<br />

http://www.eib.org/about/press/<strong>2008</strong>/<strong>2008</strong>-078-european-institutions-take-lead-on-ppp-expertise.htm<br />

• Bilfinger Berger AG. Teilverkauf <strong>des</strong> Betreiberportfolios.<br />

Die Bilfinger Berger AG hat Finanzinvestoren eine Beteiligung an ihrem Betreiberportfolio angeboten.<br />

"Wir haben über die Banken den Bewerbungsprozess gestartet", sagte der Vorstandsvorsitzende<br />

Herbert Bodner zu Dow Jones Newswires. Dieser Prozess und damit die Auswahl eines künftigen<br />

Partners werde aber noch "min<strong>des</strong>tens ein halbes Jahr" in Anspruch nehmen. Das Betreiberportfolio<br />

von Bilfinger Berger umfasst aktuell 24 Verkehrs- und Immobilienprojekte, für die der Konzern mehr<br />

als 290 Mio. Euro Eigenkapital zur Verfügung stellt.<br />

Quelle: http://www.djnewswires.de/news.php?id=44882<br />

• RKW. Präsentationen der <strong>PPP</strong>-Veranstaltung am 16.09.<strong>2008</strong>.<br />

Die Vorträge der <strong>PPP</strong>-Veranstaltung am 16. September <strong>2008</strong> in Hamburg im Rahmen der Reihe<br />

„<strong>PPP</strong>-Mittelstandsmodell <strong>Bau</strong>“ stehen zum Download bereit unter:<br />

http://www.rkw.de/02_loesung/02_<strong>Bau</strong>wirtschaft/<strong>PPP</strong>-Mittelstandsmodell_<strong>Bau</strong>/<strong>PPP</strong>_Hamburg_160908/index.html<br />

• Bun<strong>des</strong>verband Öffentlicher Banken. <strong>PPP</strong>-Broschüre.<br />

Der Bun<strong>des</strong>verband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, hat die zweite aktualisierte Auflage seiner<br />

<strong>PPP</strong>-Broschüre mit dem Titel „Public Private Partnership: Öffentliche Banken – Partner in einem<br />

dynamischen Markt“ veröffentlicht. Zum Download:<br />

http://www.voeb.de/de/pressezentrum/pressemitteilungen/pressemitteilung_<strong>2008</strong>_040.html<br />

• Dissertationen.<br />

o Dr.-Ing. Simon-Finn Stolze: Honorierung der Angebotserstellung bei <strong>PPP</strong>-Projekten - Ermittlungssystematik<br />

mit Anwendungsbeispiel. Verlag: Institut für <strong>Bau</strong>wirtschaft und <strong>Bau</strong>betrieb<br />

der Technischen Universität Braunschweig. 204 Seiten. ISBN: 978-3-936214-15-4.<br />

Infos: http://www.ibb.tu-bs.de/index2.htm?http://www.ibb.tu-bs.de/5_service/heft47.htm<br />

o Dr. Gerald Posautz: Die abgabenrechtliche Behandlung von Public Private Partnerships in<br />

Österreich - Analyse einer sachgerechten Besteuerung von Kooperationen zwischen öffentlichen<br />

und privaten Rechtsträgern. Wien, Wirtschaftsuniversität. Zum Download unter:<br />

http://epub.wu-wien.ac.at/dyn/virlib/diss/showentry?ID=epub-wu-01_da2<br />

Veranstaltungshinweise<br />

• Regionalkonferenz <strong>2008</strong> – <strong>PPP</strong> in Hessen. Der Verein <strong>PPP</strong> in Hessen, das <strong>PPP</strong>-Kompetenzzentrum<br />

Hessen <strong>des</strong> hessischen Finanzministeriums und ConVent Kongresse in Zusammenarbeit mit<br />

Detlef Knop, Direktor der Bilfinger Berger AG, führen am Dienstag, 18. November <strong>2008</strong>, in der IHK<br />

Frankfurt zum vierten Mal ihre Regionalkonferenz <strong>PPP</strong> durch. Programmablauf und Anmeldung unter:<br />

http://www.convent2.de/convent/<br />

• 8. Jahrestagung Public-Private Partnership. Am 28. April 2009 wird in Frankfurt zum achten Mal<br />

die Jahrestagung Public-Private-Partnership stattfinden. Veranstalter: ConVent Kongresse in Zusammenarbeit<br />

mit Detlef Knop, Direktor der Bilfinger Berger AG. Weitere Informationen in Kürze unter:<br />

http://www.convent2.de/convent/<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280; Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 73 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• OLG Naumburg, Beschluss <strong>vom</strong> 25. September <strong>2008</strong> – 1 Verg 3/08<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2563<br />

Bewertung von Angeboten<br />

Die Vergabestelle schrieb europaweit <strong>Bau</strong>leistungen aus. Die Verdingungsunterlagen enthielten eine<br />

Übersicht über die Gewichtung der Wertungskriterien, nach der der Preis mit 70 % und der „Technische<br />

Wert (Produktangaben)“ mit 20 % gewichtet wurden. Dabei sollten Produktangaben entsprechend<br />

dem Leistungsverzeichnis 10 Punkte, bessere Produkte 12 Punkte und Produkte, die nur die<br />

Min<strong>des</strong>tanforderungen erfüllen, 8 Punkte erhalten. Diese Abstufung wurde auch für „Vertragsbedingungen<br />

(für Nebenangebote)“ und „Folgekosten (für Nebenangebote)“ bestimmt, die je mit 5 % gewichtet<br />

wurden. Weitere Angaben zu den einzuhaltenden Min<strong>des</strong>tbedingungen und zur Bemessungsgrundlage<br />

der Folgekosten enthielten die Verdingungsunterlagen nicht. Gegen den geplante<br />

Zuschlag an die Beigeladene wendete sich die Antragstellerin teilweise erfolgreich.<br />

Das OLG wertete die Rügen, die erst nach Erhalt <strong>des</strong> Informationsschreibens nach § 13 VgV erhoben<br />

wurden, zum Teil als unzulässig. So sei die Antragsstellerin mit ihrer Rüge gegen eine nicht transparente<br />

Wertungsmatrix präkludiert. Der zum Teil unzureichende Informationsgehalt der mitgeteilten<br />

Gewichtung sei ohne Weiteres zu erkennen gewesen. Ein Bieter könne selbst abschätzen, ob er mit<br />

den genannten Wertungskriterien, deren Unterkriterien sowie dem Verhältnis der Kriterien zueinander<br />

erkennen könne, worauf es der Vergabestelle ankomme. Da Maßstab der Empfängerhorizont eines<br />

branchen- und fachkundigen Bieters sei, bedürfe es hierzu auch keiner rechtlichen Beratung.<br />

Hinsichtlich der angegriffenen Durchführung der Angebotswertung war die Antragsstellerin hingegen<br />

erfolgreich. Das Verfahren müsse <strong>des</strong>halb ab dem Zeitpunkt der Aufforderung zur Angebotsabgabe<br />

wiederholt werden. Eine ordnungsgemäße Auswertung der Angebote sei nämlich überhaupt nicht<br />

möglich gewesen. Die nicht preislichen Wirtschaftlichkeitskriterien hätten nicht bewertet werden können,<br />

zumal die technischen Eigenschaften zum Teil überhaupt nicht abgefragt worden seien. Ebenso<br />

wenig sei mitgeteilt worden, auf welche Produkte oder Produktgruppen es der Vergabestelle überhaupt<br />

ankomme. Hierzu hätten Min<strong>des</strong>tanforderungen formuliert werden müssen, bei denen ein Mehr<br />

an Leistung zu weiteren Punkten geführt hätte. Die Unterlagen enthielten aber hierzu keinerlei Aussage.<br />

Die Wertung sei der Vergabestelle damit objektiv gar nicht möglich gewesen.<br />

Der Beschluss statuiert scharfe Anforderungen sowohl an die Bieter- als auch an die Auftraggeberseite:<br />

Die Präklusionsvorgabe verlangt den Bietern eine Prüfung der Kriterien ab und wird in Zukunft dazu<br />

führen, dass Bieter bei Unklarheiten noch vor Angebotsabgabe im Zweifel eher nachfragen werden.<br />

Demgegenüber müssen sich die Auftraggeber um eine optimale Verknüpfung der rechtlichen,<br />

technischen und wirtschaftlichen Elemente der Gewichtung bemühen. Sofern – wie bei <strong>PPP</strong>-<br />

Verfahren üblich – nicht nur der Preis abgefragt wird, muss für den Bieter stringent und verständlich<br />

erkennbar sein, worauf sich die nicht preislichen Wirtschaftlichkeitskriterien beziehen.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

40213 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 – 88 29 29<br />

Fax +49 211 – 88 29 26<br />

Mobil +49 160 – 47 20 722<br />

berger@mkrg.com<br />

www.mkrg.com


- 74 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 20/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 24.10.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Stadt Mülheim an der Ruhr. Schulen.<br />

<strong>PPP</strong>-Projekt 3 Schulen (Willy-Brandt-Gesamtschule, Karl-Ziegler-Gymnasium und Gymnasium Luisenschule).<br />

Die genannten Schulen befinden sich an insgesamt drei Standorten im Stadtgebiet mit<br />

einem derzeitigen Bestandsvolumen von ca. 36.000 qm BGF. Leistungsgegenstand sind im Wesentlichen<br />

Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an bestehenden Schulen und Turnhallen. Hinzu<br />

kommen Neu- und Anbaumaßnahmen in einem Umfang von ca. 7 500 qm BGF. Die Vertragslaufzeit<br />

beträgt voraussichtlich 25 Jahre zuzüglich Planungs- und <strong>Bau</strong>zeit.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />

21.11.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED: 269492-<strong>2008</strong>.<br />

• ZV Staatliche weiterführende Schulen im Südosten <strong>des</strong> Landkreises München. Schule.<br />

Neubau eines Gymnasiums in Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Das Vorhaben umfasst die Planung und<br />

Errichtung eines vierzügigen Gymnasiums mit Sporthalle und Sportplatz einschließlich Parkdeck sowie<br />

die <strong>Bau</strong>unterhaltung und ausgewählte Betriebsleistungen in der Nutzungsphase. Die Finanzierungsleistungen<br />

umfassen die <strong>Bau</strong>zwischenfinanzierung der <strong>Bau</strong>leistungen. Die Investitionskosten<br />

werden nach Abnahme <strong>des</strong> Objektes durch den Zweckverband entrichtet. Eine Endfinanzierung der<br />

Gesamtinvestitionskosten ist nicht zu erbringen. Die vertragliche Nutzungsdauer beträgt 25 Jahre.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />

26.11.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED: 269498-<strong>2008</strong>.<br />

• Stadt Braunschweig. <strong>PPP</strong>-Berater.<br />

Beratungsleistungen zur Ausschreibung von <strong>PPP</strong>-Projekten zur Sanierung und Bewirtschaftung von<br />

Schulen und zur Gründung einer Eigengesellschaft für die Gebäudewirtschaft ggf. mit privater Beteiligung<br />

von max. 49 % (einschließlich rechtlicher und steuerrechtlicher Leistungen sowie ggf. erforderlicher<br />

Wirtschaftsprüferleistungen).<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />

7.11.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED: 263001-<strong>2008</strong>.<br />

Vorinformationen<br />

• Stadt Solingen. Marktabfrage Hallen- und Freibad.<br />

Die Stadt Solingen beabsichtigt, ihre Bäderlandschadt neu zu strukturieren. Neben der Schließung<br />

von Bädern ist u. a. beabsichtigt, im Solinger Westen den Neubau eines kombinierten Hallen- und<br />

Freiba<strong>des</strong> zu realisieren. Derzeit wird eruiert, ob und unter welchen Voraussetzungen bei Investoren<br />

Interesse besteht, das Kombibad auf eigenes Risiko zu realisieren (Planung, <strong>Bau</strong>, Betrieb und Finanzierung).<br />

Weitere Informationen über die unverbindliche Markterkundung für den (Neu-)<strong>Bau</strong>, die Finanzierung,<br />

Betrieb und Bewirtschaftung im TED unter der Nummer: 269343-<strong>2008</strong>.<br />

Das Bäderkonzept 2007 der Stadt Solingen finden Sie unter:<br />

http://www2.solingen.de/Ebuero/ablviarv.nsf/HTML/E2733D115DE43A20C125736B00288C8D/$FILE/Bäderkonzept.pdf<br />

• Stadt Leipzig. <strong>PPP</strong>-Projekt Schulen.<br />

Angesichts eines Investitionsstaus von knapp 490 Millionen Euro bei Schulimmobilien plant die Stadt<br />

Leipzig ein <strong>PPP</strong>-Pilotprojekt zur Sanierung und Bewirtschaftung von Schulen. In einem <strong>PPP</strong>-<br />

Eignungstest wurden dafür fünf Schulstandorte herausgefiltert (drei Plattenbauschulen und zwei<br />

denkmalgeschützte Altbauten). Derzeit läuft die vorläufige Wirtschaftsuntersuchung, die bis Dezember<br />

abgeschlossen sein soll. Für die Plattenbauschulen soll ein Architektenwettbewerb ins Leben gerufen<br />

werden, mit <strong>des</strong>sen Ergebnissen im Februar 2009 gerechnet wird. Die Vorplanungen für die<br />

Sanierung der beiden Altbauschulen sollen bis November abgeschlossen sein.<br />

Quelle: http://www.leipzig.de/de/buerger/news/12454.shtml<br />

Die Ergebnisse <strong>des</strong> <strong>PPP</strong>-Eignungstests sind in der nachfolgenden Vorlage skizziert:<br />

http://notes.leipzig.de/appl/laura/wp4/kais02.nsf/docid/ED67B8AF67D8D003C125740800367153/$FILE/IV-ds-3202-text.pdf<br />

Die Stadt Leipzig beteiligt sich am Evaluierungsprogramm der <strong>PPP</strong> Task Force <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und erhält<br />

eine einmalige Förderung in Höhe von 20.000,-- Euro (siehe auch Veranstaltungshinweise).


- 75 -<br />

Weitere Informationen<br />

• Hessischer Rechnungshof. <strong>PPP</strong>-Projekte <strong>des</strong> Kreises Offenbach geprüft.<br />

Der hessische Rechnungshof stellte am 15. Oktober <strong>2008</strong> in Wiesbaden seinen 18. Zusammenfassenden<br />

Bericht vor. Darin wird auch über eine Prüfung der „<strong>PPP</strong>-Projekte Los Ost und Los West <strong>des</strong><br />

Kreises Offenbach“ berichtet.<br />

Der Hessische Rechnungshof sieht in <strong>PPP</strong>-Projekten zwischen der Privatwirtschaft und der öffentlichen<br />

Hand eine geeignete Beschaffungsvariante für Waren und Dienstleistungen. Die Vertragswerke<br />

zu den beiden <strong>PPP</strong>-Projekten seien komplex und umfangreich, werden aber nach derzeitigem Erkenntnisstand<br />

als angemessen beurteilt. Da der Erfolg eines <strong>PPP</strong>-Projekts abschließend erst am Ende<br />

seiner Laufzeit beurteilt werden kann, komme einem regelmäßigen und nachvollziehbaren Erfolgscontrolling<br />

erhebliche Bedeutung zu. Der Kreis wäre nach Einschätzung <strong>des</strong> Rechnungshofs mit<br />

eigenen Mitarbeitern nicht in der Lage gewesen, seine Schulen in so kurzer Zeit zu sanieren.<br />

Den Gesamtbericht finden Sie zum Download unter:<br />

http://www.rechnungshof-hessen.de/veroeffentlichungen/veroeffentlichungen_uepkk/18-bericht-upkk.pdf<br />

• Landtag Nordrhein-Westfalen. <strong>PPP</strong>-Straßen in Lippe.<br />

Auf der Sitzung <strong>des</strong> Landtags-Ausschusses für <strong>Bau</strong>en und Verkehr am 11.09.<strong>2008</strong> hat der Landrat<br />

<strong>des</strong> Kreises Lippe über das dortige <strong>PPP</strong>-Straßenbauprojekt berichtet. Seit dem Start <strong>des</strong> Vergabeverfahrens<br />

im Oktober 2007 haben bis August <strong>2008</strong> sieben Verhandlungsrunden stattgefunden. Aktuell<br />

war bis zum 13.10.<strong>2008</strong> seitens der Bieter das 2. indikative Angebot abzugeben.<br />

Nach einem Kreistagsbeschluss muss die <strong>PPP</strong>-Lösung 7% wirtschaftlicher sein als das „normale“<br />

Verfahren (bei unter 7% muss das Verfahren abgebrochen werden). Der Landrat erwartet einen<br />

zweistelligen Effizienzvorteil.<br />

Ausschussprotokoll (die Präsentation <strong>des</strong> Landrats ab Seite 35) zum Download unter:<br />

http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMA14-721.pdf<br />

• OECD. <strong>PPP</strong>-Studie.<br />

In einer aktuellen <strong>PPP</strong>-Studie der OECD unter dem Titel „Public-Private Partnerships - In Pursuit of<br />

Risk Sharing and Value for Money“ stehen die Aufteilung der Risiken und die Frage, wie die Performance<br />

von öffentlich-privaten Partnerschaften gemessen und bewertet werden kann, im Mittelpunkt.<br />

In zehn Regeln wird zusammengefasst, was Regierungen besonders beachten sollten. Das reicht von<br />

der Frage der Finanzierbarkeit über Wettbewerb, versteckte Folgelasten bis hin zum Thema der öffentlichen<br />

Unterstützung. Preis der Studie: 30,-- €. Weitere Informationen und Bezugsquellen unter:<br />

http://www.oecd.org/de/publicprivate/<br />

Veranstaltungshinweise<br />

• <strong>PPP</strong>-Task Force <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>. Evaluierungsprogramm für <strong>PPP</strong>-Schulprojekte.<br />

Am 18. November <strong>2008</strong> führt die <strong>PPP</strong> Task Force im Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, <strong>Bau</strong> und Stadtentwicklung<br />

gemeinsam mit der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement<br />

(KGSt-IKO-Netz) eine Informationsveranstaltung für Kommunen durch, die an der Mitwirkung an einem<br />

Evaluierungsprogramm für Schulprojekte interessiert sind. Der Flyer zur Veranstaltung:<br />

http://www.bmvbs.de/Anlage/original_1055934/Flyer-zur-Informations-veranstaltung-am-18.11.<strong>2008</strong>.pdf<br />

• TU Bergakademie Freiberg. <strong>PPP</strong>-Krankenhäuser.<br />

Am 20. November <strong>2008</strong> findet in Berlin die 1. Deutsch-französische <strong>PPP</strong>-Konferenz „Umstrukturierung<br />

und Erweiterung bestehender Krankenhausstandorte mit Hilfe von <strong>PPP</strong>“ statt. Veranstalter<br />

sind die TU Bergakademie Freiberg und das Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, <strong>Bau</strong> und Stadtentwicklung.<br />

Programmablauf und Anmeldung unter http://www.wiwi.tu-freiberg.de/baubwl/fachtagung.htm<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280; Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 76 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• VG Düsseldorf, Urteil <strong>vom</strong> 15. Oktober <strong>2008</strong> – Az. 1 K 3286/08 (nicht bestandskräftig)<br />

http://www.vg-duesseldorf.nrw.de/presse/index.htm<br />

Anspruch auf Auskunft über erteilte Beratungsaufträge<br />

Das VG Düsseldorf hat das Land NRW dazu verurteilt, einem Verlag Auskunft darüber zu erteilen, zu<br />

welchem Preis zuvor europaweit ausgeschriebene Beratungsleistungen vergeben wurden.<br />

Zur Begründung führte das VG aus, dass die gewünschte Auskunft aufgrund <strong>des</strong> § 4 Abs. 1 Pressegesetz<br />

NRW verlangt werden könne. Entgegenstehende Gesichtspunkte habe das beklagte Land<br />

nicht dargetan. Insbesondere stünden der Auskunftserteilung keine Vorschriften über die Geheimhaltung<br />

i.S.d. § 4 Abs. 2 <strong>Nr</strong>. 2 Pressegesetz entgegen. Der presserechtliche Auskunftsanspruch gehe<br />

sowohl den in der Richtlinie 2004/18/EG <strong>vom</strong> 31.03.2004 über die Koordinierung der Verfahren zur<br />

Vergabe öffentlicher <strong>Bau</strong>aufträge, Lieferaufträge und Dienstleistungsaufträge enthaltenen Vertraulichkeitsbestimmungen<br />

als auch der zwischen dem beklagten Land und der beauftragten Bankengruppe<br />

vertraglich vereinbarten Vertraulichkeitsregelung vor. Schließlich werde durch die Auskunftserteilung<br />

auch kein schutzwürdiges privates Interesse gemäß § 4 Abs. 2 <strong>Nr</strong>. 3 Pressegesetz verletzt.<br />

Allein durch die Nennung <strong>des</strong> Preises der Beratungsleistungen würden keine schützenswerten Geschäftsgeheimnisse<br />

der beauftragten Bankengruppe offenbart, denn Rückschlüsse auf Umsatz, Gewinn<br />

oder Kalkulationsgrundlagen seien nicht möglich. Die Verletzung sonstiger schutzwürdiger privater<br />

Interessen habe das beklagte Land nicht substantiiert dargetan.<br />

Das Vergaberecht gibt einem unterlegenen Bieter im Regelfall keine Auskunft über die von den Konkurrenten<br />

abgegebenen Angebotspreise. Gemäß § 22 <strong>Nr</strong>. 8 VOB/A sind die Angebote und ihre Anlagen<br />

geheim zu halten (entsprechend § 22 <strong>Nr</strong>. 6 Abs. 1 VOL/A, § 27a <strong>Nr</strong>. 2 VOL/A, § 17 Abs. 4 VOF, §<br />

111 Abs. 2 GWB).<br />

Demgegenüber sieht § 4 Absatz 1 Informationsfreiheitsgesetz NRW vor, dass jede natürliche Person<br />

gegenüber den gegenüber Behörden und anderen öffentlichen Einrichtungen einen Anspruch auf Zugang<br />

zu den bei der Stelle vorhandenen amtlichen Informationen hat. Eine Begründung für das Auskunftsbegehren<br />

ist nicht erforderlich. § 4 Abs. 1 Pressegesetz NRW ergänzt dieses Recht für die<br />

Presse dahingehend, dass die Behörden verpflichtet sind, den Vertretern der Presse die der Erfüllung<br />

ihrer öffentlichen Aufgabe dienenden Auskünfte zu erteilen.<br />

Dieser Anspruch besteht jedoch gemäß § 4 Abs. 2 Pressegesetz NRW nicht, soweit (…) Vorschriften<br />

über die Geheimhaltung entgegenstehen oder (…) ein schutzwürdiges privates Interesse verletzen<br />

würde. Gemäß § 8 Informationsfreiheitsgesetz NRW ist der Antrag auf Informationszugang abzulehnen,<br />

soweit durch die Übermittlung der Information ein Betriebs- oder Geschäftsgeheimnis offenbart<br />

wird und dadurch ein wirtschaftlicher Schaden entstehen würde.<br />

Das VG Düsseldorf hat den presserechtlichen Begriff <strong>des</strong> Betriebs- oder Geschäftsgeheimnis gegenüber<br />

der gängigen Verwaltungspraxis erheblich eingeschränkt. Danach sei das Honorar für ein beauftragtes<br />

Beratungsunternehmen kein Betriebs- und Geschäftsgeheimnis, da die begehrte Mitteilung<br />

über die Höhe <strong>des</strong> Honorars weder Rückschlüsse auf die Preiskalkulation <strong>des</strong> mit der Erstellung <strong>des</strong><br />

Gutachtens beauftragten Unternehmens noch auf <strong>des</strong>sen wirtschaftliche Situation erlaube (ebenso<br />

schon OVG Münster, Beschluss <strong>vom</strong> 19. Februar 2004 - 5 A 640/02).


- 77 -<br />

Gegen eine Übertragung der verwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung zum Lan<strong>des</strong>pressegesetz auf<br />

das Informationsfreiheitsgesetz – und damit auf die Ansprüche von Bietern im Vergabeverfahren –<br />

bestehen keine durchgreifenden Argumente. Damit können Mitarbeiter von anbietenden Unternehmen<br />

entsprechende Auskunftsansprüche geltend machen. Neben der Erweiterung <strong>des</strong> sachlichen<br />

Anwendungsgebiets kann die aktuelle Rechtsprechung auch für andere Auskunftsgegenstände wie<br />

den Name <strong>des</strong> Bieter, der den Auftrag erhalten oder der ebenfalls erfolglos angeboten hat, oder für<br />

Details <strong>des</strong> Angebotes <strong>des</strong> Konkurrenten angewendet werden. Maßstab für eine Einschränkung, so<br />

die obergerichtliche Rechtsprechung, kann allein die Frage sein, ob der Auskunftsgegenstand Rückschlüsse<br />

auf Umsatz, Gewinn, Kalkulationsgrundlagen oder wirtschaftliche Situation <strong>des</strong> Konkurrenten<br />

erlaubt. Das Informationsfreiheitsgesetz NRW verlangt für eine Ablehnung <strong>des</strong> Auskunftsanspruchs,<br />

dass die Behörde einen nicht nur geringfügigen wirtschaftlichen Schaden <strong>des</strong> Konkurrenten<br />

(Mitbieter oder Auftragnehmer) infolge der Informationserteilung nachweisen kann.<br />

Die aktuelle Rechtsprechung hat nicht nur Bedeutung für Beratungsaufträge, die z.B. zur Vorbereitung<br />

und Durchführung von <strong>PPP</strong>-Verfahren erteilt wurden. Sie ist auch für Auskunftsbegehren im<br />

Hinblick auf die eigentlichen <strong>PPP</strong>-Angebote anwendbar. Allerdings wird der Auskunftsanspruch zu<br />

verneinen sein, soweit das Vergabeverfahren noch nicht abgeschlossen ist (§ 7 Informationsfreiheitsgesetz<br />

NW).<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

40213 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 – 88 29 29<br />

Fax +49 211 – 88 29 26<br />

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- 78 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 21/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 07.11.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Stadt Hennef (Sieg). Kindertageseinrichtung.<br />

<strong>PPP</strong>-Projekt der Stadt Hennef (Sieg) „<strong>Bau</strong> einer Kindertageseinrichtung“. Gegenstand der Ausschreibung<br />

ist die Vergabe einer <strong>Bau</strong>konzession. Diese beinhaltet den Erwerb eines 30jährigen Erbbaurechts,<br />

die Verpflichtung zur Errichtung einer Kindertageseinrichtung sowie die Vermietung an die<br />

Stadt Hennef zum Betrieb einer Kindertageseinrichtung im Rahmen eines 25jährigen Mietvertrages<br />

mit einseitiger (mieterseitig), einmaliger Verlängerungsoption bis zum Ende <strong>des</strong> Erbbaurechts.<br />

Verfahrensart: öffentliche Ausschreibung. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />

(und gleichzeitig Eröffnungstermin): 1.12.<strong>2008</strong>. Weitere Details unter:<br />

http://www.hennef.de/magazin/artikel.php?artikel=1530&type=&menuid=67&topmenu=7<br />

• Land Steiermark (Österreich). <strong>PPP</strong>-Berater.<br />

Ortsumfahrung Hausmannstätten. Beratersuche für ein <strong>PPP</strong>-Modell.<br />

Angesichts hoher Investitions- und Sanierungserfordernisse erwägt das Land Steiermark, ausgewählte<br />

Investitionsvorhaben im Straßenbau als <strong>PPP</strong>-Modelle zu realisieren. Für zwei Projekte, den „Südgürtel<br />

Graz“ und die „Umfahrung Hausmannstätten“, ist eine Machbarkeitsstudie/Vergleichsrechnung<br />

durchgeführt worden, die bei beiden Projekten einen Wirtschaftlichkeitsvorteil zu Gunsten <strong>des</strong> <strong>PPP</strong>-<br />

Modells erbracht haben. Die Zusammenfassung der Machbarkeitsstudie finden Sie unter:<br />

http://www.landtag.steiermark.at/cms/dokumente/10999235_5076210/3bee7de8/15_2350_1_Machbarkeitsstudie.pdf<br />

Für eines der beiden untersuchten Projekte, die Umfahrung Hausmannstätten, werden jetzt <strong>PPP</strong>-<br />

Berater gesucht.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />

1.12.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED: 276889-<strong>2008</strong>.<br />

Vorinformationen<br />

• Gemeinde Neuenhagen bei Berlin. Bürgerhaus.<br />

Um in der Gemeinde eine moderne Begegnungs- und Veranstaltungsstätte möglichst wirtschaftlich zu<br />

realisieren, hat die Gemeinde Neuenhagen bei Berlin den schlüsselfertigen Neubau eines Bürgerhauses<br />

im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells (Planung, Neubau, Finanzierung und Betrieb) beschlossen.<br />

Der fertige Neubau mit ca. 4.000 m² Bruttogrundfläche soll einen Bürgersaal mit rund 500 Sitzplätzen,<br />

eine Bibliothek, Vereinsräume, Bohlebahnen und ein Restaurant integrieren.<br />

Voraussichtlicher Beginn der Vergabeverfahren: 22.12.<strong>2008</strong>. Dokumentennummer im TED: 286219-<br />

<strong>2008</strong>.<br />

• Schwäbisch-Gmünd. Schulen.<br />

Die Stadt Schwäbisch-Gmünd plant, die Sanierung und den Betrieb von fünf Schulen sowie den Umbau<br />

eines Gebäu<strong>des</strong> zu einer Kochküche im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Projekts zu realisieren (vgl. <strong>PPP</strong>-<br />

<strong>Newsletter</strong> 11/<strong>2008</strong> <strong>vom</strong> 29.05.<strong>2008</strong>). Die Investitionskosten werden auf rd. 18 Mio. Euro geschätzt.<br />

Vorab ist eine Markterkundung (unter fünf <strong>Bau</strong>- bzw. FM-Unternehmen) durchgeführt worden, deren<br />

Ergebnisse jetzt vorgelegt wurden. Es wird darin empfohlen, den Gebäudebetrieb über 20 Jahre unbedingt<br />

in die Ausschreibung einzubeziehen, um die richtigen Bieter auf dem Markt anzusprechen.<br />

Der Umbau eines Gebäu<strong>des</strong> zur Kochküche sollte mit in das <strong>PPP</strong>-Projekt eingebunden werden, der<br />

Betrieb der Küche allerdings in einer parallelen VOL-Ausschreibung erfolgen.<br />

Quelle: Ratsinformationssystem der Stadt Schwäbisch-Gmünd ( http://www.schwaebisch-gmuend.de/ )<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Hochtief. <strong>PPP</strong>-Krankenhaus in Australien.<br />

Die Hochtief-Tochtergesellschaft Leighton hat über ihre Beteiligung Thiess Pty Ltd. in Australien den<br />

Großauftrag erhalten, ein Krankenhaus auf Public-Private-Partnership-Basis zu realisieren: Die Gesellschaft<br />

wird in einem Konsortium das Royal North Shore Hospital and Community Health Services<br />

Project planen, bauen und für 28 Jahre betreiben. Auftraggeber ist die Health Administration Corporation<br />

der Region New South Wales. Das auf Thiess entfallende Auftragsvolumen beträgt 553 Mio. Euro.<br />

Quelle: http://www.hochtief.de/hochtief/200.jhtml?pid=8085


Weitere Informationen<br />

- 79 -<br />

• <strong>PPP</strong> Task Force NRW. Leitfaden „Kleine ÖPP-Projekte“.<br />

Am 05.11.<strong>2008</strong> ist in Düsseldorf im Rahmen einer Gemeinschaftsveranstaltung von Wirtschafts- und<br />

Finanzministerium <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen ein Leitfaden zum Thema „Kleine ÖPP-Projekte“<br />

vorgestellt worden. Der im Auftrag der <strong>PPP</strong> Task Force NRW erstellte Leitfaden soll das Marktsegment<br />

kleiner und mittelstandsgerechter <strong>PPP</strong>-Projekte ausweiten. Er zeigt auf der einen Seite auf, was<br />

Auftraggeber bei der Vorbereitung und Durchführung von kleinen <strong>PPP</strong>-Projekten beachten sollten,<br />

auf der anderen Seite werden Hilfestellungen für mittelständische Unternehmen zur Erschließung <strong>des</strong><br />

Marktsegments <strong>PPP</strong> und zur Beteiligung an <strong>PPP</strong>-Projekten gegeben. Abgerundet wird der Leitfaden<br />

durch zwei fiktive Fallbeispiele aus Sicht der öffentlichen Hand und aus Sicht eines mittelständischen<br />

<strong>Bau</strong>unternehmens. Der Leitfaden soll zeitnah auf der Website http://www.ppp.nrw.de/ zum Download<br />

bereitgestellt werden.<br />

• Lan<strong>des</strong>hauptstadt Kiel. Berufliche Schulen.<br />

Das <strong>PPP</strong>-Projekt Berufliche Schulen in Kiel, zu dem im August <strong>2008</strong> bereits eine Vorinformation im<br />

TED erschienen ist (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 16/<strong>2008</strong> <strong>vom</strong> 22.08.<strong>2008</strong>), befindet sich aktuell in Turbulenzen.<br />

Grund ist eine Kostenexplosion: War bislang von 60 Mio. Euro die Rede, so stehen jetzt 140<br />

Mio. Euro im Raum. Für die Explosion der Kosten hat der Bürgermeister drei „Verantwortliche" ausgemacht:<br />

1. die bisherigen beiden Berater der Stadt haben völlig unterschiedliche Ansätze gewählt,<br />

um die Sanierungskosten zu ermitteln, 2. die allgemeine Steigerung der <strong>Bau</strong>kosten und 3. wurde in<br />

diesem Verfahren erstmals eine ehrliche Bestandsaufnahme <strong>des</strong> tatsächlichen Zustan<strong>des</strong> der Immobilien<br />

vorgenommen. Jetzt sollen die Kosten um „min<strong>des</strong>tens 30 Millionen" gesenkt werden, um das<br />

Projekt noch stemmen zu können. Im Januar 2009 soll der Kieler Ratsversammlung ein Entscheidungsvorschlag<br />

vorgelegt werden, wie und ob das <strong>PPP</strong>-Projekt zu realisieren ist.<br />

Quelle: http://www.kiel.de/presse/kiel_presse_meldung.php?id=6786<br />

• Bun<strong>des</strong>regierung. Konjunkturprogramm mit <strong>PPP</strong>-Aspekt.<br />

Am 05.11.<strong>2008</strong> hat das Bun<strong>des</strong>kabinett ein Konjunkturprogramm zur Sicherung von Wachstum und<br />

Beschäftigung beschlossen. Darin findet sich unter Punkt II Abs. 6 auch die Mitteilung, dass Straßenbauprojekte,<br />

die bereits grundsätzlich als <strong>PPP</strong>-geeignet identifiziert worden sind, beschleunigt umgesetzt<br />

werden sollen. Weitere Infrastrukturvorhaben – auch über den Straßenbau hinaus – sollen auf<br />

ihre "Partnerschaftseignung" geprüft werden. Das Maßnahmenpakte der Bun<strong>des</strong>regierung zum<br />

Download unter:<br />

http://bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/W/wachstumspaket-breg-november-08,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf<br />

• Partnerschaften Deutschland. Ausschreibungsergebnis „befriedigend“.<br />

Ende Oktober <strong>2008</strong> endete die Bewerbungsfrist im europaweit durchgeführten Vergabeverfahren zur<br />

Auswahl der privaten Partner für die Partnerschaften Deutschland. „Das Ausschreibungsergebnis erscheint<br />

angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage befriedigend“, so die offizielle Stellungnahme.<br />

Das Bun<strong>des</strong>finanzministerium will dem Ausschuss zur Gründung der Partnerschaften Deutschland<br />

zeitnah einen Vorschlag für den Zuschlag an die Bieter unterbreiten. Die Partnerschaften Deutschland<br />

soll Anfang Januar 2009 die operative Tätigkeit aufnehmen.<br />

Quelle: http://www.partnerschaftendeutschland.de/vergabeverfahren.html<br />

In einem Interview mit der Immobilien Zeitung <strong>vom</strong> 06.11.<strong>2008</strong> über Ziele und Aufgaben der Partnerschaften<br />

Deutschland erklärt Staatssekretär Großmann, dass es zwei Vorstände bei der Partnerschaften<br />

Deutschland geben werde, einen aus dem öffentlich-rechtlichen Bereich und einen aus der<br />

Privatwirtschaft. Über den öffentlich-rechtlichen Vorstand habe das Kabinett bereits entschieden. Für<br />

den privaten Vorstand laufe das Auswahlverfahren noch. Wenn beide Vorstände ihre Tätigkeit aufnehmen,<br />

falle es in ihre Verantwortung, das Team zusammenzustellen.<br />

Quelle: http://www.immobilien-zeitung.de/htm/news.php3?id=30388&rubrik=1<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280<br />

Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 80 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• VK Brandenburg, Beschluss <strong>vom</strong> 30. September <strong>2008</strong> – VK 30/08<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2584<br />

Generelle Verlängerung der Abruffrist ist unzulässig<br />

Die Vergabestelle schrieb europaweit Straßenbauleistungen aus. Der Vertrag sah vor, dass die <strong>Bau</strong>leistung<br />

auch noch bis zu vier Monate nach dem Ablauf der Zuschlags- und Bindefrist abgerufen werden<br />

könne. Dabei folgte die Vergabestelle dem Rundschreiben <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums für Verkehr,<br />

<strong>Bau</strong> und Stadtentwicklung (BMVBS) <strong>vom</strong> 2. Juni <strong>2008</strong>. Das BMVBS wies die obersten Straßenbaubehörden<br />

der Länder an, eine solche Regelung zur Vermeidung von Mehrkosten aus Zuschlagsfristverlängerungen<br />

grundsätzlich in die Vertragsbedingungen aufzunehmen. Die Folge von Zuschlagsfristverlängerungen,<br />

so die Begründung in dem Rundschreiben, seien Verzögerungen in der <strong>Bau</strong>ausführung<br />

zwischen 2 und 40 Wochen, im Mittel von rund 12 Wochen. Die Änderungen an den Ausführungsfristen<br />

würden in der Regel zu erheblichen Mehrkosten führen, die vielfach in einer Größenordnung<br />

von mehr als 10 % der Auftragssumme lägen. Ein Bieter begehrte die Überprüfung und sah in<br />

der Vertragsbedingung eine Verletzung von § 9 <strong>Nr</strong>. 2 VOB/A (Verbot ungewöhnliche Wagnisse) und §<br />

11 <strong>Nr</strong>. 1 Abs. 3 VOB/A (Ausführungsfristen).<br />

Die Vergabekammer bestätigte die Auffassung <strong>des</strong> Bieters. Die Regelung in § 11 <strong>Nr</strong>. 1 Abs. 3 VOB/A,<br />

nach der die Abruffrist unter billiger Berücksichtigung aller Umstände <strong>des</strong> Einzelfalls und für den Auftragnehmer<br />

zumutbar festgelegt sein muss, widerspreche dem hier gewählten Vorgehen. Als Ausnahme<br />

von der Regel – dem unverzüglichen Beginn – dürfe die verlängerte Abruffrist nicht pauschal<br />

und ohne Berücksichtigung der Zumutbarkeit zur Regel erklärt werden. <strong>Bau</strong>zeitverzögerungen lägen<br />

im Risikobereich <strong>des</strong> Auftraggebers und dürften nicht zu Lasten <strong>des</strong> Auftragnehmers gehen, selbst<br />

wenn die Verzögerungen auf einem eingeleiteten Nachprüfungsverfahren beruhen. Zudem stelle die<br />

Übertragung ein ungewöhnliches Wagnis für die Auftragnehmer dar. Ohne den genauen Beginn der<br />

Ausführung zu kennen, fehle den Bietern eine relevante Information für die Kalkulation. So habe vorliegend<br />

für den Bieter die offene Frage bestanden, ob er eine oder zwei Winterperioden einkalkulieren<br />

müsse. Eine kaufmännisch vernünftige Kalkulation seines Angebotspreises wäre dem Bieter damit<br />

nicht möglich. Die Kalkulation sei mehr das Ergebnis von Schätzungen als von der Kalkulation aufgrund<br />

einer eindeutigen und erschöpfenden Leistungsbeschreibung.<br />

Bereits seit einiger Zeit streiten sich Auftraggeber und -nehmer über die durch Verzögerungen entstehenden<br />

Mehrkosten (etwa OLG Hamm, Urteil <strong>vom</strong> 26. Juni <strong>2008</strong> - 21 U 17/08; LG Essen, Urteil<br />

<strong>vom</strong> 15. November 2007 - 4 O 168/07; LG Saarbrücken, Urteil <strong>vom</strong> 6. September 2007 - 11 O<br />

142/06). Regelmäßig scheitern die Auftraggeber bei ihren Versuchen, Nachprüfungsrisiken auf den<br />

Bieter zu übertragen (zuletzt OLG Naumburg, Urteil <strong>vom</strong> 02. Oktober <strong>2008</strong> - 1 U 42/08). Zu Recht,<br />

denn das Risiko ist der Sphäre <strong>des</strong> Auftraggebers zuzuschreiben. Der gesetzte Maßstab gilt auch für<br />

weitere Risiken, die der Bieter nicht steuern kann. So darf ein Auftraggeber insbesondere das Risiko<br />

<strong>des</strong> verzögerten <strong>Bau</strong>beginns infolge einer zu langen <strong>Bau</strong>genehmigungsdauer oder infolge von Widersprüchen<br />

oder Klagen von Nachbarn gegen die <strong>Bau</strong>genehmigung nicht, wie es immer wieder bei<br />

<strong>PPP</strong>-Verfahren zu beobachten ist, pauschal ohne differenzierte Regelung auf den Auftragnehmer übertragen.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

40213 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 – 88 29 29<br />

Fax +49 211 – 88 29 26<br />

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- 81 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 22/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 21.11.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• DSK GmbH. Informationsgebäude in Berlin.<br />

Planung, Errichtung, Finanzierung, Bewirtschaftung und Rückbau eines Informationsgebäu<strong>des</strong> zum<br />

Humboldt-Forum.<br />

Die Planungs- und <strong>Bau</strong>phase <strong>des</strong> Humboldt-Forums auf dem Schlossplatz soll maximal bis zur Fertigstellung<br />

durch Vor-Ort-Informationen für die breite Öffentlichkeit direkt an der <strong>Bau</strong>stelle begleitet<br />

werden. Hierzu soll ein Gebäude (die sog. Humboldt-Box) geplant, errichtet, finanziert, bewirtschaftet<br />

und wieder rückgebaut werden. Die Nutzung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> ist auf 5 Jahre (mit Verlängerungsoption)<br />

befristet.<br />

Verfahrensart: Wettbewerblicher Dialog. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />

12.1.2009. Dokumentennummer im TED: 2298032-<strong>2008</strong>.<br />

Vorinformationen<br />

• Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. <strong>PPP</strong>-Pilotprojekt.<br />

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bun<strong>des</strong>bauminister, Achim Großmann, und die Stiftung<br />

Preußische Schlösser und Gärten haben am 20.11.<strong>2008</strong> in Potsdam eine Vereinbarung über ein<br />

<strong>PPP</strong>-Pilotprojekt unterzeichnet. Die Stiftung plant, den Neubau <strong>des</strong> Besucherzentrums im Park Sanssouci<br />

sowie die Sanierung von Bestandsgebäuden in den Parkanlagen Babelsberg und Neuer Garten<br />

im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Projektes an einen privaten Partner zu übertragen. Neben dem <strong>Bau</strong> soll der<br />

private Partner auch für die Planung, Finanzierung und den anschließenden 30-jährigen Betrieb der<br />

Gebäude zuständig sein. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf insgesamt circa 21 Millionen Euro.<br />

Quelle: http://www.bmvbs.de/ (Pressemitteilung <strong>vom</strong> 20.11.<strong>2008</strong>)<br />

• Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Museum.<br />

Das Bode-Museum (auf der Museumsinsel in Berlin) benötigt einen Erweiterungsbau, der auf dem<br />

benachbarten Kasernengelände entstehen soll. Derzeit prüft die Stiftung Preußischer Kulturbesitz dazu<br />

verschiedene Modelle einer <strong>PPP</strong>.<br />

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/ <strong>vom</strong> 16.11.<strong>2008</strong><br />

• Stadt Regensburg. Schule.<br />

Der Ergänzungsneubau von FOS/BOS (Berufliche Oberschule Regensburg) soll im Rahmen eines<br />

<strong>PPP</strong>-Modells umgesetzt werden. Die Verwaltung wird dem Stadtrat in Kürze diesen Vorschlag zur<br />

Entscheidung vorlegen. Oberbürgermeister Hans Schaidinger dazu: „Wir wollen dann zügig mit den<br />

Ausschreibungen beginnen und sind sicher, dass Mitte 2010 mit dem <strong>Bau</strong> begonnen werden kann.“<br />

Quelle: http://www.regensburg.de/buerger/aktuelles/pressemitteilungen/index.php?I=2810<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Stadt Lage. Schulen.<br />

Den Zuschlag für das <strong>PPP</strong>-Projekt "Schulen der Stadt Lage" (Planung, <strong>Bau</strong>, Finanzierung und Betrieb<br />

über 25 Jahre) hat die Firma Goldbeck Public Partner GmbH, Bielefeld, erhalten. Gesamtauftragswert:<br />

20,3 Mio. Euro.<br />

Dokumentennummer im TED: 297446-<strong>2008</strong>.<br />

• Stadt Brühl. Stadion.<br />

Die Sanierung <strong>des</strong> Schlossparkstadions in Brühl als <strong>PPP</strong>-Projekt wird von der STRABAG Sportstättenbau<br />

GmbH, Dortmund, realisiert. Das Unternehmen ist Investor, <strong>Bau</strong>herr und Betreiber der Anlage<br />

für 20 Jahre. Investitionsvolumen: ca. 4 Mio. Euro.<br />

Quelle: http://www.bruehl.de/leben/aktuell/presseservice/<strong>2008</strong>/106010100000013116.php


- 82 -<br />

• Antwerpen (Belgien). Eisenbahntunnel.<br />

Am 5. November <strong>2008</strong> sind die Finanzierungsverträge für das Liefkenshoek Eisenbahntunnel-Projekt<br />

in Antwerpen unterschrieben worden. Das Projekt umfasst die Planung, den <strong>Bau</strong>, die Finanzierung<br />

und die Wartung eines nur Güterzügen vorbehaltenen Eisenbahnanschlusses im Hafen von Antwerpen.<br />

Die Länge der Schienestrecke beträgt rd. 16 km. Für sechs Kilometer muss ein Tunnel unter<br />

dem Fluss Schelde und dem Hafen von Antwerpen hindurch gebohrt werden. Konzessionäre sind<br />

Vinci Concessions (Frankreich), CFE (Belgien) und Royal BAM (Niederlande). Das 840 Mio. Euro-<br />

Vorhaben ist das bislang größte <strong>PPP</strong>-Projekt Belgiens. Quelle:<br />

http://www.bayernlb.de/ar/Internet/de/Downloads/0100_CorporateCenter/1300Presse/Pressemeldungen/<strong>2008</strong>/11November/051108<strong>PPP</strong>.pdf<br />

Weitere Informationen<br />

• Land Brandenburg. Neubau Landtag.<br />

Dem <strong>PPP</strong>-Neubau <strong>des</strong> neuen Landtages stehen vorerst keine rechtlichen Hürden mehr im Wege. Ein<br />

Bieterkonsortium, das gegen die veränderten Ausschreibungsbedingungen das Brandenburgische<br />

Oberlan<strong>des</strong>gericht angerufen hatte, hat seine Klage zurückgezogen. Tage zuvor hatte das OLG signalisiert,<br />

dass die Beschwerde keinen Erfolg haben werde. Damit stehen dem laufenden Vergabeverfahren<br />

für das 120 Mio. Euro teure Objekt vorerst keine rechtlichen Hindernisse mehr im Weg. Zum<br />

Streit war es gekommen, nachdem das Land Brandenburg die Bewerber im Mai <strong>2008</strong> aufgefordert<br />

hatte, ihre Pläne zu überarbeiten. Zuvor hatte die Hasso-Plattner-Förderstiftung 20 Mio. Euro gespendet,<br />

damit der Landtag nicht nur den Umriss, sondern auch die Fassade <strong>des</strong> im Krieg zerstörten<br />

und später gesprengten Hohenzollern-Schlosses erhalten kann. Der Kläger wollte erreichen, dass<br />

das Projekt komplett neu ausgeschrieben wird. Quelle:<br />

http://www.olg.brandenburg.de/sixcms/media.php/1411/PM%20Beschwerder%C3%BCcknahme%20Landtagsneubau.15368855.pdf<br />

Das Finanzministerium <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Brandenburg meldete Ende Oktober, dass zum 28.10.<strong>2008</strong> vier<br />

Bieterkonsortien ihre überarbeiteten Lösungsvorschläge fristgerecht eingereicht hatten. Zwei weitere<br />

Bewerberkonsortien sind vorher – gegen Entschädigung – aus dem Ausschreibungsverfahren ausgeschieden.<br />

Nach wie vor ist vorgesehen, den Zuschlag für den Landtagsneubau Mitte <strong>des</strong> kommenden<br />

Jahres zu erteilen. Quelle: http://brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.133582.de<br />

• Partnerschaften Deutschland. Auswertung <strong>des</strong> Vergabeverfahrens abgeschlossen.<br />

Die Angebote im europaweit durchgeführten Vergabeverfahren zur Auswahl der privaten Partner für<br />

die Partnerschaften Deutschland sind mittlerweile ausgewertet worden. Der Lenkungsausschuss zur<br />

Gründung der Partnerschaften Deutschland hat den Vorschlag <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>finanzministeriums für die<br />

Zuschlagserteilung angenommen. Bieter, deren Angebote nicht berücksichtigt werden konnten, wurden<br />

benachrichtigt. Nach Ablauf der vergaberechtlich vorgegebenen Wartefrist wird der Zuschlag erfolgen.<br />

Das Ausschreibungsergebnis mit einer privaten Kapitalbeteiligung von rund 7 Mio. Euro (geplant<br />

waren 10 Mio. Euro) wird als „sehr zufriedenstellend“ bezeichnet. Mit der Aufnahme der operativen<br />

Tätigkeit der Partnerschaften Deutschland (ÖPP Deutschland AG) ist Anfang 2009 zu rechnen.<br />

Quelle: http://www.partnerschaften-deutschland.de/<br />

• <strong>PPP</strong>-Kompetenzzentrum Rheinland-Pfalz. Präsentationen.<br />

Am 23. September <strong>2008</strong> fand in Mainz der Workshop „<strong>PPP</strong> bei Feuerwachen und Sportstätten“ statt.<br />

Es war eine gemeinsame Informationsveranstaltung der kommunalen Spitzenverbände und <strong>des</strong> <strong>PPP</strong>-<br />

Kompetenzzentrums in Rheinland-Pfalz. Die Vorträge <strong>des</strong> Workshops zum Download unter:<br />

Quelle: http://www.per-rlp.de/index.php?id=74<br />

• Führungskräfte Forum <strong>des</strong> Behörden Spiegels. Präsentationen.<br />

Am 23. Oktober <strong>2008</strong> veranstaltete der Behörden Spiegel in Düsseldorf ein Führungskräfte Forum<br />

zum Thema <strong>PPP</strong>. Die Präsentationen zum Download unter:<br />

http://www.fuehrungskraefteforum.de/ (Rubrik "Vergangene Veranstaltungen")<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

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- 83 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• VK Baden-Württemberg, Beschluss <strong>vom</strong> 30. April <strong>2008</strong> - 1 VK 12/08<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2591<br />

Anforderungen an die Kommunikation der Vergabestelle<br />

Die Vergabestelle versandte bei einer europaweiten Ausschreibung von Entsorgungsleistungen im<br />

Offenen Verfahren während der Angebotsfrist zwei Änderungen an den Verdingungsunterlagen an<br />

die Bieter mittels Computerfax. Sendebestätigungen oder ähnliche Zugangsbestätigungen lagen nicht<br />

vor. Die spätere Antragstellerin, die nach eigenen Bekunden nur die zweite Änderung erhielt, gab ihr<br />

Angebot auf der Grundlage der veralteten Originalunterlagen ab und wurde ausgeschlossen.<br />

Der hiergegen eingelegte Nachprüfungsantrag hatte Erfolg. Zwar müssten Angebote ausgeschlossen<br />

werden, die nicht der Leistungsbeschreibung <strong>des</strong> Auftraggebers entsprechen. Jede Abweichung stelle<br />

eine Änderung dar. Auch die Nutzung veralteter Verdingungsunterlagen stelle grundsätzlich eine<br />

Änderung der Verdingungsunterlagen dar.<br />

Hier hatte die Vergabestelle aber zahlreiche Fehler begangen, die zu ihren eigenen Lasten zu werten<br />

seien:<br />

• Die Vergabestelle habe es nicht geschafft nachzuweisen, dass die Bieterin überhaupt die erste<br />

Änderung erhalten hatte. Zweifel zum Zugangsnachweis gingen diesbezüglich zu Lasten<br />

der Vergabestelle.<br />

• Die Vergabestelle hatte das Computerfax an eine falsche Fax-Nummer verschickt, die zufälligerweise<br />

aber auch der Antragstellerin gehörte. Da die Bieterin diese aber nicht angegeben<br />

hatte, müsse die Absenderin (die Vergabestelle) das Risiko tragen, wenn es innerhalb <strong>des</strong><br />

Unternehmens der Antragstellerin zu Versäumnissen bei einer Weiterleitung an die konkret<br />

zuständige Stelle gekommen sein sollte.<br />

• Ebenso wenig waren die Fax-Mitteilungen eindeutig formuliert. So enthielt das zweite Änderungsfax<br />

etwa nicht die Handlungsanweisung, Seiten auszutauschen. Es wurde lediglich um<br />

"Ergänzung in den Ihnen vorliegenden Ausschreibungen" gebeten. Die Ungenauigkeiten führten<br />

am Ende dazu, dass etwa die Hälfte aller Bieter wegen nur teilweiser oder komplett fehlende<br />

Einarbeitung von Änderungen ausgeschlossen wurden.<br />

Im Ergebnis durfte die Antragstellerin ihr Angebot so wie abgegeben einreichen und durfte nicht ausgeschlossen<br />

werden.<br />

In den <strong>PPP</strong>-Verfahren sind Änderungen an den technischen oder juristischen Unterlagen verfahrenstypisch.<br />

Jeder Vergabestelle ist dabei zu raten, die Änderungen klar als solche zu kennzeichnen. Jeder<br />

Bieter muss klar erkennen können, was von ihm verlangt wird und welche Unterlage er einreichen<br />

muss. Des Weiteren muss die Vergabestelle sicherstellen, dass jeder Bieter die Änderungen rechtzeitig<br />

erhält. Dazu sollte die Vergabestelle schon mit dem Formular für den Teilnahmeantrag klären, wer<br />

auf Seiten <strong>des</strong> Bieters für die rechtlich relevante Kommunikation im Vergabeverfahren empfangsberechtigt<br />

ist. Weiterhin sollte vorsichtshalber vor Ablauf der Angebotsfrist von jedem Bieter eine Bestätigung<br />

über den Zugang der mit jeweils mit Datum versehenen Unterlagen erfragt werden.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

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- 84 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 23/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 05.12.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Stadt Schwäbisch-Gmünd. Schulen.<br />

<strong>PPP</strong>-Vorhaben Einrichtung von 3 Ganztagesschulen, Sanierung und Gebäudebetrieb <strong>des</strong> Schulzentrums<br />

Strümpfelbach und der 3 Innenstadtschulen Parler-Gymnasium, Hans-Baldung-Gymnasium und<br />

Schiller-Realschule sowie ggf. <strong>Bau</strong> einer Kochküche im Unipark Gebäude 3. Es sind Planung, <strong>Bau</strong>,<br />

Betrieb (20 Jahre) und Vorfinanzierung zu erbringen. Die Investitionen werden auf ein Gesamtvolumen<br />

von ca. 15 Mio. Euro (einschließlich MwSt.) geschätzt.<br />

Der Betrieb der Kochküche wird in einem eigenständigen Vergabeverfahren ausgeschrieben. Die Ergebnisse<br />

dieser Ausschreibung werden ggf. im Rahmen dieses Vergabeverfahrens berücksichtigt.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />

17.2.2009. Dokumentennummer im TED: 314983-<strong>2008</strong>.<br />

• Stadt Solingen. Bad.<br />

Sanierung, Instandsetzung, Modernisierung und Instandhaltung <strong>des</strong> Hallenba<strong>des</strong> Birker Bad in Solingen<br />

sowie Betrieb <strong>des</strong> Ba<strong>des</strong> und der angrenzenden Flächen auf eigene Rechnung mit eigenem<br />

Konzept. Das Hallenbad muss der Vergabestelle stundenweise für Zwecke <strong>des</strong> Schulsports gegen<br />

Zahlung eines Betriebskostenzuschusses überlassen werden. In Abhängigkeit <strong>vom</strong> Planungskonzept<br />

<strong>des</strong> Auftragnehmers ist eine Förderung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> in Form eines Investitionskostenzuschusses in<br />

Aussicht gestellt worden. Die Bieter haben schon mit dem Teilnahmeantrag ein Konzept vorzulegen.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />

6.1.2009. Dokumentennummer im TED: 309897-<strong>2008</strong>.<br />

• Freie und Hansestadt Hamburg. Markterkundung Berufliche Schulen.<br />

Sanierung, teilweiser Neubau, Finanzierung, Betrieb und Bewirtschaftung von ca. 14 Beruflichen<br />

Schulen der Freien und Hansestadt Hamburg als <strong>PPP</strong>-Projekt.<br />

Zur Vorbereitung der Entscheidung über die Durchführung eines Vergabeverfahrens führt die Freie<br />

und Hansestadt Hamburg eine unverbindliche Markterkundung durch. Ziel ist hierbei die Klärung der<br />

Frage, wie das Projektvolumen, die Finanzierungsform und das Sicherheitenkonzept vor dem Hintergrund<br />

der aktuellen Finanzmarktkrise strukturiert werden sollen, damit dass Projekt (finanz-) marktfähig<br />

gestaltet und somit ein entsprechender Wettbewerb sichergestellt werden kann.<br />

Dokumentennummer im TED: 304392-<strong>2008</strong>.<br />

• Lan<strong>des</strong>hauptstadt München. <strong>Bau</strong>konzession Wohnen und Kinderkrippe.<br />

Verpflichtung zur Errichtung von Wohnungen, teilweise im geförderten Wohnungsbau. Herstellung einer<br />

4-gruppigen Kinderkrippe mit 48 Krippenplätzen im Benehmen mit der Lan<strong>des</strong>hauptstadt München<br />

im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells; die genauen Regelungen (Belegungsrechte, Kostenbeteiligung,<br />

Trägerschaft) werden noch festgelegt.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Bewerbungen: 19.1.2009. Dokumentennummer im TED:<br />

303129-<strong>2008</strong>.<br />

Vorinformationen<br />

• Land Nordrhein-Westfalen. <strong>PPP</strong>-Pilotprojekt Lan<strong>des</strong>straßen.<br />

Im Sauerland und im Siegerland sollen <strong>PPP</strong>-Pilotprojekte zur baulichen Erhaltung von Lan<strong>des</strong>straßen<br />

erprobt werden (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>vom</strong> 01.06.2007 und <strong>vom</strong> 19.09.<strong>2008</strong>). Jeweils auf Strecken mit<br />

einer Länge von rd. 100 km werden die erforderlichen Erhaltungsleistungen festgelegt, die im Rahmen<br />

von <strong>PPP</strong>-Projekten mit einer Gesamtvertragslaufzeit von 16 Jahren auf Private übertragen werden.<br />

Der private Partner erbringt die festgelegte Aufarbeitung <strong>des</strong> Erhaltungsbedarfs innerhalb der<br />

ersten drei Jahre und erhält hierfür und für die Sicherstellung der Qualität über den Vertragszeitraum<br />

laufende Jahresraten in den Jahren 2010 bis 2025. Mit dem Lan<strong>des</strong>haushalt 2009 soll für die Projekte<br />

eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 42,7 Mio. Euro ausgebracht werden.<br />

Der Teilnahmewettbewerb soll Anfang 2009 starten.


- 85 -<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Stadt Braunschweig. Gewinner <strong>des</strong> Wettbewerbs „Sporthalle Großer Hof“.<br />

Der Sieger im Wettbewerb zur Neuordnung <strong>des</strong> Quartiers rund um die ehemalige Markhalle am Großen<br />

Hof, verbunden mit dem Neubau einer Drei-Feld-Sporthalle mit Tiefgarage und Wohnbebauung,<br />

steht fest. Gewinner ist das Planungsbüro Reichel + Stauth aus Braunschweig.<br />

Die Stadt plant, in einem Vergabeverfahren, das im Anschluss an den Wettbewerb durchgeführt werden<br />

soll, den Entwurf <strong>des</strong> ersten Preisträgers mittels <strong>PPP</strong> zu realisieren. Für den Sporthallenteil <strong>des</strong><br />

Gesamtprojektes wird mit rund sechs Mio. Euro <strong>Bau</strong>kosten gerechnet.<br />

Quelle: http://www.presse-service.de/data.cfm/static/714240.html<br />

Weitere Informationen<br />

• Baden-Württemberg. <strong>PPP</strong>-Aktivitäten.<br />

o Der Staatssekretär im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, Richard Drautz, hat<br />

neue Leitfäden <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> zu den Themen "<strong>PPP</strong> und Mittelstand" (Anfang 2009) als Hilfestellung<br />

für Kooperationen zwischen Mittelständlern und "Umsatzsteuer und <strong>PPP</strong>" zur steuerrechtlichen<br />

Orientierung angekündigt.<br />

o Außerdem fördert die Lan<strong>des</strong>regierung eine Machbarkeitsstudie für <strong>PPP</strong> im kommunalen<br />

Straßenbau. Untersucht wird im Landkreis Rastatt ein Straßennetz von rund 150 Kilometern<br />

Kreis- und Gemein<strong>des</strong>traßen auf die Umsetzungsmöglichkeiten im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-<br />

Projekts.<br />

o Weiterhin wird das Forschungsprojekt „<strong>PPP</strong> im Krankenhaussektor“ bun<strong>des</strong>weit federführend<br />

von der Universität Karlsruhe bearbeitet. (Die Universität hat die Federführung der „Arbeitsgruppe<br />

Krankenhäuser <strong>des</strong> Föderalen <strong>PPP</strong> Kompetenznetzwerks“ inne. Weitere Informationen<br />

finden Sie unter http://www.fmk.uni-karlsruhe.de/ (unter „Forschung“ und dann „<strong>PPP</strong>“).<br />

Dort finden sich auch noch die Präsentationen <strong>vom</strong> Workshop „<strong>PPP</strong> im Krankenhaussektor“<br />

am 17. April <strong>2008</strong> in Berlin zum Download.)<br />

Quelle: http://www.wm.baden-wuerttemberg.de/sixcms/detail.php/198157<br />

• <strong>PPP</strong>-Taskforce Baden-Württemberg. Präsentationen.<br />

o Am 6. Oktober <strong>2008</strong> führte das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg in Kooperation<br />

mit Pöyry Infra und PSPC in Stuttgart die Fachtagung „<strong>PPP</strong> im Straßenbau und Hochbau“<br />

durch.<br />

o Des Weiteren fand am 11. November <strong>2008</strong> in Stuttgart anlässlich <strong>des</strong> Besuchs <strong>des</strong> estnischen<br />

Wirtschaftsministers und seiner Delegation ein Round Table zu <strong>PPP</strong> statt, bei dem<br />

<strong>PPP</strong>-Projekte aus Deutschland vorgestellt wurden.<br />

Die Präsentationen zu beiden Veranstaltungen finden Sie unter: http://www.ppp-bw.de (rechte Leiste,<br />

letzte Einträge in der Rubrik „Infomaterial / Downloads“).<br />

• Technische Universität Bergakademie Freiberg. <strong>PPP</strong>-Krankenhäuser.<br />

Einen Zwischenbericht zum BBR-Forschungsauftrag „<strong>PPP</strong>-Krankenhäuser: Qualitative & quantitative<br />

Risikoverteilung und die Lösung von Schnittstellenproblemen bei der Umstrukturierung von Kliniken“<br />

(Autoren: Prof. Dieter Jacob, Dirk Neunzehn, Tilo Uhlig) finden Sie zum Download unter:<br />

http://www.wiwi.tu-freiberg.de/baubwl/Infomat/publikationen/Arbeitspapier_<strong>2008</strong>_1_Jacob_Neunzehn.pdf<br />

• RKW. Präsentationen.<br />

Die Vorträge der <strong>PPP</strong>-Veranstaltung am 25. November <strong>2008</strong> in Bielefeld im Rahmen der Reihe „<strong>PPP</strong>-<br />

Mittelstandsmodell <strong>Bau</strong>“ stehen zum Download bereit unter:<br />

http://www.rkw.de/02_loesung/02_<strong>Bau</strong>wirtschaft/<strong>PPP</strong>-Mittelstandsmodell_<strong>Bau</strong>/<strong>PPP</strong>_bielefeld_151108/index.html<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280<br />

Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 86 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• OLG Naumburg, Urteil <strong>vom</strong> 2. Oktober <strong>2008</strong> - 1 U 42 / 08<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2595<br />

Anspruch auf Leistungsanpassung infolge verzögerter Beauftragung<br />

Die Vergabestelle schrieb <strong>Bau</strong>leistungen europaweit im Offenen Verfahren aus. Als Zuschlags- und<br />

Bindefrist war der 9. November 2005 festgelegt. <strong>Bau</strong>beginn sollte der 31. Januar 2006 sein, <strong>Bau</strong>ende<br />

der 15. Dezember 2006. Aufgrund eines Nachprüfungsverfahrens konnte der Zuschlag erst am 20.<br />

März <strong>2008</strong> erteilt werden. Unmittelbar danach beantragte die klagende Auftragnehmerin Mehrvergütungsansprüche.<br />

Die Parteien verhandelten in der Folge über die Möglichkeit eines „Aufholkonzepts“<br />

sowie über andere Details zur Realisierung <strong>des</strong> <strong>Bau</strong>vorhabens. Am 18. September 2006 kündigte die<br />

Vergabestelle den <strong>Bau</strong>auftrag im wesentlichen mit der Begründung, dass die vereinbarte <strong>Bau</strong>frist<br />

nicht mehr einhaltbar sei. Die Klägerin verlangt nunmehr eine Vergütung gemäß § 8 <strong>Nr</strong>. 1 VOB/B für<br />

nicht erbrachte Leistungen abzüglich ersparter Aufwendungen.<br />

Der Zivilsenat <strong>des</strong> OLG Naumburg gab der Klage statt. Ein Festhalten an den ausgeschriebenen<br />

Ausführungszeiten erscheine unzulässig. Durch den verspäteten Zuschlag sei die Ausführungszeit<br />

um ca. 30% verkürzt worden. Die Klägerin habe <strong>des</strong>halb zu Recht sofort nach der Auftragserteilung<br />

auf die Änderung der Ausführungsfristen hingewiesen. Das Risiko, das sich aus der verzögerten Vergabe<br />

ergibt, habe der Auftraggeber zu tragen. Aus dem Umstand, dass ein Bieter dem Wunsch der<br />

Vergabestelle auf Verlängerung der Zuschlagsfrist wegen der Fortdauer eines Nachprüfungsverfahrens<br />

nach § 97 GWB vorbehaltlos zustimmt, könne nicht hergeleitet werden, dass er damit auf die<br />

Geltendmachung etwaiger Rechte - gleich welcher Art - verzichte, die sich aus der verzögerten Auftragserteilung<br />

und einem verspäteten <strong>Bau</strong>beginn ergeben.<br />

Die Frage der Folgen einer Zuschlagsverlängerung ist bei <strong>PPP</strong>-Projekten stets virulent. Dabei ist seltener<br />

ein Nachprüfungsverfahren Anlass für die Verzögerung als eher eine fehlerhafte Zeitplanung<br />

der Vergabestelle, nicht selten bedingt durch die Unkenntnis, welcher Zeitbedarf für Endverhandlungen<br />

für die Beibringung einer verbindlichen Finanzierungszusage auf Seiten der Bieter erforderlich ist.<br />

Die Rechtsfolgen sind streitig. Mit der hier dargestellten Rechtsprechung muss ein Bieter, der die Verlängerung<br />

der Bindefrist erklärt, nicht ausdrücklich auf Mehrkosten oder auf eine Verlängerung der<br />

Ausführungsfristen hinweisen (so auch OLG Celle, Urteil <strong>vom</strong> 25. Juni <strong>2008</strong> – 14 U 14/08). Gleichwohl<br />

soll er unmittelbar nach der Auftragserteilung einen derartigen Anspruch geltend machen können<br />

(im Ergebnis auch OLG Hamm, Urteil <strong>vom</strong> 26. Juni <strong>2008</strong> – 21 U 17/08). Vorsicht ist jedoch geboten.<br />

Nach der (vorzugswürdigen) Auffassung <strong>des</strong> OLG Saarbrücken hat der Auftragnehmer keinen<br />

Anspruch auf Erstattung der Mehrkosten oder Fristverlängerung, wenn er der Bindefristverlängerung<br />

vorbehaltslos zustimmt (Urteil <strong>vom</strong> 13. Mai <strong>2008</strong> – 4 U 500/07). Da es unbillig ist, die Rechtsunsicherheit<br />

auf dem Rücken der Bieter auszutragen, und die Partnerschaft schon im Ausschreibungsverfahren<br />

beginnt, sollte der Auftraggeber den Anspruch der Vertragsanpassung bei verzögerter Auftragserteilung<br />

schon in den Verdingungsunterlagen vorsehen. Dies würde zudem für den Auftraggeber<br />

die Möglichkeit eröffnen, noch vor der Zuschlagserteilung Klarheit über die Folgen der Verzögerung<br />

zu gewinnen.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

Trinkausstraße 7<br />

40213 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 – 88 29 29<br />

Fax +49 211 – 88 29 26<br />

Mobil +49 160 – 47 20 722<br />

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www.mkrg.com


- 87 -<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 24/<strong>2008</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 19.12.<strong>2008</strong><br />

Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />

• Stadt Offenbach am Main. Parkplatz.<br />

Im Zuge der Neugestaltung <strong>des</strong> Wilhelmsplatzes soll dieser auf der Grundlage einer bereits vorhandenen<br />

Planung durch den Auftragnehmer im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Projektes umgebaut und auf eigene<br />

Rechnung partiell als Parkplatz mit 96 Stellplätzen betrieben werden. Die Finanzierung der <strong>Bau</strong>maßnahme<br />

soll durch die Verrechnung mit der Parkplatzpacht über max. 20 Jahre erfolgen. Anschließend<br />

soll der private Partner den Parkplatz für weitere fünf Jahre gegen Zahlung eines angemessenen<br />

Pachtzinses auf eigene Rechnung bewirtschaften. Geschätzter Wert ohne MwSt.: 1,5 Mio. Euro.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Bewerbungen:<br />

26.1.2009. Dokumentennummer im TED: 328052-<strong>2008</strong>.<br />

• Landkreis Starnberg. Konzession Altenheim.<br />

Planung, Sanierung und/oder Neuerrichtung, Gebäudemanagement, Finanzierung sowie Durchführung<br />

<strong>des</strong> Pflegebetriebs <strong>des</strong> Kreisaltenheims Schloss Garatshausen im Rahmen einer <strong>PPP</strong>-<strong>Bau</strong>- und<br />

Betriebskonzession. Laufzeit: 25 Jahre.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Bewerbungen:<br />

13.2.2009. Dokumentennummer im TED: 324775-<strong>2008</strong>.<br />

• Stadt Lüneburg. Schule.<br />

Neubau eines Schulkomplexes in Lüneburg. Aufgabe <strong>des</strong> Auftragnehmers ist die Entwicklung eines<br />

städtebaulichen Konzeptes zur Bebauung einer innerstädtischen Freifläche einschließlich Planung,<br />

schlüsselfertige Errichtung und Finanzierung eines Schulkomplexes im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells.<br />

Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />

14.1.2009. Dokumentennummer im TED: 317759-<strong>2008</strong>.<br />

• Stadt Königswinter. Feuerwehrgerätehaus.<br />

Die Stadt Königswinter beabsichtigt, ein neues Feuerwehrgerätehaus im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Projekts<br />

errichten zu lassen. Der Investor soll das Feuerwehrgerätehaus errichten, während der 30jährigen<br />

Vertragsdauer die <strong>Bau</strong>unterhaltung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> mit Außenanlagen sowie die Gesamtfinanzierung<br />

übernehmen. Die Betriebskosten trägt der Auftraggeber (die Anlagentechnik ist vorgegeben).<br />

Verfahrensart: Beschränkte Ausschreibung. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />

19.1.2009. Bekanntmachung zum Download unter:<br />

http://www.koenigswinter.de/pdf/ausschreibung/fgh-bockeroth.pdf<br />

• Stadt Leipzig. Architektenwettbewerbe Schulen.<br />

Die Stadt Leipzig plant ein <strong>PPP</strong>-Pilotprojekt zur Sanierung und Bewirtschaftung von fünf Schulen (vgl.<br />

<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 20/<strong>2008</strong> <strong>vom</strong> 24.10.<strong>2008</strong>). Darunter sind drei Plattenbauschulen, für die jetzt der angekündigte<br />

Architektenwettbewerb ausgeschrieben wurde:<br />

o Architektenwettbewerb Neubau/Sanierung P.-Neruda-Schule und A.-Ph.-Reclam- Schule mit<br />

nachgeschaltetem VOF-Verfahren zur Vergabe einer Generalplanerleistung.<br />

o Architektenwettbewerb Neubau Erich-Kästner-Schule mit nachgeschaltetem VOF-Verfahren<br />

zur Vergabe einer Generalplanerleistung.<br />

Auf Grundlage der erbrachten Leistungen (Vorplanung) wird die Stadt Leipzig eine <strong>PPP</strong>-Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />

erstellen.<br />

Art der Wettbewerbe: Nichtoffen. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge: 13.1.2009.<br />

Dokumentennummern im TED: 323603-<strong>2008</strong> und 323604-<strong>2008</strong>.<br />

• Badezentrum Porta Westfalica GmbH. Badezentrum.<br />

Kauf und Betrieb oder Betreibermodell der Anlagen und Einrichtungen <strong>des</strong> Badezentrums (Frei- und<br />

Hallenbad, Kinderbadeland, Sauna, Wellness, Gastronomie, Merchandising); letzte Grundsanierung<br />

2004. Die konkrete Ausgestaltung <strong>des</strong> Modells obliegt in der Dialogphase zunächst dem Bewerber.<br />

Geschätzter Wert ohne MwSt.: 7,5 Mio. Euro.<br />

Verfahrensart: Wettbewerblicher Dialog. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />

23.1.2009. Dokumentennummer im TED: 323843-<strong>2008</strong>.


- 88 -<br />

Vorinformationen<br />

• Freie und Hansestadt Hamburg. Zentrum für Gartenbau und Landwirtschaft.<br />

Errichtung eines Kompetenz- und Beratungszentrums Gartenbau und Landwirtschaft im Rahmen einer<br />

<strong>PPP</strong>. Der <strong>PPP</strong>-Auftragnehmer hat die Planung und Finanzierung sowie den <strong>Bau</strong> und Betrieb zu<br />

erbringen. Voraussichtlicher Beginn der Vergabeverfahren: 5.1.2009.<br />

Dokumentennummer im TED: 322006-<strong>2008</strong>.<br />

• Stadt Gütersloh. Schule.<br />

In einer Machbarkeitsstudie ist vorgeschlagen worden, Ausbau und Betrieb <strong>des</strong> Städtischen Gymnasiums<br />

in einem <strong>PPP</strong>-Modell zu verwirklichen (Barwertvorteil der <strong>PPP</strong>-Lösung: 8%). Ausgehend von<br />

den Vorgaben zur zeitlichen Umsetzung <strong>des</strong> Projektes wird alternativ vorgeschlagen, den Ausbau<br />

<strong>des</strong> Schulgebäu<strong>des</strong> in Eigenregie zu realisieren und das <strong>PPP</strong>-Modell auf den <strong>Bau</strong> der Dreifach-<br />

Sporthalle und die künftige Betriebsführung <strong>des</strong> gesamten Gymnasiums zu konzentrieren.<br />

Quelle: http://www.presse-service.de/data.cfm/static/715570.html<br />

• <strong>Bau</strong>haus-Universität Weimar. Bun<strong>des</strong>pilotprojekt im Hochschulbereich.<br />

Die <strong>Bau</strong>haus-Universität Weimar beabsichtigt, den Neubau sowie die Sanierung von insgesamt sieben<br />

Lehr- und Forschungsgebäuden im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells zu realisieren. Das Projekt mit<br />

einem Investitionsvolumen von über 40 Mio. Euro wird das erste Bun<strong>des</strong>pilotprojekt im Hochschulbereich<br />

und soll Aufschluss über die Anwendbarkeit <strong>des</strong> <strong>PPP</strong>-Modells im Hochschulbereich geben.<br />

Quelle: http://www.bmvbs.de/ (Pressemitteilung <strong>vom</strong> 13.12.<strong>2008</strong>)<br />

Zuschlagserteilungen<br />

• Slowakei. Schnellstraße.<br />

Das von VINCI Concessions und dem Investmentfonds ABN Amro Highway gebildete Konsortium<br />

ist <strong>vom</strong> slowakischen Verkehrsministerium zum bevorzugten Bieter für Finanzierung, Planung, <strong>Bau</strong>,<br />

Bewirtschaftung und Instandhaltung der Schnellstraße R1 östlich von Bratislava ausgewählt worden.<br />

Das Projekt hat eine Laufzeit von 30 Jahren und einen Gesamtwert von 1 Milliarde Euro.<br />

Quelle: http://www.vinci.com/vinci.nsf/de/pressemitteilungen.htm?OpenAgent&<strong>2008</strong>1216-1724<br />

Weitere Informationen<br />

• Partnerschaften Deutschland („ÖPP Deutschland AG“). Vorstand steht.<br />

Die beiden Vorstände der Partnerschaften Deutschland (ÖPP Deutschland AG) stehen fest: Für den<br />

öffentlich-rechtlichen Bereich ist Dr. Johannes Schuy, Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen, zum Vorstand<br />

bestellt worden. Prof. Dr. Martin Weber, Partner bei PricewaterhouseCoopers, wird zum 1.<br />

März 2009 für die private Wirtschaft in den Vorstand der Partnerschaften Deutschland wechseln.<br />

Quelle: http://www.partnerschaften-deutschland.de/<br />

• Deutsche <strong>PPP</strong> Holding. DAL übernimmt sämtliche Anteile.<br />

Die DAL Deutsche Anlagen-Leasing GmbH & Co. KG hat sämtliche Anteile an der Deutsche <strong>PPP</strong><br />

Holding GmbH von der HSH Real Estate AG übernommen. Im August 2007 hatte die DAL bereits eine<br />

Beteiligung in Höhe von 60% an der Deutschen <strong>PPP</strong> Holding erworben (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>vom</strong><br />

17.08.2007), mit der Übernahme der restlichen 40% ist die DAL nun alleinige Gesellschafterin.<br />

Quelle: http://www.deutsche-ppp.com/11e06d038fe.html<br />

• 3. Bun<strong>des</strong>kongress <strong>PPP</strong>. Präsentationen.<br />

Am 11. Dezember <strong>2008</strong> fand in Bonn-Bad Go<strong>des</strong>berg der 3. Bun<strong>des</strong>kongress <strong>PPP</strong> statt. Die Präsentationen<br />

der Referenten gibt es zum Download unter: http://www.ppp-nrw.org/3reden.htm<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />

Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 6703-280<br />

Fax: 0211 / 6703-282<br />

http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />

E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de


- 89 -<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />

• OLG Frankfurt, Beschluss <strong>vom</strong> 26. August <strong>2008</strong> – 11 Verg 8/<strong>2008</strong><br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2604<br />

Zwingend rechtsverbindliche Unterschrift aufgrund von Selbstbindung<br />

Die Vergabestelle schrieb europaweit <strong>Bau</strong>leistungen im Offenen Verfahren aus. In der Vergabebekanntmachung<br />

wurde der „Nachweis der Vertretungsberechtigung der den Bieter vertretenden Person“<br />

explizit gefordert. Die Bewerbungsbedingungen greifen den Punkt auf und verlangen den Bietern<br />

ab, „das Angebot (..) an allen dafür vorgesehenen Stellen <strong>vom</strong> Bieter bzw. einer entsprechenden vertretungsberechtigten<br />

Person zu unterschreiben. Unterzeichnet ein Bevollmächtigter <strong>des</strong> Bieters, so ist<br />

<strong>des</strong>sen Vertretungsberechtigung an der dafür vorgesehenen Stelle im Angebot anzugeben und durch<br />

die Beifügung entsprechender Unterlagen nachzuweisen.“ Das Angebot der Antragstellerin wurde<br />

ausgeschlossen, weil sich u. a. an zwei Stellen Unterschriften finden, deren Verbindlichkeit die Vergabestelle<br />

in Frage stellt: Eine Vollmacht wird einzig von einem Gesamtprokuristen unterzeichnet, der<br />

nur gemeinsam mit einem persönlich haftenden Gesellschafter oder einem anderen Prokuristen vertretungsberechtigt<br />

ist (§ 48 Abs. 2 HGB). Eine andere Vollmacht wird nur von einem Vorstandsmitglied<br />

einer AG unterzeichnet, der ebenfalls nicht alleinvertretungsberechtigt ist.<br />

Der hiergegen eingelegte Nachprüfungsantrag blieb ebenso wie die sofortige Beschwerde beim OLG<br />

Frankfurt ohne Erfolg. Der auf der Unvollständigkeit <strong>des</strong> Angebots beruhende Ausschluss sei mit<br />

Recht erfolgt. Obwohl zwischenzeitlich in § 21 Abs. 1 VOB/A nicht mehr eine rechtsverbindliche Unterschrift<br />

gefordert wird, sei die Vergabestelle nicht gehindert gewesen, eine solche gleichwohl zu<br />

verlangen. Keine Vergabestelle müsse sich auf die mögliche schwebende Unwirksamkeit eines von<br />

einem nicht bevollmächtigten Vertreter abgegebenen Angebots einlassen. Binde sich die Vergabestelle<br />

damit in zulässiger Weise selbst, so sei der Ausschluss gerechtfertigt und der einzelne Bieter<br />

habe keinen Anspruch auf Vervollständigung seiner Unterlagen, selbst wenn er der einzige Bieter sei.<br />

Die Entscheidung überrascht nur auf den ersten Blick. Zunächst gilt die allgemeine Regel, dass<br />

Nachlässigkeiten bei der Bevollmächtigung über die Rechtsscheinsgrundsätze der Duldungs- und<br />

Anscheinsvollmacht geheilt werden können. Auch sieht das Gesetz die Rechtsverbindlichkeit der Unterschrift<br />

nicht vor, § 21 VOB/A.<br />

Stellt die Vergabestelle aber ausnahmsweise Anforderungen, die ausdrücklich den Nachweis der Berechtigung<br />

verlangen – dies lässt sich immer wieder in Vergabeunterlagen bei <strong>PPP</strong>-Verfahren beobachten<br />

-, so wird dies von der Rechtsprechung zwar als zulässig bewertet (vgl. OLG Düsseldorf, Beschluss<br />

<strong>vom</strong> 22. Dezember 2004 – Verg 81/04). Da mit der Anforderung zugleich höhere Prüfungspflichten<br />

und die Gefahr <strong>des</strong> zwingenden Ausschlusses ansonsten wertungsfähiger Angebote einhergehen,<br />

sollte die Rechtsverbindlichkeit aber nicht leichtfertig gefordert werden, zumal sich eine Berechtigung<br />

über die allgemeinen Rechtsscheinsgrundsätze regelmäßig feststellen lässt. Anderenfalls<br />

kann der Ausschluss guter Bieter aufgrund der Selbstbindung der Verwaltung zum beiderseitigen unbeabsichtigten<br />

Schaden führen. Einfacher und risikofreier wäre es, den Nachweis der Rechtsverbindlichkeit<br />

der Unterschrift im Rahmen der nachfolgenden Aufklärung zu verlangen.<br />

• Schreiben <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen <strong>vom</strong> 11. Dezember <strong>2008</strong> wegen Gewerbesteuer<br />

bei <strong>PPP</strong>-Projekten<br />

http://www.mkrg.com/reactor.php?page=2606<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen (BMF) hat mit Schreiben <strong>vom</strong> 11. Dezember <strong>2008</strong> aufgrund einer<br />

Anfrage <strong>des</strong> Hauptverban<strong>des</strong> der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie e.V. <strong>vom</strong> 25. August <strong>2008</strong> zu der Frage<br />

Stellung genommen, ob der Verkauf einer verzinslich gestundeten Werklohnforderung im Zuge eines<br />

<strong>PPP</strong>-Projekts beim Veräußerer den Tatbestand <strong>des</strong> § 8 <strong>Nr</strong>. 1 lit. a Satz 2 und 3 GWB erfüllt. Das


- 90 -<br />

BMF teilte mit, dass nach einer aktuellen Entscheidung der für Gewerbesteuer zuständigen Vertreter<br />

der obersten Finanzbehörden <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und der Länder keine Hinzurechnung vorgenommen werde,<br />

wenn die verzinsliche Forderung zum Nennwert veräußert wird und der Zinsanspruch auf den Erwerber<br />

übergeht. Die infolge der <strong>vom</strong> <strong>PPP</strong>-Auftragnehmer zu erbringenden Finanzierungsdienstleistung<br />

befürchtete Erhöhung der Gewerbesteuerbelastung ließe sich so vermeiden.<br />

Das Schreiben ist für die Wirtschaftlichkeit von privatfinanzierten <strong>PPP</strong>-Projekten von erheblicher Bedeutung.<br />

Bisher war zu befürchten, dass die mit der Unternehmenssteuerreform 2007 beschlossene<br />

Änderung <strong>des</strong> Gewerbesteuergesetzes zu einer Steuermehrbelastung führt, die den Barwert <strong>des</strong> privaten<br />

Angebotes um 1 bis 1,5 Prozent erhöht und so die <strong>PPP</strong>-Lösung gegenüber der Eigenrealisierung<br />

(PSC) allein aus steuerlichen Gründen deutlich benachteiligt. Insoweit ist die getroffene Entscheidung<br />

sehr zu begrüßen.<br />

Es ist jedoch zu sehen, dass Bieter wie auch Vergabestellen Rechtssicherheit grundsätzlich erst nach<br />

einer Veröffentlichung der Entscheidung im Bun<strong>des</strong>steuerblatt haben. Bis dahin sollten Bieter versuchen,<br />

bei dem zuständigen Finanzamt in Erfahrung zu bringen, ob es sich der zitierten Interpretation<br />

<strong>des</strong> § 8 GewStG anschließt. Ergänzend sollte auch die Vergabestelle versuchen zu klären, ob das<br />

am Ort der Vergabestelle zuständige Finanzamt diese günstige Rechtsauffassung teilt. Im positiven<br />

Fall stünde es den Bietern dann frei, ihre Objektgesellschaft an den Ort der Vergabestelle zu verlegen.<br />

Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Rechtsanwalt Matthias Berger<br />

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