FRIEDRICH WICK, Linz - Uniconsult
FRIEDRICH WICK, Linz - Uniconsult
FRIEDRICH WICK, Linz - Uniconsult
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usinessreview<br />
AUSGABE 4/2006<br />
Das Klientenjournal der UNICONSULT - KOMPETENZ SCHAFFT VERTRAUEN<br />
Malerwerkstätte Otto Hirsch<br />
ist Preisträger des Best Business Award<br />
Steuerfreie<br />
Überstundenzuschläge<br />
Überstundenpauschalen<br />
Freibetrag für investierte<br />
Gewinne gem. § 10 EStG<br />
(Kontroll-)Rechte eines<br />
GmbH-Gesellschafters<br />
Verschärfung der Gebührenpflichten<br />
durch Rechtssprechung<br />
und Gebührenrichtlinien<br />
Verschärfung der<br />
Aufzeichnungspflichten?<br />
Due Diligence –<br />
Jeder Unternehmenserwerb will<br />
genau geprüft sein<br />
UNICONSULT<br />
KOMPETENZ SCHAFFT VERTRAUEN<br />
Oberösterreich – Salzburg<br />
Steuerberatung – Unternehmensberatung – Wirtschaftsprüfung
Wir haben Herrn Univ. Prof. Dr.<br />
Roland Girtler im Rahmen einer<br />
UNICONSULT Veranstaltung zu<br />
einem Vortrag eingeladen.<br />
Der Schauplatz des Geschehens<br />
war die „Ybbsturmstube“. Unser<br />
Klient, Hr. Gerald Kollmann, hat<br />
im Juni 2005 dieses Restaurant<br />
übernommen und sich seither mit<br />
seiner hervorragenden Küche einen<br />
sehr guten Namen in der Region<br />
gemacht.<br />
Zur Person Prof. Roland Girtler:<br />
Roland Girtler wurde am 31. 5.<br />
1941 in Wien als Sohn eines spä-<br />
UNICONSULT<br />
KOMPETENZ SCHAFFT VERTRAUEN<br />
Oberösterreich – Salzburg<br />
Steuerberatung – Unternehmensberatung – Wirtschaftsprüfung<br />
teren Landarztes und einer Landärztin<br />
geboren. Aufgewachsen in<br />
Spital am Pyhrn, besuchte er das<br />
humanistische Gymnasium im<br />
Kloster zu Kremsmünster bis zur<br />
Matura.<br />
1959 folgte die Immatrikulation<br />
an der Universität Wien und<br />
der Besuch juridischer, historischer,<br />
volkskundlicher und philosophischer<br />
Vorlesungen. Nach<br />
Feldforschungen 1969 in Kroatien<br />
promovierte Roland Girtler 1971<br />
zum Doktor der Philosophie, es<br />
folgten Feldforschungsarbeiten<br />
in Indien. 1972 wurde er zum Universitätsassistenten<br />
am Institut<br />
für Soziologie an der Universität<br />
Wien bestellt, von 1973–1975<br />
war er als Lehrbeauftragter und<br />
Assistent am Institut für Soziologie<br />
an der Universität München.<br />
1975 kehrte er an das Institut für<br />
Soziologie an der Universität Wien<br />
zurück, wo er 1979 auch habilitierte<br />
und bis heute als Professor<br />
tätig ist.<br />
Die Schilderungen über seinen persönlichen<br />
Lebenslauf als auch der<br />
derzeitigen Studien – in seiner humorvollen<br />
Art und Weise – sorgten<br />
für Unterhaltung und Erstaunen.<br />
businessreview unternehmensberatung<br />
Ein Abend mit Professor Girtler <strong>FRIEDRICH</strong><br />
Prof. Dr. Thomas Werani, Institut für<br />
Marketing, Universität <strong>Linz</strong> und<br />
Mag. Eduard Filzmoser, IFN Holding<br />
Univ. Prof. Dr. Roland Girtler und Ing. Hans-Peter Prüller,<br />
GF Forster Verkehrstechnik GmbH mit Gattin<br />
So wurden die Hintergründe und<br />
die Ursprünge unseres Dialektes,<br />
der Gaunersprache als auch noch<br />
anderer Bereiche der Kultursoziologie<br />
an diesem gemütlichen Ort<br />
vorgetragen.<br />
Zusammenfassend freuen<br />
wir uns über den gelungenen<br />
Abend und wünschen allen<br />
unseren Gästen, Freunden<br />
und Klienten in diesem Sinne<br />
ein schönes Weihnachtsfest!<br />
<strong>WICK</strong>, <strong>Linz</strong><br />
Univ. Prof. Dr. Roland Girtler<br />
Friedrich Wick, Mag. Eduard Filzmoser, Martina Fischer, Univ. Prof. Dr. Roland<br />
Girtler, Jazzprof. Karl Schaupp (von links)<br />
Mag. Gerhard Filzwieser, Industrietechnik Filzwieser GmbH mit Gattin und<br />
Mag. Raimund Hüttenbrenner, GF Forster Verkehrstechnik GmbH
Das international tätige Malereiunternehmen<br />
Otto Hirsch aus Leonding<br />
wurde im November 2006<br />
als einer der Preisträger des Best<br />
Business Award ausgezeichnet.<br />
Die Initiative des Best Business<br />
Award zeichnet Unternehmen in<br />
Bayern, Oberösterreich und Südböhmen<br />
für nachhaltiges Wirtschaften<br />
aus. Gesucht werden die<br />
so genannten „Hidden Champions“,<br />
die neben Ertragszielen auch andere<br />
Werte und Grundeinstellungen,<br />
wie soziale Verantwortung, nachhaltige<br />
Unternehmensentwicklung<br />
und eine faire Behandlung von<br />
Mitarbeitern in die Unternehmensführung<br />
mit einbeziehen.<br />
Die Auszeichnung der Unternehmensgruppe<br />
Otto Hirsch, welche<br />
UNICONSULT<br />
KOMPETENZ SCHAFFT VERTRAUEN<br />
Oberösterreich – Salzburg<br />
Steuerberatung – Unternehmensberatung – Wirtschaftsprüfung<br />
mit mehr als 200 Mitarbeitern<br />
neben Österreich auch in Polen,<br />
Tschechien, Kroatien und der Ukraine<br />
mit eigenen Gesellschaften<br />
vertreten ist, ist nicht zufällig: Herr<br />
Otto Hirsch legt großen Wert auf<br />
die Aus- und Weiterbildung bzw.<br />
die Aufstiegsmöglichkeiten von<br />
Mitarbeitern in der Unternehmensgruppe,<br />
frei nach dem Motto vom<br />
businessreview unternehmensberatung<br />
Nachfolgend die 10 Gebote der Feldforschung nach Prof. Girtler<br />
In Bezug auf seine weltweiten<br />
Forschungen erstellte er die „10<br />
Gebote der Feldforschung“. Diese<br />
sind nicht nur perfekt für die Unternehmensberatung<br />
sondern für<br />
fast alle Lebensbereiche anwendbar:<br />
1. Du sollst einigermaßen nach<br />
jenen Sitten und Regeln leben,<br />
die für die Menschen, bei denen<br />
du forschst, wichtig sind. Dies<br />
bedeutet Achtung ihrer Rituale<br />
und heiligen Zeiten, sowohl<br />
in der Kleidung als auch beim<br />
Essen und Trinken. – Si vivis<br />
Romae Romano vivito more!<br />
2. Du sollst zur Großzügigkeit und<br />
Unvoreingenommenheit fähig<br />
sein, um Werte zu erkennen<br />
und nach Grundsätzen zu urteilen,<br />
die nicht die eigenen<br />
sind. Hinderlich ist es, wenn du<br />
überall böse und hinterlistige<br />
Menschen vermutest.<br />
3. Du sollst niemals abfällig über<br />
deine Gastgeber und jene Leute<br />
reden und berichten, mit denen<br />
du Bier, Wein, Tee oder sonst<br />
etwas getrunken hast.<br />
4. Du sollst dir ein solides Wissen<br />
über die Geschichte und die<br />
sozialen Verhältnisse der dich<br />
interessierenden Kultur aneignen.<br />
Suche daher zunächst<br />
deren Friedhöfe, Märkte, Wirtshäuser,<br />
Kirchen oder ähnliche<br />
Orte auf.<br />
5. Du sollst dir ein Bild von der<br />
Geographie der Plätze und<br />
Häuser machen, auf und in<br />
denen sich das Leben abspielt,<br />
das du erforschen willst. Gehe<br />
zu Fuß die betreffende Gegend<br />
ab und steige auf einen Kirchturm<br />
oder einen Hügel.<br />
6. Du sollst, um dich von den<br />
üblichen Reisenden zu unterscheiden,<br />
das Erlebte mit dir<br />
forttragen und darüber möglichst<br />
ohne Vorurteile berichten.<br />
Daher ist es wichtig, ein<br />
Forschungstagebuch (neben<br />
den anderen Aufzeichnungen)<br />
zu führen, in das du dir jeden<br />
Tag deine Gedanken, Probleme<br />
und Freuden der Forschung,<br />
aber auch den Ärger bei dieser<br />
einträgst. Dies regt zu ehrlichem<br />
Nachdenken über dich<br />
selbst und deine Forschung an,<br />
aber auch zur Selbstkritik.<br />
7. Du sollst die Muße zum „eroepischen<br />
(freien) Gespräch“<br />
aufbringen. Das heißt, die Menschen<br />
dürfen nicht als bloße<br />
Datenlieferanten gesehen werden.<br />
Mit ihnen ist so zu sprechen,<br />
dass sie sich geachtet<br />
fühlen. Man muss sich selbst<br />
als Mensch einbringen und darf<br />
sich nicht aufzwingen. Erst so<br />
lassen sich gute Gesprächs-<br />
Malereiwerkstätte Otto Hirsch<br />
ist Preisträger des Best Business Award Mag. STEFAN MAYR, Wels<br />
„Mitarbeiter zum Mitunternehmer“,<br />
was zur Folge hat, dass Schlüsselmitarbeiter<br />
an den regionalen Gesellschaften<br />
auch beteiligt werden<br />
können.<br />
Gemäß der Unternehmensphilosophie<br />
„Unsere Baustelle ist Europa“<br />
begleitet das international tätige<br />
Unternehmen Stammkunden im<br />
Bereich Objekt bereits seit Jah-<br />
und Beobachtungsprotokolle<br />
erstellen.<br />
8. Du sollst dich bemühen, deine<br />
Gesprächspartner einigermaßen<br />
einzuschätzen. Sonst kann<br />
es sein, dass du hineingelegt<br />
oder bewusst belogen wirst.<br />
9. Du sollst dich nicht als Missionar<br />
oder Sozialarbeiter aufspielen.<br />
Es steht dir nicht zu, „erzieherisch“<br />
auf die vermeintlichen<br />
„Wilden“ einzuwirken.<br />
Du bist kein Richter, sondern<br />
lediglich Zeuge!<br />
10. Du musst eine gute Konstitution<br />
haben, um dich am Acker,<br />
in stickigen Kneipen, in der<br />
Kirche, in noblen Gasthäusern,<br />
im Wald, im Stall, auf<br />
staubigen Straßen und auch<br />
sonst wo wohl zu fühlen. Dazu<br />
gehört die Fähigkeit, jederzeit<br />
zu essen, zu trinken und zu<br />
schlafen.<br />
ren erfolgreich in ganz Europa.<br />
Dies ist nur durch ein hohes Maß<br />
an Flexibilität und einer hohen<br />
Ver trauensbasis zwischen Unternehmen,<br />
Kunden und Mitarbeitern<br />
möglich.<br />
Im Vordergrund der strategischen<br />
Ausrichtung des Unternehmens<br />
steht die Entwicklung einer nachhaltig<br />
erfolgreichen, internationalen<br />
Unternehmensstruktur.<br />
Die UNCONSULT gratuliert der Unternehmensgruppe<br />
Otto Hirsch zu<br />
dieser Auszeichnung ganz besonders.<br />
Weitere Informationen zum Verein<br />
bzw. zur Prämierung finden Sie<br />
unter: http://www.bestbusiness<br />
award.com
ANDREA BAUER<br />
Ried im Innkreis<br />
Nach einem Urteil des Verwaltungsgerichtshofes<br />
(VwGH) nimmt das<br />
Finanzamt nun die steuerbegünstigte<br />
Überstundenregelung vieler<br />
Arbeitnehmer unter die Lupe.<br />
Die Entlohnung von Überstunden<br />
erfolgt oft mit einer Überstundenpauschale.<br />
Der Sinn einer derartigen<br />
Regelung besteht darin, dass<br />
mittels eines monatlich gleich bleibenden<br />
Betrages allfällig geleistete<br />
Überstunden bezahlt werden sollen,<br />
ohne dass man ständig mit der Ermittlung<br />
der tatsächlich geleisteten<br />
Überstunden beschäftigt ist. Dieser<br />
UNICONSULT<br />
KOMPETENZ SCHAFFT VERTRAUEN<br />
Oberösterreich – Salzburg<br />
Steuerberatung – Unternehmensberatung – Wirtschaftsprüfung<br />
businessreview steuerberatung<br />
Steuerfreie Über stunden zuschläge<br />
Überstundenpauschalen<br />
Betrag wird zusätzlich zum Lohn<br />
oder Gehalt gewährt und im Regelfall<br />
in einer eigens dafür angelegten<br />
Lohnart verrechnet. Wird eine Überstundenpauschale<br />
vereinbart muss<br />
Folgendes beachtet werden:<br />
Be obachtungszeitraum:<br />
Es muss ein Beobachtungszeitraum<br />
vereinbart werden, innerhalb<br />
dessen der für die tatsächlich geleistete<br />
n Überstunden zustehende<br />
Entlohnungsanspruch mit den<br />
mittels Überstundenpauschale geleisteten<br />
Entlohnungen verglichen<br />
wird.<br />
Wird kein Beobachtungszeitraum<br />
vereinbart, so gelten automatisch<br />
12 Monate.<br />
Ergibt sich nach Ablauf des Beobachtungszeitraumes<br />
eine Unterdeckung<br />
(es sind tatsächlich mehr<br />
Überstunden angefallen als der<br />
Arbeitgeber bezahlt), so muss der<br />
Arbeitgeber diese Unterdeckung<br />
durch eine Nachzahlung ausgleichen.<br />
Hat der Arbeitgeber zu viel<br />
bezahlt, so hat er im Regelfall keine<br />
Rückforderungsmöglichkeiten.<br />
Widerrufsvorbehalt:<br />
Wird das Überstundenpauschale<br />
nicht ausdrücklich mit einem<br />
Widerrufsvorbehalt versehen, so<br />
kann es der Arbeitgeber ohne Einvernehmen<br />
mit dem Arbeitnehmer<br />
nicht einseitig „einstellen“, selbst<br />
wenn keine Überstunden mehr geleistet<br />
werden (Ausnahme: wenn<br />
Überstunden von schwangeren<br />
Frauen nicht mehr geleistet werden<br />
dürfen. In diesem Fall benötigt<br />
man keinen Widerrufsvorbehalt).<br />
Daher sollten sowohl Überstundenpauschale<br />
als auch Widerrufsvorbehalt<br />
unbedingt schriftlich vereinbart<br />
werden.<br />
Besteuerung von Überstunden<br />
Aus dem Pauschale können monatlich<br />
fünf steuerfreie Zuschläge<br />
„herausgeschält“ werden, höchstens<br />
aber € 43,–.<br />
Kündigung während des Krankenstandes –<br />
Entgeltfortzahlung auch im neuen Arbeitsjahr<br />
Bei einem über das Arbeitsjahr<br />
andauernden Krankenstand entsteht<br />
im neuen Arbeitsjahr auch<br />
dann ein neuer Entgeltfortzahlungsanspruch,<br />
wenn das Arbeitsverhältnis<br />
im alten Arbeitsjahr<br />
wirksam beendet wurde.<br />
(OGH 90bA 115/05k vom 7. Juni<br />
2006)<br />
Wird daher ein Arbeiter während<br />
des Krankenstandes gekündigt<br />
und beginnt ein neues Arbeitsjahr<br />
zwar erst nach Ablauf der<br />
Kün digungsfrist, aber noch wäh-<br />
rend des fortdauernden Krankenstandes,<br />
so entsteht mit Beginn<br />
des neuen Arbeitsjahres ein neuer<br />
Entgeltfortzahlungsanspruch<br />
(§ 5 EFZG).<br />
Beispiel:<br />
Buffetkassiererin, Eintritt 21. 4.<br />
1996<br />
Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit<br />
vom 1. 3. 2006 bis 1. 7.<br />
2006 Kündigung Arbeitgeber mit<br />
Schreiben vom 29. 3. 2006 zum<br />
14. 4. 2006<br />
Lösung:<br />
Ansprüche der Arbeitnehmerin:<br />
volles Entgelt vom 1.3. bis 20. 4.<br />
2006<br />
NEU: ab 21. 4. beginnt neues Arbeitsjahr,<br />
daher neuer Anspruch<br />
= 8 Wochen volles und 4 Wochen<br />
halbes Entgelt<br />
Für die Erstattung der Abmeldung<br />
zur Sozialversicherung bedeutet<br />
dies, dass sich das Ende des<br />
Entgeltanspruches maximal um<br />
den Entgeltfortzahlungsanspruch<br />
Wird für Sonntagsüberstunden<br />
bzw. für Feiertags- oder Nachtarbeitsüberstunden<br />
ein eigenes<br />
Pauschale bezahlt, so kann hier<br />
ebenso ein steuerfreier Zuschlag<br />
„herausgeschält“ werden. Voraussetzung<br />
dafür ist die genaue<br />
Aufzeichnung der geleisteten Arbeitsstunden.<br />
Zuschläge für Sonntags-, Feiertags-<br />
und Nachtarbeit sind höchstens<br />
bis € 360,– im Monat steuerfrei<br />
(Ausnahme bei überwiegender<br />
Arbeit in der Nacht € 540,– im<br />
Monat).<br />
In der Praxis kommt es nicht selten<br />
vor, dass viele pauschale Überstunden<br />
– Abgeltungen nur wegen<br />
der steuerlichen Begünstigung verbucht<br />
werden. Dabei ist jedoch zu<br />
beachten, dass die Auszahlung einer<br />
steuerbegünstigten Überstundenarbeit<br />
nur zulässig ist, wenn<br />
die Mehrarbeit detailliert festgelegt<br />
und aufgezeichnet wird.<br />
HARALD HAGMAIR,<br />
Wels<br />
(je nach zugebrachter Dienstzeit)<br />
verlängert.<br />
Die OGH-Entscheidung ist ab<br />
1. Jänner 2007 anzuwenden.
Ab 1. Jänner 2007 steht diese<br />
Begünstigung allen natürlichen<br />
Personen zu, die den Gewinn gem.<br />
§ 4 Abs. 3 EStG (Einnahmen-/<br />
Ausgabenrechnung) ermitteln.<br />
Die Fördergrenze liegt bei einem<br />
Gewinn von € 1 Mio. idHv. 10 %.<br />
Der Freibetrag von höchstens<br />
€ 100.000,– führt zu einer maximalen<br />
Steuerersparnis von € 50.000,–,<br />
wenn im Ausmaß des Freibetrages<br />
die Anschaffung begünstigter, abnutzbarer<br />
Wirtschaftsgüter oder<br />
bestimmter Wertpapiere erfolgt,<br />
die mindestens 4 Jahre im Betriebsvermögen<br />
(Aufnahme ins Anlagenverzeichnis)<br />
gehalten werden<br />
müssen. Bei vorzeitigem Ausscheiden<br />
derselben (Wertpapiere können<br />
nachgeschafft werden) ist der anteilige<br />
Freibetrag zum vollen Steuersatz<br />
zu versteuern. Damit wurde<br />
eine neue Form des steuerbegünstigten<br />
Wertpapiersparens in inländischen<br />
Schuldverschreibungen<br />
und Investmentfondsanteilen<br />
eingeführt. Es ist davon auszugehen,<br />
dass die Begünstigung auch<br />
bei bestimmten Steuerpauschalierungen<br />
(Künstler, Schriftsteller<br />
und Handelsagenten) anwendbar<br />
sein wird. Ebenfalls ist es möglich,<br />
mittels Wertpapieren Investitionen<br />
anzusparen: Werden Wertpapiere<br />
vor Ablauf der Behaltefrist ver kauft<br />
aber entsprechend begünstigte<br />
Wirtschaftsgüter stattdessen angeschafft,<br />
erfolgt ebenfalls keine<br />
Nachversteuerung. TiPP: Für eine<br />
maximale Ausnutzung des Freibetrages<br />
für investierte Gewinne<br />
gilt es ab sofort Aufwendungen in<br />
2006 vorziehen und Einnahmen in<br />
2007 zu verschieben um einen maximalen<br />
Gewinn 2007 zu erzielen.<br />
Halber Steuersatz für nicht entnommenen<br />
Gewinn gem. § 11 a<br />
EStG<br />
Diese Begünstigung steht seit<br />
2004 nur natürlichen Personen zu,<br />
mit Einkünften aus Land- & Forstwirtschaft<br />
und Gewerbebetrieb, bei<br />
Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 1<br />
UNICONSULT<br />
KOMPETENZ SCHAFFT VERTRAUEN<br />
Oberösterreich – Salzburg<br />
Steuerberatung – Unternehmensberatung – Wirtschaftsprüfung<br />
EStG (Bilanzierung) bis zu einer<br />
Höhe von € 100.000,–, wodurch<br />
eine maximale Steuerersparnis<br />
von € 25.000,– erzielbar ist. Bei<br />
einem Abfall des Eigenkapitals in<br />
den folgenden 7 Jahren ist dieser<br />
aber mit dem halben Steuersatz<br />
nachzuversteuern.<br />
Verzinsung des Eigenkapitalzuwachses<br />
gem. § 11 EStG<br />
Seit 2000 ist die laut Gesetz ermittelte<br />
angemessene Verzinsung<br />
des Kapitalzuwachses als Betriebsausgabe<br />
abzugsfähig und<br />
als Sondergewinn gem. § 37 Abs.<br />
8 EStG mit 25 % zu versteuern.<br />
Diese Begünstigung gilt für alle<br />
Steuerpflichtigen, die den Gewinn<br />
durch Betriebsvermögensvergleich<br />
ermitteln. Der aktuelle Zinssatz<br />
für 2006 beträgt 3,79 %. Da die<br />
Körperschaftsteuer seit 2005 ebenfalls<br />
25 % beträgt, ist für Kapitalgesellschaften<br />
damit keine Steuerbegünstigung<br />
mehr verbunden.<br />
Diskriminierung der Freiberufler<br />
in § 11 a EStG<br />
Von der Begünstigung der Besteuerung<br />
mit dem halben Steuersatz<br />
des nicht entnommenen Gewinnes<br />
sind die Freiberufler ausgeschlossen,<br />
selbst dann, wenn sie den Gewinn<br />
durch Betriebsvermögensvergleich<br />
ermitteln würden. Der VfGH<br />
businessreview steuerberatung<br />
Freibetrag für investierte Gewinne gem. § 10 EStG<br />
Mag. WOLFGANG WINDISCHBAUER<br />
Wels<br />
12. 6. 2006, B3334/05-11 sieht<br />
darin eine Ungleichbehandlung der<br />
Einkünfte aus selbständiger Arbeit<br />
und hat ein Gesetzesprüfungsverfahren<br />
eingeleitet. Da ab 2007 aber<br />
der Gesetzgeber – auch für Freiberufler<br />
– nunmehr die Begünstigung<br />
eines neuen Freibetrages für investierte<br />
Gewinne nach § 10 EStG eingeführt<br />
hat, wurde inzwischen die<br />
Benachteiligung zumindest teilweise<br />
beseitigt. Die Entscheidung<br />
darf daher mit Spannung erwartet<br />
werden.<br />
Tipps & Trends<br />
Termine<br />
Schlussfolgerung: Im Vergleich<br />
zum Freibetrag für investierte<br />
Gewinne ist der Verwaltungsaufwand<br />
für die Inanspruchnahme der<br />
Begünstigungen für nicht entnommene<br />
Gewinne bzw. der Verzinsung<br />
des Eigenkapitalzuwachses unverhältnismäßig<br />
größer. Beim nicht<br />
entnommenen Gewinn droht die<br />
Nachversteuerung beim Abfall des<br />
Eigenkapitals sieben Jahre lang,<br />
weshalb diese Begünstigung nur<br />
bei stabilen künftigen Gewinnen<br />
und Privatentnahmen geeignet ist.<br />
Faxrechnung bis Ende 2007 verlängert<br />
Das BMF hatte mit Information vom 29. 11. 2005 die Möglichkeit,<br />
Rechnungen mittels Fax zu übermitteln, bis zum Ende des Jahres 2006<br />
verlängert. Da die Schwierigkeiten in der Umstellung auf die Rechnungslegung<br />
mit elektronischer Signatur bei zahlreichen Unternehmen<br />
weiterhin besteht, hat das BMF verlautet, dass Rechnungen bis 31. 12.<br />
2007 mittels Fax übermittelt werden können.<br />
Aktuelle Zinssätze für Stundung, Aussetzung und<br />
Anspruchsverzinsung<br />
Aufgrund diverser Zinserhöhungen durch die EZB wurde mit Wirkung<br />
11. 10. 2006 der Basiszinssatz von 1,97 % auf 2,67 % erhöht.<br />
Seit 11. 10. 2006 beträgt daher der Zinssatz für Stundungszinsen<br />
7,17 % per anno und der Zinssatz für Aussetzungs- und Anspruchszinsen<br />
4,67 % per anno.<br />
Achtung, zahlen Sie nicht zu viel<br />
Bei Eintragung in das Firmenbuch / Veränderungen im Firmenbuch bzw.<br />
bei Einreichung des Jahresabschlusses beim Firmenbuch sind nur zu<br />
bezahlen: Die Gebühr bei Gericht in Höhe von € 42,– sowie die Rechnung<br />
von der Wiener Zeitung über € 50,88 inkl. USt.<br />
Wir begrüßen neu in unserem Team<br />
LINZ: Frau Renate Pree im Sekretariat<br />
Gratulation<br />
Herr Mag. Rene Orth (UNICONSULT Wels) hat die Prüfung zum Wirtschaftstreuhänder-Steuerberater<br />
erfolgreich bestanden.
Welche Möglichkeiten hat ein<br />
GmbH-Gesellschafter, auf pflichtwidriges<br />
Verhalten der Organe<br />
zu reagieren? Die wesentlichsten<br />
Mitverwaltungsrechte eines Gesellschafters<br />
konzentrieren sich<br />
auf das Teilnahme-, Auskunftsund<br />
Stimmrecht im Rahmen der<br />
Generalversammlung. Die Informationsmöglichkeiten,<br />
die jedem<br />
einzelnen Gesellschafter zustehen,<br />
beschränken sich jedoch nicht auf<br />
die Generalversammlung. Der folgende<br />
Artikel gibt einen Überblick<br />
über abseits der Generalversammlung<br />
zur Verfügung stehende Informationsmöglichkeiten.<br />
Bucheinsichtsrecht<br />
Die fundamentalen Informationsinteressen<br />
der Gesellschafter sind<br />
in § 22 Abs 2 GmbHG geregelt:<br />
„Jedem Gesellschafter sind ohne<br />
Verzug nach Aufstellung des Jahresabschlusses<br />
samt Lagebericht<br />
und des Konzernabschlusses samt<br />
Konzernlagebericht Abschriften<br />
zuzusenden. Er kann innerhalb von<br />
vierzehn Tagen vor der zur Prüfung<br />
des Jahresabschlusses berufenen<br />
Versammlung der Gesellschafter<br />
oder vor Ablauf der für die schriftliche<br />
Abstimmung festgesetzten<br />
Frist in die Bücher und Schriften der<br />
Gesellschaft Einsicht nehmen.“<br />
Der Gesetzgeber hat somit jedem<br />
Gesellschafter die Möglichkeit<br />
gegeben, sich über die wirtschaftliche<br />
Lage der Gesellschaft zu informieren<br />
bzw. sich auf die Generalversammlung<br />
vorzubereiten.<br />
Umfassender Informationsanspruch<br />
Nach Auffassung des OGH stehen<br />
den Gesellschaftern der GmbH<br />
auch außerhalb der Generalversammlung<br />
umfassende – nicht<br />
näher zu begründende – Informationsansprüche<br />
zu (OGH 9. 9. 1990<br />
OGH 6 Ob 17/90). Dieser Informationsanspruch<br />
steht nicht nur<br />
Gesellschaftern mit aufrechter<br />
Mitgliedschaft, sondern auch ausgeschiedenen<br />
Gesellschaftern zu.<br />
Das Informationsinteresse des Ge-<br />
UNICONSULT<br />
KOMPETENZ SCHAFFT VERTRAUEN<br />
Oberösterreich – Salzburg<br />
Steuerberatung – Unternehmensberatung – Wirtschaftsprüfung<br />
sellschafters ist bei außergerichtlicher<br />
Geltendmachung konkret<br />
darzulegen und betrifft Unterlagen<br />
der Zeit seiner Mitgliedschaft. Der<br />
Informationsanspruch des Gesellschafters<br />
wird dort beschränkt, wo<br />
gesellschaftsfremde, die Gesellschaft<br />
schädigende Interessen verfolgt<br />
werden (zB die Informationen<br />
sollen für Konkurrenzunternehmen<br />
verwendet werden – siehe auch<br />
OGH 24. 7. 1997, 6 Ob 215/97d).<br />
Minderheitenrechte<br />
Neben den bereits erwähnten Individualrechten<br />
sieht das GmbHG<br />
zusätzlich Minderheitenrechte vor;<br />
ein Zusammenschluss mehrerer<br />
Gesellschafter zur Erreichung des<br />
notwendigen Quorums ist möglich.<br />
Ein wichtiges Mittel, um ein<br />
etwaiges pflichtwidriges Verhalten<br />
der Organe feststellen zu können,<br />
ist die Revisorbestellung. Gesellschafter,<br />
deren Stammeinlage<br />
10 % des Stammkapitals oder<br />
den Nennbetrag von mindestens<br />
€ 700.000,– erreichen, können<br />
nach einem ablehnenden Gesellschafterbeschluss<br />
einen Revisor<br />
zur Prüfung des letzten Jahresabschlusses<br />
durch Gerichtsbeschluss<br />
bestellen.<br />
Weitere Minderheitenrechte von<br />
Gesellschaftern sind:<br />
businessreview steuerberatung<br />
(Kontroll-)Rechte eines GmbH-Gesellschafters<br />
Dr. ALFRED RUMPL<br />
Ried im Innkreis<br />
Geltendmachung von Ersatzansprüchen<br />
gegen Gesellschafter,<br />
Geschäftsführer oder<br />
Aufsichtsrat, wenn dies durch<br />
Gesellschafterbeschluss zuvor<br />
abgelehnt oder gar über einen<br />
entsprechenden Antrag nicht<br />
abgestimmt wurde.<br />
Gesetz- oder gesellschaftsvertragwidrige<br />
Zahlungen an Gesellschafter<br />
sind von diesen zurückzuerstatten,<br />
ausgenommen<br />
sie wurden in gutem Glauben<br />
als Gewinnanteil bezogen.<br />
Sofern im Gesellschaftsvertrag<br />
nicht ein geringer Teil hierzu<br />
berechtigt wurde, können<br />
10 % des Stammkapitals eine<br />
Generalversammlung einberufen<br />
und Tagesordnungspunkte<br />
aufnehmen lassen (§§ 37, 38<br />
GmbHG).<br />
Die Belastung der Steuerpflichtigen<br />
durch Rechtsgeschäftsgebühren<br />
droht sich durch die rege<br />
Aktivität der Finanzverwaltung<br />
bzw. der Höchstgerichte erheblich<br />
zu verschärfen.<br />
In einem Anfang Oktober 2006<br />
veröffentlichten Erkenntnis hat<br />
der VwGH die Gebührenpflicht von<br />
Softwarelizenzverträgen ausgesprochen.<br />
Der VwGH kam zum Ergebnis,<br />
dass die in der Praxis gebräuchlichenSoftwarelizenzverträge<br />
als bloße Werknutzungsbewilligungen<br />
anzusehen sind. Dem steht<br />
aber die österreichweit gehandhabte<br />
Praxis sowie die herrschende<br />
Meinung im Schrifttum gegenüber,<br />
dass auch Softwarelizenzverträge<br />
Werknutzungsberechtigungen im<br />
Sinn des Urheberrechtsgesetzes<br />
darstellen und somit von der Ge-<br />
Ein Drittel des Stammkapitals<br />
kann ein Aufsichtsratmitglied<br />
entsenden.<br />
Gesellschafter mit 10 % des<br />
Stammkapitals können ein Aufsichtsratsmitglied<br />
bei Vorliegen<br />
eines wichtigen Grundes durch<br />
das Gericht abberufen lassen.<br />
Gesellschafter, deren Stammeinlage<br />
10 % des Stammkapitals<br />
oder den Nennbetrag von mindestens<br />
€ 1,4 Mio. erreichen,<br />
können bei kleinen GmbHs die<br />
Erstellung eines vollständigen<br />
Anhanges zur Bilanz verlangen.<br />
Sperrminorität: Das nötige Stimmengewicht<br />
ergibt sich aus den<br />
jeweiligen Mehrheitsregeln; ist<br />
für einen Beschluss bspw. eine<br />
¾-Mehrheit vorgesehen, so<br />
kann dieser durch 25 % +<br />
1 Stimme verhindert werden.<br />
Verschärfung der Gebührenpflichten<br />
durch Rechtssprechung<br />
und Gebührenrichtlinien<br />
Mag. RENE ORTH, Wels<br />
bühr befreit sind. Zukünftig wird<br />
somit die Softwarelizenzierung nur<br />
mehr dann gebührenbefreit sein,<br />
wenn der Kunde nach dem Vertrag<br />
auch das Recht hat, die Software<br />
zu vervielfältigen, zu verbreiten<br />
oder anderweitig wirtschaftlich zu<br />
verwerten.<br />
Die durch das BMF veröffentlichten<br />
Gebührenrichtlinien werden<br />
in vielen Bereichen zu einer Verschärfung<br />
gegenüber der früher<br />
oft uneinheitlichen Praxis der Finanzämter<br />
für Gebühren und Verkehrssteuern<br />
führen.<br />
Es ist also dringend zu raten, die<br />
eventuell verwendeten Musterverträge<br />
gebührenrechtlich zu<br />
optimieren und steht Ihnen Ihr<br />
UNICONSULT Steuerberater als<br />
Ansprechperson für einen Gebührencheck<br />
gerne zur Verfügung.
UNICONSULT<br />
KOMPETENZ SCHAFFT VERTRAUEN<br />
Oberösterreich – Salzburg<br />
Steuerberatung – Unternehmensberatung – Wirtschaftsprüfung<br />
Verschärfung der Aufzeichnungspflichten?<br />
Mag. JÖRG ROSSDORFER, Ried im Innkreis<br />
Beginnend mit Jänner 2007 sollten<br />
die Formvorschriften für die<br />
Führung von Büchern und Aufzeichnungen<br />
verschärft werden.<br />
Die Zielsetzung, die hinter dieser<br />
grundlegenden Änderung stand,<br />
war, dass dadurch der Steuerbetrug<br />
bekämpft werden sollte und<br />
vor allem die neue und umfangreiche<br />
Prüfsoftware ACL der Finanz<br />
effektiv in Einsatz gebracht<br />
werden könnte.<br />
Die nunmehr vorliegende Verordnung<br />
sieht allerdings doch erhebliche<br />
Erleichterungen vor.<br />
Aufgrund der VO BGBl II Nr.<br />
441/2006 des BMF vom 21. 11.<br />
2006 („Barbewegungs-VO“) wird<br />
Einreichung des Jahresabschlusses<br />
beim Firmenbuch<br />
Erstmals für die Jahresabschlüsse<br />
zum 31. 12. 2007 per 30. 9. 2008<br />
muss die Einreichung des Jahresabschlusses<br />
beim Firmenbuch<br />
elektronisch erfolgen und zwar<br />
für Kapitalgesellschaften, bei denen<br />
die Erlöse in den letzten 12<br />
Monaten vor dem Bilanzstichtag<br />
€ 70.000,– überschritten haben.<br />
Andernfalls kann die Einreichung<br />
weiterhin in Papierform erfolgen.<br />
Keine Offenlegungspflichten bestehen<br />
nach wie vor für Einzelunternehmen<br />
und Personengesellschaften,<br />
wohl aber wenn es<br />
sich um eine GmbH bzw. AG & Co<br />
handelt.<br />
die vereinfachte Losungsermittlung<br />
durch Kassasturz zugelassen,<br />
wenn der Nettoumsatz in den zwei<br />
vorangegangenen Wirtschaftsjahren<br />
€ 150.000,–/Wirtschaftsjahr/Betrieb<br />
nicht überschritten<br />
hat.<br />
Wird die Umsatzgrenze von<br />
€ 150.000,– überschritten, so ist<br />
im Folgejahr die Losungsermittlung<br />
durch Kassasturz noch zulässig,<br />
erst ab Beginn des zweitfolgenden<br />
Wirtschaftsjahres sind<br />
Einzelaufzeichnungen zu führen.<br />
Ein einmaliges Überschreiten der<br />
Umsatzgrenze bis 15 % innerhalb<br />
von drei Wirtschaftsjahren ist unbeachtlich,<br />
ein Überschreiten bis<br />
Die Nichteinreichung des Jahresabschlusses<br />
zum 31. 12. 2005<br />
von Kapitalgesellschaften an das<br />
Firmenbuchgericht bis spätestens<br />
9 Monate nach dem Bilanzstichtag<br />
ist mit einer Zwangsstrafe von bis<br />
zu € 3.600,– bedroht. Eine Erhöhung<br />
kann ab 1. Juli 2006 verhängt<br />
werden, wenn die Einreichung nicht<br />
zwei Monate nach Rechtskraft<br />
der Erstvorschreibung erfolgt und<br />
zwar in der Höhe von bis zu weiteren<br />
€ 3.600,–.<br />
Für mittelgroße Kapitalgesellschaften<br />
erhöht sich der Betrag<br />
bis zu € 10.800,– und für große<br />
Kapitalgesellschaften auf bis zu<br />
15 % führt jedoch zum Wegfall<br />
der Zulässigkeit der vereinfachten<br />
Losungsermittlung, wenn auch in<br />
einem der beiden vorangegangenen<br />
Wirtschaftsjahre eine Überschreitung<br />
bis 15 % vorgelegen ist.<br />
Die VO sieht folgende Übergangsregelungen<br />
vor:<br />
Betriebe, die bisher eine vereinfachte<br />
Losungsermittlung<br />
vorgenommen haben, werden<br />
bei Überschreiten der Umsatzgrenze<br />
in den Wirtschaftsjahren<br />
2005 und 2006 frühestens mit<br />
1. 1. 2008 zu Einzelaufzeichnungen<br />
verpflichtet.<br />
DORIS FRAUENBERGER<br />
Marchtrenk<br />
€ 21.600,–, wenn die Einreichung<br />
auch nach der 2. Vorschreibung<br />
der Zwangsstrafe nicht erfolgt.<br />
businessreview steuerberatung<br />
Betriebe, die schon bisher<br />
Einzelaufzeichnungen geführt<br />
und die Umsatzgrenze von<br />
€ 150.000,– im Wirtschaftsjahr<br />
überschritten haben, sind<br />
2007 und 2008 nicht berechtigt,<br />
eine vereinfachte Losungsermittlung<br />
vorzunehmen.<br />
Unabhängig von der Umsatzgrenze<br />
ist die Losungsermittlung durch<br />
Kassasturz zulässig bei Verkäufen<br />
an öffentlich zugängigen Orten,<br />
wenn diese Verkäufe nicht in<br />
oder nicht in Verbindung mit fest<br />
umschlossenen Räumlichkeiten<br />
durchgeführt werden (gilt zB für<br />
Eisverkäufer, nicht hingegen für<br />
Eissalons oder Taxilenker).<br />
Eine Losungsermittlung durch<br />
Kassasturz ist nicht zulässig, wenn<br />
ohnehin die einzelnen Bareingänge<br />
so aufgezeichnet werden, dass<br />
die Tageslosung ermittelt werden<br />
kann.<br />
Weitere Erläuterungen des BMF<br />
zur Barbewegungs-VO:<br />
Aus der Verpflichtung, Bareingänge<br />
und Barausgänge einzeln<br />
aufzuzeichnen, ergibt sich keine<br />
Verpflichtung zur Nutzung elektronischer<br />
Registrierkassensysteme.<br />
So können die Barbewegungen<br />
zB auch durch Paragondurchschriften,<br />
händische Aufschreibungen,<br />
Registrierkassenstreifen<br />
von mechanischen Registrierkassen,<br />
Losungsblätter, Strichlisten<br />
oder elektronische Kassensysteme<br />
aufgezeichnet werden. Es muss<br />
jedoch gesichert sein, dass die Tageseinnahmen<br />
durch Summenbildung<br />
der einzelnen Geschäftsfälle<br />
ermittelt werden können.<br />
Um zusätzliche Aufzeichnungen<br />
bei bereits bestehenden Kassensystemen<br />
zu vermeiden, wird bei<br />
gesammelter Abrechnung etwa<br />
im Bereich der Gastronomie die<br />
Tischabrechnung des Kellners<br />
(wenn aufgrund der bestehenden<br />
Kassensysteme der einzelne Tisch<br />
boniert wird, aber die Gäste zeitnah<br />
einzeln bar bezahlen) auch als<br />
Einzeleingang gesehen.
IMPRESSUM:<br />
UNICONSULT<br />
KOMPETENZ SCHAFFT VERTRAUEN<br />
Oberösterreich – Salzburg<br />
Steuerberatung – Unternehmensberatung – Wirtschaftsprüfung<br />
Due Diligence –<br />
Jeder Unternehmenserwerb will genau geprüft sein<br />
In den letzten Jahren hat in der<br />
heimischen Wirtschaft ein massiver<br />
Konzentrationsprozess stattgefunden,<br />
der nicht zuletzt auch<br />
durch spektakuläre Übernahmen<br />
(zB Siemens-VA Tech, T-Mobile<br />
und Telering etc) gekennzeichnet<br />
war. Doch nicht nur große Unternehmen,<br />
sondern auch KMUs beteiligen<br />
sich zunehmend an Unternehmensakqusitionen.<br />
Dabei sollte<br />
sich der Erwerber jedoch nicht<br />
nur auf seine Erfahrung und sein<br />
„Bauchgefühl“ verlassen, sondern<br />
sollte einen Unternehmenserwerb<br />
sorgfältig prüfen. Eine derartige<br />
Prüfung wird als „Due Diligence“<br />
(wörtlich übersetzt: „gebührende<br />
Sorgfalt“) bezeichnet. Dabei<br />
durchleuchtet ein potentieller Käufer<br />
die Bilanzen des Zielobjektes,<br />
prüft rechtliche Hindernisse und<br />
beurteilt vor allem auch das wirtschaftlicheEntwicklungspotential<br />
eines Unternehmens (Zielobjektes).<br />
Im Einzelnen besteht eine Due<br />
Diligence aus mehreren Teilbereichen:<br />
Legal Due Diligence: Prüfung<br />
der rechtlichen und vertraglichen<br />
Verhältnisse des Unternehmens<br />
sowie Optimierung<br />
der Vertragsgestaltung durch<br />
Rechtsanwälte.<br />
Tax Due Diligence: Prüfung der<br />
steuerlichen Verhältnisse und<br />
Identifizierung möglicher steuerlicher<br />
Risiken (zB kommende<br />
Betriebsprüfungen) durch<br />
Wirtschaftstreuhänder. Weiters<br />
steht auch die optimale steuerliche<br />
Gestaltung des Transaktionsprozesses<br />
im Mittelpunkt.<br />
Financial Due Diligence:<br />
Prüfung der Jahresabschlüsse<br />
(idR der letzten zwei bis drei<br />
Jahre) im Hinblick auf Risiken,<br />
die aus der Überbewertung<br />
von Vermögenswerten bzw. der<br />
Unterbewertung von Schulden<br />
resultieren. Weiters werden<br />
auch stille Reserven, die bei der<br />
Kaufpreisermittlung eine Rolle<br />
spielen, identifiziert.<br />
Die Financial Due Diligence führt<br />
ein Steuer- oder Unternehmensberater<br />
durch. Dabei wird auch<br />
die Plausibilität und Konsistenz<br />
der Unternehmensplanung geprüft<br />
und das wirtschaftliche<br />
Entwicklungspotential kritisch<br />
beleuchtet.<br />
Human Resource Due Diligence:<br />
Dieser Teil umfasst die<br />
Analyse der Personalstruktur,<br />
der Qualifikation der Mitarbeiter<br />
sowie der arbeits- und sozialrechtlichenRahmenbedingungen.<br />
Medieninhaber, Herausgeber und Redaktion:<br />
UNICONSULT Unternehmensberatung GmbH, 4600 Wels, Edisonstraße 2,<br />
Telefon: ++43 (0)7242/42343, Fax: ++43 (0)7242/42343-15,<br />
e-mail: welsoffice@uniconsult.at·<br />
Layout: gruber.grafik, 4921 Hohenzell, Tel. ++43 (0)7752/86298<br />
Druckabwicklung: Der Druck-Partner, 4600 Wels, Tel. ++43 (0)699/10099683<br />
Erscheinung: 4-mal jährlich<br />
Eine Haftung für den Inhalt kann trotz sorgfältiger Bearbeitung nicht<br />
übernommen werden.<br />
businessreview unternehmensberatung<br />
IT-Due Diligence: Die Prüfung<br />
der EDV (Sicherheit, IT-Kosten,<br />
Verträge, etc) gewinnt ebenfalls<br />
zunehmend an Bedeutung und<br />
sollte unbedingt durch erfahrene<br />
IT-Fachleute durchgeführt<br />
werden.<br />
Commercial Due Diligence:<br />
Dabei wird die strategische Positionierung<br />
des Unternehmens<br />
geprüft, Absatz-, Preis- und<br />
Marktanteilsinformationen mit<br />
dem Branchenschnitt verglichen<br />
und die Attraktivität der erzeugten<br />
Produkte beurteilt.<br />
Eine Commercial Due Diligence<br />
kann beispielsweise durch<br />
Marktforschungsinstitute, oft<br />
aber auch durch den Erwerber<br />
selbst (der die Branche sehr<br />
genau kennt), durchgeführt<br />
werden.<br />
Technical Due Diligence:<br />
Technische Sachverständige<br />
beurteilen dabei das technische<br />
Know-How des Unternehmens.<br />
Dies spielt insbesondere dann<br />
eine Rolle, wenn der Wert des<br />
Unternehmens vor allem auf<br />
Patenten oder Produktionsverfahren<br />
beruht.<br />
Bei kleineren Unternehmen werden<br />
einzelne Prüfungsbereiche oftmals<br />
eine unterschiedliche Bedeutung<br />
haben. Es ist daher nicht immer<br />
Mag. Dr. JOSEF RUMPL<br />
Ried im Innkreis<br />
erforderlich, sämtliche aufgezählten<br />
Bereiche im Rahmen einer Due<br />
Diligence bis ins letzte Detail zu<br />
prüfen. Auf eine Financial- und<br />
Tax-Due Diligence bzw. eine Legal<br />
Due Diligence durch externe Spezialisten<br />
sollte aber keinesfalls<br />
verzichtet werden.<br />
Kritisch sollte im Rahmen einer<br />
Due Diligence der Umstand gewürdigt<br />
werden, wenn das geprüfte<br />
Unternehmen nur überholte Zahlen<br />
vorlegt oder wichtige Informationen<br />
gar nicht oder nur sehr lückenhaft<br />
dem potentiellen Erwerber zur<br />
Verfügung stellt. Auch die Vorlage<br />
allzu optimistischer Planungsrechnungen,<br />
die in keinem Verhältnis zu<br />
vergangenen Entwicklungen stehen,<br />
sollten stets kritisch beurteilt<br />
werden. Oftmals lassen sich auch<br />
aus dem Auftreten des Verkäufers<br />
während der Due Diligence Rückschlüsse<br />
auf die Professionalität<br />
und Organisation des Zielobjektes<br />
ziehen.<br />
Österreichische Post AG · Info.Mail · Entgelt bezahlt