PR-Handbuch - Vielfalt tut gut
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Praxisteil<br />
6 Praxisbeispiele aus dem<br />
Bundesprogramm<br />
„VIELFALT TUT GUT.“<br />
Praxisbeispiele<br />
Im folgenden Praxisteil soll die in Abschnitt 2 vorgestellte Theorie am<br />
Beispiel von zwei lokalen Aktionsplänen (Münster und Mansfeld-Südharz)<br />
sowie dem Modellprojekt „Interreligiöse und Interkulturelle Werkstatt“<br />
des Multikulturellen Zentrums Dessau e. V. veranschaulicht werden.<br />
6.1 Lokaler Aktionsplan Münster<br />
Zwei lokale Aufmärsche von rechtsextremen Gruppierungen im Jahr 2006<br />
zeigten, dass auch Münster in Westfalen ein Ort ist, an dem rechtsextremistisches<br />
Gedanken<strong>gut</strong> verbreitet wird. Die Zunahme um 265 Prozent<br />
gegenüber 2005 im Bereich der extremistischen Gewalttaten verdeutlicht<br />
den Handlungsbedarf zusätzlich (vgl. Polizeistatistik 2006).<br />
Die Anzahl der Übergriffe unter Jugendcliquen wie auch gegenüber Erwachsenen<br />
ist gestiegen. Deshalb setzen hier die Projekte der zahlreichen<br />
Träger vor Ort an. Im Rahmen sogenannter Leuchtturmprojekte werden<br />
dabei beispielsweise Arbeitshilfen zur Unterstützung der örtlichen Träger<br />
der Kinder- und Jugendhilfe erstellt. Ausgewählte Projekte werden zudem<br />
modellhaft weiterentwickelt und auf ihre Nachhaltigkeit evaluiert. Insbesondere<br />
jenen Zielgruppen mit Neigungen zu Rechtsextremismus und<br />
Antisemitismus sollen frühzeitig und präventiv über Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen<br />
Möglichkeiten der Teilhabe und Mitbestimmung im<br />
Sozialraum aufgezeigt und erfahrbar gemacht werden.<br />
Lokale Netzwerke werden gestärkt und ausgebaut, ihre Arbeit wird verstärkt<br />
veröffentlicht. Unterschiedlichste Angebotsformen stärken die Persönlichkeitsentwicklung<br />
von Kindern und Jugendlichen und ergänzen das<br />
Fachwissen der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die ebenso wie<br />
Eltern eingebunden und unterwiesen werden. Verschiedene Aktionsformen<br />
werden der Zielgruppe hierzu angeboten: Musik und Theater; innovative<br />
Ausstellungsprojekte, die Mitgestaltungsmöglichkeiten bieten; mobile Informations-<br />
und Interventionskonzepte; integrative Trainings; Einbindung<br />
sämtlicher Beteiligter an Schulen inklusive der Eltern. Es werden Präventionskonzepte<br />
für den Sportbereich entwickelt und Publikationen breit<br />
gestreut. Sämtliche Projekte stärken demokratisches Verhalten und ziviles<br />
Engagement, Weltoffenheit und Toleranz.<br />
Informationsveranstaltung des<br />
Lokalen Aktionsplans Münster<br />
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