Informationen zum Thema - Download - GEW | Kreisverband ...
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Am 17.09.08 verschickte das Schulamt eine Mail an alle<br />
Schulleitungen mit der Information über den Stand des<br />
Fortbildungsbudgets am 12.09.08 und der Bitte bereits<br />
vorhandene Rechnungen nicht zu sammeln, sondern<br />
bereits jetzt oder ansonsten die Rechnungen für 2008<br />
spätestens bis <strong>zum</strong> 05.12.08 einzureichen. Ein Abrechnungsformular<br />
war als Anhang beigefügt.<br />
Aus der Aufstellung des Amtes wurde folgender für uns<br />
erschreckender Sachverhalt deutlich:<br />
- bis <strong>zum</strong> 12.09.08 waren von den zur Verfügung<br />
stehenden Mitteln in Höhe von<br />
146.753,00 Euro erst 24.104,75 Euro abgerufen<br />
– das sind nur 57,3% der Restmittel<br />
aus 2007!<br />
- nur 6 von 121 Schulen haben ihre Mittel in<br />
Anspruch genommen!<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
bevor sich der Finanzminister wieder über eine Rücküberweisung<br />
von 30% der nicht verausgabten Mittel<br />
freut und sich ernsthaft über Gedanken über eine<br />
Kürzung dieses Budgets machen kann, sollten wir in den<br />
Kollegien dafür sorgen, dass dieses Budget sinnvoll für<br />
Fortbildung, auch individueller Fortbildung (z. B. bei „lea“<br />
dem Fortbildungswerk der Gewerkschaft Erziehung und<br />
Wissenschaft), eingesetzt wird.<br />
11 / 2008<br />
Klaus Lenhart<br />
Lehrer (?) nach Hessen – ein<br />
weiterer Abbau von Professionalität!<br />
Das Programm „Lehrer nach Hessen“ suggeriert zunächst,<br />
dass fehlende Lehrer für eine Reihe von Mangelfächern,<br />
gefunden werden sollten. Aber: Hier liegt<br />
eine „Mogelpackung“ vor!<br />
Ergebnis dieser Anzeigenkampagne des hessischen<br />
Kultusministeriums ist eine Liste mit ca. 2000 so genannten<br />
Seiteneinsteigern als Bewerber für den Schuldienst<br />
– sie sind mit wenigen Ausnahmen keine ausgebildeten<br />
Lehrer!<br />
Im Schulamtsbezirk Gießen/Vogelsberg wurden neun<br />
Personen ausgewählt, um in Schulen zu unterrichten.<br />
Sie sollen nicht nur qualifizierten Fachunterricht erteilen,<br />
sondern auch pädagogisch tätig sein und Schüler benoten.<br />
Nahezu jeder ist offenbar unterrichtsbefähigt!<br />
Eine evtl. nachträgliche Ausbildung – mit der der LiVs<br />
vergleichbar – sollen die ausgewählten Bewerber nicht<br />
erhalten. Angedacht ist eine mögliche Anbindung an das<br />
AfL. Nachdem sie zunächst für ein halbes Jahr angestellt<br />
sind, soll eine erste Beurteilung allein durch den<br />
Schulleiter erfolgen, nach einem weiteren Jahr im Angestelltenverhältnis<br />
erfolgt eine weitere, abschließende<br />
Beurteilung, die sich offenbar zur gezielteren Qualifizierung<br />
auch noch auf ein zu führendes sog. Pflichtenheft<br />
als Grundlage bezieht. Weiteres über die Verfahrensweise<br />
ist noch nicht geregelt, obwohl diese Personen<br />
bereits im Dienst sind!<br />
Bisher fehlt die Rechtsgrundlage für eine Beschäftigung<br />
dieses Personenkreises an den Schulen. Eine entsprechende<br />
Rechtsverordnung, die alle Aspekte des Quereinstiegs<br />
regelt (Bewerberkreis, Bewerbungsverfahren,<br />
Beschäftigungsverhältnis, Vergütung, berufsbegleitende<br />
Qualifizierung, Prüfung etc.), ist für den 1.2.2009 angekündigt.<br />
Bis dahin können die Staatlichen Schulämter<br />
mit geeigneten und benötigten Interessentinnen und<br />
Interessenten einen Erprobungsvertrag abschließen.<br />
Das Programm ist für Engpässe bzw. für Mangelfächer<br />
ausgelegt und ist als Reaktion auf die Fehlplanung der<br />
letzten Jahre zurückzuführen! Obwohl die hohe Anzahl<br />
der Pensionierungen bekannt war, erfolgte keine langfristige<br />
Planung, um qualifiziert ausgebildete Lehrer in<br />
den Schulen zur Verfügung zu haben. Im Gegenteil<br />
wurden Studium und Referendariat nicht attraktiv gemacht,<br />
sondern mit engen Ausbildungsmodalitäten und<br />
der Modularisierung funktionierende Ausbildungsstrukturen<br />
zerschlagen.<br />
Die aus dem Programm „Lehrer nach Hessen“ eingesetzten<br />
„Lehrkräfte“ sind ein Schlag ins Gesicht der<br />
LiVs, denn die im Programm „Lehrer nach Hessen“<br />
Rekrutierten konkurrieren ohne eine vergleichbare<br />
Ausbildung mit den ausgebildeten Kollegen auf den Einstellungslisten.<br />
Auf der Liste der Programmzugehörigen tauchen auch<br />
examinierte Lehrer auf, sogar solche mit Mangelfächern.<br />
Die Frage, aus welchen Gründen sie nicht über die offizielle<br />
Einstellungsliste in den Schuldienst aufgenommen<br />
wurden/werden, konnte bisher von Seite des Staatlichen<br />
Schulamtes nicht beantwortet werden!<br />
Die Situation ist unklar in Bezug auf die weitere Vorgehensweise<br />
bzgl. der Qualifikation der Kandidaten. Die<br />
vom Staatlichen Schulamt vorgelegte Liste mit neun<br />
Bewerbern, deren Daten, Qualifikation und Einsatzschulen,<br />
weist noch weitere Unklarheiten bzgl. der angestrebten<br />
Unterrichtsfächer und Schulformen auf.<br />
Die Teilnehmer des Programms besetzen dann eine<br />
Planstelle und blockieren somit die Einstellung qualifierter<br />
Lehrer.<br />
Das Staatliche Schulamt hat für den Bereich<br />
Gießen/Vogelsberg keine Vorverträge, wie sie im Rahmen<br />
des Programms angedacht waren, abgeschlossen,<br />
sondern lediglich BAT-Verträge für die Unterrichtsabdeckung<br />
in verschiedenen Schulen vergeben. Diese sollen<br />
allerdings nach einem Jahr, falls der Schulleiter der<br />
Einsatzschule dies wünscht und befürwortet, entfristet<br />
werden.<br />
Das Beschlussverfahren bzgl. der Beteiligungsrechte<br />
beim HKM-Projekt ‚Lehrer nach Hessen` ìst inzwischen<br />
erfolgreich abgeschlossen:<br />
Das Verwaltungsgericht bestätigte – den Anträgen gemäß<br />
– ein Mitbestimmungsrecht<br />
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