DAS_ZERTRÜMMERTE_HAKENKREUZ
Autor : Abram Poljak 1947
Autor : Abram Poljak 1947
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Das zertrümmerte
Hakenkreuz
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ABRAM POLJAK
Das zertrümmerte
Hakenkreuz
VERLAG DER
JUDENCHRISTLICHEN GEMEINDE, KÖNIZ-BERN
(SCHWEIZ)
Inhaltsverzeichnis
1. Das zertrümmert,e H akenk:r:euz.
Götterdämmerung 9
Deutschland 12
Die Dauer des Krieges 19
MussoIini 24
Gött:iche Gerechtigkeit 27
Das zertrümmerte Hakenkreuz 31
Hanussen 37
DornenvolJc 39
Titan des Schicksals 43
Oandhi oder l'esus?
Dämonische Prophetie.
2. Teil: Ohandi.
45
57
3
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Jesus von Nazareth
König der Juden
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Vorwort
Die rn diesem Buch enthaltenen Artikel schrieb ich in den
Jahren 1939-1945 in London und während meiner Interni'erung
auf der Is1e of Man und in Canada. Ihre Gedanken lagen Pt"fIdigten
rund Vorträgen 7JUgrunde,di,e.ich im Internierungslager
und später :in der Judenchristlichen Oem:einde in London ge..,
halten habe. Sie erschienen in der Monatsschrift "Die Juden:-
christliche QemeiJllde" (Köniz-Bern, Schweiz). D~e irt Frage kommenden
Nummern sind ~griUen.
Widmung
Am Pfingstsonntag, 12. Mai, 1940, als d~e deutschen Truppen
bis zum Kanal durchbrachen, wurden in England, in Befürchtung
der Invas~on, viele jüdische Flüchtling'e aus Deutschland -
IU11ter ihnen auch ich - intem~ert und einige Wochen später l11ach
Canada deportiert.
Die Internierung wurde aufs schärfste durchgeführt. Im 'ersten
Jahre wurde auch kein Unterschi,ed zwischen Nazis und Antinazis
191emacht.Wir galten als Kdegsgefangene u;nd wurden a}s solche
behandelt. .
Die Flüchtlinge, von denen die meisten in deutschen Kon-
Zle:ntraHonslagerngeweg,enwaren, stande.n mit ganzem Herz,en auf
Seiten Englands. Daß si:el11unvvn den Briten als Feinde, al:sNazis
behandelt wurden, legte sich schwer auf ihr Oemüt. Die Enttäuschung
und Erbitterung führte zu Verzw.ei.flungsakten ünd
Unl'lUhenin den IntenÜertenlagern - w~e am 1. Oktober 1941'
im Lager A (Farnham, Provinz Quebec). :
An jenem Tage schien ein Teil der Gefangenen die Sinne
verloren zu haben. Man mußte damit rechnen, daß sie das Tor:
stürmen od.er die Wachen angreifen würden. Jeden Augenblick
konnte ,ein Unglück geschehen...
Da kam der Adjudant Captain Fairweather, der den abwesenden
~ommandanten VIertrat, ins Lager und ging in eine
Bara~e, die das "K1oster" ~nannt wurde, w.eil dort römisch-
7
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IGatholischePriester (md ich als einziger Nicht-Kath.olik) untergebracht
waren. "Ich !bitte Sile, für mich zu beten," sagte er zu
uns. "Die Lage ist .ernst. Ich habe den Wachen befohlen, nicht
7JUschießen und möchte dabei, bleiben." Nach di.esen Worten
v.erließ,er lUJlSwieder und trat unter die, schl1eiendenund gestikulier:enden
Oefangen,en.
Ich war ihm gefolgt - mit dem Gedanken, Ihm, wenn nötig,
bei2'JUstehen.Aber bald sah ich, daß er meiner Hilfe nicht bedurfte.
E'r beruhigte und 'entwaffnete die erbitterten Menschen in einer
!\V'eise,die mich ti,ef ergriff. Er ließ. sie schreien und überhörte
alle BeLeidi.gungenund Schmähungen. Dann sprach er zu ihnen
wie ,ein weis'er Varer zu seinen Kindern, wi,e ein guter Arzt zu
semen Kranken. Er sprach wie eilIl Christ sprechen muß zu
Mühseligen Md Beladenen, zu Verzwcif,elten, dile nicht mehr:
wissen, was sie tun. So ging ,er von Gruppe zu Gruppe, und lais
er wieder das Lager verließ, war das feuer der EfII'Iegungni:eder.rgebrannt
- die Soldaten joenS!eitsdes Tores marschiJertenab Wld
die Oewehre auf den Wachttürmen drohten nicht mehr.
Captain fairweather hatte ges~egt - .ohne Gewalt. Er hatte
Blutv'ergieß,enund vi,elUnglück verhütet. Er hatte gebetet I\.1JI1d für
sich beten lassten. Aber nicht nur das. Er hat auch im 'l"echtem
Geis~e gehandelt. Er besaß den Mut, aUeinins Lager zu kommen,
Md die Weisheit und Güte, die V,erzweifeltenzu beruhigen. Wenn
es doch nur viele Offiziel'lediese.r Art gäbe... !
Am s,~lben Abend noch sandte ich ihm folgendten Brief;
"Sir. Ich möchte Ihnen danken für Ihr wahrhaft christliches
I\l.erhalten in dieSlenTagen der Unruhe. MeilIlefreunde und ich
standen mit unser,en Gebeten hinte.r Ihnen.
Durch Ihre Güte Md Geduld gJegenüber der aufgeregten
Masse, und Ihren Be~ehl, nicht zu schi,eß,en, haben Sie Blutv.ergieß,en
Vierhütet. Im HinbUck darauf würde ich es als große
Ehre betrachten, Ihnen eines meiner Bücher zu widmen und bitte
Sie hiermit um ihre Erlaubnis.tl
In sein,er Antwort, die mir am nächsten TagJezuging, schrieb
er; "Ich würdige Ihren Bri,ef und betrachte es als Ehre, Ihnen
die Erlaubnis zu geben, mir ,eines Ihrer Bücher zu widmen."
Und s.o sei ihm, damals CaptaiJn, heute M a j.o r V iv i a iR
iWray f,airwej3th:er di,eS'es Buch zugeeignet.
Jerusalem, im Juli 1947.
Abram PoJjak.
1. Teil
Das zertrümmerteHakenkreuz
Götterdämmerung
lJQndon, 20. März 1939.
Mit der Annexion der Tschechosl.ovakei hat Hitler einen
entscheidenden f,ehler begangJenund <;ichdie Bahn s'eines Unterganges
gJeöffnet. HiUer gleicht dem König von Lydien, K ro 8'Us,
der, heViorler gegen den Perser C y ru s in den Krieg zog, das
Orakel zu Delphi befragte und die Antwort 'erhielt: "Wenn
KröSlUsden Halys überschl'leitet, wird er cin gt'oßes Reich zer-
$öre:n." Krösus überschritt den Halys und zerstörte damit sein
eigenes Reich; denn er wurde geschlagen.
Hitler ist ein moderner Krösus. Auch er befragt Orakel. Die
wenigsten wissen, daß HiUer auf spiritistischem Wege berufen
WlUrde,und daß, 'einer der ersten nationalsozialistischen Parlamentarier
Deutschlands - Dr. Arthur D i n t ,er, der in den
thüringischen Landtag gewählt wurde - Präsident des Deutschen
Spiritistenv,erbandes war.
Mit Hitler SJelbstkam dann zum ersten Male seit den Tagen
des Altertums ein, spiritistisches Medium zur höchsten politischen
Macht. Im Gegensatz zu Mus sol i n i, der intellektuell geschult
ist und alles genau überlegt, führt Hitler s'eine Politik im Trance-
ZUstand, "mit der Sicherheit ,eines Nachtwandlers", wie er selbst
einmal sagte, und im Bewußtsein, ein Gesandter Wal hall a s
und Inkarnation eines germanischen Gottes zu sein.
Dieser Glaube wurde in ihm gestärkt durch die Vorstellungen
der .okkultistischen Literatur, die nach Kriegsende in Deutschland
entstand. Um 1920 gab ,es in Deutschland ,eine ganze Reihe
"Dinters". In allen Gauen haUen Gebildete und Ungebildete~ Ehr-
8 9
liehe und Unehrliche, Klug.e und Narren mannigfache Oesicht,e,
und alle gaben übereinstimmend kund, daß die Oeisterwelt Walhalls
auferstanden s,ei und d~e Oestal1en des NihelungenHedes
Vion111 euem auf Erden seien. Diese. Pmpheten und Hellseher, unter
denen sich auch ein Jude namens Ha n u s se n hefand, befaßten
sich alle mit Politik und erklärten den Y'ersailler Yertrag
auf ihre W,eise. Alle bösen Gestalten der deutschen Sag.e wurden
in W i Iso n, P '0Lnc are, LI '0Yd 0. e 0 r g ,e usw. und alle
guten in den Fühnern der deutschen Froeiheitsbewe.gunggefunden.
Schließlich k'Ünzentri.ertesich alles Gute in Adolf Hitler, der zur
lichtvollsten Inkarnation aus Walhalla, zum wiedergekommenen
Siegfried und zum Messias Deutschlands erklärt wurde.
Ueber di,ese geistigen Strömungen um 0 i n t 'er, Hit I.er ,
General Lud 'en d'Or ff usw. hat man in politischen Kreis,en
Deutschlands ~ehn Jahre lang herzlich gelacht, bis Hitler alLen
bewi.es, daß ,es besser gewesen wäre, nicht zu lachen, sondern
mit der Bibel in der Hand zu prüfen, was sich hinter dem Hakenkreuz
verbirgt.
*
gelöscht. Er ist besessen von den Geistern Walhallas. Sie.trugen
ihn empor, und mit ihnen wird ,er stürzen. Die Götterdämmerung!
hat begonnen.
Die Annexion der Tschechostowakei war der erste große
Fehler, den Hitler beging. Er wird jetzt va banque spi,elen,,einige
Partien noch gewinnen und dann alles verlieren. Was wir heute
im europäischen Konzertsaal vernehmen, ist das Stimmen det
Instrumente Vior Beginn des zweites Satzes der Weltkriegs-
Symphonie. Das Finale aber wird H arm a g 'ed 00n sein.
Wir lernen im besQnderen aus den Büchem Daniel und Offenball1ng
Johannes, daß die Sagen- und Märchenwelt der Yölker
einen r,ea).enHintergrund hat und tiefe geistige Wahrheiten birgt.
Die Götter Walhallas, des Olymps usw. sind nicht nur Produkte
dichterischer Phantasie. Es gab in der Tat .einen Geist P.ersiens,
der stark genug war, ,einem Engel Gottes den W,eg zu Daniel 21
Tage lang zu sperren. (Dan. 10, 13.) So gab es auch das germanische
Walhalla, dess.en Götterdämmerung Richard Wagner
als letzter in das geistig-künstlerische Y,erständnis unserer Zeit
hineinzusteUen v,ersucht hat. Was uns die Mythologie berichtet,
ist nichts anderes als das Leben und Wirken der (im Anfang der
Bibel 'erwähnten) g,efallenen, in die Erdsphäre gebannten Engel.
Diese Dämonenwelt hat auf der Blutsaat des Weltkrieges Auferstehung
feiern können. Im Zuge des großen Kampfes Michael-
Satan, der heute im Jenseits t.obt und der die satanischen Heerscharen
immer mehr in die Erdsphäre drängt (Offb. 12,7-9),
erlangten auch die Dämonen Walhallas neue An- und Auftri'ebskräfte,
lösten auf deutschem Boden den "germanisch-nordischen"
Glauben aus und fanden in Hitler das irdisch-materielle Zentrum.
Hitler ist mehr Sache als Person. Seine Weltbedeutungerlangte
er nur durch den Glauben, den er seiner Inspiration lieh, durch
ViOlIk'ÜmmeneHingabe und Selbstaufopferung und restlose Treue
gegenüber seine.n geisUglc,nFÜhr:ern. HitJoersEigenwiUe ist aus-
10 11
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Deutschland
London, August 1944.
Das mißlungene Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 erinnert
uns an den Artikel "Sechs Jahre Hitler" OCO NI".27, Febr. 1939),
in dem wir u. a. sagten:
"Für uns, die wir die biblischen Prophezeiungen in Beziiehung
zur OegJen'w,artbringen, di'e Entwicklung Hit}ers, seine
medialen Fähigkeiten und seine Verbindung mit dem Spiritismus
kennen, unterlag ,es voOnAnfang an keinem Zweifel, daß mit Hitler
kein bloßer P.olitiker, einer von vielen, in Erscheinung getre.ten ist,
sondern 'eine geistige Macht, die zunächst unüberwindlich sein
würde. Nicht Hitler handelt, sondern durch ihn wird gehandelt.
HitleI" ist in Beziehung zum Christentum ein Vor Iä '11f erd es
An t ich r ist, in Beziehung zum Judentum 'einer der Groß,en in
der Linie der Tempelzerstörer und Judenverfolge.r wie Nebukadnezar,
Titus usw.
...Hitler ist geg'en Angriff,e gefeit, bis er
sei n 'e his ta I"i s ch e M iss i.0n ,e.rf ü II t hat. Erst dann wird
ihn Gatt zerbl'lechen."
Die Tatsache, daß Hitler wieder ,einmal dem Tode 'entronnen
ist, bedeutet nicht, daß 'er in der Gnade Gottes steht (wie er es
auslegt), sondern daß 'er noch von den Dämonen, die ihn leiten,
beschützt wird. Dieses Schutzes wird er erst dann 'entkleidet
werden, wenn 'er seine historische MissioOnbis zum let z t.e n
erfüllt hat, d. h. Wienner, n.achdemer 'einen Teil Eu I"0 pas verwüstet
hat, nun dafür sorgt, daß auch ein Teil D elu t s c h-
la nd s zum Trümmerhauf,en wird und daß, nachdem "J ud 'en
und K00m m uni s t e n" van seinen Henkersknechten gefoltert
und ermordet wurden, jetzt auch deutsche Ar ist .0k I"at e n
'11n d 0 f f i z i er e denselben Weg gehen. Dann erst hat sich der
Kreis geschlossen. Erst, wenn a ll e Schichten des deutschen
Volkes wissen, wen sie an die Spitze des Reiches gesetzt haben,
wer HitleI" in WirkIichk,eit ist: ein Feind GoOttes,ein Feind der
Menschen und .ein Fe i nd der D.e '11t sc he n - erst dann kamt
und wird er gehen.
12
Was wäre geschehen, wenn das Attentat auf Hitler geglückt
wäre und di,e rebellierenden Offiziere eine neue Regierung hätten
bilden können? Dioeneue Regierung hätte das getan, was Jed'er
vernünftige und vaterlandIiebende Deutsche unter den gegebenen
Umständen tun muß: Sie hätte den aussichtslosen Kampf aufgegehen
und um F r i e den gebeten. Deutschland wäre daraufhiJl1
von den AllHerten b es e tz t, ab.e r ni c h t zer s t ö rt w.orden.
Das Bombardement deutscher Städte hätte sof,ort aufgehört.
HitIers histarische Mission ist aber, dafür zu
sorgen, daß Deutschland in Flammen aufgeht -
wie die S y n a go ge n, die die Nazis in der Nacht zum 10. Navember
1938 anzündeten. Bevor er diese Mission erfüllt hat, kann
er nicht umgebracht werden. Nachdem das Attentat gegen ihn
mißlungen ist, wird er s.eine Deutschland zerstörende Politik nach
einige MoOnatefoOrtsetzen.Er wird von neuem Tausende und aber
Tausende Deutscher in den Tod schicken und den Kampf weiterführen,
bis sich di'e Alliierten den Weg nach Deutschland hinein
und durch Deutschland hindurch mit Feuer gebahnt haben.
Dieses Ende hat Jeder vorausgesehen, der die g ö t t I ich e n
S chi ck s als g e set ze kennt. "Gottes Mühlen mahlen langsam,
aber fein." K'ei n Vü Ik, das d ie J '11d 'en v,eI"f.o Ig t e ,
ist der Strafe entgang,en, die in der Bibel darauf
gesetzt ist:
"Es wird geschehen, wenn das aUes über dich kommt, der
Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es zu
Herzen nimmst unter an den Völkern, dahin dich der Herr, dein
Gott, verstüßen hat und du dich bekehrst zu dem Herrn, deinem
Gatt, und Seiner Stimme gehorchst, so wird der Herr, dein Gott,
dein Gefängnis wenden und sich deiner erbarmen. A bel" all
diese Flüche wird der Herr, d.ein Oott, auf deine
F ein dei e g ,en, a.uf die, welche dich hassen und verfolgen."
(5. MoOse30.)
Für die Wahrheit dieser Worte zeugen Aegypten, Babylan,
Rom, Spanien, das zaristische Rußland und andere Länder. Der
Zeuge zu dieser Stunde ist Deutschland.
*
Wer HitleI" geholfen hat, zur Macht zu kommen,
wird bestraft -ein Teil seiner Helfer durch Hit-
I er seI b s t! Die 'ersten, die daran glauben mußten, waren die
Deutschnationalen um H '11ge n bel" g, die mit Hitler die Koalitionsregierung
bildeten. Die zweiten waren di,e alte Garde:
13
, 'I "
R öhm, S t ra ß er usw. Die dritten waren Großindustrielle wie
T h y s sen, die Hitler finanzierten. Und jetzt sind es die F ü h-
r erd.e l' Arm.e ,e.
Generalfeldmarschall von Hin d.e n bur g übergab Hitler am
31. Januar 1933 die Macht. Am 8. August 1944 wurde Generalfeldmarschall
von Witz leb e n vor ,ein Nazigericht gestellt -
.ohne Hosenträger und Krawatte -, vüm Richter mit "Schwein"
tituli.ert, zum Tode durch den Strang v.erurteiUund am nächsten
Tage zusammen mit den Generälen Hoeppner, Stieff, Hase, Bernardis
und dem Grafen Yürk zu Wartenburg geh ä n gt (nicht erschossen,
wile sie 'es sich als Gnade erbaten). Eine. tiefere E r-
lJ10 i ed r i gun g de s d e u t s che n ° ff i z i e l's k.0l'P s und der
deutschen Armee als diese durch den "Obersten Krie.gsherrn"
Hitler ist nicht denkbar.
Wer s ich mit Hit Ie r ein li 'eß - aus welchen Oründen
auch immer - g r u b si ch sei n .ei ge n e s 0. l'a b. Wer ihm
half, zur Macht zu kammen, wer ihm half, den Kr i e g zu f ü h-
ren, kam bereits um oder wird noch umkammen - durch Hitlers
Hand, durch eigene Hand, durch des Volkes Hand, durch
des Feindes Hand, durch wessen Hand auch immer - durch
0..0 tt e s Hand! Kein Deutscher und kein Quisling wird Hitlers
früh bleihen.
Im Jahre 1935 traf ich in Palästina einen Handwerker aus
Hamburg. Er war Arier, hatte aber gleich nach Hitlers Machtergreifung
Deutschland verlassen und sich in Haifa ansässig
gemacht. Auf meine Fragen erklärte er, daß er von den Nazis in
keiner W,eise behelligt warden sei; "aber", sagte ,er, "ich bin
Christ und weiß, daß 'es mit Deutschland ein böses Ende nehmen
wird, nachdem di.e Juden dort verfalgt werden. Hier in Palästina
bin ich am sichersten."
Dieser Deutsche hatte sein Vaterland als das erkannt, was
es nach dem Regiemngsantritt Hitlers geworden ist: Ba b y 1.0n ,
eine g.ottfeindliche, antichristliche Macht. Und er handelte nach
dem Rate der Bibel: "Gehet aus von ihr, mein Volk, damit ihr
nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden und nicht 'empfanget vün
ihren Plagen!" (Offb. J.oh. 18,4.)
"Babyton- eine Be ha.usu n g d'e r D ä mo ne'n..." (18,2.)
*
Die Lage Deutschlands zu dieser Stunde kann nicht besser
beschrieben werden als mit Worten, die vür nicht weniger als
zweiundeinhalb Jahrtausenden gesprachen würden sind; mit W.or-
ten Gottes, die für alle Zeiten Gültigkeit haben, da sie 'ewige,
eherne Schicksalsgesetze offenbaren. Was damals auf Babyion
zutraf, trifft heute auf Deutschland zu und wird auf jede gattfeindliche,
antichristliche Macht zutreffen Ur der Stunde des
Gerichts.
Wir zitieren. aus
Jeremia, Kap. 50 'Und51:
Babyion ist wie eine Tenne zur Zeit, da man sie festtritt,
bald wird die Z,eit ihr.er Emte kommen.
Gegen den Herrn, den Heiligen Israels, hat es vermessen
gehandelt. Darum werden seine Jünglinge auf seinen Straßen
fallen und seine Kriegsleute umkommen.
Ich habe dir Schlingen gelegt, Babyion, und du wurdest auch
gefang.en, ,ehe du dich dess'en versahst, denn mit dem Herrn hast
du dich in Kampf eingelassen.
Ich will Babyion und allen Bewohnern des Chaldäerlandes an
ihre Bosheit, di.e sie an Zion verübt haben, vergelten.
Ich will an dich, du Berg des Verderbens, der du über die
ganze Erde Verderben gebracht hast, meine Hand legen und dich
vün der Foelsenhöhehinabwälzen und dich zu einem ausgebrannten
Krater machen, daß man weder Eckstein noch Grundstein von
dir nehmen soll.
Ich will den Bel zu Bai heimsuchen, lind ihm wieder aus
seinem Rachen reißen, was er verschlungen hat; die Völker süllen
ihm nicht mehr zuströmen und seine Mauern sollen faUen.
Ich berausche seine Fürsten und seine Wdsen, s,c.ineStatthalter,
seine Vögte und seine H,elden, daß sie ,einschlafen zu ewigem
Schlaf und nicht mehr ,erwachen, spricht der König, der Herr
der Heerscharen.
Gehet aus von ihr, mein Volk, und rette ein Jeder sein L'eben!
Fliehet aus Baby10n, damit ihr nicht v.ertilgt werdet um seiner
Schuld willen!
Der Herr 2Jerstört BabyLon: Es brausen der Feinde Woge,o
heran.
Gewaltige Völk,er und mächtige Könige setzen sich in Bewegung
vom äußersten Ende der Erde her. Wenn der König von
Babyion davon hört, erfaßt ihn Angst.
So spricht der Herr Z,ebaüth: Babylün soll van seinen breiten
Mauern 'entblößt werden und seine hohen Türe sollen verbrannt
werden. S.o arbeiten die Völker umsonst und plagen sich
für das Feuer.
14 15
'I
Stellt euch ringsum auf wider Babyl'Ün,aUe, di,eihr den Bogen
spannt, schießt nach ihm, und spart di,e Pfeile nicht, denn am
HelTn hat es sich versündigt.
Das Schwert über die Chaldäer und die Bewohner Babyions,
über seine Fürsten und seine Weisen! Das Schwert über die
Schwätzer, daß sie zu Narren werden! Das Schwert über seine
Helden, daß sie verzagen! Das Schwert über seine Rosse und
Kriegswagen und über das ganze Völkergemisch in s'einer Mitte,
denn es ist ein Land der Götzen und durch ihre Abgötter haben
sie den Verstand verloren.
Erhebt ringsum ein Jubelgeschrei : Oefallen sind seine
festungswerk,e!
Krieg ist im Land und große Zerstörung.
Ein Läufer läuft dem anderen ,entgegen und der Bote dem
Boten, um dem König von Babel zu melden, daß seine Stadt eingenammen
sei vlOnallen Seiten, daß di,e Furten genammen wurden
und daß seine Kriegsleute den Mut vertaflen haben.
Babels Helden haben aufgehört zu sWeiten.
Erobert ist Babyion! Seine Götter sind zuschanden geworden!
Wie ist dach zerhauen und zertrümmert der Hammer, der
die ganze Erde schlug! Wie ist doch Babyion zum Schreckbild
unter den Völkern geworden!
*
Der innefleund äuß,ere Fall Deutschlands bedeutet nicht, daß
es für immer verflucht ist. Wir gl a u ben a n D e u t s chi a n d s
Auferstehung und graße Zukunft.
Wir kennen Nazi-Deutschland, wir kennen aber auch das
andere Deutschland, das bessere, das wahre. Wir kennen
die Horden der Oestapo, der SS und Hitlerjugend, wir kennen aber
auch die edlen Deutschen, die großen Idealisten. Wir kennen
das deutsche Gemüt, das deutsche Ued.
Wir wollen hier nicht nur van den deutschen Dichtern und
Denkern sprechen, nicht nur von Ooetbe und Schmer und Bach
und Beethoven, und nicht nur vtOnvergangenen Zeiten, sondem
von der Gegenwart, von den vielen, die um ihrer edlen Gesinnung'
und um ihres christlichen Glaubens willen von den Nazis in die
Konzentrationslager und Folterkammern geworf.en und dort verstümmelt
und ermordet wuroen. Und wir wollen von lenen
reden, die angesichts solcher unglaublichen, aUe Vorstellungen
übertreUenden Grausamkeiten vor Schfleck gelähmt wurden, vcestummten
und innerlich verblutend, mehr tot als lebendig durch
die Jahre der HitIerherrschaft wankten.
10
Man hört sie nicht und sieht sie nicht zu dieser Stunde, aber
sie sind da und sie werden sichtbar werden, wenn die Nazis verjagt
worden sind. Dann werden sie hervorklOmmenund mit ihnen
auch viele Juden, die vün ihnen unter Wagnis ihres Lebens und
unter größten persönlichen Opfern versteckt gehalten wurden.
Au chi n D e u t s chi a nd gib t e s je n e "s i e ben tau -
send Mann, die ihr'e Kniee vür Baal nicht gebeugt
hab en" - j,ene siebentausend, v'Ün deroen Existenz in Israel
nicht einmal der Proophet Elia wußte. Nur Oott hat ,es gewußt
und nur Er weiß, wieviele es heute noch in Deutschland gibt:
Siebentausend ader siebenmalsiebzigtaus.end .oder nach mehr.
An dies'e Kinder Gattes denk'en wir heute und beten, daß GQtt
um ihrdwiUen das Oericht über Deutschland abkürz,en mög~.
An dies,e Ki.nder Gottes denken will"im Hinblick auf die, Zukunft
und den W i,eder auf bau Deutschlands. Wir reden hier nicht
vom politischen IUndwiJrtschaftlichenWiederaufbau, sondern VQm
gei s t i ge n, der wichtiger ist als jeder ander,e. "Trachtet zuerst
nach dem Reiche Güttes, alles anderoefällt euch zu!" S'Ülangeman
nicht in Deutschland nach dem Reiche Güttes trachtet, wird di,e
politische und wirtschaftliche Entwicklung auf satanischen Bahnen
weitergehen - gleichgültig unter welcher Parteifahne und mit
welchen politischen Schlagworten.
Deutschland muß g'eistig ger'ettet werden -
aus den Klauen der Damonen von Walhalla, jener Dämanen, die
sich Hitler als Werk:teugerwählten und denen er bewußt di,ent;
an die 'er denkt, wenn er vün seinen "IntuiHcmen", vün der "Vorsehung",
v'Üm "Allmächtigen" usw. spricht und denen er selbst
die Seele Hindenburgs befahl, als er die Grabrede in Tannenberg
hielt. Oites,eDäm'Ünenerwählten Hi1:~e.r rom Werkzeug und haben
die Macht, einen n ,eu e.n Hitler auszurüsten.
Militärische und polizeiliche Maßnahmen, um den Nazismus
auszurotten, sind darum vollkommen ungenügend, wenn nicht zu
gleicher Zeit ein rein geistiger Kampf gegen die germanische
Götterwelt geführt wird, gegen jene finst'eren "Fürsten und Oewaltigen"
des Jenseits, auf deren Existenz Pa u I u s im Epheser-
Brief hinweist (6,12). Diese Damanenherrschaft muß
gebr'Üchen werd,en iUnd die Kinder G'Ütt,es in
Deutschland sind berufen, j,eht dies,en' Kampf zu
f,ii;h ren,.
"F ü r C h r is tu s!" muß das neue LosungswQrt, der neue
Kampfruf der Deutschen werden. Alle wahren Christen müssen
sich jetzt sammeln, um die geistigen Grundlagen für den Wi,eder:-
17
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aufbau Deutschlands zu schaUen - durch Bu ß e und G,e be t
un,d dur c h P red i g t des Eva n g e li ums.
Wenn Deutschland j,etzt in Christus erstarkt, werden nicht nur
die Nazis, sondern auch d~e Dämonen WalhalJ:asweichen müssen
und D e u t s chi a n d wir d w ie der g roß we r den - groß
als ein Land d,es Fri,ed'ens und des Seg,ens für die ganze
Welt. Dann wird auch am deutschen Volke in Erfüllung gehen,
was der Prophet Sacharja dem jüdischen Volke verheiB,enhat:
"Es wird geschehen, gleich wie ihr, Haus Juda und Haus
Israel, ein Fluch unter den Nationen gewesen seid, also werde ich
euch retten und ihr werdet ein Segen sein. Fürchtet euch nicht
und stärkt eure Hände 1"
Die Dauer des Krieges
(Predigt am 5. Jahrestage des Kriegsausbruches, 1. Sept. 1944)
Heute vor fünf Jahren - auch damals war es ein Freitag -
brach mit dem Einmarsch der deutschen Truppen in Polen der
zweite Weltkrieg aus. Man dachte, der Krieg würde kurz sein. Die
Niederlage HitIers schien sicher und nah. Die einen rechneten mit
Revolution in Deutschland, die ander,en mit der Blockade, die dritten
sahen die deutschen Armeen an der Maginot-Lini,e verbluten
- bis im Mai 1940 das wirkliche K:räfteverhältnisofflenbar w;urde.
Die AUiierten wurden geschlagen. Indessen, das Olücksrad des
Krieges drehte sich, und heute, am fünften Jahvestage des Kri,egsausbruches
marschieren die Alliierten auf Deutschland zu. Hitlers
Armeen ,erwiesen sich als gewaltig, aber nicht als unüber'wi'ndlich.
Wir wollen uns fragen: Warum brauchte ,esfünf Jahre? Warum
und wieso konnte Hitler einen groBen Teil Europas besetzen
und verwüsten?
Die landläufige Antwort auf dies,e Frage ist: Weil seine
Opfer und Gegner entweder überhaupt nicht oder nur oogenügend
auf den Krieg VIOrbereitetwaven, während er vom ersten Tage
seiner Regierung an den Krieg vorbereitete und neue Methoden
der Kriegführung 'erfand.
Dies,e Erklärung ist richtig, aber wir wissen eine noch bessere,
tiefere, ,eine umfassende. Wir sehen nicht nur die Ursachen, sondern
auch die Ursache aller Ursachen: Gottes Willen, Gottes
Plan, die geistigen Voraussetzungen eines Krieges und die. geistigen
Elemente im Kriege.
Wir wissen aus der Bibel, daB KrIegstüchtigkeit aUein den
Ausgang eines Krieges nicht entscheidet und daB die Schwächsten
über die Stärksten siegen können, wenn Gott es will: König
Sau I, der erprobte Kämpfer, in voller Kriegsrüstung, fürchtete
den Riesen Goi i at h, aber der jIDlge D a v id, ein Knabe noch,
legte Schwert und Rüstung ab und schleuderte nur einen Stein,
den er sich aus einem Bache geholt hatte. Gott lenkte diesen
Stein und verstärkte seine Wucht, so daBer: den Riesen an die
18 19
Stirn traf, betäubte und zu Boden warf. David lief hin, zog dem
Riesen das Schwert aus der Scheide und hieb ihm den KlOpfab.
Vor Beginn des Kampfes hatte David auf die Hohn- und FluchwlOrteGoliaths
folgendes :erwidert:
"Du kommst zu mir mit Schwert und Speer und Spi'eß; ich
aber klOmmezu dir im Namen des Herrn der Heerschal'len, des
Gottes Israels, dessen Schlachtreihen du verhöhnt hast... Das
ganze Land soll erkennen, daß Israel ,einen GlOtthat und diese
ganze Gemeinde soll wissen, daß der Herr nicht durch Schwert
noch Spieß rettet. Der Streit ist des Herrn, und er wird ,euch in
u.nsere Hand geben!" (1. Sam. 17.)
AI:t die Aegypter den Isra,eliten nachs,etzten, sagte MlOses
zum VlOlke:"Fürchtet euch nicht! Stehet und sehet di,e Rettung,
die der Herr euch heute schaffen wird. Der Herr wird für ,euch
streit,en, iUnd ihr sollt stille sein!" - "Und der Herr stieß, die
Räder vlOn ihren Wagen und stürzte die Aegypter mitten ins
Meer." (2. Mose 14.)
An anderen Stellen der Bibel lesen wir, daß Gott di'e Feinde
Israels ;mit Krankheiten oder Verwirrung schlug, soodaß sie ihre
Waffen entweder gegeneinander kehrten 'Odersinken lassen mußten.
Wenn dies alles möglich ist, warum wu~den nicht auch die
deutschen Armeen mit Krankheit IOdermit Verwirrung geschlagen,
als sie über die O~enzen brachen? Warum löste GlOtt nicht die
Räder von den Tanks, mit denen Hitler seinen Blitzkri:eg führte?
Wamm hat Gütt nicht schoOnfrüher Seine Hand gegen Hitler ausgestreckt
und die Alliierten so stark werden lassen, wie sie heute
s,nd?
Warum? "Damit das Oesetz erfüllet werd,e!" Das
Oes'etz des Schicksals, der göttlichen Oerechtigkeit. Nachdem
die Menschen \IIOnder in Christus erschienenen Onade nichts wissen
und auf Christi Wegen nicht wandeln wollen, müss,en sie
schicksals gebunden das ernten, was sie s,elber säen. Die
menschliche Willensfreiheit besteht darin, daß wir zwischen göttlicher
G'1'I! ade rund göttlicher Ger e eh t i g ke i t wählen können',
So süß die Gnade ist, sü bitter ist die Gel'lechtigkeit- das bittersüße
Büchlein, das Johanll'es zu 'essen bekam, bevor er ron neuem
"über Staaten und Völker und Sprachen und viele Könige weis-'
sagen" mußte. .' (Offb. Jüh. 10.)
*
Wir Juden und die Völker aUe haben uns von GoOttzu weit
lentf.el1nt,als daß wir Seines SchrutlJesnoch teilhaftig werden konn-
20
!I'n. Gottes Schutz ist nur auf Semem Pfad, in Seinem Reiche zu
[Jnden: "Oehet durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit
und der Weg ist breit, der ins Verderben führt, und vi.eIesind, die
darauf wandeln. Aber die Pforte ist eng und der Weg ist schmal,
der zum Leben führt und nur wenige sind, die ihn finden." Die
" Iiud e n las t der Menschheit wurde wieder einmal so groß und
IIrhwer, daß sie nach den göttlichen Schicksalsgesetzen dur c h
c"n'e n'eue Sintflut hinw:eggeschwemmt werden mußte
durch Ströme von Blut und vlOnTränen.
An dies,em Krieg ist nicht nur Hitler schuld, sondern auch
wir, jeder ,einzelne von runs. Unsel'e Sünden, unser unreines Oedllokenlehen,
unser Mangel an OottesHebe, an Nächstenliebe, an
WahrheitsHebe - der Haß, aller gegen aUe, die Unaufrichtigk,e.it
111I Staatslehen, im VlOlksleben,im Oeschäftsleben, im Familien-
It-hcn schuf dies,es Ungeheu,er Hitler. Er und seine Helfer und
Ilelfershelfer in- und außerhalb Deutschlands si nd Teufel oder
hab e", den Teuf,el. Die Hölle ist los! Hit1er hat die HöHe e,nt-
(c.ss.elt,a b ,er wir hab.e n. H it I e r ,en tf ,es sei t - durch unsere
"lindhaftigkeit, durch unsere Gottesf.erne.
*
Als die Sündenlast Judas so groß wurde, daß Jerusalem und
tier Tempel zerstört, das Land verwüstet und das Volk nach
BahyLon geführt werden mußte, verkündete l'e r'e m i a die, von
(Iott als Strafe festgesetzte Z.eit der Gefangenschaft: siebzig
J /Ihre! Oer. 25.)
Nach denselben göttlichen Schicksalsgesetzen wurde die
Mnchtzeit Hitlers und die Leidenszeit der Juden und der andel'en
Völker bestimmt. Und es wurde auch genau festgesetzt, welcheJl
Weg des S i'e ges Hitler gehen und auf welchem Wege der
N i c d 'er lag 'e ,er zurückkehren sollte. Es gibt keine ZufäHe,in
tll'r Weltgeschichte, auf den Schicksalslinien der Menschheit -
kl'in ChaoOs,k'eine UnoOrdnung,obwohl ,es zuweilen so scheinen
lIIag. Alles ,entwickelt sich "plangemäß", dem g ö t tili c he Jl
Plnnc gemäß. w'enn wir die verborgenen g.eistigen Gesetze, nach
deuen sich unser Leben gestaltet, erkannt haben, können wir nur.
1110chmit den Worten PauJi,sagen: "W.elch cin:e Tiefe des Reichtums,
beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unc'rgründIich
sind seine Oerichte und unausforschlich seine Wege!
111Insei Ehre VIOnEwigkeit zu Ewigkeit!"
*
21
I
Als S a I[}her i b, König VlonAssyrien, nach grooßen Siegen
ror den Toren Jer.usa~emsstand, ließ ihm der Prophet Je s a j a
sagen: "So spricht der Herr, der Oott Israels: Ich habe~s von
AI[}fa n g a IIIb e s tim mt, seit langem v.o rb e re i t et und nun
k.ommen lassen, daß. du reste Städte zerstörtest; ihre Einwohner
waren machtlos und wurden zuschanden... Weil du aber wider
mich tobst und dein Großtun Vlormeine Ohl,en aufgestiegen ist,
will ich meinten Ring in deine Nase ~egen und meinen Zaun an
deine Lippen und dich den Weg zurückführen, auf dem du gekQmmen
bist." (2. Kön. 19,25.)
Sanherib war eine Gei ß oeI in der Hand Gottes. Seine Siege
waren v.on GQtt "von Anfang an bestimmt und seit langem vorbereitet",
d. h. nach den göttlichen Schicksalsgesetzen muß t en
sie kommen. Die Propheten Israels, die mit den Augen des Geistes
das Leben der Völker venolgten, sahen Entwicklungen di'eser
Art v'Üraus. Und so wußte auch Jesaja genau, warum und wie
Sanherib seinen "Blitzkrieg" führen und Festungen zerstören
konnte, und warum soeineOp~er und Gegner ihm gegenüber machtlos
waren. Jesaja wußte aber auch, wie sich die göttlichen Schicksalsgesetze
eines Tages gegen Sanherib selbst kehnen müßten, so
daß. er, der gnoß,e Sieger Vlongestern, miOrgenden Rückzug antreten
würde. Sanherib handelte als Oeißel Gottes, aber nicht im
Oeiste Gottes. Sein GrQßtun schrie zum Himmel, er haUe sich
selbst Vlergöttertund "den GiOttIsraels gelästert und geschmäht".
Das Ende war, daß niOchin ders,elben Nacht der Engel des Herrn
im Lager der Assyrer 185000 Mann ,erschlug. Sanherib selbst
lron:nte,nach Ninive zurückkehren. Hier aber wurde er in seinem
Tempel während eines Götzendi'enstes Vlonseinen eigenen Söhnen
ermordert.
San h ed bs We g ist H itl.e rs W,e g. Auch Hitler ist eine
Geißel in der Hand G.ottes, aber auch er handelt nicht im Geiste
Gottes. Auchsei:n Großtun, sein Größenwahn, seine Selbstvergötterung
schreien zum Himmel. Auch ,er dient den Götzen, den Dämonen
v'OnWalhalla, aber den Gott Ismels schmäht und lästert er.
Darum wurde auch ihm 'CinRing in di,eNas,e gelegt und ein Zaum
an die Lippen und wird auch 'Crden Weg zuriickgeführt, auf dem
ce gekommen ist. Er wird zurückgeführt v'ÜnNQrd und Süd und
Ost und West, VQnder WiOlgaund vom Atlantischen Ozean, v.ol)
Stalingrad und Aegypten, von den Pyrenäen, VQmKaukasus und
VlQnden Appeninnen, ron den Fjorden Norwegens, den Sagen.-
seen Finnlands iUndden Götterbergen Griechenlands...
Hitler geht zurück, seine Tage sind gezählt. Gott zerbricht
diese Oeißel. Wir beWlUlldernGottes Tun, Sein,ean Hitler erwiescne
Macht. Aber v,erg'ess'en wir nie, wie w,eit GQtt
H it I e r klOm m e n li e ß - u m uns 'e r e r S ü nd e n will e n.
Jubeln wir über Hitlers Sturz, aber tun wir auch Buße für
unsere Schuld und suchen wir den Pfad, der zum Leben führt -
auf daß nicht ein z w ,ei te r Hitler erstehe, n'Üchweiter k'Omme
und noch mehr verwüste, als in diesen fünf Kriegsjahr.en verwüstet
wurde! Denn die P~orte ist immer noch weit geöffnet, und der
Weg ist breit, der ins V,erderben führt...
22 23
rl
Mussolini
London, 1. Mai 1945.
Naboths Weinberg
"Da dies.e Z-eitschrift in der Schweiz gedruckt wird und wir
den NeutralitätswiUen der Schweiz zu respekHeren haben, sehen
wir davon ab, unsepe Auffassung von Mussolini völlig zum Ausdruck
zu bringen."
Diese Worte schrieben wir in NI'. 41 der JCO (April 1940).
Die Zeit, da man Mussolini zu fürchten hatte, ist nun, Gott sei
Dank, vorbei. Die innere Hohlheit dieses Mannes und seiner
Macht wurde oUenbar. Ein Koloß auf tönernen Füßen. "Ein Stein
riß sich los ohne Hände, schlug das Bild an seine Füße uQd zermalmte
sie. Und mit ihnen wurden auch das Eisen, der Ton, das
Erz, das Silber und das Gold zerma1mt,und der Wind v.erwehte si'e
wie Spreu auf der Sommertenne." (Dan. 2,34.) Auch Mussolinis
Werk, das Italienische Imperium, das neue Römische Reich wurde
zermalmt und verweht wie Spreu auf der Sommertenne ...
Die Londol1lerBlätter bringen Beschreibungen und Bilder des
Endes Mussolinis. Er und ,einige seiner Minister wurden auf der
Flucht in Norditalien von Antifaschisten gefangen, Vlorein Vülksgericht
gestellt, zum Tode verurteilt underschoss.en. Mit Musso-
Uni wurde auch s.eineOeliebte Clara P.etaccigefangen und getötet.
Die Leichen wurden nach Mailand gebracht, auf die Piazza Loretto
geworlen und der öffentlichen Schändung pr.eisgeg.eben.
Jeder durfte sie bespucken, schlagen, mit Kugeln durchbohren usw.
Schli.eßlichwurde MUSSiOmisLeiche an einen Benzintank gehängt
- mit dem Kopf nach unten.
Beim Betrachten der Bilder, die MusSiOliniblutüberströmt am
Boden lJeigen,empfinden wir k-eine Fveude. Wir billigen keine
Leichenschändung. Indessen müssen wir in Mussolinis Ende ein
Gottesurteil Siehen.
Als Ahab, der König Israels, Nahoth töten Heß, um dessen
Weinberg in Besitz zu nehmen, sagte ihm Elia im Namen des
Herm: "Du hast getötet und in Besitz genommen. An der Stätte,
wo Hunde das Blut Naboths geIeckt haben, soHen Hunde auch
dein Blut lecken!" (1. Kön. 21, 19.)
Mussolini hat mehr "getötet und in Besitz genommen" als
Ahab. Wir denken an die Ermordung Matteotis, an das Bombardement
Corfus, an Abessinien, an Spanien, an Albanien (das Mussolini
an einem Karfreitag überfiel), an Frankreich und an tausend
andere gf'Oße und kleine Verbrechen, die Mussolini be.ging. In
Mai Ia n d begann das "Töten und in Besitz nehmen". In Mailand,
in der Redaktionsstube des "Popolo d'Italia", begann Musso-
Hnis Weg lJur Macht, zu den höchsten Höhen der Macht. Und in
Mailand, auf der Piazza Loroetto,wurde er in dioetiefsten Ti-efeu:
der Erniedrigung geworfen, wurde seine Leiche der Schändung
preisgegeben - und Hunde leckten sein Blut. Das Wort Elias!
Göttliche Oepechtigkeit!
Vorbilder
Mussolini bedeutet ,eine Warnung - nicht nur für gottlose
Politiker, sondern auch für gläubige Christen und ungläubige
Juden.
Eine Warnung für Christen: Nach den ersten innen- und
außenpolitischen Erfolgen Mussolinis v-ertrateine Reihe christlicher
Bibelausleger die Auffassung, daß er der Antichrist sei. Das Ende
Mussolinis hat nun ihren Irrtum bewies.en. Mussolini war nicht
der An t ich r ist, sondern nur .einer seiner Vorläufer und vor--
biLder.
Jesus warnt uns, in den Tagen, da Seine Wiederkehr zu erwarten
ist, Ihn an allen Ecken und Enden zu sehen. "Wenn man
tuch sagen wird: Hier ist Christus, und da!, 5>0sollt ihr nicht
glauben." (Matth. 24,23.)
Wir sollen aber auch nicht glauben, daß der Antichrist überall
in Person ist, wo nur einige seiner Zeichen in Erscheinung tl'eten.
Das eine wie das andere führt zur Verwirrung der Oemüter, zu
Enttäuschungen und zur Schwächung, unter Umständen sogar
7JumVerlust des Glaubens an die Wahrheit der Bibel. Seien wir
uns der großen v.erantwortung bewußt, die wir tragen, wenn wir
die Bibel ausl,egen und Zeichen der Zeit deuten!
Eine Warnung für Jud e n : Die Einschränkung der Einwanderung,
die Araber-Unruhen usw. führten dazu, daß vide Juden
in Palästina ihre Sympathien England entlJogen und Italien zuwandten.
Mussolini, der bis zu seinem Bündnis mit Hitler eine
judenfreundliche Politik verfolgte, -erschi.enihnen als der Mann,
der -- mit Palästina unter seiner Herrschaft - die Interessen der
Juden wahr,en würde. Oedanken und Empfindungen dieser Art
24 25
r,
...
brachte ,einer der führ-enden hebräischen Journalisten, B,en A w i ,
in einem 1933 ,erschienenen Artikel zum Ausdruck. Der Artikel
trog die Ueberschrift: "Wird Mussülini, der Römer, unser Volk
aus der Not befreien?" und sch10ß mit den Worten:
"Das antike Rom, das auszog, um den alten Makkabäern zu
heUen, hat Zion ruiniert durch einen kurzsichtigen König. Darum,
MusSJolini,mach die Fehler eines Titus wieder gut! Dann wird
sein Bog-en,der bis zum heutigen Tage im Forum steht, eine Verherrlichung
der Heldeneul'er V,ergangenheit sein und ,ein Symbol
der Wiederherstellung des jüdischen VlOlk,esin seinem Lande."
Das Bündnis der Juden mit MusSloUni,wie 'es Ben Awi herbeiführen
wollte, kam nicht zustande, aber so, wie Mussolini
Vorläufer und VlOrbilddes Antichristen war, S'Okönnen wir in
Ben Awis Artik'el und anderen Zügen jüdischer Politik bereits
jene Linien erkennen, die zum Bündnis der Juden mit dem Antichristen
und zur größt,en Katastrüphe der jüdischen Oeschichte
führen werden.
26
Göttliche Gerechtigkeit
Dos schmählic'be Bnd,e der Nazis
Landon, Mitte Mai 1945.
Jcrcmia
"Deine Macht und der Hochmut deines Herzens haben dich
vl'rführt, der du in Felsenklüften wohnst, den Gipfel der Berge
IIInchast. Selbst wenn du dein Nest 800hoch baust wie der Ad1er,
werde ich dich dlOch von dort herabstürzen. Und Edom süll
wÜst werden; ein jeder, der vorüberzieht, wird sich -ents-etzenüber
lilie seine Plagen." (49,16.)
Ein e Z e itun g s n 10t i z : Hitlers "A d I-eI'ne s t" bei
Ikrchresgaden, -eine ,einzigartige, in Felsen gehauene Luxus-
Festung, die jeder Belagerung für Jahr,e hätte trotzen können,
wurde Anfang Mai von amerikanischen Truppen besetzt - ühne
Kllmpf.
Hß:D13111 und HUter
Kurz nach Hitlers Machtergreifung, als die Judenverfolgung
hcreits eingesetzt hatte, kam ich in 'einer Leipziger Synagoge mit
l'inem alten Juden ins Oespräch und fragte ihn, was er über Hitler
dcnke? Sich durch den Bart streichend antwortete -er:
"Es hat einen Haman gegeben. Der wlOlltealle Juden umhringen.
Zum Schluß aber wurde er selbst an den Galgen gehängt,
den er für Mürdechai -errichtet hatte. Auch seine zehn Söhne
wurden gehängt. Wir Juden sind aber heute noch da und essen
11mPurimfest (Esther 9, 26) ,ein besonderes Backwerk (ein Dreil'ck
mit Mohn gefüllt). Dieses Backwerk nennen wir "Harnantaschen"
. .. Uns Juden wird es jetzt schlecht gehen, aber Hitler
wird genau s.o,enden, wie Haman endete. Wir Juden werden jetzt
bluten, aber wir werden siegen, wir - nicht Hitler. An dem
Oalgen, den er für uns errichtet, wird er selbst hängen, und unsere
Kinder werden nicht nur "Harnantaschen", sondern auch
I1IOCh"Hitlertaschen" less'en.. ."
Ich weiß nicht, ob der Jude, der di-es-eWorte vor zwölf Jahren
sprach, noch lebt, ob er sich fletten konnte oder ein Opfer der
27
r
~
Nazis wurde - indessen, seine Worte stehen, er hat recht behalten.
Hitler hat ,einen Teil des jüdischen V.olkes umgebracht,'
man rechnet mit sechs Millionen, doch z,ehn Millionen sind geblieben.
Aber v'ÜnHitler und seinen "zehn Söhnen" - Himmler,
Goering, Ooebbels usw. - wird keiner übrig bleiben. Heute
hängen die Nazis am Galgen der Weltgeschichte, nicht die Juden.
Ooebbels, der Propagandaminister, der Prophet Hitlers, der geistige
Giftmischer der Nazis, ist ,eines ebens'Ü wirksamen wie
symbolischen Todes gestorben; Er hat sich und seine Frau und.
seine Kinder vergiftet! Wer Gift gibt, muß Gift nehmen. S.o
bereitete Ooebbels sich soelbstden Rattent.od. So hat sich auch
der Bürgermeister von Leipzig mit seiner Familie vergiftet. Und
so haben sich noch viele Nazis vergiftet, erschossen, 'erhängt, ertränkt,
von Dächern gestürzt - und so sie sich nicht selbst umgebracht
haben, wurden und werden sie noch umgebracht. Sie
s~erben alle ,eines schimpfillichenTodes, ihr Ende ist schmählich'.
Göttliche Gerechtigkeit!
Nicht nur Hitler und die d ,eu t sc h 'en Nazis. Auch alle ausländischen:
MussoIini, Laval und alle Quislinge und
Helfershelfer der Nazis wurden besiegt und vernichtet. Si'e alle
empfangen nicht 'einmal einehr'ettvülles Begräbnis, sondern werden
"hingeworfien wi,e ~ertretenes Aas". Dkses Prophetenwort Jesajas
erfüllt sich heute voOruns'eren Augen an Hitler und seinem
Kreis.
Wieder einmal hat sich bewahrheitet, daß die Juden zwar geschlagen,
aber nicht vernichtet werden können, daß aber ihre
Feinde nicht nur geschlagen, sondern auch vernichtet werden.
Wieder ,einmal stehen die Juden am Grabe, am schimpflichen,
elenden Grabe ihrer Verk>lger.
Schicksalsgesetz>e
In dieser Zeitschrift haben wir 'Oft zum Ausdruck gebracht,
daß wir Juden um uns'erer Sünden willen gestraft werden, daß
Hitler uns nur deshalb verFolgen k'Onnte, weil wir v'On Gottes
Wegen abgewichen sind und darum nicht mehr unter Gottes
Schutz stehen.
Zu gleicher Z.eitsagten wir den Antisemiten, daß sie für ihren
].udenhaß teuer zahlen werden.
Es steht geschrieben: "Wenn du (Israel) der Stimme Gottes
nicht gehorchst, werden alle diese Flüche über dich kommen...
Der H,err wird dich unter alle Völker zerstreuen, du wirst keine
Ruhestätte finden und dich fürcht,en Tag und Nacht. Am M'Orgen
wln!t du sagen: Wäre es doch Abend! Und am Abend wirst du
'I/lg-el\o:Wäre es doch Morgen!... Wenn du aber umkehrst zu
d('II1OCmGott und seiner Stimme geh'Ürchst, wird er deine Gdangen-
IIdwft wenden !Und sich deiner .erbarmen... aber all die s ,e
Illiche wird G'Ott aufddne Fdnde und deine Has-
Ii (' r locge TI, d i,e d ich v e rf rOIg t hab ,en !"
Ja, das Böse mu ß koOmmenin die Welt, doch wehe dem,
dllrch den ,es kommt! Die Juden müssen um ihrer Sünden willen
J!t'qchlagen werden, d.och we he de m, der sie s chi ä g t !
I m merkwürdiges Schicksalsgesetz . ., schwer begreiflich, doch
(jottcs WiUe, G'Üttes W,eisheit, das letzte Wort...
I\usblick
Mit dem Untergang Hitlers schließt ein schauriges Kapitel der
(.cschichte Israels und der Menschheit. Ein neuer Abschnitt be-
Jllnnt. ., Indessen geben wir uns keinen Illusi'Ünenhin. Die Juden
IIlId die Welt werden sich nicht ändern, nicht bessern. Einige
wellige wem,en aus dem Weltgericht die Lehr:ezi,ehenund Gottes
Wl'g'Csuchen. Einige wenige, nicht die Mass,en...
Die Juden werden weiter um das goldene Kalb tanzen und
in'mden Göttern und Götzen dienen. Und die Völker werden
weiter die Juden hassen.
Wir sagen darum den J ud e n : W,enn ihr euch nicht bekehrt,
weJ\lnihr nicht zu Gott, zum Gott Israels, zum Gott der Bibel
IIlIl'ückk,ehrtund .euch nicht 'erlösen lass,en wollt von der Schuld
,md von dem Fluche, die seit zweitausend Jahren, seit der Kr:euzij.('lIllgunseres
Messias ].esus, auf uns lasten, wird über kurz oder
1/11g', aus welchem ViÜl~eund aus welchem Lande auch immer,
('m zwei te r Hit I e r kommen und uns noch mehr schlag.en als
Jl'nocr,der Jetzt versunk,en ist.
Und den An t i s 'emit e n sagen wir: So ihr nicht aufhört,
dk Juden zu hass'en und so ihr einem zweiten Hitler den Wle.g
huhnt, wird Gott über euch noch menr Plagen ausgießen als
('inst über Aegypten und j-etzt über Deutschland. Wenn ein Jude
die Ges'etze des Landes, in dem .er zu Gaste ist, übe.rtritt, soll er
WH'Gericht gestellt und bestraft werden. So aber Juden unschuldig
vl'rfolgt werden - um ihr:es Judentums, ihrer Rasse willen -
wird Oott, der Gott Israels, der Gott der Bibel, das Land, das also
'Itmdigt, zerstören - wie heute Deutschland und vlOrdem das
I.uristische Rußland, Spanilen usw.
2b 29
r
Nm ein Weg dies Heils
Für die Juden und die Völker alle gibt ,es nur einen Weg
des H,eHs:den Weg Christi. Christus ist der Friede.
Wenn die Welt Christus jetzt ni ch t annimmt, hat sie den
Frieden v,erworfen und von neuem Krieg gewählt - den dritten
Weltkrieg, der noch fürchterlicher sein wird als der zweite, der
jetzt heendet ist.
Laßt uns den Weg Christi gehen!
Das zertrümmerte Hakenkreuz
London, Mitte Mai 1945.
Uuttes Wort
III~s ist aus mit dem Bedrück,er! Zerbflochen hat der Herr den
',1111>des Gottlosen, der die Völker 'Ohne Maß unterjochte und
IIhlll' Barmherzigk'eit schlug. Nun ruht und jubelt alle Welt.
Wer dich sieht, betracMet dich: Ist das der Mann, Vior dem
ell(' W.clt erzitterte, der Reiche ,erschütterte, Länder v,erwüstete,
',LIdli' zerbrach und die Oefang,enen nicht freigab?
Allc Könige der Erde liegen mit Ehr,en begraben, .ein jeder
In !H'inem Haus'e, du aber bist hingeworfen fern von deiner Grab-
..1111 k wie ,ein v'erabscheuter Zweig, bedeckt mit Erschlagenen;
chllll du hast dein Land zugrunde gerichtet und dein Volk hin-
I'('mordet.
Die Hölle ist bei deiner Ankunft in Bewegung geraten. Si,e
. Iw(~d<tdir di'e Toten, alle Mächtigen der Erde, und sioesagen
1II dll': Auch du wurdest geschlagen, wurdest machHos gleich wie
\\ 11 Du dachtest in deinem H,erzen: Zum Himmel will ich hinauf-
'ltc'lg'ell, mich gIeichmachen dem Höchsten, doch in die Hölle
\"lIl'tlcst du hinabgestürzt mit all deiner Pracht und dem Rauschen
1111I1'l~rHarfen."
Diesle Worte wurden nicht .erst nach dem Untergang HitIers
\-c'l'fußt, sondern bereits vor zweieinhalb Jahrtausenden vom Prophl'lclI
Je s a j a niedergeschrioeben. Sie sind ein Auszug aus dem
1,1 Kapitel s'eines Buches, ein Lied, das Israel singen s'Üllte nach
dlll1 Stur~e des Königs von Babel, "wenn der Herr sich wi'eder
'1ll\Obs erbarmen und Isra'el von neuemerwählen" würde, Aber
\\ 11'passen sie auf uns'ere Zeit und auf HitIers Ende! Ja, es sind
l'l'ophetenworte, Gottes Worte, Worte der Ewigkeit, Worte der
IUl>el.
Die Bibel - geschrieben und abgeschlossen vor JahrtausendIll,
- ist voUer Leben bis auf diesen Tag, :zJeitgemäß bis zu dies,er
'(lIlIde, voll Weisheit und voller Erklärung aller Dinge, sei,en sie
1111Himmel, auf Erden 'Oder in den Abgründen der Totenreiche.
30 31
,.,
t 1'
Wenn sich doch dIe Menschen nur leiten lass!en würden vom
Worte Gottes - wi,eviel Erdenleid und HöHenqual bliehe ihnen
erspart!
Das deutscbe Wunder
"Es ist aus mit dem Bedrück,er!" Es ist aus mit Hitler! Die
Bekanntgahe s'eines Todes durch Admiral Doenitz und die Waff.enstreckung
der deutschen Armeen haben nun auch dem verbohrtesten
Nazi die Augen geöffnet über das "deutsche Wunder",
wie Ooebbels seinen Meister nannte. Ja, Hitler war ejn Wunder,
aber dn satanisches. Hitler war das größte Wunder, das der Satan
auf deutschem Boden vollbracht hat, der größte Fluch, der je über
Deutschland und die W.eIt gekommen ist.
Wir haben in dieS'er Zeitschrift wiederholt auf die spiritistischen
Bindungen Hitlers hingewiesen. Hitler wußt,e sich von Kräften
des Jenseits getragen, er hatte Visionen und hörte, die Stimme
eines Oeistes. Dies,en Geist hi.eIt'er für Gott und Ihn meinte er,
wenn er vom Allmächtigen, von der Vorsehung, v.on Intuitionen
usw. sprach. Und von Ihm erwartete 'er die HiUe, die Rettung, das
Wunder, den Sieg - selbst "fünfMinutennachZwölf". Diegrößte
und furchtbarste Enttäuschung im Lehen Hitlers war, 5 Minuten
nach 12 erkennen zu müssen, daß die Oeisterw'elt ihn getäuscht
und im Stich gelassen haUe. HitIers Gott, der Satan, erwies sich
zwar mächtig, aber nicht allmächtig, fähig, tausend Schlachten zu
gewinnen, aber nicht den Krieg.
Durch Hitler, Z'entrum der Finsternis, auserwähltes Werkzeug
des Satans, wurde zunächst sein Kreis, die Nazipartei, und
dann ganz Deutschland dämonisiert, .,gleichgeschaltet". Schritt
für Schritt gaben die Nazis auf, was sie noch an Gott und das
Gute, an das Licht und die Wahrheit band, bis sie vollkommen"
von Dämonen bes,ess,enwaTen und nur noch dämonisch denken
und handeln konnten. Hi,er kommen wir zur Erklärung der unglaublichen
Vorgänge in den deutschen Konzentrationslagern und
dem Wüten der Nazis in den besetzten Gebiete.n. Man schaue sich
die Bilder der jetzt von den Alliierten gefangenen SS-Männer und
SS-Frauen an: Bestioenin Menschengestalt. Das, was menschlich
war an ihnen, wurde im Laufe der ZeIt aufgesogen von den Dämonen,
die von diesen Leibern Besitz ergriffen und sie nach satanischem
Ebenbilde formten.
Kreuz und Hakenkreuz
Die Berührung mit Hitlers Dämonenwelt war nicht gebunden
an die Teilnahme an seinen spiritistischen Sitzungen. Mi!-
32
lianen kamen unt'er ihren Einfluß, sobald sie s'ein Malzeichen annahmen
- das Hak,enkreuz.
Der Satan schafft Oegenbilder dessen, was v.on Gott kommt.
Das Gegenbild des Kreuzes ist das an den vier Ecken verhoge,ne
Kreuz, das Hakenkf1euz.
Das Kreuz ist das Zeichen Christi, das Zeichen der Erlösung,
das Zeiche.n des Segens.
Das Hakenkrleuz ist das Zeichen des Satans, das Zeichen der
Verdammnis, das Zeichen des Fluches.
Wer das Kf1euzannimmt, liefert sich Oott aus, wird gefüllt
mit dem Hefigen Oeiste, und t1eilhaftigdes göttHche:nSegens in
dieser W,eltund in j,ener.
Wer das Hakenkreuz al1lnahm,lieferte sich" dem Satan aus,
wurde mit teuflischem Geiste gefüllt und des Fluches teilhaftig
in dies;erWelt und in Jener.
Das Malzeic'ben des Tier,es
Die Offenbarung Johannesempfiehlt, sich eher töten zu
lassen, als das "Malzeichen des Tieres" anzunehmen, dem W,erkzeug
des Satans Ehre zu crweisen und ihm Dienste zu leiste.n.
Die Offenbarung spricht nicht direkt von HitIer, sondern von
dem "Ti'er aus dem Meere", von jenem Antichristen, der der vollkommenste
in der Reihe dcr satanischen inkarnationen sein wird.
Da aber HitIer als V0 I'Iii u fe I' des "Ti,er,es" zu betrachten ist,
glauben wir, daß alles, was dj,e Offenbarung über das "Tier"
sagt, im Prinzip auch auf Bitler zutrifft.
Lesen wir UIJt.erdiesem Gesichtspunkte folgende Sätze aus
der Offenbal"Ung:
"Ich sah ein Ti'er aus dem Meere (Völkermeere.) aufsteigen,
und der Drache gab ihm sdllc Kraft, seinen Thron und seine Macht.
Sie heteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tiere
gleich und 'vV'erkann mit ihm kämpfen? AUebeteten ,es an, der,en
Namen nicht geschrieben sind im Lebensbuche des Lammes.
Und es bringt aUe dahin, daß sie ein Malzeichen annehmen
an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn, daß niemand kaufen
oder v,erkaufen kann als nur der, der das Malzeichen hat, den
Namen des Ti,er,esüder die Zahl seines Namens." (Kap. 13.)
"Wer das Ti,er und sein Bild anbetet und nimmt das Malzeichen
an seine Stirn oder an seine Hand, wird von dem Weine
des Zornes Gottes trinken. Hier ist das Ausharren der Heiligen,
welche di,e Oebote Gottes halten und den G1:auhenan }esus.
Und ich hörte 'eine Stimme v,om Himmel: Selig sind die Toten,
die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, spricht der Geist,
33
"
sie ruhen, v:on ihr,en Mühen und ihre Werke ~olgen ihnen nach."
(Kap. 14.)
"Sie kamen aus großer Drangsal und haben ihre Oewänder
gewaschen und weiß gemacht im Blut des Lammes und sind nun
v.or dem Thrane Oottes und dienen ihm Tag und Nacht. Sie
werden nie mehr hungern noch dürsten, denn das Lamm mitten
im Thron wird sie weiden und leiten zu den Iebendigen Wass,erbrunnen,
und Gott wird abwischen aUe Tränen von ihren Augen."
(Kap. 7.)
"Wer ins Oefängnis führt, wird ins Gefängnis geführt werden,
und wer tötet, wird getötet werden. Hier ist das Ausharren
und der Glaube der Heiligen." (Kap. 13.)
"Sei treu bis zum Tod und ich will dir die Krone des L,ebens
gehen." (Kap. 2.)
Tod iUnd Leben
Dies'e Bibelworte führen uns zu f.olgenden Ueberlegungen -
Gedanken, Annahmen und Folgerungen:
Nur jene k,onnten auf den liiUerschwindel hil1l.'einfal:len, d. h.
sich van der Nazipr.opaganda betören lassen, "deren Namen nicht
geschrieben sind im Lebensbuche des Lammes", ferne.r solche
Christen, di-enoch schwach im Glauben waren. Die wahren Christen
durchschauten ihn sof.ort, verweigerten ihm den Oruß und
allen Gehorsam und nahmen sein Zeichen nicht an, unbekümmert
um die F1olgen,der-enErnst sie kannten.
Das Beste, was man in Nazideutschland tun konnte (so man
nicht die Möglichkeit der Flucht hatte), war, sich töten zu lass-en.
Hitler war der Tod Deutschlands. Er bedeutete Tod für alte,
die in seine Hand fielen.
Wenn wir sterben m ü s s ,en, wenn wir dem Tade nicht ausweichen
können, dann wollen wir wenigstens in Ehren und nicht
in Schande sterben, mit Segen und nicht mit Fluch.
Diejenigen, die sich von den Nazis um Christi willen töten
ließen, sind selig.
"Selig sind, di'e \Toonun an im Herrn sterben." V.on nun
an. .. v:on dem Tage an, da man durch ein Bü:rIdnismit dem
Satan leben könnte. Es ist besser, im Herrn zu sterben, als in
und mit dem Satan zu leben.
Wer damals starb, wer sich von den Nazis um Christi
wilIen töten ließ, bewies seinen Olauben, seine Uebe und Treue 1!U
Gott. "Hier war das Ausharren der Heiligen, welche die Oebate
Gattes hielten und den Glauben an Jesus."
Welch herrliches Los wähLen jlelue,di,e Gatt treu bleihen bis
:zum T,ode, die ausharren bis zum Ende, die Gott nicht verleugnen,
d~s Malzeichen des Tielies nicht annehmen und mit den
Freunden Dani-elssagen:
"Wisse, König Nebukadnezar, uns-er Gott kann uns wohl erretten
aus dem glühenden Ofen, aber selbst, wenn e.r es n ich t
tut, werden wir deine Götter nicht ehren und dein Bild nicht anbeten!"
(Dan. 3,17.)
Wer aber damals nicht starb, wer sich v:onden Nazis
nicht töten ließ um Christi, um der Wahrheit und um der Menschheit
wiUen, wer Hitler diente, wer für ihn in den Krieg zog, we.r
für ihn tötete und verwüstete, hat auf sich den Fluch geladen, den
Fluch Deutschlands, den Fluch der Menschheit und den Fluch
der Ewigweit.
Hitlerlohn
Haben die, die sich aus Ueber1!eugung oder aus Feigheit und
Todesfurcht Hit1er beugten, -etwa ihr Lehen oder ihren Wohlstand
gef1ettet?
Nein - nicht einmal das Glück auf Erden war ihnen beschi-eden.
Sie konnten wohl einige Jahre ein gutes Leben führen - infolge
der Kriegsvorbereitungen gab ,es in Deutschland Arbeit und
Brat für alle - aber dann wurden sie van Hitler in den Krieg
geschickt, mußten für ihn friedliche Völker überfallen und van
einem Verbrechen zum andef'en schreiten. Und dann mußten sie
dafür büßen. . .
Den deutschen Soldaten im Felde und dem deutschen Volke
in der Heimat wurde keine Qual erspart. Hitler sandte seine Saldaten
in die Eiseskälte Rußlands und in die Gluthitze Afrikas.
Viele kamen um, viele wurden verstümmelt, und wer nach übrig
blieb, wurde jetzt in die Oefangenschaft geführt.
Und in der Heimat regnete -es Feuer und Schwefel, Bomhen
ahne Zahl. Berlin, Köln und andere große und kleine Städte gingen
in Flammen auf, Unzählige verbrannten bei lebendigem Lejbe.
Sa sah das Leben aus, das sich die Deutschen van Hitler erkauften.
Dies ist der Lahn, den sie ,erhielten, weil sie ihm, dem
Satansknechte, dienten. Wählten nicht jene ein besseres Las, die
sich gleich im Anfang der Hitlerherrschaft, zumindest zu Beginn
des Krieges, van den Nazis töten ließen?
"Wer ins Oefängnis führt, wird ins Gefängnis geführt werden
und wer tötet, wird getötet werden und van dem Weine des
Zornes Gattes trinken und gequält werden vor den heiligen Engeln
und var dem Lamm."
34 35
~
Das ist das Ende drer Nazis - aller, die Hitler halfen
und ihm P.olizei. und Soldatendienste leisteten - das Ende der
Nazis auf dies'er W'elt und ihr Beginn auf jener... "Di,e Hölle
bewregt sich deiner Ankunft entgegen..."
AusbHckund Warnung
Der Gedank,e, der heute unser.e Freude. über HitIers Sturz
trübt und uns schmerzlich bewegt, ist, daß Hitler nicht das Ende
einer satanischen Entwicklung auf Erden ist, sondern nur ,ein
Bindeglied, der Uebergang zu einem noch größeren Uebel, dem
Erscheinen des "Tieres".
Wir haben darum in dies,em Artikel das Hitlerproblem in
einer besonderen Art behandelt. Es geht uns nicht nur darum, eine
Erscheinung der V'ergangenheit zu erklären, sondern in erster
Linie vor einer Erscheinung der Zukunft zu warnen und darüber
hinaus die satanischen Bindungen alle r antichristlichen Strömungen
aufzudecken und auf die Gefahren hinzuweis,en, die auch
der geringste Komprorniß mit ihnen heraufbeschwört.
Wir haben den Hitterdienst besprochen, weil wir nun das
AJUfkommen.eines noch gefährlicheren Dämonenkults erwarten.
Wir wandten die Bibelworte auf liitler an, weil wir nun die satanische
Inkarnation, den Menschen kommen sehen, auf den sie
im vollsten Umfange zutrdfen.
Mögen darum aUe, die diese Zeilen lesen, nicht nur in die
Vergangenheit schauen, sondern auch in die Zukunft und sich
wappnen rom Kampfe gegen den Antichristen, dess,en Vorläufer
Hitler war.
Wir preisen jene, die sich um Christi willen von den Nazis
töten ließ:en und jene, die im neuen Kampfe für Christus faUen,
als Märtyrer enden werden.
Die Krone des Lebens ist nur denen gewiß, die kümpromißlos
für Christus lehen und sterben.
"J a, spricht der Geist, sie ruhen von ihren Mühen und ihre
Werke folgen ihnen nach."
Hanussen
Im 2. Kapitel des Buches Daniel lesen wir, daß ,es am Hofe
des Königs Nebukadnezar einen Rat der "W,eisen von Babel"
gab. Diese W.eisen waren Astrologen, Traumdeuter, Hdlseher,
Totenbeschwör.er, Magier aller Art.
Auch Hitler hatte S'ein.e"Weisen von Babel", die ihn unterstützten
und die er dort einsetzte, wo er selbst nicht in Aktion
treten konnte 'Oder wollte.
So unglaublich in diesem Zusammenhang manches scheinen
mag -. das Unglaublichste und doch Wahre ist, daß an der Spitze
dieses geheimen Rates bis zur Machtergreifung Hitlers .ein aus
Oesterreich stammender Jude stand. Er hieß Herrschmann Steinschneider,
war aber unter dem Namen Erik Jan Hanussen weit
über Deutschlands Grenzen bekannt und in gewissen Kreisen als
Magier, Hellseher, Astrolüg und Hypnotiseur sehr geschätzt.
Er war ein satanisches Medium von hohem Rang, ein entarteter
Jude, der Typ jener falsdlen Propheten in Israel, die uns
in der Bibel als Verführer des Volkes und Diener des MoIochs
und Baals, der Astarte und anderer GÖtter der Finsternis begegnen.
Nachdem sich Hitler mit dem Spiritistenkreis um A r'tu r
o ißotel' überworfen und Dinter selbst aus der Nationalsozialistischen
Partei, ausgescllliossen haUe, sti,eg Hanussen in der
Gunst Hitlers 'empor und ,erwi.essich von größtem Nutzen. Haßlussen,
der ein glänzender Oedankenl'es'er war (was er in öffentlichen
Vorstelbungen in der Berli'llocr"Scala" und anderen Varietehäus,em
bewIes), ooffrenbarteHitler di,e gehdmen Pläne der pol:itischen
Oegner und Heß. für ihn auch seine suggestiven Kräfte
spielen.
Daß er Jude war und in Wirklichkeit Steinschneider hieß,
wußten Hitler und Genossen. Indessen waren sie gewillt, ihn
zu schützen, solange sie ihn brauchten. -
Nachdem Hanussen alles getan hatte, was getan werden
konnte und Hitler fest im Sattel saß, wurde seiner Hellseherei
ein Ende bereitet.
36 37
So wie seiner Zeit Nebukadnezar den Befehl gab, seine Hellseher
zu köp~en, weil sie zu w'e n i g wußten, befahl jetzt Hitle.r,
seinen Propheten zu ermorden, weil dieser zu vi e I wußte.
Hanussen hat viele Dinge vorausgesehen, aber die Art und
Stunde seines Todes zu wissen, war ihm nicht gegeben.
Seine Leiche wurde um die Osterzeit 1933 in einem Walde bei
BerHn.gefunden und Ooebbels teilte im "Angriff" kurz mit, daß
ein Jude namens Herrschmann Steinschneider, bekannt unter dem
Namen Hanussen, 'erschoss'en aufgefunden worden sei.
So endete der geistige Bruder und Schrittmacher Hit/ers aus
Israel.
In der Offenbarung Johannes wird vom Antichristen und
seinem Proph-eten gesprochen - v:ondem "Tiere aus dem Meer,e"
(Völkerrneer) und dem "Tiere aus der Erde" (Israel).
Hitler und Hanussen - Vorläufer und Vorbilder...
38
j
Dornenvolk
London, November 1945.
Zur Lage Deutschlands
Der Fluch, den Hitler über Deutschland gebracht hat, wirkt
sich in v:oIlemMaß,e aus. Alles, was di,e Deutschen unter seiner
Führung an den Juden und der ganzen Welt begangen haben, fällt
jetzt auf sie zurück. Wir haben dies vlOmersten Tage der Naziherrschaft
kommen sehen, und nach Ausbruch des Krieges schrieben
wir u. a. :
"Wir gedenken der deutschen Soldaten, der deutsche,n Jugend,
die jetzt auf dem Schlachtfelde v.erbluten wird. Wir gedenken
des ganzen deutschcn Volkes, das jetzt nach den ehernen
Schicksalsges,etzen Gottes büßen wird für alles, was den Juden
in Deutschland angetan wurde. Wir scheuen uns nicht zu sagen,
daß wir mit dem deutschcn Volke und auch mit unseren Feinden,
den Nazis, 'ein tiefes Erbarmen haben. Wir kennen unseren Gott,
den Gott Israels, und wissen, wie er jenen heimzahlt, die uns erniedrigen
und verfulgen." ("Flüchtlinge", JCO Nr. 38, Jan. 1940.)
Nachdem Deutschland während des Krieges zusammengebombt
und zusammengcschoss,en wurde, geht .es heute 'einem
großen T,eil des deutschcn Volk,cs ebenso schlecht, wenn nicht
noch schlechter als dnst dcn deutschen Juden.
Polen, Russen usw., di,c als Skll.1vennach Deutschland gebracht
wurden, rächen sich Jetzt an ihl'lenUnterdrückern und jene,
die in ihr'er H,eimat gesehen habcn, wjtc deutsche Soldaten mordeten,
plünderten und mit Fraucn und Kindern umgingen, handeLn
jetzt in deutschen Häusern in gleicher Weise. Auge um
Auge, Zahn um Zahn.
So können wir verstehcn, was sich heute iJl Deutschland abspielt,
und warum di,eDeutschen hungern und frieren müss.en. Wir
verstehen es - aber wir freuen uns darüber nicht.
Hitter war eine Geißel in der Hand Gottes. aber er ging zu
weit. Darum wurde 'er se;bst zerbrochen und wird Deutschland
jetzt gezüchtigt. Wenn nun aber jene, die das Gericht an Deutsch;-
land durchzuführen haben, zu weit gehen, werden auch sie. gerichtet
werden.
Die Naziverbrecher dürfen nicht ungestraft bleiben. Göring,
Streicher, Ribbentrop, Kramer und alle deutschen Beamten, Offi-
39
.
zieDeund Soldaten, di,e unmenschlichhandelten, müssen bestraft
werden. Im Staats- und Völkerleben muß Gerechtigkeit herrschen.
Gepechtigkeit, aber nicht Willkür.
Nur ein 'ÜrdentlichesGericht darf Urteile fällen und strafen,
wenn die Schuld des Angeklagten bewiesen ist. Es ist aber besser,
tausend Angeklagte mangels Beweisen laufen zu lassen, als einen
Unschuldigen zu strafen: denn wenn dieser Unschuldige zu Gott
schreit, wird Er ihn hören und jene richten, di.e ungerecht gerichtet
haben.
Die rechte, gottgewollte Haltung gegenüber den Deutschen
ist diese: Bestrafung, strengste Bestrafung der Schuldigen, der
Naziverbrecher, aber Schutz, Frieden und freie Bahn den Unschuldigen
und alLen, die guten Willens sind! V ie I,e 0 -eu t sc he
sind unschuldig und guten Will,ens.
Die Deutschen sind heute das meistgehaßte Volk, ein Dorne,nv.olk.In
den Siegerstaaten sind viele der Meinung, daß di.es.eDomen
einfach verbrannt werden s,ollten, daß das ganze deutsche V'Ülk
ausgerottet werden muß, indem man es dem Hunger und der
Kälte ppeisgibt. Die so denken übersehen aber, daß, w ,e,n n D'Ür -
n e n b r.e n n .en, V'Ün ihn e n -ei n Fe u.e I' aus g.e h -en k a n '11,
das auch die Zedern des Libanon ergreift und verzeh
l't, wie Jotharn den Sichemiten sagte. Wenn man di,e Deutschen
weiter hungern und fri.epen läßt, werden in Deutschland
Epidemi.en ausbrechen, die auf die Besatzungsarmeen und die
ganze W'elt ühergreifen, und denen nicht nur die Besi-e.gten,sondern
auch die Si,eger zum Opfer fallen werden.
Ferner müssen wir sagen, daß die Art, wie man heute die
Deutschen - Frauen und Kinder! - aus P.olen und anderen Ländern
hinauswirft, G'Üttes Willen nicht 'entspricht u!l1dernste Folgen
nach sich zi,ehen wird. G'Ütt wird den Polen und anderen
Siegervölk,em auf Unmenschlichkeiten genau S'Üantworten, wie Er
den Deutschen auf ihre Unmenscnlichkeit gegenüber de.n Juden
geantwortet hat. Der zweite Weltkrieg ging- zu Ende, aber der
dritte steht noch aus!
Das Liclht scheint in der Finsternis
Vor vier Jahren, während meiner Gefangenschaft in Canada,
wurden die in~ernierten jüdischen Flüchtlinge von kanadischer.
Seite in Form ,eines Preisausschreibens (zehn DolIar) aufgeforde.rt,
über ihre Erlebnisse in Nazideutschland zu berichten. Ich vermute,
daß hinter di,es,erAufforderung eine amtliche oder private Stelle
stand, die Pl'Opagandamaterial gegen Deutschland brauchte. Ich
beschl'Üß,,einen Beitrag zu liefern, aber nicht gegen, sonde.rn für
die Deutschen zu schreiben. Es war mir klar, daß ich damit keinen
Preis erzielen, sondern meine Stellung noch mehr gefährden würde,
als sie schon ohnehin war. Ich überschrieb meinen Artikel "Das
Licht scheint in der Finsternis" und sagte u. a.:
"Ich bin kein Deutscher. Ich wurde in Rußland geb'Üren. Im
Alter von fünf Jahren kam ich nach Deutschland, besuchte dort
die Schulen und wurde Journalist. V.on 1930 bis 1933 stand ich
im Zentrum des Kampfes gegen die emporkommenden Nazis. Am
Ostersonnahend 1933 wurde ich verhaftet und ins Polizeigefängnis
gesteckt.
Eine Woche später wurden alle politischen Gefangenen in ein
Künzentrationslager überführt, ich aber wurde frei gesetzt. Ich
sah darin ein Wunder und fühlte, daß ich sofort Deutschland verlassen
süllte. Mit dem nächsten Zug fuhr ich nach Frankreich. Zu
der Stunde, da ich die Grenze Überschntt, ,erschien di.e Polizei zum
zweiten Male in meiner Wohnung, um mich wieder zu verhaften.
Ich war durch einen Irrtum -entlassen worden...
Ich kenne die Grausamkeiten der Nazis, aber ich üherlasse ,es
anderen, sie zu beschreiben. W,enn viele von de.r Finsternis reden,
sollten ,einige üher das Licht sprechen, über das Licht, das da
scheint in der Finst'ernis, selbst in der Finsternis Nazideutschlands.
So grausam die Gestapo, s.o anständig benahm sich die frühelie,
republikanische P.olizei,die in jenen Tagen n.ochan manchen
Orten ihr Amt ausübte. Der Kriminalk.ommissar, der mich auf
Bef'ehIder Oestapo verhaHete.,war sehr rücksichtsvoU,und di:eOefängnisbeamten
behandelten mich sehr höflich.
Im Apri11933wurde dn Boykott gegen die Juden durchgeführt.
Die Straß,en waren übertüllt, aber nicht alle Deutschen waren
geg,endie Juden. Ich sah Tränen in den Augen vi,eIerund ,e.rinnere
mich dnes alten pnot,estantischlenGeistliche.n, der v.onei1llemjüdischen
Laden :öum anderen ging - 'Ohne Rücksicht auf di-e SA-
Wachen an den T.üren-, nur um den jüdischen Inhabern und Angestellten
die Hand zu drücken und ihnen zu sagen, daß er als
Deutscher und als Christ ti.ef beschämt sei und den Nazismus
verdamme.
Ich gedenk'e der Deutschen in einer kleinen Stadt, die in der
Nacht zu Juden kamen U!I1dihnen Nahrung und Kleidung brachten.
Ich gedenke .einer alten Katholikin, die alles verkaufte, was
sie besaß, um .einem Juden zu helfen, aus dem Konzentrationslager
herauszukommen und nach Amerika auszuwandern.
Ich gedenke des pliotestantischen Pastors Niemöller, des
katholischen Bischofs Graf GaJ.en und taus-end anderer Christen,
40 41
die wie Felsen geg.endie Flut der Nazityrannei standen - würdige
Söhne leines Volkes, das der Wielt di'e größten Denk'e.r, Dichter
und Musiker gab - Bach, Beethoven, GQethe, Schiller und Kant,
um nur einige von vielen zu nennen. Der deutsche Oenius karm
nicht von Teufeln vernichtet werden, ",on Verbl'lechern, die~
verstanden haben. die Regi'erungsmacht zu e1"obern,di'e Jugend zu
verderben und die WeIt in Kdeg zu stürzen.
"Das Licht scheint in der Fitttsternis, aber die Finsternis hat
es nicht erlaßt." (Joh. 1,5.) Das heißt: Die Finsternis kann das
Licht nicht fassen, nicht Überwinden, nicht eroobem, so schwach
das Licht auch sein mag.
Das Licht triumphiert über di'e Finsternis - selbst in der entfesselten
Hölle Nazideutschlands !"
42
._.
Titan des Schicksals
David und Salomo
"David sprach zu Salomo: Mein Sohn! Ich hatte in meinem
Her2)en,dem Namen Gottes .ein Haus zu bauen. Aber das WQrt
Gottes geschah zu mir: Du hast groB,e Kriege geführt und viel
Blut vergossen, darum sollst du mir kein Haus bauen. Doch siehe,
ein Sohn wird dir geboren werden. Er wird ein Mann des Friedens
sein. Der wirodmeinem Namen -ein Haus bauen." (1. Chron. 22.)
David war nicht vollkommen, "er vergoß viel Blut", aber sobald
Gottes Wort zu ihm kam, beugte er sich tief. Im Grunde
seines Herzens wollte er nur eines: Gott ~iienen!
David stellt den sündigen Menschen dar, den Menschen, der
Fehler begeht, aber doch das Gute will, der in Buße und Reue. zu
GQtt zurückkehrt und sich nach Frieden, nach Erlösung sehnt.
Dieser gute WiHe, die Sehnsucht nach Frieden und Erlösung
fand ihre Erfüllung in Salomo. Dieser Name bedeutet "Der Fdedvolle".
In Salomo ist die Uebe Gottes zu Israel symbolisiert:
"Weil Gott Israel liebt, hat er dich zum König gesetzt", sagte die
Königin VQnSaba 2JUSalomQ. (2. Chroon.9, 8.)
Uranos und Kronos
Ein ganz anderes Bild bi'etet der Geistesspi-egel der abgefallenen
Engel und sündigen Menschheit: die griechische Mythologie.
Auf dem Olymp herrscht ewiger Krieg. Was die Götter der
Heiden ins Leben rufen, ist Haß, und die Kinder des Hasses wenden
sich gegen ihre Väter.
Im Anfang schuf Uranos den Titan Kl'onos. Wie der gute
Wille Davids sich in SalomQerfüllt, so findet der böse WiUe des
Uranos seine Erfüllung in Kronos. Kronos stürzte seinen Vater.
Und wie Kronos gegen Uranos, so handelt Zeus gegen seinen
Vater Kronos.
Krieg, Krieg - k,eineLiebe, kein Friede, keme Sehnsucht lI1ach
Frieden und Erlösung, kein David, kein Salomo.
I 43
"
Wir IUndHitler
Wir betrachten uns als Opfer unserer Zeit, als Opfer HiHers.
Wie -entstand runsere Zeit? W-er schuf Hitler?
Hitler ist 'ein Titan - der Titan Kronos. Kronos wurde voo
Uranos geschaffen. Uranos aber ist die sündige Menschheit, jeder
einzelne von runs.
Wir schaudern, wenn wir auf Bildern Hitlers finsteren Blick
Slehen. Aber spi'egelt sich nkht im Auge HitLers das Auge
der Welt? Hat nicht der Kampf rums Dasein, der Konkurrenzkampf
der Menschen diesen Geist, diesen Blick geschaffe.n, lange
bevor Hitler überhaupt geb'Üren war? Nicht Hitler hat unsere
Zeit geschaffen, sündern unsere Z-eit hat ihn geboren. Unser
böser Wille schuf ihn, ri-efihn hervor, und unsere bös'en Gedanken
stärkten seine Macht, beflügelten seinen Schritt und schärften
sein Schwert. HiUer ist unser Kronos.
Hitler ist ein Titan, ein gewaltiges Gefäß des Schicksals. In
ihm konnten sich die bös-en Willenskräfte der Menschheit konzentrieren;
sioeformten ihn und durch ihn das Gericht der Welt.
*
Kehren wir zu David zurück! Laßt uns wollen, "dem Namen
Gottes -ein Haus zu bauen", dann wird auch uns ein "Salomo"
geschenkt werden - das Reich des Friedens!
2. Teil
Gandhi
Gandhi oder Jesus
Diese Predigt wurde am Sonntag, 16. August 1942, im kanadischen
Ini'ernioert,en-Lagergehalten. In dieser Betrachtung
wird v'Üneinem Tagespl10blem (die Verhaftung Gandhis) ausgehend,
die c h r is i Iich ,e Ein s tell LI11g ZLIm S t a a t
fesigestelIt. In: ,einem Nachtrag wird die judenchristliche
Einstellung zu den Problemen des jüdisch-nationalen Lebens
dargelegt
Die groß1eSeele: Gaindhi
Die Verhaftung Gandhis ließ mich zu seiner Selbstbiographie
("Mahatma Gandhi - His own story", New York, The Macmillan
Oompany, 1931) greifen.
In dies'er ,erzählt Gandhi in .einfachen Worten v'Ünseiner Kindheit
(er wurde am 2. Oktober 1869 in Indien geboren), van seiner
Ehe (nach indischer Sitte heiratete ,er bereits mit drejzehn Jahren),
Vlonseiner Studienzeit in L'Ündonund seiner Anwaltstätigkeit in
Südafrik,a. Hier berührte ihn die Mißachtung und Unterdrückung
der 'eingewanderten indischen Arbeiter durch die Weißen so ti'ef,
daß in ihm der Gedanke des g e wal t I00s.e n W i d.e r s t a n des
entstand, rund'er beschloß, mit den Waffen des "bürgerlichen Ungehorsams"
und der passiven Resistenz für eine Besserstellung
seiner LandsIeute zu kämpfen.
Im Jahre 1914 .organisierte .er zum ersten Male einen Feldzug
dieser Art in Südafrika. Er und seine Anhänger wanderten dafür
ins Gefängnis, aber di;e moralische Wirkung dieser Kampfmethode
zwang die R'egiel1Ungzum Nachgeben und begründete Gandhis
44 45
.
Weltruf. Nach Indien zurückgekehrt, stieg Gandhi schnell zum
Führer seines Volkes .empor und heute schätzt man die Massen,
die hinter ihm stehen, auf dreihundert MilIioOnen.
So interessant Gandhis politische Kämpfe sind, viel mehr ergreift
uns sein Kampf gegen sich selbst - sein Streben nach
Wahrheit, s,ein Ringen um Reinheit, seine Aufrichtigkeit, Demut,
Güte und Geduld. Wenn man diese Seiten seines Buches liest,
versteht man, daß nicht nur Inder, sondern auch hochstehende
Eur:opäer und Amerikaner sich ihm vollkommen ergeben, ihn als
Führer ihrer Seelen annehmen und solche Worte schreiben können
wie 0 r. J10 h n H a y n'es Hol m,es in der Einführungzu Gandhis
Buch (S. 30):
"Der Ver g le ich mit J 'es u s ist unvermeidlich. Nicht
allein ViOmStandpunkt des "Nicht-Widerstand"- Ideals, welches
beide in dauernde Gemeinschaft bindet. lange vor dem Kriege
wurde der Mahatma mit Christus um der reinen Schönheit und
Heiligkeit seines inneren lebens willen verglichen. Nun ist dieser
Vergleich geklärt und bestärkt worden durch das, was Gandhi
für Indien und die W,elt zu tun sucht. Wenn wir wissen wollen,
was Jesus als Heiliger war, und was er als Heilsbringer tat oder
zu tun suchte, brauchen wir nur über das Meer zu blicken auf
den größten Menschen der heutigen Welt."
Wie gesagt, können wir Worte dieser Art verstehen, aber
nicht billigen. W.er Gandhi mit Jesus gleichstellt, "irrt und
kennt weder die Heilige Schrift noch die Kraft GoOttes". (Matthäus
22,29.)
Das indische Volk nennt Gandhi "M aha tm a", d. h.
,,0. riOß e S'e,eI'e". Er verdIent diesen Titel. Indessen darf dioe
Größe seiner SeeIe uns nicht hindern, die 0. ren z,en se i ne r
W eis h e i t zu ,erkennen.
Gandhi ist ein politischer Führer besonderer Art. Das, was
ihn von anderen Politik,ern unterscheidet, ist seine persönliche
Reinheit, s,eine Selbstlosigkeit. Durch sein Leben - se.in Fasten,
seine Gefängnis~eiten, seine Kleidung - hat er bewi,es'en,daß er
weder irdische GÜter sammeln will noch eitel oder ehrgeizig ist.
Gandhi mag der oo'elste Politiker auf Erden sein, aber Jesus ist
Gottes Sohn, die vollkommene Weisheit, "der Weg, die Wahrheit
und das Leben". Mit Jesus kann und darf keiner gleichgestellt
werden.
Die vollkommene Wleisheit: Jesus
Würde, wie Dr. Holmes sagt, Jesus heute so handeln wie
Gandhi? Nein!
So edel und re~ormatorisch Oandhis Gedanke des gewaltlosen
Kamp~es auf dem Oebiete der Politik sein mag - so hoch
c;liepassiv,e Resistenz gegenüber dem bewaffneten Aufstand und
Abschlachten des Unterdrückers zu bewerten ist - di,e Weisheit
Christi zeigt uns einen besseren, höheren Weg.
Wenn wir das Leben }esu - wie es im Neuen Testament
aufgezeichnet ist - betrachten, können wir erfahren, wie Jesus
heute in Indi'en gehandelt hätte. Denn die Verhältnisse im lande
Israel waren zu Christi Zeiten ähnlich denen im heutigen Indien.
Die Römer waren im Lande...
Und so wie dIe Inder heute, fühlten sich damals dIe Juden
unterdrückt und richteten an Jesus Fragen wie dies'e: "Wann wirst
du das Reich Israel aufrichten?" D. h.: Wann wirst du uns vom
Römer-Joch befreien? "Sollen wir dem Kaiser Zoll zahlen?"
D. h.: Sollen wir den Römern gehorchen?
]esus erwiderte nicht: "Uebt passive R,esistenz, boykottiert
unsere Unterdrücker, gehorcht ihnen nicht, laßt 'euch einsperren,
schafft Märtyrer!", sondern gebot gerade das Gegenteil: "Liebet
eure F,einde, segnet, di,e euch fluchen, tut wohl denen, di'e euch
verfolgen!" (Matth. 5, 44.)
Von beSlonderemInteress,e ist in di.esem Zusammenhange. ,eine
Begründung, die }esus für die Erfüllung einer Steuerpflicht gibt.
Er erklärt Petms, daß voOmgeistigen Standpunkt gesehen, diese
Steu:er nicht 'entrichtet zu werden brauche, aber "um kein Aergernis
zu geben, nimm das Oeldstück und zahle für mich und für
dich!" (Matth. 17,27.)
So weit geht die W,eisheit Christi: "Um kein Aergernis zu
geberu. . . !"
Auch in den Ietzten und schwersten Stunden Seines irdischen
lebens anerk,ennt Jesus die heidnische, r:ömische Behörde als
gottgewollt. Verspottet und gegeißelt, blutüberströmt, mit der
Dornenkrane auf dem Haupte vor Pilatus stehend, sagt Er dem
Römer: "Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht
von oben gegeben wäre." (}oh. 19,11.)
Gewiß -auch Jesus kämpfte. Aber nur, wenn der Name
Gottes mißbraucht wurde. Gegen jene, die aus dem Glauben ein
Geschäft machten, stand Er auf. Gegen die Geldwechsler und
Viehhändler im Tempel griff Er zur Peitsche (Jah. 2,15) u.nd gewisse
Priester, Schriftgelehrte und Pharisäer belegte Er mit den
schärfsten Ausdrücken: "H,euchler, Otterngezücht und Schlangenbrut."
(Matth. 23.) Auch Jesus gebot Seinen Anhängern, Ungehorsam
gegen den Staat zu üben und in den Tod zu gehen, aber
nur um des Glaubens willen!: "Ihr müßt gehaßt werden von
46 47
--
jedermann um meines Namens willen. Wer aber bis ans Ende
beharrt, wil1dselig. Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib
töten, aber die Seele nicht töten können!" (Matth. 10,22. 28.)
Den Feinden Gottes riß Er rücksichtslos die Maske vom Gesicht,
aber auf politischem und wirtschaftlichem Oebiete anerkannte
Er die gegebenen Verhältniss'e und duldet,e keine Auflehnung:
"Gebt Gott, was Gottes, und dem Kaiser, was des
Kaisers ist!" (Matth. 22, 21.) "Trach~et zuerst nach dem Reiche
Gottes und nach seiner Q.erechtigkeit, und dies alles wird euch
hinzugefügt werden." (Matth. 6, 33.)
Au ch die po li t i s eh ,e F I"e i h.ei t. .' Solange wir in der
"Knechtschaft der Sünde" verharren, können wir auch unter dem
Joche der "Römer" bleiben. Als N 'eh em i a aus Babyion kam,
um JerusaJ.em wi'eder aufzubauen, mußte er zunächst di,e armen
Juden aus der Hand der Reichen befrei,en: "Wir haben unser:e
jÜdischen Brüder v'Onden Nationen losgekauft, und ihr wollt, daß
eure Brüder sich ,euch verkauf.en!" klagte er die Fürsten Judas in
JerusaIeman. (Neh. 5,8.)
Wenn Gott weiß, daß wir unsere Freiheit nicht mißbrauchen,
wird Er unsere Feinde aus unserem Kreise wieder hinausführen,
so, wie Er si'e um unserer Sünde willen hereingeführt hat.
Der Weg der R,eic'hen
So war es in j,enen Tagen und so ist 'es in unsel1en.Kein Unterschied
- zu weIcher Zeit und in weIchem Volk,eauch immer.
Was Nehemia val" zweitausendvierhundert Jahren in Jerusalern
sagte, bracht,e kürzlich 'ein ägyptischer Minister, namens
Makram Abid, in Kai 1"01JUmAusdruck. In einer Parl'amentsrede
erklärte er u. a:
"Haben wir wirklich Unabhängigkeit 'erreicht, während das
Aegypten der Arbeiter und Bauern - und das heißt praktisch ganz
Aegypten - den Landeigentümern versklavt ist? Geben wir
affen zu: Wir haben Aegypten vom fremden Imperialismus befreit,
aber das, was wir jetzt tun müssen, ist, Aegypten vom
ägyptischen Imperialismus zu befreien!"
Von den fünfzig Millionen A'egyptern leben neunzig Prozent
in äußerster Armut. Das Volk ist dermaßen unterernährt und
krank, daß von hundert A'egyptern, die sich zum Militär meldeten,
neunzig untauglich erklärt werden mußten. Mit Ausnahme der
herrschenden Schicht kann fast keiner lesen und schroeiben.
Was weiß - unter di,esen Umständen - das ägyptische Volk
von 'nationaler Selbständigkeit und Unabhängigkeit? Seine "Fürsten
und Edlen" rebellierten solange "im Namen des Volkes", bis
48
England ihnen die Staatsverwaltung übergab. Damit wurde Aegypten
selbständig, d. h. die herrschende Schicht erhielt die Mög--
lichkeit, das ägyptische Volk noch mehr auszusaugen, als es ihr
unter der KontroUe der Engländer möglich war.
Wir sehen aus diesem Beispiel der Q.egenwart, wie zuriickhaltend
man "nationale Forderungen" zu betrachten hat und wie
gründlich in jedem einzelnen Falle geprüft werden muß, ob wirklich
das Volk dahinter steht oder nur eine Ausbeuter-Clique, die
nationale Ideale mißbraucht und mit bezahlten Agenten und gekauften
Banden Aufstände inszeniert (wobei natürlich Idealisten
und ehrliche Elemente mitgerissen werden).
D,er W.eg der Alinien
Die Er,eignisse in Indien erinnern mich an Vorgänge in meinem
russischen Heimatlande nach der bolschewistischen Revolution.
Damals hatte auch Rußland einen Mahatma - .eine "Große
Seele" - den vom ganzen Volke verehrten Dichter Ma x i m
Oorki, dem Freunde Lenins.
Kaum hatte Gorki die Revolution mit begeisterten Worten
begrüßt, als leI"sehen mußte, wi,e dIe "Towarischti" in die leergewordenen
Paläste und Häuser der vertriebenen Aristokraten und
Kapitalisten ,einwgen und dort nicht nur die kostbarsten Möbel,
sondern auch Zimmerböden, Türen, Fensterrahmen usw. als Brennmaterial
benutzten. W,enn sie die Wohnung aut diese Weis.e vollkommen
~erstört hatten, suchten sie eine andere; denn di,e Wohnungen
wal1enStaatseigentum geworden und kosteten keine,Miete.
Und wie mit den Häus,ern ging das befreite Volk mit allem um,
was sozialisiert worden war.
Angesichts dess,en brach Gorki, der an das Volk und an die
Ideale der Freiheit geglaubt hatte, zusammen: und verließ Rußland
für einige Zeit.
In jenen Tagen schrieb er u. a.: "J.etzt ist aUesVolkseigentum
geworden, aber Zerstörungen und Vernichtung,en werden in immer
sreigendem Maße f.ortgesetzt. Diie Barbaren in Saratow vollziehen
die Zerstörungs arbeit in P,ensa, während die. Barbaren aus
Pensa dassdbe in Saratow tun. Wir haben noch nie so schlecht
und U'nend.ichgearbeitet wie Jetzt. WeIch,erMangel an Verantwor...
tungsgefühl für das, was in Rußland geschieht!"
Auch L e TIi n 'erkannte seinen Irrtum und griff zum Schwert
- diesmal nicht mehr gegen die Reste der "Bourgeoisie", sondern
gegen das von ihm befreite Volk. Mit der Einführung der
"Neuen Oekonomischen Politik" (NEP) machte .er dem KommUDlsmus
ein Ende, und mit neuen ArbeitsgesetZien, Sabotage-
49
.., dII.
Paragraphen usw. stellte er die bürg'erHche Ordnung wi,eder her.
Was lenin 'noch ~u tun übrig ließ, voJ1endete sein NacMolger
StaHn. Schließlich blieb von der Revolution, von der Freiheit des
Vülkes IUndder Diktatur des Proletariats nur noch der Diktator
übrig - der Rüte Zar an Stelle des Weißen. . .
"Das nussische Volk", schrIeb Oorki in einem anderen Zusammenhange,
"kann mit dem ihm 'eigenen Hang zur Anarchie
die Fr >eih ,eit s 00 üb 'ert r e i b'eTI-,daß v 00n ihr s eh lie ß -
lieh nichts bleibt..."
Das russische Volk - und aUe Völker der Welt.
Alle Rassen und alle Klassen, Reiche und Arme, Rechte und
Linke, Nationalisten und Kommunisten, Oebildete und UngebHdete,
Männer und Frauen, Alte und Junge, Oetaufte und Nichtgetaufte,
Juden und Nichtjuden - wenn sie innerlich unerlöst
sind, bilden sie dens.elben Oeist, dieselbe Macht der Finsternis.
Graduell mögen sie v.erschieden sein, aber prinzipiell sind sie
gleich.
Ihre Versuche und Bestrebungen, die politischen und sozialen
Verhältnisse zu ändern, sind darum zwecklüs. Sie tr,eiben einen
bösen Geist heraus, aber sieben schlimmere hinein und "der letzte
Betrug wird ärger als der 'erste". J,ed 'er Sc h i ck s als k r,e i s,
den wir durch Oewaltaktionen öffnen, gestaltet
sich tragischer als dler, den wir spr.engten.
Nur Gütt kann die Verhältnisse zum Segen und nicht zum
Fluche ändern. Und Er will und wird .es tun, wenn wir "zuerst
nach dem Himmelr.eich und seiner Oerechtiglreit trachten", d. h.
wenn wir unser leg 00ist i s ehe s Denken und Handeln aufgeben
und unsef1eNächsten lieben wie uns selbst und das Bös'e mit Gutem
überwinden. (Röm. 12.)
Splitter rundBalken
Jenen, die zu Jesus kamen, um Gottes Wvrt zu hören, gab Er
nicht nur geistige Speise, sondern auch irdisches Brot in solcher
F,ü.Ue,daß Körbe mit Brocken übrig blieben. (Joh. 6.)
Die andef1enab~, die Ihn auf ni.edere Sphären herabzi'eh'en
wallten, schüttelte Er ab: "Wer hat mich zum Erbteiler über euch.....
gesetzt?" (Luk. 12, 14.) "laß die Tote!n ihre Toten begll'aben!"
Diejenigen, die das Wart Gottes nicht hören und nach dem
vollkommenen Ges'etz Christi nicht leben wollen, sind geistig tot.
Soviel Mitleid wir mit ihnen auch haben und soviel Hilf.e wir:
ihnen auch leisten sollen - dies'es Mitleid darf nie soweit gehen,
daß wir uns mit ihnen verbünden und gemeinsam des W,eges
ziehen, bis wir zusammen in die Grube fallen. (Matth. 15,14.)
50
"Z i eh,et n ich ta n ein ,em J00c h mit d e iJ1U n g lii 11-
bi gen!" warnt Paulus. (2. Kor. 6, 14.) Auch nicht politisch
denn sie meinen nicht das, was Gottes, sondern das, was des
Menschen (und des Teufels) ist. (Matth. 16,23.)
Dr. Holmes irrt, wenn er glaubt, daß Jesus heute in Indien
Präsident des Kongresses wäre und den Abzug der Engländer.
verlangen würde. Sein Wandel in Indien wäre derselbe wie einst
in Palästina; denn. "der H'err verändert sich nicht".
(Maleachi 3, 6.)
In keinem anderen lande der Welt h:etTSchtein solcher.
K ast eTI'gei s t wie in Indien. Nicht weniger als vierzig Millionen
Hindus gelten als "U n be TÜh rb are" und werden van
ihren eigenen Valks- und Glaubensgenassen aufs tiefste verachtet
und unterdruckt - nur auf Orund ihrer "niederen" Geburt. So
behandeln die "hochgeboren1en" Inder die "niedergebarenen", a!bwohl
die Engländer im Lande sind. Was würden die Mächtigen
mit den Machtlasen, di'e Reichen mit den Armen, die Hochgeborenen
mit den Niedergebol"ene,nerst tun, wenn kein Inder
mehr 2JUrenglischen Palizei und zum englischen Richter flüchten
kann?
Es unterHegt keinem Zweifel, daß auf dem Allindiscben
Kongreß viele sind, die ebenso edel und aufrichtig den~en wie
Gandhi. Aber, wer kann daran zweifeln, daß. sich dort auch jene
finden, für die Palitik ,ein Oeschäft ist, und ilie nur desha,lb
Oandhi an der Spitze dulden, weil sie einen Heiligen als Aushängeschild
brauchen? Währ:end >erIdeale predigt, rechnen jene
aus, wieviel Silherlinge sie vün den Japanern belrommen werden,
wenn sie ihnen ganz Indien ausliefern - und Gandhi dazu.
"Was siehst du den Spitter in deines Bruders Auge und
wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?" (Matth. 7,3.)
Ob der Splitter im Auge Englands und der Balken im Auge
Indiens ist oder umgekehrt - s.olange .es in Indien "Unberührbare"
gibt und Witwenverbrennungen und tausend andere GreueJ
dämonischer Kulte, kann man \liomchristlichen Standpunkte wohl
eine V,e r b .es s 'erun g, aber nie h t die Auf h eb u n g der
englischen V,erwaltung Indiens verlangen.
Die Weisbeit der Apostel
Nachdem wir die Haltung Christi im Staatsleben festgestellt
haben, woUen wir di,e Einstellung der Apostel betracht.oo.
Der römische Staat, in, dem sie lebten, war heidnisch und
antichristIich. Die Christen wurden v,erfolgt und die Apostel ein-
51
ge1rerkert und schließlich getötet (Paulus wurde in Rom enthauptet,
Petrus gekreuzigt).
Beide Apostel waren sich über das Wesen des römischen
Staates voll'kommen im klaren und seine Orausamkeit ,empfanden
sie am -eigenen Leibe. Dennach kdn Wort der Erbitterung
und Auflehnung in ihJ'1enBriefen! Im Oegenteil:
"Seid 'Untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn
willen, es sei dem Könige IOders,einen StatthaUe.rn - als Freie,
die nicht die Fr.eiheit zum Deckmantel der Basheit haben, &.ondem
als Diener Oattes. Eh1'letden König!" schreibt Pe t I"Us.
(1. Petr. 2, 13-17.)
Und in den Briefen P aul i lesen wir:
"Jedermann sei untertan der Obrigkeit. Jede Obrigkeit ist
von Outt verordnet. Wer sich der Obrigkeit widers,etzt, der
widersetzt sich Gottes Ordnung. Sie ist Gottes Dienerin, dir zum
Guten. Darum ist ,es natwendig, IlU1te.rtanzu sein, nicht allein
der Strafe wegen, sünder.n auch um des Gewissens wiUe;n."
(Röm. 12,1-5.)
Mit derselben KI.arheit äuß,ern sich beide Apast,el auch zur
sOzialen Frage:
Den Hausknechten schreibt Peirus: "Seid unterwürfig 'eUIieiU
Herrn, nicht nur den gütigen und milden, sondern auch den verkehrten.
Denn es ist Gnade, sa jemand um des Oewiss-ens willen
vor Gott Kränkungen lerträgt, wenn er ungerecht leidet."
(1. Petr. 2, 18.)
Und Paulus, der sich selbst den "Sklaven aller" nennt
(1. KiOr.9,19), verlangte von dem entlaufenen Sklav-enOnesimus,
daß er zu seinem Herrn zurückkehre (Brief an Philem.on) und
den Sklavenin den Oemeinden zu Korinth und Ephesus schreibt er:
"Ein jeder bleibe in dem Beruf, in dem er berufen warden
ist. Bist du als Sklave berufen, sa sei deshalb ohne Sarge.
Kannst du aber frei werden, 81.0tue es lieber. Der als Sklav,e im
Herrn Berufene ist ,ein Freigelassener des Herrn und der als
Freier Berufene ein Sklav,eChristi." (1. Kor. 7,20.)
"Gehorchet euren leiblichen Herrn in Einfalt eures H.erzens
wie Christus. Nicht mit Augendienerei als Menschengefällige,
sondern als Knechte Christi, die den Willen Gottes v.on Her~en
Um. Dienet mit gut,em Willen als dem H,errn und nicht den
Menschen und wissd, daß was -ein jeder Gutes tut, das wird
ihm vom Herrn belohnt, er sei ein Knecht ader Freier. Und ihr
Herren, handelt -ebenso gegen sie und lass-etdas Drohen. Wisset,
daß sowohl ihr wie euer Herr im Himmel ist und daß hei ihm
kein Ansehn der P-ersan gilt." (Eph. 6, 5-9.)
52
1
r ~
Wie }esus, so dachten auch Seine Apostel ni-e daran, politische
und soziale Verhältnisse gewaltsam zu ändern. KciU l'
;J Auflehnung! Kein Strdk!
Nur wenn sie Christus v-erl-eugn'en und Seine Oebot
e üb ,ert I',et e n sallten, erklärten sie, daß sie Gott mehr
\,
geharchen würden als den Menschen. (Apg. 5,29.) Dann
verweigert-en auch sie dem Staat den Oehorsam und gebot,en den
Gemeinden, dasselbe zu tun, s;elbst wenn die fürchterlichste Tadesstrafe
darauf stand: Das Zerrissenwerden vün wilden Ti,eren in
der Arena. In Glaubensfragen standen sie fest wie Felsen im
Meer; da waren sie unnachgiebig und rücksichtsilOs,nicht um
Haaresbfleite wichen sie zurück.
So es aber nur um Fragen des irdischen L,ebens ging, um
das Schattenglück dieser W-elt, gaben sie nach, ohne ,ein Wort
zu verHeren. Nehmt hin die W,elt und alles, was darinnen ist!
"Die W-elt vergeht mit ihrer Lust. Nur wer den Willen Gottes
tut, bleibt in Ewigkeit!" (1. JiOh.2, 17.)
(I
I
r
I
,
I
Di!e W:eisheit der Pr1op'beten
Bibelunkundige denken, daß im Alten Testament eine andere
Einstellung zu weltlichen und politischen Fragen gefunden werden
kann als im Neuen. Während si-e die Apastel im Heiligenschein
des Friedens sehen, stellen sie sich die alttestamentlichen
Propheten im Flammenmeer des Zornes \lior, Rachepsalmen
auf den Lippen, Kri-eg und Revolution heischend.
Wühl finden wir im Alten Testament Wort.e des Hasses und
des Fluches gegen Eraherer und Unterdrucker, aher im wesentlichen
klagen die israelitischen Propheten nicht di.e fremden Völker
an, sondern ihr -eigenes Volk.
Betrachten wir Jene Schriften, die in der Zeit der tIefsten
Erniedrigung Israels -entstanden - als N e buk ad n e zar den
Tempel in Jerusalem zerstörte und das Volk in die Gefangenschaft
nach Babylan führte. Kein Wort des Hasses gegen Nebukadnezar!
Im Gegenteil: Einen "D i,en ,er 0..0 t t e s" nennt ihn
der Praphet }eremia (25,9). Das natianale Unglück Israels war
nicht die Schuld Nebukadnezars. Nur die Sünde in Israel iUßd
nichts anderes rief ihn herbei - als Geißel Gattes.
Auf den Trümmern J-erusalems ruft J-eremia:
"Jerusalem hat schwer gesündigt... Der Herr hat die Bedränger
geg.en Jakob entboten... Der Herr ist g-ere.cht... Der H'err
hat seinen Altar v-erwarfen, sein Heiligtum v'erschmäht, die Mauem
ihrer Prachtgebäude der Hand des F,eindes preisgegeben...
Deine Priester und Propheten deckten dejne Missetat nicht auf,
53
-
T'
','
wn deine Oefangenschaft zu wenden... Prüf.en und erforschen
wir unsere W'ege und bekehren wir uns zum H'errn. Laßt uns
unser Herz samt den Händen ,erheben zum Gott im Himmel...
Wir, wir sind abgefanen, abtrünnig und widerspenstig gewesen. . .
Es ist die Gnade des Herrn, daß wir nicht ganz aufgerieben
sind. .." (Klagelieder.)
Den. nach Babyion Weggeführten schreibt Jel"emia:
"Suchet den FrIeden der Stadt, wohin der Herr euch weggeführt
hat, und bet,et für sie, denn in ihrem Frieden werdet ihr
Frieden haben" (29,7).
Während der si,ebzigjährigen Gefangenschaft
hören wir Dan ie I sagen: "Dein, 0 Herr, ist di,e Gerechtigkeit,
unser aber die Beschämung des Angesichts in allen Ländern,
wohin du uns vertrieben hast. Ganz Israel hat dein Gesetz übertreten.
Und so hat sich der Fluch und der Schwur über uns ergossen,
der im Oes,etze Mos'es geschrieben st'eht..." (Daniel
9, 7-12).
Nicht genug damit - am Ende d,er Gefangenschaft
dankt Es ra noch für die Milde des Gerichts: "Du hast uns
weniger gestraft, als unser'e Missetaten v,erdi,entenund hast uns
so viele Entronnene geschenkt." (Esra 9, 14.)
Das ist israelitischer Propheten geist ! Keine Rebellion, kein
Aufhe.tzen der Masse, sondern Erleuchtung, Selbsterkenntnis und
Wissen um den einzigen Ausweg aus a1I.erNot: Buße und Warten
auf die Gnade des Allmächtigen. der "die Herzen der Könige
lenkt wie Wasserbäche" (Spr. 21, 1) und unsere Gefangenschaft
wenden kann von einem Augenblick zum anderen.
.(..iChtund Schatten
Klar und eindeutig beweisen uns di'e Schriften des Alten
und Neuen T,estaments, daß wir uns'el'en bürgerlichen Pflichten
zu genügen haben und uns auch den Gesetzen einer Oefangenschaft
und Fremdherrschaft beugen müssen. Damit ist auch
offenbar, wie w,e i t 0. a n d h i von C h ci s t u s, de n AposteIn
und Prophet,en Israels entf'ernt ist.
In Gandhis Kampfmethoden finden wir ebensoviel Licht wie
Schatten. Daß er z. B. H u n ger s t r e i k s durchführt, um seinen
Forderungen Nachdruck zu verleihen, ist gut. Wenn wir durch
unsere Selbstaufopferung (nicht in ,eigener SacheI) die, Wi,edergutmachung
eines Unrechtes erzwingen können, sollen wir es
tun. Aber wir dürfen keinen auffordern, uns zu heUenj 'es darf
keine Massenaktion werden.
54
~i
~
ill
I1
Daß Gandhi in seiner ,edlen Form in Wort und Schrift für
0. er 'ech t i g ke i t eintritt und seine Gegner charakte.risi,ert, ist
ebenfalls gut. Auch die Pmpheten Israels haben für Gel'e.chtigkeit
gekämpft und den Königen und Priestern die Wahrheit gesagt.
Aber sie appellierten nur an das Gewissen ihrerGe.gner und
an Gott als den I'etzten und höchsten Richter und Verg,elter -
einen A p P'eII a n die M ass e, das Bündnis mit der Unterwelt,
lehn1!ensie ab.
Hier liegt nun der entscheidende Fehler Gandhis. Er, der
zweifellos das Beste wiIl, hat ,eine Gefolgschaft, die e.r weder
Überschauen noch überwachen kann, und die an das, was er auf
seiner Astralebene pr,edigt, in die Niederungen des Irdisch-Allzuirdischen,
Menschlich-Allzumenschlichenübersetzt. Jene Millionen,
die heute hinter ihm stehen, werden sich nicht zu ihm emporentwickeln
- zu seiner Güte und Friedfertigkeit, sondern seine
Ideen ZI\lsich herabzerren. Gandhi versucht, Tore zu öffnen, ejnen
Damm zu sprengen, ohne die trüben Fluten zu erkennen, die sich
über das ganze Land ergießen wollen und alles überschwemmen
und vernichten werden, was bis jetzt an Frü.chten des Segens r,eifte
und noch weiter heranreifen will.
Gandhi ist ein 'edie r M e n s c h, aber k<Cin C h r ist. In
seiner Biographie schreibt 'er u. a: "Meine Vernunft war nicht
bereit, buchstäblich zu glauben, daß Jesus durch Seinen Tod
und durch Sein Blut die Sünden der Wdt getilgt hat. ., Ich konnte
Jesus als Märtyrer annehmen, als Verkörperung des Opfers und
göttlichen Lehrer, aber nicht als den vollkommensten Menschen,
der je geboren..." (S. 141.)
In dies,er Ablehnung Christi liegt Gandhis Tragik begründet
- sein Mangel an göttlicher Inspiration, seine Unfähigk,eit,Geister
zu unterscheiden und die Dinge bis zum letzt,en durchzudenken.
Das Letzte bleibt ihm verschlossen. Gandhi ist ein groß'er Mensch
- aber "der Kleinste im Himmelreich ist größ,er als er". (Matthäus
11,11.)
Oandhi ist ein Mahatma, (eine Große Seele - eine g r'Oß 'e,
aber unerlöste Sede.
Gandhi steht vor uns als Vorbild und Warnung zugleich.
Als Vor b i Id in seinen Tugenden, in s,einer Selbstbehe.rrschung
und Selbstaufopferung. Als War nun g in seinem Unglauben,
in seiner Ablehnung Christi, in s,einem Versuch der
Selbsterlösung.
Nur Christus kann uns erlösen. "NUT wenn er uns befreit,
sind wir in Wahrheit frei!" (Joh. 8, 36.)
55
",
Nachtrag: Israel
Die Probleme Indiens sind 7JumTeil auch unsene. Was wir
den Indern sagen, sagen wir .ohne Einschränkung auch unseren
jüdischen Brüdern.
'Auch das jüdische- Volk verlangt heute den s.elbständig.en
j ,üdis ehe n S t a a t in Palästina und eine eigene Arm e e.
Wie wir in di,es,erZeitschrift bel'eits ausgdührt haben, sehen
wir in der Erfüllung dieser Wünsche eine Quell.e :n,eu'en Unh
eil s.
Der jüdische Staat, den wir Judenchristen ersehnen, kann
und wird nur von Christus selbst aufgerichtet werden - nach
Seiner Wiederkehr. Und uns,ere Sicherheit vertrauen wir den
Händen des Allmächtigen an, dem Herrn der H,eerscharen, dem
Gotte Israels, IUndk,einenSoldaten - weder jüdischen noch nichtjüdischen.
Die W.eisheit Christi zeigt uns als politischen Weg:
1. Nationale Abhängigkeit (Palästina als Koloni,eoder Mandatsgebiet).
2. Aufrichtige Zusammenarbeit mit der Mandats-Macht.
3. Brüderliche Einigung mit den Arabern.
Auf diesem Wege werden wir Frieden finden und sovid
retten, als in derentfesseIten Hölle uns,erer Tage zu retten ist.
Auf anderen W,egen aber werden wir das noch verlieren, was
bis heute geroettet werden konnte.
Dämonische Prophetie
Ein Missi.onar der Presbyterianer-Kirche und bekannter Gelehrter,
Dr. James Hol1enbeck, berichtet über seine Begegnung
mit einem im Irak, am Euphrat, lebenden Fürsten namens
Bar a b a Baha.
Dr. Hollenheck wiII selbst gesehen haben, daß diese.r Araber
durch eine Handbewegung einen groß.en H.olzstoß in Flammen
aufgehen ließ, schwarze W.olken am Himmel v,ertrieb und einen
Toten ins Leben 7JUrückrief.Tausende - Mohammedaner,Juden
und Christen - u. a. auch der frühere König des Irak, Feisal,
hätten ihn bereits als Me s s i a sanerkannt. Ueber die Zukunft
sprechend, habe Baha u. a. vieles vorausgesagt, was unterdess'en
eing.etreten sei, und erklärt, die allgemeine Not würde noch
so gnoß werden, daß die ganze W,elt nach einem Uehermensehen
ru~en wird. Dann würde 'er di,e ,Weltherrschaft übernehmen
und sich als Gott proklamieren.
*
\ Dieser Bericht, der kürzlich in einer amerikanischen Zeitschrift
erschien, ,erinnerte mich an Menschen in verschiedenen
Ländern, die auf Grund von Visionen und inneren Stimmen behaupteten,
sie wären Gott-Vater (sog." Vater-Medien"), der wiedergekommene
Christus ader "W'elten-Lehrer", und die ihl'e Auserwähltheit
durch KrankenheHungen, Voraussagen, hellseherische
Fähigkeiten und andere Gaben bewiesen.
Auch unter den J ud e n und im H ei 1i gen La n d e traf ich
sie. Im Jahr,e 1935 lernte ich in Jerusalem zwei Juden kennen, die
sich als M e s s i ass e ausgaben. Der ,eine war ein etwa 30-
jähriger Angestellter aus Polen, der andere ein 'etwa 60-jähriger
Arzt aus Per sie n. Von dem letzteren wurden Wunderdinge
berichtet.
Beide glaubten an Jesus und waren getauft, erklärten aber,
sie wären der wiedergekommene Christus und würden bald die
Weltherrschaft antreten.
Auch andel"e Juden (u. a. 'ein bekannter hebräischer Schriftsteller,
,ein Lehl"erund ,ein Polizeibeamter) ,erzählten mir, daß sie
56 57
",
Visionen haben, inneI"e Stimmen vernehmen und zu Großem herufen
seien - we11Jl1auch nicht gerade zum Messias.
Aber nicht nm unter den Juden fand ich Menschen mit Gahen
und Neigungen dIeser Art. Eines Tages führte mich eine Missionarin
aus Amerika, di,e auf dem Oelherge wohnte, an eine
SteUe des Berges und erklärte, daß nach einer ihr zuteil gewordene
Offenba11U11gChristus genau an di,eslerSteI1e wiederkehren
werde.
Ein Engländer w~ederum, ,ein reicher Kaufmann, der m
Jerusalem ein Haus besaß" hörte eine innere Stimme, Christus
werde an einem bestimmten Tage am andere.n Ende JerusaIems
wiederkehr-en. Daraufhin kaufte ,er in jener Ge.gend Grund und
Boden, baute ,ein Haus und ZJogein. Als aber am genannten Tage
sich nichts el1eignete,k'ehrte er wieder in sein altes Haus zurück.
*
Wie sind dile Üüg,erisch,en G'esicht,e IUnd Stimme
n zu er k Iä rte n? In einem Artik,el "Falsche Messiasse" (in
meinem Buche "Das Kreuz im Davidstern") brachte ich hereits
ZI\.lmAusdruck, daß nicht alle falschen Messiasse, die in Israel seit
der V,erwerfung des wahren Messias Jesus auftraten, Betrüger
waren. Vielmehr war,en die meisten von ihnen Opfer ihl1erkabbalistischen,
*) spiritistischen Einst'ellu.ng und Betätigung.
S.Oauch die falschen Messiasse, die heute in Palästina leben.
Sie sind, soweit ich sie kennengelernt habe, gutmütige Menschen,
die allerdings infolge ihrer geistigen Gebundenheit sich sdbst und
die ganze W,eIt in Brand stecken könnten, wenn sie die Macht
hätten.
*
In dies'em Ziusammenhange ,entstehen viele Fragen, die zu
beantworten hier zu weit führen würde.
Es genü;gt ZI\.lwiss,en, daß, 'eine D ä mon 'e:n- Wer t 'ex i -
s ti er t und daß sie in unseren Tagen, den Tagen der End z e i t ,
immer stärker in Erscheinung treten wird, und zwar mit bestimmten
Absichten, mit politischen und religiösen Zielen.
Es ist kein Zufall, daß vor Ausbruch des heutigen WeItkrieges
die Spiritisten und Astrologen in D eu t s chI a nd Offenbarungen
erhi:elten,die 2JurAufrüstung und Wehrhaftmachung des deutschen
Volkes heit11ugen,während die führenden Medien in Fra n k-
58
*) Kabbala = jüdische Mystik.
I
I
I
I
II
I
I
re ich IUndEng la 111 d unaufhörlich für "Appeas'ement" wirkten
und noch in den am Tag ,e des K r i e g sau s b ru ch ,es erschienenen
Ausgaben ihr,er Zeitschriften im Namen de.r Geisterund
Sternenwelt verkündeten, daß ,es n ich t zum Kriege, kommen
würde.
Unter den führenden Okkultisten, deren Einfluß bis in die
höchsten Regierungsstellen Frankreichs und Englands reichte,
gab es auch Jud ,en, sogar Flüchtlinge aus Deutschland. Ich
weiß" daß diese Juden nur das weitergaben, was die Dämonen
ihnen sagten IUnd zeigten. Ihre Schuld ist "nur", daß sie der
B i bel nicht glaubten und infolgedessen nicht begreifen konnten,
daß die satanische Strat,egie nicht nur Menschen einsetzt, sondern
auch jene "Fürsten und Gewaltigen" des }enseits, \"or denen
Paulus im Brief an die Epheser (6, 12) ausdrücklich warnt.
Und die SchlUld der Christen, die sich von den Dämonen
verführ>enlassen, besteht darin, daß si,e das Wort Christi:
"Alsdann, wenn jemand :w ,euch sagt: Si,ehe, hier ist Christus oder
dort - so glaubet nicht, denn es werden falsche Christi und
falsche PriOphetenaufstehen und werden groß,e Z'eichen und Wunder
tun" (Matth. 24, 23) vergessen, gern v,ergess'en,wenn es an
ihre eigene Eitelk,eitrührt. .
Es ist leicht, über falsche Messiasse und Propheten zu richten,
aber wenn die süß,en Lügen des Satans in uns,erem <eigentm
Herzen aufklingen und uns magische Kräfte geschenkt werden,
ist es schwer, zu widerstehen und dem Zauber der Dämone,nweIt
2JJJentfliehen.
*
Zum Bericht über Bar ab a Ba h a ist zunächst zu sagen, daß
an der Glaubwürdigkeit Dr. H'Ül1enbecksnicht zu zweifeln ist.
Allerdings muß mit der Möglichkeit ger,echnet werden, daß er
unter S u g g e s ti 0 'Ustand, als er den HiOlzstoßin Flammen aufgehen
und den TiOtenauferstehen sah, und selbst, als ,er mit dem
Auferstandenen sprach.
Es gibt Magier, det1en Macht allein in der Hypnose liegt
(womit sie aber ,ebensoviel Unheil anrichten können wie durch
wirkliche Wunder).
Von einem wird herichtet, daß, er vor einer zahlreichen ZuschalUerschaft,einen
Strick in die Luft warf und an dies'em 'emporkletterte.
AUe Anweslenden hätten diesen Vorgang beschworen.
Auf P hot 10g Ira phi eonsah man aber nichts anderes, als den
59
L
,\
-.......
---- .
~
Mann mit dem Strick in der Hand auf dem Boden stehen. Er
hatte Ge dan k,en übe r t rag u n g, Massensuggestion ausg,eübt.
Ob Baha durch eine Handbewegung Feuer hervorrufen und
Tote lebendig machen kann oder nicht, ist gleichgültig, solange
er in der Lage ist, Vorgänge dieser Art Dr. HoUenheck s e h ,en
zu lassen. Was er gestern mit diesem tat, kann 'er morgen mit
Tausenden und aber Tausenden tun. Er kann ganze Völker in
einen Taumel der Begeisterung stürzen und mit ihnen dLe Welt
erobern.
Es ist aber auch möglich, daß ,er nicht nur ,ein gewaltiger
Hypnotiseur ist, sondern wirklich ein Wundertäter. Wir wissen
aus der Bibel, daß auch die M a gi erd e s P ha r ao Wunder
zeigen k.onnten, die Moses in der Kraft G.ottes vollbrachte.
Was sich in jenen Tagen vor Pharao abspielte, müssen wir
jetzt vor den Augen aller Welt erwarten. }e naher wir H armag
e don kommen, um SQ häufiger und mächtiger werden
Wunder vollbracht werden - auf beiden Seiten, auf der christlichen
wie auf der antichristlichen.
Welche RoHe in dIes.ernZusammenhang Baha spielen wird,
bleibt abzuwarten.
*
Wer er auch sei - nicht nur er, sondern auch wir, jeder
einzelne von uns, seien wir gflOß.oder klein in den Auge.nder Welt
und in unseflen Augen, nehmen an den Kämpfen teH. Bewußt
oder unbewußt senden wir täglich und stündlich Gedanken und
Empfindungen in den Oedankeno,zean der Menschheit. Mit di,esen
Gedanken stärken bzw. schwächen wir jene geistigen Mächte, die
heute die Erdsphäre füllen und Werkzeuge suche,n.
Seien wir uns bewußt, wie nahe wir der Geisterw.elt stehen.
Möge uns Gott die Erkenntnis und Kraft geben, alle ge ist i gen
Erscheinung,en in uns und um uns aufs kritischste
zu u nt e r s u c h ,en und alle Regungen religiöser Eitelkeit und
Machtsucht in unserem Herzen auszurotten - damit wir nicht
selbst auf die verhängnisvolle Bahn der dämonischen Prophetie
und falschen Messianität gelangen. Me:lr denn je gilt in uns,erer
Zeit das Wart Christi: W ach et und bete t !
Bücher und Schriften von Abram Poljak
Deutsch
Das Kreuz im Davjdstern, 4. Auflage,
Judenchristentum
Gottes Zeiten
Das Leben Jesu
Jüdische Kirche
In diesem Z.eichen
In Vorber,eitung:
Das zertrümmerteHakenkreuz
Frühregen und Spätregen
u. a.
Englisch
The CflOSSin the Star of David
Community in the Holy Spirit
The Jewish Christian Calüng
Schwedisch
Korset i Davidstja,ernan
Israels Framtidsvaeg
Hebräisch
Haschofar (Beiträge)
vergriffen
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R e g.e Im ä ß i g 'e Bei t r ä g e von Abram Pol;ak in der Monatsschrift
"Die Judenchristliche Gemeinde", Köniz-Bern,Schweiz.
Zu b e zi.e h e n durch den Verlag der judenchristliche.n Gemeinde,
Wabersackerstraßie 105, Köniz-Bern.
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