Das Magazin NR. 3 / 2023
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Alle<br />
Abos<br />
der Saison<br />
<strong>2023</strong>/2024<br />
Jakub Józef Orliński<br />
Breakdancer und Top-Countertenor<br />
Wie beweglich sind Sie?<br />
FEL!X <strong>2023</strong><br />
Dem Original auf der Spur<br />
Porträt Alexander Melnikov<br />
Fünf Konzerte nehmen den Pianisten in den Fokus<br />
<strong>NR</strong>. 3<br />
ABO-AUSGABE
FÜR ALLE, DIE<br />
Editorial<br />
NICHT GENUG<br />
BEKOMMEN.<br />
DIE<br />
ABOS ZUR<br />
SAISON<br />
23/24<br />
Abo-Hotline: (0221) 221 28240<br />
→ guerzenich-orchester.de/abo<br />
Liebe Besucherinnen und Besucher,<br />
liebe Freundinnen und Freunde der<br />
Kölner Philharmonie,<br />
dynamisch sein und lebendig bleiben – es<br />
kann wertvoll sein, einmal eine neue Perspektive<br />
einzunehmen. Um die Welt aus einem<br />
anderen Blickwinkel zu sehen, muss<br />
man nicht gleich auf dem Kopf stehen<br />
oder eine Powermove machen wie Jakub<br />
Józef Orliński auf dem Titel des <strong>Magazin</strong>s. (Der knapp 33-jährige Countertenor räumte<br />
nicht nur bei Gesangswettbewerben erste Preise ab, sondern war vor ein paar Jahren auch<br />
im Breakdance unter den Ersten.) Warum sich nicht einmal auf etwas Neues einlassen!<br />
Mit Elan haben wir die Abonnements für die Spielzeit <strong>2023</strong>/24 aufgelegt und die beliebtesten<br />
Abonnements mit neuem Leben gefüllt. Vom Abonnement »Philharmonie für<br />
Einsteiger« bis zum »Philharmonie Premium« ist wieder alles dabei. Besonders diese<br />
Abonnements bilden den Kern und die Vielfalt der Genres ab, die wir anbieten. Aber ganz<br />
gleich ob Gesang, Experimentelles oder dramatisches Musiktheater, ob Rhythmus und<br />
Drive aus fernen Ländern – für jeden von Ihnen haben wir das passende Angebot, das Sie<br />
musikalisch berührt. Und damit nicht genug: Wir sind stolz, mit »Milchstraße«, »Der Ring<br />
des Nibelungen« und »Oper konzertant« drei besondere Abonnements aus der Taufe zu<br />
heben. Zudem haben wir für Sie »Musikpoeten« wieder aufgelegt, so dass Sie zwischen<br />
21 (!) auf Ihre Interessen und Vorlieben zugeschnittenen Abonnements wählen können.<br />
Lassen Sie sich auch von unseren Neuentdeckungen begeistern: dem von der Kölner<br />
Philharmonie als Rising Star nominierten, fabelhaften Fagottisten Mathis Stier, dem Countertenor<br />
Orliński und dem hoch dekorierten Leonkoro Quartett aus Berlin, das sich den Namen<br />
auf Esperanto als Reverenz an Astrid Lindgrens »Die Brüder Löwenherz« ausgedacht<br />
haben. Freuen Sie sich auch auf den andalusischen Klarinettisten Pablo Barragan mit<br />
dem Sitkovetsky Trio, den Gewinner des Chopin-Wettbewerbs Bruce Liu und die begabte<br />
Singer-Songwriterin und Gitarristin Souad Massi.<br />
Die Riege der Künstlerinnen und Künstler, die Sie ab August bei uns in der Kölner Philharmonie<br />
wiedererleben dürfen, ist gewohnt hochkarätig und kann sich sehen lassen: Zwei<br />
der US-amerikanischen sogenannten Big Five, das Boston und das Chicago Symphony<br />
Orchestra, sind zu Gast, und Sir Simon Rattle kommt erstmals als Chefdirigent des Symphonieorchesters<br />
des Bayerischen Rundfunks. Christian Thielemann ist endlich wieder<br />
einmal mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden da. Ihre hochgelobte Bühnenpräsenz<br />
zeigt die bezaubernde Mezzosopranistin Cecilia Bartoli als Cleopatra in der Händel-Oper<br />
»Giulio Cesare«. Und in einem fünfteiligen Porträt haben Sie Gelegenheit, den grandiosen<br />
Pianisten Alexander Melnikow solo, mit Freunden und mit Orchester kennenzulernen.<br />
Hier gebe ich Ihnen nur eine Kurzvorstellung dessen, was Sie erwartet. Ich lade Sie ein, im<br />
<strong>Magazin</strong>, das alle Abonnements umfassend vorstellt, zu stöbern und sich dasjenige auszuwählen,<br />
das Ihnen frischen Schwung für den Alltag verleiht.<br />
Ich freue mich auf Sie in der Kölner Philharmonie! Hier treffen sich alle Ohren.<br />
Ihr<br />
Louwrens Langevoort<br />
Intendant<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
3
Überblick<br />
JULI / AUGUST <strong>2023</strong><br />
6 TITELTHEMA<br />
Farbenreiche<br />
Welt des Barock<br />
06 Farbenreiche Welt des Barock<br />
Sechs faszinierende Konzerte im Abo<br />
10 Musik wie vom andern Stern<br />
<strong>Das</strong> neue Abo »Milchstraße«<br />
Rolando Villazón<br />
Jakub Józef Orliński<br />
Kent Nagano<br />
15. – 20.<br />
August<br />
Der Puls von Fans Alter Musik schlägt höher, wenn so versierte Countertenöre<br />
wie Jakub Józef Orliński, Reinoud Van Mechelen und Maarten<br />
Engeltjes sich in den höchsten Registern bewegen. Aber nicht nur auf<br />
die drei kann man sich im Abonnement »Barock« freuen: Auch Il Pomo<br />
d’Oro, das Freiburger Barockorchester und die Akademie für Alte Musik<br />
sind mit von der Partie.<br />
12 NICHT VERSÄUMEN<br />
Wagner-Lesarten<br />
Kent Nagano hat sich viel vorgenommen. Die Herausforderung,<br />
den legendären »Ring des Nibelungen« gemeinsam mit Concerto<br />
Köln in seiner Gänze originalklanggemäß neu zu interpretieren<br />
und aufzuführen. In dieser Spielzeit steht u. a. »Die Walküre« auf<br />
dem Programm, nach einer erneuten Aufführung 2021 von »<strong>Das</strong><br />
Rheingold« eine willkommene Gelegenheit für diejenigen, die den<br />
ersten Teil der Schatzsuche verpasst haben.<br />
48 IM FOKUS<br />
Festival FEL!X<br />
Kimmo Pohjonen<br />
12 »Weißt du, wie das wird?«<br />
Wagners »Ring des Nibelungen« startet neu durch<br />
14 Premium<br />
Wiener Philharmoniker und Symphonieorchester des BR<br />
17 Für alle, die nicht genug bekommen<br />
Die Abos des Gürzenich-Orchesters<br />
18 Viele Wege führen aufs Podium<br />
<strong>Das</strong> Abonnement »Internationale Orchester«<br />
22 Zeitlos und hochkarätig<br />
»Klassiker!«-Abo mit Musik aus vier Jahrhunderten<br />
26 Einmalig<br />
Schätze aus der Geschichte des Musiktheaters<br />
29 Musikalische Brücken bauen<br />
Die Abo-Konzerte des WDR Sinfonieorchesters<br />
30 Kosmos Kammermusik<br />
Sechs Konzerte beleuchten die Vielseitigkeit eines Genres<br />
33 Prometheus, Pannenbaum und Partybeat!<br />
<strong>Das</strong> Kinder-Abo <strong>2023</strong>/24<br />
48 Dem Original auf der Spur …<br />
FEL!X <strong>2023</strong> findet vom 15. bis 20. August statt<br />
50 Sagen und Mythen<br />
Dmitry Ablogin und das Freiburger Barockorchester<br />
50 In my heart of heart<br />
Lamenti, Lieder und Tänze aus Werken von William Shakespare<br />
51 Wiederentdeckung<br />
Steffani: La lotta d’Hercole con Acheloo<br />
52 »Ich sah einen Blitz im Osten«<br />
Romanzen zwischen Ost und West<br />
52 Kampf von Göttern und Sterblichen<br />
Götter, Teufel, Luftgeister und Furien purzeln durcheinander<br />
53 Neue Verkehrsführung für PKWs<br />
So kommen Sie in die Kölner Philharmonie<br />
54 Gänsehaut-Momente<br />
Die Abo-Reihe »Philharmonie für Einsteiger«<br />
56 Die Freiheit der Improvisation<br />
<strong>Das</strong> Jazz-Abo Soli & Big Bands <strong>2023</strong>/2024<br />
58 Sonnige Noten<br />
Salvador Sobral - António Zambujo - Hamilton de Holanda<br />
61 Audienz bei der Königin<br />
Im Orgel-Plus-Abo spielen nicht nur Organisten<br />
62 Bedingungslose Liebe zur Musik<br />
<strong>Das</strong> Abonnement »Sonntags um vier«<br />
66 Vielfalt am Sonntag<br />
Die Kölner Sonntagskonzerte<br />
68 Prometheus, Pannenbaum und Partybeat!<br />
<strong>Das</strong> Kinder-Abo<br />
Im Hochsommer mittlerweile in Köln eine feste Größe: das Festival<br />
FEL!X. In diesem Jahr steht es unter dem Motto »Sagen, Mythen<br />
und Legenden«. Eröffnet wird es von Sébastien Daucé und seinem<br />
Ensemble Correspondances am 15. August in der Kölner Philharmonie:<br />
Begeben Sie sich bis zum 20. August mit auf Spurensuche<br />
nach dem Original(Klang)!<br />
Christiane Karg<br />
Daniel Barenboim<br />
74 PORTRÄT<br />
Verwandte Seelen<br />
Ein Traumpaar: Sie kennen sich seit Kindertagen, haben sich beide<br />
früh der Musik verschrieben und eine steile Karriere hingelegt:<br />
Daniel Barenboim und Martha Argerich. Im Sommer gibt der Publikumsliebling<br />
gemeinsam mit dem West-Eastern Divan Orchestra<br />
und der argentinischen Pianistin dem Kölner Publikum die Ehre.<br />
34 Zwischen Tradition und Moderne<br />
Klassische Liederabende und weitere Präsentationsformen<br />
37 Kölner Chorkonzerte<br />
Sechs Meilensteine der Musikgeschichte<br />
38 Tasten-Kosmos<br />
Piano-Abo<br />
42 Abo Quartetto<br />
Der perfekte Ausblick auf die Quartett-Szene<br />
45 Exklusiv: Vorteile für Abonnenten<br />
Mit Bestellcoupon<br />
46 Divertimento<br />
Vier erlesene Konzerte en suite<br />
Júlia Pusker<br />
70 Next Generation<br />
Sechs Nachwuchsmusikerinnen und -musiker<br />
74 Verwandte Seelen<br />
Martha Argerich und Daniel Barenboim<br />
75 Rätsel<br />
Am Hofe Charles II.<br />
76 Ein Universalist<br />
Alexander Melnikov als Porträt-Künstler<br />
78 Infos zum Kartenkauf – Impressum – Bildnachweis<br />
Kontaktdaten und Sitzplan
Titel<br />
Willkommen<br />
in der<br />
farbenreichen<br />
Welt des Barock<br />
Sechs faszinierende Konzerte im Abo<br />
Geistliche oder weltliche Musik, Oper oder Oratorium, italienische<br />
oder französische Arien, Instrumentalmusik oder Motette, Kantate<br />
oder Concerto grosso – das Abo Barock bietet ein buntes Kaleidoskop<br />
an unterschiedlichsten Genres und Werken, dargeboten von<br />
erstklassigen Sängern und Instrumentalisten. Den Anfang macht<br />
ein bezauberndes Stück Musiktheater des englischen Komponisten<br />
Matthew Locke: »Psyche« ist eine sogenannte Semi-Oper,<br />
eine spezielle Form der englischen Barockoper, bei der sich Lieder<br />
und Tänze mit Rezitativen und Instrumentalstücken abwechseln.<br />
Die Handlung erzählt die Geschichte von Amor und Psyche,<br />
dabei wimmelt es von Göttern, Zyklopen, Luftgeistern und Furien.<br />
Eine illustre Sängerschar und die munter musizierenden Musiker<br />
des französischen Ensemble Correspondances unter ihrem Leiter<br />
Sébastien Daucé machen aus dem Stück einen wunderbar unterhaltsamen<br />
Spaß.<br />
Jakub Józef Orliński<br />
Im Oktober stellt der belgische Sänger Reinoud Van Mechelen<br />
seine schöne Haute-Contre-Stimme in den Dienst der Musik von<br />
Jean-Philippe Rameau: Der französische Barockkomponist schrieb<br />
mit Begeisterung Arien für seinen Lieblingssänger Pierre Jéliote,<br />
der als hoher Tenor die gleiche Stimmlage hatte wie Reinoud Van<br />
Mechelen. So kann Van Mechelen mit Leichtigkeit in eine der vielen<br />
Rollen schlüpfen, die Rameau damals Pierre Jéliote auf den<br />
Leib geschrieben hat. Pioniere der Alten Musik wie William Christie<br />
und Philippe Herreweghe schätzen die besondere Qualität der<br />
Stimme Reinoud Van Mechelens, und die Union der belgischen<br />
Komponisten ehrte ihn mit dem renommierten Caecilia-Preis als<br />
»Junger Musiker des Jahres«. Nach Köln kommt Reinoud Van<br />
Mechelen mit seinem eigenen kleinen Ensemble a nocte temporis,<br />
das er singend dirigiert.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
7
Im<br />
Abo sparen Sie<br />
über<br />
25%<br />
Konzerttermine<br />
Dienstag, 15. August <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Caroline Weynants Sopran<br />
Blandine de Sansal Sopran<br />
Èlodie Fonnard Sopran<br />
Caroline Bardot Sopran<br />
Mathilde Ortscheidt Mezzosopran<br />
Lucile Richardot Alt<br />
David Feldman Countertenor<br />
Davy Cornillot Tenor<br />
Tristan Hambleton Bassbariton<br />
Étienne Bazola Bass<br />
Nicolas Brooymans Bass<br />
Ensemble Correspondances<br />
Sébastien Daucé Dirigent, Orgel und Cembalo<br />
Kampf zwischen Göttern und Sterblichen<br />
Matthew Locke Psyche<br />
Tragic semi-opera in five acts on a libretto by Thomas Shadwell<br />
Mit Auszügen aus:<br />
Jean-Baptiste Lully Psyché LWV 56<br />
Matthew Locke The Rare Theatrical<br />
Consorts of Four Parts<br />
Barock<br />
€ 219,– | 198,– | 169,– | 135,– | 97,– | 6 Konzerte<br />
Abo-Beratung und -Verkauf über die Abo-Hotline 0221 204 08 204<br />
und über koelner-philharmonie.de/abonnements/<br />
Montag, 29. Januar 2024, 20:00<br />
Antoine Tamestit Viola<br />
Akademie für Alte Musik Berlin<br />
Mit Werken von Georg Friedrich Händel, Georg Philipp Telemann und<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Sonntag, 7. April 2024, 20:00<br />
Sophie Junker Sopran<br />
Fabio Trümpy Tenor<br />
Vlaams Radiokoor<br />
PRJCT Amsterdam<br />
Maarten Engeltjes Countertenor und Dirigent<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Sonntag, 22. Oktober <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Reinoud Van Mechelen Countertenor<br />
Johann Sebastian Bach »Christ lag in Todes Banden« BWV 4<br />
Kantate für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Cornetto und Streicher zum 1. Ostertag.<br />
Nach einem Kirchenlied von Martin Luther<br />
Oster-Oratorium BWV 249 – Kantate zum Osterfest für Soli, Chor und Orchester<br />
a nocte temporis<br />
Mittwoch, 5. Juni 2024, 20:00<br />
Antoine Tamestit<br />
Dienstag, 21. November <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Jakub Józef Orliński Countertenor<br />
Il Pomo d’Oro<br />
Alfia Bakieva Konzertmeisterin<br />
»Beyond« – Werke von Claudio Monteverdi, Biagio Marini, Giulio Caccini,<br />
Girolamo Frescobaldi, Barbara Strozzi u.a.<br />
Robin Johannsen Sopran<br />
Zürcher Sing-Akademie<br />
Freiburger Barockorchester<br />
Kristian Bezuidenhout Cembalo und Leitung<br />
Georg Friedrich Händel Silete venti HWV 242<br />
Motette für Sopran und Orchester<br />
»Dixit Dominus« HWV 232<br />
Wenn im November die Tage kürzer werden, ist die Stimme des<br />
vielseitig begabten polnischen Countertenors Jakub Orlínski angetan,<br />
das Gemüt aufzuhellen. Er gilt als der Shootingstar des<br />
Countertenor-Fachs und begeistert durch die ungewöhnliche Beweglichkeit<br />
und Klarheit seiner Stimme, in der sich dunkle Färbung<br />
mit strahlender Höhe verbindet. <strong>Das</strong>s er obendrein ein virtuoser<br />
Breakdancer ist, hat nichts mit Self-Marketing zu tun, sondern gehört<br />
zu seinem Selbstverständnis als Künstler. »Kunst ist für mich<br />
eine Art Sprache, in der ich mich ausdrücke und mit der ich versuche,<br />
Vibrationen zu erzeugen, in der Seele, im Geist, im Herzen«,<br />
sagt Jakub Orlínski. Studiert hat er an der Musikuniversität seiner<br />
Heimatstadt Warschau und an der berühmten Juilliard School in<br />
New York. In Köln präsentiert Jakub Orlínski Arien des italienischen<br />
Frühbarocks, begleitet wird er von dem temperamentvollen,<br />
international besetzten Barockensemble Il Pomo d’Oro, mit dem er<br />
regelmäßig zusammenarbeitet.<br />
Eine solche regelmäßige Zusammenarbeit verbindet auch den<br />
französischen Bratschisten Antoine Tamestit mit der Akademie für<br />
Alte Musik Berlin, die 2019 bei den Gramophone Classical Music<br />
Awards als »Orchestra of the Year« nominiert wurde. Gemeinsam<br />
erforschen sie, welche Rolle die Bratsche bei den barocken Großmeistern<br />
spielte. <strong>Das</strong>s die Viola ein besonders ausdrucksvolles Instrument<br />
ist, wusste schon Telemann und widmete ihr ein herrliches<br />
Konzert. Antonie Tamestit spielt es auf einer der seltenen Bratschen<br />
des legendären Geigenbaumeisters Stradivari. Nicht weniger als<br />
drei Bratschen waren einst im Besitz von Johann Sebastian Bach –<br />
lag es da nicht nahe, dass er dem Instrument ein Konzert widmete?<br />
Tatsächlich existierte einst ein Konzert für Viola aus Bachs Feder,<br />
das heute verschollen ist, sich aber in Bearbeitungen erhalten hat,<br />
die von Bach selbst stammen. Die Rekonstruktion ist eine großartige<br />
Entdeckung, insbesondere, wenn so lebendig musiziert wird<br />
wie von Antoine Tamestit und der Akademie für Alte Musik Berlin.<br />
Wir verweilen noch ein wenig bei Bach, dessen Musik der Seele<br />
in der Osterzeit Einkehr bietet. Sein Oster-Oratorium und die eindrucksvolle<br />
frühe Kantate BWV 4 »Christ lag in Todes Banden« sind<br />
bei dem niederländischen Altus und Dirigenten Maarten Engeltjes<br />
in besten Händen. Der Alte-Musik-Spezialist bringt sein eigenes<br />
Barockorchester mit: PRJCT Amsterdam. Hervorragende Solisten<br />
und der Vlaams Radiokoor lassen keine Wünsche offen. Zum krönenden<br />
Abschluss des Abos Barock führen die Wege zu Händel<br />
und dessen »Dixit Dominus«: Mit erst 22 Jahren zeigte der junge<br />
Händel hier bereits seine große Meisterschaft in der Behandlung<br />
von Chor und Orchester. Die Musiker des Freiburger Barockorchesters<br />
sind in ihrem Element und ebenso die gepflegten Stimmen der<br />
Zürcher Sing-Akademie. Kristian Bezuidenhout, berufener Fachmann<br />
für historische Aufführungspraxis, hält die Fäden zusammen<br />
und ist in der Doppelrolle als Dirigent und Cembalist zu erleben.<br />
Über allem schwebt der samtig leuchtende Sopran der amerikanischen<br />
Sängerin Robin Johannsen, die mit ihrer schlanken und<br />
flexiblen Stimme im barocken und klassischen Repertoire beheimatet<br />
ist und in der virtuosen Motette für Sopran und Orchester<br />
»Silete venti« des reifen Händel brillieren kann. Dorle Ellmers<br />
8 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Musik wie vom<br />
andern Stern<br />
<strong>Das</strong> neue Abo »Milchstraße«<br />
Markus Stenz<br />
Wem geht es wohl nicht so, beim Blick in den nächtlichen, sternenübersäten<br />
Himmel ins Staunen über diese grenzenlos-unfassbare Schönheit<br />
zu geraten?<br />
Neben den Astrologen entspricht es vielleicht auch dem Beruf der<br />
Komponisten, der Sternenwelt etwas näher zu sein: Die Größten ihrer<br />
Zunft prangen selbst als Stars am Himmel; auf einer interstellaren Datenplatte<br />
senden wir ihre Musik ins All. Und uns Irdischen vermitteln sie<br />
mit ihren fernen Klängen eine Ahnung von den Dingen jenseits unserer<br />
gewöhnlichen Existenz. Ernsthaft: Solch ein ganz Großer ist der 97-jährige<br />
ungarische Komponist György Kurtág. Er mag die Weltordnung eher<br />
als absurd verstehen, jedenfalls wurden die Dramen Samuel Becketts –<br />
nach dem Erlebnis der Uraufführung von »Endspiel« 1957 in Paris – zu<br />
seiner »Bibel«. Kurtág, der Meister der musikalischen Miniatur, vertonte<br />
folgerichtig den Beckett-Text zu seiner einzigen Oper »Fin de<br />
partie«. Ihre gefeierte Premiere fand 2018 unter Markus Stenz im Teatro<br />
alla Scala in Mailand statt. In nahezu identischer Solistenbesetzung (bis<br />
auf den Bariton Zsolt Haja als Clov) wiederholt der langjährige Kölner<br />
GMD Kurtágs Meisterwerk in der Kölner Philharmonie.<br />
»Ich fühle Luft von anderem Planeten«, so singt eine Sopranstimme im<br />
1907/08 entstandenen zweiten Streichquartett von Arnold Schönberg.<br />
Mit dem experimentierfreudigen Jazzpianisten Florian Weber hat das<br />
Ensemble Modern im Jahr 2020 erstmals ein Projekt realisiert, das wiederum<br />
von Schönbergs neu erfundener Schachvariante »Koalitionsschach«<br />
inspiriert ist, eine Folge von Stücken mit sowohl komponierten<br />
Strukturen wie improvisierter Spontanität. Ihnen gesellt sich der libanesische<br />
Sänger Rabih Lahoud hinzu, der in der Kölner Philharmonie<br />
<strong>2023</strong> mit seiner Band MASAA zu GAst war. Er möchte dem aktuellen<br />
Bild seines Heimatlands als krisengeschüttelter Region – Steckenbleiben<br />
der Revolution, Hyperinflation, Explosion in Beirut – mit den Mitteln<br />
der Musik vielschichtigere Perspektiven entgegensetzen. »Der Titel<br />
‚transforming now‘«, sagt Lahoud, »bezieht sich auf die kreative Kraft der<br />
(Musikerinnen und) Musiker, die im Jetzt improvisatorisch eine Form erfüllen<br />
und erschaffen, genauso wie ich die Menschen im Libanon kenne.<br />
<strong>Das</strong> Leben im Jetzt setzt, auch durch die täglichen Bedrohungen,<br />
eine enorme kreative Kraft frei.«<br />
Noch einmal das Ensemble Modern und eine geradezu visionäre literarische<br />
Vorlage um Extremwetter und menschliche Existenz: »The Book<br />
of Water« des niederländischen Komponisten, Film- und Theaterregisseurs<br />
Michel van der Aa geht auf Max Frischs 1979 erschienene Erzählung<br />
»Der Mensch erscheint im Holozän« zurück. Im Mittelpunkt steht<br />
der 73-jährige Witwer Geiser, der in seinem Haus in einem Tessiner<br />
Bergdorf durch tagelange Unwetter eingeschlossen ist – und nicht nur<br />
Geisers Geist erodiert durch zunehmenden Gedächtnisverlust, auch die<br />
Landschaft bröckelt in Folge von Erdrutschen und Überschwemmungen.<br />
»Timothy West, der Doyen der britischen Schauspielkunst, mimt<br />
Geiser, meist wortlos, mit der beredten Kraft seiner gealterten Augen«,<br />
so hat die »Opernwelt« die Premiere im letzten Jahr bei der Biennale<br />
in Venedig beschrieben. »In seinem Einfühlungsvermögen komponiert<br />
Michel van der Aa eine Musik des donnernden Verklingens, behutsam<br />
und unprätentiös, einfach wahrhaftig.« Die Kölner Philharmonie veranstaltet<br />
als Mit-Auftraggeberin des innovativen Kammermusiktheaterstücks<br />
auch die deutsche Erstaufführung.<br />
Tatsächlich wie ein gerade von einem anderen Stern gelandetes, futuristisch<br />
klingendes und blinkendes Raumschiff – so wirkt das Gesamtkunstwerk<br />
»Zone« von Kimmo Pohjonen. In den vergangenen zwanzig<br />
Jahren hat der klassisch ausgebildete und weltweit gefeierte Finne sein<br />
virtuoses Akkordeonspiel zu etwas ganz und gar nicht mehr nur »Klassischem«<br />
entwickelt: Pohjonen als Performer-Astronaut erzeugt technoartige<br />
Beats, flirrende Geräusche, faszinierende Sphärenklänge. Von<br />
seinem Cockpit steuert er Synthesizer, Effekte und bewegt den Klang im<br />
Raum. Milchstraße, Weltraum, unendliche Weiten für die erfindungsreichste<br />
Musik ... Jan Boecker<br />
Konzerttermine<br />
Sonntag, 15. Oktober <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Frode Olsen Bass<br />
Zsolt Haja Bariton<br />
Hilary Summers Alt<br />
Leonardo Cortelazzi Tenor<br />
Danubia Orchestra<br />
Markus Stenz Dirigent<br />
György Kurtág »Fin de partie« Oper in einem Akt<br />
nach Samuel Becketts Drama »Endspiel«<br />
Samstag, 6. Januar 2024, 20:00<br />
Rabih Lahoud Gesang<br />
Dietmar Wiesner Flöte<br />
Florian Weber Klavier<br />
Ensemble Modern<br />
Jaan Bossier Klarinette<br />
Uwe Dierksen Posaune<br />
Jagdish Mistry Violine<br />
Megumi Kasakawa Viola<br />
Ueli Wiget Klavier<br />
Johannes Schwarz Fagott<br />
Giorgos Panagiotidis Violine<br />
Eva Böcker Violoncello<br />
Florian Weber transforming now<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Milchstraße<br />
€ 99,– | 4 Konzerte<br />
Donnerstag, 21. März 2024, 20:00<br />
Samuel West Schauspieler (Geiser young [Live])<br />
Timothy West Schauspieler (Geiser elderly [Film])<br />
Mary Bevan Sopran (Corinne [Film])<br />
Ensemble Modern<br />
Michel van der Aa Regie und Libretto<br />
Madelon Kooijman Dramaturgie<br />
Bart van den Heuvel Lichtdesign<br />
Djoere de Jong Produktionsleitung<br />
Martijn van Nunen, Siemen van der Werf Technische Produktion<br />
Michel van der Aa The Book of Water – Kammermusiktheater für einen<br />
Schauspieler, Streichquartett und Film nach der Erzählung »Der Mensch<br />
erscheint im Holozän« (in englischer Übersetzung) von Max Frisch<br />
Deutsche Erstaufführung<br />
Kompositionsauftrag von Venice Biennale, Muziekgebouw Amsterdam,<br />
Kölner Philharmonie (KölnMusik), Ensemble Modern, Amsterdam Sinfonietta und<br />
November Music<br />
Samstag, 27. April 2024, 20:00<br />
Kimmo Pohjonen Akkordeon, Stimme<br />
Zone<br />
Im<br />
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über<br />
25%<br />
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und über koelner-philharmonie.de/abonnements/<br />
Kimmo Pohjonen<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
11
»Weißt du,<br />
wie das wird?«<br />
Wagners »Ring des Nibelungen«<br />
startet neu durch<br />
Konzerttermine<br />
Freitag, 18. August <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Simon Bailey Bassbariton (Wotan)<br />
Dominik Köninger Bariton (Donner)<br />
Mauro Peter Tenor (Loge)<br />
Tansel Akzeybek Tenor (Froh)<br />
Annika Schlicht Mezzosopran (Fricka)<br />
Nadja Mchantaf Sopran (Freia)<br />
Gerhild Romberger Alt (Erda)<br />
Daniel Schmutzhard Bariton (Alberich)<br />
Thomas Ebenstein Tenor (Mime)<br />
Christian Immler Bassbariton (Fasolt)<br />
Tilmann Rönnebeck Bass (Fafner)<br />
Ania Vegry Sopran (Woglinde)<br />
Ida Aldrian Sopran (Wellgunde)<br />
Eva Vogel Mezzosopran (Floßhilde)<br />
Dresdner Festspielorchester<br />
Concerto Köln<br />
Kent Nagano Dirigent<br />
Richard Wagner <strong>Das</strong> Rheingold WWV 86A –<br />
Oper in vier Szenen.<br />
Vorabend zu dem Bühnenfestspiel<br />
»Der Ring des Nibelungen« WWV 86<br />
Der Ring des Nibelungen<br />
€ 147,– | 129,– | 105,– | 2 konzertante Opern<br />
Im<br />
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über<br />
20%<br />
Abo-Beratung und -Verkauf über die Abo-Hotline 0221 204 08 204<br />
und über koelner-philharmonie.de/abonnements/<br />
www.knechtsteden.com<br />
Kent Nagano<br />
Sonntag, 24. März 2024, 17:00<br />
Derek Walton Bassbariton (Wotan)<br />
u. a.<br />
Dresdner Festspielorchester<br />
Concerto Köln<br />
Kent Nagano Dirigent<br />
Richard Wagner Die Walküre WWV 86B – Oper in drei Aufzügen.<br />
Erster Tag des Bühnenfestspiels »Der Ring des Nibelungen« WWV 86<br />
Wagner-Lesarten<br />
Ein Projekt der Dresdner Musikfestspiele unter der künstlerischen Leitung von Kent<br />
Nagano und Jan Vogler.<br />
Wagner-Lesarten begann 2018 mit Concerto Köln und Kent Nagano. Der gesamte<br />
Ring wird nun in Dresden bis 2026 in einer künstlerischen Zusammenarbeit zwischen<br />
dem Dresdner Festspielorchester und Concerto Köln erarbeitet und aufgeführt.<br />
Ganz am Ende wird die Götterburg brennen. In ihrem Bau steckt Schuld.<br />
Denn Wotan, der Göttervater, hat sie mit Unrecht bezahlt: mit dem geraubten<br />
Rheingold samt dem die Weltherrschaft versprechenden Ring<br />
des finsteren Nibelungen Alberich. Von Anfang an ist der Untergang<br />
der Oberschicht nicht mehr aufzuhalten. Bis es aber soweit ist, passiert<br />
noch eine ganze Menge. Der Revolutionär Richard Wagner – er hatte<br />
den französischen Philosophen Proudhon gelesen (»Eigentum ist Diebstahl«)<br />
und sich mit dem Anarchisten Bakunin befreundet – schuf mit<br />
seinem weitausgreifenden, vierteiligen Opern-Zyklus aus mittelalterlichem<br />
Figuren-Arsenal seinen eigenen Weltmythos, märchenhaft und<br />
hochpolitisch. Künstlerisch betrat er dabei aufregendes Neuland: mit<br />
seiner Dichtung (der knappe Stabreim macht jedes Wort zum Treffer)<br />
und mit seiner musikalischen Vision (signifikante Leitmotive verleihen<br />
dem Riesen-Werk inneren Zusammenhalt).<br />
Diesen künstlerischen Aspekt von Wagners Schaffen erkunden seit<br />
geraumer Zeit Kent Nagano und Concerto Köln in dem wissenschaftlich<br />
begleiteten Projekt »Wagner-Lesarten« mit den Methoden der historischen<br />
Aufführungspraxis. Die Forschungsarbeit, in der Theorie und<br />
Praxis glückhaft Hand in Hand gehen, geht weit über die Fragen von Instrumentarium,<br />
Spielweisen und Stimmung hinaus. Sie erfasst, ganz im<br />
Sinne von Wagners Konzept des »Gesamtkunstwerks«, auch die Fragen<br />
von Diktion, Gestik und Mimik. Den Auftakt machte im November 2021<br />
in der Kölner Philharmonie eine vielbeachtete konzertante Aufführung<br />
von »<strong>Das</strong> Rheingold«. Selten hatte man Wagner so transparent leuchtend<br />
und lustvoll klangredend gehört. »Alle träumen jetzt von den drei<br />
weiteren Ring-Abenden«, schrieb begeistert Die Zeit und fragte nornengleich:<br />
»Weiß man, wie das wird?« Man weiß es nun: Nachdem sich mit<br />
den Dresdner Musikfestspielen ein zusätzlicher Partner für das Projekt<br />
gefunden hat, geht es mit frischem Wind neu an den Start.<br />
Deshalb beginnt Kent Nagano – gemeinsam mit dem Concerto Köln<br />
und dem Dresdner Festspielorchester – seine erhellend originalklangsuchende<br />
Reise durch Wagners Ring noch einmal von vorne. Wer also<br />
die staunenswerte Rheingold-Interpretation das letzte Mal versäumt<br />
hat, bekommt die Möglichkeit, dieses Hör-Erlebnis nachzuholen und<br />
an den Urgrund der großen Geschichte zu gehen: Wie der Nibelung<br />
Alberich die Liebe verflucht, dadurch den Rheintöchtern das von ihnen<br />
bewachte Gold entwenden kann und daraus den alles beherrschenden<br />
Ring schmiedet; wie der Göttervater Wotan Schatz und Ring raubt und<br />
damit schuldhaft den Bau der Burg Walhall bezahlt; wie der Nibelung<br />
seinen Ring verflucht: jeder soll ihn begehren, doch Tod dem, der ihn<br />
trägt!<br />
Die lang ersehnte Fortsetzung sowohl der Erzählung als auch des<br />
»Wagner-Lesarten«-Projekts steht ebenfalls noch in dieser Saison auf<br />
dem Spielplan: »Die Walküre« ist der wohl emotionalste Abend der<br />
Tetralogie und handelt neben der titelgebenden göttlichen Wotan-<br />
Tochter Brünnhilde (die, scheinbar ungehorsam, von ihrem Vater zur<br />
Strafe in einen Feuerschlaf versetzt wird) vom Zwillingspaar Siegmund<br />
und Sieglinde. Auch sie sind, geboren von einer menschlichen Mutter,<br />
Wotans Kinder. Ihre Liebe freilich ist die innigste, leidenschaftlichste<br />
und folgenreichste im gesamten Ring. Im Inzest nämlich zeugen sie<br />
Siegfried. Dieser wird später den Ring gewinnen, Wotans Macht brechen,<br />
Brünnhilde lieben, diese verraten und selbst von ihr verraten werden.<br />
Davon aber werden Kent Nagano und seine Musikerinnen und<br />
Musiker erst im Jahr darauf erzählen. Oliver Binder<br />
12 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Premium<br />
Zwei der Big Five, die Wiener Philharmoniker und das<br />
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks<br />
»Dieses Orchester kann alles!«, hieß es in einer<br />
Besprechung nach einem Konzert des<br />
Boston Symphony Orchestra. Auch den Wiener<br />
Philharmonikern, dem Chicago Symphony<br />
Orchestra und dem Symphonieorchester<br />
des Bayerischen Rundfunks könnte solch<br />
ein pointiertes Lob gelten. Wenn sich die<br />
vier Klangkörper im Abonnement »Premium«<br />
versammeln, erwartet das Publikum<br />
außergewöhnliche Konzerterlebnisse. Spieltechnische<br />
Brillanz ist auf diesem Niveau<br />
selbstverständlich. Was die Identität der oft<br />
traditionsreichen Ensembles prägt, ist der<br />
hauseigene Klang, der sich von Generation<br />
zu Generation entwickelt hat.<br />
Riccardo Muti<br />
Als Erfolgsgaranten fungieren dabei die Dirigenten,<br />
die oft eine ganze Ära bestimmen.<br />
Beim Boston Symphony Orchestra (BSO), waren<br />
es legendäre Gestalten wie Arthur Nikisch,<br />
Pierre Monteux oder Sergej Koussevitzky, die<br />
den berühmten transparenten Orchesterklang<br />
begründeten. Ihn kultiviert auch Andris<br />
Nelsons, seit 2014 Musikdirektor in der Stadt<br />
an der US-Ostküste. Am Pult besticht er<br />
durch Formbewusstsein, Klangfarbenfantasie<br />
und rhythmische Prägnanz. Letztere steht<br />
beim Programm in Köln im Mittelpunkt, wenn<br />
in »Four Black American Dances« von Carlos<br />
Simon der Tanz gefeiert wird und in »Petrushka«<br />
Igor Strawinsky die Jahrmarkts-Puppe tanzen<br />
lässt. <strong>Das</strong>s Pianist Jean-Yves Thibaudet<br />
den Solopart in Gershwins Klavierkonzert<br />
übernimmt, ist ein Glücksfall, kann der französische<br />
Star doch hier sein Faible für Swing<br />
und Jazz ausspielen. Einen Glanzpunkt wird<br />
das BSO schließlich mit Ravels »La Valse«<br />
setzen, einem rauschhaften Abgesang auf<br />
den Wiener Walzer.<br />
In die Neue Welt blicken ihrerseits die Wiener<br />
Philharmoniker mit Antonin Dvořáks gleichnamiger<br />
Sinfonie Nr. 9, mit ihren sehnsuchtsvollen,<br />
von böhmischer Folklore geprägten<br />
Melodien von jeher ein Publikumsfavorit. In<br />
spätromantische Klänge taucht auch Edward<br />
Elgars Violinkonzert ein. Eine Herausforderung<br />
für jeden Solisten, gilt dieses elegante<br />
Werk doch mit über 50 Minuten als längstes<br />
Instrumentalkonzert der Musikgeschichte<br />
und als eines der technisch anspruchsvollsten<br />
ohnehin. Bestens aufgehoben ist es in<br />
den Händen des Wahlkölners Frank Peter<br />
Zimmermann, der sich damit einen Herzenswunsch<br />
erfüllt. Am Pult steht als langjähriger<br />
Musizierpartner des Geigers Daniel Harding.<br />
Vom einstigen Senkrechtstarter ist der Brite<br />
zum überlegenen Pultstar gereift und dank<br />
seiner analytisch fundierten Interpretationen<br />
auch am Pult der Wiener Philharmoniker<br />
ein gern gesehener Gast. Mehr kann man<br />
bei dem Traditionsorchester mit dem noblen<br />
Klang nicht werden, verzichtet es doch konsequent<br />
auf einen eigenen Chefdirigenten.<br />
»Nur wer die Wiener Philharmoniker dirigiert<br />
hat, weiß, was sie sind«, meinte einst Richard<br />
Strauss. Dieses privilegierte Wissen durfte<br />
sich auch Riccardo Muti aneignen, der in<br />
über einem halben Jahrhundert nahezu alle<br />
Spitzenorchester der Welt dirigiert hat. Seine<br />
Erfahrung und sein Renommee als kompromissloser<br />
Hüter musikalischer Qualität trugen<br />
dem Maestro einen Ruf aus Amerika ein.<br />
Seit 2010 ist er Musikdirektor des Chicago<br />
Symphony Orchestra. Wie das BSO gehört<br />
es zum Kreis der »Big Five«, den fünf besten<br />
Sinfonieorchestern in den USA. Seine<br />
Blechbläser-Gruppe, deren schnittiger,<br />
hochpräziser Sound als weltbester gerühmt<br />
wird, ist das Markenzeichen des Ensembles.<br />
Und auch hier wechselten sich die Pultstars<br />
ab, von Fritz Reiner bis zu Daniel Barenboim.<br />
Mit einem prachtvollen Programm wirbt nun<br />
Riccardo Muti für sein Heimatland, beginnend<br />
mit Felix Mendelssohn Bartholdys »Italienischer«<br />
Sinfonie bis zur Sinfonischen<br />
Fantasie »Aus Italien« von Richard Strauss.<br />
Und eine Herzenssache ist für den Dirigenten<br />
auch das neue Werk des Minimalisten<br />
Philip Glass, der sich für seinen »Triumph of the<br />
Octagon« vom achteckigen Grundriss des<br />
Castel del Monte inspirieren ließ – eine Burg<br />
in Apulien, die Riccardo Muti schon als Kind<br />
faszinierte und in dessen Nähe er ein Grundstück<br />
erworben hat.<br />
Philharmonie Premium<br />
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und über koelner-philharmonie.de/abonnements/<br />
Konzerttermine<br />
Sonntag, 3. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Jean-Yves Thibaudet Klavier<br />
Boston Symphony Orchestra<br />
Andris Nelsons Dirigent<br />
Carlos Simon Four Black American Dances<br />
Igor Strawinsky Petrushka<br />
George Gershwin Concerto in F für Klavier und Orchester<br />
Maurice Ravel La Valse – Poème chorégraphique pour orchestre<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Freitag, 6. Oktober <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Frank Peter Zimmermann Violine<br />
Wiener Philharmoniker<br />
Daniel Harding Dirigent<br />
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Edward Elgar Konzert für Violine und Orchester h-Moll op. 61<br />
Antonín Dvořák Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 B 178<br />
»Aus der Neuen Welt«<br />
Samstag, 20. Januar 2024, 20:00<br />
Chicago Symphony Orchestra<br />
Riccardo Muti Dirigent<br />
Philip Glass The Triumph of the Octagon<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 »Italienische«<br />
Richard Strauss Aus Italien op. 16 TrV 147<br />
Sinfonische Fantasie für großes Orchester<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Montag, 22. April 2024, 20:00<br />
Lester Lynch Bariton<br />
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks<br />
Sir Simon Rattle Dirigent<br />
Paul Hindemith Ragtime (wohltemperiert)<br />
Alexander von Zemlinsky Sinfonische Gesänge op. 20<br />
für Bariton / Alt und Orchester. Texte aus »Afrika singt«,<br />
herausgegeben von Anna Nußbaum<br />
Gustav Mahler Sinfonie Nr. 6 a-Moll »Tragische«<br />
Daniel Harding<br />
14 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Landesmusikakademie <strong>NR</strong>W<br />
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Jean-Yves Thibaudet<br />
Zu den weltweit begehrtesten Dirigenten gehört auch Sir Simon<br />
Rattle, der seit der neuen Spielzeit das Symphonieorchester des<br />
Bayerischen Rundfunks leitet. Mit ihm verbindet den Briten eine<br />
besondere Beziehung, die 1970 in seiner Heimatstadt Liverpool begann:<br />
Der Teenager hörte damals ein Gastspiel der Münchner unter<br />
Rafael Kubelik. Ein Schlüsselerlebnis für den angehenden Dirigenten,<br />
erinnert sich Rattle doch noch heute daran, wie »unglaublich<br />
flexibel, kultiviert und liebevoll« hier musiziert wurde. Diesen Gemeinschaftsgeist<br />
fand er später wieder, als er selbst am Pult des Orchesters<br />
stand, das ein Fachmagazin vor einigen Jahren als einziges<br />
der deutschen Rundfunkorchester auf Platz sechs eines internationalen<br />
Rankings setzte. Für den neuen Job hat der Brite die Leitung<br />
des London Symphony Orchestra abgegeben – Rattle ist einer der<br />
wenigen Dirigentenstars, die sich stets auf ein einziges Orchester<br />
konzentrieren, denn Loyalität ist dem charismatischen Kommunikationsgenie<br />
wichtig. Seine Offenheit und Vielseitigkeit sind legendär,<br />
und auch in Köln wird er einen großen Bogen spannen: vom<br />
Ragtime Paul Hindemiths über die Sinfonischen Gesänge Alexander<br />
von Zemlinskys, gestaltet vom US-Bariton Lester Lynch, bis zur<br />
Sinfonie Nr. 6 von Gustav Mahler – ein kolossales Finale für Ohren<br />
und Augen, das mit dem berühmten »Mahler-Hammer« aufwartet.<br />
Annette Schroeder<br />
Mit den Abos des Gürzenich-Orchesters kommen alle auf ihre Kosten:<br />
Klavier-Enthusiasten, Neue-Musik-Fans, Spontan-Entscheider<br />
und natürlich all diejenigen, die gern die ganze Vielfalt der Konzertsaison<br />
erleben wollen.<br />
Für die Eröffnung der Abo-Saison darf sich das Publikum des Gürzenich-Orchesters<br />
auf einen besonderen Gast freuen: Artist in Residence<br />
Alexandre Kantorow. Seit der französische Pianist 2019 den<br />
berühmten Tschaikowsky-Wettbewerb gewonnen hat, erobert er die<br />
großen Podien der Musikwelt und verzaubert Publikum und Presse.<br />
In zwei Abokonzerten unter der Leitung von Gürzenich-Kapellmeister<br />
François-Xavier Roth sowie in einem Kammerkonzert stellt<br />
er sich mit Musik von Franz Liszt, Camille Saint-Saëns, Johannes<br />
Brahms und Sergej Rachmaninow vor. Im neuen Abo »Piano Power«<br />
sind neben Alexandre Kantorow außerdem zwei weitere außergewöhnliche<br />
Pianisten zu erleben. <strong>Das</strong> einzige Klavierkonzert von<br />
Edvard Grieg interpretiert Jan Lisiecki. Benjamin Grosvenor widmet<br />
sich dem hochvirtuosen 3. Klavierkonzert von Sergej Prokofjew.<br />
Auf einen der Schwerpunkte der Saison <strong>2023</strong>/24 werden sich viele<br />
sicherlich besonders freuen: die Wiener Klassik. In seinen Konzerten<br />
widmet sich das Gürzenich-Orchester der Musik von Joseph<br />
Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart sowie der 5. und 6. Sinfonie<br />
von Ludwig van Beethoven, dargeboten von Dirigentinnen und Dirigenten<br />
sowie Solistinnen und Solisten wie François-Xavier Roth, Ivor<br />
Bolton, Anna Lucia Richter, Riccardo Minasi oder der unverwechselbaren<br />
Stimme von Golda Schultz.<br />
Einen weiteren Saison-Höhepunkt bildet die Aufführung von Bernd<br />
Alois Zimmermanns Oper »Die Soldaten« in einer Version für den Konzertsaal,<br />
die der spanische Star-Regisseur Calixto Bieito erarbeitet.<br />
<strong>Das</strong> 1965 vom Gürzenich-Orchester uraufgeführte Werk ist im neuen<br />
Abo »Unerhört« zu erleben, in dem auch Werke von Komponisten<br />
wie Henri Dutilleux und Enno Poppe zu hören sein werden.<br />
Selbstverständlich versprechen die Konzerte des Gürzenich-<br />
Orchesters zahlreiche Wiederbegegnungen aber auch spannende<br />
Debüts. Neben Andrés Orozco-Estrada, der 2025 die Nachfolge<br />
von François-Xavier Roth in Köln antreten wird, sind u. a. Elim Chan,<br />
Robert Trevino, Simone Lamsma und Andrew Staples erneut zu<br />
Gast. Ihr Debüt am Pult des Gürzenich-Orchesters feiern Susanna<br />
Mälkki und Tarmo Peltokoski, zwei Stars aus Finnland.<br />
Friso van Daalen<br />
Die Abos des Gürzenich-Orchesters<br />
Großes Abo<br />
10 Konzerte, wahlweise sonntags 11 Uhr sowie montags und dienstags 20 Uhr<br />
Kleines Abo<br />
5 Konzerte, wahlweise sonntags 11 Uhr sowie montags und dienstags 20 Uhr<br />
FXR-Abo<br />
4 Konzerte unter der Leitung von Gürzenich-Kapellmeister François-Xavier Roth,<br />
wahlweise montags und dienstags 20 Uhr<br />
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<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
17
Viele Wege führen<br />
aufs Podium<br />
<strong>Das</strong> Abonnement »Internationale Orchester«<br />
Klaus Mäkelä<br />
Kann ich das überhaupt, ein Orchester leiten?<br />
<strong>Das</strong> fragte sich Mirga Gražinytė-Tyla<br />
nicht etwa als Frau oder wegen ihres jugendlichen<br />
Alters. Sondern weil sie auf<br />
einem eher ungewöhnlichen Weg zum Dirigieren<br />
kam, nämlich ohne je ein Instrument<br />
auf professionellem Niveau erlernt zu<br />
haben. Als Kind einer Musikerfamilie leitete<br />
sie allerdings schon früh Chöre, und heute<br />
ist die Litauerin, die 2016, mit gerade einmal<br />
29 Jahren, den Top-Posten der Musikdirektorin<br />
des City of Birmingham Symphony<br />
Orchestra übernahm, froh über ihre Wurzeln<br />
im Gesang: »Mein Weg zur Partitur ist<br />
immer noch vom Singen geprägt«, sagt<br />
sie. Und: »Wenn man alle Stimmen durchgesungen<br />
hat und den großen Bogen singend<br />
in sich trägt, dann kann man auch<br />
dirigieren.« Im Konzert mit den Münchner<br />
Philharmonikern dirigiert sie passenderweise<br />
Gustav Mahlers zweite Sinfonie, die<br />
in einem grandiosen Chorfinale endet –<br />
Rückkehr zu den Wurzeln.<br />
Auf den weiblichen Shootingstar folgt im<br />
Abo »Internationale Orchester« das männliche<br />
Wunderkind der Dirigentenzunft:<br />
Klaus Mäkelä kam bereits mit 12 in die<br />
Kaderschmiede des großen finnischen<br />
Dirigierpädagogen Jorma Panula – wie<br />
vor ihm schon Esa-Pekka Salonen, Jukka-<br />
Pekka Saraste, Susanna Mälkki oder Mikko<br />
Franck. Panulas wichtigster Rat an seine<br />
Schüler: Sei hilfreich, aber störe nicht! Er<br />
spiegelt sich in Mäkeläs variantenreichem<br />
Dirigierstil, dessen Spektrum von vertrauensvollem<br />
Laissez-faire bis zu glühender<br />
Intensität reicht. Inzwischen ist der Finne<br />
27 Jahre alt und Chef des Oslo Philharmonic<br />
sowie des Orchestre de Paris. <strong>Das</strong> ehrwürdige<br />
Concertgebouworkest Amsterdam<br />
hat ihn ebenfalls für den Chefposten unter<br />
Vertrag genommen – ab 2027, da seine übrigen<br />
Verpflichtungen es nicht früher erlauben.<br />
<strong>Das</strong> Kölner Gastspiel mit Mendelssohn<br />
und Beethoven gibt immerhin einen Vorgeschmack<br />
auf Künftiges.<br />
Die Kanadierin Barbara Hannigan wurde<br />
zuerst als Sopranistin berühmt – vor allem<br />
mit schwierigsten modernen Partien, die sie<br />
spielerisch leicht bewältigte. Heute singt<br />
sie noch immer, dirigiert aber auch – und<br />
manchmal, wenn es ihr sinnvoll erscheint,<br />
sogar beides zugleich. Mit dem Swedish<br />
Chamber Choir und Orchestra sowie einem<br />
hochkarätigen Solisten-Ensemble bringt<br />
sie eine Oper in die Kölner Philharmonie,<br />
die sie in- und auswendig kennt: »The<br />
Rake’s Progress« von Igor Strawinsky. In<br />
diesem letzten Werk seiner »neoklassizistischen«<br />
Periode verfremdete der Russe noch<br />
Mirga Gražinytė-Tyla<br />
einmal den Stil Mozarts, bevor er sich als<br />
Zwölftonkomponist neu erfand. Hannigan<br />
hatte einst in der Hauptrolle der Anne Trulove<br />
ihr Debüt als Opernsängerin gefeiert.<br />
»The Rake’s Progress« war außerdem im<br />
Jahr 2020 ihr erstes Opernprojekt als Dirigentin;<br />
es ist auf einer bemerkenswerten<br />
Doppel-DVD dokumentiert.<br />
Der nächste in der Reihe ist ein alter Hase –<br />
und steckt doch voller jugendlichem Tatendrang:<br />
Sir Antonio Pappano, von Queen<br />
Elizabeth geadelter Brite mit italienischen<br />
Wurzeln, leitet seit 2005 das Orchestra<br />
dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia<br />
in Rom und sogar seit 2002 das Royal<br />
Opera House in London. Nun gibt er beide<br />
Posten auf, um die Nachfolge von Sir Simon<br />
Rattle als Chef beim London Symphony<br />
Orchestra anzutreten. <strong>Das</strong> Eliteorchester,<br />
in Kritikerumfragen unter den Top Five<br />
der Welt geführt, lockt mit einem opulentklangsinnlichen<br />
Programm: eine impressionistische<br />
Tondichtung der genialen, viel<br />
18 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> 19
KÖLNER PHILHARMONIE<br />
Konzerttermine<br />
Montag, 11. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Talise Trevigne Sopran<br />
Okka von der Damerau Mezzosopran<br />
Philharmonischer Chor München<br />
DAS MEISTERWERK <strong>2023</strong> 2024<br />
JUBILÄUMSSAISON 100 JAHRE KÖLNER KAMMERORCHESTER<br />
Münchner Philharmoniker<br />
Mirga Gražinytė-Tyla Dirigentin<br />
Gustav Mahler Sinfonie Nr. 2 c-Moll für Sopran, Alt, Chor und Orchester<br />
»Auferstehungssinfonie«<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Freitag, 22. Dezember <strong>2023</strong>, 18:00<br />
Chen Reiss Sopran<br />
Concertgebouworkest<br />
Klaus Mäkelä Dirigent<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy Ouvertüre h-Moll »Die Hebriden oder<br />
Die Fingals-Höhle« op. 26 für Orchester<br />
Scherzo. Allegro vivace aus: Musik zu »Ein Sommernachtstraum« op. 61<br />
»Infelice« – »Ah, ritorna, età felice« op. 94 MWV H5<br />
Konzertarie für Sopran, Solovioline und Orchester. Text von Pietro Metastasio<br />
Fanny Hensel Mendelssohn Hero und Leander. Dramatische Szene für Sopran<br />
und Orchester H 262<br />
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Sinfonia eroica«<br />
ZU DEN STERNEN<br />
S0 08.10.23 11 UHR<br />
Raphaela Gromes Violoncello<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
W.A. Mozart Ouvertüre zu Don Giovanni<br />
H. Duparc Aux étoiles<br />
C. Saint-Saëns Konzert für Violoncello und<br />
Orchester Nr.1 a-Moll op.33<br />
G. Bizet bearb. J. Riem „Fantaisie sur Carmen“<br />
für Violoncello und Streichorchester<br />
W.A. Mozart Sinfonie B-Dur KV 319<br />
HÖCHSTE STUFE<br />
SO 04.02.24 20 UHR<br />
Juliane Banse Sopran<br />
Seil Kim Tenor 1 * Thomas Jakobs Tenor 2<br />
Äneas Humm Bass 1 * Manfred Bittner Bass 2<br />
WDR Rundfunkchor<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
A. Pärt Silouan’s Song »My soul yearns after<br />
the Lord...« * Festina lente * Psalom<br />
F. Mendelssohn Bartholdy Choralkantate<br />
»Verleih uns Frieden gnädiglich« WoO 5<br />
Choralkantate »Ach Gott, vom Himmel sieh<br />
darein«<br />
115. Psalm »Non nobis Domine« op.31<br />
42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« op.42<br />
Christian Thielemann<br />
zu jung verstorbenen Lili Boulanger, Sergej<br />
Rachmaninows zwischen Schwermut und<br />
Ausgelassenheit vermittelnde Sinfonie Nr. 2<br />
und dazwischen, angeführt von der großartigen<br />
Janine Jansen, Samuel Barbers<br />
Violinkonzert mit seinem wunderbar ausdrucksvollen<br />
Kopfsatz und dem halsbrecherisch<br />
virtuosen Finale.<br />
Christian Thielemann kommt und macht, was<br />
er am besten kann: deutsche Romantik.<br />
Der langjährige Berater und Musikdirek-<br />
Lorenzo Viotti<br />
20 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
tor der Bayreuther Festspiele gilt als genialer<br />
Wagner-Dirigent; er leitete mehr<br />
Aufführungen auf dem »grünen Hügel« als<br />
jeder andere. Ebenso berühmt sind jedoch<br />
seine Interpretationen der Opern und Tondichtungen<br />
Richard Strauss‘. In Köln dirigiert<br />
Thielemann das Orchester, dessen Chef er<br />
seit 2012 und noch bis 2024 ist: die Sächsische<br />
Staatskapelle Dresden. 1548 gegründet<br />
zählt sie zu den traditionsreichsten Ensembles<br />
der Welt. Da wundert es nicht, dass sie<br />
zu allen drei Komponisten des Programms<br />
in enger Verbindung stand: Carl Maria von<br />
Weber war von 1817 bis zu seinem Tod königlicher<br />
Kapellmeister in Dresden, Richard<br />
Wagner von 1843 bis 1848. Und Strauss<br />
blieb dem Orchester mehr als 60 Jahre lang<br />
freundschaftlich verbunden, ließ alleine neun<br />
seiner Opern von ihm uraufführen. Gelebte<br />
Geschichte ...<br />
Zu guter Letzt noch ein junger Wilder, der<br />
seine Karriere jedoch höchst systematisch<br />
anging. Lorenzo Viotti hatte von Beginn an<br />
vor, in die Fußstapfen seines Dirigenten-<br />
Vaters Marcello zu treten, studierte aber bewusst<br />
erst einmal drei andere Musik-Fächer:<br />
Klavier, um Partituren rasch überblicken zu<br />
lernen. Gesang, weil er auch Oper dirigieren<br />
wollte. Und Schlagzeug, um selbst Orchester-Erfahrung<br />
sammeln zu können. <strong>Das</strong><br />
gelang dem gebürtigen Schweizer während<br />
eines vierjährigen Aufenthalts in Wien, wo<br />
er unter anderem bei den Philharmonikern<br />
aushalf. Dann folgten das Dirigierstudium<br />
in Wien und Weimar, Auszeichnungen bei<br />
verschiedenen Wettbewerben und der erste<br />
Chefposten in Lissabon. Mittlerweile ist Viotti<br />
Chef des Nederlands Philharmonisch Orkest<br />
sowie der Nationalen Oper in Amsterdam.<br />
Und nebenbei einer der gefragtesten Gastdirigenten<br />
seiner Generation – gefragt auch<br />
bei den Wiener Philharmonikern, die den<br />
einstigen Substituten nun von einer anderen<br />
Seite kennenlernen. Jürgen Ostmann<br />
Internationale Orchester<br />
€ 549,– | 469,– | 389,– | 289,– | 189,– | Chorempore Z: 379,– | 6 Konzerte<br />
Abo-Beratung und -Verkauf über die Abo-Hotline 0221 204 08 204<br />
und über koelner-philharmonie.de/abonnements/<br />
Mittwoch, 7. Februar 2024, 19:00<br />
Tamara Bounazou Sopran (Anne)<br />
Elgan Llŷr Thoma Tenor (Tom Rakewell)<br />
Douglas Williams Bariton (Nick Shadow)<br />
Robin Bailey Tenor (Sellem)<br />
Tristan Hambleton Bassbariton (Trulove)<br />
Maggie Renee Mezzosopran (Baba the Turk)<br />
Swedish Chamber Choir<br />
Swedish Chamber Orchestra<br />
Barbara Hannigan Dirigentin<br />
Igor Strawinsky The Rake's Progress<br />
Donnerstag, 25. April 2024, 20:00<br />
Janine Jansen Violine<br />
London Symphony Orchestra<br />
Sir Antonio Pappano Dirigent<br />
Lili Boulanger D’un matin de printemps<br />
Samuel Barber Konzert für Violine und Orchester op. 14<br />
Sergej Rachmaninow Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27<br />
Montag, 27. Mai 2024, 20:00<br />
Sächsische Staatskapelle Dresden<br />
Christian Thielemann Dirigent<br />
Im<br />
Abo sparen Sie<br />
bis zu<br />
30%<br />
Carl Maria von Weber Jubel-Ouvertüre E-Dur op. 59<br />
Richard Wagner Ouvertüre aus: Tannhäuser und der Sängerkrieg<br />
auf Wartburg WWV 70<br />
Richard Strauss Also sprach Zarathustra op. 30 TrV 176<br />
Walzerfolge aus: Der Rosenkavalier op. 59 TrV 227<br />
Mittwoch, 19. Juni 2024, 20:00<br />
Wiener Philharmoniker<br />
Lorenzo Viotti Dirigent<br />
Nikolaj Rimskij-Korsakow Capriccio espagnol op. 34 für Orchester<br />
Sergej Rachmaninow Die Toteninsel op. 29<br />
Antonín Dvořák Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 B 141<br />
VERWAND LUNGEN<br />
SO 05.11.23 11 UHR<br />
Thomas Zehetmair<br />
Konzertmeister und Leitung<br />
F. Mendelssohn Bartholdy Ouvertüre Nr.4 op.32<br />
»<strong>Das</strong> Märchen von der schönen Melusine«<br />
K. A.Hartmann Concerto funebre<br />
L. v. Beethoven Sinfonie Nr.2 D-Dur op.36<br />
BALD IST WEIHNACHTEN<br />
SO 09.12.23 20 UHR<br />
Janina Fialkowska Klavier * Seil Kim Tenor<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
J. Haydn Sinfonie Nr.64 A-Dur Hob. I:64<br />
»Tempora mutantur«<br />
G. Finzi Dies natalis op.8<br />
F. Chopin Klavierkonzert Nr.2 f-Moll op.21<br />
SONDERKONZERT<br />
MIT BACH INS NEUE JAHR<br />
SO 07.01.24 16 UHR<br />
BENEFIZ-GALA<br />
SA 22.06.24 20 UHR<br />
KARTENDIREKTVERSAND:<br />
Kölner Kammerorchester * Erlengrund 8 A * 50321 Brühl<br />
Tel. 02232 944220 * info@koelner-kammerorchester.de<br />
ZAUBERHAFTES HORN<br />
SO 03.03.24 11 UHR<br />
Felix Klieser Horn<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
B. Britten Elegy for Strings<br />
Prelude and Fuge for 18 strings op.29<br />
J. Haydn Hornkonzert Nr.1 D-Dur Hob.VIId:3<br />
Hornkonzert Nr.2 D-Dur Hob.VIId:4<br />
Sinfonia c-Moll Nr.52 Hob.I:52<br />
SCHUBERTS DRAMEN<br />
S0 07.04.24 16 UHR<br />
Juliane Banse Sopran<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
F. Schubert Ouvertüre zu »Der Spiegelritter« D.11<br />
Zwischenaktmusik Nr.3 aus Rosamunde D.797<br />
Sinfonie Nr.2 B-Dur D.125 * Die Forelle<br />
D.550 (arr. B. Britten) * An Sylvia D.891<br />
(arr. H. Berlioz) * Gretchen am Spinnrade<br />
D.118 (arr. M. Reger)* Geheimes (arr.<br />
J. Brahms) * Gruppe aus dem Tartarus *<br />
Im Abendrot (arr. M. Reger)<br />
A. v. Zemlinsky Waldgespräch<br />
Luca Quintavalle Cembalo<br />
Raphael Christ Konzertmeister und Leitung<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Brandenburgisches Konzert Nr.3 G-Dur BWV 1048<br />
Cembalokonzert Nr.1 d-Moll BWV 1052<br />
Violinkonzert a-Moll BWV 1041<br />
Brandenburgisches Konzert Nr.5 D-Dur BWV 1050<br />
Die Solisten sowie das Programm werden zu<br />
einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.<br />
Hotline<br />
0221<br />
2801
KOLUMBA<br />
Vordenker, Vorbild, Visionär – einer dieser Ehrentitel gebührt ausschließlich<br />
jenen, die sich mit Maßstäbe setzenden Leistungen hervorgetan<br />
haben. Und wer sich damit für immer in das große Buch<br />
der Menschheitsgeschichte eingetragen hat, der wird zu Recht auch<br />
als »Klassiker« gerühmt. Zu diesen Klassikern zählen demnach nahezu<br />
sämtliche Komponisten, die in den sieben hochkarätig besetzten<br />
Konzerten des Abos »Klassiker!« mit ihren Werken zu hören sind.<br />
Den Rang eines Klassikers besitzt längst der 2006 verstorbene<br />
Ungar György Ligeti. Vor genau 100 Jahren wurde er geboren,<br />
weshalb gleich zu Beginn des Abos der Kölner GMD und Ligeti-<br />
Experte François-Xavier Roth an den Jubilar erinnert. Mit dabei sind<br />
sein Originalklang-Ensemble Les Siècles sowie Isabelle Faust, die<br />
auf ihrer »Dornröschen«-Stradivari Ligetis Violinkonzert spielt, das<br />
Anfang der 1990er Jahre in Köln uraufgeführt wurde. In der zweiten<br />
Konzerthälfte feiert Roth dann Mozart – zusammen mit Alexander<br />
Melnikov, der einer der außergewöhnlichsten und tiefsinnigsten<br />
Pianisten der Gegenwart ist. Ihn kann man im Abo noch ein weiteres<br />
Mal erleben, wenn er mit dem Mahler Chamber Orchestra (MCO)<br />
das brillante und zugleich melodienselige 2. Klavierkonzert von Felix<br />
Mendelssohn Bartholdy spielt. Am Pult steht Maxim Emelyanychev,<br />
der mit dem MCO hochenergetisch und impulsiv das Programm<br />
ausklingen lässt – mit Beethovens, von Wagner als »Apotheose des<br />
Tanzes« bezeichneten 7. Sinfonie!<br />
»making being here enough«<br />
Ort & Subjekt<br />
Zeitlos und<br />
Mit Beethoven kennt sich der Pianist Fabian Müller blendend aus.<br />
Kein Wunder. Immerhin kommt er aus der Beethoven-Stadt Bonn.<br />
<strong>Das</strong>s ihm die Klavierkonzerte Beethovens besonders liegen, hat<br />
er nicht zuletzt mit dem Kölner Kammerorchester in gefeierten<br />
Live-Zyklen bewiesen. Nun kehrt der u. a. beim Internationalen<br />
ARD-Musikwettbewerb und dem Internationalen Ferruccio-Busoni-<br />
Klavierwettbewerb ausgezeichnete Pianist mit Beethovens 1. Klavierkonzert<br />
in der Kölner Philharmonie zurück. Und bei diesem mal heroisch,<br />
mal elysisch sanft daherkommenden Werk hat er mit der<br />
Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo Järvi ein<br />
Team an der Seite, das bereits mit der Gesamteinspielung aller Beethoven-Sinfonien<br />
Interpretationsgeschichte geschrieben hat. Mittlerweile<br />
widmen sich die Bremer »Stadtmusikanten« mit gleichem<br />
Elan, packender Schlagkraft sowie leuchtender Detailversessenheit<br />
dem Sinfoniker Haydn. Zwei Beispiele davon gibt es jetzt live und<br />
in Klangfarbe – mit den beiden Londoner Sinfonien Nr. 97 und 102.<br />
Merlin Bauer & BeL Strandbox 2002 © VG Bild-Kunst, Bonn<br />
hochkarätig<br />
22 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Im »Klassiker!«-Abonnement gibt es Musik aus vier<br />
Jahrhunderten mit Welt- und Shootingstars<br />
Maria João Pires<br />
Im zweiten Konzert mit der Deutschen Kammerphilharmonie<br />
Bremen übernimmt dann der aus Marl stammende Komponist und<br />
Dirigent Matthias Pintscher die Leitung. »Mein Denken als Dirigent<br />
ist entscheidend beeinflusst vom eigenen Komponieren, und umgekehrt«,<br />
so Pintscher einmal. Diese beiden Seiten des weltweit gefragten<br />
Allrounders spiegeln sich nun bei der Werkauswahl wider.<br />
Denn wenngleich es keine konkreten Bezüge zu Ravels »Ma mère<br />
l'oye« sowie Robert Schumanns 1. Sinfonie gibt, strahlt Pintschers<br />
jüngstes Violinkonzert »Assonanza« von Ferne doch den Einfluss<br />
all der musikalischen Ahnen aus. Komponiert hat Pintscher dieses<br />
Werk, das sich zwischen hochvirtuoser Ausdruckslust und zauberhafter<br />
Einkehr bewegt, für die kanadische Top-Geigerin Leila<br />
Josefowicz.<br />
15. September 2022 – 14. August <strong>2023</strong><br />
Kolumbastraße 4 | 50667 Köln<br />
Mi – Mo 12 – 17 Uhr | www.kolumba.de
Konzerttermine<br />
p u r e p a s s i o n<br />
Mittwoch, 20. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Isabelle Faust Violine<br />
Alexander Melnikov Klavier<br />
Les Siècles<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
György Ligeti Concert Românesc für Orchester<br />
Konzert für Violine und Orchester<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester A-Dur KV 488<br />
Sinfonie C-Dur KV 551 »Jupiter-Sinfonie«<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Montag, 4. Dezember <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Fabian Müller Klavier<br />
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen<br />
Paavo Järvi Dirigent<br />
Joseph Haydn Sinfonie C-Dur Hob. I:97<br />
Sinfonie B-Dur Hob. I:102<br />
Ludwig van Beethoven Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur op. 15<br />
Mittwoch, 10. Januar 2024, 20:00<br />
p p u u r r e e p p a a s s s i i o o n<br />
n<br />
»atemberaubend schön,<br />
konzentriert und präzise«<br />
»atemberaubend schön,<br />
konzentriert und präzise« F.A.Z.<br />
p u r e p a s s i o n<br />
»atemberaubend schön, F.A.Z.<br />
konzentriert und präzise«<br />
WIENER JOHANN<br />
WIENER JOHANN<br />
WIENER JOHANN<br />
F.A.Z.<br />
Matthias Pintscher<br />
Alexander Melnikov Klavier<br />
Mahler Chamber Orchestra<br />
Maxim Emelyanychev Dirigent<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Ballettmusik zur Oper »Idomeneo« KV 367<br />
für Orchester<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy Konzert für Klavier und Orchester<br />
Nr. 2 d-Moll op. 40<br />
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Donnerstag, 8. Februar 2024, 20:00<br />
Leila Josefowicz Violine<br />
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen<br />
Matthias Pintscher Dirigent<br />
Maurice Ravel Ma mère l'oye<br />
Cinq Pièces enfantines für Klavier zu vier Händen. Fassung für Orchester<br />
Matthias Pintscher Assonanza für Violine und Kammerorchester<br />
Robert Schumann Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 »Frühlingssinfonie«<br />
Sonntag, 10. März 2024, 20:00<br />
KONZERT-GALA<br />
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–<br />
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1<br />
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MIO. MIO.<br />
SEIT<br />
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1996<br />
1996<br />
ORIGINAL<br />
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–<br />
1 MIO.<br />
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DAS<br />
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1996<br />
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1996<br />
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–<br />
–<br />
Mit Mozart und Mahler stehen danach beim Gastspiel des Swedish<br />
Radio Symphony Orchestra zwei Komponisten auf dem Programm,<br />
mit denen die Pianistin Maria João Pires bzw. der Dirigent Daniel<br />
Harding mehr als nur eng verbunden sind. Beide sind sie nämlich<br />
Bruce Liu<br />
24 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Mozart- bzw. Mahler-Instanzen. So sorgte die portugiesische Meisterpianistin<br />
Pires bereits in den 1990er Jahren mit Maestro Claudio<br />
Abbado und mit so manchem Klavierkonzert für pures Mozart-Glück –<br />
wie im Fall auch des C-Dur-Konzerts. Und seinen Durchbruch als<br />
Mahler-Dirigent feierte Daniel Harding 2004 bei seinem Debüt bei<br />
den Wiener Philharmonikern. In seiner Funktion als Chefdirigent des<br />
Schwedischen Radiosinfonieorchesters widmet er sich jetzt Mahlers<br />
fulminanter Siebten, die 1908 in Prag uraufgeführt wurde.<br />
Ganz andere Züge trägt hingegen die 10. Sinfonie des großen<br />
Mahler-Bewunderers Dmitrij Schostakowitsch, mit der der finnische<br />
Shootingstar Santtu-Matias Rouvali das Gastspiel mit dem<br />
Philharmonia Orchestra krönt. Immerhin sollte der Russe 1953 hier<br />
auch das »schreckliche Gesicht von Stalin« musikalisch verewigen.<br />
Vor diesem bewegenden Opus ist der Kanadier Bruce Liu mit<br />
Rachmaninows 2. Klavierkonzert zu erleben. Und was für ein fantastischer<br />
Pianist er ist, zeigte er erst 2021 bei seinem von Jubelstürmen<br />
begleitenden Siegerkonzert beim Warschauer Chopin-Wettbewerb.<br />
Ähnliche Reaktionen dürfte schließlich beim großen Finale des<br />
»Klassiker!«-Abonnements auch die konzertante Aufführung von<br />
Richard Strauss’ antikem Psychothriller »Elektra« auslösen. Denn der<br />
Stuttgarter Staatsopern-GMD Cornelius Meister hat dafür ein Vokalensemble<br />
auf Gala-Niveau zusammengestellt, aus dem nicht nur<br />
die schwedische Sopranistin Iréne Theorin in der Titelpartie herausragt.<br />
Guido Fischer<br />
Maria João Pires Klavier<br />
Swedish Radio Symphony Orchestra<br />
Daniel Harding Dirigent<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester C-Dur KV 467<br />
Gustav Mahler Sinfonie Nr. 7 e-Moll<br />
Klassiker!<br />
€ 389,– | 339,– | 289,– | 215,– | 155,– | 7 Konzerte<br />
Abo-Beratung und -Verkauf über die Abo-Hotline 0221 204 08 204<br />
und über koelner-philharmonie.de/abonnements/<br />
Donnerstag, 11. April 2024, 20:00<br />
Bruce Liu Klavier<br />
Philharmonia Orchestra<br />
Santtu-Matias Rouvali Dirigent<br />
Sergej Rachmaninow Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-Moll op. 18<br />
Dmitrij Schostakowitsch Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93<br />
Dienstag, 21. Mai 2024, 20:00<br />
Iréne Theorin Sopran (Elektra)<br />
Violeta Urmana Mezzosopran (Klytämnestra)<br />
Simone Schneider Sopran (Chrysothemis)<br />
Matthias Klink Tenor (Aegisth)<br />
Paweł Konik Bariton (Orest)<br />
Staatsorchester Stuttgart<br />
Cornelius Meister Dirigent<br />
Richard Strauss Elektra op. 58 TrV 223<br />
Im<br />
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So, 07.01.2024<br />
KÖLNER PHILHARMONIE<br />
So, 07.01.2024<br />
0221 -- 29 19 93 92<br />
kkphil.at/k<br />
0221 - - 29 - 280 19 280<br />
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KÖLNER PHILHARMONIE<br />
JETZT koelner-philharmonie.de<br />
TICKETS SICHERN<br />
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127926
Konzerttermine<br />
Donnerstag, 17. August <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Im Rahmen des Festivals FEL!X<br />
Jake Arditti Countertenor (Ercole)<br />
Miriam Kutrowatz Sopran (Deianira)<br />
Terry Wey Countertenor (Acheloo)<br />
Xavier Sabata Countertenor (Eneo)<br />
Bach Consort Wien<br />
Rubén Dubrovsky Leitung<br />
Agostino Steffani La lotta d’Hercole con Acheloo<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Mittwoch, 1. November <strong>2023</strong>, 19:00<br />
Carlo Vistoli Countertenor (Giulio Cesare)<br />
Cecilia Bartoli Mezzosopran (Cleopatra)<br />
Max Emanuel Cencic Countertenor (Tolomeo)<br />
Sara Mingardo Alt (Cornelia)<br />
Josè Coca Loza Bass (Achilla)<br />
Les Musiciens du Prince – Monaco<br />
Gianluca Capuano Dirigent<br />
Georg Friedrich Händel Giulio Cesare in Egitto HWV 17<br />
Einma lig<br />
Schätze aus der Geschichte des Musiktheaters<br />
Cecilia Bartoli<br />
Sonntag, 17. März 2024, 19:00<br />
Gaëlle Arquez Mezzosopran (Carmen)<br />
Julien Behr Tenor (Don José)<br />
Thomas Dolié Bariton (Escamillo)<br />
Sabine Devieilhe Sopran (Micaëla)<br />
Margot Genet Sopran (Frasquita)<br />
Séraphine Cortez Mezzosopran (Mercédès)<br />
Grégoire Mour Tenor (Remendado)<br />
Emiliano Gonzalez Toro Tenor (Dancaire)<br />
Kinderchor Oper Ballet Vlaanderen<br />
Hendrik Derolez Chor-Einstudierung<br />
Chœur de chambre de Namur<br />
B'Rock Orchestra<br />
René Jacobs Dirigent<br />
Georges Bizet Carmen<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Dienstag, 21. Mai 2024, 20:00<br />
Iréne Theorin Sopran (Elektra)<br />
Violeta Urmana Mezzosopran (Klytämnestra)<br />
Simone Schneider Sopran (Chrysothemis)<br />
Matthias Klink Tenor (Aegisth)<br />
Paweł Konik Bariton (Orest)<br />
Staatsorchester Stuttgart<br />
Cornelius Meister Dirigent<br />
Richard Strauss Elektra op. 58 TrV 223<br />
Oper konzertant<br />
€ 289,– | 249,– | 205,– | 154,– | 4 Opernabende<br />
Im<br />
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25%<br />
Abo-Beratung und -Verkauf über die Abo-Hotline 0221 204 08 204<br />
und über koelner-philharmonie.de/abonnements/<br />
Jeder Abend ein Stimmenfest, jedes Stück ein Gefühlskraftwerk. Im<br />
Abonnement »Oper konzertant« begegnet man vier Meisterwerken<br />
ganz aus dem Geist der Musik. Bekanntes erscheint dadurch wieder<br />
aufregend neu. Dirigiert von ausgewiesenen Kennern, musiziert<br />
von aufregenden Spezial-Ensembles. Gesungen von Stars, die längst<br />
weltweit strahlen – und solchen, die gerade kometengleich in den<br />
Opernhimmel aufsteigen.<br />
Miriam Kutrowatz zum Beispiel. Die junge Sängerin zählt zu den derzeit<br />
erstaunlichsten Talenten und startet gerade eine große Karriere<br />
(eben erst gab sie ihr Debüt an der Wiener Staatsoper in Monteverdis<br />
»Il ritorno d’Ulisse in patria)«. In der Kölner Philharmonie leiht sie die<br />
betörende Strahlkraft ihres lyrischen Soprans der griechischen Königstochter<br />
Deianeira. Diese liebt den Helden Herkules, wird aber auch<br />
vom Flussgott Acheloos begehrt. Um das Naturwesen nicht zu verärgern,<br />
schlägt sie ihrem Vater Oineus einen Zweikampf der Rivalen<br />
vor – den Herkules gewinnt, und mit ihm die geliebte Prinzessin. Der<br />
Komponist Agostino Steffani tauchte diese mythologische Romanze<br />
im Jahr 1689 für die Opernbühne unter dem Titel »La lotta d’Hercole<br />
con Acheloo« in barocke Pracht und Sinnlichkeit. Nun wird das kürzlich<br />
wiederentdeckte »dramatische Divertimento« vom formidablen<br />
Bach Consort Wien und dessen kundigem Leiter Rubén Dubrovsky<br />
zur Aufführung gebracht. Und mit Jake Arditti als Herkules, Terry Wey<br />
als Acheloo und Xavier Sabata als Oineus komplettieren gleich drei<br />
hinreißende Countertenöre von Weltklasseformat das kleine, aber feine<br />
Ensemble.<br />
Weltgeschichte und Leidenschaft vermengen sich dann in Georg<br />
Friedrich Händels ebenfalls barockem Musikdrama »Giulio Cesare<br />
in Egitto«. Der römische Feldherr trifft in Ägypten auf die legendäre<br />
Königin Kleopatra. Was als berechnender Flirt inmitten multipler militärischer<br />
Konflikte beginnt, wandelt sich zum großen Gefühl. Aus<br />
Spiel wird Ernst. Der Geschichte um Liebe und Verrat, Staatsräson und<br />
Begierde schenkte der Komponist eine Fülle von Arien und Duetten:<br />
zärtlich, zornig, verzweifelt, verlockend (virtuose Koloraturen inklusive).<br />
Mit Carlo Vistoli verkörpert einer der versiertesten Countertenöre den<br />
siegesgewissen Cäsar. Als verführerische Kleopatra ist Cecilia Bartoli<br />
zu erleben, die in dieser Paraderolle alle Facetten der Figur zwischen<br />
koketter Schmeichelei und berührender Klage auszuloten weiß. Die<br />
von der umtriebigen Künstlerin selbst ins Leben gerufenen Musiciens<br />
du Prince – Monaco (von der Süddeutschen Zeitung als »phänomenales<br />
Originalklang-Ensemble mit anbetungswürdigen Solisten«<br />
gefeiert) spielen unter der stets energiegeladenen Leitung ihres auf<br />
Alte Musik spezialisierten Chefdirigenten Gianluca Capuano.<br />
26 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> 27
Rubén Dubrovsky<br />
RING TENDA<br />
Platin und Brillanten in Bewegung<br />
von HE<strong>NR</strong>ICH & DENZEL<br />
Als weiteres Orchester, das sich durch historisch informierte Spielweise<br />
erfolgreich die Werke der Vergangenheit erarbeitet, ist das B’Rock<br />
Orchestra mit dem ihm besonders verbundenen Dirigenten René<br />
Jacobs zu Gast. Allerdings widmen sie sich keiner Barockoper, sondern<br />
Georges Bizets leidenschaftlichem Musikdrama »Carmen«. Und<br />
es steht zu vermuten, dass der stets am Original orientierte Maestro<br />
auch diesem Schlüsselwerk der französischen Romantik viel Unerhörtes<br />
entlocken wird, weil er der schlankeren Urfassung, wie sie selbst in<br />
der Uraufführung nicht erklungen ist, auf den Grund geht. Im Rausch<br />
der hin- und mitreißenden Melodien liegen die Herzen und die Nerven<br />
blank: Frei will Carmen sein und wird dafür von Don José ermordet.<br />
Die Mezzosopranistin Gaëlle Arquez gilt derzeit als ideale Protagonistin<br />
für die vielschichtige Titelpartie. Ihr zur Seite steht Julien Behr, ein lyrischer<br />
und strahlkräftiger Tenor, als eifersüchtiger Don José. Den Torero<br />
Escamillo gibt Thomas Dolié mit wahrlich virilem Bariton. Und der<br />
leuchtend-innige Sopran von Sabine Devieilhe scheint wie geschaffen<br />
für das Bauernmädchen Micaëla. Eine Traumbesetzung!<br />
Nicht minder luxuriös und prominent ist schließlich die Cast für die Aufführung<br />
von Richard Strauss’ aufwühlender Tragödie »Elektra«. Iréne<br />
Theorin, die zu den führenden dramatischen Sopranen von Bayreuth bis<br />
New York zählt, konnte für die Titelheldin gewonnen werden. Die Rolle<br />
von deren Mutter Klytämnestra gestaltet mit Violeta Urmana ein weiterer<br />
Weltstar (die ausgezeichnete Künstlerin interpretiert diese Partie gegenwärtig<br />
auch an den Staatsopern von Wien und Hamburg). Es wird<br />
ein packendes Duell, denn Elektra will Rache für den Mord an ihrem Vater<br />
Agamemnon. Klytämnestra hat ihn mit ihrem Liebhaber begangen.<br />
Als Elektras Bruder Orest aus der Fremde zurückkehrt, ermordet er die<br />
Mörder. Elektra tanzt sich in Ekstase und bricht im Triumph zusammen.<br />
Richard Strauss tauchte den Text zu dieser antiken Familienkatastrophe<br />
aus der Feder des Dichters Hugo von Hofmannsthal in schrecklich<br />
schöne Musik: kühne Harmonien, spätromantische Geste, erschlagende<br />
Sinnlichkeit. Über hundert Musikerinnen und Musiker verlangt die<br />
Partitur für diese Klangwucht! <strong>Das</strong> Staatsorchester Stuttgart unter seinem<br />
erfahrenen Chefdirigenten Cornelius Meister kann sie zum Ereignis<br />
werden lassen. Oliver Binder<br />
Musikalische Brücken bauen<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Die Abo-Konzerte des WDR Sinfonieorchesters<br />
Verbinden, begegnen, Brücken bauen<br />
Verbindungen schaffen, Grenzen überwinden und Perspektiven<br />
wechseln – so erleben Sie das WDR Sinfonieorchester in der Spielzeit<br />
23/24. Denn jede neue Saison ist immer ein Aufbruch zu neuen<br />
Ufern. Musik baut Brücken zu Werken sowie Komponistinnen und<br />
Komponisten, bahnt sich den Weg ins Hier und Jetzt und stellt ganz<br />
persönliche Beziehungen her.<br />
<strong>Das</strong> WDR Sinfonieorchester erzählt in der Saison 23/24 berührende<br />
und anregende musikalische Geschichten – von bewegenden<br />
Schicksalen und menschlichen Seelendramen, von starken Frauenfiguren<br />
und überschäumender Lebenslust. Chefdirigent Cristian<br />
Măcelaru führt seinen Brahms-Zyklus im dritten Jahr mit der zweiten<br />
Sinfonie und dem »Deutschen Requiem« fort. Darüber hinaus präsentiert<br />
er mit Bartóks Ballett »Der holzgeschnitzte Prinz« und dem<br />
Konzert für zwei Klaviere und Schlagzeug Meisterwerke, die ihm besonders<br />
am Herzen liegen. Im Jahr seines 150. Geburtstags wird das<br />
Orchester verschiedene Werke Arnold Schönbergs und die Vielseitigkeit<br />
seines Schaffens auf der Bühne präsentieren.<br />
<strong>Das</strong> Publikum kann sich auf ein Wiedersehen mit Dirigentinnen und<br />
Dirigenten wie Marek Janowski, Manfred Honeck, Ingo Metzmacher,<br />
Jörg Widmann, Andris Poga und Kristiina Poska sowie auf neue Begegnungen<br />
mit Ruth Reinhardt, Maxim Emelyanychev und Stanislav<br />
Kochanovsky freuen.<br />
Mehr als ein Abend – Bewegende Abo-Reihen<br />
Um die Vielfalt und Klangschönheit des Orchesters zu erleben, bietet<br />
das WDR Sinfonieorchester erstklassige Konzertreihen am Freitag und<br />
Samstag in der Kölner Philharmonie an. Neben dem Preisvorteil sichern<br />
Sie sich mit wenig Aufwand Ihren festen Lieblingsplatz.<br />
Freitags-Konzert-ABO 12 und 8<br />
Samstags-Konzert-ABO 8 und 5<br />
Neu und Flexibel: Wahl-Abo<br />
Wer flexibler sein möchte, kann sich mit dem neuen WAHL-ABO nach<br />
dem individuellen Musikgeschmack vier Konzerten aus neun attraktiven<br />
Konzertabenden zusammenstellen. Platz und Preiskategorie sind je<br />
nach Konzert frei wählbar.<br />
TICKET28 – Viel Klassik für wenig Geld<br />
Um jungen Menschen den Genuss klassischer Meisterwerke in der<br />
Kölner Philharmonie zu ermöglichen, bietet das WDR Sinfonieorchester<br />
das besondere TICKET28 an: Schülerinnen und Schüler,<br />
Studierende und Azubis unter 29 Jahren können ausgewählte Konzert<br />
für nur 9 Euro pro Konzert besuchen.<br />
Konzerte für Familien, Kinder und Jugendliche<br />
Im Rahmen der jungen Konzertreihe WDR@Philharmonie gestaltet<br />
das WDR Sinfonieorchester für Jugendliche ab 13 das Konzert »Klassik<br />
mal anders: Zauberklänge« und macht Familien und Kindern mit dem<br />
»Konzert mit der Maus« Lust auf klassische Musik.<br />
®<br />
Di - Fr<br />
Sa<br />
10.00 - 18.00 Uhr<br />
10.00 - 16.00 Uhr<br />
Mit Solistinnen und Solisten wie Julia Fischer, Matthias Goerne,<br />
Frank Peter Zimmermann, Midori, Kian Soltani, Yulianna Avdeeva<br />
sowie Lucas und Arthur Jussen wird das Orchester außergewöhnliche<br />
Konzerte gestalten.<br />
Verkaufsstart Abos und Einzelkarten ab 1. Juni <strong>2023</strong><br />
Informationen: wdr-sinfonieorchester.de<br />
WDR Ticketshop: ticketshop-orchesterundchor.wdr.de<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
29
Arkona<br />
Kosmos<br />
Kammermusik<br />
Sechs Konzerte beleuchten die Vielseitigkeit eines Genres<br />
Sitkovetsky Trio<br />
»Man hört vier vernünftige Leute sich unterhalten, glaubt, ihren<br />
Discursen etwas abzugewinnen und die Eigentümlichkeiten der<br />
Instrumente kennen zu lernen« – Dichterfürst Johann Wolfgang von<br />
Goethe brachte in seinen Betrachtungen zum Streichquartett auf<br />
den Punkt, was Kenner und Liebhaber an Kammermusik so schätzen.<br />
Im Zentrum steht geistvoller, gleichberechtigter Dialog, jeder<br />
Musiker wird zum Charakterdarsteller und kann seiner Virtuosität<br />
und Kreativität Ausdruck verleihen. Zudem bietet das Genre fast unendliche<br />
Abwechslung.<br />
<strong>Das</strong> nach einem Lied von Franz Schubert benannte Alinde Quartett<br />
gilt als eine der spannendsten Kammermusikformationen<br />
ihrer Generation. Im Langzeitprojekt #Schubert200 nimmt das Ensemble<br />
bis zum 200. Todestag Schuberts im Jahr 2028 sämtliche<br />
seiner Streichquartette auf und spielt mit Gästen wie der Cellistin<br />
Clara Pouvreau weitere Werke live. Darüber hinaus vergibt das Quartett<br />
auch Kompositionaufträge. In der Kölner Philharmonie erklingt<br />
FEVER SKETCHES von SJ Hanke und wird gerahmt von einem sprühenden<br />
Jugendwerk Schuberts, dem Streichquartett Es-Dur, sowie<br />
dem Quintett C-Dur, seinem berühmten kammermusikalischen<br />
Vermächtnis.<br />
ter Besetzung bringt das portugiesische Remix Ensemble Casa da<br />
Música zudem Schumanns »Kinderszenen« für Klavier zu Gehör.<br />
Auf eine musikalische Reise nach Frankreich begibt sich das<br />
Sitkovetsky Trio. <strong>Das</strong> preisgekrönte Ensemble spannt den<br />
Bogen von den betörenden impressionistischen Klangwelten<br />
Claude Debussys und Maurice Ravels bis zu Olivier Messiaens<br />
berührendem »Quartett für das Ende der Zeit«, in dem Pablo Barragan<br />
die Klarinette spielt. Entstanden in deutscher Kriegsgefangenschaft<br />
Isabelle Faust<br />
verleiht die kriegs- und krisenbewegte Gegenwart dem Werk neue<br />
Aktualität.<br />
»Kammermusik ist die Seele der Musik«, hat Elena Bashkirova einst ihr<br />
Credo formuliert. Im Geist des einfühlsamen Miteinanders füllt die Pianistin<br />
so unterschiedliche Rollen wie die der Solistin, Liedbegleiterin,<br />
Ensemblemusikerin und Festivalleiterin mühelos aus. <strong>Das</strong>s Komponistinnen<br />
ebenso Großartiges schaffen können wie ihre männlichen<br />
Kollegen, ist eine Erkenntnis, die sich nur mühsam durchzusetzen vermochte.<br />
<strong>Das</strong> berühmte Geschwisterpaar Fanny und Felix Mendelssohn<br />
steht sinnbildlich hierfür. Elena Bashkirova & Friends stellen Werke<br />
von Bruder und Schwester gleichberechtigt gegenüber und demonstrieren<br />
auf eindrucksvolle Weise, wozu beide in der Lage waren.<br />
Dem Pianisten Alexander Melnikov widmet die Kölner Philharmonie als<br />
Porträtkünstler der Spielzeit <strong>2023</strong>/2024 gleich fünf Konzerte. Mit seinen<br />
Kammermusikpartnern Isabelle Faust und Jean-Guihen Queyras<br />
verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit – Grundlage für gleichermaßen<br />
tiefschürfende wie feinsinnig abgestimmte Interpretationen.<br />
In ungewohnter Intimität erklingt Beethovens 2. Sinfonie in einer<br />
Bearbeitung für Klaviertrio. <strong>Das</strong> letzte Werk des 2012 verstorbenen<br />
Elliott Carter, »Epigrams«, steckt voller überraschender Stimmungswechsel.<br />
Heimweh nach Böhmen spricht aus Antonín Dvořáks Trio<br />
»Dumky«.<br />
Den fulminanten Schlusspunkt setzen Kit Armstrong & Friends mit ihrer<br />
»Mozart-Expedition«. Der vom legendären Alfred Brendel geförderte<br />
Pianist gilt als Ausnahmeerscheinung, allein weil er nicht nur<br />
Der Bariton Matthias Goerne hat sich einen internationalen Ruf als<br />
Botschafter des deutschen Kunstliedes erworben. Zu den Komponisten,<br />
denen er sich mit besonderer Hingabe widmet, zählt<br />
Robert Schumann. Dessen berühmter Zyklus »Dichterliebe« wurde<br />
jüngst von Komponist Jörg Widmann in ein neues musikalisches<br />
Gewand für Bariton und Kammerensemble gekleidet. In ungewohnam<br />
Klavier brilliert, sondern auch komponiert und darüber hinaus<br />
Erfolge als Organist feiert – auch in der Kölner Philharmonie nahm<br />
er bereits am Spieltisch der Klais-Orgel Platz. Nun hat der vielseitige<br />
Künstler eigens für sein Mozart-Programm musikalische Mitstreiter<br />
um sich geschart und erkundet den kammermusikalischen Kosmos<br />
des Salzburger Wunderkinds – darunter das Es-Dur-Quintett, das in<br />
der ungewöhnlichen Besetzung für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und<br />
Fagott einen im Konzertsaal eher selten zu erlebenden Klanggenuss<br />
verspricht. Philipp Möller<br />
Pablo Barragan<br />
30 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Konzerttermine<br />
Sonntag, 13. August <strong>2023</strong>, 11:00<br />
Schubert auf der Spur<br />
Alinde Quartett<br />
Eugenia Ottaviano Violine<br />
Guglielmo Dandolo Marchesi Violine<br />
Lorenzo Lombardo Viola<br />
Bartolomeo Dandolo Marchesi Violoncello<br />
Clara Pouvreau Violoncello<br />
Franz Schubert Streichquartett Es-Dur D 87<br />
SJ Hanke FEVER SKETCHES für Streichquartett<br />
Franz Schubert Quintett für zwei Violinen, Viola und zwei Violoncelli<br />
C-Dur op. posth. 163 D 956<br />
Sonntag, 8. Oktober <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Schumann auf der Spur<br />
Matthias Goerne Bariton<br />
Remix Ensemble Casa da Música<br />
Peter Rundel Dirigent<br />
Brice Pauset Kinderszenen mit Robert Schumann<br />
Jörg Widmann Neues Werk nach Robert Schumanns Dichterliebe<br />
für Bariton und Kammerensemble – Deutsche Erstaufführung<br />
Kompositionsauftrag der Kölner Philharmonie (KölnMusik), Casa da Música Porto und<br />
Elbphilharmonie Hamburg<br />
Dienstag, 5. Dezember <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Frankreich auf der Spur<br />
Pablo Barragan Klarinette<br />
Sitkovetsky Trio<br />
Claude Debussy Première Rapsodie L 116 für Klarinette und Klavier<br />
Maurice Ravel Klaviertrio a-Moll<br />
Olivier Messiaen Quatuor pour la fin du Temps für Violine, Klarinette,<br />
Violoncello und Klavier<br />
Dienstag, 9. Januar 2024, 20:00<br />
Fanny und Felix auf der Spur<br />
Pascal Moragues Klarinette<br />
Blaž Šparovec Bassetthorn<br />
Michael Barenboim Violine<br />
Mohamed Hilber Violine<br />
Madeleine Caruzzo Viola<br />
Ivan Karizna Violoncello<br />
Elena Bashkirova Klavier<br />
Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und<br />
Fanny Hensel Mendelssohn<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Kammermusik<br />
€ 131,– | 6 Konzerte<br />
Sonntag, 7. April 2024, 11:00<br />
Porträt Alexander Melnikov: Melnikov & Friends<br />
Isabelle Faust Violine<br />
Jean-Guihen Queyras Violoncello<br />
Alexander Melnikov Klavier<br />
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36<br />
Bearbeitung für Violine, Violoncello und Klavier<br />
Elliott Carter Epigrams für Klavier, Violine und Violoncello<br />
Antonín Dvořák Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 4 e-Moll op. 90 B 166<br />
»Dumky«<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Sonntag, 26. Mai 2024, 16:00<br />
Mozart auf der Spur<br />
Ramón Ortega Quero Oboe<br />
Sebastian Manz Klarinette<br />
Sophie Dervaux Fagott<br />
Miléna Viotti Horn<br />
Noah Bendix-Balgley Violine<br />
Schumann Quartett<br />
Erik Schumann Violine<br />
Ken Schumann Violine<br />
Mark Schumann Violoncello<br />
Veit Hertenstein Viola<br />
Quatuor Hermès<br />
Omer Bouchez Violine<br />
Elise Liu Violine<br />
Lou Yung-Hsin Chang Viola<br />
Yan Levionnois Violoncello<br />
Kit Armstrong Klavier und Leitung<br />
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Wolfgang Amadeus Mozart Adagio und Fuge c-Moll KV 546<br />
für zwei Violinen, Viola und Violoncello e Basso<br />
Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 B-Dur KV 207<br />
Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Es-Dur KV 452<br />
Quartett für Klavier, Violine, Viola und Violoncello g-Moll KV 478<br />
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Zwischen Tradition<br />
und Moderne<br />
Nicht nur klassische Liederabende – neben die traditionelle Form treten<br />
weitere spannende Präsentationsformen.<br />
Die ursprüngliche Tradition des Liederabends pflegt zum Beispiel der<br />
Bariton Christian Gerhaher, einer der besten Liedsänger unserer Zeit.<br />
Ähnlich wie bei seinem früheren Lehrer Dietrich Fischer-Dieskau,<br />
Ebenfalls mit Gerold Huber als versiertem Tastenpoeten betritt<br />
Michael Nagy das Liedpodium. Auch der in Stuttgart geborene<br />
Bariton mit ungarischen Wurzeln gehört zu den spannendsten und<br />
vielseitigsten Liedinterpreten der Gegenwart. Seinen sängerischen<br />
Feinschliff holt er sich bis heute bei seinem Lehrer Rudolf Piernay,<br />
der bereits Sängerstars wie Michael Volle oder Bryn Terfel ausgebildet<br />
hat. Im gemeinsamen Programm des Duos Nagy/Huber steht<br />
die Auseinandersetzung mit dem Schaffen Ludwig van Beethovens<br />
im Zentrum, auf den sich auch das 2019 als Kompositionsauftrag der<br />
KölnMusik entstandene Werk »Wanderwelle« von Hèctor Parra bezieht,<br />
von den beiden interpretiert in einer neuen Fassung für Bariton<br />
und Klavier.<br />
Christiane Karg<br />
dem bedeutendsten Liedsänger des letzten Jahrhunderts, spielt<br />
auch für Christian Gerhaher das Lied eine zentrale Rolle in seiner<br />
Sängerlaufbahn. Dabei schürft er mit einer fast schon philosophischen<br />
Akribie in den Bedeutungsebenen von Text und Musik – mit<br />
oft frappierendem Ergebnis für sein Publikum, das er förmlich hineinzieht<br />
in diese besondere Welt des Minidramas. Eine nicht weniger<br />
beeindruckende Lied-Expertise hat Gerold Huber vorzuweisen:<br />
Der ist nicht nur Gerhahers ständiger Liedpartner seit vielen Jahren,<br />
sondern hat sich als Pianist ausschließlich der Gestaltung von Kunstliedern<br />
verschrieben. Nachdem die beiden sich in den letzten Jahren<br />
intensiv mit dem Liedschaffen von Robert Schumann auseinandergesetzt<br />
haben – eine vielfach preisgekrönte Gesamteinspielung legt<br />
davon Zeugnis ab –, steht in ihrem Kölner Konzert mit Johannes<br />
Brahms ein weiterer zentraler Liedkomponist des 19. Jahrhunderts<br />
auf dem Programm.<br />
Neben den bekennenden Liedpianisten finden wir aber immer wieder<br />
auch namhafte Konzertpianisten, die den Liedgesang als spannendes<br />
Betätigungsfeld für sich entdeckt haben. Zu diesen gehört<br />
zum Beispiel Kit Armstrong, der zu den pianistischen Ausnahmebegabungen<br />
unserer Tage zählt. Niemand Geringeres als der legendäre<br />
Alfred Brendel hat ihn einmal als »die größte musikalische Begabung,<br />
der ich in meinem ganzen Leben begegnet bin« bezeichnet. Gemeinsam<br />
mit Benjamin Appl lotet er nun die Bedeutungstiefen der Lieder<br />
von einigen der wichtigsten Liedkomponisten des 19. Jahrhunderts<br />
aus, darunter Franz Schubert, Robert Schumann und Gustav Mahler.<br />
Auch der in Regensburg geborene Bariton gehörte zur Gesangsklasse<br />
von Rudolf Piernay und war zudem der letzte Privatschüler von Dietrich<br />
Fischer-Dieskau. Mit Helmut Deutsch zählt außerdem einer der<br />
prominentesten Lied pianisten zu den Lehrern von Benjamin Appl.<br />
Da wundert es nicht, dass das Lied vom Beginn seiner Karriere an zu<br />
einem seiner bevorzugten Betätigungsfelder zählt.<br />
Neben den traditionellen Liederabend in der Kombination aus Stimme<br />
und Klavier treten immer häufiger aber auch andere Besetzungen,<br />
zum Beispiel im Programm mit Lamenti, Liedern und Tänzen<br />
aus Werken von William Shakespare. Darin werden die Sopranistin<br />
Hannah Morrison und der Countertenor Marnix De Cat gleich von einem<br />
ganzen Ensemble von alten Instrumenten wie Viola da gamba,<br />
Salterio oder Laute begleitet. Einer eher ungewöhnlichen Besetzung<br />
begegnen wir außerdem im Konzert mit der Mezzosopranistin<br />
Sarah Romberger, die mit dem gemeinsam mit ihrem Bruder, dem<br />
Klarinettisten Daniel Romberger, und dem einfühlsamen Pianisten<br />
Triantafyllos Liotis gegründeten Kammermusikensemble tRiaLog<br />
auf ungewöhnlichen Liedpfaden wandelt. Neben Repertoireklassikern<br />
von Schumann, Brahms und Strauss, die in der Triobesetzung<br />
ein neues Klanggewand bekommen, steht mit der Uraufführung<br />
von »liebeslieder« von Philipp Maintz eine Originalkomposition auf<br />
dem Programm, in Auftrag gegeben von der Kölner Philharmonie<br />
und dem Heidelberger Frühling. Gleich vier musikalische Partner<br />
hat sich Christiane Karg mit ins Lied-Boot geholt, für einen Liederabend,<br />
der das traditionelle Repertoire auf besondere Weise<br />
ins Heute übersetzt. Dafür hat Aribert Reimann, der zu den meistgespielten<br />
zeitgenössischen Komponisten zählt, Originalkompositionen<br />
von Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy und<br />
Johannes Brahms bearbeitet: ein feinfühliger Widerhall der von<br />
Reimann so geschätzten Romantik.<br />
Christian Gerhaher und Gerold Huber<br />
Über die traditionellen Grenzen des Kunstliedes hinaus geht auch<br />
die Sopranistin Christiane Oelze, die in ihrem Programm neben<br />
klassischen französischen Mélodies Lieder und Chansons aus dem<br />
20. Jahrhundert interpretiert, unterstützt vom E-MEX-Ensemble,<br />
das sich auf zeitgenössische Musik unterschiedlichster Stile spezialisiert<br />
hat. Und so treffen hier Lieder von Maurice Ravel oder<br />
Gabriel Fauré auf Songs von Kurt Weill oder Samuel Barber. Die<br />
moderne Form des Konzeptkonzert verkörpert schließlich Anna<br />
Prohaska, die ein Faible für besondere Dramaturgien hat. In der<br />
Verbindung aus Tanz, Gesang und Musik begibt sich die Sopranistin<br />
gemeinsam mit der preisgekrönten Kölner Tanzcompagnie von<br />
Emanuele Soavi und dem Originalklang-Ensemble lautten compagney<br />
auf eine Reise in »ein Universum der Weiblichkeit« – mit<br />
Vokalmusik vom Frühbarock bis heute.<br />
Bjørn Woll<br />
34 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
35
Lied<br />
€ 179,– | 8 Konzerte<br />
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Kölner Chorkonzerte<br />
€ 197,– | 172,– | 151,– | 121,– | 88,– | 6 Konzerte<br />
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Konzerttermine<br />
Mittwoch, 16. August <strong>2023</strong>, 20:00<br />
FEL!X. »In my heart of heart«<br />
Hannah Morrison Sopran<br />
Marnix De Cat Countertenor<br />
Hathor Consort<br />
Liam Fennelly Viola da gamba<br />
Nicholas Milne Viola da gamba<br />
Joshua Cheatham Viola da gamba<br />
Irene Klein Viola da gamba<br />
Anne Freitag Blockflöte und Renaissance-Traversflöte<br />
Margit Übellacker Salterio<br />
Matthias Später Laute<br />
Giovanna Pessi Harfe<br />
Francis Jacob Virginal<br />
Romina Lischka Viola da gamba, künstlerische Leitung<br />
Lamenti, Lieder und Tänze aus Werken von William Shakespare<br />
Gefördert durch die Flämische Regierung.<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Freitag, 15. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Trio tRiaLog<br />
Sarah Romberger Mezzosopran<br />
Daniel Romberger Klarinette<br />
Triantafyllos Liotis Klavier<br />
Lieder von Robert Schumann, Johannes Brahms, Philipp Maintz<br />
und Richard Strauss<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Montag, 23. Oktober <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Benjamin Appl Bariton<br />
Kit Armstrong Klavier<br />
Werke von Franz Schubert, Carl Loewe, Robert Schumann, Clara Schumann und<br />
Gustav Mahler<br />
Montag, 20. November <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Michael Nagy Bariton<br />
Gerold Huber Klavier<br />
Hèctor Parra Wanderwelle, Fassung für Bariton und Klavier.<br />
Text von Klaus Händl<br />
Kompositionsauftrag der Kölner Philharmonie (KölnMusik) für das<br />
»non bthvn projekt« 2020 und L'Auditori Barcelona<br />
sowie Werke von Ludwig van Beethoven, Hugo Wolf und Othmar Schoeck<br />
Familien-Brunch<br />
Jetzt reservieren!<br />
Sonntag, 6. August<br />
Sonntag, 17. Dezember <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Christiane Oelze Sopran<br />
E-MEX-Ensemble<br />
Christoph Maria Wagner Leitung<br />
Lieder von Gabriel Fauré, Maurice Ravel, Rebecca Clarke, Karol<br />
Szymanowski, Christoph Maria Wagner, Florence Price, Kurt Weill,<br />
Samuel Barber, Charles Ives, Louis Thomas Hardin und George Gershwin<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Donnerstag, 25. Januar 2024, 20:00<br />
Christian Gerhaher Bariton<br />
Gerold Huber Klavier<br />
Lieder von Johannes Brahms<br />
Montag, 25. März 2024, 20:00<br />
Façades<br />
Anna Prohaska Sopran<br />
Emanuele Soavi incompany<br />
Emanuele Soavi Choreographie, Leitung<br />
lautten compagney<br />
Martin Ripper Blockflöte<br />
Annette Rheinfurth Gambe<br />
Alexander Brungert Posaune<br />
Hans-Werner Apel Laute<br />
Jawad Salkhordeh Tombak, Setar<br />
Alireza Mehdizadeh Kamancheh<br />
Peter Bauer Percussion<br />
Wolfgang Katschner Laute<br />
Sonntag, 2. Juni 2024, 20:00<br />
Christiane Karg Sopran<br />
Aris Quartett<br />
Anna Katharina Wildermuth Violine<br />
Noémi Zipperling Violine<br />
Caspar Vinzens Viola<br />
Lukas Sieber Violoncello<br />
MITTENDRIN IM<br />
SUNNESCHING.<br />
Robert Schumann / Aribert Reimann Sechs Gesänge op. 107<br />
für Singstimme und Klavier<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy Streichquartett Es-Dur op. 12<br />
Johannes Brahms / Aribert Reimann Fünf Ophelia-Lieder WoO 22<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy / Aribert Reimann »... oder soll es Tod bedeuten?«<br />
Acht Lieder und ein Fragment von Felix Mendelssohn Bartholdy für Sopran und<br />
Streichquartett bearbeitet und verbunden mit sechs Intermezzi.<br />
Texte von Heinrich Heine<br />
Anna Herbst<br />
Kölner<br />
Chorkonzerte<br />
Sechs Meilensteine der Musikgeschichte<br />
Wer kennt das nicht, wenn sich die einzelnen Stimmen eines Chores zu<br />
gewaltigen Klangwellen auftürmen und durch den Konzertsaal branden,<br />
sich zu einem Akkord verdichten, massiv wie eine Schallmauer,<br />
und im harmonischen Fluss gleich wieder weiterwogen zwischen zartestem<br />
Piano und donnerndem Forte. Man hat es oft erlebt und ist doch<br />
immer wieder überrascht und überwältigt, wie beim ersten Mal.<br />
Chormusik ist von einer elementaren Faszination, die sicherlich unmittelbarste<br />
und ursprünglichste Form des sinfonischen Musizierens<br />
überhaupt. Entsprechend prominent ist sie auch im Programm der<br />
kommenden Spielzeit vertreten. Der sechsteilige Abo-Zyklus umfasst<br />
markante Höhepunkte der Musikgeschichte, darunter Bachs »Johannes-Passion«,<br />
Händels »Messiah« und Haydns »Jahreszeiten«, auch<br />
Schumanns »Szenen aus Goethes Faust« sowie Duke Ellingtons »Sacred<br />
Concert«, das der legendäre Jazz-Pianist, Komponist und Bandleader<br />
selbst einmal zum »most important thing I have ever done« erklärte. Mit<br />
Felix Mendelssohn Bartholdys »Lobgesang« geradezu programmatisch<br />
verabschiedet der Philharmonische Chor Köln nach über 30 Jahren<br />
seinen verdienten Dirigenten Horst Meinardus. Kölner Chorkonzerte –<br />
die ganze Welt des Chorgesangs. km<br />
Konzerttermine<br />
Sonntag, 17. September <strong>2023</strong>, 11:00<br />
Philharmonischer Chor Köln e.V.<br />
Horst Meinardus Dirigent<br />
Zoltán Kodály Budavári Te Deum<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy Lobgesang. Eine Symphonie-Cantate nach<br />
Worten der heiligen Schrift op. 52 »Sinfonie Nr. 2«<br />
Unterstützt vom Kulturamt der Stadt Köln<br />
Sonntag, 29. Oktober <strong>2023</strong>, 16:00<br />
Kölner Kurrende<br />
JugendJazzOrchester <strong>NR</strong>W<br />
Michael Reif Dirigent<br />
Duke Ellington / John Høybye / Peder Pedersen Sacred Concert<br />
Bearbeitung für Sopran, gemischten Chor und Big Band<br />
Michael Villmow Da Pacem<br />
Samstag, 16. März 2024, 20:00<br />
Adréana Kraschewski Sopran (Gretchen)<br />
Stefan Adam Bariton (Faust)<br />
Markus Francke Tenor (Ariel)<br />
Christoph Scheeben Bass (Mephistofeles)<br />
Rheinischer Kammerchor Köln<br />
Staatsorchester Rheinische Philharmonie<br />
Wolfgang Siegenbrink Dirigent<br />
Robert Schumann Szenen aus Goethes Faust WoO 3<br />
Sonntag, 24. März 2024, 11:00<br />
Katharina Leyhe Sopran<br />
Sharon Carty Alt<br />
Ulrich Cordes Tenor (Evangelist)<br />
Wolfgang Klose Tenor (Arien)<br />
Manfred Bittner Bass (Arien)<br />
Richard Logiewa Stojanovic Bass (Christusworte)<br />
Konzertchor Köln<br />
Consortium Musica Sacra Köln<br />
Jonas Manuel Pinto Dirigent<br />
Johann Sebastian Bach Johannes-Passion BWV 245<br />
Oratorium für Soli, Chor und Orchester<br />
Sonntag, 26. Mai 2024, 11:00<br />
Silke Ewers Sopran<br />
Marion Eckstein Alt<br />
Henning Jendritza Tenor<br />
Nico Wouterse Bass<br />
KölnChor<br />
Staatsorchester Rheinische Philharmonie<br />
Wolfgang Siegenbrink Dirigent<br />
Georg Friedrich Händel / Sir Eugène Goossens Messiah HWV<br />
Bearbeitung für großes Orchester<br />
Sonntag, 16. Juni 2024, 19:00<br />
Anna Herbst Sopran<br />
Wolfgang Klose Tenor<br />
Thilo Dahlmann Bass<br />
Oratorienchor Köln<br />
Philharmonie Südwestfalen<br />
Joachim Geibel Dirigent<br />
Joseph Haydn Die Jahreszeiten Hob. XXI:3<br />
Oratorium in vier Teilen für Soli, Chor und Orchester<br />
www.frueh-em-tattersall.de<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
37
Alexandre Kantorow<br />
<strong>Das</strong> Klavier war sein Instrument. Es war ihm<br />
seit der Kindheit vertraut. Nie war es ihm ein<br />
Arbeitsgerät, sondern vielmehr ein Sprachrohr.<br />
Er wollte kein Virtuose werden, sondern<br />
Herbert Schuch und Gülru Ensai<br />
Anderszewski eröffnet in der Saison <strong>2023</strong>/24<br />
eine Reihe mit acht außergewöhnlichen<br />
Klavier-Recitals, die der diesjährige Porträt-<br />
Künstler Alexander Melnikov mit einem reinen<br />
Rachmaninow-Programm beschließen<br />
wird. Zu den meistgefeierten Pianisten der<br />
Gegenwart zählt Bruce Liu, ein junger Mann<br />
auf der Überholspur. Seit der Nacht vom<br />
20. Oktober 2021 hat sich sein Leben grundam<br />
Klavier seine Überzeugung ausbilden,<br />
dass er dazu berufen war, allein der Kunst<br />
zu dienen. Bis heute gilt Karol Szymanowski<br />
als Geheimtipp und als Außenseiter, den<br />
man stilistisch nirgends so richtig verorten<br />
kann. <strong>Das</strong> zeigen auch seine Mazurken, ein<br />
außergewöhnlicher Zyklus, der sich nicht<br />
hinter den ungleich bekannteren Werken<br />
von Frédéric Chopin zu verstecken braucht.<br />
Der Pianist Piotr Anderszewski hat aus seiner<br />
tiefen Zuneigung zur Musik seines<br />
polnischen Landsmannes nie einen Hehl<br />
gemacht. Jetzt bietet er dem Publikum in<br />
der Kölner Philharmonie die Gelegenheit,<br />
live in Szymanowskis Mazurken-Kosmos<br />
einzutauchen, flankiert von Musik von Bach<br />
und Bartók.<br />
legend gewandelt. Damals konnte er den<br />
Internationalen Chopin-Klavierwettbewerb<br />
von Warschau für sich entscheiden und reist<br />
seither im Marathontempo durch die bedeutendsten<br />
Konzertsäle rund um den Globus.<br />
Schon als Kind habe er immer davon<br />
geträumt, »vor Menschen aus der ganzen<br />
Welt« zu spielen, aber er habe sich »nie vorstellen<br />
können, wie diese Karriere wirklich<br />
gelingen« könne. Heute weiß er es. Liu, als<br />
Sohn chinesischer Eltern in Paris geboren,<br />
ist in Montreal aufgewachsen und hat zunächst<br />
mit dem Keyboard begonnen. Diese<br />
Momente haben ihn geprägt. Es folgte der<br />
Wechsel ans Klavier. Es war die Keimzelle<br />
einer noch frischen Weltkarriere.<br />
Auch die Französin Nathalia Milstein zählt<br />
zur Generation junger Tastenvirtuosinnen<br />
und -virtuosen, die ein Versprechen für die<br />
Zukunft bilden. Sie selbst nennt die großen<br />
Meister des 20. Jahrhunderts als ihre Vorbilder,<br />
Cortot und Horowitz, Rubinstein und<br />
Richter. Auch in ihrer eigenen Familie gibt<br />
es eine Reihe bekannter Musikergrößen. Der<br />
Großvater unterrichtete in Moskau, ihr Vater<br />
am Konservatorium in Genf. Bei ihrem<br />
Kölner Auftritt paart Nathalia Milstein beide<br />
Kulturwelten, die sie geprägt haben: die russische<br />
mit Musik von Rachmaninow und die<br />
französische mit Werken von Rameau, Fauré<br />
und Debussy. Ein ideales Terrain für eine Pianistin,<br />
die der musikalischen Melancholie<br />
ebenso gern nachspürt wie den gesanglichen<br />
Linien.<br />
Auch Alexandre Kantorow stammt aus<br />
Frankreich und aus einer namhaften Musikerfamilie:<br />
Vater Jean-Jacques ist ein<br />
bekannter Geiger und Dirigent. Mit nur 22<br />
Jahren hat Alexandre Kantorow 2019 den<br />
berühmten Tschaikowsky-Wettbewerb in<br />
Moskau gewonnen. Wo andere abheben,<br />
bleibt Kantorow jedoch bodenständig. »Meine<br />
Eltern haben es früh geschafft, Druck von<br />
mir fernzuhalten.« Daher wirkt er am Klavier<br />
immer wohltuend entspannt. In Köln präsentiert<br />
Kantorow ein ungewöhnliches, aufregendes<br />
Programm mit Werken von Bach<br />
bis Bartók und der selten zu hörenden ersten<br />
Klaviersonate von Johannes Brahms im<br />
Mittelpunkt.<br />
Bruce Liu<br />
38 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> 39
BB Promotion GmbH in Zusammenarbeit mit KölnMusik präsentiert:<br />
Konzerttermine<br />
Donnerstag, 28. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Piotr Anderszewski Klavier<br />
Mit Werken von Johann Sebastian Bach, Karol Szymanowski und Béla Bartók<br />
Montag, 6. November <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Alexandre Kantorow Klavier<br />
Mit Werken von Béla Bartók, Franz Liszt, Gabriel Fauré, Johannes Brahms u. a.<br />
Sonntag, 10. Dezember <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Nathalia Milstein Klavier<br />
Mit Werken von Jean-Philippe Rameau, Gabriel Fauré, Claude Debussy und<br />
Sergej Rachmaninow<br />
Donnerstag, 11. Januar 2024, 20:00<br />
Olga Scheps Klavier<br />
Mit Werken von Ludwig van Beethoven und Frédéric Chopin<br />
feat. the<br />
Ballet Revolución<br />
Live-Band<br />
DiE TaNzSeNsAtIoN<br />
28.06. - 02.07.23<br />
Mittwoch, 14. Februar 2024, 20:00<br />
Gülru Ensari Klavier<br />
Herbert Schuch Klavier<br />
Olga Scheps<br />
Mit Werken von Johannes Brahms, Franz Schubert, Olivier Messiaen und<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Piano<br />
€ 198,– | 8 Konzerte<br />
Im<br />
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Camila Cabello Prince Dua Lipa<br />
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Nathalia Milstein<br />
40 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Der britische Pianist Benjamin Grosvenor hat<br />
sich seit einigen Jahren fest in der pianistischen<br />
Top-Liga etabliert. Aufgewachsen als<br />
jüngster von fünf Brüdern in Westcliff-on-<br />
Sea, rund 50 Kilometer von London entfernt,<br />
war er der jüngste Pianist in der Geschichte<br />
der BBC Proms, der das legendäre Eröffnungs-Konzert<br />
spielen durfte. Grosvenor ist<br />
ein Charismatiker ohne Allüren, jemand, der<br />
seine Leidenschaft für die Musik immer mit<br />
Haltung präsentiert. Musik, so sagt er, habe<br />
nicht nur eine bildende Funktion, sondern<br />
auch eine soziale, denn sie bringt Menschen<br />
zusammen und ermöglicht beglückende Erfahrungen<br />
in der Gemeinschaft.<br />
Auch Künstlerinnen und Künstler mit langjähriger<br />
Kölner Wahlheimat sind in der Piano-Reihe<br />
zu Gast. Olga Scheps hegt eine<br />
tiefe Neigung für die Musik von Frédéric<br />
Chopin. Neu ist, dass sie alle seine vier<br />
Balladen aufführen wird: »Bei Chopin ist<br />
das Singen ein zentraler Punkt.« Ein weiterer:<br />
»die ganze Bandbreite der Emotionen«.<br />
Chopins Musik fasziniert die Menschen,<br />
»weil sie traurig sein kann, schwelgerisch,<br />
virtuos oder auch tänzerisch.« Auch beim<br />
zweiten Schwerpunkt ihres Kölner Konzerts<br />
bildet der Gesang an den Tasten eine zentrale<br />
Herangehensweise: Olga Scheps spielt<br />
die letzte Klaviersonate von Franz Schubert.<br />
<strong>Das</strong> Klavier-Duo Gülru Ensari und Herbert<br />
Schuch präsentiert ebenfalls Musik von<br />
Schubert, dazu Brahms, Messiaen und Beethoven.<br />
Dessen »Große Fuge« gilt als einer<br />
der Gipfelpunkte der Streichquartett-Kunst,<br />
doch gibt es eine Fassung für Klavier zu<br />
vier Händen vom Komponisten selbst. Eine<br />
wahre Herkulesaufgabe, von Beethovens<br />
Zeitgenossen unverstanden, heute eines<br />
der komplexesten Werke der Klavier-Duo-<br />
Literatur. Hier zeigen sich alle Reize des pianistischen<br />
Zusammenspiels, Präzision und<br />
Rhythmus, Klangfülle und Detailreichtum.<br />
Christoph Vratz<br />
Mittwoch, 20. März 2024, 20:00<br />
Hans Imhoff Konzert<br />
Bruce Liu Klavier<br />
Jean-Philippe Rameau Les tendres plaints d-Moll<br />
Les cyclopes d-Moll aus: Pieces de clavecin avec une methode pour la<br />
mechanique des doigts<br />
Menuet<br />
2me Menuet<br />
Les Sauvages<br />
La Poule aus: Nouvelles Suites de pièces de clavecin<br />
Gavotte et six doubles RCT 5/7 für Tasteninstrument<br />
Frédéric Chopin Variationen B-Dur op. 2 über »La ci darem la mano« von<br />
W.A. Mozart in der Fassung für Klavier solo<br />
Maurice Ravel Miroirs<br />
Franz Liszt Réminiscences de Don Juan S 418<br />
Gefördert von der Imhoff Stiftung<br />
Sonntag, 21. April 2024, 20:00<br />
Benjamin Grosvenor Klavier<br />
Mit Werken von Sofia Gubaidulina, Frédéric Chopin und Sergej Prokofjew<br />
Mittwoch, 3. Juli 2024, 20:00<br />
Porträt Alexander Melnikov: Solo<br />
Alexander Melnikov Klavier<br />
Sergej Rachmaninow Variations sur un thème de Corelli (La Folia) op. 42<br />
Variations sur un thème de F. Chopin op. 22<br />
Études-Tableaux op. 39<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Die neue Show<br />
TENMEI<br />
TICKETS: 0221 - 280 280<br />
www.koelnersommerfestival.de<br />
11. - 16.07.23<br />
18. - 23.07.23<br />
Tickethotline:<br />
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Quartetto<br />
<strong>Das</strong> Abonnement bietet einen perfekten Überblick<br />
über die aktuelle Quartett-Szene<br />
Cuarteto Quiroga<br />
Konzerttermine<br />
Dienstag, 26. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Cuarteto Quiroga<br />
Aitor Hevia Violine<br />
Cibrán Sierra Violine<br />
Josep Puchades Viola<br />
Helena Poggio Violoncello<br />
Joseph Haydn Streichquartett C-Dur op. 74,1 Hob. III:72<br />
aus: 6 Quartetti (Apponyi-Quartette) op. 71 und 74<br />
Alberto Ginastera Streichquartett Nr. 1 op. 20<br />
Johannes Brahms Streichquartett Nr. 1 c-Moll op. 51,1<br />
Mittwoch, 29. November <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Quatuor Modigliani<br />
Amaury Coeytaux Violine<br />
Loïc Rio Violine<br />
François Kieffer Violoncello<br />
Adrien Boisseau Viola<br />
Élise Bertrand Neues Werk für Streichquartett<br />
Dmitrij Schostakowitsch Streichquartett Nr. 3 F-Dur op. 73<br />
Franz Schubert Streichquartett d-Moll D 810 »Der Tod und das Mädchen«<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Montag, 8. Januar 2024, 20:00<br />
Leonkoro Quartett<br />
Franz Schubert Streichquartett g-Moll D 173<br />
Wolfgang Rihm 9. Streichquartett »Quartettsatz«<br />
Robert Schumann Streichquartett A-Dur op. 41,3<br />
Mittwoch, 28. Februar 2024, 20:00<br />
Jerusalem Quartet<br />
Alexander Pavlovsky Violine<br />
Sergei Bresler Violine<br />
Ori Kam Viola<br />
Kyril Zlotnikov Violoncello<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy Streichquartett Es-Dur op. 12<br />
Paul Ben Haim Streichquartett Nr. 1 op. 21<br />
Claude Debussy Streichquartett g-Moll op. 10 L 85<br />
Sonntag, 28. April 2024, 20:00<br />
Brooklyn Rider<br />
Jonathan Gandelsman Violine<br />
Colin Jacobsen Violine<br />
Nicholas Cords Viola<br />
Eric Jacobsen Violoncello<br />
Joseph Haydn Streichquartett C-Dur op. 20,2 Hob. III:32<br />
aus: 6 Divertimenti (Sonnenquartette) op. 20<br />
Various: The Brooklyn Rider Almanac, Book II (neue Werke von Clarice Assad,<br />
Tyshawn Sorey, Giovanni Sollima)<br />
Sofia Gubaidulina Reflections on the Theme B-A-C-H for string quartet<br />
Robert Schumann Streichquartett a-Moll op. 41,1<br />
Quartetto<br />
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Sonntag, 26. Mai 2024, 20:00<br />
Belcea Quartet<br />
Corina Belcea Violine<br />
Axel Schacher Violine<br />
Krzysztof Chorzelski Viola<br />
Antoine Lederlin Violoncello<br />
Quatuor Ebène<br />
Pierre Colombet Violine<br />
Gabriel Le Magadure Violine<br />
Marie Chilemme Viola<br />
Raphaël Merlin Violoncello<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy Oktett für vier Violinen, zwei Violen und zwei<br />
Violoncelli Es-Dur op. 20<br />
George Enescu Oktett für Streicher C-Dur op. 7 für vier Violinen, zwei Violen<br />
und zwei Violoncelli<br />
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In keiner Besetzung verschmelzen vier einzelne Stimmen so zu einer<br />
vollendeten Einheit wie im Streichquartett. Begründet wurde<br />
das Genre von Joseph Haydn, perfektioniert wurde es von Ludwig<br />
van Beethoven; neue Impulse für die Quartett-Komposition kamen<br />
im 20. Jahrhundert von Claude Debussy, Béla Bartók und György<br />
Ligeti. Seit einigen Jahren entstehen immer mehr hochrangige<br />
Quartett-Formationen, die sich nicht nur durch sehr hohen technischen<br />
Standard auszeichnen, sondern auch durch originelle Programme.<br />
Sechs Konzerte zeigen nun einen Querschnitt durch die<br />
aktuelle Quartett-Szene, dabei treffen Nachwuchsensembles auf<br />
etablierte Formationen.<br />
Den Anfang macht das Cuarteto Quiroga aus Spanien, das dieses<br />
Jahr sein Debüt in der Kölner Philharmonie gibt. Es hat sich im<br />
Jahre 2004 gegründet und ist nach dem galicischen Geigenvirtuosen<br />
Manuel Quiroga benannt, dem wohl bedeutendsten spanischen<br />
Geiger nach Pablo de Sarasate. <strong>Das</strong> Ensemble studierte bei<br />
Größen wie Walter Levin vom LaSalle Quartett und Hatto Beyerle<br />
vom Alban Berg Quartett und gewann mehrere Preise bei bedeutenden<br />
Wettbewerben. In Köln ist es mit einem klassischen<br />
Haydn-Quartett zu erleben sowie mit dem ersten Streichquartett<br />
von Brahms; als drittes Werk steht das erste Quartett des argentinischen<br />
Komponisten Alberto Ginastera auf dem Programm, das<br />
in Gestus und Melodik an Gitarrenklänge des Flamencos erinnert.<br />
<strong>Das</strong> Quatuor Modigliani ist schon seit vielen Jahren auf den internationalen<br />
Podien zu erleben, so feiert es <strong>2023</strong> bereits sein 20-jähriges<br />
Bestehen. Dabei ist das Spiel der vier Franzosen mittlerweile<br />
reifer geworden, hat aber dennoch nichts von seiner Frische eingebüßt.<br />
Von der Fachkritik wird das Ensemble schon seit Jahren zur<br />
Weltelite gezählt. In der Kölner Philharmonie präsentieren sie sich<br />
mit Werken des 19. bis 21. Jahrhunderts. Neben Franz Schuberts<br />
berühmtem Quartett »Der Tod und das Mädchen« haben die Musiker<br />
das dritte Quartett von Dmitrij Schostakowitsch im Gepäck,<br />
das zu seinen zugänglichsten und beliebtesten Streichquartetten<br />
gehört, sowie ein neues Werk für Streichquartett von der gerade<br />
mal 22-jährigen französischen Komponistin Élise Bertrand.<br />
Ebenfalls erst in ihren Zwanzigern sind die Musiker des Leonkoro<br />
Quartetts, das sich 2019 in Berlin gründete und im Januar 2024<br />
erstmals in der Philharmonie zu hören ist. Mit atemberaubender<br />
Geschwindigkeit hat sich das Ensemble in die Reihe der Spitzenensembles<br />
gespielt. Eine besondere Bedeutung hat das Jahr 2022<br />
für das Quartett, denn da wurde es mit Auszeichnungen geradezu<br />
überhäuft. In der Philharmonie präsentieren sich die vier Musiker<br />
mit zwei gewichtigen Werken der Romantik von Franz Schubert<br />
und Robert Schumann sowie dem 9. Streichquartett von Wolfgang<br />
Rihm (*1952), das in seinen melodischen Episoden eine Brücke zu<br />
den beiden romantischen Werken bildet.<br />
Bereits alte Hasen im Musikleben sind hingegen die Streicher des<br />
Jerusalem Quartet. Sie fanden 1996 als Quartett zueinander und<br />
benannten sich nach ihrem gemeinsamen Studienort. Seit über 20<br />
Jahren touren sie rund um den Globus und wurden für ihr Spiel<br />
vielfach ausgezeichnet, unter anderem erhielten sie dreimal den<br />
renommierten »BBC Music <strong>Magazin</strong>e Award«. Ihr Repertoire reicht<br />
von Haydn über Brahms bis zu Schostakowitsch, auch in der Philharmonie<br />
sind sie im Februar 2024 mit Werken aus gleich drei<br />
Epochen zu erleben. Neben dem Es-Dur-Quartett op. 12, das der<br />
20-jährige Felix Mendelssohn Bartholdy unter dem Einfluss von<br />
Beethovens Spätwerk schrieb, werden sie Claude Debussys farbigschillerndes<br />
Quartettwerk aufführen sowie das erste Streichquartett<br />
des israelischen Komponisten Paul Ben Haim.<br />
Wer den Namen Brooklyn Rider hört, denkt vielleicht an eine Hip-<br />
Hop-Gruppe aus New York. Doch weit gefehlt. Hinter dem Namen,<br />
der sich auf die Künstlergruppe »Der Blaue Reiter« bezieht, verbirgt<br />
sich eines der originellsten amerikanischen Streichquartette.<br />
In seinen Programmen finden sich neben Werken von Beethoven<br />
und Debussy auch Stücke von Phil Glass oder vom Schweizer<br />
Jazzpianisten Nik Bärtsch. Auch das Programm für die Kölner Philharmonie<br />
ist vielfältig: Neben Stücken von Joseph Haydn und Robert<br />
Schumann stehen das Quartett der russischen Zeitgenossin<br />
Sofia Gubaidulina auf dem Programm, sowie verschiedene Stücke<br />
Quatuor Ebène<br />
42 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> 43
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Im Finalkonzert des Abos wird dann ein regelrechtes Gipfeltreffen<br />
von zwei der bedeutendsten Quartette veranstaltet. Dabei trifft das<br />
britische Belcea Quartet auf das Quatuor Ébène aus Frankreich.<br />
Die beiden Premium-Ensembles treten jedoch nicht in Konkurrenz<br />
zueinander auf, sondern schließen sich zu einem hochkarätigen<br />
Oktett zusammen. Gemeinsam werden sie eines der beliebtesten<br />
Oktette der Romantik interpretieren, das Opus 20 von Felix<br />
Mendelssohn Bartholdy, das jener 1825 im zarten Alter von 16 Jahren<br />
komponierte, sowie das hochoriginelle Opus 7 des rumänischen<br />
Komponisten George Enescu aus dem Jahre 1900, das jener<br />
ebenfalls bereits mit 19 Jahren schrieb. Mario-Felix Vogt<br />
Belcea Quartet<br />
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<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
45
Götz Alsmann<br />
Divertimento<br />
Auch wer vielleicht im Jazz noch nicht der Super-Spezialist ist, der erkennt<br />
doch bereits nach drei Takten, dass er »It’s All Right«, »People<br />
Get Ready« oder »Superfly« mühelos mitsingen kann. Für den eingefleischten<br />
Jazzkenner ist hingegen der Urheber dieser berühmten Titel<br />
längst zur Legende geworden. Die ersten beiden Hits hatte der Soulsänger<br />
Curtis Mayfield, von dem hier die Rede ist, mit seiner Band »The<br />
Impressions« Anfang der 1960er-Jahre; 1972 erschien der Soundtrack<br />
zum gleichnamigen Film »Superfly«. Eben ab den 1970ern dominierte<br />
Mayfield die amerikanischen R&B-Charts. Nach seinem Tod 1999 nahm<br />
ihn die Zeitschrift »Rolling Stone« in die Reihe der 100 größten Musiker<br />
auf – Grund genug, dass ihn nun die WDR Big Band und das WDR Funkhausorchester<br />
feiern. Neben dem als Bandleader fungierenden Vince<br />
Mendoza tragen sämtliche Solistinnen und Solisten große Soul- und<br />
Funk-Namen: die fünffache Grammy-Preisträgerin Lalah Hathaway;<br />
Bilal; der schottische Gitarrist Mike Scott, Will Lee, Jason »JT« Thomas<br />
und der in Köln lebende marokkanische Percussionist Rhani Krija.<br />
Wie soll man in Köln noch jemandem Götz Alsmann vorstellen? Auf<br />
seine Haartolle lässt er sich nur ungern ansprechen, für Christine<br />
Westermann war er in »Zimmer frei« liebevoll »Götzimausi«, als WDR-<br />
Radiomoderator »Professor Bop«. Tatsächlich ist der Brillenträger und<br />
Krawattenmann 2000 und 2004 promovierter Musikwissenschaftler<br />
Vier erlesene Konzerte en suite<br />
(mit einer »Nichts als Krach« betitelten Doktorarbeit über unabhängige<br />
US-Plattenlabels) und seit 2011 Honorarprofessor an seiner Alma<br />
Mater in Münster. Wieder sind es die WDR Big Band und das WDR<br />
Funkhausorchester, die Alsmann in die Kölner Philharmonie begleiten,<br />
dazu die Schauspielerin und Jazzsängerin Caroline Kiesewetter. Mit ihr<br />
im Duo stimmt er das Motto des Abends an: »So schön wie heut, so<br />
schön müsst es bleiben ...«<br />
Bleibt es auch: Im Advent wird Bachs Weihnachtsoratorium in der<br />
Kölner Philharmonie aufgeführt. <strong>Das</strong> hochgerühmte Hamburger<br />
Ensemble Resonanz macht sich die berühmteste Weihnachtsmusik zu<br />
eigen. »Weil Weihnachten ohne WO nur die halbe Wahrheit ist«, sagt<br />
Konzertmeisterin Juditha Haeberlin. So galt es zunächst, das »WO« für<br />
den heimatlichen resonanzraum auf St. Pauli und für das eigene innovative<br />
Ensemble-Konzept passend zu machen. Herausgekommen<br />
ist ein Oratorium als »urbane Kammermusik« in kleiner Besetzung mit<br />
E-Gitarre, Hammondorgel und Trompete. So kommt das Projekt von der<br />
Hanse- in die Domstadt. Vorfreude auf einen verdichteten Weihnachtsklassiker!<br />
Von inniger Adventsstimmung zur leidenschaftlichen Oper: Hitze liegt<br />
in der Luft, der Torero fordert den Stier mit dem roten Capote heraus;<br />
Köln wird für einen Abend zu Sevilla und die Philharmonie zur Stierkampfarena;<br />
die französische Mezzosopranistin Gaëlle Arquez singt als<br />
Carmen in der berühmten »Habanera«-Arie, dass die Liebe wie ein wilder<br />
Vogel ist. Dies alles wird uns allein durch die Musik überdeutlich<br />
vor Augen geführt, wenn René Jacobs in einer konzertanten Aufführung<br />
von Bizets Meisterwerk das B’Rock Orchestra dirigiert.<br />
Und noch einmal größte Gesangskunst und ein wahrer Startenor: Spätestens<br />
seit Rolando Villazón 2005 neben Anna Netrebko bei den Salzburger<br />
Festspielen in »La Traviata« auftrat, war der Weltruhm begründet.<br />
Inzwischen hat er über 2 Millionen Alben verkauft, und auch als Romanautor<br />
kennt man ihn. Wenn das dritte Buch des durchaus spaßbegabten<br />
Villazón »Amadeus auf dem Fahrrad« heißt (2020 auf der Spiegel-Bestsellerliste),<br />
spricht das wohl Bände; viel mehr noch, dass er seit einigen<br />
Jahren künstlerischer Leiter der Mozartwoche und der Internationalen<br />
Stiftung Mozarteum ist. »Mozart!« heißt also schlicht das Programm, in<br />
dem uns noch weitere große Mozart-Stimmen erfreuen: der vornehme<br />
Sopran von Lenneke Ruiten, Henk Nevens kraftvoll-warmer Bariton und<br />
Countertenor Maarten Engeltjes. Divertimento eben: eine so gehaltvolle<br />
wie sinnenfrohe Suite aus den wunderbarsten Konzerten. Jan Boecker<br />
Rolando Villazón<br />
Konzerttermine<br />
Samstag, 30. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
A Tribute To Curtis Mayfield<br />
Bilal vocals<br />
Lalah Hathaway vocals<br />
Mike Scott guitar<br />
Will Lee bass<br />
Jason »JT« Thomas drums<br />
Rhani Krija percussion<br />
WDR Big Band<br />
WDR Funkhausorchester<br />
Vince Mendoza ld<br />
Freitag, 17. November <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Götz Alsmann Gesang, Moderation<br />
Caroline Kiesewetter Gesang<br />
WDR Big Band<br />
WDR Funkhausorchester<br />
Hendrika Entzian Leitung<br />
Götz Alsmann – So schön wie heut<br />
Freitag, 8. Dezember <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Hanna Herfurtner Sopran<br />
Ida Aldrian Alt<br />
Mirko Ludwig Tenor (Evangelist)<br />
Simon Schnorr Bariton<br />
Johannes Öllinger Gitarren<br />
Markus Schwind Trompete<br />
Michael Petermann Vintage Keyboards<br />
Ensemble Resonanz<br />
Bachs Weihnachtsoratorium als urbane Kammermusik<br />
Sonntag, 17. März 2024, 19:00<br />
Gaëlle Arquez Mezzosopran (Carmen)<br />
Julien Behr Tenor (Don José)<br />
Thomas Dolié Bariton (Escamillo)<br />
Sabine Devieilhe Sopran (Micaëla)<br />
Margot Genet Sopran (Frasquita)<br />
Séraphine Cortez Mezzosopran (Mercédès)<br />
Grégoire Mour Tenor (Remendado)<br />
Emiliano Gonzalez Toro Tenor (Dancaire)<br />
Kinderchor Oper Ballet Vlaanderen<br />
Hendrik Derolez Chor-Einstudierung<br />
Chœur de chambre de Namur<br />
B'Rock Orchestra<br />
René Jacobs Dirigent<br />
Georges Bizet Carmen<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Mittwoch, 22. Mai 2024, 20:00<br />
Lenneke Ruiten Sopran<br />
Maarten Engeltjes Countertenor<br />
Rolando Villazón Tenor<br />
Henk Neven Bariton<br />
PRJCT Amsterdam<br />
MOZART! A pasticcio of arias, scenes and orchestral works<br />
Divertimento<br />
€ 215,– | 189,– | 159,– | 119,– | 99,– | 5 Konzerte<br />
Abo-Beratung und -Verkauf über die<br />
Abo-Hotline 0221 204 08 204<br />
und über koelner-philharmoie.de/abos<br />
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30%<br />
46 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
47
15. – 20.<br />
August<br />
Musik über<br />
Leben<br />
Sébastien Daucé<br />
Dem<br />
Original<br />
auf der<br />
Spur …<br />
FEL!X <strong>2023</strong> findet vom<br />
15. bis 20. August statt<br />
<strong>Das</strong> Originalklang-Festival FEL!X steht <strong>2023</strong> unter dem Motto »Sagen,<br />
Mythen und Legenden« und blickt – nach dem Frankreich-Schwerpunkt<br />
2022 – nach England. <strong>2023</strong> wird an sechs aufeinanderfolgenden<br />
Tagen vom 15. bis 20. August Musik verschiedener Epochen im Originalklang<br />
in der Kölner Philharmonie und an ausgewählten Spielstätten<br />
in der Kölner Innenstadt aufgeführt.<br />
Eröffnet wird FEL!X <strong>2023</strong> wie schon im letzten Jahr von Sébastien Daucé<br />
und seinem Ensemble Correspondances am 15. August in der Kölner<br />
Philharmonie: Auf dem Programm steht Matthew Lockes Semi-Opera<br />
»Psyche« von 1675. Lamenti, Gesänge und Tänze aus Schauspielen von<br />
William Shakespeare führen am darauffolgenden Abend Romina Lischka<br />
und das von ihr gegründete Hathor Consort, ein Streicherensemble aus<br />
Gamben, auf.<br />
Zu den ungewöhnlichsten Wiederentdeckungen der letzten Jahre<br />
gehören die Kompositionen des 1654 geborenen Agostino Steffani,<br />
Komponist und päpstlicher Diplomat, der eine Generation vor Georg<br />
Friedrich Händel verschiedene Musikstile auf höchstem Niveau zu verbinden<br />
wusste. »La lotta d’Ercole con Acheloo« komponierte Steffani<br />
1689 für das neu eröffnete Hoftheater des Kurfürsten von Hannover. <strong>Das</strong><br />
Bach Consort Wien führt das Divertimento drammatico in einem Akt<br />
am 17. August in der Kölner Philharmonie unter der Leitung von Rubén<br />
Dubrovsky mit einem herausragenden Gesangsquartett auf.<br />
Seit 2017 nähern sich die Wagner-Lesarten, ein wissenschaftlich-künstlerisches<br />
Projekt von Kent Nagano, Concerto Köln und der Kunststiftung<br />
<strong>NR</strong>W, mit Methoden und aus der Perspektive der historisch informierten<br />
Aufführungspraxis Richard Wagners »Der Ring des Nibelungen« an:<br />
Den Vorabend der Tetralogie »<strong>Das</strong> Rheingold« führen Concerto Köln<br />
und das Dresdner Festspielorchester unter der Leitung von Kent Nagano<br />
am 18. August konzertant in der Kölner Philharmonie auf.<br />
Am 19. August ist FEL!X urban. Tagsüber widmen sich Kurzkonzerte<br />
der Musik Großbritanniens. Die junge Musikszene legt in ihren Konzerten<br />
in verschiedenen Spielstätten rund um die Kölner Philharmonie<br />
einen eigenen Fokus auf die Herangehensweise an Musik im Originalklang.<br />
Am Abend von FEL!X urban wird es politisch. Die Sängerin Ghalia Benali<br />
beschäftigt sich in dem Programm »Ich sah einen Blitz im Osten« gemeinsam<br />
mit der Accademia del Piacere mit den Themen Frieden, Liebe,<br />
Religionen und »Romances zwischen Ost-West«: Heraus kommt ein<br />
Statement, wie irrsinnig Kriege zwischen Muslimen und Christen sind<br />
und wie viele Gemeinsamkeiten es doch zwischen den Kulturen gibt –<br />
quasi ein Anti-Kriegs-Liebesprogramm.<br />
Den Abschlusstag des Festivals gestaltet das Freiburger Barockorchester<br />
mit Ludwig van Beethovens Ballettmusik »Die Geschöpfe des<br />
Prometheus«.<br />
Abgerundet wird das Festivalprogramm wieder durch Kurzkonzerte, die<br />
gegen 16.00 Uhr vor und ab 22.00 Uhr nach dem ›Hauptkonzert‹ in der<br />
Kölner Philharmonie und in anderen Spielstätten stattfinden: Konzerte,<br />
die maximal eine Stunde dauern und dramaturgisch mit dem Festivalthema<br />
verknüpft sind. Silke Ufer<br />
<strong>Das</strong> gesamte Programm und alle Infos auf<br />
felix-originalklang.koeln<br />
31. 8. bis<br />
beethovenfest.de<br />
24. 9. <strong>2023</strong><br />
48 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Kontrapunkt-Konzerte <strong>2023</strong>-2024<br />
Erfüllende Klassik-Erlebnisse in der KÖLNER PHILHARMONIE<br />
Dmitry Ablogin<br />
Sagen und<br />
Mythen<br />
Hammerklavier-Spezialist Dmitry Ablogin<br />
und Freiburger Barockorchester<br />
<strong>Das</strong> Freiburger Barockorchester ist einfach eine Instanz auf dem Gebiet<br />
der historischen Aufführungspraxis. Zumal man längst auch Klassiker<br />
wie die beiden Wiener Zeitgenossen Beethoven (»Die Geschöpfe des<br />
Prometheus«) und Hummel (2. Klavierkonzert) furios entstaubt.<br />
<strong>Das</strong> Image des »Titanen« der Musikgeschichte besitzt Beethoven bis<br />
heute. Ein echter Titan war dagegen der Feuerbringer Prometheus. Ihm<br />
zu Ehren schrieb Beethoven mit »Die Geschöpfe des Prometheus« seine<br />
einzige Ballettmusik. <strong>Das</strong> selten komplett aufgeführte Werk präsentiert<br />
das Freiburger Barockorchester mit Drive und Kantilenenseligkeit.<br />
Zuvor wirft sich der junge russische Hammerklavier-Spezialist Dmitry<br />
Ablogin in die Tasten – beim 2. Klavierkonzert des Wiener Beethoven-<br />
Freundes Johann Nepomuk Hummel. km<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 20. August <strong>2023</strong>, 18:00<br />
Dmitry Ablogin Hammerklavier<br />
Freiburger Barockorchester<br />
Gottfried von der Goltz Konzertmeister<br />
Johann Nepomuk Hummel Konzert für Klavier<br />
und Orchester Nr. 2 a-Moll op. 85<br />
Ludwig van Beethoven Die Geschöpfe des<br />
Prometheus op. 43<br />
Ballettmusik für Orchester<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Im Abo »Kölner Sonntagskonzerte«<br />
50 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Hannah Morrison<br />
In my heart of<br />
heart<br />
Lamenti, Lieder und Tänze aus Werken von<br />
William Shakespare<br />
»Wenn die Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter!« Mit dieser<br />
sehnsüchtigen Bitte beginnt die Komödie »Was ihr wollt« von William<br />
Shakespeare. Eine Fülle sinnlicher Renaissanceklänge aus Shakespeares<br />
Welten bringt nun das Hathor Consort zu Gehör.<br />
Shakespeares Stücke stecken voller Musik. Es singen und tanzen Verliebte<br />
und Verlorene, Königinnen, Könige und Clowns, Hirten, Hirtinnen<br />
und Handwerker, Kobolde und Geister: fröhlich, klagend, ungestüm,<br />
verträumt. All dieser reichhaltig auskomponierten Szenerien nimmt sich<br />
nun das erweiterte, vielfach ausgezeichnete Gamben-Ensemble rund<br />
um seine Gründerin Romina Lischka an. Für die stilsichere Darbietung<br />
der hingebungsvollen Songs sorgen Hannah Morrisons zauberhafter<br />
Sopran und Marnix De Cats betörender Altus. km<br />
Konzerttermin<br />
Mittwoch, 16. August <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Hannah Morrison Sopran<br />
Marnix De Cat Countertenor<br />
Hathor Consort<br />
Liam Fennelly Viola da gamba<br />
Nicholas Milne Viola da gamba<br />
Joshua Cheatham Viola da gamba<br />
Irene Klein Viola da gamba<br />
Anne Freitag Blockflöte und Renaissance-Traversflöte<br />
Margit Übellacker Salterio<br />
Matthias Später Laute<br />
Giovanna Pessi Harfe<br />
Francis Jacob Virginal<br />
Romina Lischka Viola da gamba, künstlerische Leitung<br />
Gefördert durch die Flämische Regierung.<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Im Abonnement »Lied«<br />
Jake Arditti<br />
Wiederentdeckung<br />
Steffani:<br />
La lotta d’Hercole con Acheloo<br />
Sein prachtvoll barockes Werk zählt zu den jüngst gefeierten<br />
Wiederentdeckungen. Nun nimmt sich ein Star-Ensemble des<br />
Divertimentos über den verliebten Herkules an.<br />
Es ist ein funkelndes Fest der Countertenöre (Jake Arditti, Terry<br />
Wey und Xavier Sabata), die sich rund um einen strahlenden<br />
Sopran scharen: Die virtuose Miriam Kutrowatz verkörpert die<br />
Königstochter Deianira, welche Herkules liebt, aber auch vom<br />
Flussgott Acheloo begehrt wird. Um diesen nicht zu verärgern,<br />
schlägt sie ihrem Vater Eneo einen Zweikampf der Rivalen vor –<br />
den Herkules gewinnt, und mit ihm die geliebte Prinzessin. Eine<br />
mythologische Romanze, getaucht in sinnliche und beschwingte<br />
Töne. km<br />
Konzerttermin<br />
Donnerstag, 17. August <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Jake Arditti Countertenor (Ercole)<br />
Miriam Kutrowatz Sopran (Deianira)<br />
Terry Wey Countertenor (Acheloo)<br />
Xavier Sabata Countertenor (Eneo)<br />
Bach Consort Wien<br />
Rubén Dubrovsky Leitung<br />
Agostino Steffani La lotta d’Hercole con Acheloo<br />
Divertimento drammatico in einem Akt. Libretto von Ortensio Mauro<br />
Kritische Ausgabe: Cinthia Pinheiro Alireti<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Im Abonnement »Oper konzertant«<br />
Abo A EUROPÄISCHE KLASSIK<br />
7 Konzerte € 294 / 274 / 240 / 210 / 176 / 118 / Z: 220<br />
Abo B METROPOLEN DER KLASSIK<br />
5 Konzerte € 232 / 206 / 176 / 152 / 130 / 88 / Z: 162<br />
A1<br />
Mi 15 Uhr<br />
01.11.<strong>2023</strong><br />
A2 / B1<br />
Mi 20 Uhr<br />
15.11.<strong>2023</strong><br />
B2<br />
So 16 Uhr<br />
03.12.<strong>2023</strong><br />
A3<br />
So 16 Uhr<br />
07.01.2024<br />
A4 / B3<br />
So 16 Uhr<br />
28.01.2024<br />
A5<br />
Mi 20 Uhr<br />
21.02.2024<br />
A6 / B4<br />
So 16 Uhr<br />
28.04.2024<br />
A7 / B5<br />
Sa 20 Uhr<br />
01.06.2024<br />
SoKo 1<br />
Do 20 Uhr<br />
21.12.<strong>2023</strong><br />
SoKo 2<br />
Fr 20 Uhr<br />
05.01.2024<br />
SoKo 3<br />
Mi 20 Uhr<br />
15.06.2024<br />
Schicksalssinfonie<br />
STAATSKAPELLE HALLE<br />
Fabrice Bollon Dirigent<br />
BEETHOVEN Coriolan-Ouvertüre c-Moll op. 62<br />
SCHUBERT 4. Sinfonie c-Moll „Tragische“ D 417<br />
BEETHOVEN 5. Sinfonie c-Moll op. 67<br />
Dramatische Sinfonie<br />
BALTIC SEA PHILHARMONIC<br />
Kristjan Järvi Dirigent • Olga Scheps Klavier<br />
GRIEG Klavierkonzert a-Moll op. 16<br />
TSCHAIKOWSKI Suite aus „Der Nussknacker“ (Arr. K. Järvi)<br />
Italienische<br />
LITAUISCHES STAATLICHES SYMFONIEORCHESTER<br />
Gintaras Rinkevicius Dirigent • Nuron Mukumi Klavier<br />
BEETHOVEN 5. Klavierkonzert Es-Dur op. 73<br />
MENDELSSOHN 4. Sinfonie A-Dur op. 90 „Italienische“<br />
Freude, schöner Götterfunken<br />
DAS NEUE ORCHESTER • CHORUS MUSICUS<br />
Christoph Spering Dirigent<br />
BEETHOVEN 9. Sinfonie d-Moll op. 125 mit Schillers Ode „An die Freude“<br />
Erinnerungen und Träumereien<br />
DEUTSCHE RADIOPHILHARMONIE<br />
Michael Schonwandt Dirigent • Benjamin Beilman Violine<br />
SAINT-SAËNS Violinkonzert Nr. 3 h-Moll op. 61<br />
TSCHAIKOWSKI 4. Sinfonie f-Moll op. 36<br />
Wiener Charme und Heiterkeit<br />
POLNISCHE KAMMERPHILHARMONIE SOPOT<br />
Wojciech Rajski Dirigent • Anne Naomi Schultsz Violine<br />
SCHUBERT 5. Sinfonie B-Dur D 485<br />
MOZART Violinkonzert D-Dur KV 218<br />
SCHUBERT 3. Sinfonie D-Dur D 200<br />
Reichtum melodischer Erfindung<br />
STAATSPHILHARMONIE RHEINLAND-PFALZ<br />
Michael Francis Dirigent • Sophie Pacini Klavier<br />
LISZT<br />
1. Klavierkonzert Es-Dur<br />
BRUCKNER 7. Sinfonie E-Dur<br />
Eroica<br />
KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN<br />
Joana Mallwitz Dirigentin • Augustin Hadelich Violine<br />
BRAHMS Violinkonzert D-Dur op. 77<br />
BEETHOVEN 3. Sinfonie Es-Dur op. 55 „Eroica“<br />
Glanzvolle Weihnacht — zum Mitsingen<br />
GEWANDHAUS BRASS QUINTETT LEIPZIG<br />
EUROPÄISCHER KAMMERCHOR<br />
Michael Reif Dirigent • Sebastian Küchler-Blessing Orgel<br />
Stimmungsvolle Weihnachtslieder zum Mitsingen<br />
Werke von BACH, MOZART, MENDELSSOHN, ELGAR u.a.<br />
Tanz um die Welt — Neujahrskonzert<br />
PHILHARMONISCHES ORCHESTER HAGEN<br />
Rodrigo Tomillo Dirigent<br />
Susanne Serfling Sopran • Xavier Moreno Tenor<br />
Ungarische Tänze (BRAHMS), Slawische Tänze (DVOŘÁK), Walzer aus Schwanensee<br />
(TSCHAIKOWSKI), Kaiserwalzer und Tritsch-Tratsch-Polka (JOHANN STRAUSS) u.a.<br />
When I Need a Friend<br />
JAZZCHOR DER UNIVERSITÄT BONN<br />
Jan-Hendrik Herrmann Leitung<br />
Chormusik für- und miteinander — Ein interaktives Konzerterlebnis<br />
Abonnements, Einzelkarten und Infos<br />
Kontrapunkt-Konzerte<br />
Herwarthstraße 16, 50672 Köln<br />
Bürozeiten: Mo, Di, Do 16 – 18 Uhr<br />
Tel 0221-257 84 68 Fax 0221-258 98 61<br />
info@kontrapunkt-konzerte.de<br />
Abonnementsservice der Kölner Philharmonie<br />
abo@koelnmusik.de<br />
ABONNENTEN erhalten rund 25% Rabatt<br />
gegenüber den Einzelpreisen. Abo-Ausweise<br />
sind übertragbar, wenn Sie verhindert sind.<br />
Abonnement A ist erhältlich bis 01.10.<strong>2023</strong>,<br />
Abonnement B ist erhältlich bis 15.10.<strong>2023</strong>.<br />
Glückliche musikalische Momente<br />
https://kontrapunkt-konzerte.de<br />
Der Einzelkartenverkauf beginnt 2 Monate, bei<br />
Sonderkonzerten 4 Monate vor dem Konzert.
führenden Innenstadtstraßen zu reinen Fahrradstraßen führt zu deutlichen<br />
Behinderungen des fließenden Verkehrs.<br />
Ghalia Benali<br />
Ensemble Correspondances<br />
Bitte beachten Sie daher, dass das Parkhaus der Kölner Philharmonie<br />
bis auf Weiteres nur noch von der Rheinuferstraße aus oder durch<br />
die Altstadt erreichbar ist. Durch das nun auf diesen Strecken größere<br />
Verkehrsaufkommen besteht erhöhte Staugefahr. Die Anfahrt über die<br />
Komödienstraße ist für Kraftfahrzeuge gesperrt. Wir empfehlen Ihnen<br />
deshalb, entweder mit dem ÖPNV anzureisen oder für Ihre Anreise mit<br />
dem Pkw etwas mehr Zeit einzuplanen.<br />
»Ich sah<br />
einen Blitz im<br />
Osten«<br />
Romanzen zwischen Ost und West<br />
mit Ghalia Benal<br />
Kampf von<br />
Göttern und<br />
Sterblichen<br />
Götter, Teufel, Luftgeister und Furien<br />
purzeln durcheinander<br />
Neue<br />
Verkehrsführung<br />
für Pkw<br />
So kommen Sie in die Kölner Philharmonie<br />
Bei der Anreise mit dem Pkw finden Sie als Besucherinnen und Besucher<br />
der Kölner Philharmonie seit dem 22. April <strong>2023</strong> eine veränderte<br />
Verkehrssituation vor. Der Umbau von Teilen der auch zur Philharmonie<br />
In den kommenden Wochen ist mit schwierigen Verkehrslagen zu rechnen,<br />
denn die neue Wegeführung ist für die Dauer von mindestens 15<br />
Monaten als temporäre Lösung ohne bauliche Eingriffe, nur durch Beschilderungen<br />
und Fahrbahnmarkierungen umgesetzt.<br />
Selbstverständlich begrüßt die Kölner Philharmonie grundsätzlich die<br />
Förderung des Radverkehrs und des ÖPNV, vor allem in Innenstadtlagen.<br />
Bedauerlicherweise jedoch ist an dieser Nadelöhrstelle für<br />
den gesamten Verkehr Richtung Kölner Philharmonie und Museum<br />
Ludwig kein Konzept im Sinne eines Shared-space-Gedankens umgesetzt<br />
worden.<br />
Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, die durch diese Situation entstehen.<br />
Bitte nutzen Sie auch die umliegenden Parkhäuser in der Kölner Innenstadt.<br />
Dort gilt jedoch kein Konzerttarif. km<br />
Andalusiens Musiktradition ist bunt und vielgestaltig. <strong>Das</strong> in Sevilla<br />
beheimatete Ensemble Accademia del Piacere spürt den Einflüssen<br />
maurischer Musik und andalusischer Folklore nach und wandelt frisch<br />
improvisierend auf den Spuren spanischer Renaissancekomponisten.<br />
Fahmi Alqhai, Sohn eines Syrers und einer Palästinenserin, stammt aus<br />
Sevilla und gilt als einer der brillantesten Gambenspieler der Gegenwart.<br />
Mit seinem Ensemble Accademia del Piacere erforscht er die einzigartige<br />
Musik seiner andalusischen Heimat, in der sich die Einflüsse der<br />
Mauren und der andalusischen Zigeuner in besonderer Weise mischten.<br />
Zusammen mit der tunesischen Sängerin Ghalia Benali und der<br />
spanischen Sopranistin Quiteria Muñoz lässt die Formation die Musik<br />
aus Andalusiens facettenreicher Vergangenheit lebendig werden. km<br />
Konzerttermin<br />
Samstag, 19. August <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Ghalia Benali Gesang<br />
Quiteria Muñoz Sopran<br />
Accademia del Piacere<br />
Dani de Morón Flamencogitarre<br />
Rami Alqhai Gambe<br />
Johanna Rose Gambe<br />
Kiya Tabassian Setar<br />
Javier Núñez Orgel<br />
Agustín Diassera Perkussion<br />
Fahmi Alqhai Gambe und künstlerische Leitung<br />
Musik aus der arabo-andalusischen Tradition und von Pedro Guerrero,<br />
Navéz, del Encina und Morales<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Gefördert von der Kunststiftung <strong>NR</strong>W<br />
FESTIVALPASS<br />
6 Festivalkonzerte in der Kölner Philharmonie + 1 Bonuskonzert zur Wahl<br />
€ 239,– | 209,– | 179,–<br />
52 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Musiktheaterspektakel »Psyche« – in der spritzigen Lesart des Ensemble<br />
Correspondances mit einer erstklassigen Sängerschar gerät es zu<br />
einem unterhaltsamen Hochgenuss.<br />
Im England des 17. Jahrhunderts hatte es die Gattung Oper nicht leicht,<br />
sich gegen das Schauspiel zu behaupten. Es gab keine eigene Operntradition<br />
wie in Frankreich oder Italien, stattdessen entwickelte sich die »Semi-Opera«,<br />
eine spezielle Form der englischen Barockoper. In Matthew<br />
Lockes »Psyche« wechseln sich Lieder und Tänze mit kurzen Rezitativen<br />
und Instrumentalstücken ab. Unter der Leitung von Alte-Musik-<br />
Spezialist Sébastien Daucé macht das Ensemble Correspondances daraus<br />
einen musikalischen Leckerbissen. km<br />
Konzerttermin<br />
Dienstag, 15. August <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Caroline Weynants Sopran<br />
Blandine de Sansal Sopran<br />
Èlodie Fonnard Sopran<br />
Caroline Bardot Sopran<br />
Mathilde Ortscheidt Mezzosopran<br />
Lucile Richardot Alt<br />
David Feldman Countertenor<br />
Davy Cornillot Tenor<br />
Tristan Hambleton Bassbariton<br />
Étienne Bazola Bass<br />
Nicolas Brooymans Bass<br />
Ensemble Correspondances<br />
Sébastien Daucé Dirigent, Orgel und Cembalo<br />
Matthew Locke Psyche<br />
Tragic semi-opera in five acts on a libretto by Thomas Shadwell<br />
Mit Auszügen aus:<br />
Jean-Baptiste Lully Psyché LWV 56<br />
Tragédie lyrique in einem Prolog und fünf Akten nach einem Libretto<br />
von Thomas Corneille<br />
Matthew Locke The Rare Theatrical<br />
Consorts of Four Parts<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Im Abonnement »Barock«<br />
Weil ‚ s<br />
wichtig ist.<br />
Wir fördern junge musikalische Talente.<br />
ksk-koeln.de/unser-engagement<br />
Weil ‚ s um mehr als Geld geht.
Gänsehaut- Momente<br />
<strong>Das</strong> Abo »Philharmonie für Einsteiger«<br />
<strong>Das</strong>s ihm selbst dies gelingt, weiß die Kritik:<br />
»Melnikov zu hören lohnt immer – und manchmal<br />
wünscht man sich, sein Spiel würde niemals<br />
aufhören.«<br />
Souad Massi<br />
Was haben Sex, Glücksspiel, Kartoffelchips<br />
und Musik gemeinsam? Nun, sie stimulieren<br />
eine ähnliche Region im Gehirn und greifen<br />
dabei auf die gleichen Belohnungsmechanismen<br />
zurück – so die Neurowissenschaft.<br />
Bei guter Musik führt dies bisweilen zu einer<br />
Gänsehaut – oder etwas pathetischer: Musik<br />
hat die Fähigkeit, die Seele zu berühren!<br />
Beste Gelegenheit, um herauszufinden, welche<br />
Musik sich dazu individuell besonders<br />
eignet, bieten die fünf Konzerte des Abos<br />
»Philharmonie für Einsteiger«<br />
Kontrastreich ist bereits das Programm des<br />
Auftaktkonzerts: Am Anfang steht eine ganz<br />
aktuelle Komposition aus der Corona-Zeit:<br />
»neharot« von Matthias Pintscher – das hebräische<br />
Wort für »Flüsse«, aber auch für »die<br />
Tränen des Wehklagens«. Seine Komposition<br />
sei »ein deutliches Echo der Verwüstung und<br />
Angst, aber auch der Hoffnung auf Licht, die<br />
diese Zeit unseres Lebens so emotional geprägt<br />
hat«, erläutert Pintscher, der sein Stück<br />
in Köln selbst dirigiert. Ihm zur Seite stehen<br />
die expressive Märchenfantasie »Die Seejungfrau«<br />
von Alexander von Zemlinsky, ein echter<br />
Geheimtipp, und das schwärmerisch romantische<br />
Violinkonzert von Felix Mendelssohn<br />
Bartholdy. Die Solistin, die erst 22-jährige<br />
Niederländerin Noa Wildschut, bezaubert ihr<br />
Publikum stets mit ihrer erstaunlichen Musikalität:<br />
»Für mich ist es das Großartigste, ihre<br />
Kraft durch mich hindurchströmen zu lassen<br />
und sie an andere weiterzugeben, wenn ich<br />
mit einem Büschel Pferdehaar über ein bisschen<br />
Stahldraht streiche.«<br />
Mendelssohn ist noch ein weiteres Mal vertreten.<br />
Der russische Pianist Alexander Melnikov<br />
spielt das d-Moll-Konzert op. 40 mit dem<br />
Mahler Chamber Orchestra. Auch er ist von<br />
der emotionalen Kraft der Musik überzeugt:<br />
»Jeder braucht Musik! … Musik kann Menschen<br />
erreichen – zumindest, wenn die Sterne<br />
gut stehen für die Musik – auf eine Art<br />
und Weise wie es nichts anderes kann.«<br />
<strong>Das</strong>s man mit Klangfarbenreichtum und riesigen<br />
Orchestern das Publikum zu überwältigen<br />
vermag, wussten die Komponisten der<br />
Spätromantik: Richard Wagner und Richard<br />
Strauss stehen auf dem Programm des Bundesjugendorchesters<br />
und als exquisite Überraschung<br />
haben sie außerdem Lieder von<br />
Alma Mahler dabei, für deren Entdeckung sich<br />
die Altistin Wiebke Lehmkuhl seit einiger Zeit<br />
stark macht.<br />
Wie sehr eine Stimme zu berühren vermag,<br />
lässt sich auch an dem Abend mit der algerischen<br />
Sängerin Souad Massi erleben. »Sie<br />
überrascht jedes Mal«, schrieb die Presse. »Sie<br />
liebt Bob Dylan und Leonard Cohen, sie singt<br />
auf Arabisch und Französisch und sie trägt immer<br />
Jeans. Mehr Folk und Country als Middle<br />
Eastern und Raï – schade für alle mit Vorurteilen.«<br />
Souad Massi lebt seit Jahren in Paris im<br />
Exil. Ihr aktuelles Album handelt vom Überleben:<br />
Es geht um Trennung, Verlust und Melancholie,<br />
um Verzweiflung und Hoffnung. »Ich<br />
hatte eine schlechte Zeit und es war schwer<br />
Wiebke Lehmkuhl<br />
für mich … Ich möchte das gar nicht erklären.<br />
Ich habe es alles in die Lieder gepackt.« Und<br />
das beste Mittel gegen Schwermut hat sie gefunden:<br />
»Auf der Bühne fühle ich mich frei.«<br />
Der Abschluss der Konzertreihe gehört einem<br />
einzigen Künstler und seinem Instrument: dem<br />
amerikanischen Organisten Cameron Carpenter.<br />
Wie kein anderer hat er die Orgel aus den<br />
Kirchen und Konzertsälen herausgeholt und<br />
sie mit neuen Klängen populär gemacht. Mit<br />
seiner mobilen International Touring Organ<br />
gab er in Corona-Shutdown-Zeiten Konzerte<br />
vor Altenheimen vom Lkw aus. Fasziniert<br />
kann man bei ihm der Orgeltranskription von<br />
Mussorgskys »Bilder einer Ausstellung« nun<br />
an der philharmonischen Klais-Orgel lauschen<br />
und natürlich immer wieder Bach: Seine<br />
Musik ist für Carpenter »wie ein großes<br />
Gemälde, das mir Dinge zeigt, die ich niemals<br />
vollständig verstehen werde … Die Aufgabe<br />
eines Künstlers besteht darin, Fragen aufzuwerfen<br />
und sie nicht zu beantworten.« Wie die<br />
nach der Gänsehaut. Tilman Fischer<br />
Konzerttermine<br />
Dienstag, 19. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Noa Wildschut Violine<br />
Junge Deutsche Philharmonie<br />
Matthias Pintscher Dirigent<br />
Matthias Pintscher neharot für Orchester<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy Konzert für Violine und<br />
Orchester e-Moll op. 64<br />
Alexander von Zemlinsky Die Seejungfrau – Fantasie<br />
für Orchester<br />
Samstag, 28. Oktober <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Sequana<br />
Souad Massi lead voice, guitar<br />
Malik Kerrouche guitar<br />
Mokrane Adlani violin, banjo<br />
Guy Nsangue bass<br />
Rabah Khalfa percussions<br />
Maamoun Dehane drums<br />
Mittwoch, 10. Januar 2024, 20:00<br />
Alexander Melnikov Klavier<br />
Mahler Chamber Orchestra<br />
Maxim Emelyanychev Dirigent<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Ballettmusik zur Oper<br />
»Idomeneo« KV 367 für Orchester<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy Konzert für Klavier und<br />
Orchester Nr. 2 d-Moll op. 40<br />
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Philharmonie für Einsteiger<br />
€ 129,– | 5 Konzerte<br />
Abo-Beratung und -Verkauf über die Abo-Hotline 0221 204 08 204<br />
und über koelner-philharmonie.de/abonnements/<br />
Freitag, 5. April 2024, 20:00<br />
Also sprach Zarathustra<br />
Wiebke Lehmkuhl Alt<br />
Bundesjugendorchester<br />
Elias Grandy Dirigent<br />
Richard Wagner Vorspiel – Isoldes Liebestod aus:<br />
Tristan und Isolde WWV 90<br />
Alma Mahler / Colin Matthews / David Matthews<br />
Sieben Lieder für mittlere Stimme und Orchester<br />
Richard Strauss Also sprach Zarathustra op. 30 TrV 176<br />
Tondichtung (frei nach Friedrich Nietzsche) für großes<br />
Orchester<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Montag, 10. Juni 2024, 20:00<br />
Cameron Carpenter Orgel<br />
César Franck Choral II in b-Moll<br />
François Couperin 6e ordre: Les Barricades mistérieuses<br />
aus: Pieces de clavecin. Second livre für Cembalo<br />
Johannes Brahms / Ferruccio Busoni Sechs Choral-<br />
Vorspiele für die Orgel op. 122<br />
Ausgewählt und übertragen für Klavier von Ferruccio<br />
Busoni<br />
Johann Sebastian Bach Präludium und Fuge Es-Dur<br />
BWV 552 für Orgel »St. Anne«<br />
Modest Mussorgsky / Jean Guillou Bilder einer Ausstellung<br />
– Transkription für Orgel<br />
54 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> Alexander Melnikov<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> 55<br />
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Alfredo Rodriguez<br />
<strong>Das</strong> Jazz-Abo Soli & Big Bands <strong>2023</strong>/2024<br />
Die<br />
Freiheit<br />
der<br />
Improvisation<br />
Eivind Aarset<br />
Vor gut 25 Jahren machte sich in der Jazzszene<br />
Norwegens Aufbruchsstimmung<br />
breit. Eine Gruppe von Musikern rund um<br />
den Trompeter Nils Petter Molvær und den<br />
Pianisten Bugge Wesseltoft hatte begonnen,<br />
mit einer sich ästhetisch und stilistisch<br />
weit öffnenden Improvisationsmusik zu experimentieren.<br />
Molværs »Khmer« und Wesseltofts<br />
»New Conception Of Jazz« gelten<br />
noch heute als Beginn einer Entwicklung,<br />
die raffiniert Jazz, Elektronik, digitale Loops<br />
und Samples, DJ- und Clubkultur kombiniert.<br />
Maßgeblich daran beteiligt war Eivind<br />
Aarset, 1961 in Drøbak südlich von Oslo geboren.<br />
Der studierte Gitarrist verdiente sich<br />
seine ersten Meriten in einer Heavy-Metal-<br />
Band, bevor er in den 1980ern als Sideman<br />
für so grundverschiedene Musiker arbeitete<br />
wie Ray Charles und Dee Dee Bridgewater,<br />
Mike Mainieri, Rebekka Bakken oder Cher.<br />
Irgendwann lernte er dann Molvær und<br />
Wesseltoft kennen, stieg in deren Bands ein<br />
und ließ sich vom Entdecker- und Forschergeist<br />
der beiden anstecken. Schon auf seinem<br />
Debütalbum »Électronique Noire« 1998<br />
zeigte sich Aarset als ein Könner, der komplexe<br />
Rhythmen ebenso zum Grooven bringen<br />
wie die langen Liegetöne der Gitarre in<br />
kunstvolle Klangflächen verweben kann.<br />
Aarsets aktuelles Quartett klingt reduzierter<br />
als viele seiner Bands zuvor. Mit zwei<br />
Schlagzeugern (Erland Dahlen und Wetle<br />
Holte) und einem E-Bassisten (Audun Erlien)<br />
rüttelt er noch stärker an den Grundfesten<br />
seiner Musik und setzt so das rhythmische<br />
Phänomen Groove noch mehr unter Spannung,<br />
während das Tempo der Gitarrenläufe<br />
gerne mal fast zum Stilstand kommt oder<br />
die Lautstärke nahezu ganz heruntergefahren<br />
wird.<br />
Eine Generation jünger ist Marius Neset, 1985<br />
in Os bei Bergen geboren. Als 18-Jähriger<br />
zog er nach Kopenhagen, wo er am Rytmisk<br />
Musikkonservatorium Saxophon studierte<br />
und den britischen Pianisten Django Bates,<br />
der dort Professor war, kennenlernte. Seitdem<br />
pflegt er eine enge Beziehung zur<br />
Jazzszene Großbritanniens, oftmals holt er<br />
jüngere Musiker aus UK in seine Bands wie<br />
auch in das Quintett. Der Keyboarder und<br />
Pianist Elliot Galvin und der E-Bassist Conor<br />
Chaplin sind mit allen harmonischen und<br />
rhythmischen Wassern gewaschene Improvisationskünstler,<br />
die ohne weiteres jedem<br />
Hakenschlag ihres Bandleaders folgen und<br />
auch selbst Akzente setzen können.<br />
»Happy« heißt die aktuelle Platte des Saxophonisten.<br />
Darauf zu hören ist eine Musik,<br />
die ihre Wurzeln im Soul und Funk, Jazz-<br />
Rock und Fusion der 1970er Jahre hat –<br />
aber von Musikern von Heute gespielt wird.<br />
Neset zeigt sich als ein mit modulationsstarkem<br />
und emotionalem Ton ausgestatteter<br />
Saxophonist, der eloquent phrasierend und<br />
fintenreich variierend durch die rhythmisch<br />
komplexen Stücke zu zirkeln versteht. Eine<br />
Konstante auch in diesem Quintett ist der<br />
Schlagzeuger Anton Eger, den Neset seit<br />
seiner Zeit in Kopenhagen kennt.<br />
Seit geraumer Zeit haben sich Jazzpianisten<br />
aus Kuba aufgemacht, der populären<br />
wie traditionsreichen Musik ihrer Heimat ein<br />
zeitgemäßes Image zu geben. Dazu gehört<br />
auch Alfredo Rodriguez, 1985 in Havanna<br />
geboren. Wie viele seiner klavierspielenden<br />
Altersgenossen bekam er über die klassische<br />
Musik eine Technik, die ihn mit einer<br />
stupenden Virtuosität sein Instrument beherrschen<br />
lässt. Zur gleichen Zeit entdeckte<br />
er aber auch in der Freiheit der Improvisation<br />
den Jazz für sich. Fortan kombiniert er<br />
die traditionellen Genres seiner Heimat mit<br />
der harmonisch komplexen Klassik Europas<br />
und der emotionalen Dichte der Improvisationskunst<br />
des Jazz – wie er es dem Publikum<br />
in Köln zeigen will. Martin Laurentius<br />
Konzerttermine<br />
Samstag, 23. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Marius Neset Quintet<br />
Marius Neset saxophones<br />
Magnus Hjorth piano<br />
Elliot Galvin keyboards<br />
Conor Chaplin electric bass<br />
Anton Eger drums<br />
»Happy!«<br />
Samstag, 21. Oktober <strong>2023</strong>, 20:00<br />
WDR Big Band<br />
Jörg Achim Keller leader<br />
Mr Mulligan's Concert Jazz<br />
Samstag, 2. Dezember <strong>2023</strong>, 20:00<br />
WDR Big Band<br />
Jim McNeely leader<br />
Past And Present<br />
Samstag, 17. Februar 2024, 20:00<br />
Alfredo Rodriguez Trio<br />
Alfredo Rodriguez piano, vocals<br />
Michael Olivera drums<br />
Yarel Hernandez bass<br />
Freitag, 26. April 2024, 20:00<br />
WDR Big Band<br />
Alan Broadbent leader<br />
The Birth Of The Cool Kind Of Blue<br />
Mittwoch, 29. Mai 2024, 20:00<br />
Eivind Aarset Quartet<br />
Eivind Aarset electric guitar, electronics<br />
Audun Erlien bass<br />
Erland Dahlen drums<br />
Wetle Holte drums<br />
»Phantasmagoria or A Different Kind of Journey«<br />
Jazz-Abo Soli & Big Bands<br />
€ 168,– 155,– 144,– 119,– 106,– | 6 Konzerte<br />
Abo-Beratung und -Verkauf über die<br />
Abo-Hotline 0221 204 08 204<br />
und über koelner-philharmonie.de/abonnements/<br />
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56 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> 57
Sonnige Noten<br />
Musikpoeten:<br />
Salvador Sobral - António Zambujo - Hamilton de Holanda<br />
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Musikpoeten<br />
€ 79,– | 3 Konzerte<br />
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Abo-Hotline 0221 204 08 204 und über<br />
koelner-philharmonie.de/abonnements/<br />
Hamilton de Holanda<br />
<strong>Das</strong> Klima verändert nicht nur die Lebensbedingungen<br />
dieses Planeten, sondern auch die<br />
Musik. Wer vom »nordischen Sound« spricht,<br />
der meint damit in erster Linie entrückte, ruhige<br />
Klangcollagen, die ruhige, zeitlupenartige<br />
Kamerafahrten durch die Fjorde oder die unendlichen<br />
Eisflächen der Antarktis begleiten<br />
können. <strong>Das</strong> Gegenstück dazu liegt im Süden:<br />
Samba, Salsa und Bossa nova stehen für Tanz,<br />
Lebenslust und Sonne, selbst die Melancholie<br />
des Fado verströmt eine Prise knisternde nuancierte<br />
Erotik. Und es scheint, als wäre die<br />
portugiesische Sprache eine große Klammer<br />
für dieses faszinierende Amalgam, eine stabile<br />
Brücke zwischen den Kontinenten, auf deren<br />
Weg europäische und brasilianische Elemente<br />
wie selbstverständlich ineinander aufgehen,<br />
wie bei den drei außergewöhnlichen Konzerten,<br />
in denen Musikpoeten unterschiedlichster<br />
Herkunft ihre (mitunter auch instrumentalen)<br />
Stimmen erheben.<br />
Salvador Sobral dürfte den meisten noch als<br />
(Anti-)Sieger des Eurovision Song Contest<br />
2017 mit »Amar Pelos Dois« (Liebe für uns beide)<br />
in bester Erinnerung sein. Noch auf der<br />
Siegerbühne in Kiew hatte der portugiesische<br />
Sänger und Pianist durch ein Plädoyer für die<br />
Kraft der echten Musik statt der dort üblichen<br />
Feuerwerk-Shows überrascht. Eine sanfte musikalische<br />
Revolution. Dabei war Sobral im<br />
Augenblick seines größten Triumphes todkrank<br />
und benötigte dringend ein Spenderherz.<br />
Über sechs Jahre später und nach einem<br />
gesundheitlichen Marathon sprüht der heute<br />
33-Jährige wieder vor Tatendrang. Sein jüngstes<br />
Album »BMP« (beats per minutes) handelt<br />
natürlich vom Herzschlag, aber auch von verbindenden<br />
Pulsschlägen zwischen Menschen,<br />
den ausführenden Musikern, Sobral und seinen<br />
Zuhörern. Reich an feinjustierten Nuancen,<br />
gleichsam ausdrucksstark, erzählt Salvador<br />
Sobral aus seinem, und damit beispielhaft und<br />
eindringlich aus unser aller Leben.<br />
Was Sobrals portugiesischen Landsmann<br />
António Zambujo von anderen Fado-Sängern<br />
unterscheidet, ist dessen Liebe zur Tradition<br />
und sein Wille, diesen populären klassischen<br />
Stil mit Innovation zu bereichern. Mit einem<br />
erlesenen Quartett kreiert er Musik, die sanft<br />
dahinfließt, angereichert von der außergewöhnlichen<br />
und kraftvollen Stimme des Sängers.<br />
Zambujo, der in Alentejo im südlichen<br />
Portugal das Licht der Welt erblickte und von<br />
Kindesbeinen an von der portugiesischen<br />
Volksmusik geprägt wurde, durchdringt die<br />
Saudade, diese spezifisch portugiesische<br />
Form von Traurigkeit, Wehmut und Melancholie,<br />
mit Sanftheit und Sehnsucht, aber auch<br />
mit eleganten Bossa-nova-Elementen und<br />
einem Hauch von Cool Jazz. Auf diese Weise<br />
hat er im Laufe der Jahre eine eigene Version<br />
des Neo-Fado erschaffen.<br />
Den Reigen komplettiert der famose Hamilton<br />
de Holanda mit der Mandoline – in Brasilien<br />
»Bandolim« genannt. Mitunter windet sich de<br />
Holanda ekstatisch wie ein Rockgitarrist und<br />
droht die Bandolim augenscheinlich zu zerreißen.<br />
Nicht umsonst gaben ihm die Feuilletons<br />
deshalb den Beinamen »Jimi Hendrix des<br />
Bandolim«. Wie keinem Zweiten liegt Hamilton<br />
de Holanda der Choro in den Genen, jene Stilistik,<br />
die im Musikleben Brasiliens heute wieder<br />
den Raum und die Bedeutung einnimmt,<br />
die Nichtbrasilianer immer der Bossa Nova<br />
zuschreiben. Hamilton de Holanda gilt neben<br />
seinem Instrument als der Wiederentdecker<br />
des Choros. Ein Musiker, der sich nicht auf<br />
die Klänge seiner Heimat fixiert, sondern mit<br />
seiner ungewöhnlichen Phrasierung, seinem<br />
kraftvollen Sound und seinen rasend schnellen<br />
und doch hoch virtuosen Improvisationen<br />
ein erfrischend undogmatisches Vokabular<br />
erarbeitet hat. Auch und gerade mit den<br />
Kompositionen seines großen Landsmanns<br />
Antônio Carlos Jobim.<br />
Reinhard Köchl<br />
Salvador Sobral<br />
Konzerttermine<br />
Dienstag, 31. Oktober <strong>2023</strong>, 20:00<br />
»Timbre«<br />
Salvador Sobral vocals, piano, composition<br />
Max Agnas piano<br />
André Santos guitars<br />
André Rosinha double bass<br />
Joel Silva drums, percussion<br />
Freitag, 22. März 2024, 20:00<br />
António Zambujo vocals, guitar<br />
João Salcedo piano<br />
Bernardo Couto portuguese guitar<br />
Francisco Brito electric bass<br />
João Moreira trumpet<br />
Samstag, 20. April 2024, 20:00<br />
»Jobim«<br />
Hamilton de Holanda Trio<br />
Hamilton de Holanda mandolin<br />
Salomão Soares piano<br />
Big Rabello drums<br />
58 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> 59
Konzerttermine<br />
Montag, 25. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Orgel Plus... Trompete<br />
Gábor Boldoczki Trompete<br />
Iveta Apkalna Orgel<br />
Thierry Escaich Évocation II aus:<br />
Deux Évocations für Orgel solo<br />
Stanley Friedman Fanfare aus: Solus für Trompete solo<br />
George Enescu Légende für Trompete und Klavier<br />
Linda Leimane Sirdsbalsis<br />
Peter Eötvös E-C-H-O für Trompete und Orgel –<br />
Uraufführung<br />
Kompositionsauftrag der Kölner Philharmonie (KölnMusik)<br />
Philharmonie Essen und Müpa Budapest<br />
Johann Sebastian Bach Passacaglia c-Moll BWV 582<br />
Antonio Vivaldi »Sovvente il sole« Arie –<br />
Bearbeitung für Trompete und Orgel<br />
Naji Hakim Giocoso aus: Quatre Etudes Caprices<br />
für Orgel-Pedal solo<br />
Sonate für Trompete und Orgel<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Donnerstag, 30. November <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Orgel Plus... Bariton<br />
Ludwig Mittelhammer Bariton<br />
Christoph Schoener Orgel<br />
Johann Sebastian Bach Chromatische Fantasie und<br />
Fuge d-Moll BWV 903 für Klavier<br />
Gabriel Fauré En Sourdine op. 58,2 aus:<br />
Cinq Mélodies »de Venise« op. 58<br />
für Singstimme und Klavier<br />
Après un rêve op. 7, 1 für Singstimme und Klavier<br />
Lydia aus: Deux mélodies op. 4<br />
Au bord de l’eau op. 8,1 für Singstimme und Klavier<br />
Prison op. 83,1 für Singstimme und Klavier<br />
Nell op. 18, 1 für Singstimme und Klavier<br />
Johann Sebastian Bach Toccata D-Dur BWV 912 aus:<br />
Sieben Toccaten für Klavier BWV 910–916<br />
Antonín Dvořák Biblické písne (Biblische Lieder) op. 99<br />
B 185 – in einer Fassung für Singstimme und Orgel<br />
Dienstag, 30. Januar 2024, 20:00<br />
Orgel Plus... Renaissance Ensemble<br />
David Timm Orgel<br />
Capella de la Torre<br />
Katharina Bäuml Schalmei und Leitung<br />
Orgel Plus<br />
€ 95,– | 4 Konzerte<br />
Abo-Beratung und -Verkauf über die<br />
Abo-Hotline 0221 204 08 204 und über<br />
koelner-philharmonie.de/abos<br />
Montag, 10. Juni 2024, 20:00<br />
Orgel Plus...<br />
Cameron Carpenter Orgel<br />
César Franck Choral II in b-Moll<br />
François Couperin 6e ordre: Les Barricades mistérieuses<br />
aus: Pieces de clavecin. Second livre für Cembalo<br />
Johannes Brahms / Ferruccio Busoni Sechs Choral-<br />
Vorspiele für die Orgel op. 122<br />
Ausgewählt und übertragen für Klavier<br />
von Ferruccio Busoni<br />
Johann Sebastian Bach Präludium und Fuge Es-Dur<br />
BWV 552 für Orgel »St. Anne«<br />
Modest Mussorgsky / Jean Guillou<br />
Bilder einer Ausstellung – Transkription für Orgel<br />
Im<br />
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30%<br />
Iveta Apkalna<br />
Audienz<br />
bei der Königin<br />
Im Orgel-Plus-Abo spielen nicht nur Organistinnen und Organisten<br />
Sie ist immer da. Sie beherrscht den Saal.<br />
Und sie ist musikalischen Gästen höchst<br />
zugeneigt – zumal dann, wenn diese so<br />
zahlreich wie in dieser Saison erscheinen.<br />
Im ersten von vier Orgel-Plus-Konzerten<br />
gewährt die Klais-Orgel der lettischen<br />
Organistin Iveta Apkalna und dem ungarischen<br />
Trompeter Gábor Boldoczki Audienz.<br />
Beide sind international führend in ihren<br />
Disziplinen, beide wurden mit dem ECHO<br />
Klassik als »Instrumentalist des Jahres«<br />
ausgezeichnet. Und dem »E-C-H-O« widmet<br />
sich auch ein Stück des Abends. Es<br />
stammt von Peter Eötvös und ist eine Uraufführung.<br />
»Der Titel bezieht sich auf die<br />
hallende Akustik und den offenen Raum,<br />
der durch den Orgelklang entsteht«, so<br />
der Komponist, der u. a. von der Kölner<br />
Philharmonie für dieses neue Werk beauftragt<br />
wurde. Wie es wohl klingen mag? »Es<br />
ist, als würde der Erzähler von der Spitze<br />
einer Erhebung rezitieren und die Umgebung<br />
seine Stimme widerhallen lassen«, so<br />
Eötvös. Neben anderen zeitgenössischen<br />
Stücken erklingt außerdem eine Bearbeitung<br />
der Arie »Sovvente il sole« von Antonio<br />
Vivaldi, ein überwältigend schönes Largo<br />
aus seiner Kantate »Andromeda« von 1726.<br />
Die Trompete übernimmt die Rolle des verliebten<br />
Perseus, die Orgel repräsentiert das<br />
Orchester.<br />
Die Königin der Instrumente ist aber<br />
auch dann entzückt, wenn ihr eine echte<br />
menschliche Stimme begegnet. Im zweiten<br />
Abokonzert gestaltet der Bariton Ludwig<br />
Cameron Carpenter<br />
Mittelhammer unter anderem Antonín<br />
Dvořáks »Biblische Lieder«, tief empfundene<br />
Vertonungen von Psalmentexten in<br />
einer Fassung für Singstimme und Orgel.<br />
Klage, Trauer und Vertrauen auf die Nähe<br />
Gottes sprechen Bände über den tief gläubigen<br />
Komponisten und seine Sehnsucht<br />
nach der tschechischen Heimat, als er sich<br />
1894 in New York mit zehn Liedern den alttestamentarischen<br />
Texten näherte. Ludwig<br />
Mittelhammer, der 2014 den Hugo-Wolf-<br />
Liedwettbewerb gewann, erhält durch<br />
den erfahrenen Hamburger Organisten<br />
Christoph Schoener den fein ausbalancierten<br />
Rückhalt an der Klais-Orgel.<br />
Völlig anderen Klangräumen öffnet sich<br />
David Timm. Der Pianist, Organist und<br />
Chorleiter, der seit 2005 Leipziger Universitätsmusikdirektor<br />
und Leiter des Leipziger<br />
Universitätschors ist, wagt eine Zeitreise<br />
in die teilweise noch unerforschte Musikwelt<br />
der Renaissance. Für heutige Augen<br />
und Ohren eher ungewöhnliche Blasinstrumente<br />
wie Schalmei, Pommer und Dulzian,<br />
ein Vorläufer des Fagotts, unterstützen<br />
seine Reise mit der Orgel, die Volkstümliches,<br />
Tänzerisches wie auch exzellent<br />
Kontrapunktisches entdeckt. <strong>Das</strong> Spezialensemble<br />
Capella de la Torre, das 2005<br />
von Katharina Bäuml gegründet wurde und<br />
bisher über 30 hochgelobte Alben veröffentlicht<br />
hat, steuert die staunenswerten<br />
Klangfarben und Rhythmen bei.<br />
Den fulminanten Abschluss der Orgel-Plus-<br />
Abokonzerte gestaltet ein »Paradiesvogel«.<br />
So wird Cameron Carpenter von der Presse<br />
liebevoll, wenn auch reichlich unterkomplex<br />
genannt. Seine Audienz bei der<br />
Königin bestreitet er – mutig und selbstbewusst<br />
wie er ist – ganz allein. Der »Popstar<br />
unter den Organisten« (sic!) entfaltet den<br />
ganzen Kosmos großer Orgelwerke, von<br />
Bach über Franck bis zu Brahms, dessen<br />
»Sechs Choral-Vorspiele« von Ferruccio<br />
Busoni eingerichtet und übertragen wurden.<br />
Warum diese Wahl? »Warum nicht?«,<br />
entgegnet Carpenter. »Die Schriftstellerin<br />
Susan Sontag wurde einmal gefragt, welche<br />
Musik sie lieber auf eine einsame Insel<br />
mitnehmen würde: Jim Morrison oder<br />
Johannes Brahms? Natürlich würde sie<br />
Brahms nehmen, antwortete sie. Und im<br />
zweiten Atemzug: Aber warum muss ich<br />
überhaupt wählen?« Der virtuos agierende<br />
Amerikaner, der seit langer Zeit in Berlin<br />
lebt, setzt auf das ungezwungene Nebenund<br />
Miteinander in seinen Programmen.<br />
Höhepunkt ist Modest Mussorgskys »Bilder<br />
einer Ausstellung«, das auf der Orgel noch<br />
majestätischer und mächtiger klingt. Genau<br />
das Richtige für die Klais-Königin.<br />
Helge Birkelbach<br />
60 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> 61
Bedingungslose Liebe zur Musik<br />
<strong>Das</strong> Abonnement »Sonntags um vier«<br />
Am 15. Juni 2021 hatte sich Tabea Zimmermann für einen großen<br />
Festakt im Münchner Prinzregententheater in Schale geworfen.<br />
Schließlich war sie die Hauptperson. So bekam sie den mit 250.000<br />
Euro dotierten »Ernst von Siemens«-Musikpreis für ihr »tiefes musikalisches<br />
Verständnis und ihre bedingungslose Liebe zur Musik"<br />
verliehen. Natürlich bedankte sich die geehrte Starbratscherin<br />
auch musikalisch. Mit den langjährigen Freunden vom Hamburger<br />
Ensemble Resonanz präsentierte sich Zimmermann aber nicht<br />
etwa als Virtuosin, sondern anhand eines Stücks von Benjamin<br />
Britten als faszinierende Ausdrucksmusikerin. Musik als Echo des<br />
Lebens – das ist nämlich Tabea Zimmermanns Credo. Und genau<br />
dies spiegelt sich jetzt im Programm wider, mit dem sie zusammen<br />
mit dem Ensemble Resonanz das Abonnement »Sonntags um vier«<br />
eröffnet. Als Dirigentin leitet sie Streicherkompositionen von Franz<br />
Schubert, von Grazyna Bacewicz sowie des Rumänen George<br />
Enescu, die sich auch von der Volksmusik des Balkans inspirieren<br />
ließen. Solistisch ist Zimmermann bei der »Trauermusik« von Paul<br />
Hindemith und damit eines Komponisten zu erleben, zu dem diese<br />
Ausdrucksmusikerin eine besonders innige und mit vielen Preisen<br />
gewürdigte Beziehung hat.<br />
Bevor das fünfteilige Abo dann mit klassischer Moderne ausklingt,<br />
mit dem jungen Tromper Simon Höfele, geht es etwa hochromantisch<br />
mit den beiden Freunden Schumann und Mendelssohn zu<br />
dank eines Originalklang-Teams, das sich aus Concerto Köln und<br />
dem Pianisten Tobias Koch zusammensetzt. Und beim Gastspiel<br />
der Württembergischen Philharmonie Reutlingen, die von der<br />
Französin Ariane Matiakh geleitet wird, ist man einmal mehr vom<br />
Witz des Sinfonikers Haydn verblüfft, bevor dann Alexander von<br />
Zemlinskys wundersam melos-, empfindungs- und farbenreiche<br />
»Lyrische Symphonie« für Sopran, Bariton und großes Orchester<br />
erklingt.<br />
Aber selbstverständlich kommt auch feinster Barockgenuss nicht<br />
zu kurz. Dafür bilden der Mandolinenflüsterer Avi Avital und das<br />
Alte-Musik-Ensemble Il Giardino Armonico ein waschechtes Allstar-Team.<br />
Kaum ein anderes Instrument hat in den letzten Jahren<br />
zu solch einem Höhenflug angesetzt wie die Mandoline. Woran Avi<br />
Avital erheblichen Anteil hat. »Sie ist ein Chamäleon, das mich oft<br />
selbst überrascht«, so der Musiker über den handlichen Mehrsaiter.<br />
Mit einem Arrangement setzt Avital nun seine auch auf CD erfolgreiche<br />
Beschäftigung mit Bach fort. So hat er diesmal das Konzert<br />
für zwei Cembali für Mandoline und Flöte eingerichtet. Darüber hinaus<br />
würdigt Avital Neapel als Heimat der Mandoline mit einem<br />
Concerto des Barockkomponisten Emanuele Barbella. Und selbst<br />
ein gerade erst geschriebenes Mandolinen-Konzert von Giovanni<br />
Sollima bekennt sich zum großen, italienischen Musikerbe!<br />
An der musikalischen Tradition Italiens hielt ebenfalls Nino Rota<br />
fest, ob in seinen Filmkompositionen speziell für Federico Fellini<br />
Tabea Zimmermann<br />
Musiktheater / Uraufführung<br />
DIE ERDFABRIK<br />
GEORGES APERGHIS /<br />
JEAN-CHRISTOPHE BAILLY<br />
ab 11. August <strong>2023</strong><br />
Gebläsehalle, Landschaftspark Duisburg-Nord<br />
Konzert<br />
ABENDLOB UND MORGENGLANZ<br />
SERGEJ RACHMANINOW / CHORWERK RUHR /<br />
FLORIAN HELGATH<br />
ab 18. August <strong>2023</strong><br />
Zeche Zollern, Dortmund<br />
Foto: loekenfranke / VG Bild-Kunst<br />
Konzert<br />
PLAY BIG!<br />
SOFIA GUBAIDULINA / MICHAEL<br />
WERTMÜLLER / SIMON STEEN-ANDERSEN /<br />
TITUS ENGEL / BASEL SINFONIETTA /<br />
NDR BIGBAND /CHORWERK RUHR<br />
21. + 22. September <strong>2023</strong><br />
Jahrhunderthalle Bochum<br />
Die Ruhrtriennale findet vom 10. 8. bis 23. 9. <strong>2023</strong> statt. Tickets<br />
und das komplette Programm unter www.ruhrtriennale.de<br />
Elisabeth Brauß<br />
Gesellschafter und öffentliche Förderer<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
63
© WDR/Peter Adamik<br />
Avi Avital<br />
oder in seinen Werken für den Konzertsaal. Von dem »Mozart des<br />
20. Jahrhunderts« (so die New York Times über Rota) spielt nun das<br />
Württembergische Kammerorchester Heilbronn unter der Leitung<br />
von Emmanuel Tjeknavorian das Konzert für Streicher. Danach<br />
geht es burlesk frech und mit leichtem Jazz-Unterton zu – in den<br />
beiden Konzerten für Trompete, Klavier und Streicher von Dmitrij<br />
Schostakowitsch und von André Jolivet. Und hier wie da spielen<br />
sich dann Startrompeter Simon Höfele und die gefeierte Pianistin<br />
Elisabeth Brauß bei aller Brillanz unterhaltsam die Bälle zu.<br />
Guido Fischer<br />
Konzerttermine<br />
Sonntag, 5. November <strong>2023</strong>, 16:00<br />
Ensemble Resonanz<br />
Tabea Zimmermann Viola und Leitung<br />
Franz Schubert Ouvertüre c-Moll D 8<br />
für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello<br />
Paul Hindemith Trauermusik<br />
für Streichorchester mit Viola solo (Violine oder Violoncello)<br />
Grażyna Bacewicz Divertimento<br />
George Enescu Oktett C-Dur op. 7 in der Fassung für Streichorchester<br />
Sonntag, 17. Dezember <strong>2023</strong>, 16:00<br />
Avi Avital Mandoline<br />
Il Giardino Armonico<br />
Giovanni Antonini Blockflöte und Leitung<br />
Mit Werken von Georg Friedrich Händel, Emanuele Barbella,<br />
Francesco Durante, Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi,<br />
Carl Philipp Emanuel Bach und Giovanni Sollima<br />
Sonntag, 4. Februar 2024, 16:00<br />
Tobias Koch Klavier<br />
Concerto Köln<br />
Martijn Dendievel Dirigent<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy Ouvertüre E-Dur zu Shakespeares<br />
»Sommernachtstraum« op. 21 für Orchester<br />
Notturno. Andante tranquillo aus: Musik zu »Ein Sommernachtstraum« op. 61<br />
für Solostimmen, Frauenchor und Orchester. Text von William Shakespeare in<br />
der Übersetzung von August Wilhelm von Schlegel<br />
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 g-Moll op. 25<br />
Scherzo aus der Musik zu »Ein Sommernachtstraum« op. 61 –<br />
Bearbeitung für Flötenensemble<br />
Robert Schumann Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 »Rheinische«<br />
Sonntags um vier<br />
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Simon Höfele<br />
Sonntag, 3. März 2024, 16:00<br />
Iulia Maria Dan Sopran<br />
Kostas Smoriginas Bariton<br />
Die Württembergische Philharmonie Reutlingen<br />
Ariane Matiakh Dirigentin<br />
Marianna von Martínes Ouvertüre in C-Dur<br />
Joseph Haydn Sinfonie C-Dur Hob. I:82 »L'Ours« (Der Bär)<br />
Alexander von Zemlinsky Lyrische Symphonie in 7 Gesängen nach Rabindranath<br />
Tagore op. 18 für Sopran, Bariton und großes Orchester<br />
Sonntag, 21. April 2024, 16:00<br />
Simon Höfele Trompete<br />
Elisabeth Brauß Klavier<br />
Württembergisches Kammerorchester Heilbronn<br />
Emmanuel Tjeknavorian Dirigent<br />
Nino Rota Konzert für Streicher<br />
Dmitrij Schostakowitsch Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester<br />
Nr. 1 c-Moll op. 35<br />
André Jolivet Concertino für Trompete, Streichorchester und Klavier<br />
Benjamin Britten Variations on a Theme of Frank Bridge op. 10<br />
für Streichorchester<br />
Alle Infos:<br />
wdr-sinfonieorchester.de<br />
64 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Vielfalt am Sonntag<br />
Die Kölner Sonntagskonzerte bieten einen spannenden<br />
Mix aus Klassikern und Überraschungen<br />
Konzerttermine<br />
Sonntag, 20. August <strong>2023</strong>, 18:00<br />
Festival FEL!X. »Sagen und Mythen«<br />
Dmitry Ablogin Hammerklavier<br />
Freiburger Barockorchester<br />
Gottfried von der Goltz Konzertmeister<br />
Johann Nepomuk Hummel Konzert für Klavier und<br />
Orchester Nr. 2 a-Moll op. 85<br />
Ludwig van Beethoven Die Geschöpfe des Prometheus<br />
op. 43 – Ballettmusik für Orchester<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Sonntag, 24. September <strong>2023</strong>, 18:00<br />
Porträt Alexander Melnikov: Ligeti und Mozart 2<br />
Isabelle Faust Violine<br />
Alexander Melnikov Klavier<br />
Les Siècles<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
György Ligeti Kammerkonzert für 13 Instrumentalisten<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Violine und<br />
Orchester Nr. 3 G-Dur KV 216<br />
Sinfonie D-Dur KV 385 »Haffner-Sinfonie«<br />
<strong>Das</strong> erste Sonntagskonzert der Spielzeit ist zugleich Teil von »FEL!X«,<br />
dem Kölner Festival für historische Aufführungspraxis – und begibt<br />
sich damit auf die Suche nach dem Originalklang vergangener Jahrhunderte.<br />
Mit dem Freiburger Barockorchester unter der Leitung von<br />
Gottfried von der Goltz steht dabei eines der versiertesten Ensembles<br />
der Alten Musik bereit. »Sagen, Mythen und Legenden« ist das Motto<br />
des Festivals, passend dazu geht es in Beethovens Ballettmusik<br />
gegründeten Ensemble Les Siècles Kompositionen des Wiener Klassikers<br />
Mozart mit dem zeitgenössischen Komponisten György Ligeti<br />
verbindet. Denn Les Siècles spielt jedes Werk auf exakt den Instrumenten,<br />
die zur Zeit der Uraufführung üblich waren – und gibt damit selbst<br />
vermeintlich bekannten Kompositionen eine völlig neue Klanggestalt.<br />
Mit Isabelle Faust und Alexander Melnikov sind als Solisten außerdem<br />
zwei Künstler zu erleben, die ähnlich wie Roth und sein Ensemble mit<br />
Neugierde und tiefschürfenden Interpretationen stets versuchen, zum<br />
Kern der Musik vorzudringen.<br />
Populäres und neuen Ohrenkitzel hat das Orchestre Philharmonique du<br />
Luxembourg im Reisegepäck. Seit 2015 ist dort der Spanier Gustavo Gimeno<br />
Musikdirektor, der zunächst eine Karriere als Schlagzeuger einschlug,<br />
sich dann aber – glücklicherweise – fürs Dirigieren entschied.<br />
Neben zwei Orchester-Ohrwürmer von Johannes Brahms und Leoš<br />
Janáček steht eine ziemlich unbekannte Konzertouvertüre von Dvořák<br />
auf dem Programm, gefolgt von der europäischen Erstaufführung des<br />
2022 entstandenen Cellokonzerts von Detlev Glanert, der zu den meistaufgeführten<br />
zeitgenössischen Komponisten zählt. Komponiert hat er<br />
es für den aus München stammenden Cellisten Johannes Moser, für<br />
den die neue Musik einen Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit<br />
bildet.<br />
Sonntag, 21. Januar 2024, 18:00<br />
Johannes Moser Violoncello<br />
Orchestre Philharmonique du Luxembourg<br />
Gustavo Gimeno Dirigent<br />
Antonín Dvořák Othello op. 93 B 174<br />
Konzertouvertüre für Orchester<br />
Detlev Glanert Konzert für Violoncello und Orchester –<br />
Europäische Erstaufführung<br />
Kompositionsauftrag von Elizabeth und Justus Schlichting<br />
sowie von Orchestre Philharmonique du Luxembourg,<br />
Kölner Philharmonie (KölnMusik) und Toronto Symphony<br />
Orchestra<br />
Johannes Brahms Variationen für Orchester über ein<br />
Thema von Joseph Haydn B-Dur op. 56a<br />
Leoš Janáček Sinfonietta JW VI/18 für Orchester<br />
Sonntag, 25. Februar 2024, 18:00<br />
Kian Soltani Violoncello<br />
Mahler Chamber Orchestra<br />
MCO Academy<br />
Tugan Sokhiev Dirigent<br />
Antonín Dvořák Konzert für Violoncello und Orchester<br />
h-Moll op. 104 B 191<br />
Sergej Prokofjew Romeo und Julia – Auszüge aus den<br />
symphonischen Suiten<br />
Sonntag, 14. April 2024, 18:00<br />
Kirill Gerstein Klavier<br />
François-Xavier Roth<br />
»Die Geschöpfe des Prometheus« um den antiken Titanensohn, der<br />
den Menschen das Feuer vom Himmel stahl und ihnen somit die Erleuchtung<br />
brachte. Während die »Prometheus«-Ouvertüre ihren festen<br />
Platz im Konzertleben hat, wird das komplette Werk eher selten gespielt.<br />
Eine schöne Gelegenheit also, Beethovens einzige Ballettmusik<br />
einmal in Gänze zu erleben. Zuvor steht mit dem 2. Klavierkonzert<br />
des Beethoven-Zeitgenossen Johann Nepomuk Hummel ein weiteres<br />
selten gespieltes Stück auf dem Programm. Dafür spielt der aus Moskau<br />
stammende junge Pianist Dmitry Ablogin, der 2021 den Deutschen<br />
Pianistenpreis gewinnen konnte, auf einem Hammerklavier, dem typischen<br />
Instrument der Beethoven-Zeit.<br />
Originalklang steckt auch im zweiten Sonntagskonzert, wenn der<br />
Kölner Generalmusikdirektor François-Xavier Roth mit dem von ihm<br />
Noch mehr Cello bietet das folgende Sonntagskonzert mit dem österreichischen<br />
Cellisten Kian Soltani, der in den letzten Jahren zu einem<br />
wahren Superstar der Celloszene avanciert ist. Mit dem Cellokonzert<br />
von Antonín Dvořák präsentiert er eines der wichtigsten und schönsten<br />
Konzerte für sein Instrument. Mit dem berühmten leidenschaftlichen<br />
Thema beginnt der Komponist ein Werk, das sowohl von seinem<br />
Heimweh als auch von der Trauer über den Tod seiner einstigen Jugendliebe<br />
erzählt. Als Dvořák davon erfuhr, änderte er den Schluss<br />
des Konzertes und zauberte Musik aufs Notenpapier, die zum Schönsten<br />
zählt, was er je geschrieben hat. Im Anschluss spielt das Mahler<br />
Chamber Orchestra Auszüge aus Prokofjews berühmten Ballett-Suiten<br />
zu Shakespeares »Romeo und Julia«, die der Dirigent Tugan Sokhiev<br />
selbst zusammengestellt hat.<br />
Ein ziemliches Kuriosum präsentiert hingegen Kirill Gerstein mit Ferruccio<br />
Busonis »Klavierkonzert mit Männerchor« – eine durchaus<br />
merkwürdige Kombination des visionären italienischen Komponis-<br />
Kölner Sonntagskonzerte<br />
€ 257,– 229,– 205,– 155,– 109,– | 6 Konzerte<br />
Abo-Beratung und -Verkauf über die Abo-Hotline 0221 204 08 204<br />
und über kphil.de/abos<br />
Gustavo Gimeno<br />
Chorwerk Ruhr<br />
Zürcher Sing-Akademie<br />
SWR Symphonieorchester<br />
John Storgårds Dirigent<br />
Jean Sibelius Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105<br />
In einem Satz<br />
Ferruccio Busoni Konzert für Klavier und Orchester<br />
op. XXXIX BV 247 mit Männerchor im Finalsatz<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Sonntag, 9. Juni 2024, 18:00<br />
Ben Goldscheider Horn<br />
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen<br />
Duncan Ward Dirigent<br />
Antonín Dvořák Holoubek (Die Waldtaube) op. 110 B 198<br />
Sinfonische Dichtung<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Horn und<br />
Orchester Es-Dur KV 495<br />
Huw Watkins Horn Concerto<br />
Antonín Dvořák Zlatý kolovrat (<strong>Das</strong> goldene Spinnrad)<br />
op. 109 B 197 – Sinfonische Dichtung für Orchester nach<br />
Karel Jaromír Erben<br />
66 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
67
Konzerttermine<br />
Sonntag, 20. August <strong>2023</strong>, 11:00<br />
Die Geschöpfe des Prometheus<br />
Freiburger Barockorchester<br />
Carolina Nees Erzählerin<br />
Ludwig van Beethoven Die Geschöpfe des<br />
Prometheus op. 43 in einer gekürzten Fassung für Kammerensemble<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Sonntag, 3. Dezember <strong>2023</strong>, 11:00<br />
Oh Pannenbaum...! <strong>Das</strong> (fast) perfekte Adventskonzert<br />
Filippa Gojo Quartett<br />
Filippa Gojo vocals<br />
Sebastian Scobel keyboards<br />
David Andres bass<br />
Lukas Meile percussion<br />
Matthias Muche trombone<br />
Sonntag, 18. Februar 2024, 11:00<br />
Die große Pinguin- und Bananenshow<br />
Prometheus,<br />
Pannenbaum<br />
Ardemus Quartet<br />
Lisa Wyss Sopransaxophon<br />
Lovro Merčep Altsaxophon<br />
Jenita Veurink Tenorsaxophon<br />
Deborah Witteveen Baritonsaxophon<br />
Margrith Vrenegoor Regie<br />
Emile Zeldenrust Video<br />
Teus van der Stelt Licht<br />
Judith de Zwart Kostüme<br />
Har Smeets Filmerzähler<br />
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Musik von Claude Debussy, George Gershwin, Toek Numan u. a.<br />
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<strong>Das</strong> Kinder-Abo <strong>2023</strong>/24<br />
Sonntag, 30. Juni 2024, 11:00<br />
Riesenfete mit Klavier und Trompete!<br />
Tugan Sokhiev<br />
Simon Höfele Trompete<br />
Elisabeth Brauß Klavier<br />
Malte Arkona Moderation<br />
ten, der mit Genuss die Grenzen der Tradition sprengte. Eine nahezu<br />
ideale Spielwiese für den russisch-amerikanischen Weltklassepianisten<br />
Gerstein, der ein ausgewiesenes Pianisten-Händchen für Repertoire-Raritäten<br />
hat. Zudem erleben wir im Konzert Jean Sibelius bei<br />
seinen Anfängen als Sinfonien-Komponist. Mit dem Dirigenten John<br />
Storgårds steht dabei ein waschechter Experte für die Musik seines<br />
Landsmanns, des »Vaters der finnischen Musik« am Pult des SWR<br />
Symphonieorchesters.<br />
Im letzten Konzert des Abos kehrt mit Ben Goldscheider ein alter Bekannter<br />
in die Kölner Philharmonie zurück, denn der hat das Kölner Publikum<br />
bereits 2021 begeistert. Damals war er einer der Rising Stars<br />
und demonstrierte mit verblüffender Souveränität, was sich alles aus<br />
dem Horn zaubern lässt, das wegen seiner schwierigen Tonansprache<br />
gerne mal als »Glücksspirale« bezeichnet wird. Die Vielfalt und Möglichkeiten<br />
seines Instruments demonstriert Goldscheider mit einem<br />
klassischen Hornkonzert von Mozart, neben dem <strong>2023</strong> entstandenen<br />
Konzert von Huw Watkins, den eine enge Zusammenarbeit mit jungen<br />
Instrumentalisten verbindet. Begleitet wird Goldscheider von der Deutschen<br />
Kammerphilharmonie Bremen unter der Leitung von Duncan<br />
Ward, auch der ist in Köln kein Unbekannter.<br />
Bjørn Woll<br />
Zurück aus den Sommerferien begegnen unsere jungen Konzertbesucher<br />
im ersten Abokonzert Ludwig van Beethovens »Prometheus«.<br />
Nichts für Kinderohren? Aber unbedingt! Zum Saisonstart mit FEL!X,<br />
dem Festival für Originalklang, präsentiert das renommierte Freiburger<br />
Barockorchester eine kindgerechte Version von Beethovens<br />
Ballettmusik »Die Geschöpfe des Prometheus«. <strong>Das</strong> von Christoph<br />
Teichner arrangierte und von Carolina Nees konzipierte und moderierte<br />
Konzert stellt die Zerrissenheit des Helden ins Zentrum, der<br />
zwei Menschen erschuf und sich nun fragt: Was braucht ein Mensch<br />
zum Leben? Und was soll er können? Glücklicherweise muss er<br />
diese Fragen nicht allein beantworten, sondern erhält Hilfe von liebenswerten<br />
Musen und anderen Göttern – und nicht zuletzt vom Publikum.<br />
So kann sich Prometheus der schweren Aufgabe stellen und<br />
findet, getragen von der großartigen Musik Beethovens, bestimmt<br />
die richtigen Antworten.<br />
Richtige Antworten brauchen auch Filippa Gojo und ihr Quartett,<br />
denn bei ihrem Adventskonzert »Oh Pannenbaum...!« geht alles<br />
schief! Gemeinsam mit dem Kölner Posaunisten Matthias Muche<br />
haben sich die vier Jazzmusiker ein (fast) perfektes Adventskonzert<br />
ausgedacht. Die Sängerin, Komponistin und Gesangspädagogin<br />
Filippa Gojo singt und improvisiert mit ihrer Band ein vielfältiges<br />
Programm aus eigenen Songs, Winterliedern, brasilianischer Musik,<br />
Jazz und bekannten Weihnachtsliedern. Denn Singen war schon als<br />
kleines Mädchen ihre Passion. So bekam die kleine Filippa den Spitznamen<br />
»Opernsängerin«, als man sie singend im Kinderwagen sitzend<br />
durch den Supermarkt schob. Zwar hat sich seitdem ihr Fokus mehr<br />
auf das weite Feld des Jazz gerichtet, die Passion für ihr Instrument<br />
blieb jedoch dieselbe. Nach ihrem Diplomabschluss in Jazzgesang an<br />
der Hochschule für Musik und Tanz in Köln machte Filippa ihren Master<br />
ebenfalls in ihrer Wahlheimat. 2014 wurde sie als erste Sängerin mit<br />
dem Förderstipendium der Stadt Köln für Jazz und improvisierte Musik,<br />
dem Horst und Gretl Will-Stipendium, ausgezeichnet, 2015 erhielt sie<br />
mit ihrem Filippa Gojo Quartett sowohl den Bandpreis des Neuen Deutschen<br />
Jazzpreises als auch den Solistenpreis.<br />
Vom Pannenbaum geht’s geht's zum Südpol. »Die große Pinguin- und<br />
Bananenshow« ist ein lustiges und bewegendes Familienkonzert mit<br />
dem jungen Ardemus Quartett. Mit ihren vier Saxophonen und viel<br />
Spielfreude erzählen sie durch die Musik von von u. a. Claude Debussy,<br />
George Gershwin, Toek Numan, ergänzt von Videobildern, die<br />
Geschichte von vier Pinguinen, die nur Bananen essen – und das am<br />
Südpol! Als dort der einzige Bananenbaum stirbt, machen sich die Pinguine<br />
auf die Suche nach einem Ort, an dem es reichlich Bananen gibt.<br />
Dieser Ort entpuppt sich als der Bananenstand von Onkel Jaap in den<br />
Niederlanden, den sie nach einer gefährlichen Reise tatsächlich erreichen.<br />
Aber was soll Onkel Jaap mit vier Pinguinen anfangen? Humorvoll<br />
durch die Regisseurin Margrith Vrenegoor inszeniert werden die<br />
Kinder Teil dieser Reise und lernen die große Vielfalt der unterschiedlichen<br />
Saxophone kennen.<br />
Ein weiteres Blechblasinstrument – genauer gesagt die Trompete – ist<br />
auch der Held im vierten Konzert. Aber sie ist nicht alleine, das Klavier<br />
feiert mit! Riesenfete mit Klavier und Trompete! Jetzt wird gefeiert –<br />
denn die Trompete wird von Simon Höfele gespielt und das Klavier<br />
von Elisabeth Brauß, beide junge Stars der Klassikszene. Die Pianistin<br />
Elisabeth Brauß debütierte mit einem Solokonzert im November 2021<br />
im Piano-Abo, Simon Höfele war in der Saison 2018/2019 Rising Star,<br />
nominiert vom Konzerthaus Dortmund, der Elbphilharmonie Hamburg<br />
und der Kölner Philharmonie. Gemeinsam mit dem Württembergischen<br />
Kammerorchester sind die beiden auch am 21. April in der Reihe »Sonntags<br />
um vier« zu erleben. In ihrem Kinderkonzert machen sie – moderiert<br />
und konzipiert von Malte Arkona, allseits beliebter Kinderstar und<br />
inzwischen regelmäßiger Gast in der Kölner Philharmonie – eine echte<br />
Session. Von Mozart bis Gershwin, von Beethoven über Arutiunian bis<br />
zum berühmten »Dschungelbuch«. Die Kölner Philharmonie wird zur<br />
Jazzbar, zum alten Ägypten und zum glanzvollen Klassikpodium. Also:<br />
Bühne frei für das Kinder-Abo <strong>2023</strong>/24!<br />
Theresa De Luca<br />
68 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
69
<strong>2023</strong> | 2024<br />
FORUM ALTE MUSIK KÖLN<br />
25 JAHRE SONNTAGSKONZERTE 17 H<br />
m+k e.V.<br />
03.09.23 17H WDR-FUNKHAUS<br />
berit norbakken SOPRAN<br />
hugo hymas TENOR<br />
capella augustina<br />
LEITUNG: andreas spering<br />
Next<br />
Generati on<br />
Als Rising Stars präsentieren sich sechs<br />
Nachwuchsmusikerinnen und -musiker dem Publikum<br />
22.10.23 17H ST. URSULA<br />
sirius viols<br />
LEITUNG: hille perl VIOLA DA GAMBA<br />
19.11.23 17H MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST<br />
andreas staier CEMBALO<br />
17.12.23 17H TRINITATISKIRCHE<br />
la venexiana<br />
28.01.24 17H MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST<br />
daniel ahlert MANDOLINE<br />
léon berben CEMBALO<br />
Sean Shibe<br />
25.02.24 17H TRINITATISKIRCHE<br />
rheinische kantorei<br />
das kleine konzert<br />
LEITUNG: hermann max<br />
Sie sind aus dem Konzertkalender nicht mehr wegzudenken: die<br />
Rising Stars der Vereinigung der europäischen Konzerthäuser,<br />
kurz ECHO genannt. Deren Mitglieder scouten dafür den vielversprechendsten<br />
künstlerischen Nachwuchs, der gleichzeitig die<br />
enorme Vielfalt klassischer Musik präsentiert. Zum Beispiel mit<br />
dem von der Kölner Philharmonie gemeinsam mit der Elbphilharmonie<br />
Hamburg nominierten Fagottisten Mathis Stier, dessen Instrument<br />
eher zu den Exoten unter den Soloinstrumenten gehört.<br />
Was alles in dieser »Holzröhre« mit dem charakteristischen Klang<br />
steckt, demonstriert einer der Preisträger des renommierten ARD-<br />
Musikwettbewerbs mit einem abwechslungsreichen Programm<br />
vom Barock bis zur Moderne – und der Uraufführung eines für<br />
die Rising-Stars-Konzerte von Mathis Stier in Auftrag gegebenen<br />
neuen Werkes der isländischen Komponistin und Geigerin Maria<br />
Sigfúsdóttir.<br />
Nominiert vom MÜPA, dem Palast der Künste in Budapest, wurde<br />
das Duo aus der Geigerin Júlia Pusker und der Pianistin Christia<br />
Hudziy. Neben Repertoireklassikern von Franz Schubert oder<br />
Eugène Ysaÿe spielen die beiden die »Rhapsodie Nr. 1« des ungarischen<br />
Komponisten Béla Bartók; die Auftragskomposition für<br />
das ungarische Küstlerinnen-Doppel steuert der Franzose und<br />
Wiederholungstäter Eric Tanguy bei, denn der hat schon früher<br />
für die Rising Stars komponiert. Die spannende Kombination von<br />
traditionellem Repertoire mit zeitgenössischer Musik prägt auch<br />
das Konzert des im belgischen Gent gegründeten Sonoro Quartet,<br />
nominiert vom Brüsseler Palast der schönen Künste, BOZAR.<br />
Bartóks Streichquartett Nr. 5 trifft hier auf das neue Werk der belgischen<br />
Komponistin Annelies van Parys, Beethovens »Rasumowsky-Quartett«<br />
auf das 2022 komponierte Streichquartett »Flight<br />
UL505« von Vinthya Perinpanathan.<br />
Mathis Stier<br />
28.04.24 17H WDR-FUNKHAUS<br />
laila salome fischer MEZZOSOPRAN<br />
concerto köln<br />
02.06.24 17H ST. URSULA<br />
new york polyphony<br />
Einheitspreis je Konzert 20 EUR (ermäßigt 15 EUR )<br />
8 Konzerte im Abonnement 130 EUR (ermäßigt 80 Euro)<br />
m.spering@musik-und-konzept.de<br />
Info und Tickets: 0221 552558 | www.forum-alte-musik-koeln.de<br />
70 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
FIGUR! Meisterwerke der Skulptur<br />
aus dem Von der Heydt-Museum<br />
18.3. – 20. 8.<strong>2023</strong><br />
Hirschstraße 12 · 42285 Wuppertal<br />
www.skulpturenpark-waldfrieden.de<br />
Axelle Fanyo<br />
Als »Wundermusiker« wurde Sebastian Heindl in einer Kritik in der<br />
Wochenzeitung DIE ZEIT beschrieben, als ein Musiker, der »sein<br />
Publikum in den Himmel heben oder ins Elend versenken« kann.<br />
<strong>Das</strong> tut der gemeinsam vom Konzerthaus Dortmund und dem Festspielhaus<br />
Baden-Baden nominierte Musiker an den Manualen der<br />
Königin der Instrumente: der Orgel. Nach eigener Aussage begeistert<br />
ihn vor allem die Musik von J. S. Bach – und der spielt dann<br />
auch eine zentrale Rolle in seinem Kölner Konzert. Einen modernen<br />
Kontrapunkt setzt er darin mit einem Werk von Sofia Gubaidulina,<br />
die zu den renommiertesten Tonschöpferinnen und -schöpfern unserer<br />
Tage zählt, und einer neuen Komposition von Moritz Eggert,<br />
der immer wieder mit höchst kreativen Ideen und ungewöhnlichen<br />
Werken wie der Oper »Freax« oder dem Fußball-Oratorium »Die<br />
Tiefe des Raumes« überrascht.<br />
Schon jetzt als Ausnahmestimme bezeichnet nimmt im folgenden<br />
Rising-Stars-Konzert die französische Sopranistin Axelle Fanyo ihr<br />
Publikum mit auf eine Reise in die Welt der französischen Mélodies,<br />
der amerikanischen Songs und des Kunstliedes. Ihr Partner<br />
am Klavier ist der in Florida geborene Kunal Lahiry, der in Berlin<br />
Liedgestaltung bei dem fast schon legendären Liedpianisten Wolfram<br />
Rieger studiert hat. Der Saisonabschluss gehört dann dem<br />
Schotten Sean Shibe, der als einer der aktuell vielversprechendsten<br />
Gitarristen gilt – und ein bisschen verrückt, im besten Sinne des<br />
Wortes, ist er auch: Hildegard von Bingen steht bei im ganz selbstverständlich<br />
neben Chick Corea, Bill Evans neben Olivier Messiaen.<br />
Damit steht er stellvertretend für eine jungen Generation von<br />
Künstlerinnen und -künstlern, die im Konzertbetrieb selbstbewusst<br />
eigene und neue Wege gehen.<br />
Bjørn Woll<br />
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AUF EINE KLANGREISE<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserem<br />
C. Bechstein Centrum Köln.<br />
C. Bechstein Centrum Köln GmbH<br />
Glockengasse 6 „In den Opern Passagen“· D-50667 Köln<br />
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Foto: C. Bechstein Concert B-212<br />
Konzerttermine<br />
Sonntag, 3. September <strong>2023</strong>, 16:00<br />
Nominiert von Kölner Philharmonie und Elbhilharmonie & Laeiszhalle Hamburg<br />
Mathis Stier Fagott<br />
Rie Akamatsu Klavier und Cembalo<br />
Mit Werken von Philipp F. Boeddecker, Paula Matthusen, Maria Sigfúsdóttir,<br />
Camille Saint-Saëns, und Daniel Schnyder<br />
Sonntag, 22. Oktober <strong>2023</strong>, 16:00<br />
Nominiert von MÜPA Budapest<br />
Júlia Pusker Violine<br />
Christia Hudziy Klavier<br />
Mit Werken von Eugène Ysaÿe, Sergej Prokofjew, Béla Bartók, Eric Tanguy<br />
und Franz Schubert<br />
Sonntag, 26. November <strong>2023</strong>, 18:00<br />
Nominiert von BOZAR Brüssel<br />
Sonoro Quartet<br />
Mona Verhas Violine<br />
Jeroen De Beer Violine<br />
Séamus Hickey Viola<br />
N.N. Violoncello<br />
Abo »Rising Stars«<br />
€ 111,– | 54,– | 6 Konzerte<br />
Abo-Beratung und -Verkauf über die Abo-Hotline 0221 204 08 204<br />
und über koelner-philharmonie.de/abonnements/<br />
Samstag, 20. Januar 2024, 16:00<br />
Nominiert von Konzerthaus Dortmund und Festspielhaus Baden-Baden<br />
Sebastian Heindl Orgel<br />
Mit Werken von Johann Sebastian Bach, Sofia Gubaidulina, Sebastian Heindl<br />
und Moritz Eggert<br />
Sonntag, 18. Februar 2024, 16:00<br />
Nominiert von Cité de la Musique – Philharmonie de Paris und<br />
Auditorium de Lyon<br />
Axelle Fanyo Sopran<br />
Kunal Lahiry Klavier<br />
Werke von Arnold Schoenberg, Aaron Copland, Maurice Ravel,<br />
Sofia Avramidou u.a.<br />
Sonntag, 2. Juni 2024, 16:00<br />
Nominiert von The Barbican Centre<br />
Sean Shibe Gitarre<br />
Im<br />
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SCHLOSS<br />
KONZERTE<br />
6. 5.– 25. 6.<br />
KONZERT<br />
SAISON<br />
<strong>2023</strong><br />
HAYDN<br />
FESTIVAL<br />
4 . –1 3 . 8.<br />
BACH<br />
UM VIER<br />
1 5 .1 0. – 4 . 2 .<br />
Mit Werken von Annelies van Parys, Béla Bartók, Vinthya Perinpanathan und<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Mit Werken von Johann Sebastian Bach, Augustin Barrios Mangore, Heitor<br />
Villa-Lobos, Harrison Birtwistle, François Couperin, Thomas Adès u. a.<br />
TICKETS & INFOS<br />
WWW.SCHLOSSKONZERTE.DE
Porträt<br />
Verwandte<br />
Seelen<br />
Martha Argerich und Daniel Barenboim<br />
sind seit Kindertagen musikalische Weggefährten<br />
Martha Argerich<br />
Als Kinder spielten sie gemeinsam – unter dem Flügel. Er war sieben,<br />
sie anderthalb Jahre älter. Jeden Freitag wurden sie von ihren Eltern<br />
zu Kammermusik-Matineen in Buenos Aires mitgenommen. Im Haus<br />
eines reichen Geschäftsmannes und Gönners gaben sich Stars wie<br />
Walter Gieseking, Artur Rubinstein und Claudio Arrau die Klinke in die<br />
Hand. Die beiden Wunderkinder sollten dem illustren Publikum vorspielen.<br />
Doch während der kleine Daniel seinen Auftritt genoss, hatte<br />
Martha große Scheu, vor Publikum in die Tasten zu greifen. Lampenfieber<br />
plagt sie noch heute, auch wenn die Pianistin längst eine Weltkarriere<br />
absolviert hat – ebenso wie ihr Freund aus Kindertagen. Heute<br />
sagt Daniel Barenboim neidlos über Martha Argerich: »Ihr Klavierspiel<br />
ist besser als meines«.<br />
Technische Grenzen hat sie nie gekannt; schon die Elfjährige debütiert<br />
im Teatro Colón, wenig später dann die prägende Begegnung<br />
mit dem späteren Lehrer und Mentor Friedrich Gulda, der ihre enorme<br />
Begabung erkennt – wozu auch ein phänomenales Gedächtnis gehört.<br />
Er bezeichnet sie als »eine Wilde, eine Verrückte«, erkennt aber in<br />
dem »Mädel«, das schon alles konnte, womöglich auch eine verwandte<br />
Seele. Noch als Teenager gewinnt die Argentinierin hochkarätige<br />
Wettbewerbe, der internationale Durchbruch aber gelingt ihr 1965 in<br />
Warschau mit dem Gewinn des Chopin-Wettbewerbs. Auf dem Programm<br />
steht in der entscheidenden Finalrunde das elegische Konzert<br />
Nr. 1 in e-Moll von Frédéric Chopin, mit dem Martha Argerich nun<br />
wieder in Köln zu ihren Wurzeln zurückkehren wird. Was sich damals<br />
ereignete, sollte sich bei unzähligen weiteren Konzerten wiederholen:<br />
Sobald ihre Hände über die Tastatur tanzten, »verfiel der Saal in eine<br />
Art Trancezustand«, wie Argerichs Biograph Olivier Bellamy schildert.<br />
Ihre charismatische Ausstrahlung und ihre brillante Kraft, ihr<br />
vulkanisches Temperament, gepaart mit lyrischem Feingefühl, ziehen<br />
das Publikum in den Bann. <strong>Das</strong> will die Grande Dame des Klaviers<br />
allerdings nicht mehr solistisch erleben; in dieser Rolle habe sie<br />
sich immer »wie ein Insekt unter der Lampe« gefühlt, klagt Martha<br />
Argerich. Stattdessen schart sie auf dem Podium gern Freunde um<br />
sich. So wie Daniel Barenboim, den einstigen Spielkameraden, der<br />
zum Weltbürger und musikalischen Visionär avanciert ist, in seiner<br />
Doppelbegabung als Pianist und Dirigent gleichermaßen gefragt.<br />
Seit einem Vierteljahrhundert treten die beiden regelmäßig gemeinsam<br />
auf. Ihre innige Vertrautheit findet eine Resonanz auch in der<br />
Konzerttermin<br />
Samstag, 12. August <strong>2023</strong>, 20:00<br />
»Herzenssache«<br />
Martha Argerich Klavier<br />
West-Eastern Divan Orchestra<br />
Daniel Barenboim Dirigent<br />
Frédéric Chopin Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 e-Moll op. 11<br />
Johannes Brahms Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Beziehung zum West-Eastern Divan Orchestra, das Martha Argerich<br />
zum Ehrenmitglied ernannt hat.<br />
1999 von Daniel Barenboim und dem Literaturwissenschaftler<br />
Edward Said gegründet vereint das Ensemble junge Musikerinnen<br />
und Musiker aus Israel, Palästina und anderen Nahost-Staaten. Aus<br />
bescheidenen Anfängen – viele der Jugendlichen hatten damals<br />
noch nie in einem Orchester gespielt – entwickelte sich ein Profi-<br />
Klangkörper. Für Barenboim ist es angesichts der politischen Verhältnisse<br />
ein Wunder, dass er überhaupt noch existiert. So ist auch jedes<br />
Konzert des West-Eastern Divan Orchestra ein Ereignis. Diesmal heiter<br />
gefärbt mit der Sinfonie Nr. 2 von Johannes Brahms, aus der dem<br />
Zuhörer »blauer Himmel, Quellenrieseln, Sonnenschein und kühler,<br />
grüner Schatten« entgegen töne, so empfand es ein Freund des<br />
Komponisten. Und im Dialog mit Martha Argerich widmet sich das<br />
Ensemble dem Werk eines Komponisten, der für die Musikerin ein<br />
geliebter Fixstern geblieben ist. Ihn lässt sie mit energetischem Zugriff<br />
ebenso wie mit untrüglichem Stilgefühl immer wieder aufs Neue<br />
erstrahlen. Denn wie sie selbst sagt: »Wenn ich eine Zeitlang keinen<br />
Chopin spiele, fühle ich mich nicht als Pianistin«. Annette Schroeder<br />
Am Hofe Charles<br />
des… Zweiten<br />
Komponist und Werktitel gesucht<br />
Seine Geburt liegt so lange zurück, dass das Jahr oft mit Fragezeichen<br />
angegeben wird. An seinem Sterbejahr gibt es keinen Zweifel, war er<br />
doch nach – wahrscheinlich – 55 Lebensjahren der angesehenste Komponist<br />
des Landes. Angefangen hatte er als Chorknabe im Kirchenchor.<br />
Sein Instrument wurde die Orgel. Der selbstbewusste Orgelstudent verewigte<br />
sich in der Kathedrale seiner Heimatgemeinde durch Schnitzen<br />
seiner Initialen in den steinernen Orgelprospekt – ob man sie heute noch<br />
dort finden kann? Nicht von Dauer war jedenfalls seine Religionszugehörigkeit:<br />
Während eines Aufenthalts in Den Haag, wohin er im Gefolge<br />
der königlichen Familie zu Beginn des Bürgerkriegs exiliert war, konvertierte<br />
der anglikanisch Getaufte zum Katholizismus. Zurück in England<br />
komponierte er etliche Kammermusikwerke, die er akribisch in einem<br />
Buch sammelte und überarbeitete und von denen viele öffentlich aufgeführt<br />
wurden. Die einzige von der Regierung erlaubte Form der Bühnenwerke<br />
zu dieser Zeit waren, im Gegensatz zu der in Italien und Frankreich<br />
bereits weit entwickelten Operntradition, Musikdramen. Ein solches,<br />
eine sogenannte »Halboper« schrieb der zum privaten Hofkomponisten<br />
Beförderte, der bereits die Musik zur Krönung Charles II. komponiert<br />
hatte, im Auftrag des Königs. <strong>Das</strong> neue Werk, in dem es von Göttern,<br />
Teufeln und Luftgeistern nur so wimmelt und dessen Bühnengrundlage<br />
eine Ballett-Tragödie u. a. von Molière ist, war auch eine Art Kräftemessen<br />
zwischen Charles II. und dem zur Schau gestellten Prunk seines<br />
Cousins, Ludwig IV. Zwei Jahre nach Vollendung der Komposition, mit<br />
der das diesjährige Festival FEL!X in der Kölner Philharmonie eröffnet<br />
wird, starb der Komponist und die Trauer war groß. Nicht nur bei Hofe<br />
und in der Bevölkerung, sondern auch unter den Musikern seiner Zeit.<br />
Kein Geringerer als Henry Purcell wurde Nachfolger des Verstorbenen<br />
als Organist in Westminster Abbey, wo vor wenigen Tagen, im Mai <strong>2023</strong>,<br />
König Charles III. gekrönt wurde!<br />
Wie heißt der Komponist und wie sein Werk, dessen Titel bis auf den<br />
letzten Buchstaben identisch ist mit dem eines der berühmtesten Filme<br />
Alfred Hitchcocks …? wil<br />
Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 13.07.<strong>2023</strong> unter dem Stichwort »Rätselhafte<br />
Philharmonie« an die KölnMusik GmbH, Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln oder<br />
per E-Mail (mit Angabe Ihrer Postanschrift) an feedback@koelnmusik.de. Unter<br />
den richtigen Einsendungen verlosen wir 3 x 2 Tickets für das Konzert »La lotta<br />
d’Hercole con Acheloo« im Rahmen von FEL!X am 17.8. um 20 Uhr.<br />
Des letzten Rätsels Lösung: Benjamin Britten.<br />
74 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> 75
Alexander Melnikov<br />
Ein<br />
Universalist<br />
Alexander Melnikov als Porträt-Künstler<br />
Er ist vom Typ her eher still, fast scheu. Doch seine fantastische<br />
Spürnase ist permanent in Lauerstellung. Wenn Alexander Melnikov<br />
irgendwo außergewöhnliche Flügel wittert, nimmt er sofort die<br />
Fährte auf. Daher gilt er völlig zu Recht als einer der universellsten<br />
Pianisten der Welt.<br />
Dabei hat er keine adäquate Ausbildung! <strong>Das</strong> wäre natürlich eine<br />
verknappte und damit falsche Darstellung. Dennoch: In gewisser<br />
Weise ist Melnikov ein Autodidakt. Zwar ist er ausgebildeter Pianist<br />
– er hat in seiner Heimatstadt Moskau studiert –, doch hat er,<br />
von einzelnen Kursen abgesehen, das Spiel an historischen Tasteninstrumenten<br />
nie systematisch erlernt. Vieles war learning by<br />
doing. Dennoch gibt es heute nur wenige Pianistinnen und Pianisten,<br />
die sich, gerade was das Thema Vielseitigkeit betrifft, mit<br />
ihm messen könnten. Melnikov kennt und beherrscht eine Vielzahl<br />
von Tasteninstrumenten, so dass seine Konzerte immer wieder einmaligen<br />
Entdeckungstouren gleichen. Bescheiden gesteht er: »Ich<br />
habe immer das Gefühl, zu wenig zu wissen. Ich habe anfangs sehr<br />
viel ausprobiert. Ich war ungefähr 18, 19 Jahre alt, als ich mit einem<br />
Geiger zusammenkam, der sich brennend für die so genannte<br />
›historische Aufführungspraxis‹ interessierte – ein prägender Anstoß.«<br />
Melnikov besorgte sich zunächst damals verfügbare Aufnahmen.<br />
»Ich war stark beeindruckt, wie frei man diese Musik<br />
spielen kann. In aller Naivität habe ich anfangs vieles ausprobiert.<br />
Vieles war natürlich auch falsch. Aber meine Neugierde hat<br />
mich immer weitergetrieben.« So weit, dass sich Melnikov, ob am<br />
Cembalo oder am modernen Konzertflügel, inzwischen an denkbar<br />
vielen Instrumenten zu Hause fühlt – und damit auch in den<br />
unterschiedlichsten Epochen. Ob Bachs Barock oder Schnittkes<br />
Klangspekulationen im 20. Jahrhundert, ob klassischer Mozart,<br />
die Romantiker oder frühe Modernisten – Melnikov kennt all ihre<br />
Verlockungen und Herausforderungen.<br />
Damit ist bereits ein weiteres Merkmal seiner Kunst umrissen:<br />
Alexander Melnikov als Universalist zu bezeichnen gilt nicht nur<br />
für die Wahl geeigneter Instrumente, nicht nur für seine Kenntnis<br />
unterschiedlicher Stilformen, ebenso bewandert ist er in allen zentralen<br />
Gattungen. Gerade an der Seite von Geigerin Isabelle Faust<br />
hat er große Felder der Kammermusik durchschritten. »Meine erste<br />
CD habe ich gemacht, weil mich Isabelle unbedingt als Duopartner<br />
haben wollte.« Eine Erfolgsgeschichte mit Langzeitwirkung. Auch<br />
die Produktionen mit dem Cellisten Jean-Guihen Queyras zählen<br />
zu den Besten, und oft spielen sie zu dritt, so auch im Rahmen<br />
der Porträt-Konzerte in der Kölner Philharmonie. Als Solist mit<br />
Orchester wird Melnikov an drei Abenden Konzerte von Mozart,<br />
Mendelssohn und Ligeti aufführen. Schließlich präsentiert er ein<br />
Recital, das allein den Klavierwerken von Sergej Rachmaninow<br />
gewidmet ist.<br />
Konzerttermine<br />
Mittwoch, 20. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Porträt Alexander Melnikov: Ligeti und Mozart 1<br />
Isabelle Faust Violine<br />
Alexander Melnikov Klavier<br />
Les Siècles<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
György Ligeti Concert Românesc für Orchester<br />
Konzert für Violine und Orchester<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester A-Dur KV 488<br />
Sinfonie C-Dur KV 551 »Jupiter-Sinfonie«<br />
Sonntag, 24. September <strong>2023</strong>, 18:00<br />
Porträt Alexander Melnikov: Ligeti und Mozart 2<br />
Isabelle Faust Violine<br />
Alexander Melnikov Klavier<br />
Les Siècles<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
György Ligeti Kammerkonzert für 13 Instrumentalisten<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Violine und Orchester Nr. 3 G-Dur KV 216<br />
Sinfonie D-Dur KV 385 »Haffner-Sinfonie«<br />
Mittwoch, 10. Januar 2024, 20:00<br />
Porträt Alexander Melnikov: Klavier und Orchester<br />
Alexander Melnikov Klavier<br />
Mahler Chamber Orchestra<br />
Maxim Emelyanychev Dirigent<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Ballettmusik zur Oper »Idomeneo« KV 367 für Orchester<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 d-Moll op. 40<br />
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92<br />
Sonntag, 7. April 2024, 11:00<br />
Porträt Alexander Melnikov: Melnikov & Friends<br />
Isabelle Faust Violine<br />
Jean-Guihen Queyras Violoncello<br />
Alexander Melnikov Klavier<br />
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36 – Bearbeitung für Violine,<br />
Violoncello und Klavier (Authentizität der Bearbeitung nicht gesichert)<br />
Elliott Carter Epigrams für Klavier, Violine und Violoncello<br />
Antonín Dvořák Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 4 e-Moll op. 90 B 166<br />
»Dumky«<br />
Mittwoch, 3. Juli 2024, 20:00<br />
Porträt Alexander Melnikov: Solo<br />
Alexander Melnikov Klavier<br />
Sergej Rachmaninow Variations sur un thème de Corelli (La Folia) op. 42<br />
Variations sur un thème de F. Chopin op. 22<br />
Études-Tableaux op. 39<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Bei diesen Auftritten erleben wir Alexander Melnikov in erster Linie<br />
am modernen Konzertflügel. »Streicher«, gibt er zu, »sind es<br />
gewöhnt, viele Jahre auf einem einzigen Instrument zu spielen.<br />
Wir Pianisten haben es da nicht ganz so leicht.« Doch betont er<br />
nicht nur die »Unterschiede zwischen alten und neuen Instrumenten,<br />
auch die modernen Flügel sind bei weitem nicht alle identisch.«<br />
Melnikov besitzt nicht nur Technik und Gehör, um all diese<br />
Instrumente hineinzuhorchen, er scheint auch ein Gespür dafür<br />
zu besitzen, ihre jeweilige Seele zum Klingen zu bringen. Ein<br />
Ausnahme-Pianist, ohne jedes Stargehabe. Christov Vratz<br />
76 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> 77
T<br />
KARTENKAUF<br />
GUT ZU WISSEN<br />
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koelner-philharmonie.de<br />
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Kurt-Hackenberg-Platz / Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
gegenüber der Kölner Philharmonie<br />
Montag – Samstag 12:00-20:00 Uhr<br />
und jeweils zwei Stunden vor Konzertbeginn<br />
Bitte beachten Sie, dass in der Konzertkasse nur<br />
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Akzeptiert werden alle Giro- und Kreditkarten sowie<br />
Apple Pay und Google Pay.<br />
Der Weg von der Kölner Philharmonie bis zur Konzertund<br />
Tageskasse ist barrierefrei.<br />
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Kurt Hackenberg-Platz / Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
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Vorverkauf<br />
Seit dem 23. März sind die Abonnements buchbar.<br />
Alle weiteren frei verkäuflichen Konzerte der KölnMusik<br />
werden am 17. Mai veröffentlicht.<br />
25. Mai: Vorverkaufsstart für die Konzerte von August<br />
bis Oktober.<br />
9. Mai: Vorverkaufsstart für die Veranstaltungen des<br />
Originalklang-Festivals FEL!X<br />
Kartenpreise<br />
Alle Preise sind Endpreise, inklusive aller Gebühren.<br />
Tages- / Abendkasse<br />
Die Konzertkasse am Kurt-Hackenberg-Platz /Ecke<br />
Bechergasse öffnet 2 Stunden vor Konzertbeginn, dort<br />
können Sie noch Tickets im Vorverkauf erwerben. Stehplatzkarten<br />
sind ab 2 Stunden vor Konzertbeginn erhältlich,<br />
auch online auf koelner-philharmonie.de.<br />
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Bei Konzerten der KölnMusik erhalten Schüler,<br />
Studierende (unter 29 Jahre), Auszubildende,<br />
Schwer behinderte und Köln-Pass-Inhaber in der Regel<br />
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Der Ermäßigungsnachweis ist beim Kauf der Karte<br />
und Einlass in den Saal unaufgefordert vorzuzeigen.<br />
Fahrausweise<br />
Ihre Eintrittskarte ist zugleich Hin- und Rückfahrkarte im<br />
Verkehrsverbund Rhein-Sieg. Die Hinfahrt darf frühestens<br />
vier Stunden vor Beginn der Veranstaltung angetreten<br />
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Uhr des Folgetages abgeschlossen sein, wenn am<br />
Abend keine Züge mehr verkehren. Im Hinblick auf die<br />
Gültigkeitsdauer der Fahrscheinberechtigung vor und<br />
nach der Veranstaltung gelten die Bestimmungen des<br />
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datenschutz/, wie wir Ihre Daten verarbeiten und<br />
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I<br />
II<br />
B E<br />
R<br />
I<br />
G<br />
A C D F<br />
K<br />
H<br />
A<br />
U<br />
L<br />
C<br />
III G H L M N Q auch Seitenplätze A * D *<br />
IV I K O P<br />
V T * º Y * º<br />
VI U * º X * º<br />
Z <br />
R S<br />
KONZERTSAAL<br />
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Unseren Konzertsaal finden Sie in der Bischofsgartenstraße<br />
1, 50667 Köln im Schatten des Kölner<br />
Doms.<br />
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Besucher in den Blöcken C und F kommen schneller<br />
ins Foyer, wenn sie die oberen Ausgänge benutzen!<br />
Gehbehinderte brauchen für die X- und Y-Balkone<br />
jeweils nur neun Stufen zu überwinden. Die Plätze in<br />
Block Z erreichen Sie mit einem Aufzug. Bitte halten<br />
Sie den auf Ihrer Eintrittskarte vermerkten Platz ein.<br />
B<br />
Z<br />
Y<br />
X<br />
E<br />
F<br />
Q<br />
D<br />
N<br />
auch Reihe 32 und 33 LQ<br />
P<br />
auch Seitenplätze GM<br />
Reihe 29 und 30 IKOP<br />
Balkone<br />
Chorempore mit Rollstuhlplätzen<br />
(Reihe 4 º )<br />
Stehplätze und Rollstuhlplätze<br />
* In diesen Blöcken kann es Sichtbehinderungen geben.<br />
º Diese Plätze werden nicht bei allen Konzerten angeboten.<br />
M<br />
O<br />
S<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
ist die Zeitschrift der Kölner Philharmonie und erscheint<br />
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<strong>Das</strong> Heft ist im Abonnement für € 16,– im Postversand zu<br />
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Herausgeber<br />
Kölner Philharmonie, KölnMusik GmbH,<br />
Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln<br />
V.i.S.d.P.<br />
Louwrens Langevoort, Intendant<br />
Redaktion<br />
Gesa Köhne, mit Beiträgen von Oliver Binder, Helge<br />
Birkelbach, Jan Boecker, Miriam Brück, Friso van<br />
Daalen, Sonja Dennhöfer, Robert Eisinger, Dorle<br />
Ellmers, Guido Fischer, Tilman Fischer, Susanne<br />
Göllner, Reinhard Köchl, Martin Laurentius, Theresa<br />
De Luca (tdl), Philipp Möller, Jürgen Ostmann,<br />
Annette Schroeder, Yvonne Schröder, Silke Ufer,<br />
Mario-Felix Vogt, Christoph Vratz, Anke Wildhusen<br />
(wil), Bjoern Woll.<br />
Gestaltung und Layout<br />
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www.mwk-koeln.de<br />
Druck<br />
Die Wattenscheider Medien Vertriebs GmbH, Bochum<br />
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Ute Singer, Ralf Zimmermann<br />
Fon: 0221 - 12 34 35 · Fax: 0221 - 82 00 925<br />
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Rechteinhaber (Motiv)<br />
Titel: Kamil Pionkowski<br />
S. 40: Thomas Rabsch (o.)<br />
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Dario Acosta<br />
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Gisela Schenker (u. l.)<br />
S. 48: Studio Süd/<br />
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Dario Acosta (o .r.)<br />
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S. 6: Jiyang Chen<br />
S. 51: Clemens Tiefenthaler<br />
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koelnticket.de/raderbergkonzerte oder an der Abendkasse<br />
1. Konzert<br />
Di., 17. 10. <strong>2023</strong>, 20.00 Uhr<br />
Ensemble der Kronberg Academy<br />
Franz Schubert | Pablo Casals<br />
Gabriel Fauré | Johannes Brahms<br />
2. Konzert<br />
Di., 7. 11. <strong>2023</strong>, 20.00 Uhr<br />
Yumeka Nakagawa, Klavier<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Claude Debussy | Béla Bartók<br />
Frédéric Chopin<br />
3. Konzert<br />
Di., 5. 12. <strong>2023</strong>, 20.00 Uhr<br />
Joolaee-Trio<br />
Johann Sebastian Bach | Béla Bartók<br />
Misagh Joolaee | Schaghajegh Nosrati<br />
4. Konzert<br />
Di., 16. 1. 2024, 20.00 Uhr<br />
Barbican Quartet<br />
Leoš Janáček | Joy Lisney<br />
Robert Schumann<br />
5. Konzert<br />
Di., 20. 2. 2024, 20.00 Uhr<br />
Alina Wunderlin, Sopran<br />
Ulrich Eisenlohr, Klavier<br />
Teodor Rusu, Violoncello<br />
Lieder von Lili Boulanger | André Previn<br />
Lee Hoiby u.a.<br />
6. Konzert<br />
Di., 12. 3. 2024, 20.00 Uhr<br />
Monet-Quintett<br />
Paul Taffanel | Richard Dubugnon<br />
Gustav Holst | Jean Françaix<br />
deutschlandfunk.de<br />
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