Das tapfere Schneiderlein
Ein kurzer Auszug aus dem Kinderbuch. Das berühmte Märchen vom tapferen Schneiderlein. Roberto Schneider hat es neu gereimt und gemalt. Erschienen im Jenal-Schneider Verlag,Mainz.
Ein kurzer Auszug aus dem Kinderbuch. Das berühmte Märchen vom tapferen Schneiderlein. Roberto Schneider hat es neu gereimt und gemalt. Erschienen im Jenal-Schneider Verlag,Mainz.
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Roberto Schneider<br />
<strong>Das</strong> <strong>tapfere</strong> <strong>Schneiderlein</strong><br />
„Siebene auf einen Streich“<br />
Märchen<br />
mal<br />
anders<br />
Ein gereimtes Märchen<br />
frei nach den Gebrüdern Grimm
<strong>Das</strong> <strong>tapfere</strong> <strong>Schneiderlein</strong><br />
„Siebene auf einen Streich“<br />
Ein gereimtes Märchen<br />
frei nach den Gebrüdern Grimm<br />
Gesamtkonzept,<br />
Illustration und Text:<br />
Roberto Schneider<br />
Redaktion und Lektorat:<br />
Anna Schneider (Hamburg)<br />
Hermann Götz (Mainz)<br />
Nicole Jenal-Schneider, Papierschneiderei (Mainz)<br />
Layout: R.Schneider, Jenal-Schneider-Produktion (JSP)<br />
Druck: Digital.<br />
ISBN: 978-3-940-23-8<br />
© 2019 Jenal-Schneider Kultur Verlag, Mainz<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
Unsere gesamten lieferbaren Produkte und weitere<br />
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CDs, DVDs und auch zukünftigen Veröffentlichungen<br />
finden Sie unter: www.JenalSchneiderVerlag.de
<strong>Das</strong> <strong>tapfere</strong> <strong>Schneiderlein</strong><br />
Es war einmal ein <strong>Schneiderlein</strong>,<br />
das wollte ti-ta-tapfer sein.<br />
Auf seinem Bi-Ba-Butterbrot<br />
schlug es sieben Fliegen tot.
Überrascht von dieser Heldentat<br />
legt es auf Schni-Schna-Schneiderart,<br />
mit Nadel, Faden, Stich auf Stich,<br />
den Gürtel auf den Schneidertisch.<br />
Nimmt Worte dieser Tat sogleich<br />
„si-sa-siebene auf einen Streich“.<br />
Genäht wird nur der halbe Satz,<br />
denn auf dem Gürtel fehlt der Platz.
So reist der Schneider stolz durch‘s Land<br />
mit seinem Gürtel am Gewand.<br />
Sogar der König hörte gar,<br />
daß er so mi-ma-mutig war<br />
und prüfte auch ob seine List<br />
eine ganz besond‘re ist.<br />
Er spricht zum Schni-Schna-<strong>Schneiderlein</strong>:<br />
„Du darfst im Schloss mein Gast heut‘ sein,<br />
mit deinem edlen Mut noch bleiben<br />
und zwei Riesen hier vertreiben.<br />
Diese gilt es zu besiegen,<br />
da sie unser Land bekriegen.“
Wem es gelingt und wer sich traut,<br />
bekommt meine Tochter hier zur Braut<br />
und obendrein, das sag ich gleich<br />
mein hi-ha-halbes Königreich.
Wohlgemut und gleich als bald<br />
reitet das <strong>Schneiderlein</strong> zum Wald<br />
und versteckt sich dort im Baum geschwind<br />
unter dem zwei Ri-Ra-Riesen sind.<br />
Beide schlafen tief und fest<br />
nur der Schneider im geheimen Nest<br />
wirft mit gutem Augenmaße<br />
Steinchen auf die Riesennase.
Der erste Riese wird nun wach<br />
durch Steine aus dem Blätterdach.<br />
Fasst sich an‘s Ni-Na-Nasenbein:<br />
„Wer könnte das gewesen sein?“<br />
Er rüttelt seinen Freund empört,<br />
der vermeintlich seinen Schlaf so stört.
Der zweite Riese aufgeschreckt<br />
sagt, er habe ihn doch nicht geweckt.<br />
Es könnte ein Versehen sein<br />
und beide schlafen wieder ein.<br />
Sie schnarchen laut und schlummern fest,<br />
doch der Schneider im Geäst,<br />
läßt die beiden nicht lang ruhen,<br />
klettert mit den Schneiderschuhen<br />
näher an die Riesen dran.<br />
Und er wirft nun dann und wann,<br />
erst einen und den zweiten Stein,<br />
jedem auf das Nasenbein.
Er weckt sie aus den Riesenträumen<br />
und schließlich zanken sie zu zweit,<br />
erschlagen sich mit Riesen-Bäumen,<br />
in ihrem Ri-Ra-Riesenstreit.
<strong>Das</strong> <strong>Schneiderlein</strong> ist fein heraus,<br />
reitet zurück zum Königshaus<br />
und es ist im ganzen Land<br />
bereits die große Tat bekannt.<br />
Der König dankt ihm für den Mut<br />
doch es bleibt nicht beim Gelobe.<br />
Der Schneider nimmt erneut den Hut<br />
für eine zweite Königsprobe.<br />
Diesmal wird ihm zugeschrieben<br />
ein wildes Einhorn zu besiegen,<br />
daß hier im Walde jeden plagt,<br />
der sich in seine Nähe wagt.<br />
Gesagt, getan, der Schneider macht‘s<br />
und so geht er heimlich nachts,<br />
in den di-da-dunklen Wald<br />
und stellt sich in den Hinterhalt.
<strong>Das</strong> Einhorn bebt mit großen Nüstern,<br />
es hat den Schneider schnell entdeckt.<br />
Doch diesmal ist er gar nicht schüchtern<br />
hat ihm die Zunge rausgestreckt.<br />
Er steht sogar, man glaubt es kaum<br />
ungeschützt vor einem Baum.
<strong>Das</strong> Einhorn rast im vollen Lauf<br />
auf den Schni-Schna-Schneider drauf.<br />
Doch trifft es nicht den Schneiderbauch,<br />
denn der Schneider hüpft nun auch,<br />
schnell weg vom Baum, mit viel Geschick<br />
und das im letzten Augenblick,<br />
gerade als das schnelle Pferd<br />
mit dem Horn ins Baumholz fährt.
So hat der Stoß nicht lang gedauert<br />
doch wie für immer eingemauert,<br />
steckt fest das Einhorn mit dem Dorn<br />
und seinem wi-wa-wilden Zorn.
Schon wirft der Schneider schnell den Strick<br />
dem Einhorn um das Halsgenick.<br />
Und mit der Axt dann Schlag auf Schlag<br />
haut er in des Baumes Mark,<br />
schlägt mal da und zieht mal hier<br />
befreit das festgebohrte Tier.<br />
Der Schneider nimmt am Strick das Pferd<br />
und hat es dem König vorgeführt.
Dieser lobt den Schneider sehr,<br />
und fragt: “Wo kommt dein Mut nur her?“<br />
Klopft ihm auf die Schulter drauf<br />
und gibt ihm die letzte Prüfung auf.
Der alte Köng erfährt nun leider<br />
sein Schwiegersohn ist nur ein Schneider,<br />
der mit Tücke und mit List<br />
jetzt ein Ki-Ka-König ist.
Traurig fragt die Tochter nun:<br />
“Vater! Was kann ich jetzt tun?<br />
Mein Gatte ist kein Kriegerheld,<br />
hat sich als Adel nur verstellt .“<br />
Der Vater sagt und denkt scharf nach:<br />
„Öffne nachts dein Schlafgemach<br />
und ich lasse ihn im Schlaf entführen,<br />
vorher mit den Seilen schnüren<br />
und mein stärkster Kriegerheld,<br />
schleppt ihn ans Ende dieser Welt!“
Wie geplant in dieser Nacht,<br />
öffnet die Königin ganz sacht,<br />
die Tür für diesen Überfall,<br />
ganz leise ohne Körperschall.<br />
So war der Plan, doch kurz danach,<br />
Geflüster in dem Schlafgemach.<br />
Durch die Gunst von einem Diener<br />
erfährt der Schneider den Verrat,<br />
verstellt sich nun wie ein Schlawiner<br />
und vereitelt die geheime Tat.
Der Schneider mit dem Königslohn<br />
besteigt nun endlich seinen Thron.
<strong>Das</strong> Glück ist diesmal nicht zu lindern,<br />
denn mit Frau und seinen Kindern<br />
lebt er gli-gla-glücklich lange Zeit<br />
bis in alle Ewigkeit.
Und wenn sie nicht gestorben sind<br />
dann heissen sie noch heute<br />
mit ihrem Namen <strong>Schneiderlein</strong><br />
wie alle <strong>tapfere</strong>n Leute<br />
E NDE...
Auf Wiedersehen<br />
bis zum nächsten Reim-Märchen<br />
von Roberto Schneider
<strong>Das</strong> <strong>tapfere</strong> <strong>Schneiderlein</strong><br />
„Siebene auf einen Streich“<br />
gereimt und illustriert von Roberto Schneider<br />
Im berühmten Märchen vom <strong>tapfere</strong>n <strong>Schneiderlein</strong><br />
werden zwei Riesen, das wilde Einhorn und das gefährliche<br />
Wildschwein überlistet. Als Belohnung dafür verspricht der König<br />
dem <strong>Schneiderlein</strong> die Prinzessin und sein halbes Königreich.<br />
Wie es wirklich war, steht in diesem schönen Reim-Märchen.<br />
„Beide schlafen tief und fest,<br />
nur der Schneider im geheimen Nest,<br />
wirft mit gutem Augenmaße,<br />
Steinchen auf die Riesennase.“<br />
„<strong>Das</strong> Einhorn rast im vollen Lauf<br />
auf den Schni-Schna-Schneider drauf.<br />
Doch trifft es nicht den Schneiderbauch,<br />
denn der Schneider hüpft nun auch,<br />
schnell weg vom Baum, mit viel Geschick<br />
und das im letzten Augenblick,<br />
gerade als das schnelle Pferd<br />
mit dem Horn ins Baumholz fährt.“<br />
„Er schließt das wi-wa-wilde Schwein,<br />
in die Waldkapelle ein,<br />
während er mit Wucht die Tür zu haut<br />
und das Schwein zum Fenster schaut“<br />
www.JenalSchneiderVerlag.de © 2019<br />
für Kinder ab 5 Jahre