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RE Regenerative Energien

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12 <strong>RE</strong> 6 | 2012<br />

Photovoltaik » Speicherung<br />

Displayansicht Conergy-Sonnenspeicher: Übersicht der Energieflüsse<br />

eignet, da hier lediglich ein Batteriespeichersystem<br />

ans Hausnetz angeschlossen<br />

werden muss. Allerdings muss auch in<br />

diesem Fall noch ein zusätzliches effizientes<br />

Energiemanagementsystem das Zusammenspiel<br />

zwischen Wechselrichter<br />

und Batteriespeichersystem regeln.<br />

Bei AC-Systemen unterscheidet man weiterhin<br />

zwischen Voll- und Nulleinspeisern.<br />

Volleinspeiser speisen ins öffentliche Netz.<br />

Allerdings bestehen die Netzbetreiber<br />

in der Regel auf einen kostenpflichtigen<br />

Ausbau des Netzanschlusses, da dieser<br />

die gleichzeitige Einspeisung der PV-Anlage<br />

und des Speichersystems gewährleisten<br />

muss.<br />

Nulleinspeiser vermeiden diesen kostspieligen<br />

Mehraufwand, indem sie keine<br />

Leistung ins Netz einspeisen. Allerdings<br />

können sie keinen bilanziellen Eigenverbrauch<br />

realisieren. Sie können nur Lasten<br />

bedienen, die an derselben Phase angeschlossen<br />

sind. Was bei einphasigen Geräten<br />

zu einer deutlich geringeren Eigenverbrauchssteigerung<br />

führt.<br />

Eine zweite Topologie, die sich ebenfalls<br />

für eine Nachrüstung eignet, ist der Anschluss<br />

der Batterie auf der Solargeneratorseite,<br />

zwischen Modulen und Wechselrichter.<br />

Auch hier gelten zunächst<br />

dieselben Einschränkungen wie beim AC-<br />

System: Das heißt, es muss ein Energiemanagementsystem<br />

installiert werden,<br />

welches beide Systeme miteinander koordiniert.<br />

Weiterhin kann die Leistung des MPP-Trackers<br />

unter der zusätzlichen Einwirkung<br />

des Batterieladereglers leiden, da dieser<br />

eine Kombination aus Batterie- und Solarspannung<br />

misst und regelt. Trotz dieser<br />

Nachteile ist der Gesamtwirkungsgrad<br />

eines solchen Systems rund 5 % höher als<br />

der von AC-gekoppelten Systemen.<br />

Die dritte Alternative ist die der Anbindung<br />

der Batterie direkt auf dem internen<br />

Zwischenkreis des Wechselrichters. Dieses<br />

Anschlussverfahren bedeutet zwar einen<br />

relativ hohen Integrationsgrad, was eine<br />

Nachrüstung von sogenannten „Altanlagen“<br />

nicht ermöglicht, allerdings hat eine<br />

solche Topologie auch entscheidende<br />

Vorteile: Zum einen ist der Wirkungsgrad<br />

wesentlich höher als bei einer AC-<br />

Anbindung. Des Weiteren erlaubt dieser<br />

integrierte Ansatz zusätzliche Effizienzsteigerungen.<br />

So kann beispielsweise der<br />

Batterieladeregler dazu verwendet werden,<br />

den Zwischenkreis des Wechselrichters<br />

so zu stabilisieren, dass dieser stets<br />

im optimalen Arbeitspunkt arbeitet.<br />

Der Sonnenspeicher<br />

Bereits vor vier Jahren starteten erste Forschungsprojekte,<br />

um entsprechende solare<br />

Speichermöglichkeiten zu entwickeln<br />

wie beispielsweise das Forschungsprojekt<br />

„Sol-Ion“, an dem neben der bis zum<br />

Frühjahr 2012 zur Conergy-Gruppe gehörenden<br />

Entwicklerschmiede Voltwerk<br />

Electronics unter anderem das Fraunhofer<br />

Institut sowie der französische Batterie-Hersteller<br />

Saft beteiligt waren. Die<br />

Entwicklerteams um Teamleiter Dr. Armin<br />

Schmiegel loteten zunächst einmal Anforderungen<br />

an einen Sonnenspeicher mit<br />

den vorhandenen Speichertechnologien<br />

aus. Als Weiterentwicklung aus diesem<br />

Projekt entstand der Conergy-Sonnenspeicher.<br />

Dieses System wurde speziell für<br />

die Steigerung von Eigenverbrauchsanteil<br />

und eigenem Strombedarf entwickelt.<br />

Die Analysen zeigten, dass neben der Verwendung<br />

einer Lithium-Ionen-Speichertechnologie,<br />

eine optimale Anbindung<br />

der Batterie sinnvoll ist. Daher entschied<br />

man sich für eine Anbindung der Batterie<br />

an den internen Zwischenkreis des<br />

Wechselrichters. Deshalb ist der daraus<br />

entwickelte Sonnenspeicher „intelligent“:<br />

das System analysiert sekundengenau<br />

den Anlagenertrag, den Verbrauch im<br />

Haushalt sowie den Ladezustand des<br />

Akkus. So optimiert das System die Energieflüsse,<br />

steigert die Effizienz, wählt automatisch<br />

die günstigste Option – und<br />

stellt zudem die Langlebigkeit des Akkus<br />

sicher. Der Batterieladeregler lädt so die<br />

von der Solaranlage produzierte Energie<br />

direkt aus dem Gleichstrom-Zwischenkreis<br />

(DC-Link) des Wechselrichters. So<br />

sorgt er dafür, dass der Gleichstrom direkt<br />

und mit minimalen Umwandlungsverlusten<br />

im Akku gespeichert wird. Zum Vergleich:<br />

Andere Geräte am Markt wandeln<br />

systembedingt den Strom auf dem Weg<br />

in die Batterie bereits zweimal um – von<br />

Gleichstrom in Wechselstrom und zurück.<br />

Durch den DC-Kreis benötigt das System<br />

keine zwei Wechselrichter. Dadurch ergibt<br />

sich beim Sonnenspeicher der wesentlich<br />

höhere Systemwirkungsgrad von 85 bis<br />

zu 92 %.<br />

Mit seiner Nennleistung von 5 kW sowie<br />

der Speicherkapazität von 8,8 bis zu<br />

13,2 kWh ist der Sonnenspeicher in drei<br />

unterschiedlichen Größen für einen Vier-<br />

Personen Haushalt ausgelegt und damit<br />

einer der größten Speicher am Markt. Bei<br />

der Anlagengröße gibt es jedoch keine<br />

Grenzen, es können theoretisch weitere<br />

Wechselrichter parallel geschaltet werden.<br />

Der „Sonnenspeicher“ befindet sich<br />

derzeit in der Testphase und wird unter<br />

Realbedingungen im Einsatz geprüft, bevor<br />

dann Ende 2012 der Weg frei ist für<br />

Sonne mitten in der Nacht. Die Markteinführung<br />

erfolgt voraussichtlich im Laufe<br />

des 4. Quartals 2012.<br />

Antje Stephan, Conergy AG<br />

Dr. Armin Schmiegel,<br />

Voltwerk Electronics GmbH

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