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Rede zur feierlichen Ehrung neuer Ashoka ... - Ashoka Deutschland

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Nein, Social Entrepreneurs müssen in <strong>Deutschland</strong> keine Steine<br />

aufeinander setzen, um Trinkwasserbrunnen zu bohren. Sie müssen<br />

unsere Gesellschaft im Kleinen neu verkitten. Sie schaffen neue<br />

Verbindungen zwischen Menschen und befähigen sie, decken neue<br />

Ressourcen auf, wo Andere nur Kosten sehen.<br />

Und weil ihre Lösungen so vielfältig sind, sozusagen aus der Mitte des<br />

Lebens, gibt es auch nicht eine typische Biographie eines Gründers. Sie<br />

kommen aus allen Winkeln der Gesellschaft, allen Altersgruppen, jedem<br />

Bildungshintergrund.<br />

4<br />

Man kann die Arbeit der neuen <strong>Ashoka</strong> Fellows, die wir gleich auszeichnen<br />

werden, auch als Antworten auf diese Probleme verstehen: Auf die<br />

Isolation wirtschaftlich Gescheiterter, auf das Wegsehen und<br />

Wegdelegieren bei Gewalt an Kindern, auf die Entfremdung zwischen<br />

Schule, Eltern und Schülern, auf die Gleichgültigkeit gegenüber<br />

Gehörlosen, die am Leben teilnehmen wollen.<br />

Und sie sind nicht allein. Woanders auf der Welt lösen Sozialunternehmer<br />

ähnliche Probleme: In Irland verbindet die pensionierte<br />

Krankenschwester Mary Nally (Third Age) vereinsamende alte Menschen<br />

und Einwanderer ohne Anschluss, um sich gegenseitig zu unterstützen.<br />

Inzwischen bilden ihre Netzwerke eine Armee von Engagierten. In Indien<br />

baut der ehemalige Investmentbanker Vishal Talreja (Dream A Dream) mit<br />

Hunderten gleichgesinnter Ehrenamtlicher ein informelles<br />

Bildungssystem für Kinder, die von der Schule nicht erreicht werden. Und<br />

heute Abend lernen Sie noch die kanadische Lehrerin Mary Gordon<br />

kennen, die Grundschul-Klassenzimmer zu Orten emotionalen Lernens<br />

macht, indem Schüler Mütter mit ihren wachsenden Babys begleiten.<br />

Herausragende Sozialunternehmer gibt es in jeder Gesellschaft.<br />

Wann, wenn nicht jetzt, 2011, ist es Zeit für ein neues Selbstbewusstsein<br />

dieser Menschen und für uns als Sektor? Wir sind kein Reparaturbetrieb,<br />

kein Service-Center, kein Overhead. Sondern ein produktiver Sektor mit<br />

enormer Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Gesellschaft.<br />

In dieser Welt der Zahlen neigen wir dazu, nur das groß zu finden, was<br />

man messen kann, nur das wertvoll zu finden, was man kaufen kann. Auf<br />

Ihrer Einladung für diesen Abend ist Jean-Baptiste Molière zitiert "Die<br />

Dinge haben nur den Wert, den man ihnen verleiht". Welchen Wert geben<br />

wir der Arbeit dieser Sozialunternehmer?<br />

Die Standardantwort im Sozialsektor geben sogenannte „Kostenträger“<br />

jeden Tag. Aber ist es, ausgerechnet in diesem Jahr, angemessen,

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