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Die unendliche Geschichte einer Klietzer Sackgasse - in Klietz

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Geme<strong>in</strong>derat möchte Dauerstreit mit Grundstücksverkauf beenden<br />

<strong>Die</strong> <strong>unendliche</strong> <strong>Geschichte</strong><br />

<strong>e<strong>in</strong>er</strong> <strong><strong>Klietz</strong>er</strong> <strong>Sackgasse</strong><br />

Verärgerung über den Entwurf zum Landesentwicklungsplan<br />

Kontrastreicher konnte die letzte Sitzung des Geme<strong>in</strong>derates am 17. Dezember nicht<br />

verlaufen. Nach den leuchtenden Augen der Grundschulk<strong>in</strong>der, die den Rat mit<br />

fröhlichen Weihnachtsliedern erfreuten, mussten sich die Abgeordneten mit <strong>e<strong>in</strong>er</strong><br />

kritischen Stellungnahme zum 2. Entwuf des Landesentwicklungspanes ebenso herumschlagen<br />

wie mit der zähen Diskussion im Nachbarstreit um den Zugang zum<br />

Weg zwischen Genth<strong>in</strong>er- und Sandauer Straße.<br />

Nach mehreren nichtöffentlichen<br />

Beratungen zu dieser Thematik, <strong>in</strong><br />

denen auch die Entwidmung des<br />

Weges zwischen Genth<strong>in</strong>er und<br />

Sandauer Straße beschlossen worden<br />

war, musste nun erstmals öffentlich<br />

dazu verhandelt werden, so,<br />

wie es das Gesetz vorschreibt.<br />

E<strong>in</strong>ige Ratsmitglieder waren nach<br />

wie vor der Auffassung, dass es sich<br />

dabei im Grunde nicht um e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>teressierende Angelegenheit,<br />

sondern um e<strong>in</strong>en normalen<br />

Nachbarschaftsstreit zwischen zwei<br />

Anliegern dieses Weges handelt, der<br />

– wenn es denn gar nicht anders<br />

geht – von e<strong>in</strong>em Zivilgericht entschieden<br />

werden sollte. Es geht<br />

darum, ob Holztransporte auf dem<br />

Wegstück <strong>in</strong> Richtung Genth<strong>in</strong>er<br />

Straße erfolgen dürfen ohne die<br />

Anlieger zu belästigen.<br />

<strong>Die</strong> Mehrheit des Geme<strong>in</strong>derates<br />

war nun dafür, diesen Streit durch<br />

den Beschluss über die Entwidmung<br />

des Weges beizulegen, weil damit<br />

dann auch der Verkauf dieses Teilstücks<br />

an Privat möglich wird.<br />

In der Begründung zu dem nun<br />

rechtsgültigen Beschluss über die<br />

Entwidmung werden unter anderem<br />

die ger<strong>in</strong>ge Straßenbreite und die<br />

Tatsache erwähnt, dass es für diesen<br />

Weg seit Jahren ke<strong>in</strong> öffentliches<br />

Interesse mehr gibt.<br />

Ältere Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern der<br />

Geme<strong>in</strong>de werden sich sicherlich<br />

daran er<strong>in</strong>nern, dass dieser Weg<br />

häufig von Menschen genutzt wurde,<br />

die auf dem Weg vom Bahnhof nach<br />

Hause waren. Das ist nun aber bekanntlich<br />

seit mehr als 15 Jahren<br />

nicht mehr der Fall.<br />

Bevor es dann zur Abstimmung über<br />

den Verkauf des entwidmeten Weges<br />

an die Familie Ulrich kam, be<br />

mühten sich die Abgeordneten Mart<strong>in</strong>a<br />

Haertel und Jürgen Przybyla<br />

noch e<strong>in</strong>mal darum, e<strong>in</strong>e möglichst<br />

friedliche Lösung des andauernden<br />

Streites zu erreichen. Sie baten Dr.<br />

Bähne über die Möglichkeit e<strong>in</strong>es<br />

anderen Transportweges für as Holz<br />

nachzudenken, so zum Beispiel<br />

durch die Ausfahrt nach der Sandauer<br />

Straße. <strong>Die</strong>ser Vorschlag<br />

wurde strikt abgelehnt. Damit war<br />

der Weg frei für den mehrheitlich<br />

gefassten Beschluss über den Verkauf<br />

dieses Teilstückes an die Familie<br />

Ulrich<br />

<strong>Die</strong> Entwidmung , und damit der<br />

Verkauf, treten allerd<strong>in</strong>gs erst nach<br />

der dreimonatigen öffentlichen Bekanntmachung<br />

im Aushängekasten<br />

der Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Kraft. In dieser Zeit<br />

haben die E<strong>in</strong>wohner die Möglichkeit,<br />

ihre E<strong>in</strong>wände vorzubr<strong>in</strong>gen.<br />

Alles <strong>in</strong> allem e<strong>in</strong>e schwierige Aufgabe<br />

des Geme<strong>in</strong>derates, die nun<br />

hoffentlich den Nachbarschafts-streit<br />

beilegen kann.<br />

Vor dieser Geme<strong>in</strong>deratsitzung hatte<br />

es am 28. November e<strong>in</strong>e öffentliche<br />

Anhörung vor Ort gegeben, an der<br />

Geme<strong>in</strong>deräte und e<strong>in</strong>ige Anlieger<br />

teilgenommen hatten.<br />

Hier wurden verschiedene Argumente<br />

vorgebracht, mit denen gegen<br />

e<strong>in</strong>e Entwidmung des Weges gesprochen<br />

wurde.<br />

So hieß es unter anderem, die Entwidmung<br />

würde den Tourismus <strong>in</strong><br />

<strong>Klietz</strong> e<strong>in</strong>schränken und Wanderer<br />

zu Fuß und per Fahrrad daran h<strong>in</strong>dern,<br />

hier entlang zu gehen.<br />

Lesen Sie dazu bitte auch den<br />

Beitrag unseres „Lokalreporters“<br />

KIEKEMAL <strong>in</strong> dieser Ausgabe.<br />

Wie jeder weiß: Das ist der Platz für<br />

die Altglasconta<strong>in</strong>er und ke<strong>in</strong><br />

Stellplatz für Sperrmüll!<br />

E<strong>in</strong> Wanderweg für Touristen?<br />

Kohlekraftwerk jetzt im<br />

Landesentwicklungsplan<br />

verankert?!<br />

Mit großer Empörung registrierten<br />

die Geme<strong>in</strong>deratsmitglieder den<br />

zweiten Entwurf des Landesentwicklungsplanes<br />

für das Land Sachsen-<br />

Anhalt, der ab 2010 gelten soll.<br />

Im Vergleich zum ersten Entwurf ist<br />

hier die Absicht festgeschrieben,<br />

dass künftig auch Kraftwerke auf der<br />

Basis von fossilen Brennstoffen errichtet<br />

werden dürfen.<br />

Da hatten sich die Kohlekraftwerksgegner<br />

auch aus <strong>Klietz</strong> und Neuermark-Lübars<br />

schon gefreut, dass die<br />

Stadt Arneburg den zu diesem<br />

Zweck geänderten Flächennutzungsplan<br />

ad acta gelegt hatte.<br />

Sie müssen jetzt feststellen, dass<br />

dieser Rückzug offensichtlich<br />

nur e<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>te war und dass jetzt<br />

über die H<strong>in</strong>tertür Landesgesetz der<br />

Weg zum Bau <strong>in</strong> Arneburg frei gemacht<br />

werden soll.<br />

Selbstverständlich hat der <strong><strong>Klietz</strong>er</strong><br />

Geme<strong>in</strong>derat <strong>in</strong> s<strong>e<strong>in</strong>er</strong> Stellungnahme<br />

dieses Ans<strong>in</strong>nen abgelehnt.<br />

Im Übrigen hat nun auch jeder E<strong>in</strong>wohner<br />

noch das Recht, se<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung<br />

zum Entwurf des Landesplanes<br />

zu äußern.<br />

Entweder per Brief oder per Knopfdruck<br />

auf der Internetseite der Landesregierung<br />

unter<br />

http://lep.geocms.net/?page=4,100<br />

Der Geme<strong>in</strong>derat empfiehlt, auch<br />

diese Möglichkeit zu nutzen.<br />

<strong>Die</strong> Postanschrift lautet:M<strong>in</strong>isterium<br />

für Landesentwicklung und Verkehr,<br />

Referat 22, Turmschanzenstraße 30,<br />

39114 Magdeburg<br />

Herausgeber. Geme<strong>in</strong>derat, Tel. 238;<br />

Email:<br />

rathausanzeiger.klietz@onl<strong>in</strong>e.de Ersche<strong>in</strong>t<br />

jeweils nach Ratssitzungen und<br />

wird kostenlos an die Haushalte <strong>in</strong> allen<br />

Ortsteilen verteilt. Ke<strong>in</strong> Amtblatt. Aus<br />

Veröffentlichungen können ke<strong>in</strong>e<br />

Rechtsansprüche abgeleitet werden.<br />

Kostenlose private und gewerbliche<br />

Anzeigen s<strong>in</strong>d möglich, Leserbriefe erwünscht.<br />

Redaktion: Jürgen Przybyla<br />

(V.i.S.d.P) Tel: 41141

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