POPSCENE Juni 06/23

Du hast vor fünf Jahren die Kaffeerösterei
COMAME in St. Ingbert gegründet – ebenso
eine Erfolgsgeschichte wie der dazugehörige
Store in Saarbrücken, den es seit 2020 gibt.
Wie kam es zu der Idee?
Für mich ist Kaffee ein extrem faszinierendes
und komplexes Lebensmittel. Jeder kennt es,
die meisten mögen es und doch ist den wenigsten
bewusst, was eigentlich alles dahintersteckt.
Das wollte ich ändern.
Was bedeutet der Name COMAME?
Im übertragenen Sinn Kaffeebohne. „Mame“
ist das japanische Wort für Strauchbohne, „Co“
steht für Coffee. Das Logo ist aus dem japanischen
Wort für Bohne abgeleitet, symbolisiert
jedoch gleichzeitig ein Trinkgefäß. Ich mag
Metaebenen.
Was unterscheidet COMAME-Kaffee von
„Mainstream-Kaffee“?
Die Qualität. Unser Rohkaffee gehört zu den
besten fünf Prozent des weltweit gehandelten
Volumens. Darüber hinaus legen wir Wert auf
eine sorgfältige Zubereitung und Beratung. Kaffee
ist divers und wir möchten vermitteln.
Was ist die beste Zubereitungsart für Kaffee?
Für mich generell Filter. Müsste ich mich auf
eine Variante festlegen, wahrscheinlich Aeropress
(Anmerkung: eine manuelle Kaffeemaschine.
Sie kombiniert das Prinzip der Stempelkanne
mit der klassischen Filtermethode) . Am
Ende des Tages ist das aber Geschmackssache.
Die Frage ist immer, welche Erwartungshaltung
ich an das Getränk habe und was am Ende dabei
rauskommen soll. Danach wählt man die
entsprechende Zubereitungsart. Kaffee ist vielschichtig.
Es gibt auch „kalt gebrühten“ Kaffee. Was ist
Cold Brew?
Für Cold Brew extrahiert man Kaffee über einen
längeren Zeitraum mit kaltem Wasser, wodurch
ein erfrischender schwarzer Kaffee entsteht, den
man auf Eis genießen kann und der weniger Säure
und Bitterstoffe enthält. Dafür umso mehr
Koffein. Wir kombinieren Cold Brew auch gerne
15
im Cocktail-Bereich. Coffee-Negroni oder Cold
Brew Martini sind hier definitiv nur der Anfang.
Wie geht es bei COMAME weiter?
Wir möchten uns mit dem Unternehmen weiterentwickeln
und werden in den kommenden
Monaten eine Backstube mit wöchentlichem
Frühstückskonzept in der Rösterei eröffnen, um
die ursprüngliche Halle in ein Coffee Lab mit integrierter
Produktion zu überführen. Hier findet
die Beratung unter Anwendung des Produktes
statt. Learning by doing sozusagen. In diesem
Kontext werden wir unser Schulungsangebot
auch schrittweise erweitern. Weiterhin fokussieren
wir uns auf die Qualität unserer Röstungen
und erweitern unser Sortiment in den nächsten
Wochen um eine Competition Line. Die besonders
aufbereiteten Kleinstlagen werden speziell
geröstet und zubereitet. Wir begeben uns damit
auf die Suche nach den aufregendsten Kaffees
der Erde. Außerdem haben wir im letzten Jahr
mit dem Ausbau eines zweiten Kaffee-Oldtimers
und einer Theke für Indoor-Veranstaltungen das
Fundament für eine Ausweitung unserer Specialty
Coffee Caterings gelegt. Natürlich machen
wir auch weiterhin unsere Pop-up Events wie die
„Coffee and Spirits-Reihe“ mit besten (coffee-infused)
Drinks vom European Craft Club, Musik
und Snacks und überlegen schon weitere Projekte.
Wir sind also noch ziemlich am Anfang.
Umfragen zufolge trinken 60 Prozent der
Deutschen morgens Kaffee. Wie startest du
in den Tag?
Mit einem Kaffee in unserem Store in der Kappenstraße.
First things first!
comame.de
GENUSS