TSV-Vereinsspiegel Ausgabe: 45/2023
Der VEREINSSPIEGEL - das Sprachrohr des TSV Kirch-Brombach 1871 e.V. erscheint dreimal im Jahr und ist für alle Vereinsmitglieder kostenlos
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<strong>TSV</strong>-Gesundheitstipp Nr. 38<br />
Die Zahl der Organspenden ist 2022 in Deutschland gesunken – Warum?<br />
Das Thema Organspende ist ein sehr sensibles Thema,<br />
trotzdem möchte ich mich damit in diesem Artikel befassen.<br />
Sich mit der Spende von Organen zu beschäftigen, bedeutet<br />
auch sich mit dem eigenen<br />
Tod auseinander zu setzen, egal<br />
ob man noch jung oder schon<br />
etwas älter ist. Dennoch ist es von<br />
größter Wichtigkeit, denn eine Organspende<br />
kann Leben retten.<br />
Jeder, der im Notfall selbst gerne<br />
ein Spenderorgan annehmen<br />
würde, der sollte auf der anderen<br />
Seite selbst bereit sein, im Falle<br />
Peter Eidenmüller<br />
seines Ablebens eigene Organe<br />
zu spenden! Er kann damit anderen<br />
viel Gutes tun und Menschen unter<br />
Umständen vor dem frühzeitigen Tod bewahren bzw. dessen<br />
Lebensqualität wieder verbessern.<br />
Dazu ein Beispiel:<br />
Ein Bekannter von mir hatte vor ca. 15 Jahren einen schweren<br />
Herzinfarkt, durch den sein Herz so geschwächt wurde,<br />
dass er ohne eine Herzpumpe nicht mehr leben kann. Seit<br />
dieser Zeit trägt er dieses künstliche „Herz“ als kleines Köfferchen<br />
außen an seinem Körper mit sich herum, Tag und<br />
Nacht. Er wartet seit seiner Erkrankung auf ein Spenderherz<br />
– und dies bisher vergeblich. Der Grund dafür dürfte<br />
die geringe Spendenbereitschaft sein. Der häufigste Grund,<br />
warum Organspenden nicht erfolgen, sind die fehlenden<br />
Einwilligungen der Verstorbenen.<br />
Lediglich ein knappes Viertel geeigneter Organspender<br />
haben schriftlich (7,3 %) oder mündlich (16,3 %) einer<br />
Organentnahme widersprochen. Wenn Angehörige von<br />
Verstorbenen wegen einer Organspende gefragt werden,<br />
entschieden sich die meisten aus Unsicherheit häufig dagegen,<br />
da sie den Wunsch des Verstorbenen nicht kennen.<br />
Leider konnten sich unsere Politiker bisher nicht<br />
dazu durchringen, dass in Deutschland, wie in den<br />
meisten europäischen Ländern, die sogenannte Widerspruchsregelung,<br />
eingeführt wird. Das heißt, jeder<br />
Bürger, der einer Organentnahme nicht schriftlich widersprochen<br />
hat, kommt als Organspender in Frage. Dazu<br />
noch folgende Zahlen: In Deutschland kommen durch<br />
unser „Zustimmungsmodell“ auf 1 Million Einwohner<br />
lediglich 10 Organspender. In Österreich, wo schon<br />
seit längerem die Widerspruchsregelung gilt, kommen auf<br />
1 Million Einwohner ca. 30 Organspender. Durch die Einführung<br />
der Widerspruchsregelung besteht somit die Chance,<br />
dass mehr Organe gespendet werden und dadurch mehr<br />
Menschen ein lebensrettendes Spenderorgan bekommen.<br />
Bis es so weit ist, dass die Widerspruchslösung in Deutschland<br />
eingeführt wird, ist es deshalb zwingend erforderlich,<br />
die Zustimmung zur Organentnahme zu erteilen.<br />
Denn nach dem Transplantationsgesetz in Deutschland<br />
dürfen Organe oder Gewebe nach dem Tod nur entnommen<br />
werden, wenn der Wille dazu in einem Organspendeausweis<br />
oder in einer Patientenverfügung dokumentiert ist.<br />
Hilfsweise können auch die Angehörigen des Verstorbenen<br />
zu dessen vermutlichem Willen befragt werden. Die beste<br />
Möglichkeit ist allerdings meiner Meinung nach,<br />
Ihre Entscheidung bindend in einem Organspendeausweis<br />
zu dokumentieren und diesen bei sich zu<br />
führen (z. B. in der Geldbörse). Diese Möglichkeiten bietet<br />
Ihnen der Ausweis:<br />
1. Sie stimmen der Spende zu.<br />
2. Sie lehnen eine Spende von Organen oder Gewebe ab.<br />
3. Sie lassen nur bestimmte Organe als Spende zu bzw.<br />
klammern einzelne Organe von der Spende aus.<br />
4. Sie bestimmen eine Person, die für Sie nach Ihrem Tod<br />
die Entscheidungen treffen soll (das muss kein Angehöriger<br />
sein).<br />
Einen Organspendeausweis erhalten Sie kostenlos in<br />
Apotheken, in Arztpraxen, als Download im Internet<br />
und auf Anfrage durch unseren Verein. (Peter Eidenmüller,<br />
Telefon 06063-5344)<br />
Bitte beschäftigen Sie sich mit diesem Thema und entscheiden<br />
Sie sich für den Organspendeausweis. Viele Mitbürger<br />
– und auch ich – haben diesen bereits seit Jahren<br />
in unseren Geldbörsen (schnelle Einsichtnahme möglich).<br />
Man kann dann auch nach dem eigenen Ableben<br />
Gutes tun und Leben retten bzw. die Lebensqualität<br />
anderer nach einer Erkrankung verbessern.<br />
Ihr Peter Eidenmüller<br />
Bitte berücksichtigen<br />
Sie unsere Inserenten in<br />
geschäftlicher Hinsicht.<br />
<strong>TSV</strong> 1871 Kirch-Brombach e.V.<br />
– Der Vorstand –<br />
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