Fahrradguide 2023

Kaiserstadt Aachen
© Dominik Ketz
41,3 km 246 hm 4:00 h
Höhenflug und Täler
Diesmal erklimmen wir mit dem Horst von Verlautenheide den Osten des Aachener Kessels. Der Anstieg
lohnt, denn wir werden mit herrlichen Weitblicken belohnt. Beim Anblick des Flughafens Merzbrück fühlen
wir uns schon fast selbst wie im Höhenflug, wenn wir auf ebenen Wirtschaftswegen über die Weiten der
Börde radeln.
Unterwegs finden wir idyllische Örtchen wie Nirm, Linden-Neusen und Euchen. Altehrwürdige Vierkanthöfe
mit mehr als 300 Jahren auf dem Buckel lassen ländliche Atmosphäre aufkommen. Kurz zuvor haben wir
Aachen-Rothe Erde und die Hüttenstraße passiert, ein Relikt der Aachener Industriegeschichte. Bis 1926 war
es zeitweise eines der größten Stahlwerke der Region. Dann tauchen wir ab in die grüne Welt der Wurm
fernab von Siedlung und Verkehr. Bergauf, bergab schlängelt sich die Strecke entlang der Talhänge mit wunderbaren
Blicken auf die offene Aue. Als Schutzgebiet von europäischem Rang darf die Wurm hier ihre Bahnen
ziehen. Am Talhang, auf einem Bergsporn, thront seit dem 13. Jahrhundert Burg Wilhelmstein in strategischer
Lage. Feindesland aus Aachener Sicht, denn hier regierten einst die Grafen von Jülich.
Unten im Tal zeugen ehemalige Mühlgebäude von einer ebenso langen Geschichte. Über 45 Mühlen taten
hier einst einen vielfältigen Dienst. Während an der Adamsmühle Öl gepresst und Korn gemahlen wurde,
pumpte die Teuter Mühle Wasser aus den Bergbaustollen und die Wolfsfurth wandelte sich zur Tuchweberei.
Stadteinwärts rollen wir in die Soersebene hinab bevor wir mit dem Lousberg eine attraktive Schlussetappe
einlegen.
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