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Der Freie Bauer - Ausgabe 02/2023

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Der Freie

Bauer

www.derfreiebauer.info

LANDWIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR OBERÖSTERREICH | AUSGABE 02-2023

IM GESPRÄCH:

DI Arthur Kroismayr

Landesagrartag:

Arthur Kroismayr neuer

Obmann der Freiheitlichen

Bauernschaft OÖ

Bröckelt die ÖVP-Front

gegen Mercosur?

Wolfmanagement: Erste

Bundesländer reagieren

Der Kräutergarten: Spitzwegerich

und Mädesüß

Der Freie Bauer - Landwirtschaftszeitung für Oberösterreich Ausgabe 02/2023 (14.07.2023)


2 LANDWIRTSCHAFT

DER FREIE BAUER 02/2023

VÖGEL UND FLEDERMÄUSE SIND GEFÄHRDET:

Tod durch Windräder

Naturschutzreferent Manfred Haimbuchner erteilt dem Neubau von

Windkraftanlagen eine Absage. „Die Windkraft ist ein massiver Eingriff

in den Artenschutz“, sagt Haimbuchner, der sich um das Wohlergehen

von Vögeln und Fledermäusen sorgt.

Problematisch sei die bis zu 300

km/h hohe Drehgeschwindigkeit

der Rotorblätter, die für verschiedenste

Vogelarten eine Gefahr

darstellen. So sterben jährlich pro

Windrad vier bis sieben Vögel sowie

fünf Fledermäuse. Greifvögel

wie der Mäusebussard, Rotmilan

oder Seeadler sind einem Kollisionsrisiko

besonders ausgesetzt.

WINDRÄDER SIND AUS DER

SICHT DES NATURSCHUTZES

OFT SEHR PROBLEMATISCH

Schutzmaßnahmen wie sogenannte

Antikollisionssysteme oder

das Abschalten der Windkraftanlage

zu gewissen Zeiten, seien für

Haimbuchner wenig zielführend:

„Das ist doch absoluter Unsinn,

eine Windkraftanlage regelmäßig

abzuschalten, womöglich zu Zeiten,

in denen sie am meisten Energie

produzieren würde. Der Artenschutz

macht einen breitflächigen

Ausbau der Windkraft daher nicht

möglich.“

Haimbuchner setze daher auf die

Nutzung bestehender Infrastruktur

und dem „Repowering“ bestehender

Anlagen. Im Vergleich

zu anderen Energieträgern sei die

Windkraft ohnehin nur ein „Fliegenschiss“.

Bild: pixabay.com/xxxx

DER SCHWARZE H

Bauernbun

der ÖVP um

In der ÖVP rumort es zwischen

dem Wirtschaftsflügel und anderen

Teilen der Partei wegen

der Haltung zum Freihandelsabkommen

Mercosur. Die Wirtschaftskammer

etwa geht für

das Freihandelsabkommen Mercosur

in die Offensive. Ganz zum

Missfallen des Bauernbundes

und gegen die Parteilinie.

Mit einer Aussendung Anfang Mai

hat die Wirtschaftskammer eine

Debatte innerhalb der ÖVP ausgelöst.

Der WKNÖ-Präsident Wolfgang

Ecker, seines Zeichens auch

NÖ Landesobmann des ÖVP-Wirtschaftsbundes,

hat festgehalten,

dass eine Blockade des Handelsabkommens

dem Wirtschaftsstandort

schaden würde. „Die Vorteile

eines Abkommens mit den

Mercosur-Staaten Argentinien,

Brasilien, Paraguay und Uruguay

sind zahlreich. Es wäre fahrlässig

und unverantwortlich für den Wirtschaftsstandort,

diese Chancen

nicht zu nutzen.“

Die Wirtschaftskammer stellte sich

damit nicht nur gegen Beschlüsse

der Bundesregierung und des Nationalrates,

sondern auch gegen

die Landes-ÖVP von NÖ, die im

schwarz-blauen Regierungsprogramm

ein „klares Nein gegen die

landwirtschaftlichen Freihandels-

Bild: freepik.com

STREIT MIT DER EUROPÄISCHEN KOMMISSION:

Platzen Umweltpläne?

Der Exekutivvizepräsident der

EU-Kommission, Frans Timmermans,

kämpft um den Green

Deal. Die Europäische Volkspartei

(EVP) kritisiert den Niederländer

immer stärker. Beim

EU-Gesetz zu Wiederherstellung

der Natur verweigert die EVP die

Mitarbeit. Kritiker vermuten dahinter

den beginnenden Wahlkampf

und den Unmut der Bevölkerung

über den Green Deal.

Die Schwarzen wollen sich in alter

Manier, die echten „Schmankerln“

für das Wahlvolk für nach

der EU-Wahl aufheben.

MASSIVE WERBUNG FÜR MERCOSUR:

IV mit neuer Strategie

„Starke Partner für nachhaltigen

Handel“ und „Ja zu einem fairen

Mercosur-Abkommen“ wünscht

sich die Industriellenvereinigung

(IV) in einer neuen Kommunikationsinitiative.

„Freihandel

und Umweltschutz

gehen Hand in Hand –

in Südamerika und Österreich“,

so Christoph

Neumayer, Generalsekretär

der IV. Unter dem

Motto „Starke Partner

für nachhaltigen Handel“ will die

Industrie in den kommenden Wochen

und Monaten Aufmerksamkeit

für die Bedeutung eines fairen

Handelsabkommens zwischen der

EU und der Mercosur-

Region schaffen. Damit

ist die IV voll auf EU-Linie,

wenn es um den

Abschluss von Mercosur

geht. Risiken des

Abkommens werden

ausgeblendet.

Bild: pixabay.com


DER FREIE BAUER 02/2023

LANDWIRTSCHAFT

3

AUSSEGEN HÄNGT VOR ALLEM IN NÖ SCHIEF:

d gegen Wirtschaft: Streit in

Mercosur-Abkommen

Bild: wikimedia.org/Janusz J. (CC BY-SA 3.0)

abkommen wie eben Mercosur“

festgeschrieben hat.

Ihre Pro-Mercosur-Haltung verteidigt

Wirtschaftskammer damit,

dass Europa verlässliche Partnermärkte

brauche, um sich von russischer

und chinesischer Abhängigkeit

zu lösen.

Die ÖVP-Bauern indes sehen die

Sache ganz anders: ÖVP-Landwirtschaftsminister

Totschnig sagte, er

halte sich mit seiner ablehnenden

Position lediglich an einen gültigen

Beschluss des Parlaments

und an das nach wie vor aufrechte

Regierungsprogramm. Zudem

fürchtet man unter anderem die

Konkurrenz für die heimischen

Landwirte durch Billigprodukte.

Das derzeit auf dem Tisch liegende

Handelsabkommen konterkariere

die Bestrebungen für die Absicherung

einer regionalen, bäuerlichen

Landwirtschaft, mehr Nachhaltigkeit,

Klimaschutz und Eigenversorgung

massiv.

AGRARAUSFUHREN:

Spannungen: Polen

und Ukraine

Für vier Tage wurde der polnischukrainische

Grenzübergang Dorohusk

von Landwirten blockiert.

Damit wollten sie auf Missstände

aufmerksam machen, die sie mit

den ukrainischen Agrartransporten

über die Solidaritätsrouten in

Verbindung bringen. Auch nach

dem Ende der Demos sind die

Spannungen nicht vorbei. Taras

Kaczka, der stellvertretende Wirtschaftsminister

der Ukraine, warf

Polen einen Verstoß gegen die Regeln

der WHO vor.

So weit, so richtig – fraglich ist

nur, welcher Flügel der ÖVP sich

durchsetzen wird. Wenn man die

letzten wichtigen Forderungen der

Landwirte, wie etwa eine durchgehende

Herkunftskennzeichnung,

betrachtet, so steht zu befürchten,

dass sich – wie so oft in der Vergangenheit

– der Wirtschaftsflügel in

der ÖVP durchsetzen wird und die

schwarze Mercosur-Blockade aufgegeben

wird.

RED III-PROTEST - EU LENKT TEILWEISE EIN:

Holz als Energieträger

bleibt doch nachhaltig

Der massive Protest der Forstund

Landwirte hat gewirkt: Europäischer

Rat und Parlament

haben nun eine vorläufige Einigung

über die Richtlinie für erneuerbare

Energien erzielt.

Nach zähen Verhandlungen bleibt

Holz nun doch eine nachhaltige

Energiequelle. Es sollen aber für

die Verwendung von Biomasse

strengere Kriterien

angewendet

werden. Dies

soll sicherstellen,

dass nur

naturverträglich

gewonnene Biomasse

gefördert

werden kann.

Auch Michael

MERCOSUR:

DAS FREIHANDELSABKOMMEN LÖSTE

BEREITS IN DER VERGANGENHEIT KRITIK AUS

Gruber, FPÖ-Landesparteisekretär,

ist erfreut: „Holz ist weiterhin nachhaltig.

Biomasse, die direkt aus

dem Wald kommt, ist somit bei

nachhaltiger Nutzung ein sicherer

erneuerbarer Energieträger. Gerade

für Österreich, wo jedes Jahr

mehr Holz nachwächst als genutzt

wird, ist dies ein Erfolg. Die energetische

Nutzung von Holz macht in

Österreich 60 Prozent der erneuerbaren

Energie

aus. Die Einsicht

der Brüsseler Bürokraten

sichert

Arbeitsplätze

unserer bäuerlichen

Betriebe

und ist punkto

Energiesicherheit

wesentlich.“

Bild: freepik.com Bild: pixabay.com/xxxx

KOMMENTAR

WIRTSCHAFT

UND BAUERN

Jeder der nicht beide Augen

zudrückt sieht es: Ein Mercosur

mit der überdimensionalen

südamerikanischen Agrarindustrie

trifft die heimische Landwirtschaft

als Familienbetriebe

am Lebensnerv. Nur für den

Wirtschaftsbund besteht da

kein Zusammenhang bzw. sogar

„Chancen“ für die Bauern.

Zu den fehlenden Sozial- und

Umweltstandards kommen die

noch immer steigenden Brandrodungen

im Regenwald. Da

wird das Thema Klimawandel

plötzlich heruntergespielt.

Gleichzeitig wird die Forstwirtschaft

in Europa und besonders

die österreichische an die

Wand gedrückt und Holz zum

Teil nicht mehr als nachhaltig

bewertet. Trotz deutlicher

Unternutzung in unseren Wäldern.

Ach ja, ein wenig Zurückgerudert

ist sie ja, die EU-Kommission.

Dieses „hü und hott“

bekommt immer mehr Methode

in der EU, fördert aber nicht

gerade die Vertrauenswürdigkeit

in die Institutionen. Da ist

es die Aufgabe der heimischen

Vertreter am Boden zu bleiben

und die österreichische Position

in Brüssel deutlicher und

selbstbewußter zu vertreten.

Sonst sind sie es, die unsere Ernährungssouveränität

leichtfertig

aufs Spiel gesetzt haben und

die Bedeutung unserer Bauern

im Land für Wirtschaft und Umwelt

noch immer nicht richtig

realisiert haben. Dabei liefern

wir die vom Konsumenten

zurecht erwarteten besseren

Rohstoffe. Noch ein Punkt wo

Wirtschaft und Handel endlich

einlenken müssen. Und damit

raus aus der Defensive! Wir Bauern

müssen wieder die Chance

bekommen, den uns zustehenden

Anteil vom Produktpreis zu

erlösen.


4 SCHWERPUNKT

DER FREIE BAUER 02/2023

LANDESAGRARTAG: ARTHUR KROISMAYR IST NEUER

Freiheitliche Bauernschaft ist

Die Freiheitliche Bauernschaft OÖ hat auf ihrem Landesagrartag am 21. Juni einen neuen

Obmann gewählt. Arthur Kroismayr aus Regau, Bezirk Vöcklabruck wurde einstimmig

von den Delegierten ins Amt gewählt. „Ich gratuliere Arthur Kroismayr zur Wahl und freue

mich auf die zukünftige Zusammenarbeit“, sagte Manfred Haimbuchner.

Als Stellvertreter im neuen Vorstand

wurden Bgm. Josef Maislinger aus

Eggelsberg, Magdalena Schamberger

aus Reichersberg, LAbg. Franz

Graf aus Kematen, Bgm. Michael

Spörker aus St. Oswald/Freistadt

und Christoph Kirchmeier aus Thening

von den über 30 Delegierten

gewählt. Franz Graf als scheidender

Obmann betonte in seinem Tätigkeitsbericht

die Wichtigkeit der

Agrarpolitik für Österreich und zog

die Bilanz der vergangenen Jahre

unter seiner Obmannschaft: „Die

Landwirtschaft ist unverzichtbar

für unser Heimatland! Es gilt, unsere

Bauern nachhaltig zu entlasten

und die unnötige Auflagenflut und

Bürokratisierung unserer landwirtschaftlichen

Produktion aufzu-

LEITANTRAG

halten“, so Graf. „Viele Initiativen

konnten wir Freiheitliche Bauern

bereits in die Regierungsverhandlungen

des Jahres 2017 einbringen

und diese Forderungen sind

trotz des Regierungsendes 2019

nach wie vor richtig. So sehe ich

eine durchgängige Herkunftskennzeichnung

für Lebensmittel immer

noch als enorm wichtig für Bauern

und Konsumenten an. Gelingt es

nicht, die heimische als auch die

europäische Wirtschaft von der

Bedeutung der lückenlos nachvollziehbaren

Herkunft und Produktionsweise

von Lebensmitteln

zu überzeugen, steht nicht nur die

Glaubwürdigkeit gegenüber den

Konsumenten auf dem Spiel.“

Als Ehrengäste waren auf dem Landesagrartag

der FPÖ-Bundesagrarsprecher

NAbg. Peter Schmidlechner

und FPÖ-Landesparteisekretär

LAbg. Michael Gruber anwesend.

„Mit Arthur Kroismayr hat die Freiheitliche

Bauernschaft Oberösterreich

einen engagierten neuen

Obmann, der bereits in seiner Heimatgemeinde

Regau erfolgreiche

freiheitliche politische Arbeit geleistet

hat. Auch ich gratuliere ihm

zur Wahl und wünsche ihm viel

Erfolg bei der Obmannschaft. Ich

begrüße den Schwung des neuen

Vorstandes, der auch im beschlossenen

Leitantrag ‚Faire Preise für

heimische Qualität‘ zum Ausdruck

kommt und klar die Richtung

der zukünftigen Arbeit für unsere

Landwirte aufzeigt“, so Gruber.

Und weiter: „Die Bauern leiden unter

der ‚Mostkost-Politik‘ der ÖVP.

Auf EU-Ebene unterstützt man gewisse

Forderungen, die die Bauern

belasten, um sie dann an der Basis

durch den Bauernbund medienwirksam

bekämpfen zu lassen. Das

grenzt schon an Schizophrenie!“

Für die Arbeit des Bauern habe er

SICHERE LEBENSMITTEL

großen Respekt und wisse um die

Wichtigkeit der Landwirtschaft für

unser Land: „Nur unsere Bauern

sind in der Lage, gesunde Lebensmittel

zu produzieren, unsere Versorgungssicherheit

zu gewährleisten

und unsere Abhängigkeit vom

Weltmarkt möglichst gering zu

halten.“

„Ich bedanke mich für das Vertrauen

der Delegierten und bin froh,

auf der bisherigen Aufbauarbeit

meines Vorgängers LAbg. Franz

Graf aufbauen zu können. Ich be-

ERFOLGREICHER LANDESAGRARTAG IN

HÖRLING: NABG. PETER SCHMIEDLECHNER,

ARTHUR KROISMAYR, LABG. FRANZ GRAF

UND LABG. MICHAEL GRUBER (V.L.N.R.)

Die Antrittsrede

des

neugewählten

Obmanns Arthur

Kroismayr.

NAbg. Peter

Schmiedlechner

mit einem Bericht

aus dem

Nationalrat.


DER FREIE BAUER 02/2023

SCHWERPUNKT

5

OBMANN DER FREIHEITLICHEN BAUERNSCHAFT OÖ

starke Interessensvertretung

danke mich zudem ausdrücklich

für seine hervorragende und engagierte

Arbeit der letzten Jahre.

Er lebt den Einsatz für unsere heimische

Landwirtschaft und ich bin

froh, dass er mir auch weiterhin als

Vorstandsmitglied mit Rat und Tat

und seinem hervorragenden Fachwissen

zur Verfügung steht“, so der

neue Obmann Arthur Kroismayr.

In ihrem ebenfalls einstimmig angenommenen

Leitantrag zum Landesagrartag

stellte die Freiheitliche

Bauernschaft fest: „Unsere heimische

Landwirtschaft ist ein wichtiger

Faktor für die Menschen und

die Wirtschaft Oberösterreichs.

Unsere einmalige Kulturlandschaft

und unsere gesunden und qualitativ

hochwertigen Lebensmittel

wären ohne unsere Bauern nicht

denkbar. Auch in der Kulturpflege

und für den sozialen Zusammenhalt

leisten unsere Landwirte in

den dörflichen Strukturen einen

wertvollen Beitrag.“

Einer der Mängel, die unsere Bauern

am Markt schlechter stellen

würden, sei zudem die nach wie

vor fehlende durchgehende und

verpflichtende Herkunftskennzeichnung

für Lebensmittel. Die

Freiheitliche Bauernschaft forderte

daher erneut eine klare Positivkennzeichnung

für unsere heimische

Qualität im Unterschied zur

anonymen und billigen Massenware

und zu den Eigenmarken im

Handel. „Die fehlende ordentliche

Kennzeichnung der Lebensmittel,

schadet den Bauern noch mehr als

die billigen Eigenmarken.

Der Anteil der Landwirtschaft an

der Wertschöpfung durch die Verkaufspreise

sinkt seit Jahrzehnten

– allein in den letzten fünf Jahren

von durchschnittlich 20 auf 17 Prozent.

Als Beispiel: Der Verkaufspreis

von 1 kg Schwarzbrot liegt

FREIHANDELSABKOMMEN

um 3 Euro, der Bauernanteil beträgt

nur mehr 0,25 Euro, das sind

8 Prozent.“

Der neue Obmann Kroismayr führte

weiter aus: „Unsere Erzeugerpreise

leiden aber auch unter falschen

politischen Entscheidungen

im Welthandel, wie etwa die Freihandelsabkommen

zu Lasten von

Bauern und Umwelt. Die Öffnung

des Schwarzmeerabkommens,

wodurch billiges ukrainisches Getreide

den Markt überschwemmt,

oder die nicht nachvollziehbare

Entscheidung der EU-Kommission,

Insektenbeimischungen zu

EU-GREEN-DEAL

ARTHUR KROISMAYR BEWIRTSCHAFTET

EINEN VIEHBETRIEB IN REGAU, BEZIRK

VÖCKLABRUCK. DER 45JÄHRIGE IST

ZUDEM ZIVILTECHNIKER FÜR LANDWIRTSCHAFT.

Lebensmitteln ohne klare Kennzeichnung

und ohne Rücksicht

auf gesundheitliche Auswirkungen

zuzulassen, sowie die ‚Selbstmordpolitik‘

des EU-Green-Deals, sind

Beispiele für die katastrophale

aktuelle Politik der Europäischen

Union.“

Unwissenschaftliche Reduktionen

von Düngung und Pflanzenschutz

dienten nicht dem Umweltschutz,

sondern verschärften im Gegenteil

noch die Belastungen für die

Umwelt durch Auslagerung der

Produktion in Drittländer ohne

Standards. Gleiches gelte für den

immer größeren Anteil an außer

Nutzung gestellten land- und forstwirtschaftlichen

Flächen. Damit

gebe die EU-Kommission auch

ihr oberstes Ziel der gesicherten

Eigenversorgung mit Lebensmitteln

völlig auf und mache sich von

außereuropäischen Agrarimporten

abhängig.

„Die österreichische Politik ist daher

gefordert, vor allem auf nationalstaatlicher

Ebene gegenzusteuern

und gleichzeitig mit ihren

Vertretern in der EU diese gefährliche

Politik zu verhindern und die

Agenda der handelnden Personen

und Gruppierungen immer wieder

kritisch zu hinterfragen. Alle,

die gesunde Lebensmittel, die auf

hohem Qualitätsniveau mit hervorragenden

Standards genießen

wollen, sollte dieses Ziel am Herzen

liegen“, stellte der scheidende

Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft

OÖ, Franz Graf fest.

Zwei Forderungen sind für die

Freiheitliche Bauernschaft Oberösterreich

im Zusammenhang mit

der aktuellen ungerechten Preisentwicklung

für Agrarprodukte im

Handel daher besonders wichtig:

Erstens: Die Einführung einer

durchgehenden, verpflichtenden

und transparenten Herkunftskennzeichnung,

um dem Verbraucher

die Möglichkeit zu geben, qualitativ

hochwertige, heimische

Produkte von ausländischen Produkten

unterscheiden zu können.

Damit werden mehrere positive

Aspekte erzielt, die mittelfristig zu

einer positiven Entwicklung der

Erzeugerpreise führen können.

Und zweitens: Die Strategie der

Eigenmarken im Handel mit ihrer

undurchsichtigen Herkunft muss

politisch hinterfragt werden und

der Handel muss besser in eine faire

Preisgestaltung für die Erzeuger

eingebunden werden. Die EU-Wahl

nächstes Jahr werde wichtige Weichen

in der Agrarpolitik stellen.


6 FELD & STALL

DER FREIE BAUER 02/2023

GERSTENANBAU MIT UNSICHERHEITEN:

Futter oder doch Malz?

Wer Gerste anbaut, weiß nicht,

wie viel auf seinem Feld am Ende

als Braugerste verkauft werden

kann und wie viel doch nur

als Futtergerste auf den Markt

kommt.

Es kann sein, dass 100 Prozent der

Gerste als Braugerste ausgeliefert

werden kann, es können aber auch

nur 40 Prozent sein. Der Grund

dafür liegt im jeweiligen Proteingehalt

des Getreides. Eine sensible

Sache, denn dieser muss ziemlich

genau elf Prozent betragen, sonst

ist die Gerste für die Mälzerei nicht

brauchbar -

für jenen Ort

also, an dem

mittels kurzer

Keimung der

Braugerste

jene Enzyme

entlockt werden,

die für die

Umwandlung

von Zucker in

Alkohol (den Gärprozess) notwendig

sind. Die Gerste weist von allen

Getreidearten die höchste Aktivität

an stärkeabbauenden Enzymen

auf. Die Rechnung ist zwar einfach,

doch man darf sich trotzdem nicht

verkalkulieren: Je Iänger die Gerste

reift, desto mehr Protein entsteht

im Korn. So sind es manchmal nur

wenige Tage, in denen der Reifegrad

perfekt passt.

Im Gegensatz zur Reife von Trauben

lässt sich jene von Gerste allerdings

nicht einfach mittels Lichtbrechung

und Refraktometer mit

wenigen Handgriffen bestimmen.

Da kommt Hightech zum Einsatz,

ein geeichtes

Gerät, das dabei

hilft, die

notwendigen

Parameter im

Auge zu behalten.

Am Ende

zählen die Werte,

die in der

Mälzerei ermittelt

werden.

Bild: pixabay.com

DER FLÄCHENFRASS IST EIN GROSSES

PROBLEM IN ÖSTERREICH - DIE SCHÜLER

DER LFS SCHLIERBACH HABEN SICH

GEDANKEN ZUR GEGENSTRATEGIEN GEMACHT.

SCHULPROJEKT „FLÄCHENFRASS STOPPE

LFS Schlierbach: Bäue

Jugend erarbeitet Lös

Die dritte Klasse der Landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschule

Schlierbach des Schuljahres 2022/23 hat im Rahmen eines Schulprojektes

„Flächenfraß stoppen, Ernährungssouveränität sichern“

ein 39-seitiges Papier erarbeitet, in dem sie mögliche Lösungen und

Ideen präsentieren.

INVASIVE PFLANZEN

BREITEN SICH AUS

Der Riesenbärenklau, das Indische

Springkraut und andere

Neophythen, also bei uns

nicht heimische Pflanzenarten,

breiten sich unkontrolliert aus

und bedrohen die Artenvielfalt.

Der Riesen-Bärenklau war ursprünglich

im Kaukasus beheimatet.

Die Robinie ist aber der

Neophyt mit dem derzeit größten

Verdrängungspotential.

STALLÜBERWACHUNG

MIT KI-ANALYSE

An einer KI-gestützten Bildanalyse

bei Videoüberwachung

für Kleinbetriebe arbeiten zwei

Salzburger Unternehmen. Das

Unternehmen cognify GmbH

arbeitet gemeinsam mit der

Mechatronik Austria GmbH an

einem Projekt für eine digitalisierte

Viehwirtschaft in Kleinbetrieben

mittels Künstlicher

Intelligenz (KI)-gestützter Bildanalyse

in Rinderställen.

EU-VERBOT VON BEIZMITTEL:

Kürbis-Krise verschärft

sich

Die Kürbisse sind heuer vor allem

in der Steiermark ein rares Gut,

mit bis zu 60 % Ausfällen rechnet

das Land. Schuld ist die schlechte

Witterung beim Anbau und ein von

der EU verbotenes Beizmittel. Die

Kombination von kühlem Wetter,

hohen Niederschlagsmengen und

dem EU-Verbot eines wichtigen

Pflanzenschutzmittels haben dazu

geführt, dass Kürbis-Saatgut großflächig

nicht oder nur lückig gekeimt

hat. Das führt zu enormen

Einbußen für die bäuerlichen Betriebe

und großen Unsicherheiten

für den zukünftigen Kürbisanbau

nicht nur in der Steiermark.

Bild: pixabay.com

„Die österreichische Bevölkerung

wuchs in den letzten 20 Jahren um

gut zehn Prozent. Im selben Zeitraum

sind zehn Prozent unserer

Agrarflächen verschwunden. Sie

wurden verbaut.“ So beginnen die

Schüler das Vorwort ihrer Projektarbeit

und machen wenige Zeilen

später auch klar, was sie mit ihrem

Projekt erreichen wollen: „Mit der

vorliegenden Schrift möchte unsere

Jugend zeigen, dass es nicht gut

ist, wie wir momentan mit unserer

Lebensgrundlage umgehen. Wir

zeigen Ihnen, liebe Leserinnen

und Leser, welche Probleme wir

in Bezug auf den Bodenverbrauch

in Österreich haben und bieten

Lösungsansätze, die durchwegs

praktikabel und ebenso finanzierbar

sind.“

Dann folgt eine breite Übersicht

über diverse Problemfelder, die

kurz und bündig abgehandelt

werden, wie etwa Auswirkungen

des Flächenfraßes auf die Hochwasserproblematik,

die Gewässerregulierung,

fehlende Beschattung

und Erwärmung versiegelter Flä-

chen oder auch Bodenverdichtung.

Jedem dieser Problemfelder

wird ein Kapitel gewidmet.

Diese Erörterungen gipfeln in 17

Lösungsvorschlägen. Ein kleiner

Auszug daraus: „Etwa 30 Prozent

unseres Erdgasbedarfs (Methan)

in Österreich können wir decken,

wenn wir Mist und Gülle aller tierhaltenden

Betriebe in regionalen

Biogasanlagen verwerten würden.

In den letzten 20 Jahren haben wir

17 LÖSUNGSVORSCHLÄGE

in Österreich zehn Prozent unserer

gesamten Agrarfläche durch

Verbauung verloren! Bezüglich

der Zersiedelung sollte eine Bauwidmung

maximal am Ortsrand

bzw. auf landwirtschaftlich sehr

unproduktiven Flächen möglich

sein. Das Baurecht muss verändert

werden.

Es sollte Förderungen geben für

die Verwendung von Naturbaustoffen.

Es sollte eine Zertifizierung

und Förderung für Bauunternehmen

geben, die naturschonende

Baustoffe verwenden. Dies kann


DER FREIE BAUER 02/2023

FELD & STALL

7

N“ VORGESTELLT:

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Bild: freepik.com

man durch Anhebung der Steuern

für Baustoffe mit höherer Energiebilanz

sicher finanzieren. Tief- oder

Hochgaragen ermöglichen Parkmöglichkeiten

auf verschiedenen

Ebenen, ohne mehr Fläche in Anspruch

zu nehmen, die Beschattung

auf oberster Ebene kann zudem

durch PV- Anlagen erfolgen,

wenn wir schon deren Ausbau forcieren.

Aktuell steht eine verbaute

Fläche in der Größe Wiens, das

sind etwa 400 km2, in Österreich

leer. Unsere Aufgabe ist es nun,

diese Leerstände zu erfassen und

zu nutzen, bevor in der Nähe wieder

auf grüner Wiese die nächsten

Bauwerke entstehen.

Lebensmittelverschwendung gehört

hierzulande nicht nur verboten,

sondern unter Strafe gestellt.

Die meisten Lebensmittel landen

im Haushaltsmüll, das ist ein Zeichen

dafür, dass Lebensmittel

nicht, wie so oft behauptet, zu teuer,

sondern zu billig sind. Es fehlt

hier einfach die Wertschätzung.

Die zweitmeisten Lebensmittel

werden im Handel weggeworfen.

Das verursachen Überangebot

und Konkurrenzkampf unter den

Handelsketten. Die noch immer

steigende Dichte an Kaufhäusern

gehört durch Reglementierung

bzw. Kontingente entschärft.“

WELTMILCHTAG SCHAFFT BEWUSSTSEIN:

Heimische Milch ist ein

wertvolles Gut

In Österreich hat die Milchproduktion eine lange Tradition, sie trägt

zur Versorgungssicherheit bei, erhält die Wiesen, Weiden und Almen

und ist für rund 100.000 Menschen die wichtigste Einkommensquelle.

Der Weltmilchtag am 1. Juni ist immer

wieder ein Anlass, um die Bedeutung

der Milchwirtschaft und

die Leistungen der Milchbauern

öffentlich zu machen. Die österreichische

Milchwirtschaft sichert

HOHE INVESTITIONEN SCHRECKEN VOR ALLEM JUNGBAUERN AB:

Österreich: Immer mehr

Schweinebauern geben auf

Trotz der guten Marktchancen

stellen viele Schweinebauern

den Betrieb ein. Gründe für den

Rückgang der Betriebe und die

daraus resultierenden Preise

sind oft die hohen Auflagen.

Die lange Zeit schlechten Schweinepreise

hinterlassen Spuren.

Gegenüber 2021 sind die Bestände

im vergangenen Jahr um 4,9%

oder 135.400 Tiere gesunken. Auch

die Schlachtzahlen gingen zurück,

berichtet Statistik Austria. Relativ

stabil blieben indes die Rinderbestände.

Zum Stichtag 1. Dezember 2022

wurden laut Statistik Austria österreichweit

rund 1,86 Mio. Rinder gehalten,

um 0,5 % oder 9 000 Tiere

weniger als 2021. Im gleichen Zeitraum

ging die Anzahl der Schweine

um 4,9 % auf 2,65 Millionen zurück.

Rückläufig waren auch die Schaf-

die Lebensgrundlage von 23.178

Bauernfamilien sowie das Einkommen

von rund 5.500 Menschen, die

in den 75 Milchverarbeitungsbetrieben

arbeiten. Betrachtet man

die gesamte Wertschöpfungskette

und Ziegenbestände. Die Statistiker

zählten 2021 mit 400.7000

Stück 0,4 % weniger Schafe und

mit 99.000 Tieren 1,6% weniger

Ziegen.

Im vergangenen Jahr waren bei

Schweinen in allen Tierkategorien

Bestandsrückgänge zu verzeichnen.

So sanken die Zahlen

der Ferkel und Jungschweine um

Bild: pixabay.com

von Futtermittelherstellern bis Mitarbeitern

im Lebensmittelhandel,

so ist diese Zahl weit höher und

liegt bei rund 100.000 Personen.

Die Milchwirtschaft sorgt dafür,

dass die Bevölkerung ein wertvolles

Grundnahrungsmittel in hoher

Qualität und zu leistbaren Preisen

zur Verfügung hat. Die heimischen

Milchbauern lieferten im Vorjahr

3,5 Mio. Tonnen Rohmilch an die

Milchverarbeitungsbetriebe. Der

Gesamtumsatz, der in der Milchwirtschaft

dadurch generiert wird,

liegt bei 3,8 Milliarden Euro. Die

Milchwirtschaft sichert jedoch

nicht nur das Einkommen vieler

Menschen, sondern auch die Ernährungsautarkie

unseres Landes

und trägt maßgeblich zur Versorgungssicherheit

bei.

Die Erhaltung des Grünlandes als

Lebensraum für den Menschen ist

ebenfalls ein weiterer wichtiger Aspekt,

ohne den es unter anderem

zu Abwanderungen aus den ländlichen

Regionen führen würde.

Ohne Milchkühe würde es zudem

bei den heute genutzten Flächen

und dem Grünland zu Verbuschung

und Verwaldung kommen.

4,8 % auf 1,32 Mio., jene der Mastschweine

um 4,5 % auf 1,12 Mio.

und die der Zuchtschweine um 7

% auf 212.000 Tiere. Im Detailvergleich

verringerten sich die Zahl

der Ferkel um 2,9 % und die der

Jungschweine um 6,5 %.

Schwerpunkt der Schweinehaltung

ist Oberösterreich, Niederösterreich

und Steiermark.

Bild: freepik.com


8 JAGD & FORST

DER FREIE BAUER 02/2023

BUNDESLÄNDER FÜHREN VERORDNUNGEN EIN:

Wolfsmanagement geplant

IMMER MEHR BUNDESLÄNDER

BEFASSEN SICH NUN MIT ISEGRIMM.

Erste Bundesländer haben nun

Verordnungen erlassen, um ein

Wolfsmanagement zu implementieren.

Grundlage für jedes Handeln

müssen solide erhobene und

nachprüfbare Daten sein. So werden

Wölfe in Europa und weltweit

anhand sogenannter SCALP Kriterien

gezählt. Sie bewerten, wie

sicher ein Nachweis über eine Beobachtung

ist. Am sichersten sind

natürlich DNA-Nachweise, und die

stammen in erster Linie von Nutztierrissen

oder beim Eindringen

von Wölfen in umfriedete Gebiete.

PRÄSIDENTSCHAFT „JAGD

ÖSTERREICH“ GEHT AN OÖ

OÖs Landesjägermeister Herbert

Sieghartsleitner hat die

Präsidentschaft des Dachverbands

„Jagd Österreich“ übernommen.

Sein 1. Stellvertreter

ist Salzburgs Landesjägermeister

Max Mayr Melnhof. Die Präsidentschaft

wechselt im jährlichen

Zyklus. Sieghartsleitner,

der seit 2019 an der Spitze des

Landesverbands in OÖ steht,

erklärte es als sein Ziel, „jagdintern

wie auch in der breiten

Bevölkerung die Wahrnehmbarkeit

deutlich zu erhöhen“.

Zwangsläufig erfasst dieses Monitoring

durchweg „nicht scheue“

Wölfe häufiger als Wölfe, die sich

unauffällig verhalten. In Österreich

sind im Jahr 2022 insgesamt 31

Wolfsindividuen vor allem in Kärnten,

Tirol und mittlerweile auch in

Niederösterreich und Oberösterreich

nachgewiesen worden. Die

Zahl der Wölfe nehme aktuell sehr

stark zu, mit einem exponentiellen

Wachstum von ungefähr 33 Prozent

pro Jahr, was eine Verdopplung

in drei Jahren bedeutet, so

Universitätsprofessor und BOKU-

Mindestens 30 % der staatlichen

Reviere und der Begehungsscheine

sollen bis 2030 an Frauen

vergeben sein. Das fordert die

vom deutschen Landwirtschaftsminister

Cem Özdemir (Grüne)

Bild: pixabay.com

IMMER MEHR FRAUEN SIND JÄGER -

IST EINE QUOTE SINNVOLL?

DEUTSCHE GRÜNE STELLEN FORDERUNG AUF:

Frauenquote bei der Jagd?

eingesetzte „Zukunfts-Kommission

Jagd“. Hintergrund

sei, dass die „Jagd keine Männerbastion

mehr“ sei, und das

müsse „sich auch bei der Pacht

widerspiegeln“.

Bild: freepik.com

Wildtierbiologe Klaus Hackländer.

Ein wichtiger Schritt sei es, den

Gefährdungsstatus des Wolfes in

Österreich entsprechend der internationalen

Vorgaben an die Populationsentwicklung

anzupassen.

Ein weiterer Schritt wäre, die Fixierung

auf verschiedene Populationen

zu beenden. Wolfsvorkommen

vom Balkan bis nach Skandinavien

stehen heute in direktem genetischen

Austausch. Der Schutz einer

„Alpenpopulation“ oder einer

„deutsch-westpolnischen Population“

sei biologisch sinnlos.

Zusammengefasst sollen akzeptable

Wolfsgebiete identifiziert

werden und dann in großräumig

geeigneten Wolfslebensräumen

ein Bestandsmanagement erfolgen.

So jedenfalls die Theorie.

Denn weder eine unabhängige

fachliche Prüfung für die Eignung

eines Gebietes als Wolfsgebiet mit

Blick auf Weidehaltung noch eine

Akzeptanzanalyse bei den betroffenen

Gebieten hat bisher stattgefunden.

Gerade die Akzeptanz

gegenüber Wolf und Bär wurde in

den vergangenen 30 Jahren immer

wieder untersucht. Eine Auswertung

von über 40 wissenschaftlichen

Studien aus ganz Europa

dazu zeigt: Wölfe werden dort am

stärksten toleriert, wo sie nicht

vorkommen. Die direkte Erfahrung

mit Wölfen lässt deren Beliebtheitswerte

rasch sinken - und je

länger sie in einem Gebiet vorkommen,

desto geringer werden ihre

Akzeptanzwerte sogar bei Stadtbewohner

der Region.

DATEN LIEGEN VOR:

Waldbilanz

2022

Erneut bestimmten Wetterextreme

und der Borkenkäfer das

vergangene Waldjahr 2022. „Ein

Jahr mit Temperaturrekorden

jagt das nächste. Hitze und anhaltende

Trockenheit während

der Vegetationszeit setzen dem

Wald zu und schwächen die Abwehrfähigkeit

der Bäume gegen

Attacken von Waldschädlingen

wie dem Borkenkäfer“, so Andreas

Gruber, Vorstand für Forstwirtschaft

und Naturschutz der

Österreichischen Bundesforste

(ÖBf). „Glücklicherweise blieben

2022 größere Sturmereignisse

aus und die Schadholzmenge

in ÖBf-Wäldern ging

im Vergleich zum Vorjahr um

mehr als 10 % zurück. Rund

940.000 Erntefestmeter waren

2022 Schadholz, das entspricht

rund 50 % der gesamten Holzerntemenge

(2021: 59 %)“, berichtet

Gruber. Grund dafür ist

vor allem ein Anstieg des Borkenkäferholzes,

der regional

konzentriert in Forstrevieren in

der Obersteiermark und im südlichen

Niederösterreich sowie

im Kärntner Mölltal zu Herausforderungen

führte. Durch den

Klimawandel hat sich der Borkenkäfer

bereits bis zur Waldgrenze

auf rund 2.000 Meter

Seehöhe ausgebreitet.

Bild: pixabay.com


DER FREIE BAUER 02/2023

JAGD & FORST

9

Bild: pixabay.com

FICHTEN UND TANNEN IN DEUTSCHLAND:

Einschlag rückgangig

Der deutsche Fichten- und Tannenscheinschlag

ist 2022 gegenüber

dem Vorjahr um 15 % zurückgegangen.

Kiefer und Lärche

schrammten am Maximalwert der

Zeitreihe vorbei. Der Fichten- und

Tannenholzeinschlag betrug zwischen

2013 und 2017 im Schnitt 31

Mio. fm/J.

Dann stieg die Menge käferbedingt

zu 2020 auf 62,2 Mio. fm/J. Im vergangenen

Jahr wurden 52,8 Mio.

fm eingeschlagen. Gegenüber dem

Vorjahr entspricht das einem Rückgang

um 15 %. Zugleich liegt der

Wert nur 5 % unter dem deutschen

Der Wolf hat in den letzten Wochen

auch in Oberösterreich für

Aufsehen gesorgt und die Wogen

teils hochgehen Iassen. „Wir

müssen den Wolf lehren, dass

er auf unseren Weiden, Almen

und Höfen keinen Platz und somit

auch kein leichtes SpieI hat“,

betont etwa Agrar-Landesrätin

MichaeIa Langer-Weninger. Eine

Verordnung des Landes Oberösterreich,

die

es ermöglicht,

auf die

aktuellen Ereignisse

zu

reagieren,

wurde jetzt

beschlossen.

Bei der

rechtlichen

Umsetzung

setzte man

offensiv und

aktiv auf Ge-

TROTZ DES KÄFERS WAR DER

EINSCHLAG IM JAHR 2022 GERINGER.

Gesamteinschlag der Jahre von

2013 bis 2017. Trotz des Rückgangs

bleibt diese Holzartengruppe mit

vorwiegend Fichten die wichtigste

in Deutschland. Mehr als zwei

Drittel (67,1 Prozent) des gesamten

Holzeinschlages sind Fichten.

Der Kiefern- und Lärcheneinschlag

stagnierte zwischen 1998 und 2002

auf einem Niveau von rund 9,1 Mio.

fm/J. Dann stieg er innerhalb von

fünf Jahren um 35 % auf 11 Mio.

fm/J. Der Gesamteinschlag betrug

2022 78,7 Mio. fm. Gegenüber dem

Schnitt der vergangenen 25 Jahre

(57 Mio. m).

NACH ANDEREN BUNDESLÄNDERN, JETZT AUCH OÖ:

Wolfsverordnung OÖ

spräche mit allen relevanten Interessengruppen.

So waren auch

die Natur- und Umweltschutzorganisationen

eingeladen, im

Rahmen der Begutachtung ihre

Stellungnahme abzugeben.

Der Abschuss von Risiko- oder

Schadwölfen soll Ultima Ratio

sein - doch er ist möglich. Das

ist wichtig für die Sicherheit der

Bevölkerung und natürlich auch

für unsere

heimische

Alm- und

Landwirtschaft.

Offen

bleibt

weiterhin,

wie die EU

zukünftig

mit dem

Schutzstatus

des

Wolfs umgehen

wird.

RESTAURATIONSMASSNAHMEN WALD:

Die Waldpläne der EU

In der EU wird bald über ein Gesetz

entschieden, das u. a. vorschreibt,

auf mindestens 20 % der Fläche

der Mitgliedstaaten Restaurationsmaßnahmen

durchzuführen. Was

bedeutet dies für Wild, Forst und

Jägerschaft? Die EU-Kommission

hat am 22. Juni vergangenen Jahres

das sogenannte „EU Nature

Restoration Law“ vorgeschlagen.

Nach dem Willen seiner Unterstützer

soll es 2024 Gesetzeskraft

erlangen. Es verpflichtet die Mitgliedstaaten,

bis 2030 auf mindestens

20 % der

Land- sowie

Seefläche

„Restaurationsmaßnahmen“

durchzuführen.

Der Entwurf

avisiert bis

2050 in allen

als gefährdet

eingeschätz-

ÖSTERREICH:

Wildfleischkonsum

Jeder Österreicher isst jährlich

im Durchschnitt nur 0,7 Kilogramm

Wildfleisch aber 39,1

Kilogramm Schweinfleisch.

Das sagt die Statistik Austria,

die Wildbret in ihrer Fleischbilanz

nach Arten allerdings

unter »Sonstiges« führt – und

alles Wild zusammenfasst. Ob

es sich um Wildschwein oder

Reh handelt, wird nicht erfasst.

Bild: pixabay.com

ten Ökosystemen entsprechende

Maßnahmen. Ziel sei es, sämtliche

Ökosysteme in einen „guten Zustand“

zu versetzen. Der Vorschlag

ist im Konzert u. a. mit der „EU-Biodiversitätsstrategie“

zu begreifen.

Diese verpflichtet die Mitglieder,

bis 2030 mindestens 30 % ihrer

Land- bzw. Seefläche gesetzlich zu

schützen. Von dieser Fläche sollen

wiederum 33 % unter „strengem

Schutz“ stehen, darunter alle „verbliebenen

primär- bzw. Altwuchs-

Wälder“. Mitgliedstaaten sind in

der Pflicht,

mit „Nationalen

Restaurationsplänen“

den ausgearbeiteten

„ökosystemspezifischen

Pflichten und

Zielen“ bis

dahin zu genügen.

WEITERER SCHRITT

ZUM EU-BLEIVERBOT

Die Europäische Chemikalienagentur

(ECHA) hat vorgeschlagen,

Blei in den Anhang XIV der

REACH-Verordnung (Registrierung,

Bewertung, Zulassung

und Beschränkung von Chemikalien)

aufzunehmen. Nach

2028 soll die Benutzung von

Blei gänzlich verboten sein. Dagegen

regt sich von Seiten verschiedener

europäischer Jagdverbände

Widerstand.

WASCHBÄREN MIT

PARASITEN BELASTET

Ein deutsches Forscherteam

aus Frankfurt hat 234 Waschbären

aus Mitteldeutschland

auf Parasiten untersucht. Dabei

fand es 23 verschiedene

Parasitenarten, von denen

fünf in der Lage sind, auch

beim Menschen Krankheiten

hervorzurufen. Der mit bis zu

95 % häufigste Parasit war ein

Waschbärspulwurm, der auch

für Menschen gefährlich werden

kann.

Bild: pixabay.com


ARTHUR KROISMAYR: LANDWIRTE LEISTEN WERTVOLLE A

„Sichern wir unsere kleinstrukt


RBEIT FÜR DAS ÖKOSYSTEM UND ALLE MENSCHEN:

urierte Landwirtschaft!“


12 AGRARREPORTAGE

DER FREIE BAUER 02/2023

TEIL 3 DER GROSSEN KRÄUTERREPORTAGE:

Mädesüß und Spitzwegerich

sind echte Multitalente

Sommerzeit ist Erntezeit. Nicht nur am Feld und im Gemüsegarten, auch

bei vielen Wild- und Heilkräutern beginnt nun die Zeit der Ernte. Zwei

Kräuter, die uns gute Dienste erweisen können, stellen sich vor: Das

echte Mädesüß und der Spitzwegerich - beide sind Heilkräuter, die sogar

auch kulinarisch verwertbar sind.

Das Echte Mädesüß (Filipendula

ulmaria, früher Spiraea ulmaria

L.), auch Spierstrauch genannt,

gehört zur Familie der Rosengewächse.

Man findet die Heilpflanze

auf nährstoffreichen Feucht- und

Nasswiesen, an Bachufern und

auch in Erlen-Eschenwäldern.

Doch auch im Garten macht das

Mädesüß eine gute Figur. Es ist

pflegeleicht, eignet sich zum Beispiel

für die Uferbepflanzung eines

Teiches oder eines Biotopes und ist

zugleich nützlich. Früher wurden

die nach Honig duftenden, cremeweißen

Blüten unter anderem zum

Süßen von Met und Honigwein genutzt.

Aus dem Mädesüß wurde

1839 erstmals Salicylsäure isoliert.

Später wurde daraus die Acetyl-Salicylsäure

entwickelt, der Wirkstoff

des Arzneimittels Aspirin. Ähnlich

wie das bekannte Medikament

wirkt Mädesüß entzündungshemmend,

fiebersenkend, schmerzlindernd.

Die bekannte Autorin Ursel

Bühring erklärt den Unterschied

zwischen der Wirkung der Pflanze

und der Wirkung der isolierten chemischen

Substanz in ihrem Buch

„Lehrbuch Heilpflanzenkunde,

Grundlagen – Anwendung -Therapie“:

„Heilpflanzen als Vielstoffgemische

mit mehreren Inhaltsstoffen

ergänzen einander und

verursachen so meinst weniger

Nebenwirkungen, im Gegensatz zu

isolierten chemischen Monosubstanz.

Während diese im bekannten

Medikament (anm: Aspirin) in hoher

Dosierung Magengeschwüre

verursachen kann, dämmt Mädesüß

als magenschützendes Mittel

die übermäßige Produktion von

Magensäure und wirkt Sodbrennen

entgegen. Als Vielstoffgemisch

MÄDESÜSS

schützt Mädesüß die Schleimhäute

des Verdauungstraktes, und die

natürliche Salicylsäureverbindung

wirkt entzündungshemmend.“

Als Tee kann Mädesüß bei Fieber,

Kopfschmerzen, Erkältungskrankheiten

und Arthritis eingesetzt

werden. In der Volksmedizin wird

es auch bei Harnwegserkrankungen,

Verdauungsstörungen mit

Übersäuerung und bei Durchfall

angewendet. Für einen Mädesüß-

Tee können sowohl die Blüten als

auch das Kraut verwendet werden,

wobei die Blüten eine stärkere Wirkung

haben. Empfohlen wird 1/2

TL Blüten oder 1 TL Kraut mit 150


DER FREIE BAUER 02/2023

AGRARREPORTAGE

13

ml heißem Wasser zu übergießen

und 7 min ziehen zu lassen. Mehrmals

täglich sollte davon eine Tasse

getrunken werden. Menschen

mit Salicylallergie sollten Mädesüß

nicht verwenden. Zur unterstützenden

Behandlung bei Grippe

eignet sich beispielsweise eine Mischung

aus Mädesüß, Linden- und

Holunderblüten. Wer hingegen an

Spannungskopfschmerzen leidet,

dem kann eine Mischung aus Mädesüß,

Pfefferminze, Mutterkraut

und Zitronenmelisse gut tun.

Mädesüß kann auch kulinarisch

verwendet werden. Die Blüten

eignen sich hervorragend zum

aromatisieren von Süßspeisen

TEE UND KULINARIK

und Getränken. Lässt man die

Blüten zum Beispiel über Nacht

in ungeschlagenem Obers ziehen,

bekommt dieses ein honig-mandelartiges

Aroma. Auch ein Mädesüß-Sorbet

ist nicht nur köstlich, es

soll auch Sodbrennen vorbeugen.

Der Spitzwegerich: Seit der Antike

ist der Spitzwegerich (Plantago

Bild: pixabay.com/xxxx

DAS MÄDESÜSS (FILIPENDU-

LA ULMARIA)

Mädesüß gehört zur Familie der

Rosengewächse und hat eine lange

Tradition als Heilpflanze. 1839

konnte daraus erstmals Salicylsäure

isoliert werden, der Wirkstoff,

aus dem Jahrzehnte später

das bekannte Arzneimittel „Aspirin“

entwickelt wurde. Mädesüß

wächst gerne an Bachufern und

auf feuchten Böden. Von Juni bis

Ende August werden die Blüten

gesammelt und können für Tees,

Tinkturen, Salben aber auch in der

Küche verwendet werden.

Bild: pixabay.com/xxxx

lanceolata) eine bekannte und geschätzte

Heilpflanze. „Die Fußstapfen

des weißen Mannes“ nannten

ihn die Indianer Nordamerikas,

denn seine Samen mit ihrer klebrigen

Außenschicht hefteten sich an

Räder und Fußsohlen und wurden

SPITZWEGERICH

so im ganzen Land verbreitet. Die

Anwendungsmöglichkeiten des

Spitzwegerichs sind sehr umfangreich

wegen des breiten Spektrums

an Inhaltsstoffen. Am bekanntesten

ist die Anwendung bei

Husten, vor allem bei Kindern. Ursel

Bühring schreibt: „Der Spitzwegerich

ist aufgrund seiner günstigen

qualitativen und quantitativen

Wirkstoffkombination eines der

besten Hustenmittel überhaupt!“.

Die enthaltenen Schleimstoffe

wirken hustenreizmildernd, die

Gerbstoffe dämmen die Entzündung

ein und wirken blutstillend

und schmerzlindernd. Der Kieselsäure

wird eine immunfördernde

Wirkung zugeschrieben, zudem

festigt sie das Bindegewebe. Das

enthaltende Zink unterstützt die

Wundheilung. Neben noch einigen

weiteren Inhaltsstoffen zählen die

sogenannten Iridoidglykoside zu

den Wichtigsten, denn sie wirken

gegen Bakterien und Viren. Diese

sollen jedoch nur in Frischpflanzenzubereitungen

(Sirup, Tinktur,

Frischpflanzensaft) enthalten sein.

Bei einer Teezubereitung wird für

eine Tasse 1 TL des Krautes benötigt.

Soll der Spitzwegerich-Tee den

Hustenreiz lindern, dann soll der

Tee kalt angesetzt werden (ca. 30

min), abgeseiht und danach leicht

erwärmt werden. Soll der Tee hingegen

bei Bronchitis angewendet

werden, dann wird der Spitzwegerich

mit heißem Wasser überbrüht

und lässt ihn ca. 7 min ziehen.

Der Spitzwegerich kann bei allen

Lungen- und Bronchialleiden und

bei Entzündungen des Mund- und

Rachenraumes zum Einsatz kommen.

Die frisch zerriebenen Blätter

können auch direkt auf Insektenstiche,

Wunden, oder Ausschläge

aufgelegt werden. Dabei wirken

sie wundheilend und juckreizlindernd.

Wie das Mädesüß ist auch der

Spitzwegerich kulinarisch verwendbar.

Die herben Blätter bereichern

Saucen und Aufläufe. Die

KRÄUTER SAMMELN

Blüten schmecken dezent nach

Champignons und eignen sich

zum Kochen einer sogenannten

falschen Champignonsuppe oder

zum Dekorieren von Speisen.

Beim Sammeln von Wildkräutern

sind einige Grundsätze zu beachten:

Nur Pflanzen sammeln, die

man eindeutig kennt. Es sollen nur

gesunde Pflanzen ohne Fraßspuren

gesammelt werden. Sammelt

man Blätter, sollten diese nicht

zu alt sein. Blüten sollten kurz vor

dem Öffnen der Blüte bis zum frischen

Erblühen gesammelt werden

und Früchte und Samen sollten

nicht überreif sein.

Auf naturbelassenen Wiesen, auf

Streuobstwiesen, im Wald, an

Bachränder oder in Auen kann

man am meisten Kräuter Sammeln.

Will man auf einem fremden

Grund sammeln, ist vorher das

Einverständnis des Grundbesitzers

WAS IST ZU BEACHTEN?

einzuholen! Im Naturschutzgebiet

und Nationalpark ist das Sammeln

verboten! Es soll nur die benötigte

Menge gesammelt werden, nicht

büschelweise und es soll nicht der

ganze Bestand abgeerntet werden.

Gesammelt werden kann in der

Regel vom Beginn der Vegetationsperiode

bis Anfang November.

Nur Wurzeln und Knollen werden

im Herbst ab Ende September

gegraben (alternativ im zeitigen

Frühjahr). Grundsätzlich soll nur

vormittags nach der Tautrocknung

geerntet werden. Nach einem

Starkregen empfiehlt es sich zwei

Tage zuzuwarten. Die beste Zeit

zum Ernten von Heilkräutern ist

die Zeit um die Sommersonnenwende

und die Tage von Maria

Himmelfahrt (15. August) bis Maria

Geburt (8. September). Bei der Ernte

kann man sich auch nach den

Mondphasen orientieren. Oberirdische

Teile sollten bei zunehmendem

Mond bis Vollmond geerntet

werden, unterirdische Teile bei abnehmendem

Mond bis Neumond.

TIPPS ZUM TROCKNEN

VON KRÄUTERN

Kräuter können zu kleinen

Büscheln gebunden werden

und im luftigen Schatten, aufgehängt

getrocknet werden.

Nur Wurzeln können auch in

der Sonne getrocknet werden.

Alternativ eignen sich

mit Stoff bespannte Holzrahmen

auf die die Kräuter

aufgelegt werden. Aufbewahrung:

Unzerkleinert und

rascheltrocken in dunklen

Gläsern.


14 AUS DER KAMMER

DER FREIE BAUER 02/2023

FREIHEITLICHE BAUERNSCHAFT STELLT LEITANTRAG:

Herkunftskennzeichnung

Die Freiheitliche Bauernschaft Oberösterreich forderte in ihrem

Leitantrag am Landesagrartag eine erneute Initiative der Bundesregierung,

zur Einführung einer verpflichtenden Lebensmittelkennzeichnung

und unterstreicht damit einmal mehr die dringende Notwendigkeit

für den Konsumenten.

POSITIVKENNZEICHNUNG

Im Antrag soll auf die Bundesregierung

eingewirkt werden, eine

durchgehende, verpflichtende und

transparente Herkunftskennzeichnung

von Lebensmitteln einzuführen,

um den Verbrauchern die

Möglichkeit zu bieten, qualitativ

hochwertige, heimische Produkte

von ausländischen Produkten

unterscheiden zu können.“

Die heimische Landwirtschaft ist

ein enorm wichtiger Faktor für

Mensch und Wirtschaft in Oberösterreich.

Unsere gesunden und

qualitativ hochwertigen Lebensmittel

wären ohne unsere Bauern

nicht denkbar. Einer der Mängel,

die unsere Landwirte am Markt

schlechter stellen, ist die nach

wie vor fehlende durchgehende

Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln.

Wir fordern eine klare

Positivkennzeichnung für die heimischen

Lebensmittel im Unterschied

zur anonymen, billigen

Massenware.

Die Anzahl der landwirtschaftlichen

Betriebe in unserem Bundesland

ist seit Jahren rückläufig.

Damit sinkt auch ihre wirtschaftliche

Bedeutung für den Standort.

Der Anteil der Landwirtschaft an

der Wertschöpfung ist durch die

Verkaufspreise in den letzten fünf

Jahren von durchschnittlich 20

Prozent auf 17 Prozent gesunken.

Falsche politische Entscheidungen

wie etwa die Freihandelsabkommen

zu Lasten von unseren Bauern

haben diese Situation nochmals

verschärft.

Daher fordern die unterzeichneten

Abgeordneten dringend die notwendigen

Schritte zur Einführung

einer umfassenden Herkunftskennzeichnung

zu setzen, damit

die Konsumenten wissen, woher

die Lebensmittel, die sie täglich

konsumieren, tatsächlich kommen.

„Regionale Wertschöpfungsketten

bieten Stabilität und Sicherheit in

wirtschaftlich unruhigen Zeiten.

Oberösterreichs Bevölkerung darf

sich daher – heute und auch morgen

– darauf verlassen, dass die

DER KONSUMENT SOLL ENDLICH

ZWEIFELSFREI UND TRANSPARENT ÜBER DIE

HERKUNFT DER LEBENSMITTEL INFORMIERT

WERDEN - BUNDESREGIERUNG

SPIELTE BISHER AUF ZEIT.

Bauern sie mit besten Lebensmitteln

versorgen. Unsere heimische

Landwirtschaft und ihre regionalen

Partnerbetriebe aus der Lebensmittelwirtschaft

stehen für Versorgungssicherheit

aus der Region

für die Region“, so der Obmann

der Freiheitlichen Bauernschaft

OÖ, Arthur Kroismayr. „Dennoch

VORBILD FRANKREICH

ist die grundlegende Voraussetzung,

dass der Konsument die Sicherheit

hat, woher seine Lebensmittel

stammen. Daher ist unsere

jahrelange Forderung nach einer

verpflichtenden, durchgehenden

Herkunftskennzeichnung für Le-

bensmittel endlich umzusetzen“,

so Kroismayr. Und weiter: „Unser

Ziel muss sein, dafür zu sorgen,

dass unsere Landwirtschaft eine

produzierende Landwirtschaft

bleibt und die Menschen in unserem

Land mit hochqualitativen

Lebensmitteln versorgt werden

können. Eine gesicherte Eigenversorgung

ist das Um und Auf.“

Eine Herkunftskennzeichnung

nach dem Prinzip „Geburtsland-

Aufzuchtland-Verarbeitungsland“

erhöht die Transparenz für

den Verbraucher, erschließt neue

Märkte und rechtfertigt zudem

einen fairen Preis für inländische

Produkte, die unter hohen Qualitätsstandards

produziert wurden.

Produkte mit geringer Qualität

müssen genauso erkennbar sein.

Bei Fertigprodukten die einen

Fleischanteil von 8 % oder mehr

des Produktgewichtes beinhalten,

muss ebenfalls eine Herkunftsbezeichnung

nach dem oben genannten

Prinzip erfolgen.

Als Vorbild für eine solche Herkunftskennzeichnung

könnte das

französische Modell dienen. Die

französische Regierung konnte

nach Verhandlungen mit der EU

eine entsprechende Herkunftskennzeichnung

durchsetzen. Mit

Beginn des Jahres 2017 hat Frankreich

nun eine obligatorische Herkunftskennzeichnung

für Fleisch

und Milch in verarbeiteten Produkten

eingeführt. Es muss nun auf

dem Etikett das Land der Geburt,

der Aufzucht und der Schlachtung

der Tiere ausweisen. Nur wenn 100

% des Produktes aus einem Land

stammen, reicht dessen alleinige

Angabe aus.

Impressum: Medieninhaber (100%) und Herausgeber: Der Freie Bauer - Freiheitliche Bauernschaft OÖ, Blütenstraße 21/1, 4040 Linz, ZVR: 869893862,

Chefredakteur: Ing Franz Graf, Kontakt und Leserbriefe: redaktion@derfreiebauer.info, www.derfreiebauer.info, Kontakt Inserate: anzeigen@derfreiebauer.info

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VIELE KONSUMENTEN WOLLEN

REGIONALE UND GESUNDE LEBENSMITTEL.

Bild: stock.adobe.com/Kitreel


DER FREIE BAUER 02/2023

AUS DER KAMMER

15

LAND OÖ MIT KAMPAGNE FÜR HOLZ:

Wald und Holz als echte

Klimaschützer

Mit einer Installation in Linz soll

dafür sensibilisiert werden, dass

ein nachhaltiger Wald der beste

Klimaschützer ist.

Die oö. Landesregierung trifft sich

jährlich mit Vertretern der Forstund

Holzwirtschaft. Heuer waren

die Themen unter anderem die

Borkenkäfersituation, die Schadholzmengen,

der Holzmarkt und

die Holzressourcen.

Im Zuge

dieses Treffens

wurde auch die

neue Holzinstallation

vor dem

Linzer Landhaus

eröffnet. Fünf

Hängezelte mit

Informations-

Bild: freepik.com

STATISTIK AUSTRIA VERÖFFENTLICHT GESAMTRECHNUNG:

Bäuerliches Einkommen auf

dem Niveau von 2007

Vor kurzem veröffentlichte die Statistik Austria die zweite Vorschätzung

zur landwirtschaftlichen Gesamtrechnung 2022. Diese zeigt ein

reales Einkommensplus von 19,6 Prozent. Gleichzeitig stiegen auch

die Aufwendungen um knapp ein Viertel auf rund 6,1 Milliarden Euro.

Preissteigerungen gab es insbesondere

bei Dünge- und Futtermitteln

sowie Energie. Auch die

Abschreibungen für das Anlagevermögen

stiegen um 13,4 Prozent

zum Vorjahr, Grund dafür waren

unter anderem die gestiegenen

Investitionsgüterpreise. „Dass laufend

bäuerliche Familienbetriebe

ihre Hoftüren für immer schließen,

zeigt, wie sehr die Branche unter

Druck steht und welch finanzieller

Aufholbedarf besteht“, betont LK

Österreich-Präsident Josef Moosbrugger.

Die Landwirtschaft hatte

zudem im Jahr 2022 mit enorm

steigenden Produktionskosten zu

kämpfen gehabt. „Die Preise für

Betriebsmittel und Energie stiegen

Transparenten sollen die Menschen

dazu einladen, mehr über

den Wald und den Wirtschaftsfaktor

Holz zu erfahren. Der nachwachsende

Rohstoff Holz sei ein

Schlüsselelement wenn es um

erneuerbare Energien ginge. Die

größten Hebel für Klimaschutz und

Bioökonomie seien eine verstärkte

Holzverwendung und eine aktive

Waldbewirtschaftung. Das Potenzial,

dass der

Werk-, Bau- und

Rohstoff Holz biete,

müsse noch

mehr genutzt

werden. In den

Bereichen Energie

und Bauwirtschaft

sei noch

Luft nach oben.

enorm, das muss mit steigenden

Erzeugerpreisen einhergehen,

sonst geht sich die Rechnung nicht

aus“, betont Franz Waldenberger,

Präsident der Landwirtschaftskammer

OÖ. Das Einkommen in

der Landwirtschaft

lag 2022 auf

dem Niveau

der Jahre

2011 oder

2007. Die

vergangenen

15 Jahre

waren

somit von

Stagnation

geprägt.

SAISONARBEITSKRÄFTE:

Führerschein

wird anerkannt

Das neue Führerscheingesetz

schafft Rechtssicherheit

für mehr als tausend Saisonarbeiter

aus dem Kosovo. Die

heute im Ministerrat beschlossene

Änderung des Führerscheingesetzes

soll es auch

kosovarischen Staatsbürgern

ermöglichen, Fahrzeuge in

Österreich lenken zu dürfen.

Bislang war das nicht der Fall,

da der Kosovo keine Vertragspartei

zumindest eines der drei

internationalen Straßenverkehrsübereinkommen

ist.

Mittlerweile sind die landwirtschaftlichen

Erzeugerpreise, etwa

bei Getreide, bereits wieder um ein

Drittel gesunken. Die Kosten bleiben

hingegen dauerhaft hoch.

„Im Bereich der Landwirtschaft,

wo die Kosten hoch bleiben, die

Erzeugerpreise hingegen wieder

massiv unter Druck stehen, besteht

weiterhin Handlungsbedarf“,

so Moosbrugger.

Bild: stock.adobe.com/Petra

Bild: stock.adobe.com/ VAKSMANV

KOMMENTAR

POLITIK FÜR

BAUERN

Immer mehr Landwirtschaftliche

Betriebe in Österreich

geben ihren Betrieb auf. Wann

wachen die verantwortlichen

Politiker und die Interessensvertreter

der Landwirtschaft - vor

allem in der ÖVP - endlich auf?

Bei persönlichen Gesprächen

mit den Landwirten hört man

immer wieder, wo der Schuh

drückt. Immer mehr Bürokratie

und immer kompliziertere

Auflagen, etwa um essentielle

Förderungen zu bekommen,

belasten unsere Bauern. Viele

Betriebe stoßen allein schon mit

dem Verwaltungsaufwand an

ihre Grenzen. Getreu dem Motto

„Wachse oder weiche“ sind

viele landwirtschaftliche Betriebe

in den letzten Jahren stark

gewachsen, während kleinere

Betriebe aufhören mussten.

Jedoch steigen somit auch die

Belastungen für die bäuerlichen

Familienbetriebe. Zu nennen

sind hier einerseits körperliche,

andererseits aber auch finanzielle

Probleme - Stichwort:

Teuerung. Gleichzeitig rückt die

Landwirtschaft immer mehr in

den Fokus der selbsternannten

Klimaaktivisten, die den Bauern

eine große Mitschuld am Klimawandel

zuschreiben wollen,

obwohl wir Bauern die besten

Natur- und Klimaschützer sind.

Anstatt aber den Bauern den

Rücken zu stärken, läßt sich unsere

Vertretung, allen voran der

Bauernbund, von dieser kleinen

aber lauten Minderheit vor sich

hertreiben. Die Zeit der freien

Bauern scheint vorbei zu sein,

denn die EU und unsere nationalen

Entscheidungsträger engen

den Spielraum für unsere

Landwirtschaft immer mehr ein.

Es ist daher an der Zeit, endlich

Politik für unsere kleinstrukturierte

und familienbasierte

Landwirtschaft zu machen!


VIELFÄLTIGER ATTERGAU-

ER KULTURSOMMER IN ST.

GEORGEN

WORKSHOP: FOTOGRAFIE

IN DER NATUR

KNEIPPEN - DIE HEIL-

KRAFT DES WASSERS

GUTES AUS DER ÖSTERREICHISCHEN KÜCHE

Sacherschnitten

ANGENEHMER DUFT IN HAUS UND BAD:

Strahlenlose Kamille

UNSERE REDEWENDUNGEN:

„Ein Schneider sein“


MANFRED HAIMBUCHNER STELLT NEUEN WOHNBAU-PLAN VOR:

Fünf-Punkte-Plan für den geförderten

Wohnbau zeigt Wirkung

25. JULI WIRD GEWEIHT:

Patron der Autofarer:

Christophorus

VORSICHT IST GEBOTEN: IN DER SOMMERZEIT HÄUFEN SICH WILDUNFÄLLE

Wildwarner senken Unfallrisiko


18 BEI UNS DAHEIM

DER FREIE BAUER 02/2023

KOMMENTAR

WOHNEN

ENTLASTEN

Die Folgen der massiven Teuerung

seit 2022 sind für viele

Mitbürger zunehmend existenzbedrohend.

Zudem schafft die

Bundesregierung keinerlei Lösungen,

sondern befeuert durch

ihre fehlgeleitete Politik die

Inflation weiter an. Die meisten

Maßnahmen der Bundesregierung

sind mitunter der Grund,

warum auch das Wohnen immer

teurer wird. Das stellt uns

alle vor große Probleme.

In Oberösterreich setzen wir daher

unseren Fünf-Punkte-Plan

im Wohnbau um und sichern

Oberösterreich wieder einen

Spitzenplatz im Bundesländervergleich.

Anfang Juli konnten

bereits 398 Wohneinheiten aus

dem Bauprogramm genehmigt

werden. Zusätzlich wurden dieses

Jahr bereits 130 Wohneinheiten

in den Vormonaten nach

den alten Regelungen in der

oberösterreichischen Landesregierung

bewilligt. Somit wurden

über ein Drittel der Mindestvorgabe

von 1.500 Wohneinheiten

erreicht.

Schon in den vergangenen

zehn Jahren sind nirgendwo

so viele Wohneinheiten wie

in unserem schönen Bundesland

entstanden. Diese hohe

Bauleistung führt dazu, dass

in Oberösterreich das Wohnen

weiterhin leistbar bleibt. So

lag die Durchschnittsmiete bei

meinem Amtsantritt als Wohnbaureferent

im Jahr 2009 noch

über dem Bundesschnitt, mittlerweile

liegt sie weit darunter.

Es ist mein erklärtes Ziel, dass

das so bleibt und sich zudem

in Oberösterreich weiterhin die

Kräne bewegen. Wir wollen die

Menschen bei den Wohnkosten

wirksam entlasten und nutzen

dazu alle Möglichkeiten, die

uns die Landespolitik und mein

Wohnbauressort bietet.

FAMILIE IST EIN ESSENTIELLER TEIL DES GLÜCKS:

Haimbuchner: Familienund

Wertestudie 2023

In den Augen der Bevölkerung stellt die Familie nach wie vor einen

essentiellen Teil des Lebensglücks dar: Etwa zwei von drei der Befragten

(64 %) sind der Überzeugung, dass man heutzutage eine Familie

braucht, um wirklich glücklich zu sein.

Wie wichtig gute Rahmenbedingungen

für Familien sind, zeigt

die aktuelle „Familien- und Wertestudie“,

die im Auftrag des OÖ

Familienreferates von IMAS International

durchgeführt wurde. Diese

bestätigt, dass die Familie der

wichtigste Anker in Krisenzeiten

ist. „Familie“ wird von den Befragten

mit Zusammenhalt, Liebe

und Eltern mit Kinder(n) assoziiert.

Vor allem wird in der Bevölkerung

ein starker Zusammenhalt in der

eigenen Familie wahrgenommen.

Gut zwei Fünftel (44 %) würden

den Kontakt bzw. die familiären

Bindungen in ihrer Familie als

sehr stark, weitere zwei Fünftel

(40 %) als ziemlich stark bezeichnen.

Frauen verspüren tendenziell

JUGENDKRIMINALITÄT:

Schluss mit den

Sitzkreisen!

Der FPÖ-Landesparteisekretär

und Sicherheitssprecher

Michael Gruber sagte zur Bekämpfung

der Jugendkriminalität:

„Wir müssen endlich aufhören,

um den heißen Brei zu

reden und über die Symptombekämpfung

zu diskutieren. Es

muss klar gesagt werden, dass

das Problem auch ein kulturelles

ist. Auffälligerweise stammen

die sehr jungen Täter aus

dem Migrantenmilieu.“

häufiger eine stärkere Familienbindung

als Männer. „Die Familie

hat in Oberösterreich einen hohen

Stellenwert. Ich werde mich als

Familienreferent auch in Zukunft

dafür einsetzen, dass Familien in

allen Bereichen unterstützt werden.

Es ist mir wichtig, dass unsere

Kinder beim Aufwachsen

beste

Rahmenbedingungen

bekommen“,

so Landeshauptmann-Stv.

und

Familienreferent

Manfred Haimbuchner.Die

Sinngebung von

eigenen Kindern

ist unumstritten,

dem stimmen 69 % der Befragten

voll und ganz zu. Als ideale Familiengröße

werden mindestens zwei

Kinder genannt. Einen hohen Stellenwert

hat nach wie vor das gemeinsame

Essen. Rund drei Viertel

der Befragten (73 %) gehen dieser

Familientradition zumindest am

Wochenende nach und sprechen

dabei über alles, was ihnen am

Herzen liegt. Auch die generelle

Kommunikation in der Familie

wird als sehr wichtig angesehen.

FPÖ-ANFRAGE IM PARLAMENT DECKT AUF:

Asylpolitik kostet täglich

eine Million Euro

Die FPÖ Oberösterreich kritisierte

die ausufernden Kosten

der Asylpolitik, die den Steuerzahler

mindestens eine Million

Euro pro Tag kosten.

Eine parlamentarische Anfrage der

FPÖ im Nationalrat ergab, dass

allein die Unterbringung und Betreuung

von Asylwerbern im Jahr

2022 rund 340 Millionen Euro ausgemacht

hat. Dazu

kommen noch Verfahrenskosten

von

21 Millionen Euro

sowie nicht eindeutig

messbare Ausgaben

in den Bereichen

Gesundheit,

Bildung, Justiz,

Bildung und Soziales. Dazu kommen

noch die Aufwendungen der

Bundesländer sowie Subventionen

von diversen Asyl-NGOs. Echte

Transparenz über die Kosten gibt

es in Österreich allerdings nicht.

Offenbar aus gutem Grund, denn

sonst würde die desolate Asylpolitik

der Bundesregierung noch

deutlicher zum Ausdruck kommen.

Keine Behörde sei derzeit

auskunftsfähig, wie

viele Asylberechtigte

in jedem einzelnen

Bundesland

leben. Das alleine

zeige die Unfähigkeit

der aktuellen

Bundesregierung

offen auf.

Bild: stock.adobe.com/Gina Sanders


DER FREIE BAUER 02/2023

BEI UNS DAHEIM

19

ZUNEHMEND WIRD DIE ÖFFENTLICHKEIT

MIT NEBENSÄCHLICHEN THEMEN

BESCHÄFTIGT, DAMIT DIE ECHTEN PROBLEME

IN DEN HINTERGRUND RÜCKEN.

„HYMNENSTREIT“ IST NUR EIN SCHEINGEFECHT:

Echte Probleme angehen

„Und jährlich grüßt das Murmeltier“ – so könnte man den jüngst wieder

aufgewärmten Streit um diverse Landeshymnen in Österreich

kommentieren.

Eine linkslastige Gruppe von Autoren

und Künstlern forderte wieder

einmal die Änderung oder

Abschaffung von insgesamt vier

Landeshymnen – auch unseres

„Hoamatgsangs“. Für die FPÖ ist

die Debatte ein Scheingefecht,

das von den echten Problemen

der Menschen ablenkt.

FPÖ-Landesparteiobmann Manfred

Haimbuchner wandte sich in

einer Stellungnahme gegen einen

„unreflektierten Bildersturm“. Viele

Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts

„vertraten ein damals offenbar

salonfähiges Weltbild, das

in keiner Weise dem entspricht,

wofür die moderne europäische

Zivilisation heute steht“. Eine aufgeklärte

Gesellschaft müsse aber

auch „unverdächtige Werke wie

den ‚Hoamatgsang‘, die unserer

Heimat kulturelle Identität gegeben

haben“, wertschätzen.

„Die Menschen haben wirklich

derzeit andere und dringendere

Probleme als sich mit Scheinproblemen,

die aktuell in den Medien

thematisiert werden, zu beschäftigen“,

so Haimbuchner.

SEHENSWERT: FÜHRUN-

GEN DURCH DAS STIFT ST.

FLORIAN

Erleben Sie eine Führung durch

das Stift St. Florian und sehen

Sie Schätze, wie sie kaum an

einem Ort vorhanden sind. Bestaunen

Sie die Bibliothek mit

mehr als 150.000 Bänden, den

imperialen Marmorsaal, den

Sebastianaltar von Albrecht

Altdorfer und die Gruft mit dem

Sarkophag Anton Bruckners.

Infos unter: stift-st-florian.at

AUSSTELLUNG „WIR JA-

GEN...“ IN BAD ISCHL

Die Jagd geht weit über das

Erlegen von Wildtieren hinaus,

die Geschichte der Jagd erzählt

viel über die Menschheitsgeschichte

und unsere Kultur.

Die Ausstellung in Bad Ischl

zeigt die Entwicklung der Jagd

im Salzkammergut bis heute.

Die Jagdtraditionen sind noch

immer faszinierend und erzählenswert.

Infos: ooekultur.at

AUSSTELLUNG: GESCHICH-

TE DER ZAHNHEILKUNDE

Erkunden Sie die Geschichte

der Zahnheilkunde und Zahntechnik

im Zahnmuseum Linz!

Die Ausstellungsräume sind

modern architektonisch gestaltet

und kontrastiert mit den

mittelalterlichen Gewölben des

Alten Rathauses. Luftig wirkende

Inseln oder „Mundhöhlen“,

die durch transparente Vorhänge

getrennt sind, beherbergen

Ordinationseinrichtungen aus

den vergangenen 120 Jahren.

Infos: zahnmuseum-linz.at

SITUATION GERÄT ZUNEHMEND AUSSER KONTROLLE:

Gewalt in Asylheimen

Infolge einer parlamentarischen

Anfrage der FPÖ sind besorgniserregende

Zahlen zu Straftaten in

Asylheimen bekannt geworden.

Von 2012 bis 2022 ist die Anzahl

der Straftaten um erschreckende

75,9 % gestiegen. Diese Zahlen

werfen erneut Fragen zur Effektivität

der Integrationspolitik auf.

Diese Zahlen sollten ein Warnzeichen

sein, endlich unsere Grenzen

zu schließen und die kriminellen

Zuwanderer ausnahmslos

abzuschieben.

STUDIE ZU MOSCHEE-UNTERRICHT:

Islamismus in Schulen

Die jüngst vom Land OÖ veröffentlichte

Studie „Moschee-Unterricht

in OÖ“ zeigt besorgniserregende

Tendenzen in den Moscheen. So

wird vielerorts unser Wertegerüst

abgelehnt. Durch

einen Regierungsbeschluss

2019 wurde

diese österreichweit

erste Studie, welche

sich der Thematik wissenschaftlich

nähert,

in Auftrag gegeben. Viele Inhalte

aus den Unterrichtsmaterialien

sind besorgniserregend. Dazu

stellt die FPÖ drei Forderungen:

die Erstellung einer Folgestudie

„Islam in Österreich“,

Unterricht ausschließlich

im Rahmen unserer

Werteordnung und

die Forderung nach

deutschsprachigem

Unterricht.

Bild: pixabay.com


Die Freiheitlichen

Oberösterreich

WINDKRAFT PHOTOVOLTAIK E-MOBILITÄT

Schulkosten:

Zusätzlich fünf Millionen für Familien

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