DerFreieBauer Ausgabe 04-2023
Der Freie Bauer, Ausgabe 04-2023 unter anderem mit "Neophyten und Neozoen in Österreich"
Der Freie Bauer, Ausgabe 04-2023 unter anderem mit "Neophyten und Neozoen in Österreich"
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Der Freie<br />
Bauer<br />
www.derfreiebauer.info<br />
LANDWIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR OBERÖSTERREICH | AUSGABE <strong>04</strong>-<strong>2023</strong><br />
IM GESPRÄCH:<br />
Günther Steinkellner<br />
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Invasive Arten:<br />
Neophyten<br />
und Neozoen<br />
in Österreich<br />
<br />
Radioaktive Belastung von<br />
Wildfleisch<br />
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Lebensraum Solarpark:<br />
Licht und Schatten<br />
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Die richtigen Kräuter für die<br />
Erkältungszeit nutzen<br />
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Der Freie Bauer - Landwirtschaftszeitung für Oberösterreich <strong>Ausgabe</strong> <strong>04</strong>/<strong>2023</strong> (15.12.<strong>2023</strong>) Titelbild: stock.adobe.com/Christian Palent
2 LANDWIRTSCHAFT<br />
DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />
TSCHERNOBYL BISHER NOCH NICHT ANGEKOMMEN:<br />
Strahlenbelastung<br />
Forscher der TU Wien und der Uni Hannover haben festgestellt, dass<br />
die heutige radioaktive Belastung von Schwarzwildfleisch nicht, wie<br />
zumeist angenommen, von Tschernobyl verursacht wird, sondern<br />
von Atomwaffentests aus den 1960er-Jahren herrührt.<br />
Das konnten sie anhand des „physikalischen<br />
Fingerabdrucks“ herausfinden,<br />
der für jede Quelle radioaktiver<br />
Isotope unterschiedlich<br />
ist. Cäsium-137, das Isotop, das<br />
1986 beim Unfall von Tschernobyl<br />
freigesetzt wurde, belastet nach 30<br />
Jahren Lebensmittel deutlich weniger.<br />
Das Isotop Cäsium-135, dessen<br />
Halbwertszeit länger ist als bei<br />
DIE REAKTORRUINE IN TSCHERNOBYL<br />
- DIE AUSWIRKUNGEN FOLGEN ERST.<br />
Cäsium-137, wurde bei dem Unfall<br />
von Tschernobyl kaum freigesetzt.<br />
Stattdessen sei ein großer Teil des<br />
Cäsiums im Wildschweinfleisch<br />
auf Atomwaffentests zurückzuführen<br />
- bei manchen Proben bis zu<br />
68 Prozent. Darauf deutet noch ein<br />
zweiter Faktor hin: Die Zeit, die das<br />
Radiocäsium braucht, um über die<br />
Nahrung überhaupt im Wildkörper<br />
anzukommen. Die Forscher reden<br />
von 1 mm Bodentiefe pro Jahr,<br />
die die Belastung voranschreitet.<br />
Folge: Hirschtrüffel, die in 20 bis 40<br />
cm Tiefe zu finden sind, nehmen<br />
heute erst das Cäsium auf, das in<br />
Tschernobyl freigesetzt wurde. Das<br />
radioaktive Cäsium, das Schwarzkittel<br />
heute brechen, ist also schon<br />
viel länger unterwegs.<br />
Bild: wikimedia.org/Cs szabo (CC BY-SA 2.5 Deed)<br />
ARBEITERKAMMER<br />
Teuerungs<br />
hält auch w<br />
Die Arbeiterkammer beobachtet<br />
bereits seit längerem die Preisentwicklung<br />
– unter anderem<br />
bei Lebensmitteln. Die Preise<br />
sind im Durchschnitt um zwölf<br />
Prozent gestiegen und damit<br />
stärker als die durchschnittliche<br />
Teuerung mit neun Prozent.<br />
Vor allem der Handel casht hier<br />
reichlich ab.<br />
Ist das nur eine steile Behauptung,<br />
oder lässt sich beweisen, dass<br />
der Handel sich ein ordentliches<br />
Körberlgeld verdient und die Produzenten<br />
nicht in gleichem Maße<br />
mitverdienten? Die Kosten für<br />
die Produktion werden durch die<br />
Landwirte und die verarbeitende<br />
Industrie kalkuliert. Hier sind alle<br />
Kostenfaktoren von Rohstoffen<br />
und Energie, über Transport und<br />
Gehälter – und nicht zuletzt Steuern<br />
und Abgaben – inkludiert. Die<br />
Preise auf dem Weltmarkt für Rohstoffe<br />
und der hohe Wettbewerbsdruck<br />
im Agrarsektor wirken ebenso<br />
auf die Preisentwicklung ein.<br />
Bis der Preis feststeht, verhandeln<br />
bisweilen Tausende Unternehmen<br />
untereinander die Kosten für die<br />
Erzeugung und Verarbeitung.<br />
Danach kommt der Handel ins<br />
Spiel. Hier entsteht das echte Ungleichgewicht.<br />
Tausende Lieferanten<br />
stehen hier nur drei großen<br />
Bild: pixabay.com<br />
AUFTEILUNG VON MERCOSUR SOLL „NEIN“ VERHINDERN:<br />
EU hebelt Wien aus<br />
2019 beschloss der Nationalrat<br />
sein Nein zum EU-Mercosur-Abkommen.<br />
Dieses verpflichtet<br />
bis heute die Bundesregierung<br />
dazu, den Handelspakt abzulehnen.<br />
Die EU-Kommission will das<br />
Abkommen nun aber aufteilen<br />
und so ohne Zustimmung der<br />
Mitgliedsstaaten beschließen.<br />
Mit diesem Verfahrenstrick würde<br />
sie allerdings ihre eigenen demokratischen<br />
Regeln brechen.<br />
Hier ist die Bundesregierung aufgefordert<br />
sich dennoch an das<br />
Nein – auch bei Verfahrenstricks<br />
der Kommission – zu halten.<br />
EINKOMMENSPLUS DER LANDWIRTE:<br />
Kein Grund zum Neid<br />
„Für eine Berufsgruppe, wie unsere<br />
Landwirte, die in den letzten<br />
Jahren immer wieder gravierende<br />
Einkommensverluste hinnehmen<br />
musste, ist die leichte finanzielle<br />
Entspannung ein kleiner<br />
Lichtblick und sicher<br />
kein Grund zum<br />
Neid“, kommentierte<br />
FPÖ-Landesparteiobmann<br />
Manfred Haimbuchner<br />
die aktuellen<br />
Zahlen aus dem Grünen<br />
Bericht. Demnach stieg das<br />
durchschnittliche bäuerliche Einkommen<br />
im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 32 Prozent. „Es wird nun<br />
behauptet, dass die Bauern dieses<br />
Einkommen auf Kosten<br />
der Verbraucher erwirtschaften.<br />
Das ist natürlich<br />
Unsinn und zeigt,<br />
wie wenig sich Manche<br />
mit der wirtschaftlichen<br />
Situation unserer<br />
Bauern auskennen.“<br />
Bild: freepik.com
DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
3<br />
BEOBACHTET PREISENTWICKLUNG REGELMÄSSIG:<br />
-Schock bei Lebensmitteln<br />
eiterhin unvermindert an<br />
Bild: freepik.com<br />
BUNDESFORSTE:<br />
Aktion „Klimafitte<br />
Schutzwälder“<br />
Extremwetterereignisse setzen die<br />
Wälder immer stärker unter Druck.<br />
Gerade Schutzwälder, die sich<br />
meist in exponierten Lagen befinden,<br />
sind den Kräften der Natur<br />
besonders ausgesetzt. Im Rahmen<br />
ihrer Schutzwaldstrategie passen<br />
die Bundesforste ihre Wälder an,<br />
damit sie höheren Temperaturen<br />
und Forstschädlingen besser gewachsen<br />
sind. Im Zentrum des<br />
Managements steht es, durch konsequente<br />
Waldpflege den natürlichen<br />
Nachwuchs zu fördern.<br />
ÜBERTRÄGER VON INFEKTIONEN:<br />
Handelsketten, nämlich Rewe,<br />
Spar und Hofer, gegenüber, die<br />
rund 90 Prozent des heimischen<br />
Marktes beherrschen. Zwischen<br />
diesen großen Ketten und den<br />
Lieferanten werden jetzt die Lieferpreise<br />
und die „Listungsgebühr“<br />
ausgemacht, damit die entsprechenden<br />
Produkte überhaupt in<br />
den Regalen der Handelsketten<br />
landen. Diese ist eine vom Lieferanten<br />
an den Händler zu entrichtende<br />
Zahlung, damit das vom<br />
Lieferanten hergestellte Lebensmittel<br />
in die Regale des Händlers<br />
aufgenommen wird. Weitere Beispiele<br />
für Kosten, die der Lieferant<br />
nach den Verhandlungen mit dem<br />
Händler übernimmt, betreffen die<br />
Vermarktung und Bewerbung der<br />
Produkte des Lieferanten über Rabattaktionen,<br />
Kundenkarten oder<br />
Flugblätter. Aber diese Lieferpreise<br />
sind noch nicht die eigentlichen<br />
Verkaufspreise, denn jetzt schlägt<br />
jeder Händler nochmals seine Gewinnspanne<br />
auf den Lieferpreis.<br />
Auch der hohe Wettbewerbsdruck<br />
sowie die Zahlungsbereitschaft<br />
der Kunden spielen eine Rolle.<br />
Sind die Konsumenten bereit, für<br />
bestimmte Aspekte mehr zu bezahlen,<br />
können sich auch Produkte<br />
mit höheren Herstellungskosten<br />
am Markt durchsetzen. Schließlich<br />
enthalten die finalen Preise auch<br />
die Steuern, die auf Lebensmittel,<br />
eingehoben werden.<br />
Tigermücke breitet sich<br />
auch in Österreich aus<br />
Die Globalisierung, aber auch<br />
die Klimaerwärmung bedingen<br />
die Einschleppung, Etablierung<br />
und Ausbreitung mehrerer exotischer<br />
Stechmücken-Arten in<br />
Europa.<br />
Diese Arten übertragen für den<br />
Menschen gefährliche Infektionskrankheiten.<br />
Die Asiatische Tigermücke<br />
(Aedes albopictus), welche<br />
aus Südostasien<br />
stammt, hat sich<br />
mit dem weltweiten<br />
Warenhandel<br />
in nahezu<br />
alle Kontinente<br />
ausgebreitet.<br />
Seit heuer wird<br />
sie auch in Oberösterreich<br />
nach-<br />
DER BLICK AUF DIE<br />
EINKAUFSRECHNUNG<br />
BLEIBT WEITERHIN EIN SCHOCK.<br />
Bild: pixabay.com Bild: istockphoto.com/ Wavebreakmedia<br />
gewiesen und nimmt in mehreren<br />
Gemeindegebieten laut AGES zu.<br />
Um die Verbreitung der Asiatischen<br />
Tigermücke einzudämmen,<br />
erweisen sich einfache Vorkehrungen,<br />
um stehendes Gewässer als<br />
Brutstätten zu vermeiden, als sehr<br />
effektiv: Blumenuntersetzer entfernen<br />
oder regelmäßig entleeren,<br />
Gießkannen und Kübel ausleeren<br />
und mit der Öffnung nach unten<br />
aufbewahren,<br />
Vogeltränken<br />
häufig entleeren,<br />
aufblasbare<br />
Schwimmbecken<br />
nicht im<br />
Garten herumliegen<br />
lassen, Regenwassertonnen<br />
ausleeren.<br />
KOMMENTAR<br />
<br />
TODESSTOSS<br />
FÜR BAUERN<br />
Als ob die (selbstgemachte) Regulationswut<br />
unserer Politiker<br />
uns Landwirten das Leben nicht<br />
schon schwer genug machen<br />
würde, gehen unseren Regierenden<br />
die Ideen, die Landwirtschaft<br />
in Österreich und der EU<br />
aus der Hand der Bauern zu<br />
nehmen, flott weiter. Während<br />
stupide Klimafanatiker meinen,<br />
die Landwirtschaft wäre am<br />
bevorstehenden Klima-Weltuntergang<br />
Schuld und müsse<br />
deshalb abgeschafft werden,<br />
droht größere Gefahr von Seite<br />
der globalisierten Konzerne.<br />
Längst haben Konzernmanager<br />
und Lobbyisten verstanden,<br />
dass die Landwirtschaft<br />
das nachhaltigste Geschäft der<br />
Welt ist. Die Menschen auf dem<br />
Planeten werden immer mehr<br />
und wollen essen. Auch wenn<br />
das Geld für ein Smartphone<br />
und eine Zweitwohnung nicht<br />
mehr reicht, zu essen benötigt<br />
man immer. Aus genau diesem<br />
Grund investieren immer mehr<br />
Aktienfonds heutzutage in die<br />
Landwirtschaft und immer weniger<br />
in Informationstechnologie<br />
und Immobilien. In vielen<br />
Entwicklungsländern Asiens<br />
und Südamerikas haben riesige<br />
Konzerne die Landwirtschaft<br />
übernommen. Einen unabhängigen<br />
Bauernstand wie wir<br />
ihn kennen gibt es dort nicht.<br />
Und auch ein verantwortlicher<br />
Umgang mit den natürlichen<br />
Ressourcen ist für die handelnden<br />
Konzerne dort oftmals ein<br />
Fremdwort. Mit dem Mercosur-<br />
Abkommen wollen genau diese<br />
Konzerne einen weiteren Schritt<br />
zur Übernahme der weltweiten<br />
Lebensmittelproduktion machen.<br />
Wenn dieses Abkommen<br />
tatsächlich ratifiziert werden<br />
sollte, ist dies mittelfristig der<br />
Todesstoß für die bäuerliche<br />
Landwirtschaft in Europa.
4 SCHWERPUNKT<br />
DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />
LAND OBERÖSTERREICH ARBEITET AN EINEM MASSNAHM<br />
Invasive Arten: Neophyten un<br />
Neophyten und Neozoen breiten sich zunehmend in Österreich aus: Pflanzen- und Tierarten,<br />
die aus anderen Ländern einwandern oder bereits sesshaft geworden sind. Einige<br />
von ihnen bereiten Sorgen, da sie die Artenvielfalt verringern und das Ökosystem verändern.<br />
Sie verursachen Schäden im Wald, in der Landwirtschaft und an Bauwerken.<br />
In Österreich wurden bislang rund<br />
1.300 Neophyten nachgewiesen.<br />
Dies entspricht einem Anteil von<br />
etwa 30 Prozent an der Gesamtflora.<br />
Von diesen Arten gilt etwas<br />
mehr als ein Viertel als etabliert, d.<br />
h. sie vermehren sich eigenständig<br />
und kommen in dauerhaften Beständen<br />
vor, während drei Viertel<br />
unbeständig, d. h. von der Unterstützung<br />
des Menschen (Samennachschub,<br />
Freisetzung) abhängig<br />
sind. Gemäß dem Aktionsplan<br />
Neobiota gelten 35 Pflanzenarten<br />
in Österreich als naturschutzfachlich<br />
problematisch und 14 Neophyten<br />
verursachen bedeutende<br />
wirtschaftliche Schäden in der<br />
Land- und Forstwirtschaft, der<br />
Gewässerinstandhaltung und im<br />
1.300 NEOPHYTEN<br />
Gesundheitswesen. Dazu zählen<br />
auch etwa 100 eingewanderte Pilzarten<br />
(Neomyzeten), wie z.B. die<br />
Krebspest oder das – vor allem bei<br />
Forstleuten bekannte – Ulmensterben.<br />
Bei den Tieren sind über 650 Neozoen<br />
für Österreich bekannt, die<br />
rund 1,5 Prozent der Gesamtfauna<br />
ausmachen, wobei rund die Hälfte<br />
der Arten als etabliert gilt. 47 Arten<br />
gelten als naturschutzfachlich problematisch<br />
und für rund 150 Arten<br />
sind negative wirtschaftliche Auswirkungen<br />
bekannt.<br />
Aus Sicht des Naturschutzes sind<br />
Neophyten vor allem in naturnahen<br />
Biotopen, wie Auwäldern,<br />
flussbegleitenden Hochstaudenfluren<br />
oder Pionierstandorten<br />
problematisch. In diesen Lebensräumen<br />
sind einige der konkurrenzstärksten<br />
und in Österreich<br />
häufigsten Neophyten vertreten,<br />
wie die Robinie, der Götterbaum,<br />
das Drüsige Springkraut, die Kanadische<br />
und die Riesen-Goldrute sowie<br />
der Japanische Staudenknöterich.<br />
Nach wie vor unzureichend<br />
bekannt sind die Auswirkungen<br />
vieler Neozoen, wenngleich es<br />
auch hier dokumentierte, negative<br />
Folgen gibt, wie z. B. durch den Signalkrebs,<br />
die Zebramuschel oder<br />
den Asiatischen Marienkäfer.<br />
Dieser Käfer etwa stammt aus Zentral-<br />
und Ostasien. Wie bei allen<br />
Marienkäfern fressen Larven und<br />
erwachsene Käfer vor allem Blattläuse<br />
und Schildläuse, weswegen<br />
der Käfer zur biologischen Schädlingskontrolle<br />
in Glashäusern eingesetzt<br />
wurde. Aus diesen ist er<br />
entkommen und hat sich im Freiland<br />
etabliert und über weite Teile<br />
Europas ausgebreitet. Der Käfer ist<br />
sehr variabel gefärbt: Am häufigsten<br />
sind Tiere mit orangen Flügeldecken<br />
und 19 schwarzen Flecken<br />
ARTENSPEKTRUM<br />
NEOPHYTEN BREITEN SICH IN EUROPA<br />
IMMER STÄRKER AUS UND VERDRÄNGEN<br />
DIE HEIMISCHE FLORA. DIE EU WILL MIT<br />
AKTIONSPLÄNEN GEGENSTEUERN.<br />
Bild: stock.adobe.com/ Christian Palent<br />
und Tiere mit schwarzen Flügeldecken<br />
und zwei oder vier roten<br />
Flecken. Der Asiatische Marienkäfer<br />
ist durch seine hohe Fortpflanzungsrate<br />
und „Gefräßigkeit“ nicht<br />
nur anderen Marienkäferarten,<br />
Schwebfliegen- und Florfliegenlarven<br />
überlegen, sondern frisst seine<br />
Konkurrenten auch direkt. Untersuchungen<br />
haben gezeigt, dass<br />
das Artenspektrum beim Auftreten<br />
des Asiatischen Marienkäfers stark<br />
zurückgeht. In Österreich wurde<br />
der Käfer erstmals 2006 beobach-<br />
Auch in der<br />
Tierwelt findet<br />
eine Verdrängung<br />
durch Neozoen<br />
statt.<br />
Vielerorts behindern<br />
die invasiven<br />
Arten auch<br />
die Waldregeneration.
DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />
SCHWERPUNKT<br />
5<br />
ENPLAN, DER DIE AUSBREITUNG EINDÄMMEN SOLL:<br />
d Neozoen in Österreich<br />
tet und schon nach wenigen Jahren<br />
ist er zu einem der häufigsten<br />
Käfer geworden. Im Herbst ernähren<br />
sich die Tiere auch von reifem<br />
Obst und Weintrauben werden für<br />
den Weinbau problematisch.<br />
Ein weiteres Beispiel in der Tierwelt<br />
ist der aus Nordamerika stammende<br />
Amerikanische Signalkrebs<br />
Pacifastacus leniusculus, der mittlerweile<br />
in fast allen europäischen<br />
Flüssen, Bächen und Seen etabliert<br />
ist. Der Allesfresser ist hauptsächlich<br />
dämmerungs- und nachtaktiv,<br />
aber bei Nahrungsmangel auch<br />
unter Tags auf der Jagd. Bei einer<br />
hohen Populationsdichte entsteht<br />
großer Räuberdruck auf die bevorzugte<br />
Beute. Der Amerikanische<br />
Signalkrebs hat eine höhere Toleranz<br />
gegenüber chemischer und<br />
organischer Verschmutzung der<br />
Gewässer als unsere heimischen<br />
Krebse. Er verdrängt heimische<br />
Krebsarten durch Übertragung der<br />
Krebspest und durch größere Produktion<br />
von Nachkommen.<br />
SCHNELLE AUSBREITUNG<br />
Land- und Forstwirten bereiten<br />
hingegen einige invasive Pflanzenarten<br />
mehr Kopfweh: So etwa Die<br />
Kanadische Goldrute, die ebenfalls<br />
aus Nordamerika stammen<br />
und sich seit 1950 in Mitteleuropa<br />
rasant ausbreiten. Durch ihre<br />
Lichtabhängigkeit sind sie vor<br />
allem in lichten Auwäldern, Hochstaudenfluren<br />
und vermehrt auch<br />
Waldschlägen anzutreffen. Sie<br />
behindern dort etwa Verjüngungen<br />
und Baumpflanzungen. Ihre<br />
Bekämpfung ist sehr aufwendig,<br />
da sie mehrmals pro Jahr gemäht<br />
werden müssen, um Samenwurf<br />
zu vermeiden.<br />
Noch bekannter ist die Robinie:<br />
Robinia pseudoacacia stammt aus<br />
dem Osten der USA. Sie wurde bereits<br />
im Jahr 1630 nach Europa eingeführt<br />
und kommt vom pannonischen<br />
Raum bis in die Hügelländer<br />
Österreichs verbreitet vor. Aus der<br />
Sicht des Naturschutzes ist es der<br />
Bild: stock.adobe.com/ Ivanna Bild: stock.adobe.com/ Vaclav<br />
problematischste Neophyt Österreichs,<br />
da der Baum vor allem artenreiche<br />
Trockengebiete besetzt,<br />
wo auch zahlreiche heimische<br />
bedrohte Tier- und Pflanzenarten<br />
vorkommen. Die Bekämpfung erfolgt<br />
durch Ringeln der Stämme<br />
und danach durch über mehrere<br />
Jahre wiederholtes Ausschneiden<br />
der Wurzeltriebe.<br />
Die Politik beschäftigt sich schon<br />
seit einigen Jahren mit der Ausbreitung<br />
der invasiven Arten in der<br />
MASSNAHMEN<br />
EU. 2016 wurde im Amtsblatt der<br />
EU die erste Liste invasiver gebietsfremder<br />
Arten von unionsweiter<br />
Bedeutung veröffentlicht. Diese<br />
Liste ist seit August 2016 in Kraft.<br />
Die Unionsliste enthält 37 invasive<br />
Tier- und Pflanzenarten, von denen<br />
13 in Österreich vorkommen.<br />
Manche der Arten sind derzeit nur<br />
von einem Standort bekannt, andere<br />
sind bereits weiter verbreitet.<br />
Die übrigen 24 Arten kommen der-<br />
DIE OBERÖSTERREICHISCHE<br />
LANDESREGIERUNG HAT BEREITS IM<br />
JAGD- UND FISCHEREIGESETZ ENTSPRECHENDE<br />
REGELN GEGEN DIE AUSBREITUNG BESTIMMTER<br />
TIERARTEN VERANKERT.<br />
Bild: dfb<br />
zeit nicht in Österreich vor.<br />
Diese gelisteten Arten dürfen gemäß<br />
der Verordnung nicht vorsätzlich<br />
in das Gebiet der Union<br />
verbracht werden, gehalten oder<br />
gezüchtet werden, in die, aus der<br />
und innerhalb der Union befördert<br />
werden, in Verkehr gebracht oder<br />
in die Umwelt freigesetzt werden,<br />
verwendet oder getauscht werden.<br />
Die Ausbreitungspfade der Arten<br />
müssen erfasst und Aktionspläne<br />
aufgestellt werden, um die Einbringung<br />
und Ausbreitung dieser Arten<br />
zu verhindern bzw. einzudämmen.<br />
Überwachungsmaßnahmen und<br />
amtliche Kontrollen zur Verhinderung<br />
der Einbringung dieser Arten<br />
sind verpflichtend durchzuführen.<br />
Die EU-Mitgliedstaaten müssen<br />
invasive gebietsfremde Arten von<br />
unionsweiter Bedeutung beseitigen<br />
bzw. die Ausbreitung bereits<br />
weit verbreiteter invasiver Arten<br />
kontrollieren. Es gibt Ausnahmen<br />
von den Verpflichtungen, die von<br />
den zuständigen Behörden der<br />
Mitgliedstaaten oder der EU Kommission<br />
erteilt werden können.<br />
Genaue Bestandserhebungen<br />
der einzelnen invasiven Arten für<br />
Oberösterreich gibt es derzeit<br />
nicht, aber jene Arten mit weitreichender<br />
Verbreitung kommen in<br />
unterschiedlich großen Beständen<br />
nahezu flächendeckend über OÖ<br />
verteilt vor. Die aktive Bekämpfung<br />
beschränkt sich auf Schutzgebietsflächen<br />
und andere naturschutzfachlich<br />
hochwertige Lebensräume<br />
bzw. Bereiche mit Vorkommen<br />
seltener oder gefährdeter Arten.<br />
Um die weitere Ausbreitung der<br />
bereits vorhandenen, aber auch<br />
neuer Arten, möglichst einzudämmen<br />
oder gar zu verhindern, und<br />
damit mögliche negative Auswirkungen<br />
auf unsere Biodiversität<br />
abzuwehren, soll ein für Oberösterreich<br />
angepasster Managementplan<br />
erarbeitet werden. Zugleich<br />
wird und wurde das Management<br />
invasiver Arten in der oberösterreichischen<br />
Gesetzgebung (z.B. Entnahme<br />
über das Jagdgesetz sowie<br />
Fischereigesetz) verankert.
6 FELD & STALL<br />
DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />
KEINE KÜRZUNG, SONDERN ERHÖHUNG:<br />
OÖ-Agrarbudget 2024<br />
Die Medien berichteten kürzlich,<br />
dass das OÖ-Agrarbudget für<br />
2024 nur mehr 92 Mio Euro betrage,<br />
im Gegensatz zu den 95 Mio<br />
des Vorjahres. Leider ist diese Information<br />
schlecht recherchiert.<br />
Der UBV griff diese angebliche<br />
Kürzung in der Folge dankbar auf.<br />
Es ist zwar richtig, dass das Budget<br />
des Landes Oberösterreich im<br />
Agrarbereich für 2024 92 Mio Euro<br />
genuine Aufwendungen ausweist,<br />
allerdings kommen dazu noch fünf<br />
Mio Euro Übertragungsmittel. Diese<br />
Mittel sind <strong>Ausgabe</strong>n, die vom<br />
Landtag bereits genehmigt, aber<br />
dann doch<br />
nicht vorgenommen,<br />
sondern weitergeschoben<br />
wurden. Damit<br />
wurde das<br />
Agrarbudget<br />
also nicht gekürzt,<br />
sondern<br />
im Gegenteil<br />
sogar erhöht. Peinlich für den UBV,<br />
der die angebliche „Kürzung“ zur<br />
Kritik an der ÖVP-FPÖ-Landesregierung<br />
nutzte. „Das ist eben der<br />
Nachteil, wenn man über keine<br />
eigene politische Vertretung verfügt<br />
und damit über Personen, die<br />
ein Budget richtig lesen können.<br />
Und damit ist auch klar, dass man<br />
als UBV zwar immer schnell mit<br />
der Kritik ist, aber in der eigentlichen<br />
politischen Umsetzung nicht<br />
weiterkommen kann, wenn keine<br />
parlamentarische Vertretung dahinter<br />
steht und man damit auch<br />
keine PS an den Boden bekommt.<br />
Dann bleibt es eben bei Gepolter<br />
und peinlichen<br />
Pannen,<br />
wie die<br />
Unfähigkeit,<br />
Budgets richtig<br />
zu lesen“,<br />
kommentierte<br />
FPÖ-Landesagrarsprecher<br />
LAbg. Franz<br />
Graf.<br />
DER IMPORT VON UKRAINISCHEM<br />
GETREIDE SORGT DERZEIT FÜR HEISSE<br />
DISKUSSIONEN - NICHT NUR UNTER<br />
LANDWIRTEN. SORGE BEREITET DIE<br />
FEHLENDE KENNZEICHNUNGSPFLICHT.<br />
LANDWIRTSCHAFTSMINISTER TOTSCHNIG B<br />
Konsumententäuschun<br />
Getreide aus der Ukrai<br />
„Österreichische Konsumenten werden aktuell auf offener Bühne betrogen“,<br />
so drastisch drückte es Landesagrarsprecher Franz Graf aus.<br />
Denn ausländisches Getreide, das in einer österreichischen Mühle<br />
vermahlen wird, wird dadurch – entsprechend den derzeit gültigen<br />
Regeln – zu österreichischem Mehl.<br />
EU-SAATGUTRECHT IN<br />
DER KRITIK<br />
Die Europäische Saatgutbewegung<br />
drängt auf mehr Vielfalt<br />
im Vorschlag für das neue<br />
EU-Saatgutrecht. Die aktuelle<br />
Version missachte das Recht<br />
der Landwirte auf ihr eigenes<br />
Saatgut. Die EU-weite Petition<br />
„Raise our forks for diversity“<br />
mehrerer NGOs wurde deswegen<br />
gestartet und fordert deutliche<br />
Verbesserungen.<br />
EU: MILCHPRODUKTE<br />
NACHGEFRAGT<br />
Milchprodukte aus der EU sind<br />
auf dem Weltmarkt beliebt:<br />
Käse, Butter und Pulverprodukte<br />
wurden vermehrt nachgefragt.<br />
Abermals ein großes Exportplus<br />
erzielten vor allem für<br />
Österreich, die angesäuerten<br />
und süßen Milchmischprodukte.<br />
Dies geht aus der jährlichen<br />
Erhebung des Exportanteils an<br />
der gesamten Erzeugung der<br />
Molkereien hervor.<br />
OBERÖSTERREICH:<br />
32 Hektar für Agro-PV-Anlagen<br />
Zehn Flächen mit einer Gesamtgröße<br />
von 32 Hektar sind in Oberösterreich<br />
bisher für Agro-PV-Anlagen<br />
gewidmet worden. Der<br />
Unterschied zwischen Freiflächenund<br />
Agro-PV-Anlagen ist der Nutzungsschwerpunkt:<br />
die einen werden<br />
gleichzeitig landwirtschaftlich<br />
und zur Stromerzeugung genutzt,<br />
die anderen nur zur Stromgewinnung.<br />
Oberste Priorität hat aber<br />
weiterhin der PV-Ausbau auf Dächern,<br />
Parkplätzen oder Verkehrsrandflächen.<br />
Freiflächenanlagen<br />
auf sehr guten Böden bleiben auch<br />
künftig tabu – nur die geringen Bonitäten<br />
dürfen verbaut werden.<br />
Bild: pixabay.com<br />
„Dieser Umstand ist vermutlich<br />
den meisten Konsumenten gar<br />
nicht bewusst. Und auf diesem<br />
Wege kommt etwa auch genmanipuliertes<br />
Getreide aus der Ukraine<br />
als ‚österreichisches Mehl‘ auf den<br />
Tisch. Das ist ein handfester Skandal“,<br />
ist sich Graf sicher. Auch die<br />
AMA ist inzwischen wach geworden<br />
und will hier eine „Regelung<br />
finden. Denn die Konsumentenerwartung<br />
sei eine andere“.<br />
Doch nicht nur genmanipuliertes<br />
Getreide aus der Ukraine wird<br />
„austrifiziert“, auch der Handel<br />
spielt oftmals in einer Grauzone<br />
mit der Wahrnehmung der Menschen.<br />
Für die Konsumenten ist<br />
der Import-Anteil etwa bei Backwaren<br />
meist nicht ersichtlich, denn<br />
die Herkunft der Produkte wird in<br />
den Supermärkten nicht angeführt<br />
oder mit irreführenden Angaben<br />
wie „Hergestellt in Österreich“<br />
oder „Gebacken in Österreich“ versehen.<br />
Das erweckt den Eindruck,<br />
dass es sich dabei um Erzeugnisse<br />
mit heimischen Rohstoffen handle,<br />
tatsächlich erfolgt aber vielfach<br />
KEINE TRANSPARENZ<br />
in Österreich nur ein Veredelungsschritt.<br />
Die Erwartung der Konsumenten<br />
ist tatsächlich, wie die AMA erklärt,<br />
eine andere: 70 Prozent gehen<br />
einer Umfrage zufolge davon aus,<br />
dass die Backwaren, die im Supermarkt<br />
ausliegen aus Österreich<br />
stammen. Doch leider stimmt das<br />
oft nicht. Ein Check von 250 Brotund<br />
Backwaren in heimischen<br />
Supermärkten hatte im Spätsommer<br />
ergeben, dass lediglich rund<br />
ein Drittel davon nachweislich mit<br />
österreichischem Getreide erzeugt<br />
wurden. Davon umfasst waren<br />
auch die in den Selbstbedienungsboxen<br />
angebotenen Produkte.<br />
Beim Rest muss demnach davon<br />
ausgegangen werden, dass sich<br />
entweder das verarbeitete Getreide<br />
oder gleich das Gesamtprodukt<br />
aus dem Ausland importiert<br />
werden. Die Transparenz bei Brot<br />
und Gebäck ist überaus mangelhaft.<br />
Österreich würde bei Getreide<br />
einen Selbstversorgungsgrad von
DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />
FELD & STALL<br />
7<br />
LEIBT UNTÄTIG:<br />
g: Genne<br />
Bild: freepik.com<br />
94 Prozent erreichen, am fehlenden<br />
Angebot dürfte es also nicht<br />
mangeln.<br />
Dennoch exportiert etwa die Ukraine<br />
mittlerweile so viel genverändertes<br />
Getreide in die EU, dass<br />
sogar die Anbauflächen erweitert<br />
werden. Nach Angaben des ukrainischen<br />
Landwirtschaftsminister<br />
Mykola Solskyj haben die Landwirte<br />
genug Fläche mit Winterweizen<br />
bestellt, um das bis zu Dreifache<br />
der Menge zu ernten, was das Land<br />
selbst benötigt. Bis Mitte November<br />
sei auf insgesamt fast 5,7 Mio.<br />
Hektar Wintergetreide für die Ernte<br />
2024 ausgesät worden. Das seien<br />
etwa 300.000 Hektar oder 5,6%<br />
mehr als zum gleichen Zeitpunkt<br />
des Vorjahres.<br />
Eigentlich ist die Einfuhr und Verarbeitung<br />
von genveränderten<br />
Produkten in der EU verboten. Im<br />
Zuge der Ukrainehilfen sieht man<br />
an der Spitze der EU aber großzügig<br />
darüber hinweg. „Es ist ein<br />
unglaubliches Versagen, dass die<br />
Bundesregierung hier nicht eingreift.<br />
Damit zeigt sich wieder<br />
einmal, wie wichtig die jahrelange<br />
Forderung der Freiheitlichen<br />
Bauernschaft nach einer durchgehenden<br />
Herkunftskennzeichnung<br />
für Lebensmittel ist“, ist sich Graf<br />
sicher.<br />
STRATEGIE GEGEN BODENVERBRAUCH:<br />
Symbolische Ziele führen<br />
nicht zum Erfolg<br />
Das Land OÖ wird seine eigene Bodenstrategie umzusetzen und positioniert<br />
sich damit gegen das symbolische 2,5-Hektar-Ziel der Bundesregierung.<br />
Man wolle vor allem ohne ideologischen Ballast agieren.<br />
Oberösterreich erteilt dem Regierungsziel,<br />
den Bodenverbrauch<br />
auf 2,5 Hektar pro Tag zu bremsen,<br />
eine klare Absage. Die oberösterreichische<br />
Landesregierung sieht<br />
in diesem Ziel vor allem ein „grü-<br />
GEFAHR FÜR WILDVÖGEL, NUTZ- UND HAUSGEFLÜGELARTEN:<br />
Vogelgrippe breitet sich in Europa<br />
aus und wird sesshaft<br />
Die grassierende Vogelgrippe<br />
fordert jedes Jahr größere Verluste<br />
in Geflügelhaltungen und<br />
bei Zugvögeln. Inzwischen ist<br />
die Seuche in Europa mehr und<br />
mehr sesshaft geworden.<br />
Neue Analysen von Vogelgrippe-<br />
Ausbrüchen des 21. Jahrhunderts<br />
zeigen gleich mehrere bedenkliche<br />
Trends: Aggressive Varianten<br />
der Erreger breiten sich schneller<br />
aus und befallen Wildvögel wie<br />
auch Nutzgeflügel. Damit steigt<br />
das Risiko für Erreger, die auch<br />
Säugetieren gefährlich werden. Im<br />
vergangenen Jahr wurden allein in<br />
Frankreich 16 Mio. Hühner, Enten,<br />
Gänse und andere Nutzgeflügelarten<br />
getötet. Im Sommer gehen<br />
die Krankheitsfälle stets deutlich<br />
zurück, aber das Virus hat sich eingenistet.<br />
Betroffen sind in erster<br />
Linie Wildvögel, darunter v. a. Mö-<br />
nes ideologisches Kartenhaus“,<br />
das zusammenbreche. Laut dem<br />
Land Oberösterreich habe man<br />
derzeit noch keine eigenen Zahlen,<br />
wie groß Bodenverbrauch und<br />
Versiegelungsgrad im Land sind,<br />
wen und Seeschwalben. Aber unvermutet<br />
können auch im Inland<br />
und zu ungewöhnlicher Jahreszeit<br />
Wildvogel und Hausgeflügel betroffen<br />
sein. Immer öfter werden<br />
auch mit dem Vogelgrippe-Virus<br />
infizierte und sichtlich kranke Säugetiere<br />
gefunden. Allein in Polen<br />
verendeten erst kürzlich Dutzende<br />
Hauskatzen. Der bei diesen Tieren<br />
Bild: pixabay.com<br />
das werde derzeit erhoben und<br />
soll Ende des Jahres veröffentlicht<br />
werden, erklärte die Abteilung<br />
Raumordnung. Dennoch wolle<br />
man eine eigene Bodenstrategie<br />
umsetzen und dabei vor allem zwischen<br />
Umwidmung und Versiegelung<br />
unterscheiden.<br />
Der Schutz der Natur und der<br />
Landschaft, der Erhalt von Grünund<br />
Agrarflächen, ist der FPÖ ein<br />
großes Anliegen. Bevor „auf der<br />
grünen Wiese“ neu gebaut wird,<br />
sollte selbstverständlich vorerst<br />
nach Alternativen, wie Leerstände<br />
bzw. bereits bebaute Flächen, gesucht<br />
werden.<br />
Eine „Verhinderung des Bodenverbrauchs“,<br />
ist allerdings nicht<br />
realistisch bzw. vor dem Hintergrund<br />
des Bevölkerungs- und<br />
Wirtschaftswachstums auch nicht<br />
möglich. Auch die vollkommen<br />
unrealistischen Ziele der „Energiewende“<br />
könnten den Bodenverbrauch<br />
noch zusätzlich verschärfen.<br />
Auch in dieser Frage gilt es,<br />
ohne ideologische Scheuklappen<br />
eine realistische Politik zu betreiben<br />
und einen vernünftigen Ausgleich<br />
zu finden.<br />
nachgewiesene Virusstamm war<br />
derselbe, der auch Ausbrüche in<br />
polnischen Geflügelhaltungen verursacht<br />
hatte. Und immer wieder<br />
erkranken auch Füchse und Nerze,<br />
meist in Pelzfarmen. Die Veterinäre<br />
empfehlen daher dringend, wachsam<br />
zu sein, um ein weiteres Überspringen<br />
des Vogelgrippevirus im<br />
Auge zu behalten.<br />
Bild: pixabay.com
8 JAGD & FORST<br />
DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />
LICHT UND SCHATTEN - PV-ANLAGEN UND TIERWELT:<br />
Lebensraum Solarpark?<br />
SOLARPARKS KÖNNEN MIT ETWAS<br />
PLANUNG LEBENSRAUM BIETEN.<br />
Der Bau von PV-Anlagen verschlingt<br />
neben Flächen auch Rohstoffe<br />
und Energie. Zurzeit werden<br />
die Module größtenteils in China<br />
gefertigt, hauptsächlich mit<br />
günstigem Kohlestrom. Gerade<br />
für Revierinhaber und Landwirte<br />
wird schnell deutlich, dass die<br />
vermeintlich schonende, grüne<br />
Energiegewinnung auch die Biodiversitätskrise<br />
rasant beschleunigt.<br />
Und schließlich ist praktisch<br />
jede „Freifläche“ auch Revier- und<br />
landwirtschaftlich genutzte Fläche<br />
und jede Solaranlage ein Ver-<br />
BUNDESFORSTGESETZ<br />
WIRD NOVELLIERT<br />
Am 20. September hat der Ministerrat<br />
die Novelle des österreichischen<br />
Forstgesetzes von<br />
1975 beschlossen. In dieser<br />
wird laut dem österreichischen<br />
Landwirtschaftsministerium<br />
die nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />
bundesweit weiterentwickelt.<br />
Im Fokus stehen<br />
der Klimawandel, die Wildbach-<br />
und Lawinenverbauung,<br />
Waldbrand, Ökologie sowie die<br />
Forstfachausbildung. Das Gesetz<br />
soll eine zeitgemäße Weiterentwicklung<br />
sicherstellen.<br />
Bild: freepik.com<br />
lust an Fläche. Dabei ginge es mit<br />
etwas Rücksicht und intelligenter<br />
Planung auch ganz anders.<br />
Eine Freiflächen-PV-Anlage „von<br />
der Stange“ bringt für die Umwelt<br />
eigentlich nur Nachteile: Sie<br />
entzieht den Wildtieren Lebensraum,<br />
und Äsung, durchschneidet<br />
Wanderrouten und Wechsel. Die<br />
Anlagen müssen mit einem Zaun<br />
vor Zutritt geschützt werden. Beweiden<br />
Schafe die Flächen, wird<br />
früher oder später auch eine wolfssichere<br />
Einzäunung gefordert werden.<br />
Anfang August fegte das Sturmtief<br />
„Hans“ über Skandinavien<br />
und das Baltikum. Besonders<br />
stark betroffen waren unter<br />
anderem die Waldbesitzer der<br />
schwedischen Provinz Väster-<br />
Bild: stock.adobe.com/Mati Kose<br />
VIELE WALDBEWIRTSCHAFTER IN<br />
EUROPA KÄMPFEN MIT SCHÄDEN.<br />
SCHWEDEN KLAGT ÜBER HOHE SCHÄDEN IM FORST:<br />
Erneut hohe Sturmschäden<br />
botten. Auch Schutzwälder und<br />
Wälder, die aus der Nutzung genommen<br />
wurden, sind betroffen.<br />
Das Ziel sei es, im Juni 2024<br />
mit der Aufarbeitung im Sturmgebiet<br />
fertig zu sein.<br />
Bild: pixabay.com<br />
Bevor also in der freien Landschaft<br />
PV-Anlagen gebaut werden, sollten<br />
die bereits versiegelten Flächen als<br />
Standorte genutzt werden. Jeder<br />
Parkplatz, jede Gewerbeimmobilie<br />
und jede Autobahn (mit Überdachung)<br />
kann PV-Anlagen tragen.<br />
Als nächstes bieten sich bereits<br />
stark beeinträchtige Standorte in<br />
der Landschaft an: Autobahnböschungen,<br />
Bahntrassen und Industriebrachen.<br />
Trotzdem wecken<br />
gerade Flächen Begehrlichkeiten,<br />
die anderweitig eher wenig Ertrag<br />
versprechen. Und hier setzen<br />
die Überlegungen einiger Jagdverbände<br />
und Politiker an. Denn<br />
warum nicht aus dem Solar-Gewerbegebiet<br />
ein wertvolles Biotop<br />
machen? Wer bereits bei der Planung<br />
einer Freiflächen-PV-Anlage<br />
„ökologisch“ mitdenkt, kann Ausgleichsmaßnahmen<br />
gleich integrieren.<br />
Zäune sollen Menschen abhalten,<br />
trotzdem können sie Raum<br />
für kleinere Tierarten bis Hasengröße<br />
zum Durchschlüpfen lassen.<br />
Wird der Zaun mit Heckenpflanzen<br />
begrünt, wirkt er einerseits optisch<br />
ansprechender und bietet zudem<br />
weiteren Lebensraum. Ein extensiver<br />
Krautsaum, v. a. auf der Innenseite<br />
des Zauns, schafft außerdem<br />
Lebensraum und verhindert eine<br />
Beschattung der Module durch<br />
die Heckenpflanzen. Je nach Umfeld<br />
lassen sich weitere Biotopelemente<br />
einbauen: Lesesteinhaufen,<br />
Schwarzbrachen, Sandflächen<br />
oder Nisthilfen und Fledermauskästen<br />
an Trafohäuschen und anderen<br />
Bauten.<br />
EUROPAWEITE PETITION:<br />
Unterschriften<br />
für die Jagd<br />
Erstmalig in der Geschichte<br />
führte die europäische Jägerschaft<br />
mit ihrer „SignforHunting“-Kampagne<br />
eine groß angelegte<br />
Petition durch, mit der<br />
den Jägern eine der größten<br />
Umweltkampagnen in Brüssel<br />
gelang. Im Rahmen der Grünen<br />
Woche <strong>2023</strong> übergab der<br />
Europäische Verband für Jagd<br />
und Naturschutz (FACE) über<br />
360.000 Unterschriften an den<br />
EU-Umweltkommissar Virginijus<br />
Sinkevicius. Die Kampagne<br />
appelliert an die Gesetzgeber,<br />
mit Jägern zusammenzuarbeiten,<br />
diese besser anzuerkennen<br />
und als Teil der Lösung zu verstehen.<br />
Dieser Aufruf sollte auch<br />
als eine Aufforderung zur Änderung<br />
der europäischen Politik<br />
gegenüber der Jagd verstanden<br />
werden. „Wir freuen uns sehr<br />
über eine solch massive Mobilisierung<br />
der europäischen<br />
Jäger“, sagte FACE-Präsident<br />
Torbjörn Larsson. „Dies ist nicht<br />
nur ein großer Sieg für die Jäger,<br />
sondern auch für die Natur und<br />
die Naturschutzbemühungen<br />
in ganz Europa. Sie belegt auch<br />
die Stärke unserer vielfältigen<br />
Gemeinschaft, sowie deren Engagement<br />
für den Erhalt unseres<br />
natürlichen und kulturellen<br />
Erbes.“
DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />
JAGD & FORST<br />
9<br />
Bild: pixabay.com/ Bild: pixabay.com<br />
AUSGEWILDERTE ENTEN OHNE CHANCE:<br />
Wilde Enten im Vorteil<br />
Auf Farmen gezüchtete Enten, die<br />
ausgewildert werden, sterben zum<br />
größten Teil bereits im ersten Jahr<br />
in der freien Wildbahn. Wie überlebensfähig<br />
ausgewilderte Enten<br />
im Vergleich zu wilden sind, untersuchten<br />
schwedische Forscher. Bis<br />
2018 beringten sie 13.533 Farm-<br />
Enten, die für die Aussetzung zur<br />
Jagd gezüchtet wurden, und zusätzlich<br />
19.820 Wildenten. Knapp<br />
27 % der gezüchteten Enten wurden<br />
wiedergefunden, die meisten<br />
davon erlegt, innerhalb von nur<br />
drei Kilometern vom Ort der Auswilderung<br />
entfernt. Lediglich 4 %<br />
Der Verwaltungsgerichtshof<br />
(VwGH) hat ein Urteil bezüglich<br />
der Käferbekämpfung im Erbfall<br />
gefällt. Nach dem Tod eines<br />
Waldbesitzers wurde eine Kuratorin<br />
für den Nachlass bestellt. In<br />
der Folge wurde der Waldeigentümer<br />
zur Durchführung von Bekämpfungsmaßnahmen<br />
an von<br />
Borkenkäfern befallenen Bäumen<br />
verpflichtet. Da er dieser<br />
Pflicht nicht<br />
nachkam,<br />
wurde auf<br />
seine Kosten<br />
eine Ersatzvornahme<br />
angeordnet.<br />
Er wandte<br />
ein, dass<br />
sein Eigentumsrecht<br />
noch nicht<br />
im Grundbuch<br />
einge-<br />
ENTEN FÜR DIE JAGD AUSZUSETZEN<br />
IST NICHT NUR ETHISCH FRAGWÜRDIG.<br />
der Wiederfunde waren weiter abgewandert.<br />
Von den Wildenten wurden knapp<br />
7 % wiedergefunden, ebenfalls<br />
meist geschossene Tiere. Von ihnen<br />
fanden sich 91 % mehr als drei<br />
Kilometer vom Ort der Beringung<br />
entfernt wieder. Die Überlebensraten<br />
beider Gruppen unterschieden<br />
sich gravierend: Von den Wildenten<br />
überstand ein Tier mit 68 %<br />
Wahrscheinlichkeit das erste Jahr,<br />
bei Farm-Enten waren es nur 2 %.<br />
In Europa werden jährlich mehr als<br />
drei Millionen gezüchtete Enten für<br />
die Jagd ausgewildert.<br />
WER MUSS IM ERBFALL DEN BORKERKÄFER EINDÄMMEN:<br />
Käferbekämpfung<br />
tragen sei und deshalb nicht er,<br />
sondern die Kuratorin die geforderten<br />
Maßnahmen durchführen<br />
hätte müssen. Der VwGH wies das<br />
Rechtsmittel zurück, und führte<br />
aus: „Es gibt Ausnahmen, z. B.<br />
für den Erwerb des Erben durch<br />
die Einantwortung (gerichtliche<br />
Übergabe der Verlassenschaft<br />
in den rechtlichen Besitz der Erben).“<br />
Der Waldeigentümer war<br />
ein nicht im<br />
Grundbuch<br />
eingetragener<br />
„(außerbüchlicher)<br />
Eigentümer“<br />
Deshalb<br />
war<br />
nicht die<br />
Kuratorin,<br />
sondern der<br />
Waldeigentümer<br />
zuständig.<br />
BRAUCHTUM UND WERTSCHÄTZUNG:<br />
Jagdliche Bruchzeichen<br />
Bruchzeichen haben seit sehr<br />
langer Zeit ihren Sinn sowohl im<br />
jagdlichen Brauchtum als auch im<br />
praktischen Jagdbetrieb. Brüche<br />
sind die traditionelle Zeichensprache<br />
der Jäger. Sie sind dabei so alt<br />
wie die Geschichte der Jagd. So<br />
lange verständigten sich die Jäger<br />
durch Bruchzeichen und schmückten<br />
sich, ihre Hunde und das erbeutete<br />
Wild mit Brüchen. Ein alter<br />
Brauch ist der sogenannte „letzte<br />
Bissen“, d. h. dem erbeuteten Wild<br />
wird ein Zweig ins Maul gelegt. Diese<br />
Form der<br />
Aussöhnung<br />
mit dem getöteten<br />
Wildtier<br />
geht auf<br />
Riten von Jägern<br />
der frühen<br />
Vorzeit<br />
und späterer<br />
Naturvölker<br />
zurück. Im<br />
jagdlichen<br />
TIERKRANKHEITEN:<br />
Toxoplasmose<br />
bei Wölfen<br />
Ein hoher Anteil der Luchse<br />
und ein gutes Drittel der Wölfe<br />
in der Schweiz hatten schon<br />
einmal Kontakt zum Toxoplasmose-Virus.<br />
Bei Blututtersuchungen<br />
kam heraus, dass 82<br />
% der Luchse Antikörper gebildet<br />
hatten. Auch bei knapp 37<br />
% der Wölfe war das der Fall.<br />
Bei Menschen löst das Virus<br />
grippeähnliche Symptome aus.<br />
Bild: pixabay.com<br />
Brauchtum verkörpern die Brüche<br />
eine ethische und ästhetische<br />
Funktion. Die Verständigung der<br />
Jäger untereinander mit Hilfe der<br />
Bruchzeichen ist auch im Jagdbetrieb<br />
unserer Zeit noch von großer<br />
Bedeutung. Bei allen Bruchzeichen<br />
und auch allen als Schmuck<br />
zu verstehenden Brüchen handelt<br />
es sich um abgebrochene Zweige,<br />
hauptsächlich der Baumarten Eiche,<br />
Kiefer, Fichte, Weißtanne und<br />
Erle. Sofern die bruchgerechten<br />
Holzarten nicht in der Nähe des<br />
Erlegungsortes<br />
gefunden<br />
werden können,<br />
so dürfen<br />
dann auch<br />
alle anderen<br />
Baum- und<br />
Straucharten<br />
für das Bruchzeichen<br />
verwendet<br />
werden.<br />
TSCHECHIEN: 200.000<br />
FM SCHADHOLZ<br />
200.000 fm Sturmholz mussten<br />
die tschechischen Staatsforste<br />
im Sommer hinnehmen. Allein<br />
in der Region Jablunkova<br />
in Nordmähren hat der Wind<br />
Ende August rund 30.000 fm<br />
Holz beschädigt. Eine ähnliche<br />
Menge Schadholz wird im südböhmischen<br />
Novohrad-Gebirge<br />
verarbeitet, insbesondere in<br />
der Umgebung von Pohori im<br />
Böhmerwald.<br />
SLOWENIEN: SCHÄDEN<br />
IN DER INFRASTRUKTUR<br />
Die starken Regenfälle Anfang<br />
August haben laut dem staatlichen<br />
slowenischen Forstdienst<br />
mehr Schäden an Forststraßen<br />
und -infrastruktur angerichtet<br />
als im Waldbestand. Der<br />
Schaden belauft sich auf rund<br />
50 Mio. Euro. Rund 150.000ha<br />
oder 15 Prozent des slowenischen<br />
Waldgebietes können<br />
seither weder bewirtschaftet<br />
noch mit Fahrzeugen erreicht<br />
werden.<br />
Bild: stock.adobe.com/Jamrooferpix
INFRASTRUKTURLANDESRAT GÜNTHER STEINKELLNER Ü<br />
„Es ist widersinnig, Mobilität du
BER DIE ZUKUNFT DER MOBILITÄT IN OBERÖSTERREICH:<br />
rch Verbote einzuschränken“
12 AGRARREPORTAGE<br />
DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />
ES MÜSSEN NICHT IMMER MEDIKAMENTE SEIN:<br />
Antivirale Heilpflanzen für<br />
die kalte Jahreszeit<br />
Wenn es draußen kalt wird, haben Viren wieder Hochsaison. Die Natur<br />
hält viele Pflanzen bereit, die uns nun gute Dienste erweisen können.<br />
Das Wissen über die Wirkung von Heilpflanzen war für unsere Vorfahren<br />
von großer Bedeutung. Seit wenigen Jahrzehnten hat die Wissenschaft<br />
die Heilpflanzen wiederentdeckt und liefert beachtliche Ergebnisse.<br />
Bei der Bekämpfung von Viren<br />
sorgte in den letzten Jahren eine<br />
Pflanze für besonderes Aufsehen:<br />
Die Zistrose. Sie ist ein buschiger,<br />
verzweigter, immergrüner Halbstrauch,<br />
der je nach Art 30 cm bis<br />
80 Zentimeter hoch wird. Ihr ursprüngliches<br />
Verbreitungsgebiet<br />
ist der Mittelmeerraum und die<br />
Kanarischen Inseln. Doch man findet<br />
sie mittlerweile auch in heimischen<br />
Gärten. Seit der Antike wird<br />
das Harz der Zistrose (Ladanum)<br />
als Wundheilmittel geschätzt und<br />
ein Tee aus dem Kraut wurde in der<br />
Volksheilkunde bei unterschiedlichen<br />
Gesundheitsstörungen angewandt.<br />
Heute wird in Fachbüchern<br />
eine antivirale, antibakterielle,<br />
antimykotische, antioxidative,<br />
wundheilungsfördernd, adstringierend,<br />
juckreizlindernd und entzündungshemmende<br />
Wirkung<br />
beschrieben. Angewandt werden<br />
Präparate aus Blättern, Blüten<br />
und Trieben der Zistrose daher bei<br />
Entzündungen des Mund- und Rachenraums,<br />
zur Abwehr von Grippeviren,<br />
bei Mandelentzündung,<br />
bei Parodontose, zur Kariesprophylaxe,<br />
bei Hauterkrankungen als<br />
auch zur Ausleitung von Schwermetallen.<br />
Auch in der Aromatherapie<br />
findet diese Pflanze Anwendung.<br />
So ist das ätherische Öl der<br />
Zistrose eine Komponente einer<br />
ZISTROSE<br />
Notfalltropfen-Mischung, die bei<br />
Wunden äußerlich aufgetragen<br />
werden kann. Zur Verwendung<br />
der Zistrose bei Grippe schreibt<br />
Ursel Bühring in ihrem Buch „Lehrbuch<br />
Pflanzenheilkunde“: „In Anbetracht<br />
der Vogelgrippe-Hysterie<br />
wurde fieberhaft nach therapeutischen<br />
Lösungen gesucht, um<br />
die ständig mutierenden Grippevieren<br />
aufzuhalten. Im Gespräch<br />
waren u.a. Melisse, Knoblauch,<br />
Süßholz und die Zistrose. Letztere<br />
verdient besondere Beachtung,<br />
denn ihre Art der ‚mechanischen<br />
Blockade‘ könnte ein Erfolg versprechender<br />
Weg sein, gefährdete<br />
Menschen von einer Infektion zu<br />
schützen oder, wenn es bereits zu<br />
einer Infektion gekommen ist, die<br />
Ausbreitung der Influenzaviren im<br />
Körper zu hemmen oder gar zu verhindern.“<br />
Es konnte nachgewiesen<br />
werden, dass Präparate aus Cistus<br />
incanus das Andocken des Influenzavirus<br />
an die Schleimhautzellen<br />
blockieren. Besonders interessant
DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />
AGRARREPORTAGE<br />
13<br />
EU-NOVEL-FOOD<br />
ist, dass sich dieser Effekt auch<br />
dann zeigt, wenn die Zelle mit dem<br />
Zistrose-Präparat behandelt wurde,<br />
bevor es zu einem Kontakt mit<br />
dem Virus kam. Das heißt, Zistrose-Präparate<br />
(z.B. Lutschtabletten)<br />
sollen auch eine prophylaktische<br />
Wirkung haben. Die enthaltenen<br />
Polyphenole sollen für diese Wirkung<br />
verantwortlich sein. Die Zistrose<br />
hat nicht nur einen sehr hohen<br />
Gehalt an Polyphenolen, sie ist die<br />
polyphenolreichsten Pflanzen in<br />
Europa. Auch interessant ist, dass<br />
aufgrund der EU-Novel-Food-Verordnung<br />
kein Zistrosekraut mehr<br />
im Einzelhandel verkauft werden<br />
darf. Der Grund: Obwohl die Zistrose<br />
seit Jahrhunderten angewandt<br />
wird, hat die EU beschlossen, dass<br />
sie vor 1997 nicht als Lebensmittel<br />
bekannt war. Nur die Sorte „Cistus<br />
x incanus L. Pandalis“ konnte als<br />
„Novel Food“ zugelassen werden<br />
und darf somit als Einzige in der EU<br />
auch als Teekraut verkauft werden.<br />
Mittlerweile sind neben dem Tee,<br />
ZISTROSE: DAS PFLANZLICHE<br />
MULTITALENT GEGEN VIREN<br />
Seit der Antike wird die Zistrose als<br />
Wundheilmittel geschätzt und ein<br />
Tee aus dem Kraut wurde in der<br />
Volksheilkunde bei unterschiedlichen<br />
Gesundheitsstörungen angewandt.<br />
Heute ist eine antivirale,<br />
antibakterielle, antimykotische,<br />
antioxidative, wundheilungsfördernd,<br />
adstringierend, juckreizlindernd<br />
und entzündungshemmende<br />
Wirkung bekannt. Präparate<br />
können sogar das Andocken des<br />
Influenzavirus an die Schleimhautzellen<br />
blockieren.<br />
Bild: stock.adobe.com/Cat back G<br />
Bild: stock.adobe.com/ katinkah<br />
der auch für Kinder, Schwangere<br />
und Stillende geeignet ist, viele<br />
Cistrose-Produkte, wie Lutschtabletten,<br />
immunstärkende Sirupe,<br />
Salben und Öle, erhältlich.<br />
Auch der Echte Thymian wird seit<br />
Jahrhunderten als Heilkraut hoch<br />
THYMIAN<br />
geschätzt. Er ist nicht nur ein passendes<br />
Gewürz für Fisch- und Geflügelgerichte,<br />
er kann uns auch<br />
bei so mancher Krankheit helfen.<br />
Ein Sprichwort besagt: „Die<br />
nächste Grippe kommt bestimmt,<br />
doch nicht zu dem, der Thymian<br />
nimmt“. Früher wurde er auch als<br />
das „Antibiotikum der armen Leute“<br />
bezeichnet. Die Heilige Hildegard<br />
von Bingen soll den Thymian<br />
erstmals als wirksames Mittel bei<br />
Atemwegserkrankungen und Entzündungen<br />
beschrieben haben.<br />
Heute kann die Wirkung des Thymians<br />
wissenschaftlich erklärt<br />
werden. Thymian ist reich an ätherischen<br />
Ölen (Thymol und Carva-<br />
HOLUNDERBEERE<br />
crol), die nachweislich antimikrobiell<br />
wirksam sind, das heißt gegen<br />
Bakterien, Viren und Pilze wirken.<br />
Außerdem wirkt Thymian entzündungshemmend,<br />
antioxidativ und<br />
schmerzlindernd. Am häufigsten<br />
wird er deshalb bei Husten, Erkältungskrankheiten,<br />
krampfhafter<br />
Bronchitis und Keuchhusten eingesetzt.<br />
Hat man beispielsweise trockenen<br />
Husten, soll eine Mischung<br />
aus Thymian- und Eibischwurzeltee<br />
hilfreich sein. Während der Thymian<br />
antiviral und krampflösend<br />
wirkt, schützen die Schleimstoffe<br />
der Eibischwurzel die angegriffenen<br />
Schleimhäute. Bei Husten mit<br />
Auswurf fördert er den Abtransport<br />
von Schleim aus den Atemwegen.<br />
Speziell bei Schnupfen kann inhalieren<br />
mit ätherischem Thymianöl<br />
hilfreich sein. Dabei werden zwei<br />
Tropfen ätherisches Thymianöl in<br />
einen Liter heißes Wasser gegeben.<br />
Beim Kauf eines ätherische<br />
Thymianöls hat man die Wahl zwischen<br />
zwei verschiedenen Typen,<br />
ein Milderes (Thymian Linalool)<br />
und ein Stärkeres (Thymian Thymol).<br />
Wichtig zu wissen ist, dass<br />
das stärkere ätherische Öl nicht für<br />
Babies, Kinder, oder Schwangere<br />
Personen geeignet ist.<br />
Und zum Schluss, der Schwarze<br />
Holunder. Er gilt als Sitz des guten<br />
Hausgeistes und ist der germanischen<br />
Göttin Holda geweiht<br />
(„hold“ oder „huld“ bedeutet heilen)<br />
In den Märchen der Gebrüder<br />
Grimm wird sie Frau Holle bezeichnet.<br />
Besonders in alten Redewendungen<br />
und Bräuchen lässt sich<br />
die Bedeutung dieses Strauches<br />
für unsere Vorfahren erkennen.<br />
So heißt es: „Vor dem Holunder<br />
zieh den Hut herunter!“. Über die<br />
Wirkung und Anwendung schreibt<br />
Ursel Bühring: „Er galt in der Antike<br />
als Universalmedizin, man verwendete<br />
Wurzeln, Blätter, Rinde<br />
und Beeren. Heute schätzt man<br />
vor allem die schweißtreibende<br />
und fiebersenkende Kraft seiner<br />
Blüten bei Erkältungskrankheiten.“<br />
Jüngst zog die Holunderbeere das<br />
Interesse der Wissenschaft auf<br />
sich. Dass die Beeren des Hollers<br />
zu den anthocyanreichsten<br />
Lebensmitteln zählen, weiß man<br />
schon länger. Die Erkenntnis, dass<br />
GUT GEGEN GRIPPE<br />
die Einnahme von Holunderbeerensirup<br />
oder Kapseln mit Holunderbeerenextrakt<br />
eine positive<br />
Wirkung gegen Grippeviren zeigt,<br />
ist relativ neu. So bezeichneten<br />
etwa norwegische Forscher den<br />
Holunderbeerensirup als „wirksames,<br />
sicheres und preiswertes<br />
Grippetherapeutikum“. In Kombination<br />
mit einem Echinacea-Extrakt<br />
soll Holunderbeerensirup, im<br />
frühen Grippestadium, sogar ähnlich<br />
wirken wie beispielsweise das<br />
Anti-Virus-Medikament „Tamiflu“.<br />
Und laut einer israelischen Virologin<br />
wirken Holunderbeeren sogar<br />
nicht nur therapeutisch, sondern<br />
auch prophylaktisch, denn sie<br />
können das Eindringen des Virus<br />
in die Schleimhautzellen von Nase<br />
und Rachen verhindern. Weitere<br />
Pflanzen, die das Immunsystem<br />
unterstützen und antiviral wirken,<br />
sind beispielsweise Sonnenhut,<br />
Ingwer, Süßholz, Blutwurz, Kleine<br />
Braunelle, Geraniumwurzel und<br />
Baikal-Helmkraut.<br />
ZISTROSE-TEE MACHT ES<br />
DEN VIREN SCHWER<br />
Rezept für einen Zistrose-<br />
Tee: Einen Teelöffel Zistrose-<br />
Kraut in 200 ml kaltes Wasser<br />
geben, zum Sieden bringen<br />
und fünf Minuten zugedeckt<br />
köcheln lassen. Pro Tag sollten<br />
maximal zwei Tassen Tee<br />
getrunken werden. Präparate<br />
aus Cistus incanus (Zistrose)<br />
können das Andocken<br />
des Influenzavirus an die<br />
Schleimhautzellen effektiv<br />
blockieren.
Bild: istockphoto.com/Canetti<br />
14 AUS DER KAMMER<br />
DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />
WELTKLIMARAT WILL KEINE ENDZEITSTIMMUNG:<br />
Absage an Klima-Hysterie<br />
Der neue Chef des Weltklimarates, James Skea, spricht sich für einen<br />
pragmatischen Zugang zum Klimaschutz aus und kritisiert den „Öko-<br />
Alarmismus“, den er selbst jahrelang gepflegt hat. Die Technologien,<br />
um auf den Klimawandel zu reagieren, seien bereits vorhanden und<br />
müssten nur genutzt werden.<br />
Im vergangenen August konnte<br />
man den Medien entnehmen, dass<br />
vor genau fünf Jahren ein schwedisches<br />
Mädchen namens Greta<br />
Thunberg durch ein professionelles<br />
Lobby-Netzwerk zur „Klimarettungs-Ikone“<br />
hochstilisiert wurde.<br />
Unvergessen ist ihre tränenerstickte<br />
Rede auf einem UN-Klimagipfel,<br />
auf dem sie den Spitzenpolitikern<br />
der Welt mit wutverzerrtem Gesicht<br />
entgegenschleuderte: „Menschen<br />
leiden, Menschen sterben,<br />
ganze Ökosysteme kollabieren.<br />
Wir sind am Anfang eines Massen-<br />
EMOTIONALE DEBATTE<br />
Aussterbens, und alles, worüber<br />
Sie reden können, sind Geld und<br />
Märchen vom ewigen wirtschaftlichen<br />
Wachstum. Wie könnt ihr<br />
es wagen?“ Auch fünf Jahre nach<br />
Thunbergs erster Protestaktion<br />
2018 bestimmt eine hochemotionale<br />
Debatte über „Klimaschutz“<br />
die Agenda der Politik und Medienlandschaft.<br />
Allerdings scheint sich die Stimmung<br />
bei vielen Menschen etwas<br />
gewandelt zu haben: Klimaprotestler<br />
sympathisieren immer offener<br />
mit dem Linksextremismus,<br />
und die Straßen- und Flughafenblockaden<br />
der „Letzten Generation“<br />
erhöhen den Puls des Normalbürgers.<br />
„Das Wort Klimaschutz ist<br />
verbrannt“, sagt etwa der Klimaforscher<br />
Mojib Latif mit großem<br />
Bedauern. Die Straßenklebe-Aktionen<br />
seien ebenso „kontraproduktiv“<br />
wie die Diskussion um immer<br />
neue Windräder. „Wenn die Leute<br />
das Wort Klimaschutz hören, gehen<br />
gleich die Alarmglocken an.“<br />
In dieser Lage tritt ausgerechnet<br />
der neue Chef des Weltklimarates<br />
(IPCC) den politisch instrumentalisierten<br />
Katastrophenszenarien<br />
entgegen. Der Schotte und Universitätsprofessor<br />
für Energieforschung<br />
James Skea hat diese<br />
Position seit Juli des heurigen<br />
Jahres inne. Zwar sieht auch er<br />
wachsende Probleme auf die Welt<br />
zukommen. „Und dennoch ist das<br />
keine existentielle Bedrohung für<br />
die Menschheit“, stellt der Wissenschaftler<br />
fest. „Die Welt wird nicht<br />
KEINE PROTESTFORM HAT IN DEN<br />
VERGANGENEN JAHREN BUNDESWEIT<br />
FÜR SOVIEL KRITIK GESORGT, WIE DIE<br />
DER SOGENANNTEN „KLIMAAKTIVISTEN“,<br />
DIE VERKEHRSWEGE BLOCKIEREN.<br />
PRAGMATISMUS<br />
untergehen, wenn es um mehr als<br />
1,5 Grad wärmer wird“, sagt der<br />
69jährige. Das läßt aufhorchen,<br />
weil der Physiker am „IPCC-Sonderbericht<br />
2018“ beteiligt war, der<br />
den weltweit kritischen Grenzwert<br />
der Klimaerwärmung bei 1,5 Grad<br />
Celsius taxierte. Er vertrat selbst<br />
übrigens jahrelang die Horror-Vision<br />
eines Anstiegs der Meere von<br />
einem Meter und mehr und wurde<br />
von verschiedenen Medien als einer<br />
der „profiliertesten Klimamahner“<br />
bezeichnet.<br />
Heute wirbt er jedoch in Interviews<br />
für pragmatische Lösungen<br />
ANDERE LÄNDER HABEN KEINERLEI<br />
BEWUSSTSEIN FÜR DIE UMWELT.<br />
statt Öko-Apokalyptik: „Wenn man<br />
ständig nur die Botschaft aussendet,<br />
daß wir alle dem Untergang<br />
geweiht sind, dann lähmt das die<br />
Menschen und hält sie davon ab,<br />
die nötigen Maßnahmen zu ergreifen,<br />
um mit dem Klimawandel<br />
fertig zu werden“. Er habe mit Koautoren<br />
der jüngsten Ratsberichte<br />
immer Wert darauf gelegt, den „Silberstreif<br />
am Horizont“ zu sehen.<br />
Nach Überzeugung des Schotten<br />
sind die „Technologien und Instrumente,<br />
um den Klimawandel<br />
einzudämmen“, längst vorhanden.<br />
Sie müßten nur angewendet werden.<br />
Skea erklärte, der Weltklimarat<br />
müsse auch selbst mehr tun,<br />
um seine Erkenntnisse besser<br />
als Handlungsgrundlage für bestimmte<br />
Gruppen aufzubereiten.<br />
Er nannte Stadtplaner, Landwirte<br />
oder Unternehmen. „Bei dieser<br />
ganzen Sache geht es um echte<br />
Menschen und ihr reales Leben,<br />
nicht um wissenschaftliche Abstraktionen“,<br />
sagte er. „Wir müssen<br />
ein Stück weit runterkommen.“<br />
Man könnte also – ein wenig zynisch<br />
– behaupten, dass gewisse<br />
gesellschaftliche Kräfte die kollektive<br />
Klimaangst dennoch gut<br />
gebrauchen können, um grüne<br />
Transformationspläne umsetzen<br />
zu können und eine Art „Ökosozialismus“<br />
zu implementieren. Stattdessen<br />
hebt sich Skea als neuer<br />
IPCC-Chef mit seinem abgeklärten<br />
Vertrauen auf technologische<br />
Fortschritte wohltuend von der<br />
alarmistischen Klimadebatte hierzulande<br />
ab, die sich vor allem um<br />
Öko-Umerziehung und Lebensverteuerung<br />
dreht.<br />
Impressum: Medieninhaber (100%) und Herausgeber: Der Freie Bauer - Freiheitliche Bauernschaft OÖ, Blütenstraße 21/1, 4<strong>04</strong>0 Linz, ZVR: 869893862,<br />
Chefredakteur: Ing Franz Graf, Kontakt und Leserbriefe: redaktion@derfreiebauer.info, www.derfreiebauer.info, Kontakt Inserate: anzeigen@derfreiebauer.info<br />
Bild: pexels.com/ Chris LeBoutillier
DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />
AUS DER KAMMER<br />
15<br />
BRANCHE MIT WACHSTUMSPOTENTIAL:<br />
Fischereiwirtschaft hat<br />
Zukunft in Oberösterreich<br />
Fischproduktion ist ein attraktiver<br />
Markt mit Wachstumspotenzial.<br />
Davon zeigt sich der Fischereiverband<br />
überzeugt.<br />
In Oberösterreich gibt es insgesamt<br />
60 Fischzuchtbetriebe,<br />
Tendenz steigend. Bei allen trifft<br />
der Grundsatz zu: Qualität vor<br />
Quantität. Neben der klassischen<br />
Teichwirtschaft nimmt die Zahl<br />
der Betriebe mit<br />
Indoor-Anlagen<br />
beständig zu –<br />
eine Chance für<br />
die Steigerung<br />
der Selbstversorgung.<br />
Der Selbstversorgungsgrad<br />
bei Fisch ist mit<br />
sieben Prozent<br />
Bild: pixabay.com<br />
LANDWIRTSCHAFTSKAMMER EMPFIEHLT MASSNAHMEN:<br />
Afrikanische Schweinepest<br />
vor Österreichs Grenzen<br />
Die Landwirtschaftskammer ruft die Bevölkerung dazu auf, die Vorsichtsmaßnahmen<br />
im Kampf gegen die Seuche ernst zu nehmen. Seit<br />
2014 wird laufend über ASP-Ausbrüche in Europa berichtet. Aber Achtung:<br />
Gewohnheit führt zu Unachtsamkeit.<br />
Damit dieser trügerische Zusammenhang<br />
nicht die Wahrscheinlichkeit<br />
eines Ausbruches<br />
von Afrikanischer Schweinepest<br />
(ASP) erhöht, will die Landwirtschaftskammer<br />
OÖ einmal mehr<br />
wachrütteln und auf die ständig<br />
evidente Gefahr hinweisen. „Glücklicherweise<br />
sind wir bisher von<br />
einem Ausbruch in Österreich verschont<br />
geblieben, das sollte auch<br />
möglichst lange so bleiben. Daher<br />
richten wir abermals den dringenden<br />
Appell an alle Touristen, Jäger,<br />
Gastarbeitskräfte, LKW-Fahrer<br />
und sonstigen Reisenden, die sich<br />
in von der Afrikanischen Schweinepest<br />
betroffenen Gebieten wie<br />
der Slowakei, Ungarn, Rumänien,<br />
noch sehr gering. Von zentraler Bedeutung<br />
für eine positive Entwicklung<br />
ist das Aus- und Weiterbildungsangebot<br />
des Bundesamtes<br />
für Wasserwirtschaft in Scharfling<br />
am Mondsee sowie des ABZ Altmünster.<br />
Die Ausbildung in der<br />
Fischereiwirtschaft erfolgt im dualen<br />
Berufsausbildungssystem von<br />
Scharfling für ganz Österreich. Die<br />
Fischereiwirtschaft in Österreich<br />
ist äußerst vielfältig.<br />
Dementsprechend<br />
verschiedene<br />
Sparten<br />
sind auch im<br />
Österreichischen<br />
Verband für Fischereiwirtschaft<br />
und Aquakultur<br />
erfasst.<br />
Serbien, Kroatien oder Italien aufhalten<br />
oder aufgehalten haben,<br />
keine Schweinefleischprodukte,<br />
Kleidungsstücke wie Schuhwerk<br />
aus diesen Ländern nach Hause<br />
mitzunehmen, an denen sich kontaminiertes<br />
Erdreich<br />
befinden<br />
könnte“, so<br />
Landwirtschaftskammer-<br />
Präsident<br />
Franz Waldenberger.<br />
„Ich bedanke<br />
mich bei<br />
all jenen,<br />
NEUER STANDORT:<br />
SVS OÖ ist übersiedelt<br />
Die Sozialversicherung der<br />
Selbständigen (SVS) ist Ansprechpartner<br />
für alle Selbständigen.<br />
Ab Anfang Dezember<br />
steht Oberösterreichs Selbständigen<br />
eine neue Anlaufstelle<br />
für alle Belange der sozialen<br />
Sicherheit zur Verfügung.<br />
Das neue SVS-Kundencenter<br />
in Linz öffnet am 4. Dezember<br />
seine Pforten. SVS-Experten<br />
stehen dort für persönliche<br />
Beratungsgespräche zur Verfügung.<br />
Die neue Adresse ist:<br />
Hanuschstraße 34, 4020 Linz.<br />
die in diesem Zusammenhang<br />
eine bewusste Vorsicht walten lassen“,<br />
ergänzt der Präsident.<br />
„Im Namen aller österreichischen<br />
Schweinebauern, die ihren<br />
Schweinebestand auch weiterhin<br />
gesund erhalten wollen, unterstreiche<br />
ich den Appell und bedanke<br />
mich für das Verständnis“, ergänzt<br />
Hans Schlederer, Geschäftsführer<br />
der VLV-Schweinebörse.<br />
Bild: Screenshot SVSOÖ<br />
Bild: pixabay.com<br />
KOMMENTAR<br />
<br />
EU-CHAOS<br />
BEENDEN<br />
Der Papiertiger ist die Tierart,<br />
die sich in der Europäischen<br />
Union derzeit ungebremst vermehrt.<br />
Unglaublich ist die Flut<br />
an Verordnungen, Richtlinien<br />
und Bestimmungen aus dem<br />
Brüsseler Wasserkopf. Teilweise<br />
widersprechen sich die<br />
verschiedenen Werke sogar<br />
diametral und in dem Verordnungsdschungel<br />
verfängt sich<br />
auch der erfahrenste Paragrafenreiter.<br />
Was sollen da erst<br />
unsere Bauern sagen? Neben<br />
den betriebswirtschaftlichen<br />
Entscheidungen und der landwirtschaftlichen<br />
Arbeit, sind sie<br />
gezwungen, einen Gutteil der<br />
Arbeitszeit für teilweise sinnlosen<br />
Papierkrieg aufzuwenden.<br />
Das Bürokratiemonster<br />
EU macht das Leben nicht einfacher,<br />
sondern schwerer! Und<br />
eine Besserung ist nirgendwo<br />
in Sicht. Im Gegenteil: Durch die<br />
neue REDIII-Richtlinie kommen<br />
noch mehr Wahnsinnigkeiten<br />
auf die heimische Landwirtschaft<br />
zu. Renaturierungsverordnung<br />
schimpft sich die neueste<br />
Erfindung Brüssels, um den<br />
Bauern schlaflose Nächte zu<br />
bereiten. Während auf der einen<br />
Seite 20 Prozent der Flächen<br />
außer Nutzung gestellt werden<br />
sollen, soll auf der anderen Seite<br />
mit Windrädern und PV-Anlagen<br />
die Energiewende forciert<br />
werden. Hier spielt der Umweltund<br />
Landschaftsschutz dann<br />
auf einmal keine Rolle mehr. Es<br />
ist also hoch an der Zeit, dass<br />
die Schonzeit für den Brüsseler<br />
Papiertiger endlich endet und<br />
dass unsere Bauern nicht mehr<br />
durch die Bürokratie gehemmt<br />
werden. Eine Stärkung der<br />
konstruktiven Kräfte bei den EU-<br />
Wahlen im nächsten Jahr wäre<br />
dazu ein erster Schritt. Hausverstand<br />
und Augenmaß tut auch<br />
im fernen Brüssel dringend Not!
WELSER WEIHNACHTS-<br />
WELT WIRD AUCH <strong>2023</strong><br />
BEGEISTERN<br />
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ERSTE WALDZELLER KRIP-<br />
PENROAS<br />
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WEIHNACHTSWEG IN<br />
MARIA SCHMOLLN<br />
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GUTES AUS DER ÖSTERREICHISCHEN KÜCHE<br />
WEIHNACHTS-<br />
BÄCKEREI<br />
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DIE KORNBLUME SCHMÜCKT DAS FELD:<br />
Blaue Ackerschönheit<br />
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DER URSPRUNG UNSERER SPRICHWÖRTER:<br />
In der Klemme stecken
NACHWIRKUNGEN DER CORONA-ZEIT WERDEN BEKÄMPFT:<br />
Ab nächstem Jahr verordnet sich<br />
das Land OÖ einen Schuldendeckel<br />
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ERFOLGREICHE STRATEGIE:<br />
FPÖ ist Quotenkaiser<br />
auf Tiktok<br />
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ECHTE ÄNDERUNGEN KANN ES IN ÖSTERREICH NUR MIT DER FPÖ GEBEN:<br />
FPÖ-Heimatherbst in Micheldorf
18 BEI UNS DAHEIM<br />
DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />
KOMMENTAR<br />
<br />
ZEIT ZUM<br />
HANDELN<br />
Ende Oktober jährten sich erstmals<br />
die Halloween-Migranten-<br />
Krawalle in Linz. Wir erinnern<br />
uns: Damals zogen ungefähr<br />
300 Migranten durch die Linzer<br />
Innenstadt und hinterließen<br />
eine Spur der Verwüstung. Nur<br />
dank des konsequenten Einsatzes<br />
der Exekutivkräfte konnte<br />
Schlimmeres verhindert werden.<br />
Dieser Tiefpunkt für die<br />
Sicherheit in unserer Landeshauptstadt<br />
ging auf das Konto<br />
von ÖVP-Innenminister Karner.<br />
Der Innenminister, der uns nach<br />
den Halloween-Ausschreitungen<br />
im Jahr 2022 noch versprach,<br />
es würden Abschiebungen<br />
für die Täter folgen. Aber<br />
statt Abschiebungen gab es<br />
„Workshops“, statt Beendigung<br />
von Asylverfahren gab es den<br />
Ausbau von „Streetwork-Angeboten“,<br />
statt harter Urteile gab<br />
es Gewaltpräventionsprogramme.<br />
Eine magere Bilanz für Karner<br />
und ein typisches Beispiel<br />
für die Überschriften-Politik der<br />
Nehammer-ÖVP, treu nach dem<br />
Motto: Rechts blinken und links<br />
abbiegen. Die Ankündigungen<br />
von ÖVP-Karner waren also<br />
das Papier nicht wert, auf dem<br />
sie geschrieben waren. Das ist<br />
der Offenbarungseid einer vollkommen<br />
verfehlten Migrationspolitik,<br />
die in ein katastrophales<br />
Sicherheitsrisiko mündet. Die<br />
Vorschläge der FPÖ, wie man<br />
dieser Welle an Migrantengewalt<br />
und dieser Verachtung für<br />
unseren Rechtsstaat und für<br />
unsere Gesellschaft begegnen<br />
kann, liegen bereits seit Langem<br />
auf dem Tisch: Abschieben, Aberkennen<br />
und Abweisen. Wenn<br />
die rechtlichen Voraussetzungen<br />
für Abschiebungen nicht<br />
vorliegen, dann sind diese zu<br />
schaffen – auch mit einer Änderung<br />
der Europäischen Menschenrechtskonvention.<br />
DER POLITISCHE ISLAM WIRD UNTERSCHÄTZT:<br />
Anfrage: FPÖ bohrt beim<br />
Thema Extremismus nach<br />
Auf Initiative der FPÖ OÖ wurde eine parlamentarische Anfrage zum<br />
Thema „Extremismus“ eingebracht. Grund dafür war der Umstand,<br />
dass im Zuge eines Ausschusses im OÖ-Landtag viele Fragen seitens<br />
des Verfassungsschutzes OÖ unbeantwortet geblieben seien.<br />
„Die Beantwortung der für den<br />
Unterausschuss extra vorab an das<br />
LVT OÖ übermittelten 25 Fragen<br />
brachte in einigen Bereichen nicht<br />
die erhoffte Klarheit. Daher haben<br />
wir uns entschlossen, die offenen<br />
Fragen an den politisch verantwortlichen<br />
Innenminister direkt zu<br />
richten“, stellt der oberösterreichische<br />
FPÖ-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter<br />
Dr. Manfred<br />
Haimbuchner fest. „Mittlerweile<br />
ist unser Fragenkatalog aufgrund<br />
weiterer aktueller Ereignisse auf<br />
42 Hauptfragen angewachsen.<br />
Der Innenminister hat nun acht<br />
Wochen Zeit, die Antworten zu<br />
veröffentlichen“, ergänzt Landtagsabgeordneter<br />
Michael Gruber,<br />
Sicherheitssprecher und Landes-<br />
STEINKELLNER:<br />
Tempo 150 auf<br />
Autobahnen<br />
Die heutigen Autos sind sicherer,<br />
schadstoffärmer und<br />
leistungsstärker. Ab 2024 wird<br />
deshalb in Tschechien auf<br />
Autobahnen 150 km/h erlaubt<br />
sein. Und auch Italien überlegt<br />
in diese Richtung. Aus Sicht der<br />
FPÖ Infrastruktur-Referenten,<br />
Landeshauptmann-Stv. Udo<br />
Landbauer (NÖ) und Landesrat<br />
Mag. Günther Steinkellner (OÖ)<br />
wäre dies auch in unserem<br />
Land machbar.<br />
Bild: FPÖ<br />
parteisekretär der FPÖ OÖ.<br />
„Dem oberösterreichischen Extremismusbericht<br />
liegt ein Bericht<br />
des ehemaligen Bundesamtes<br />
für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung<br />
– Anm. jetzt<br />
Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst<br />
(DSN) – zugrunde,<br />
der Anlass genug<br />
zu der Vermutung<br />
gibt, dass seitens<br />
der Behörden mit<br />
zweierlei Maß gemessen<br />
wird, beziehungsweise<br />
der<br />
falsche Fokus auf<br />
Vorfälle gerichtet<br />
wird. So etwa,<br />
wenn ein FPÖ-Plakat<br />
mit einem Hakenkreuz<br />
beschmiert und dieses<br />
seitens der Behörden als ‚rechtsextreme<br />
Straftatʻ gewertet wird“,<br />
fährt Gruber fort. „Wir wollen wissen,<br />
wie die Daten zum Extremismus<br />
in Österreich erhoben und bewertet<br />
werden. Insbesondere nach<br />
der Ankündigung, dass zukünftig<br />
das Dokumentationsarchiv des<br />
Österreichischen Widerstands mit<br />
der Erstellung des Rechtsextremismusberichtes<br />
beauftragt werden<br />
soll.“<br />
WERTVOLLES KULTURGUT DER REGION:<br />
Brauchtum: Der Ebenseer<br />
Glöcklerlauf<br />
Der jährlich am 5. Jänner stattfindende<br />
Glöcklerlauf ist gekennzeichnet<br />
durch das typisch<br />
weiße Gewand und das Tragen<br />
und Läuten von großen Glocken.<br />
In den letzten Jahrzehnten erstarkte<br />
das Interesse am Glöcklerlaufen<br />
in großen Teilen des Salzkammergutes,<br />
da man auch das touristische<br />
Potential dieser Tradition<br />
erkannte. In der<br />
letzten Rauhnacht,<br />
am Vorabend des<br />
Dreikönigstages,<br />
laufen die Glöckler<br />
mit Kuhglocken am<br />
Rücken und Lichterkappen<br />
auf dem<br />
Kopf ausgestattet<br />
Bild: FPÖ<br />
im Gänsemarsch durch ihre Ortschaften.<br />
Die Lichterkappen sind<br />
dabei die eigentliche Attraktion,<br />
denn sie werden während des gesamten<br />
Jahres von den Glöcklerpassen<br />
in mühevoller Handarbeit<br />
selbst gefertigt. Einerseits gibt es<br />
Kappen in Form von Gebäuden wie<br />
etwa Türme oder Kirchen, andererseits<br />
aber auch geometrische Formen,<br />
die zu kunstvollen Gesamtkompositionen<br />
verknüpft werden.<br />
Ausgehend von<br />
Ebensee verbreitete<br />
sich der Brauch<br />
über das gesamte<br />
Salzkammergut<br />
und die Wolfgangseeregion.<br />
Bild: stock.adobe.com/ rubrafoto
DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />
BEI UNS DAHEIM<br />
19<br />
Bild: freepik.com<br />
VORSICHT BEI DER FAHRTÜCHTIGKEIT GEBOTEN:<br />
Medikamente am Steuer<br />
Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner warnt: Medikamente<br />
können die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Erkältungsgeplagte<br />
sollten sich über potentielle Nebenwirkungen informieren.<br />
ACHTUNG AUTOFAHRER:<br />
VIELE MEDIKAMENTE, DIE IN DER<br />
ERKÄLTUNGSZEIT OFT EINGENOMMEN WERDEN,<br />
KÖNNEN DIE FAHRTÜCHTIGKEIT EINSCHRÄNKEN.<br />
Triefende Nasen, keuchendes<br />
Husten oder Heiserkeit sind mit<br />
kälter werdender Jahreszeit<br />
Wegbegleiter im Alltag. Für viele<br />
Menschen werden deshalb Medikamente<br />
zum unverzichtbaren<br />
Bestandteil der Gesundheitspflege.<br />
Genau hier ist aber Vorsicht<br />
geboten, denn Medikamente können<br />
die Fahrtauglichkeit erheblich<br />
beeinflussen. „Sowohl durch<br />
die Krankheitssymptome als auch<br />
die Einnahme von Medikamenten<br />
kann die Sicherheit im Verkehrsgeschehen<br />
beeinträchtigt werden“,<br />
warnt Steinkellner.<br />
Rund 20 bis 30 Prozent aller Medikamente<br />
sind hier zu nennen. Auch<br />
rezeptfreie Medikamente wie etwa<br />
Husten- und Erkältungsmittel können<br />
Auswirkungen haben. Ob die<br />
Fahrtüchtigkeit beeinflusst wird,<br />
erkennt man unter anderem am<br />
Warnhinweis auf der Verpackung.<br />
Zu den häufigsten Nebenwirkungen<br />
gehören Schläfrigkeit, Benommenheit,<br />
verschwommenes<br />
Sehen und Schwindel, welche sich<br />
negativ auf die Reaktionsfähigkeit<br />
und das Unfallrisiko auswirken.<br />
WOCHENMARKT IN BAD<br />
ISCHL LOHNT UNBEDINGT<br />
EINEN BESUCH<br />
Jeden Freitag ab 7 Uhr Früh findet<br />
der Ischler Wochenmarkt<br />
statt. Bad Ischl und das Salzkammergut<br />
stehen schon seit<br />
jeher für ausgesuchte Kulinarik<br />
und Genuss, so kommt es<br />
wohl, dass heimische Spezialitäten<br />
und Köstlichkeiten von<br />
weither am Ischler Wochenmarkt<br />
Hand in Hand gehen. Die<br />
Besucher schätzen es sehr!<br />
ERLEBNISAUSSTELLUNG<br />
RÖMER ABENTEUER<br />
Die Donau in der Provinz Noricum<br />
war nicht nur 400 Jahre<br />
lang Teil der Nordgrenze des<br />
römischen Imperiums, sondern<br />
auch die Verkehrsader<br />
schlechthin. Ab letztem Jahr<br />
ergänzt die Sonderausstellung<br />
Römer, Abenteuer, Welterbe<br />
die Objektfülle des Museums in<br />
Enns. Weitere Infos: museumlauriacum.at<br />
DER OBERÖSTERREICHER.<br />
EIN ANZUG NEU GEDACHT<br />
Seit 90 Jahren gibt es in Oberösterreich<br />
einen eigenen<br />
Landesanzug, der jeweils der<br />
Epoche angepasst, nun eine<br />
inzwischen vierte Neuauflage<br />
bekommen soll. Auf Basis<br />
der historischen Vielfalt an<br />
verschiedenen Herrenbekleidungsstücken<br />
aus dem 18. bis<br />
20. Jahrhundert haben Designer<br />
neue Vorschläge erstellt,<br />
unter denen das Publikum jetzt<br />
den besten auswählen kann.<br />
Infos: ooekultur.at<br />
Bild: FPÖ<br />
RÜCKÜBERNAHME AUS DEUTSCHLAND STOPPEN:<br />
Asyl-Einwanderung<br />
Für Entsetzen sorgt ein Urteil<br />
des Europäischen Gerichtshof<br />
(EuGH): Demnach darf es<br />
an den Binnengrenzen der EU<br />
– also etwa zwischen der österreichischen<br />
Grenze zu unseren<br />
Nachbarländern – keine Zurückweisung<br />
geben. Der Delegationsleiter<br />
der FPÖ-Fraktion im<br />
EU-Parlament Harald Vilimsky:<br />
„Die EU ist Teil des Problems<br />
der Massenzuwanderung unter<br />
Missbrauch des Asylrechts nach<br />
Europa.“<br />
STRAFFERE ZÜGEL FÜR MIGRANTEN:<br />
OÖ-Jugendstudie<br />
Die Ergebnisse der jüngsten Studie<br />
zu den städtischen Jugendgruppen<br />
deckt sich FPÖ-Landesparteisekretär<br />
und Sicherheitssprecher<br />
Michael Gruber Großteils mit der<br />
Einschätzung der FPÖ:<br />
„Einige Gruppierungen<br />
sind anfällig für<br />
Integrationsverweigerung.<br />
Wenn ich lesen<br />
muss, dass österreichische<br />
Staatsbürger mit<br />
Bild: freepik.com<br />
türkischen Wurzeln, die noch dazu<br />
in Österreich geboren wurden, der<br />
Türkei näherstehen als unserem<br />
Land, dann läuft etwas falsch“, zitiert<br />
Gruber aus der Studie. „Bei<br />
Türken geht die Integration<br />
offenbar in die<br />
falsche Richtung.“ Das<br />
betreffe auch jene, die<br />
in zweiter oder dritter<br />
Generation in Österreich<br />
leben.
Dr. Arthur Kroismayr<br />
Landesagrarobmann<br />
und ein erfolgreiches neues Jahr 2024 wünscht Ihnen<br />
Dr. Arthur Kroismayr<br />
Landesagrarobmann