18.12.2023 Aufrufe

DerFreieBauer Ausgabe 04-2023

Der Freie Bauer, Ausgabe 04-2023 unter anderem mit "Neophyten und Neozoen in Österreich"

Der Freie Bauer, Ausgabe 04-2023 unter anderem mit "Neophyten und Neozoen in Österreich"

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der Freie<br />

Bauer<br />

www.derfreiebauer.info<br />

LANDWIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR OBERÖSTERREICH | AUSGABE <strong>04</strong>-<strong>2023</strong><br />

IM GESPRÄCH:<br />

Günther Steinkellner<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Invasive Arten:<br />

Neophyten<br />

und Neozoen<br />

in Österreich<br />

<br />

Radioaktive Belastung von<br />

Wildfleisch<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Lebensraum Solarpark:<br />

Licht und Schatten<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die richtigen Kräuter für die<br />

Erkältungszeit nutzen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Der Freie Bauer - Landwirtschaftszeitung für Oberösterreich <strong>Ausgabe</strong> <strong>04</strong>/<strong>2023</strong> (15.12.<strong>2023</strong>) Titelbild: stock.adobe.com/Christian Palent


2 LANDWIRTSCHAFT<br />

DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />

TSCHERNOBYL BISHER NOCH NICHT ANGEKOMMEN:<br />

Strahlenbelastung<br />

Forscher der TU Wien und der Uni Hannover haben festgestellt, dass<br />

die heutige radioaktive Belastung von Schwarzwildfleisch nicht, wie<br />

zumeist angenommen, von Tschernobyl verursacht wird, sondern<br />

von Atomwaffentests aus den 1960er-Jahren herrührt.<br />

Das konnten sie anhand des „physikalischen<br />

Fingerabdrucks“ herausfinden,<br />

der für jede Quelle radioaktiver<br />

Isotope unterschiedlich<br />

ist. Cäsium-137, das Isotop, das<br />

1986 beim Unfall von Tschernobyl<br />

freigesetzt wurde, belastet nach 30<br />

Jahren Lebensmittel deutlich weniger.<br />

Das Isotop Cäsium-135, dessen<br />

Halbwertszeit länger ist als bei<br />

DIE REAKTORRUINE IN TSCHERNOBYL<br />

- DIE AUSWIRKUNGEN FOLGEN ERST.<br />

Cäsium-137, wurde bei dem Unfall<br />

von Tschernobyl kaum freigesetzt.<br />

Stattdessen sei ein großer Teil des<br />

Cäsiums im Wildschweinfleisch<br />

auf Atomwaffentests zurückzuführen<br />

- bei manchen Proben bis zu<br />

68 Prozent. Darauf deutet noch ein<br />

zweiter Faktor hin: Die Zeit, die das<br />

Radiocäsium braucht, um über die<br />

Nahrung überhaupt im Wildkörper<br />

anzukommen. Die Forscher reden<br />

von 1 mm Bodentiefe pro Jahr,<br />

die die Belastung voranschreitet.<br />

Folge: Hirschtrüffel, die in 20 bis 40<br />

cm Tiefe zu finden sind, nehmen<br />

heute erst das Cäsium auf, das in<br />

Tschernobyl freigesetzt wurde. Das<br />

radioaktive Cäsium, das Schwarzkittel<br />

heute brechen, ist also schon<br />

viel länger unterwegs.<br />

Bild: wikimedia.org/Cs szabo (CC BY-SA 2.5 Deed)<br />

ARBEITERKAMMER<br />

Teuerungs<br />

hält auch w<br />

Die Arbeiterkammer beobachtet<br />

bereits seit längerem die Preisentwicklung<br />

– unter anderem<br />

bei Lebensmitteln. Die Preise<br />

sind im Durchschnitt um zwölf<br />

Prozent gestiegen und damit<br />

stärker als die durchschnittliche<br />

Teuerung mit neun Prozent.<br />

Vor allem der Handel casht hier<br />

reichlich ab.<br />

Ist das nur eine steile Behauptung,<br />

oder lässt sich beweisen, dass<br />

der Handel sich ein ordentliches<br />

Körberlgeld verdient und die Produzenten<br />

nicht in gleichem Maße<br />

mitverdienten? Die Kosten für<br />

die Produktion werden durch die<br />

Landwirte und die verarbeitende<br />

Industrie kalkuliert. Hier sind alle<br />

Kostenfaktoren von Rohstoffen<br />

und Energie, über Transport und<br />

Gehälter – und nicht zuletzt Steuern<br />

und Abgaben – inkludiert. Die<br />

Preise auf dem Weltmarkt für Rohstoffe<br />

und der hohe Wettbewerbsdruck<br />

im Agrarsektor wirken ebenso<br />

auf die Preisentwicklung ein.<br />

Bis der Preis feststeht, verhandeln<br />

bisweilen Tausende Unternehmen<br />

untereinander die Kosten für die<br />

Erzeugung und Verarbeitung.<br />

Danach kommt der Handel ins<br />

Spiel. Hier entsteht das echte Ungleichgewicht.<br />

Tausende Lieferanten<br />

stehen hier nur drei großen<br />

Bild: pixabay.com<br />

AUFTEILUNG VON MERCOSUR SOLL „NEIN“ VERHINDERN:<br />

EU hebelt Wien aus<br />

2019 beschloss der Nationalrat<br />

sein Nein zum EU-Mercosur-Abkommen.<br />

Dieses verpflichtet<br />

bis heute die Bundesregierung<br />

dazu, den Handelspakt abzulehnen.<br />

Die EU-Kommission will das<br />

Abkommen nun aber aufteilen<br />

und so ohne Zustimmung der<br />

Mitgliedsstaaten beschließen.<br />

Mit diesem Verfahrenstrick würde<br />

sie allerdings ihre eigenen demokratischen<br />

Regeln brechen.<br />

Hier ist die Bundesregierung aufgefordert<br />

sich dennoch an das<br />

Nein – auch bei Verfahrenstricks<br />

der Kommission – zu halten.<br />

EINKOMMENSPLUS DER LANDWIRTE:<br />

Kein Grund zum Neid<br />

„Für eine Berufsgruppe, wie unsere<br />

Landwirte, die in den letzten<br />

Jahren immer wieder gravierende<br />

Einkommensverluste hinnehmen<br />

musste, ist die leichte finanzielle<br />

Entspannung ein kleiner<br />

Lichtblick und sicher<br />

kein Grund zum<br />

Neid“, kommentierte<br />

FPÖ-Landesparteiobmann<br />

Manfred Haimbuchner<br />

die aktuellen<br />

Zahlen aus dem Grünen<br />

Bericht. Demnach stieg das<br />

durchschnittliche bäuerliche Einkommen<br />

im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 32 Prozent. „Es wird nun<br />

behauptet, dass die Bauern dieses<br />

Einkommen auf Kosten<br />

der Verbraucher erwirtschaften.<br />

Das ist natürlich<br />

Unsinn und zeigt,<br />

wie wenig sich Manche<br />

mit der wirtschaftlichen<br />

Situation unserer<br />

Bauern auskennen.“<br />

Bild: freepik.com


DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

3<br />

BEOBACHTET PREISENTWICKLUNG REGELMÄSSIG:<br />

-Schock bei Lebensmitteln<br />

eiterhin unvermindert an<br />

Bild: freepik.com<br />

BUNDESFORSTE:<br />

Aktion „Klimafitte<br />

Schutzwälder“<br />

Extremwetterereignisse setzen die<br />

Wälder immer stärker unter Druck.<br />

Gerade Schutzwälder, die sich<br />

meist in exponierten Lagen befinden,<br />

sind den Kräften der Natur<br />

besonders ausgesetzt. Im Rahmen<br />

ihrer Schutzwaldstrategie passen<br />

die Bundesforste ihre Wälder an,<br />

damit sie höheren Temperaturen<br />

und Forstschädlingen besser gewachsen<br />

sind. Im Zentrum des<br />

Managements steht es, durch konsequente<br />

Waldpflege den natürlichen<br />

Nachwuchs zu fördern.<br />

ÜBERTRÄGER VON INFEKTIONEN:<br />

Handelsketten, nämlich Rewe,<br />

Spar und Hofer, gegenüber, die<br />

rund 90 Prozent des heimischen<br />

Marktes beherrschen. Zwischen<br />

diesen großen Ketten und den<br />

Lieferanten werden jetzt die Lieferpreise<br />

und die „Listungsgebühr“<br />

ausgemacht, damit die entsprechenden<br />

Produkte überhaupt in<br />

den Regalen der Handelsketten<br />

landen. Diese ist eine vom Lieferanten<br />

an den Händler zu entrichtende<br />

Zahlung, damit das vom<br />

Lieferanten hergestellte Lebensmittel<br />

in die Regale des Händlers<br />

aufgenommen wird. Weitere Beispiele<br />

für Kosten, die der Lieferant<br />

nach den Verhandlungen mit dem<br />

Händler übernimmt, betreffen die<br />

Vermarktung und Bewerbung der<br />

Produkte des Lieferanten über Rabattaktionen,<br />

Kundenkarten oder<br />

Flugblätter. Aber diese Lieferpreise<br />

sind noch nicht die eigentlichen<br />

Verkaufspreise, denn jetzt schlägt<br />

jeder Händler nochmals seine Gewinnspanne<br />

auf den Lieferpreis.<br />

Auch der hohe Wettbewerbsdruck<br />

sowie die Zahlungsbereitschaft<br />

der Kunden spielen eine Rolle.<br />

Sind die Konsumenten bereit, für<br />

bestimmte Aspekte mehr zu bezahlen,<br />

können sich auch Produkte<br />

mit höheren Herstellungskosten<br />

am Markt durchsetzen. Schließlich<br />

enthalten die finalen Preise auch<br />

die Steuern, die auf Lebensmittel,<br />

eingehoben werden.<br />

Tigermücke breitet sich<br />

auch in Österreich aus<br />

Die Globalisierung, aber auch<br />

die Klimaerwärmung bedingen<br />

die Einschleppung, Etablierung<br />

und Ausbreitung mehrerer exotischer<br />

Stechmücken-Arten in<br />

Europa.<br />

Diese Arten übertragen für den<br />

Menschen gefährliche Infektionskrankheiten.<br />

Die Asiatische Tigermücke<br />

(Aedes albopictus), welche<br />

aus Südostasien<br />

stammt, hat sich<br />

mit dem weltweiten<br />

Warenhandel<br />

in nahezu<br />

alle Kontinente<br />

ausgebreitet.<br />

Seit heuer wird<br />

sie auch in Oberösterreich<br />

nach-<br />

DER BLICK AUF DIE<br />

EINKAUFSRECHNUNG<br />

BLEIBT WEITERHIN EIN SCHOCK.<br />

Bild: pixabay.com Bild: istockphoto.com/ Wavebreakmedia<br />

gewiesen und nimmt in mehreren<br />

Gemeindegebieten laut AGES zu.<br />

Um die Verbreitung der Asiatischen<br />

Tigermücke einzudämmen,<br />

erweisen sich einfache Vorkehrungen,<br />

um stehendes Gewässer als<br />

Brutstätten zu vermeiden, als sehr<br />

effektiv: Blumenuntersetzer entfernen<br />

oder regelmäßig entleeren,<br />

Gießkannen und Kübel ausleeren<br />

und mit der Öffnung nach unten<br />

aufbewahren,<br />

Vogeltränken<br />

häufig entleeren,<br />

aufblasbare<br />

Schwimmbecken<br />

nicht im<br />

Garten herumliegen<br />

lassen, Regenwassertonnen<br />

ausleeren.<br />

KOMMENTAR<br />

<br />

TODESSTOSS<br />

FÜR BAUERN<br />

Als ob die (selbstgemachte) Regulationswut<br />

unserer Politiker<br />

uns Landwirten das Leben nicht<br />

schon schwer genug machen<br />

würde, gehen unseren Regierenden<br />

die Ideen, die Landwirtschaft<br />

in Österreich und der EU<br />

aus der Hand der Bauern zu<br />

nehmen, flott weiter. Während<br />

stupide Klimafanatiker meinen,<br />

die Landwirtschaft wäre am<br />

bevorstehenden Klima-Weltuntergang<br />

Schuld und müsse<br />

deshalb abgeschafft werden,<br />

droht größere Gefahr von Seite<br />

der globalisierten Konzerne.<br />

Längst haben Konzernmanager<br />

und Lobbyisten verstanden,<br />

dass die Landwirtschaft<br />

das nachhaltigste Geschäft der<br />

Welt ist. Die Menschen auf dem<br />

Planeten werden immer mehr<br />

und wollen essen. Auch wenn<br />

das Geld für ein Smartphone<br />

und eine Zweitwohnung nicht<br />

mehr reicht, zu essen benötigt<br />

man immer. Aus genau diesem<br />

Grund investieren immer mehr<br />

Aktienfonds heutzutage in die<br />

Landwirtschaft und immer weniger<br />

in Informationstechnologie<br />

und Immobilien. In vielen<br />

Entwicklungsländern Asiens<br />

und Südamerikas haben riesige<br />

Konzerne die Landwirtschaft<br />

übernommen. Einen unabhängigen<br />

Bauernstand wie wir<br />

ihn kennen gibt es dort nicht.<br />

Und auch ein verantwortlicher<br />

Umgang mit den natürlichen<br />

Ressourcen ist für die handelnden<br />

Konzerne dort oftmals ein<br />

Fremdwort. Mit dem Mercosur-<br />

Abkommen wollen genau diese<br />

Konzerne einen weiteren Schritt<br />

zur Übernahme der weltweiten<br />

Lebensmittelproduktion machen.<br />

Wenn dieses Abkommen<br />

tatsächlich ratifiziert werden<br />

sollte, ist dies mittelfristig der<br />

Todesstoß für die bäuerliche<br />

Landwirtschaft in Europa.


4 SCHWERPUNKT<br />

DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />

LAND OBERÖSTERREICH ARBEITET AN EINEM MASSNAHM<br />

Invasive Arten: Neophyten un<br />

Neophyten und Neozoen breiten sich zunehmend in Österreich aus: Pflanzen- und Tierarten,<br />

die aus anderen Ländern einwandern oder bereits sesshaft geworden sind. Einige<br />

von ihnen bereiten Sorgen, da sie die Artenvielfalt verringern und das Ökosystem verändern.<br />

Sie verursachen Schäden im Wald, in der Landwirtschaft und an Bauwerken.<br />

In Österreich wurden bislang rund<br />

1.300 Neophyten nachgewiesen.<br />

Dies entspricht einem Anteil von<br />

etwa 30 Prozent an der Gesamtflora.<br />

Von diesen Arten gilt etwas<br />

mehr als ein Viertel als etabliert, d.<br />

h. sie vermehren sich eigenständig<br />

und kommen in dauerhaften Beständen<br />

vor, während drei Viertel<br />

unbeständig, d. h. von der Unterstützung<br />

des Menschen (Samennachschub,<br />

Freisetzung) abhängig<br />

sind. Gemäß dem Aktionsplan<br />

Neobiota gelten 35 Pflanzenarten<br />

in Österreich als naturschutzfachlich<br />

problematisch und 14 Neophyten<br />

verursachen bedeutende<br />

wirtschaftliche Schäden in der<br />

Land- und Forstwirtschaft, der<br />

Gewässerinstandhaltung und im<br />

1.300 NEOPHYTEN<br />

Gesundheitswesen. Dazu zählen<br />

auch etwa 100 eingewanderte Pilzarten<br />

(Neomyzeten), wie z.B. die<br />

Krebspest oder das – vor allem bei<br />

Forstleuten bekannte – Ulmensterben.<br />

Bei den Tieren sind über 650 Neozoen<br />

für Österreich bekannt, die<br />

rund 1,5 Prozent der Gesamtfauna<br />

ausmachen, wobei rund die Hälfte<br />

der Arten als etabliert gilt. 47 Arten<br />

gelten als naturschutzfachlich problematisch<br />

und für rund 150 Arten<br />

sind negative wirtschaftliche Auswirkungen<br />

bekannt.<br />

Aus Sicht des Naturschutzes sind<br />

Neophyten vor allem in naturnahen<br />

Biotopen, wie Auwäldern,<br />

flussbegleitenden Hochstaudenfluren<br />

oder Pionierstandorten<br />

problematisch. In diesen Lebensräumen<br />

sind einige der konkurrenzstärksten<br />

und in Österreich<br />

häufigsten Neophyten vertreten,<br />

wie die Robinie, der Götterbaum,<br />

das Drüsige Springkraut, die Kanadische<br />

und die Riesen-Goldrute sowie<br />

der Japanische Staudenknöterich.<br />

Nach wie vor unzureichend<br />

bekannt sind die Auswirkungen<br />

vieler Neozoen, wenngleich es<br />

auch hier dokumentierte, negative<br />

Folgen gibt, wie z. B. durch den Signalkrebs,<br />

die Zebramuschel oder<br />

den Asiatischen Marienkäfer.<br />

Dieser Käfer etwa stammt aus Zentral-<br />

und Ostasien. Wie bei allen<br />

Marienkäfern fressen Larven und<br />

erwachsene Käfer vor allem Blattläuse<br />

und Schildläuse, weswegen<br />

der Käfer zur biologischen Schädlingskontrolle<br />

in Glashäusern eingesetzt<br />

wurde. Aus diesen ist er<br />

entkommen und hat sich im Freiland<br />

etabliert und über weite Teile<br />

Europas ausgebreitet. Der Käfer ist<br />

sehr variabel gefärbt: Am häufigsten<br />

sind Tiere mit orangen Flügeldecken<br />

und 19 schwarzen Flecken<br />

ARTENSPEKTRUM<br />

NEOPHYTEN BREITEN SICH IN EUROPA<br />

IMMER STÄRKER AUS UND VERDRÄNGEN<br />

DIE HEIMISCHE FLORA. DIE EU WILL MIT<br />

AKTIONSPLÄNEN GEGENSTEUERN.<br />

Bild: stock.adobe.com/ Christian Palent<br />

und Tiere mit schwarzen Flügeldecken<br />

und zwei oder vier roten<br />

Flecken. Der Asiatische Marienkäfer<br />

ist durch seine hohe Fortpflanzungsrate<br />

und „Gefräßigkeit“ nicht<br />

nur anderen Marienkäferarten,<br />

Schwebfliegen- und Florfliegenlarven<br />

überlegen, sondern frisst seine<br />

Konkurrenten auch direkt. Untersuchungen<br />

haben gezeigt, dass<br />

das Artenspektrum beim Auftreten<br />

des Asiatischen Marienkäfers stark<br />

zurückgeht. In Österreich wurde<br />

der Käfer erstmals 2006 beobach-<br />

Auch in der<br />

Tierwelt findet<br />

eine Verdrängung<br />

durch Neozoen<br />

statt.<br />

Vielerorts behindern<br />

die invasiven<br />

Arten auch<br />

die Waldregeneration.


DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />

SCHWERPUNKT<br />

5<br />

ENPLAN, DER DIE AUSBREITUNG EINDÄMMEN SOLL:<br />

d Neozoen in Österreich<br />

tet und schon nach wenigen Jahren<br />

ist er zu einem der häufigsten<br />

Käfer geworden. Im Herbst ernähren<br />

sich die Tiere auch von reifem<br />

Obst und Weintrauben werden für<br />

den Weinbau problematisch.<br />

Ein weiteres Beispiel in der Tierwelt<br />

ist der aus Nordamerika stammende<br />

Amerikanische Signalkrebs<br />

Pacifastacus leniusculus, der mittlerweile<br />

in fast allen europäischen<br />

Flüssen, Bächen und Seen etabliert<br />

ist. Der Allesfresser ist hauptsächlich<br />

dämmerungs- und nachtaktiv,<br />

aber bei Nahrungsmangel auch<br />

unter Tags auf der Jagd. Bei einer<br />

hohen Populationsdichte entsteht<br />

großer Räuberdruck auf die bevorzugte<br />

Beute. Der Amerikanische<br />

Signalkrebs hat eine höhere Toleranz<br />

gegenüber chemischer und<br />

organischer Verschmutzung der<br />

Gewässer als unsere heimischen<br />

Krebse. Er verdrängt heimische<br />

Krebsarten durch Übertragung der<br />

Krebspest und durch größere Produktion<br />

von Nachkommen.<br />

SCHNELLE AUSBREITUNG<br />

Land- und Forstwirten bereiten<br />

hingegen einige invasive Pflanzenarten<br />

mehr Kopfweh: So etwa Die<br />

Kanadische Goldrute, die ebenfalls<br />

aus Nordamerika stammen<br />

und sich seit 1950 in Mitteleuropa<br />

rasant ausbreiten. Durch ihre<br />

Lichtabhängigkeit sind sie vor<br />

allem in lichten Auwäldern, Hochstaudenfluren<br />

und vermehrt auch<br />

Waldschlägen anzutreffen. Sie<br />

behindern dort etwa Verjüngungen<br />

und Baumpflanzungen. Ihre<br />

Bekämpfung ist sehr aufwendig,<br />

da sie mehrmals pro Jahr gemäht<br />

werden müssen, um Samenwurf<br />

zu vermeiden.<br />

Noch bekannter ist die Robinie:<br />

Robinia pseudoacacia stammt aus<br />

dem Osten der USA. Sie wurde bereits<br />

im Jahr 1630 nach Europa eingeführt<br />

und kommt vom pannonischen<br />

Raum bis in die Hügelländer<br />

Österreichs verbreitet vor. Aus der<br />

Sicht des Naturschutzes ist es der<br />

Bild: stock.adobe.com/ Ivanna Bild: stock.adobe.com/ Vaclav<br />

problematischste Neophyt Österreichs,<br />

da der Baum vor allem artenreiche<br />

Trockengebiete besetzt,<br />

wo auch zahlreiche heimische<br />

bedrohte Tier- und Pflanzenarten<br />

vorkommen. Die Bekämpfung erfolgt<br />

durch Ringeln der Stämme<br />

und danach durch über mehrere<br />

Jahre wiederholtes Ausschneiden<br />

der Wurzeltriebe.<br />

Die Politik beschäftigt sich schon<br />

seit einigen Jahren mit der Ausbreitung<br />

der invasiven Arten in der<br />

MASSNAHMEN<br />

EU. 2016 wurde im Amtsblatt der<br />

EU die erste Liste invasiver gebietsfremder<br />

Arten von unionsweiter<br />

Bedeutung veröffentlicht. Diese<br />

Liste ist seit August 2016 in Kraft.<br />

Die Unionsliste enthält 37 invasive<br />

Tier- und Pflanzenarten, von denen<br />

13 in Österreich vorkommen.<br />

Manche der Arten sind derzeit nur<br />

von einem Standort bekannt, andere<br />

sind bereits weiter verbreitet.<br />

Die übrigen 24 Arten kommen der-<br />

DIE OBERÖSTERREICHISCHE<br />

LANDESREGIERUNG HAT BEREITS IM<br />

JAGD- UND FISCHEREIGESETZ ENTSPRECHENDE<br />

REGELN GEGEN DIE AUSBREITUNG BESTIMMTER<br />

TIERARTEN VERANKERT.<br />

Bild: dfb<br />

zeit nicht in Österreich vor.<br />

Diese gelisteten Arten dürfen gemäß<br />

der Verordnung nicht vorsätzlich<br />

in das Gebiet der Union<br />

verbracht werden, gehalten oder<br />

gezüchtet werden, in die, aus der<br />

und innerhalb der Union befördert<br />

werden, in Verkehr gebracht oder<br />

in die Umwelt freigesetzt werden,<br />

verwendet oder getauscht werden.<br />

Die Ausbreitungspfade der Arten<br />

müssen erfasst und Aktionspläne<br />

aufgestellt werden, um die Einbringung<br />

und Ausbreitung dieser Arten<br />

zu verhindern bzw. einzudämmen.<br />

Überwachungsmaßnahmen und<br />

amtliche Kontrollen zur Verhinderung<br />

der Einbringung dieser Arten<br />

sind verpflichtend durchzuführen.<br />

Die EU-Mitgliedstaaten müssen<br />

invasive gebietsfremde Arten von<br />

unionsweiter Bedeutung beseitigen<br />

bzw. die Ausbreitung bereits<br />

weit verbreiteter invasiver Arten<br />

kontrollieren. Es gibt Ausnahmen<br />

von den Verpflichtungen, die von<br />

den zuständigen Behörden der<br />

Mitgliedstaaten oder der EU Kommission<br />

erteilt werden können.<br />

Genaue Bestandserhebungen<br />

der einzelnen invasiven Arten für<br />

Oberösterreich gibt es derzeit<br />

nicht, aber jene Arten mit weitreichender<br />

Verbreitung kommen in<br />

unterschiedlich großen Beständen<br />

nahezu flächendeckend über OÖ<br />

verteilt vor. Die aktive Bekämpfung<br />

beschränkt sich auf Schutzgebietsflächen<br />

und andere naturschutzfachlich<br />

hochwertige Lebensräume<br />

bzw. Bereiche mit Vorkommen<br />

seltener oder gefährdeter Arten.<br />

Um die weitere Ausbreitung der<br />

bereits vorhandenen, aber auch<br />

neuer Arten, möglichst einzudämmen<br />

oder gar zu verhindern, und<br />

damit mögliche negative Auswirkungen<br />

auf unsere Biodiversität<br />

abzuwehren, soll ein für Oberösterreich<br />

angepasster Managementplan<br />

erarbeitet werden. Zugleich<br />

wird und wurde das Management<br />

invasiver Arten in der oberösterreichischen<br />

Gesetzgebung (z.B. Entnahme<br />

über das Jagdgesetz sowie<br />

Fischereigesetz) verankert.


6 FELD & STALL<br />

DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />

KEINE KÜRZUNG, SONDERN ERHÖHUNG:<br />

OÖ-Agrarbudget 2024<br />

Die Medien berichteten kürzlich,<br />

dass das OÖ-Agrarbudget für<br />

2024 nur mehr 92 Mio Euro betrage,<br />

im Gegensatz zu den 95 Mio<br />

des Vorjahres. Leider ist diese Information<br />

schlecht recherchiert.<br />

Der UBV griff diese angebliche<br />

Kürzung in der Folge dankbar auf.<br />

Es ist zwar richtig, dass das Budget<br />

des Landes Oberösterreich im<br />

Agrarbereich für 2024 92 Mio Euro<br />

genuine Aufwendungen ausweist,<br />

allerdings kommen dazu noch fünf<br />

Mio Euro Übertragungsmittel. Diese<br />

Mittel sind <strong>Ausgabe</strong>n, die vom<br />

Landtag bereits genehmigt, aber<br />

dann doch<br />

nicht vorgenommen,<br />

sondern weitergeschoben<br />

wurden. Damit<br />

wurde das<br />

Agrarbudget<br />

also nicht gekürzt,<br />

sondern<br />

im Gegenteil<br />

sogar erhöht. Peinlich für den UBV,<br />

der die angebliche „Kürzung“ zur<br />

Kritik an der ÖVP-FPÖ-Landesregierung<br />

nutzte. „Das ist eben der<br />

Nachteil, wenn man über keine<br />

eigene politische Vertretung verfügt<br />

und damit über Personen, die<br />

ein Budget richtig lesen können.<br />

Und damit ist auch klar, dass man<br />

als UBV zwar immer schnell mit<br />

der Kritik ist, aber in der eigentlichen<br />

politischen Umsetzung nicht<br />

weiterkommen kann, wenn keine<br />

parlamentarische Vertretung dahinter<br />

steht und man damit auch<br />

keine PS an den Boden bekommt.<br />

Dann bleibt es eben bei Gepolter<br />

und peinlichen<br />

Pannen,<br />

wie die<br />

Unfähigkeit,<br />

Budgets richtig<br />

zu lesen“,<br />

kommentierte<br />

FPÖ-Landesagrarsprecher<br />

LAbg. Franz<br />

Graf.<br />

DER IMPORT VON UKRAINISCHEM<br />

GETREIDE SORGT DERZEIT FÜR HEISSE<br />

DISKUSSIONEN - NICHT NUR UNTER<br />

LANDWIRTEN. SORGE BEREITET DIE<br />

FEHLENDE KENNZEICHNUNGSPFLICHT.<br />

LANDWIRTSCHAFTSMINISTER TOTSCHNIG B<br />

Konsumententäuschun<br />

Getreide aus der Ukrai<br />

„Österreichische Konsumenten werden aktuell auf offener Bühne betrogen“,<br />

so drastisch drückte es Landesagrarsprecher Franz Graf aus.<br />

Denn ausländisches Getreide, das in einer österreichischen Mühle<br />

vermahlen wird, wird dadurch – entsprechend den derzeit gültigen<br />

Regeln – zu österreichischem Mehl.<br />

EU-SAATGUTRECHT IN<br />

DER KRITIK<br />

Die Europäische Saatgutbewegung<br />

drängt auf mehr Vielfalt<br />

im Vorschlag für das neue<br />

EU-Saatgutrecht. Die aktuelle<br />

Version missachte das Recht<br />

der Landwirte auf ihr eigenes<br />

Saatgut. Die EU-weite Petition<br />

„Raise our forks for diversity“<br />

mehrerer NGOs wurde deswegen<br />

gestartet und fordert deutliche<br />

Verbesserungen.<br />

EU: MILCHPRODUKTE<br />

NACHGEFRAGT<br />

Milchprodukte aus der EU sind<br />

auf dem Weltmarkt beliebt:<br />

Käse, Butter und Pulverprodukte<br />

wurden vermehrt nachgefragt.<br />

Abermals ein großes Exportplus<br />

erzielten vor allem für<br />

Österreich, die angesäuerten<br />

und süßen Milchmischprodukte.<br />

Dies geht aus der jährlichen<br />

Erhebung des Exportanteils an<br />

der gesamten Erzeugung der<br />

Molkereien hervor.<br />

OBERÖSTERREICH:<br />

32 Hektar für Agro-PV-Anlagen<br />

Zehn Flächen mit einer Gesamtgröße<br />

von 32 Hektar sind in Oberösterreich<br />

bisher für Agro-PV-Anlagen<br />

gewidmet worden. Der<br />

Unterschied zwischen Freiflächenund<br />

Agro-PV-Anlagen ist der Nutzungsschwerpunkt:<br />

die einen werden<br />

gleichzeitig landwirtschaftlich<br />

und zur Stromerzeugung genutzt,<br />

die anderen nur zur Stromgewinnung.<br />

Oberste Priorität hat aber<br />

weiterhin der PV-Ausbau auf Dächern,<br />

Parkplätzen oder Verkehrsrandflächen.<br />

Freiflächenanlagen<br />

auf sehr guten Böden bleiben auch<br />

künftig tabu – nur die geringen Bonitäten<br />

dürfen verbaut werden.<br />

Bild: pixabay.com<br />

„Dieser Umstand ist vermutlich<br />

den meisten Konsumenten gar<br />

nicht bewusst. Und auf diesem<br />

Wege kommt etwa auch genmanipuliertes<br />

Getreide aus der Ukraine<br />

als ‚österreichisches Mehl‘ auf den<br />

Tisch. Das ist ein handfester Skandal“,<br />

ist sich Graf sicher. Auch die<br />

AMA ist inzwischen wach geworden<br />

und will hier eine „Regelung<br />

finden. Denn die Konsumentenerwartung<br />

sei eine andere“.<br />

Doch nicht nur genmanipuliertes<br />

Getreide aus der Ukraine wird<br />

„austrifiziert“, auch der Handel<br />

spielt oftmals in einer Grauzone<br />

mit der Wahrnehmung der Menschen.<br />

Für die Konsumenten ist<br />

der Import-Anteil etwa bei Backwaren<br />

meist nicht ersichtlich, denn<br />

die Herkunft der Produkte wird in<br />

den Supermärkten nicht angeführt<br />

oder mit irreführenden Angaben<br />

wie „Hergestellt in Österreich“<br />

oder „Gebacken in Österreich“ versehen.<br />

Das erweckt den Eindruck,<br />

dass es sich dabei um Erzeugnisse<br />

mit heimischen Rohstoffen handle,<br />

tatsächlich erfolgt aber vielfach<br />

KEINE TRANSPARENZ<br />

in Österreich nur ein Veredelungsschritt.<br />

Die Erwartung der Konsumenten<br />

ist tatsächlich, wie die AMA erklärt,<br />

eine andere: 70 Prozent gehen<br />

einer Umfrage zufolge davon aus,<br />

dass die Backwaren, die im Supermarkt<br />

ausliegen aus Österreich<br />

stammen. Doch leider stimmt das<br />

oft nicht. Ein Check von 250 Brotund<br />

Backwaren in heimischen<br />

Supermärkten hatte im Spätsommer<br />

ergeben, dass lediglich rund<br />

ein Drittel davon nachweislich mit<br />

österreichischem Getreide erzeugt<br />

wurden. Davon umfasst waren<br />

auch die in den Selbstbedienungsboxen<br />

angebotenen Produkte.<br />

Beim Rest muss demnach davon<br />

ausgegangen werden, dass sich<br />

entweder das verarbeitete Getreide<br />

oder gleich das Gesamtprodukt<br />

aus dem Ausland importiert<br />

werden. Die Transparenz bei Brot<br />

und Gebäck ist überaus mangelhaft.<br />

Österreich würde bei Getreide<br />

einen Selbstversorgungsgrad von


DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />

FELD & STALL<br />

7<br />

LEIBT UNTÄTIG:<br />

g: Genne<br />

Bild: freepik.com<br />

94 Prozent erreichen, am fehlenden<br />

Angebot dürfte es also nicht<br />

mangeln.<br />

Dennoch exportiert etwa die Ukraine<br />

mittlerweile so viel genverändertes<br />

Getreide in die EU, dass<br />

sogar die Anbauflächen erweitert<br />

werden. Nach Angaben des ukrainischen<br />

Landwirtschaftsminister<br />

Mykola Solskyj haben die Landwirte<br />

genug Fläche mit Winterweizen<br />

bestellt, um das bis zu Dreifache<br />

der Menge zu ernten, was das Land<br />

selbst benötigt. Bis Mitte November<br />

sei auf insgesamt fast 5,7 Mio.<br />

Hektar Wintergetreide für die Ernte<br />

2024 ausgesät worden. Das seien<br />

etwa 300.000 Hektar oder 5,6%<br />

mehr als zum gleichen Zeitpunkt<br />

des Vorjahres.<br />

Eigentlich ist die Einfuhr und Verarbeitung<br />

von genveränderten<br />

Produkten in der EU verboten. Im<br />

Zuge der Ukrainehilfen sieht man<br />

an der Spitze der EU aber großzügig<br />

darüber hinweg. „Es ist ein<br />

unglaubliches Versagen, dass die<br />

Bundesregierung hier nicht eingreift.<br />

Damit zeigt sich wieder<br />

einmal, wie wichtig die jahrelange<br />

Forderung der Freiheitlichen<br />

Bauernschaft nach einer durchgehenden<br />

Herkunftskennzeichnung<br />

für Lebensmittel ist“, ist sich Graf<br />

sicher.<br />

STRATEGIE GEGEN BODENVERBRAUCH:<br />

Symbolische Ziele führen<br />

nicht zum Erfolg<br />

Das Land OÖ wird seine eigene Bodenstrategie umzusetzen und positioniert<br />

sich damit gegen das symbolische 2,5-Hektar-Ziel der Bundesregierung.<br />

Man wolle vor allem ohne ideologischen Ballast agieren.<br />

Oberösterreich erteilt dem Regierungsziel,<br />

den Bodenverbrauch<br />

auf 2,5 Hektar pro Tag zu bremsen,<br />

eine klare Absage. Die oberösterreichische<br />

Landesregierung sieht<br />

in diesem Ziel vor allem ein „grü-<br />

GEFAHR FÜR WILDVÖGEL, NUTZ- UND HAUSGEFLÜGELARTEN:<br />

Vogelgrippe breitet sich in Europa<br />

aus und wird sesshaft<br />

Die grassierende Vogelgrippe<br />

fordert jedes Jahr größere Verluste<br />

in Geflügelhaltungen und<br />

bei Zugvögeln. Inzwischen ist<br />

die Seuche in Europa mehr und<br />

mehr sesshaft geworden.<br />

Neue Analysen von Vogelgrippe-<br />

Ausbrüchen des 21. Jahrhunderts<br />

zeigen gleich mehrere bedenkliche<br />

Trends: Aggressive Varianten<br />

der Erreger breiten sich schneller<br />

aus und befallen Wildvögel wie<br />

auch Nutzgeflügel. Damit steigt<br />

das Risiko für Erreger, die auch<br />

Säugetieren gefährlich werden. Im<br />

vergangenen Jahr wurden allein in<br />

Frankreich 16 Mio. Hühner, Enten,<br />

Gänse und andere Nutzgeflügelarten<br />

getötet. Im Sommer gehen<br />

die Krankheitsfälle stets deutlich<br />

zurück, aber das Virus hat sich eingenistet.<br />

Betroffen sind in erster<br />

Linie Wildvögel, darunter v. a. Mö-<br />

nes ideologisches Kartenhaus“,<br />

das zusammenbreche. Laut dem<br />

Land Oberösterreich habe man<br />

derzeit noch keine eigenen Zahlen,<br />

wie groß Bodenverbrauch und<br />

Versiegelungsgrad im Land sind,<br />

wen und Seeschwalben. Aber unvermutet<br />

können auch im Inland<br />

und zu ungewöhnlicher Jahreszeit<br />

Wildvogel und Hausgeflügel betroffen<br />

sein. Immer öfter werden<br />

auch mit dem Vogelgrippe-Virus<br />

infizierte und sichtlich kranke Säugetiere<br />

gefunden. Allein in Polen<br />

verendeten erst kürzlich Dutzende<br />

Hauskatzen. Der bei diesen Tieren<br />

Bild: pixabay.com<br />

das werde derzeit erhoben und<br />

soll Ende des Jahres veröffentlicht<br />

werden, erklärte die Abteilung<br />

Raumordnung. Dennoch wolle<br />

man eine eigene Bodenstrategie<br />

umsetzen und dabei vor allem zwischen<br />

Umwidmung und Versiegelung<br />

unterscheiden.<br />

Der Schutz der Natur und der<br />

Landschaft, der Erhalt von Grünund<br />

Agrarflächen, ist der FPÖ ein<br />

großes Anliegen. Bevor „auf der<br />

grünen Wiese“ neu gebaut wird,<br />

sollte selbstverständlich vorerst<br />

nach Alternativen, wie Leerstände<br />

bzw. bereits bebaute Flächen, gesucht<br />

werden.<br />

Eine „Verhinderung des Bodenverbrauchs“,<br />

ist allerdings nicht<br />

realistisch bzw. vor dem Hintergrund<br />

des Bevölkerungs- und<br />

Wirtschaftswachstums auch nicht<br />

möglich. Auch die vollkommen<br />

unrealistischen Ziele der „Energiewende“<br />

könnten den Bodenverbrauch<br />

noch zusätzlich verschärfen.<br />

Auch in dieser Frage gilt es,<br />

ohne ideologische Scheuklappen<br />

eine realistische Politik zu betreiben<br />

und einen vernünftigen Ausgleich<br />

zu finden.<br />

nachgewiesene Virusstamm war<br />

derselbe, der auch Ausbrüche in<br />

polnischen Geflügelhaltungen verursacht<br />

hatte. Und immer wieder<br />

erkranken auch Füchse und Nerze,<br />

meist in Pelzfarmen. Die Veterinäre<br />

empfehlen daher dringend, wachsam<br />

zu sein, um ein weiteres Überspringen<br />

des Vogelgrippevirus im<br />

Auge zu behalten.<br />

Bild: pixabay.com


8 JAGD & FORST<br />

DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />

LICHT UND SCHATTEN - PV-ANLAGEN UND TIERWELT:<br />

Lebensraum Solarpark?<br />

SOLARPARKS KÖNNEN MIT ETWAS<br />

PLANUNG LEBENSRAUM BIETEN.<br />

Der Bau von PV-Anlagen verschlingt<br />

neben Flächen auch Rohstoffe<br />

und Energie. Zurzeit werden<br />

die Module größtenteils in China<br />

gefertigt, hauptsächlich mit<br />

günstigem Kohlestrom. Gerade<br />

für Revierinhaber und Landwirte<br />

wird schnell deutlich, dass die<br />

vermeintlich schonende, grüne<br />

Energiegewinnung auch die Biodiversitätskrise<br />

rasant beschleunigt.<br />

Und schließlich ist praktisch<br />

jede „Freifläche“ auch Revier- und<br />

landwirtschaftlich genutzte Fläche<br />

und jede Solaranlage ein Ver-<br />

BUNDESFORSTGESETZ<br />

WIRD NOVELLIERT<br />

Am 20. September hat der Ministerrat<br />

die Novelle des österreichischen<br />

Forstgesetzes von<br />

1975 beschlossen. In dieser<br />

wird laut dem österreichischen<br />

Landwirtschaftsministerium<br />

die nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />

bundesweit weiterentwickelt.<br />

Im Fokus stehen<br />

der Klimawandel, die Wildbach-<br />

und Lawinenverbauung,<br />

Waldbrand, Ökologie sowie die<br />

Forstfachausbildung. Das Gesetz<br />

soll eine zeitgemäße Weiterentwicklung<br />

sicherstellen.<br />

Bild: freepik.com<br />

lust an Fläche. Dabei ginge es mit<br />

etwas Rücksicht und intelligenter<br />

Planung auch ganz anders.<br />

Eine Freiflächen-PV-Anlage „von<br />

der Stange“ bringt für die Umwelt<br />

eigentlich nur Nachteile: Sie<br />

entzieht den Wildtieren Lebensraum,<br />

und Äsung, durchschneidet<br />

Wanderrouten und Wechsel. Die<br />

Anlagen müssen mit einem Zaun<br />

vor Zutritt geschützt werden. Beweiden<br />

Schafe die Flächen, wird<br />

früher oder später auch eine wolfssichere<br />

Einzäunung gefordert werden.<br />

Anfang August fegte das Sturmtief<br />

„Hans“ über Skandinavien<br />

und das Baltikum. Besonders<br />

stark betroffen waren unter<br />

anderem die Waldbesitzer der<br />

schwedischen Provinz Väster-<br />

Bild: stock.adobe.com/Mati Kose<br />

VIELE WALDBEWIRTSCHAFTER IN<br />

EUROPA KÄMPFEN MIT SCHÄDEN.<br />

SCHWEDEN KLAGT ÜBER HOHE SCHÄDEN IM FORST:<br />

Erneut hohe Sturmschäden<br />

botten. Auch Schutzwälder und<br />

Wälder, die aus der Nutzung genommen<br />

wurden, sind betroffen.<br />

Das Ziel sei es, im Juni 2024<br />

mit der Aufarbeitung im Sturmgebiet<br />

fertig zu sein.<br />

Bild: pixabay.com<br />

Bevor also in der freien Landschaft<br />

PV-Anlagen gebaut werden, sollten<br />

die bereits versiegelten Flächen als<br />

Standorte genutzt werden. Jeder<br />

Parkplatz, jede Gewerbeimmobilie<br />

und jede Autobahn (mit Überdachung)<br />

kann PV-Anlagen tragen.<br />

Als nächstes bieten sich bereits<br />

stark beeinträchtige Standorte in<br />

der Landschaft an: Autobahnböschungen,<br />

Bahntrassen und Industriebrachen.<br />

Trotzdem wecken<br />

gerade Flächen Begehrlichkeiten,<br />

die anderweitig eher wenig Ertrag<br />

versprechen. Und hier setzen<br />

die Überlegungen einiger Jagdverbände<br />

und Politiker an. Denn<br />

warum nicht aus dem Solar-Gewerbegebiet<br />

ein wertvolles Biotop<br />

machen? Wer bereits bei der Planung<br />

einer Freiflächen-PV-Anlage<br />

„ökologisch“ mitdenkt, kann Ausgleichsmaßnahmen<br />

gleich integrieren.<br />

Zäune sollen Menschen abhalten,<br />

trotzdem können sie Raum<br />

für kleinere Tierarten bis Hasengröße<br />

zum Durchschlüpfen lassen.<br />

Wird der Zaun mit Heckenpflanzen<br />

begrünt, wirkt er einerseits optisch<br />

ansprechender und bietet zudem<br />

weiteren Lebensraum. Ein extensiver<br />

Krautsaum, v. a. auf der Innenseite<br />

des Zauns, schafft außerdem<br />

Lebensraum und verhindert eine<br />

Beschattung der Module durch<br />

die Heckenpflanzen. Je nach Umfeld<br />

lassen sich weitere Biotopelemente<br />

einbauen: Lesesteinhaufen,<br />

Schwarzbrachen, Sandflächen<br />

oder Nisthilfen und Fledermauskästen<br />

an Trafohäuschen und anderen<br />

Bauten.<br />

EUROPAWEITE PETITION:<br />

Unterschriften<br />

für die Jagd<br />

Erstmalig in der Geschichte<br />

führte die europäische Jägerschaft<br />

mit ihrer „SignforHunting“-Kampagne<br />

eine groß angelegte<br />

Petition durch, mit der<br />

den Jägern eine der größten<br />

Umweltkampagnen in Brüssel<br />

gelang. Im Rahmen der Grünen<br />

Woche <strong>2023</strong> übergab der<br />

Europäische Verband für Jagd<br />

und Naturschutz (FACE) über<br />

360.000 Unterschriften an den<br />

EU-Umweltkommissar Virginijus<br />

Sinkevicius. Die Kampagne<br />

appelliert an die Gesetzgeber,<br />

mit Jägern zusammenzuarbeiten,<br />

diese besser anzuerkennen<br />

und als Teil der Lösung zu verstehen.<br />

Dieser Aufruf sollte auch<br />

als eine Aufforderung zur Änderung<br />

der europäischen Politik<br />

gegenüber der Jagd verstanden<br />

werden. „Wir freuen uns sehr<br />

über eine solch massive Mobilisierung<br />

der europäischen<br />

Jäger“, sagte FACE-Präsident<br />

Torbjörn Larsson. „Dies ist nicht<br />

nur ein großer Sieg für die Jäger,<br />

sondern auch für die Natur und<br />

die Naturschutzbemühungen<br />

in ganz Europa. Sie belegt auch<br />

die Stärke unserer vielfältigen<br />

Gemeinschaft, sowie deren Engagement<br />

für den Erhalt unseres<br />

natürlichen und kulturellen<br />

Erbes.“


DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />

JAGD & FORST<br />

9<br />

Bild: pixabay.com/ Bild: pixabay.com<br />

AUSGEWILDERTE ENTEN OHNE CHANCE:<br />

Wilde Enten im Vorteil<br />

Auf Farmen gezüchtete Enten, die<br />

ausgewildert werden, sterben zum<br />

größten Teil bereits im ersten Jahr<br />

in der freien Wildbahn. Wie überlebensfähig<br />

ausgewilderte Enten<br />

im Vergleich zu wilden sind, untersuchten<br />

schwedische Forscher. Bis<br />

2018 beringten sie 13.533 Farm-<br />

Enten, die für die Aussetzung zur<br />

Jagd gezüchtet wurden, und zusätzlich<br />

19.820 Wildenten. Knapp<br />

27 % der gezüchteten Enten wurden<br />

wiedergefunden, die meisten<br />

davon erlegt, innerhalb von nur<br />

drei Kilometern vom Ort der Auswilderung<br />

entfernt. Lediglich 4 %<br />

Der Verwaltungsgerichtshof<br />

(VwGH) hat ein Urteil bezüglich<br />

der Käferbekämpfung im Erbfall<br />

gefällt. Nach dem Tod eines<br />

Waldbesitzers wurde eine Kuratorin<br />

für den Nachlass bestellt. In<br />

der Folge wurde der Waldeigentümer<br />

zur Durchführung von Bekämpfungsmaßnahmen<br />

an von<br />

Borkenkäfern befallenen Bäumen<br />

verpflichtet. Da er dieser<br />

Pflicht nicht<br />

nachkam,<br />

wurde auf<br />

seine Kosten<br />

eine Ersatzvornahme<br />

angeordnet.<br />

Er wandte<br />

ein, dass<br />

sein Eigentumsrecht<br />

noch nicht<br />

im Grundbuch<br />

einge-<br />

ENTEN FÜR DIE JAGD AUSZUSETZEN<br />

IST NICHT NUR ETHISCH FRAGWÜRDIG.<br />

der Wiederfunde waren weiter abgewandert.<br />

Von den Wildenten wurden knapp<br />

7 % wiedergefunden, ebenfalls<br />

meist geschossene Tiere. Von ihnen<br />

fanden sich 91 % mehr als drei<br />

Kilometer vom Ort der Beringung<br />

entfernt wieder. Die Überlebensraten<br />

beider Gruppen unterschieden<br />

sich gravierend: Von den Wildenten<br />

überstand ein Tier mit 68 %<br />

Wahrscheinlichkeit das erste Jahr,<br />

bei Farm-Enten waren es nur 2 %.<br />

In Europa werden jährlich mehr als<br />

drei Millionen gezüchtete Enten für<br />

die Jagd ausgewildert.<br />

WER MUSS IM ERBFALL DEN BORKERKÄFER EINDÄMMEN:<br />

Käferbekämpfung<br />

tragen sei und deshalb nicht er,<br />

sondern die Kuratorin die geforderten<br />

Maßnahmen durchführen<br />

hätte müssen. Der VwGH wies das<br />

Rechtsmittel zurück, und führte<br />

aus: „Es gibt Ausnahmen, z. B.<br />

für den Erwerb des Erben durch<br />

die Einantwortung (gerichtliche<br />

Übergabe der Verlassenschaft<br />

in den rechtlichen Besitz der Erben).“<br />

Der Waldeigentümer war<br />

ein nicht im<br />

Grundbuch<br />

eingetragener<br />

„(außerbüchlicher)<br />

Eigentümer“<br />

Deshalb<br />

war<br />

nicht die<br />

Kuratorin,<br />

sondern der<br />

Waldeigentümer<br />

zuständig.<br />

BRAUCHTUM UND WERTSCHÄTZUNG:<br />

Jagdliche Bruchzeichen<br />

Bruchzeichen haben seit sehr<br />

langer Zeit ihren Sinn sowohl im<br />

jagdlichen Brauchtum als auch im<br />

praktischen Jagdbetrieb. Brüche<br />

sind die traditionelle Zeichensprache<br />

der Jäger. Sie sind dabei so alt<br />

wie die Geschichte der Jagd. So<br />

lange verständigten sich die Jäger<br />

durch Bruchzeichen und schmückten<br />

sich, ihre Hunde und das erbeutete<br />

Wild mit Brüchen. Ein alter<br />

Brauch ist der sogenannte „letzte<br />

Bissen“, d. h. dem erbeuteten Wild<br />

wird ein Zweig ins Maul gelegt. Diese<br />

Form der<br />

Aussöhnung<br />

mit dem getöteten<br />

Wildtier<br />

geht auf<br />

Riten von Jägern<br />

der frühen<br />

Vorzeit<br />

und späterer<br />

Naturvölker<br />

zurück. Im<br />

jagdlichen<br />

TIERKRANKHEITEN:<br />

Toxoplasmose<br />

bei Wölfen<br />

Ein hoher Anteil der Luchse<br />

und ein gutes Drittel der Wölfe<br />

in der Schweiz hatten schon<br />

einmal Kontakt zum Toxoplasmose-Virus.<br />

Bei Blututtersuchungen<br />

kam heraus, dass 82<br />

% der Luchse Antikörper gebildet<br />

hatten. Auch bei knapp 37<br />

% der Wölfe war das der Fall.<br />

Bei Menschen löst das Virus<br />

grippeähnliche Symptome aus.<br />

Bild: pixabay.com<br />

Brauchtum verkörpern die Brüche<br />

eine ethische und ästhetische<br />

Funktion. Die Verständigung der<br />

Jäger untereinander mit Hilfe der<br />

Bruchzeichen ist auch im Jagdbetrieb<br />

unserer Zeit noch von großer<br />

Bedeutung. Bei allen Bruchzeichen<br />

und auch allen als Schmuck<br />

zu verstehenden Brüchen handelt<br />

es sich um abgebrochene Zweige,<br />

hauptsächlich der Baumarten Eiche,<br />

Kiefer, Fichte, Weißtanne und<br />

Erle. Sofern die bruchgerechten<br />

Holzarten nicht in der Nähe des<br />

Erlegungsortes<br />

gefunden<br />

werden können,<br />

so dürfen<br />

dann auch<br />

alle anderen<br />

Baum- und<br />

Straucharten<br />

für das Bruchzeichen<br />

verwendet<br />

werden.<br />

TSCHECHIEN: 200.000<br />

FM SCHADHOLZ<br />

200.000 fm Sturmholz mussten<br />

die tschechischen Staatsforste<br />

im Sommer hinnehmen. Allein<br />

in der Region Jablunkova<br />

in Nordmähren hat der Wind<br />

Ende August rund 30.000 fm<br />

Holz beschädigt. Eine ähnliche<br />

Menge Schadholz wird im südböhmischen<br />

Novohrad-Gebirge<br />

verarbeitet, insbesondere in<br />

der Umgebung von Pohori im<br />

Böhmerwald.<br />

SLOWENIEN: SCHÄDEN<br />

IN DER INFRASTRUKTUR<br />

Die starken Regenfälle Anfang<br />

August haben laut dem staatlichen<br />

slowenischen Forstdienst<br />

mehr Schäden an Forststraßen<br />

und -infrastruktur angerichtet<br />

als im Waldbestand. Der<br />

Schaden belauft sich auf rund<br />

50 Mio. Euro. Rund 150.000ha<br />

oder 15 Prozent des slowenischen<br />

Waldgebietes können<br />

seither weder bewirtschaftet<br />

noch mit Fahrzeugen erreicht<br />

werden.<br />

Bild: stock.adobe.com/Jamrooferpix


INFRASTRUKTURLANDESRAT GÜNTHER STEINKELLNER Ü<br />

„Es ist widersinnig, Mobilität du


BER DIE ZUKUNFT DER MOBILITÄT IN OBERÖSTERREICH:<br />

rch Verbote einzuschränken“


12 AGRARREPORTAGE<br />

DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />

ES MÜSSEN NICHT IMMER MEDIKAMENTE SEIN:<br />

Antivirale Heilpflanzen für<br />

die kalte Jahreszeit<br />

Wenn es draußen kalt wird, haben Viren wieder Hochsaison. Die Natur<br />

hält viele Pflanzen bereit, die uns nun gute Dienste erweisen können.<br />

Das Wissen über die Wirkung von Heilpflanzen war für unsere Vorfahren<br />

von großer Bedeutung. Seit wenigen Jahrzehnten hat die Wissenschaft<br />

die Heilpflanzen wiederentdeckt und liefert beachtliche Ergebnisse.<br />

Bei der Bekämpfung von Viren<br />

sorgte in den letzten Jahren eine<br />

Pflanze für besonderes Aufsehen:<br />

Die Zistrose. Sie ist ein buschiger,<br />

verzweigter, immergrüner Halbstrauch,<br />

der je nach Art 30 cm bis<br />

80 Zentimeter hoch wird. Ihr ursprüngliches<br />

Verbreitungsgebiet<br />

ist der Mittelmeerraum und die<br />

Kanarischen Inseln. Doch man findet<br />

sie mittlerweile auch in heimischen<br />

Gärten. Seit der Antike wird<br />

das Harz der Zistrose (Ladanum)<br />

als Wundheilmittel geschätzt und<br />

ein Tee aus dem Kraut wurde in der<br />

Volksheilkunde bei unterschiedlichen<br />

Gesundheitsstörungen angewandt.<br />

Heute wird in Fachbüchern<br />

eine antivirale, antibakterielle,<br />

antimykotische, antioxidative,<br />

wundheilungsfördernd, adstringierend,<br />

juckreizlindernd und entzündungshemmende<br />

Wirkung<br />

beschrieben. Angewandt werden<br />

Präparate aus Blättern, Blüten<br />

und Trieben der Zistrose daher bei<br />

Entzündungen des Mund- und Rachenraums,<br />

zur Abwehr von Grippeviren,<br />

bei Mandelentzündung,<br />

bei Parodontose, zur Kariesprophylaxe,<br />

bei Hauterkrankungen als<br />

auch zur Ausleitung von Schwermetallen.<br />

Auch in der Aromatherapie<br />

findet diese Pflanze Anwendung.<br />

So ist das ätherische Öl der<br />

Zistrose eine Komponente einer<br />

ZISTROSE<br />

Notfalltropfen-Mischung, die bei<br />

Wunden äußerlich aufgetragen<br />

werden kann. Zur Verwendung<br />

der Zistrose bei Grippe schreibt<br />

Ursel Bühring in ihrem Buch „Lehrbuch<br />

Pflanzenheilkunde“: „In Anbetracht<br />

der Vogelgrippe-Hysterie<br />

wurde fieberhaft nach therapeutischen<br />

Lösungen gesucht, um<br />

die ständig mutierenden Grippevieren<br />

aufzuhalten. Im Gespräch<br />

waren u.a. Melisse, Knoblauch,<br />

Süßholz und die Zistrose. Letztere<br />

verdient besondere Beachtung,<br />

denn ihre Art der ‚mechanischen<br />

Blockade‘ könnte ein Erfolg versprechender<br />

Weg sein, gefährdete<br />

Menschen von einer Infektion zu<br />

schützen oder, wenn es bereits zu<br />

einer Infektion gekommen ist, die<br />

Ausbreitung der Influenzaviren im<br />

Körper zu hemmen oder gar zu verhindern.“<br />

Es konnte nachgewiesen<br />

werden, dass Präparate aus Cistus<br />

incanus das Andocken des Influenzavirus<br />

an die Schleimhautzellen<br />

blockieren. Besonders interessant


DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />

AGRARREPORTAGE<br />

13<br />

EU-NOVEL-FOOD<br />

ist, dass sich dieser Effekt auch<br />

dann zeigt, wenn die Zelle mit dem<br />

Zistrose-Präparat behandelt wurde,<br />

bevor es zu einem Kontakt mit<br />

dem Virus kam. Das heißt, Zistrose-Präparate<br />

(z.B. Lutschtabletten)<br />

sollen auch eine prophylaktische<br />

Wirkung haben. Die enthaltenen<br />

Polyphenole sollen für diese Wirkung<br />

verantwortlich sein. Die Zistrose<br />

hat nicht nur einen sehr hohen<br />

Gehalt an Polyphenolen, sie ist die<br />

polyphenolreichsten Pflanzen in<br />

Europa. Auch interessant ist, dass<br />

aufgrund der EU-Novel-Food-Verordnung<br />

kein Zistrosekraut mehr<br />

im Einzelhandel verkauft werden<br />

darf. Der Grund: Obwohl die Zistrose<br />

seit Jahrhunderten angewandt<br />

wird, hat die EU beschlossen, dass<br />

sie vor 1997 nicht als Lebensmittel<br />

bekannt war. Nur die Sorte „Cistus<br />

x incanus L. Pandalis“ konnte als<br />

„Novel Food“ zugelassen werden<br />

und darf somit als Einzige in der EU<br />

auch als Teekraut verkauft werden.<br />

Mittlerweile sind neben dem Tee,<br />

ZISTROSE: DAS PFLANZLICHE<br />

MULTITALENT GEGEN VIREN<br />

Seit der Antike wird die Zistrose als<br />

Wundheilmittel geschätzt und ein<br />

Tee aus dem Kraut wurde in der<br />

Volksheilkunde bei unterschiedlichen<br />

Gesundheitsstörungen angewandt.<br />

Heute ist eine antivirale,<br />

antibakterielle, antimykotische,<br />

antioxidative, wundheilungsfördernd,<br />

adstringierend, juckreizlindernd<br />

und entzündungshemmende<br />

Wirkung bekannt. Präparate<br />

können sogar das Andocken des<br />

Influenzavirus an die Schleimhautzellen<br />

blockieren.<br />

Bild: stock.adobe.com/Cat back G<br />

Bild: stock.adobe.com/ katinkah<br />

der auch für Kinder, Schwangere<br />

und Stillende geeignet ist, viele<br />

Cistrose-Produkte, wie Lutschtabletten,<br />

immunstärkende Sirupe,<br />

Salben und Öle, erhältlich.<br />

Auch der Echte Thymian wird seit<br />

Jahrhunderten als Heilkraut hoch<br />

THYMIAN<br />

geschätzt. Er ist nicht nur ein passendes<br />

Gewürz für Fisch- und Geflügelgerichte,<br />

er kann uns auch<br />

bei so mancher Krankheit helfen.<br />

Ein Sprichwort besagt: „Die<br />

nächste Grippe kommt bestimmt,<br />

doch nicht zu dem, der Thymian<br />

nimmt“. Früher wurde er auch als<br />

das „Antibiotikum der armen Leute“<br />

bezeichnet. Die Heilige Hildegard<br />

von Bingen soll den Thymian<br />

erstmals als wirksames Mittel bei<br />

Atemwegserkrankungen und Entzündungen<br />

beschrieben haben.<br />

Heute kann die Wirkung des Thymians<br />

wissenschaftlich erklärt<br />

werden. Thymian ist reich an ätherischen<br />

Ölen (Thymol und Carva-<br />

HOLUNDERBEERE<br />

crol), die nachweislich antimikrobiell<br />

wirksam sind, das heißt gegen<br />

Bakterien, Viren und Pilze wirken.<br />

Außerdem wirkt Thymian entzündungshemmend,<br />

antioxidativ und<br />

schmerzlindernd. Am häufigsten<br />

wird er deshalb bei Husten, Erkältungskrankheiten,<br />

krampfhafter<br />

Bronchitis und Keuchhusten eingesetzt.<br />

Hat man beispielsweise trockenen<br />

Husten, soll eine Mischung<br />

aus Thymian- und Eibischwurzeltee<br />

hilfreich sein. Während der Thymian<br />

antiviral und krampflösend<br />

wirkt, schützen die Schleimstoffe<br />

der Eibischwurzel die angegriffenen<br />

Schleimhäute. Bei Husten mit<br />

Auswurf fördert er den Abtransport<br />

von Schleim aus den Atemwegen.<br />

Speziell bei Schnupfen kann inhalieren<br />

mit ätherischem Thymianöl<br />

hilfreich sein. Dabei werden zwei<br />

Tropfen ätherisches Thymianöl in<br />

einen Liter heißes Wasser gegeben.<br />

Beim Kauf eines ätherische<br />

Thymianöls hat man die Wahl zwischen<br />

zwei verschiedenen Typen,<br />

ein Milderes (Thymian Linalool)<br />

und ein Stärkeres (Thymian Thymol).<br />

Wichtig zu wissen ist, dass<br />

das stärkere ätherische Öl nicht für<br />

Babies, Kinder, oder Schwangere<br />

Personen geeignet ist.<br />

Und zum Schluss, der Schwarze<br />

Holunder. Er gilt als Sitz des guten<br />

Hausgeistes und ist der germanischen<br />

Göttin Holda geweiht<br />

(„hold“ oder „huld“ bedeutet heilen)<br />

In den Märchen der Gebrüder<br />

Grimm wird sie Frau Holle bezeichnet.<br />

Besonders in alten Redewendungen<br />

und Bräuchen lässt sich<br />

die Bedeutung dieses Strauches<br />

für unsere Vorfahren erkennen.<br />

So heißt es: „Vor dem Holunder<br />

zieh den Hut herunter!“. Über die<br />

Wirkung und Anwendung schreibt<br />

Ursel Bühring: „Er galt in der Antike<br />

als Universalmedizin, man verwendete<br />

Wurzeln, Blätter, Rinde<br />

und Beeren. Heute schätzt man<br />

vor allem die schweißtreibende<br />

und fiebersenkende Kraft seiner<br />

Blüten bei Erkältungskrankheiten.“<br />

Jüngst zog die Holunderbeere das<br />

Interesse der Wissenschaft auf<br />

sich. Dass die Beeren des Hollers<br />

zu den anthocyanreichsten<br />

Lebensmitteln zählen, weiß man<br />

schon länger. Die Erkenntnis, dass<br />

GUT GEGEN GRIPPE<br />

die Einnahme von Holunderbeerensirup<br />

oder Kapseln mit Holunderbeerenextrakt<br />

eine positive<br />

Wirkung gegen Grippeviren zeigt,<br />

ist relativ neu. So bezeichneten<br />

etwa norwegische Forscher den<br />

Holunderbeerensirup als „wirksames,<br />

sicheres und preiswertes<br />

Grippetherapeutikum“. In Kombination<br />

mit einem Echinacea-Extrakt<br />

soll Holunderbeerensirup, im<br />

frühen Grippestadium, sogar ähnlich<br />

wirken wie beispielsweise das<br />

Anti-Virus-Medikament „Tamiflu“.<br />

Und laut einer israelischen Virologin<br />

wirken Holunderbeeren sogar<br />

nicht nur therapeutisch, sondern<br />

auch prophylaktisch, denn sie<br />

können das Eindringen des Virus<br />

in die Schleimhautzellen von Nase<br />

und Rachen verhindern. Weitere<br />

Pflanzen, die das Immunsystem<br />

unterstützen und antiviral wirken,<br />

sind beispielsweise Sonnenhut,<br />

Ingwer, Süßholz, Blutwurz, Kleine<br />

Braunelle, Geraniumwurzel und<br />

Baikal-Helmkraut.<br />

ZISTROSE-TEE MACHT ES<br />

DEN VIREN SCHWER<br />

Rezept für einen Zistrose-<br />

Tee: Einen Teelöffel Zistrose-<br />

Kraut in 200 ml kaltes Wasser<br />

geben, zum Sieden bringen<br />

und fünf Minuten zugedeckt<br />

köcheln lassen. Pro Tag sollten<br />

maximal zwei Tassen Tee<br />

getrunken werden. Präparate<br />

aus Cistus incanus (Zistrose)<br />

können das Andocken<br />

des Influenzavirus an die<br />

Schleimhautzellen effektiv<br />

blockieren.


Bild: istockphoto.com/Canetti<br />

14 AUS DER KAMMER<br />

DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />

WELTKLIMARAT WILL KEINE ENDZEITSTIMMUNG:<br />

Absage an Klima-Hysterie<br />

Der neue Chef des Weltklimarates, James Skea, spricht sich für einen<br />

pragmatischen Zugang zum Klimaschutz aus und kritisiert den „Öko-<br />

Alarmismus“, den er selbst jahrelang gepflegt hat. Die Technologien,<br />

um auf den Klimawandel zu reagieren, seien bereits vorhanden und<br />

müssten nur genutzt werden.<br />

Im vergangenen August konnte<br />

man den Medien entnehmen, dass<br />

vor genau fünf Jahren ein schwedisches<br />

Mädchen namens Greta<br />

Thunberg durch ein professionelles<br />

Lobby-Netzwerk zur „Klimarettungs-Ikone“<br />

hochstilisiert wurde.<br />

Unvergessen ist ihre tränenerstickte<br />

Rede auf einem UN-Klimagipfel,<br />

auf dem sie den Spitzenpolitikern<br />

der Welt mit wutverzerrtem Gesicht<br />

entgegenschleuderte: „Menschen<br />

leiden, Menschen sterben,<br />

ganze Ökosysteme kollabieren.<br />

Wir sind am Anfang eines Massen-<br />

EMOTIONALE DEBATTE<br />

Aussterbens, und alles, worüber<br />

Sie reden können, sind Geld und<br />

Märchen vom ewigen wirtschaftlichen<br />

Wachstum. Wie könnt ihr<br />

es wagen?“ Auch fünf Jahre nach<br />

Thunbergs erster Protestaktion<br />

2018 bestimmt eine hochemotionale<br />

Debatte über „Klimaschutz“<br />

die Agenda der Politik und Medienlandschaft.<br />

Allerdings scheint sich die Stimmung<br />

bei vielen Menschen etwas<br />

gewandelt zu haben: Klimaprotestler<br />

sympathisieren immer offener<br />

mit dem Linksextremismus,<br />

und die Straßen- und Flughafenblockaden<br />

der „Letzten Generation“<br />

erhöhen den Puls des Normalbürgers.<br />

„Das Wort Klimaschutz ist<br />

verbrannt“, sagt etwa der Klimaforscher<br />

Mojib Latif mit großem<br />

Bedauern. Die Straßenklebe-Aktionen<br />

seien ebenso „kontraproduktiv“<br />

wie die Diskussion um immer<br />

neue Windräder. „Wenn die Leute<br />

das Wort Klimaschutz hören, gehen<br />

gleich die Alarmglocken an.“<br />

In dieser Lage tritt ausgerechnet<br />

der neue Chef des Weltklimarates<br />

(IPCC) den politisch instrumentalisierten<br />

Katastrophenszenarien<br />

entgegen. Der Schotte und Universitätsprofessor<br />

für Energieforschung<br />

James Skea hat diese<br />

Position seit Juli des heurigen<br />

Jahres inne. Zwar sieht auch er<br />

wachsende Probleme auf die Welt<br />

zukommen. „Und dennoch ist das<br />

keine existentielle Bedrohung für<br />

die Menschheit“, stellt der Wissenschaftler<br />

fest. „Die Welt wird nicht<br />

KEINE PROTESTFORM HAT IN DEN<br />

VERGANGENEN JAHREN BUNDESWEIT<br />

FÜR SOVIEL KRITIK GESORGT, WIE DIE<br />

DER SOGENANNTEN „KLIMAAKTIVISTEN“,<br />

DIE VERKEHRSWEGE BLOCKIEREN.<br />

PRAGMATISMUS<br />

untergehen, wenn es um mehr als<br />

1,5 Grad wärmer wird“, sagt der<br />

69jährige. Das läßt aufhorchen,<br />

weil der Physiker am „IPCC-Sonderbericht<br />

2018“ beteiligt war, der<br />

den weltweit kritischen Grenzwert<br />

der Klimaerwärmung bei 1,5 Grad<br />

Celsius taxierte. Er vertrat selbst<br />

übrigens jahrelang die Horror-Vision<br />

eines Anstiegs der Meere von<br />

einem Meter und mehr und wurde<br />

von verschiedenen Medien als einer<br />

der „profiliertesten Klimamahner“<br />

bezeichnet.<br />

Heute wirbt er jedoch in Interviews<br />

für pragmatische Lösungen<br />

ANDERE LÄNDER HABEN KEINERLEI<br />

BEWUSSTSEIN FÜR DIE UMWELT.<br />

statt Öko-Apokalyptik: „Wenn man<br />

ständig nur die Botschaft aussendet,<br />

daß wir alle dem Untergang<br />

geweiht sind, dann lähmt das die<br />

Menschen und hält sie davon ab,<br />

die nötigen Maßnahmen zu ergreifen,<br />

um mit dem Klimawandel<br />

fertig zu werden“. Er habe mit Koautoren<br />

der jüngsten Ratsberichte<br />

immer Wert darauf gelegt, den „Silberstreif<br />

am Horizont“ zu sehen.<br />

Nach Überzeugung des Schotten<br />

sind die „Technologien und Instrumente,<br />

um den Klimawandel<br />

einzudämmen“, längst vorhanden.<br />

Sie müßten nur angewendet werden.<br />

Skea erklärte, der Weltklimarat<br />

müsse auch selbst mehr tun,<br />

um seine Erkenntnisse besser<br />

als Handlungsgrundlage für bestimmte<br />

Gruppen aufzubereiten.<br />

Er nannte Stadtplaner, Landwirte<br />

oder Unternehmen. „Bei dieser<br />

ganzen Sache geht es um echte<br />

Menschen und ihr reales Leben,<br />

nicht um wissenschaftliche Abstraktionen“,<br />

sagte er. „Wir müssen<br />

ein Stück weit runterkommen.“<br />

Man könnte also – ein wenig zynisch<br />

– behaupten, dass gewisse<br />

gesellschaftliche Kräfte die kollektive<br />

Klimaangst dennoch gut<br />

gebrauchen können, um grüne<br />

Transformationspläne umsetzen<br />

zu können und eine Art „Ökosozialismus“<br />

zu implementieren. Stattdessen<br />

hebt sich Skea als neuer<br />

IPCC-Chef mit seinem abgeklärten<br />

Vertrauen auf technologische<br />

Fortschritte wohltuend von der<br />

alarmistischen Klimadebatte hierzulande<br />

ab, die sich vor allem um<br />

Öko-Umerziehung und Lebensverteuerung<br />

dreht.<br />

Impressum: Medieninhaber (100%) und Herausgeber: Der Freie Bauer - Freiheitliche Bauernschaft OÖ, Blütenstraße 21/1, 4<strong>04</strong>0 Linz, ZVR: 869893862,<br />

Chefredakteur: Ing Franz Graf, Kontakt und Leserbriefe: redaktion@derfreiebauer.info, www.derfreiebauer.info, Kontakt Inserate: anzeigen@derfreiebauer.info<br />

Bild: pexels.com/ Chris LeBoutillier


DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />

AUS DER KAMMER<br />

15<br />

BRANCHE MIT WACHSTUMSPOTENTIAL:<br />

Fischereiwirtschaft hat<br />

Zukunft in Oberösterreich<br />

Fischproduktion ist ein attraktiver<br />

Markt mit Wachstumspotenzial.<br />

Davon zeigt sich der Fischereiverband<br />

überzeugt.<br />

In Oberösterreich gibt es insgesamt<br />

60 Fischzuchtbetriebe,<br />

Tendenz steigend. Bei allen trifft<br />

der Grundsatz zu: Qualität vor<br />

Quantität. Neben der klassischen<br />

Teichwirtschaft nimmt die Zahl<br />

der Betriebe mit<br />

Indoor-Anlagen<br />

beständig zu –<br />

eine Chance für<br />

die Steigerung<br />

der Selbstversorgung.<br />

Der Selbstversorgungsgrad<br />

bei Fisch ist mit<br />

sieben Prozent<br />

Bild: pixabay.com<br />

LANDWIRTSCHAFTSKAMMER EMPFIEHLT MASSNAHMEN:<br />

Afrikanische Schweinepest<br />

vor Österreichs Grenzen<br />

Die Landwirtschaftskammer ruft die Bevölkerung dazu auf, die Vorsichtsmaßnahmen<br />

im Kampf gegen die Seuche ernst zu nehmen. Seit<br />

2014 wird laufend über ASP-Ausbrüche in Europa berichtet. Aber Achtung:<br />

Gewohnheit führt zu Unachtsamkeit.<br />

Damit dieser trügerische Zusammenhang<br />

nicht die Wahrscheinlichkeit<br />

eines Ausbruches<br />

von Afrikanischer Schweinepest<br />

(ASP) erhöht, will die Landwirtschaftskammer<br />

OÖ einmal mehr<br />

wachrütteln und auf die ständig<br />

evidente Gefahr hinweisen. „Glücklicherweise<br />

sind wir bisher von<br />

einem Ausbruch in Österreich verschont<br />

geblieben, das sollte auch<br />

möglichst lange so bleiben. Daher<br />

richten wir abermals den dringenden<br />

Appell an alle Touristen, Jäger,<br />

Gastarbeitskräfte, LKW-Fahrer<br />

und sonstigen Reisenden, die sich<br />

in von der Afrikanischen Schweinepest<br />

betroffenen Gebieten wie<br />

der Slowakei, Ungarn, Rumänien,<br />

noch sehr gering. Von zentraler Bedeutung<br />

für eine positive Entwicklung<br />

ist das Aus- und Weiterbildungsangebot<br />

des Bundesamtes<br />

für Wasserwirtschaft in Scharfling<br />

am Mondsee sowie des ABZ Altmünster.<br />

Die Ausbildung in der<br />

Fischereiwirtschaft erfolgt im dualen<br />

Berufsausbildungssystem von<br />

Scharfling für ganz Österreich. Die<br />

Fischereiwirtschaft in Österreich<br />

ist äußerst vielfältig.<br />

Dementsprechend<br />

verschiedene<br />

Sparten<br />

sind auch im<br />

Österreichischen<br />

Verband für Fischereiwirtschaft<br />

und Aquakultur<br />

erfasst.<br />

Serbien, Kroatien oder Italien aufhalten<br />

oder aufgehalten haben,<br />

keine Schweinefleischprodukte,<br />

Kleidungsstücke wie Schuhwerk<br />

aus diesen Ländern nach Hause<br />

mitzunehmen, an denen sich kontaminiertes<br />

Erdreich<br />

befinden<br />

könnte“, so<br />

Landwirtschaftskammer-<br />

Präsident<br />

Franz Waldenberger.<br />

„Ich bedanke<br />

mich bei<br />

all jenen,<br />

NEUER STANDORT:<br />

SVS OÖ ist übersiedelt<br />

Die Sozialversicherung der<br />

Selbständigen (SVS) ist Ansprechpartner<br />

für alle Selbständigen.<br />

Ab Anfang Dezember<br />

steht Oberösterreichs Selbständigen<br />

eine neue Anlaufstelle<br />

für alle Belange der sozialen<br />

Sicherheit zur Verfügung.<br />

Das neue SVS-Kundencenter<br />

in Linz öffnet am 4. Dezember<br />

seine Pforten. SVS-Experten<br />

stehen dort für persönliche<br />

Beratungsgespräche zur Verfügung.<br />

Die neue Adresse ist:<br />

Hanuschstraße 34, 4020 Linz.<br />

die in diesem Zusammenhang<br />

eine bewusste Vorsicht walten lassen“,<br />

ergänzt der Präsident.<br />

„Im Namen aller österreichischen<br />

Schweinebauern, die ihren<br />

Schweinebestand auch weiterhin<br />

gesund erhalten wollen, unterstreiche<br />

ich den Appell und bedanke<br />

mich für das Verständnis“, ergänzt<br />

Hans Schlederer, Geschäftsführer<br />

der VLV-Schweinebörse.<br />

Bild: Screenshot SVSOÖ<br />

Bild: pixabay.com<br />

KOMMENTAR<br />

<br />

EU-CHAOS<br />

BEENDEN<br />

Der Papiertiger ist die Tierart,<br />

die sich in der Europäischen<br />

Union derzeit ungebremst vermehrt.<br />

Unglaublich ist die Flut<br />

an Verordnungen, Richtlinien<br />

und Bestimmungen aus dem<br />

Brüsseler Wasserkopf. Teilweise<br />

widersprechen sich die<br />

verschiedenen Werke sogar<br />

diametral und in dem Verordnungsdschungel<br />

verfängt sich<br />

auch der erfahrenste Paragrafenreiter.<br />

Was sollen da erst<br />

unsere Bauern sagen? Neben<br />

den betriebswirtschaftlichen<br />

Entscheidungen und der landwirtschaftlichen<br />

Arbeit, sind sie<br />

gezwungen, einen Gutteil der<br />

Arbeitszeit für teilweise sinnlosen<br />

Papierkrieg aufzuwenden.<br />

Das Bürokratiemonster<br />

EU macht das Leben nicht einfacher,<br />

sondern schwerer! Und<br />

eine Besserung ist nirgendwo<br />

in Sicht. Im Gegenteil: Durch die<br />

neue REDIII-Richtlinie kommen<br />

noch mehr Wahnsinnigkeiten<br />

auf die heimische Landwirtschaft<br />

zu. Renaturierungsverordnung<br />

schimpft sich die neueste<br />

Erfindung Brüssels, um den<br />

Bauern schlaflose Nächte zu<br />

bereiten. Während auf der einen<br />

Seite 20 Prozent der Flächen<br />

außer Nutzung gestellt werden<br />

sollen, soll auf der anderen Seite<br />

mit Windrädern und PV-Anlagen<br />

die Energiewende forciert<br />

werden. Hier spielt der Umweltund<br />

Landschaftsschutz dann<br />

auf einmal keine Rolle mehr. Es<br />

ist also hoch an der Zeit, dass<br />

die Schonzeit für den Brüsseler<br />

Papiertiger endlich endet und<br />

dass unsere Bauern nicht mehr<br />

durch die Bürokratie gehemmt<br />

werden. Eine Stärkung der<br />

konstruktiven Kräfte bei den EU-<br />

Wahlen im nächsten Jahr wäre<br />

dazu ein erster Schritt. Hausverstand<br />

und Augenmaß tut auch<br />

im fernen Brüssel dringend Not!


WELSER WEIHNACHTS-<br />

WELT WIRD AUCH <strong>2023</strong><br />

BEGEISTERN<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ERSTE WALDZELLER KRIP-<br />

PENROAS<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

WEIHNACHTSWEG IN<br />

MARIA SCHMOLLN<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

GUTES AUS DER ÖSTERREICHISCHEN KÜCHE<br />

WEIHNACHTS-<br />

BÄCKEREI<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

» <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

» <br />

» <br />

<br />

» <br />

DIE KORNBLUME SCHMÜCKT DAS FELD:<br />

Blaue Ackerschönheit<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

DER URSPRUNG UNSERER SPRICHWÖRTER:<br />

In der Klemme stecken


NACHWIRKUNGEN DER CORONA-ZEIT WERDEN BEKÄMPFT:<br />

Ab nächstem Jahr verordnet sich<br />

das Land OÖ einen Schuldendeckel<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ERFOLGREICHE STRATEGIE:<br />

FPÖ ist Quotenkaiser<br />

auf Tiktok<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ECHTE ÄNDERUNGEN KANN ES IN ÖSTERREICH NUR MIT DER FPÖ GEBEN:<br />

FPÖ-Heimatherbst in Micheldorf


18 BEI UNS DAHEIM<br />

DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />

KOMMENTAR<br />

<br />

ZEIT ZUM<br />

HANDELN<br />

Ende Oktober jährten sich erstmals<br />

die Halloween-Migranten-<br />

Krawalle in Linz. Wir erinnern<br />

uns: Damals zogen ungefähr<br />

300 Migranten durch die Linzer<br />

Innenstadt und hinterließen<br />

eine Spur der Verwüstung. Nur<br />

dank des konsequenten Einsatzes<br />

der Exekutivkräfte konnte<br />

Schlimmeres verhindert werden.<br />

Dieser Tiefpunkt für die<br />

Sicherheit in unserer Landeshauptstadt<br />

ging auf das Konto<br />

von ÖVP-Innenminister Karner.<br />

Der Innenminister, der uns nach<br />

den Halloween-Ausschreitungen<br />

im Jahr 2022 noch versprach,<br />

es würden Abschiebungen<br />

für die Täter folgen. Aber<br />

statt Abschiebungen gab es<br />

„Workshops“, statt Beendigung<br />

von Asylverfahren gab es den<br />

Ausbau von „Streetwork-Angeboten“,<br />

statt harter Urteile gab<br />

es Gewaltpräventionsprogramme.<br />

Eine magere Bilanz für Karner<br />

und ein typisches Beispiel<br />

für die Überschriften-Politik der<br />

Nehammer-ÖVP, treu nach dem<br />

Motto: Rechts blinken und links<br />

abbiegen. Die Ankündigungen<br />

von ÖVP-Karner waren also<br />

das Papier nicht wert, auf dem<br />

sie geschrieben waren. Das ist<br />

der Offenbarungseid einer vollkommen<br />

verfehlten Migrationspolitik,<br />

die in ein katastrophales<br />

Sicherheitsrisiko mündet. Die<br />

Vorschläge der FPÖ, wie man<br />

dieser Welle an Migrantengewalt<br />

und dieser Verachtung für<br />

unseren Rechtsstaat und für<br />

unsere Gesellschaft begegnen<br />

kann, liegen bereits seit Langem<br />

auf dem Tisch: Abschieben, Aberkennen<br />

und Abweisen. Wenn<br />

die rechtlichen Voraussetzungen<br />

für Abschiebungen nicht<br />

vorliegen, dann sind diese zu<br />

schaffen – auch mit einer Änderung<br />

der Europäischen Menschenrechtskonvention.<br />

DER POLITISCHE ISLAM WIRD UNTERSCHÄTZT:<br />

Anfrage: FPÖ bohrt beim<br />

Thema Extremismus nach<br />

Auf Initiative der FPÖ OÖ wurde eine parlamentarische Anfrage zum<br />

Thema „Extremismus“ eingebracht. Grund dafür war der Umstand,<br />

dass im Zuge eines Ausschusses im OÖ-Landtag viele Fragen seitens<br />

des Verfassungsschutzes OÖ unbeantwortet geblieben seien.<br />

„Die Beantwortung der für den<br />

Unterausschuss extra vorab an das<br />

LVT OÖ übermittelten 25 Fragen<br />

brachte in einigen Bereichen nicht<br />

die erhoffte Klarheit. Daher haben<br />

wir uns entschlossen, die offenen<br />

Fragen an den politisch verantwortlichen<br />

Innenminister direkt zu<br />

richten“, stellt der oberösterreichische<br />

FPÖ-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter<br />

Dr. Manfred<br />

Haimbuchner fest. „Mittlerweile<br />

ist unser Fragenkatalog aufgrund<br />

weiterer aktueller Ereignisse auf<br />

42 Hauptfragen angewachsen.<br />

Der Innenminister hat nun acht<br />

Wochen Zeit, die Antworten zu<br />

veröffentlichen“, ergänzt Landtagsabgeordneter<br />

Michael Gruber,<br />

Sicherheitssprecher und Landes-<br />

STEINKELLNER:<br />

Tempo 150 auf<br />

Autobahnen<br />

Die heutigen Autos sind sicherer,<br />

schadstoffärmer und<br />

leistungsstärker. Ab 2024 wird<br />

deshalb in Tschechien auf<br />

Autobahnen 150 km/h erlaubt<br />

sein. Und auch Italien überlegt<br />

in diese Richtung. Aus Sicht der<br />

FPÖ Infrastruktur-Referenten,<br />

Landeshauptmann-Stv. Udo<br />

Landbauer (NÖ) und Landesrat<br />

Mag. Günther Steinkellner (OÖ)<br />

wäre dies auch in unserem<br />

Land machbar.<br />

Bild: FPÖ<br />

parteisekretär der FPÖ OÖ.<br />

„Dem oberösterreichischen Extremismusbericht<br />

liegt ein Bericht<br />

des ehemaligen Bundesamtes<br />

für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung<br />

– Anm. jetzt<br />

Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst<br />

(DSN) – zugrunde,<br />

der Anlass genug<br />

zu der Vermutung<br />

gibt, dass seitens<br />

der Behörden mit<br />

zweierlei Maß gemessen<br />

wird, beziehungsweise<br />

der<br />

falsche Fokus auf<br />

Vorfälle gerichtet<br />

wird. So etwa,<br />

wenn ein FPÖ-Plakat<br />

mit einem Hakenkreuz<br />

beschmiert und dieses<br />

seitens der Behörden als ‚rechtsextreme<br />

Straftatʻ gewertet wird“,<br />

fährt Gruber fort. „Wir wollen wissen,<br />

wie die Daten zum Extremismus<br />

in Österreich erhoben und bewertet<br />

werden. Insbesondere nach<br />

der Ankündigung, dass zukünftig<br />

das Dokumentationsarchiv des<br />

Österreichischen Widerstands mit<br />

der Erstellung des Rechtsextremismusberichtes<br />

beauftragt werden<br />

soll.“<br />

WERTVOLLES KULTURGUT DER REGION:<br />

Brauchtum: Der Ebenseer<br />

Glöcklerlauf<br />

Der jährlich am 5. Jänner stattfindende<br />

Glöcklerlauf ist gekennzeichnet<br />

durch das typisch<br />

weiße Gewand und das Tragen<br />

und Läuten von großen Glocken.<br />

In den letzten Jahrzehnten erstarkte<br />

das Interesse am Glöcklerlaufen<br />

in großen Teilen des Salzkammergutes,<br />

da man auch das touristische<br />

Potential dieser Tradition<br />

erkannte. In der<br />

letzten Rauhnacht,<br />

am Vorabend des<br />

Dreikönigstages,<br />

laufen die Glöckler<br />

mit Kuhglocken am<br />

Rücken und Lichterkappen<br />

auf dem<br />

Kopf ausgestattet<br />

Bild: FPÖ<br />

im Gänsemarsch durch ihre Ortschaften.<br />

Die Lichterkappen sind<br />

dabei die eigentliche Attraktion,<br />

denn sie werden während des gesamten<br />

Jahres von den Glöcklerpassen<br />

in mühevoller Handarbeit<br />

selbst gefertigt. Einerseits gibt es<br />

Kappen in Form von Gebäuden wie<br />

etwa Türme oder Kirchen, andererseits<br />

aber auch geometrische Formen,<br />

die zu kunstvollen Gesamtkompositionen<br />

verknüpft werden.<br />

Ausgehend von<br />

Ebensee verbreitete<br />

sich der Brauch<br />

über das gesamte<br />

Salzkammergut<br />

und die Wolfgangseeregion.<br />

Bild: stock.adobe.com/ rubrafoto


DER FREIE BAUER <strong>04</strong>/<strong>2023</strong><br />

BEI UNS DAHEIM<br />

19<br />

Bild: freepik.com<br />

VORSICHT BEI DER FAHRTÜCHTIGKEIT GEBOTEN:<br />

Medikamente am Steuer<br />

Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner warnt: Medikamente<br />

können die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Erkältungsgeplagte<br />

sollten sich über potentielle Nebenwirkungen informieren.<br />

ACHTUNG AUTOFAHRER:<br />

VIELE MEDIKAMENTE, DIE IN DER<br />

ERKÄLTUNGSZEIT OFT EINGENOMMEN WERDEN,<br />

KÖNNEN DIE FAHRTÜCHTIGKEIT EINSCHRÄNKEN.<br />

Triefende Nasen, keuchendes<br />

Husten oder Heiserkeit sind mit<br />

kälter werdender Jahreszeit<br />

Wegbegleiter im Alltag. Für viele<br />

Menschen werden deshalb Medikamente<br />

zum unverzichtbaren<br />

Bestandteil der Gesundheitspflege.<br />

Genau hier ist aber Vorsicht<br />

geboten, denn Medikamente können<br />

die Fahrtauglichkeit erheblich<br />

beeinflussen. „Sowohl durch<br />

die Krankheitssymptome als auch<br />

die Einnahme von Medikamenten<br />

kann die Sicherheit im Verkehrsgeschehen<br />

beeinträchtigt werden“,<br />

warnt Steinkellner.<br />

Rund 20 bis 30 Prozent aller Medikamente<br />

sind hier zu nennen. Auch<br />

rezeptfreie Medikamente wie etwa<br />

Husten- und Erkältungsmittel können<br />

Auswirkungen haben. Ob die<br />

Fahrtüchtigkeit beeinflusst wird,<br />

erkennt man unter anderem am<br />

Warnhinweis auf der Verpackung.<br />

Zu den häufigsten Nebenwirkungen<br />

gehören Schläfrigkeit, Benommenheit,<br />

verschwommenes<br />

Sehen und Schwindel, welche sich<br />

negativ auf die Reaktionsfähigkeit<br />

und das Unfallrisiko auswirken.<br />

WOCHENMARKT IN BAD<br />

ISCHL LOHNT UNBEDINGT<br />

EINEN BESUCH<br />

Jeden Freitag ab 7 Uhr Früh findet<br />

der Ischler Wochenmarkt<br />

statt. Bad Ischl und das Salzkammergut<br />

stehen schon seit<br />

jeher für ausgesuchte Kulinarik<br />

und Genuss, so kommt es<br />

wohl, dass heimische Spezialitäten<br />

und Köstlichkeiten von<br />

weither am Ischler Wochenmarkt<br />

Hand in Hand gehen. Die<br />

Besucher schätzen es sehr!<br />

ERLEBNISAUSSTELLUNG<br />

RÖMER ABENTEUER<br />

Die Donau in der Provinz Noricum<br />

war nicht nur 400 Jahre<br />

lang Teil der Nordgrenze des<br />

römischen Imperiums, sondern<br />

auch die Verkehrsader<br />

schlechthin. Ab letztem Jahr<br />

ergänzt die Sonderausstellung<br />

Römer, Abenteuer, Welterbe<br />

die Objektfülle des Museums in<br />

Enns. Weitere Infos: museumlauriacum.at<br />

DER OBERÖSTERREICHER.<br />

EIN ANZUG NEU GEDACHT<br />

Seit 90 Jahren gibt es in Oberösterreich<br />

einen eigenen<br />

Landesanzug, der jeweils der<br />

Epoche angepasst, nun eine<br />

inzwischen vierte Neuauflage<br />

bekommen soll. Auf Basis<br />

der historischen Vielfalt an<br />

verschiedenen Herrenbekleidungsstücken<br />

aus dem 18. bis<br />

20. Jahrhundert haben Designer<br />

neue Vorschläge erstellt,<br />

unter denen das Publikum jetzt<br />

den besten auswählen kann.<br />

Infos: ooekultur.at<br />

Bild: FPÖ<br />

RÜCKÜBERNAHME AUS DEUTSCHLAND STOPPEN:<br />

Asyl-Einwanderung<br />

Für Entsetzen sorgt ein Urteil<br />

des Europäischen Gerichtshof<br />

(EuGH): Demnach darf es<br />

an den Binnengrenzen der EU<br />

– also etwa zwischen der österreichischen<br />

Grenze zu unseren<br />

Nachbarländern – keine Zurückweisung<br />

geben. Der Delegationsleiter<br />

der FPÖ-Fraktion im<br />

EU-Parlament Harald Vilimsky:<br />

„Die EU ist Teil des Problems<br />

der Massenzuwanderung unter<br />

Missbrauch des Asylrechts nach<br />

Europa.“<br />

STRAFFERE ZÜGEL FÜR MIGRANTEN:<br />

OÖ-Jugendstudie<br />

Die Ergebnisse der jüngsten Studie<br />

zu den städtischen Jugendgruppen<br />

deckt sich FPÖ-Landesparteisekretär<br />

und Sicherheitssprecher<br />

Michael Gruber Großteils mit der<br />

Einschätzung der FPÖ:<br />

„Einige Gruppierungen<br />

sind anfällig für<br />

Integrationsverweigerung.<br />

Wenn ich lesen<br />

muss, dass österreichische<br />

Staatsbürger mit<br />

Bild: freepik.com<br />

türkischen Wurzeln, die noch dazu<br />

in Österreich geboren wurden, der<br />

Türkei näherstehen als unserem<br />

Land, dann läuft etwas falsch“, zitiert<br />

Gruber aus der Studie. „Bei<br />

Türken geht die Integration<br />

offenbar in die<br />

falsche Richtung.“ Das<br />

betreffe auch jene, die<br />

in zweiter oder dritter<br />

Generation in Österreich<br />

leben.


Dr. Arthur Kroismayr<br />

Landesagrarobmann<br />

und ein erfolgreiches neues Jahr 2024 wünscht Ihnen<br />

Dr. Arthur Kroismayr<br />

Landesagrarobmann

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!