31.07.2023 kibizz

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PR-Anzeige Schwäbische Schöpfung Gleichzeitig mit der Theatersaison in Hayingen ist im benachbarten Ortsteil im Galerie-Café Sphäre in Ehestetten eine Ausstellung mit dem Titel „Leben ist Theater, Theater ist Leben“ zu sehen. Gezeigt werden Plakate, Fotos und Texte von Christa und Martin Schleker, welche über gut zwei Jahrzehnte hinweg das Naturtheater mit ihrem Schaffen prägten. www.naturtheater-hayingen.de Hayingen: Der Mensch ist menschlich, egal ob kirchlicher Würdenträger oder armer Bauer. Es wird gwitzlat, bruddlat und gstritta, die Mensche send halt oiga – dazu ein prächtig buntes Bühnenbild – so könnte das Paradies ausgesehen haben. Spielfreudige Darsteller in malerischen Kostümen unter der Regie von Edith Ehrhardt, wuselnde Kinder als Engelschar, viel Musik, eine Teufelin, Prinzessin Marie-Antoinette, die Aufklärung und ein Pferd: Alles fügt sich schlussendlich zusammen in Martin Schlekers frech-fröhlichem Theaterstück „Die schwäbische Schöpfung“ nach Sebastian Sailer. Weitere Veranstaltungen: 4.8. Freilichtkino Rocky Horror Picture Show 1.9. Hillu‘sHerzdropfa - durch digg ond denn 2.9. Heinrich del Core - Glück g‘habt Zu verbinden mit einem Ausflug ins Große Lautertal, zur Wimsener Höhle oder mit einer Einkehr im Bio-Restaurant Rose von Simon Tress. Bei Familie Geiselhart in der Hauptstraße gibt es erstklassige Champignons aus eigener Zucht. Aufführungen finden bis zum 27.8. immer samstags 20 Uhr und sonntags 14.30 Uhr statt. Karten können online gebucht werden unter www.naturtheater-hayingen.de/tickets.html oder unter 07386/286. Ein Shuttle-Service bringt Besucher, denen der Berg zu steil ist, kostenfrei und ohne Voranmeldung vom Parkplatz zur Bühne im Tiefental und wieder zurück. Die Zuschauertribüne ist überdacht. 22
August/September 2023 <strong>kibizz</strong> Liebe <strong>kibizz</strong>-Leserinnen und -Leser, Bürgeroper und Kulturparcours – die September-Highlights im Heimattage-Jahr Da der Kulturparcours im Rahmen des Landes-Festwochenendes der Heimattage Baden-Württemberg in Biberach stattfindet, haben wir es für sinnvoll erachtet, den angestammten Termin für den Kulturparcours um eine Woche auf Freitag, 8. September, vorzuverlegen, um einmal auch den vielen Gästen aus dem ganzen Land vorführen zu können, wie lebendig unser Netzwerk Stadtkultur Biberach ist und wie toll das Zusammenwirken zwischen den städtischen Kultureinrichtungen und unserer mannigfaltigen Bürgerkultur funktioniert. Sie ist ein hohes Gut: Zahlreiche bürgerschaftlich getragene Vereine sind Aktivposten unseres Kulturlebens und bauen dabei auf einer lange gewachsenen „Bürger für Bürger“-Tradition auf, denken wir nur an das heute unter dem Namen „Dramatischer Verein“ bekannte Ensemble, als bürgerschaftlich institutionalisiertes Theater seit mehr als 334 Jahren eines der ältesten seiner Art in Deutschland. Es erlangte sogar theatergeschichtliche Bedeutung, als „unser“ Christoph Martin Wieland mit der deutschsprachigen Erstaufführung des „Sturm“ im Komödienhaus die anhaltende Shakespeare-Begeisterung in Deutschland entfachte sowie die Reform des deutschen Singspiels und der deutschen Spieloper betrieben hatte. Eine fantastische Lichtinstallation am Ort des einstigen Geschehens erinnert beim Kulturparcours daran! Wielands Erbe verpflichtet. Diese Verpflichtung bedeutet zugleich den Auftrag, bei der Pflege der auf uns überkommenen Traditionen nicht die Asche anzubeten, sondern das Feuer an die Menschen von heute weiterzugeben, welches in diesem Kulturschatz brennt, wenn wir Biberachs Profil als Spielstätte des deutschen Singspiels und der deutschen Spieloper weiter schärfen. Wir tun dies nicht mit irgendwelchen beliebigen Musiktheater-Events, die quer durch die Republik tingeln, sondern mit Eigenproduktionen, an denen unsere städtischen Kultureinrichtungen beteiligt sind wie kulturtragende Vereine unserer Bürgerschaft, Schulen und Kirchen. Vielen von Ihnen ist sicher noch der „Wildschütz“ in Erinnerung, mit dem wir 2011 die Reihe der Bürgeroper Biberach gestartet haben, gefolgt von Otto Nicolais „Lustigen Weibern von Windsor“ und Beethovens „Fidelio“. Zu den Heimattagen setzen wir als nächste deutsche Spieloper Mozarts „Entführung aus dem Serail“ in Szene, deren Handlung um den Verlust von Heimat, Flucht, Fremdsein und Vertreibung kreist. Corinna Palm führt Regie und Andreas Winter dirigiert die Cappella Novanta. Das Bühnenbild kreiert der Bayreuth- und Salzburgerfahrene, zurzeit bei den Opernfestspielen Heidenheim reüssierende Hartmut Litzinger, die Kostüme in bewährter Manier Andrea Lintner-Fimpel. Bei den Solisten wirken professionelle Bühnenkünstler/innen gleichermaßen mit wie begeisterte Laiendarsteller/innen, die in ihrer Freizeit schon seit vielen Jahren Gesangsunterricht nehmen, desgleichen fortgeschrittene Studierende oder auch junge Sängerinnen. Auf, unter, vor, hinter und außerhalb der Bühne sind Kulturamt, Musikschule, Museum, Chor- und Musikverein sowie Schüler/innen der Mittelberg- und Malischule sowie der Gymnasien beteiligt – eben Oper als Bürgerkultur und gelebtes Netzwerk der Musiktheater-begeisterten Akteure! So knüpft unser ortsbezogenes künstlerisches Schaffen an die gewachsenen Traditionen an und schenkt zugleich durch das Innovationspotential der künstlerischen Leitungskräfte dem kulturellen Erbe Biberachs auf frische und lebendige Weise Gestalt. Und noch ein Aspekt verlangt geradezu die Inszenierung der „Entführung“ in Biberach: Nur fünf Jahre nach der Uraufführung in Wien vertonte „unser“ Justin Heinrich Knecht dasselbe Textbuch wie Mozart. Und man wagt es kaum zu denken und zu schreiben: Einige (wenige) von Knechts Musikteilen zeigen tatsächlich tiefer empfundenes Mitgefühl mit den handelnden Personen, da sie nicht so routiniert wie Mozarts Vertonung derselben Textpassagen wirken. Seien Sie neugierig – wir haben nämlich besagte Mozart-Nummern durch jene von Justin Heinrich Knecht ersetzt. Ein Sakrileg? Mitnichten – sondern gängige Theaterpraxis im 18. Jahrhundert! Ich freue mich darauf, Sie zur Premiere am Samstag, 23. September, oder zu einer der Folgeaufführungen in der Stadthalle Biberach begrüßen zu dürfen und gerne auch schon am Freitag, 22. September, 19 Uhr, zum Offenen interreligiösen Gespräch über den Islam in Deutschland und in Mozarts Oper in Kooperation mit unserem evangelischen Stadtpfarrer Ulrich Heinzelmann. Eine Einführung zum Stück und zur Inszenierung gibt es vor Vorstellungsbeginn jeweils um 18.45 Uhr. Sehr herzlich Ihr Dr. Jörg Riedlbauer Kulturdezernent der Stadt Biberach 23
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