RELI-ANSICHTEN
Interview- und Porträtband zum Thema Religionsunterricht – Autoren: Beate Haude & Michael Irmscher – Hardcover, 200 x 266 mm, 118 Seiten, 1. Aufl. 2020, 2. Aufl. 2023
Interview- und Porträtband zum Thema Religionsunterricht –
Autoren: Beate Haude & Michael Irmscher –
Hardcover, 200 x 266 mm, 118 Seiten,
1. Aufl. 2020, 2. Aufl. 2023
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Lehrer-Schüler-Gruppierungen präsentiert, und zwar pointiert als Kurzzitat
plus Einzelporträt, das Interesse wecken soll für die vollständigen
Antworten, die sich dann kombiniert mit Doppelporträts im zweiten
Teil finden.
Mein Resümee: Der Religionsunterricht ist ein weithin unterschätztes
Fach. In seiner enormen Vielfalt zwischen hermeneutischem Unterricht
und einem Forum der Offenheit und Begegnung, zwischen tiefer Religiosität
und Skepsis, zwischen der vertrauten Lernumgebung und der
Nutzung außerschulischer Lernorte, zwischen Fragen und prägenden
Texten stellt sich der Religionsunterricht als wichtiges Bildungserlebnis
dar. Das umfasst auch die Bildung einer eigenen Persönlichkeit, die in
allen Fällen von den SchülerInnen mit der Person der Religionslehrerin
bzw. des Religionslehrers in Verbindung gebracht wird.
Doch wie geht es nun weiter? Nicht nur wegen der sinkenden Zahlen
konfessionell gebundener SchülerInnen und der kleiner werdenden
Kirchengemeinden lässt der Rückenwind für den Religionsunterricht
nach. Er wird auch organisatorisch bei Schulleitungen zuweilen kritisch
beäugt. Also stattdessen eine Art Ethikunterricht für alle?
Wir meinen: Die Konfession, das Bekenntnis zu etwas, ist nicht notwendigerweise
ideologisch problematisch. Es schafft auch Transparenz und
Ehrlichkeit im Diskurs. „Reli“ als einziges Fach, in dem man sich offen zu
dem bekennen darf, auf das man vertraut, ist im Schulkontext ein Juwel.
Wie auch immer der Religionsunterricht weiterentwickelt werden
wird: Konfessionalität sollte in dem hier gezeigten Sinne positiv gewürdigt
werden. Das dürfte gerade auch im Dialog der Konfessionen und
Religionen gelingen.
Beate Haude
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