22.09.2012 Aufrufe

RETROSPEKTIVE EINER SCHLOSS-SANIERUNG Luberegg in ...

RETROSPEKTIVE EINER SCHLOSS-SANIERUNG Luberegg in ...

RETROSPEKTIVE EINER SCHLOSS-SANIERUNG Luberegg in ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Dem Steyrer Architekt DI Gernot Hertl entstammt die Idee zur Fassaden-<br />

gestaltung des Hofmeister-Büros <strong>in</strong> St. Florian. Die vorgesetzten Stahl-<br />

lamellen bieten neben optischen auch technische Vorteile, s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs<br />

ke<strong>in</strong>e „klassische“ Variante e<strong>in</strong>er vorgesetzten Fassade. netzwerk hat<br />

Architekt Hertl zum Gespräch gebeten.<br />

netzwerk: Am Beispiel des Hofmeister-Gebäudes – wo liegen die Vorteile<br />

von vorgesetzten Fassaden, über den optischen Effekt h<strong>in</strong>aus?<br />

Gernot Hertl: Der technische Aspekt speziell bei der Hofmeister-Fassade<br />

ist die Teilbeschattung und der zusätzliche Witterungsschutz für die<br />

dah<strong>in</strong>ter liegende Fassade. E<strong>in</strong>e klassische vorgesetzte Fassade ist jene<br />

beim Hofmeister-Bürohaus eigentlich nicht, weil es sich hier um e<strong>in</strong>e<br />

Fassade mit e<strong>in</strong>er optischen Hülle aus Stahllamellen handelt, die das<br />

Gebäude zum Quader macht und vor Regen und Sonnene<strong>in</strong>strahlung<br />

schützt. Bei e<strong>in</strong>er klassischen vorgesetzten Fassade bef<strong>in</strong>det sich dah<strong>in</strong>ter<br />

ke<strong>in</strong>e Fassade mehr: Wir haben zuerst e<strong>in</strong>e w<strong>in</strong>ddichte Dämmebene,<br />

dann kommt e<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>terlüftungsebene und schließlich die vorgesetzte<br />

Fassade, die auch e<strong>in</strong>e wirkliche Fassadenfunktion hat, das heißt sie<br />

muss stark geschlossen se<strong>in</strong>. Als Materialien eignen sich Blech, Eternit,<br />

Ste<strong>in</strong>, Kunstste<strong>in</strong>, Kunststoffgewebe, Kunststoffpaneele, Lochbleche.<br />

E<strong>in</strong>er der H<strong>in</strong>tergründe, warum welches Material gewählt wird, ist e<strong>in</strong><br />

architektonischer: Soll die Fassade schwer oder leicht se<strong>in</strong>, soll sie<br />

regionale Besonderheiten berücksichtigen, lichtdurchlässig se<strong>in</strong> oder<br />

nicht? Lochblech zum Beispiel kann das komplette Gebäude überziehen,<br />

weil es lichtdurchlässig ist, bei Eternit wiederum muss man Löcher für<br />

die Fenster h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> schneiden.<br />

netzwerk: Wann setzt man als Architekt vorgesetzte Fassaden e<strong>in</strong>?<br />

Gernot Hertl: Das hängt vom Entwurf an sich ab – der Form des<br />

Gebäudes, dem Kontext, <strong>in</strong> dem es steht, möglicherweise regionalen<br />

Traditionen, der Aussage des Gebäudes und bei Unternehmen, ob die<br />

Fassade auch die Betriebstätigkeit thematisieren soll.<br />

netzwerk: Wo haben Sie als Architekt vorgesetzte Fassaden realisiert?<br />

Gernot Hertl: Zum Beispiel am Berufsschulzentrum L<strong>in</strong>z oder an<br />

Privathäusern <strong>in</strong> Luftenberg und Waidhofen /Ybbs. In Waidhofen handelte<br />

es sich um e<strong>in</strong>e Gebäudeaufstockung, wobei die Fassade vom Thema<br />

Dach <strong>in</strong>spiriert wurde. Die vorgesetzte Fassade wurde mit Sch<strong>in</strong>deln<br />

realisiert, dem dort am häufigsten verwendeten Dachdeckmaterial.<br />

Gernot Hertl über die Zusammenarbeit<br />

mit der Hofmeister-Gruppe:<br />

An der Zusammenarbeit gefällt mir, dass jeder se<strong>in</strong>e Stärken und<br />

Kompetenzen ausspielen kann, sprich wir auf der Planungsseite, die<br />

Hofmeister-Gruppe auf dem Gebiet des Projektmanagements. Das ist<br />

für beide Seiten von Vorteil. H<strong>in</strong>zu kommt, dass wir zusammen besser<br />

Aufträge lukrieren können. Wir s<strong>in</strong>d beide Planungsfirmen, haben<br />

geme<strong>in</strong>same Auftraggeber und Kunden. In unserer Philosophie leben<br />

wir auf beiden Seiten e<strong>in</strong>en hohen Qualitätsanspruch, Zielorientiertheit<br />

und strukturiertes Arbeiten ist uns – glaube ich – beiden sehr wichtig.<br />

Bild l<strong>in</strong>ks: Wohnhaus <strong>in</strong> Waidhofen/Ybbs: Die vorgesetzte Fassade wurde mit anthrazitfarbenen Sch<strong>in</strong>deln verkleidet (Foto: Paul Ott, Graz)<br />

Bild rechts: Hofmeister Firmengebäude <strong>in</strong> St. Florian: Stahllamellen sorgen für den unverwechselbaren Charakter des Gebäudes<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!