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b2b - Industrie Logistik Linz

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INTELLIGENTE PLANUNGSMODELLE<br />

Bahnversand wie von Geisterhand<br />

Integrierte Waggonplanung und -steuerung<br />

Fehlende Planung von Waggonbeistellungen und –<br />

abholungen, hohe Unproduktivzeiten aller beteiligten<br />

Ressourcen, steter Waggonmangel und lokale<br />

Optimierung der Systempartner sind nur einige der<br />

aktuellen Probleme im Bahnversand. Um sich diesen<br />

Herausforderungen zu stellen, wurde ein Kooperationsprojekt<br />

zum Thema automatisierte Waggonplanung<br />

und -steuerung gestartet.<br />

Die Ausgangssituation des Projekts stellte sich wie folgt<br />

dar: Ein <strong>Logistik</strong>dienstleister führt für einen Stahlproduzenten<br />

die Planung, Steuerung und physische Abwicklung<br />

des Versandes von Stahlprodukten per Bahn durch. Die<br />

Waggonversandplanung besteht im Ist-Ablauf im Wesentlichen<br />

aus vier Schritten: Zuerst wird der Waggonbedarf<br />

nach Anzahl, Typ und Zeitpunkt ermittelt und dann werden<br />

die benötigten Waggons bestellt. Danach erfolgt die Materialdisposition<br />

und -zuordnung zu den Waggons. Schließlich<br />

werden die nötigen Ressourcen (Mitarbeiter, Kräne<br />

usw.) an der Ladestelle eingeplant und die Lok wird mit<br />

dem Beistellen, Abziehen und Rangieren beauftragt.<br />

„Aufgrund der hohen Komplexität<br />

wurde das Planungsproblem in<br />

kleinere, lösbare Einheiten zerlegt.“<br />

Dr. Julia Mitter<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Diese vier Schritte werden derzeit großteils manuell und<br />

daher suboptimal geplant. Im Planungsprozess werden<br />

Entscheidungen von den handelnden Experten vor Ort<br />

getroffen, die teilweise durch Informationssysteme unterstützt<br />

werden. Dies führt nicht nur zu mangelhaften Planungsergebnissen,<br />

sondern auch zu doppelter Datenerfassung.<br />

Die Zielsetzung des Projekts ist die zeit- und ressourcenoptimale<br />

Planung des Waggonversands und damit einhergehend<br />

die Reduzierung von Leer-, Steh- und Durchlaufzeiten.<br />

Diese komplexe Aufgabe wurde in Anlehnung<br />

an den Ist-Ablauf in vier Themenfelder eingeteilt, wobei<br />

der gesamte Prozess als roulierend zu betrachten ist:<br />

(1) Planung der Waggonbedarfe:<br />

Um den Waggonbedarf für den Versand von Stahlprodukten<br />

planen zu können, wird ein intelligentes IT-System<br />

6<br />

eingesetzt. Es werden Prognose- und Echtdaten vollautomatisch<br />

verarbeitet und somit der Waggonbedarf ermittelt.<br />

Das Ergebnis ist eine Waggonbestellung, die zu einem<br />

gewissen Zeitpunkt automatisch an die Waggon-steller<br />

übermittelt wird.<br />

(2) Zuordnung von Material zu Waggon:<br />

Sobald ein Waggon einer Bestellung zugeordnet wird, ist<br />

dessen Position bzw. voraussichtlicher Eintrefftermin bekannt.<br />

Das zu versendende Material kann somit automatisch<br />

einem Waggon zugeteilt werden, bevor dieser überhaupt<br />

physisch eingetroffen ist.<br />

(3) Ladestellenplanung:<br />

Bei der Ladestellenplanung werden die Ressourcen an<br />

der Ladestelle (Gleis- und Krankapazität) reserviert. Es<br />

wird definiert, an welcher Position der Waggon am Gleis<br />

steht und wann dieser beladen wird.<br />

(4) Lokplanung<br />

Bei der Lokplanung wird die Ressource Lok für Rangierungen,<br />

Beistellungen und Abholungen reserviert. Das<br />

Ziel der Lokplanung ist die Ermittlung einer zulässigen Lösung<br />

und eine Rangierminimierung.

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