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b2b - Industrie Logistik Linz

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LOGISTIK<br />

Das Magazin der <strong>Industrie</strong>-<strong>Logistik</strong>-<strong>Linz</strong><br />

INHALT<br />

Mittelpunkt Mitarbeiter...Seite 3<br />

Binnenschiff auf Überholspur...Seite 4<br />

Intelligente Planungsmodelle...Seite 6<br />

Informationslogistik...Seite 7<br />

Ausgabe 2<br />

Binnenschiff auf Überholspur<br />

1


EDITORIAL KURZMELDUNGEN<br />

Geschätzte Leserinnen,<br />

geschätzte Leser,<br />

nicht erst seit kurzem wird von Politik und Wirtschaft<br />

eine Frage diskutiert, deren Beantwortung für uns alle<br />

von großer Bedeutung ist und die ich daher auch hier<br />

thematisieren möchte: „Wie können wir den oberösterreichischen<br />

Wirtschaftsraum als <strong>Industrie</strong>standort nachhaltig<br />

sichern und seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten?“<br />

Die Antwort darauf liegt für mich auf der Hand und es wird<br />

Sie nicht verwundern, dass darin das Thema <strong>Logistik</strong><br />

eine wesentliche Rolle spielt: Die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der heimischen Unternehmen steht und fällt mit nachhaltigen,<br />

cleveren Standortkonzepten. Nur durch optimierte<br />

<strong>Logistik</strong>prozesse und Verkehrsströme wird es gelingen,<br />

Leitbetriebe der heimischen Wirtschaft im Inland zu halten.<br />

Dazu braucht es jedoch nicht den Bau einer weiteren<br />

Autobahn, sondern vielmehr einen innovativen Masterplan<br />

in Richtung Trimodalität, Planung und Steuerung.<br />

Die zweite Ausgabe unseres <strong>Logistik</strong>-Monitors steht<br />

daher ganz im Zeichen von aktuellen Innovations-<br />

projekten in Richtung <strong>Logistik</strong>planung und -steuerung.<br />

Im Fokus steht dabei ein Verkehrsmittel, dem in der Vergangenheit<br />

wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde, das<br />

aber nun zum Überholen ansetzt: das Binnenschiff. Als<br />

starker Partner der oberösterreichischen <strong>Industrie</strong> leisten<br />

wir damit unseren Beitrag zur Erhaltung Ihrer Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für das Jahr 2012!<br />

Herzliche Grüße<br />

Dipl.-Ing. Dr. Ralph Gallob<br />

(Geschäftsführer <strong>Industrie</strong>-<strong>Logistik</strong>-<strong>Linz</strong>)<br />

2<br />

Die ILL präsentiert sich im Web mit neuem Gesicht: unter<br />

der bewährten Adresse www.ill.co.at finden Sie ab sofort<br />

Wissenswertes und Neuigkeiten von ILL in einem komplett<br />

neuen Layout auf einen Blick.<br />

Im Oktober 2011 fanden die jährlichen Zertifizierungsaudits<br />

bei ILL und der Tochterfirma ILN in Holland statt.<br />

Das Qualitätsmanagement-Zertifikat nach ISO 9001<br />

konnte bis 2014 verlängert werden, das Zertifikat für das<br />

Arbeitsschutzmanagement nach OHSAS 18001 behält<br />

seine Gültigkeit bis 2013.<br />

Das ILL-Lagerplatzoptimierungstool „Optimizer“ wird aufgrund<br />

seines großen Erfolgs nun auf weitere Lagerbereiche<br />

und neue Lagerprodukte ausgedehnt. Zukünftig<br />

wird es auch bei der Lang- und Flachgutlagerung zum<br />

Einsatz kommen und dort sowohl Lagerqualität als auch<br />

Flächenbedarf optimieren.<br />

Mehr als 20 Entwicklungs- und Investitionsprojekte laufen<br />

aktuell bei ILL zur Verbesserung der <strong>Logistik</strong>services<br />

und zur Erhöhung des Kundennutzens. Ein kleiner Auszug<br />

davon wird auf den folgenden Seiten vorgestellt.<br />

Die jährliche Kundenzufriedenheitsbefragung, die von<br />

ILL in Form von persönlichen Gesprächen durchgeführt<br />

wird, lieferte heuer wieder nützliche Hinweise zur Verbesserung<br />

der <strong>Logistik</strong>dienstleistungen. Herzlichen Dank<br />

an alle Kundenansprechpartner für das konstruktive<br />

Feedback.<br />

Im Sommer 2011 wurde die Halle I3 in <strong>Linz</strong> zu einem<br />

hochqualitativen Stahlcoillager umgerüstet. Rund 1.000<br />

Lagerplätze für Stahlcoils aller gängigen Dimensionen<br />

wurden zusätzlich geschaffen.<br />

IMPRESSUM:<br />

Herausgeber: <strong>Industrie</strong>-<strong>Logistik</strong>-<strong>Linz</strong> GmbH & Co KG, Stahlstraße<br />

60, A-4031 <strong>Linz</strong><br />

Redaktion: DI (FH) Peter Bachl, Mag. Martina Reischütz,<br />

Mag. Elisabeth Steinhuber<br />

Alle Aussagen, die sich auf männliche Personen beziehen,<br />

gelten gleichermaßen auch für weibliche Personen.


Schulungsfilm Marke „Eigenbau“<br />

60 Mitarbeiter für „AGILL - sicher & gesund“ vor der Kamera<br />

Gesunde, motivierte Mitarbeiter und ein sicheres, ergonomisches<br />

Arbeitsumfeld sind zwei wesentliche<br />

Voraussetzungen, die zur Erbringung von perfekten<br />

<strong>Logistik</strong>leistungen erfüllt sein müssen. Aus diesem<br />

Grund stand das Jahr 2011 bei ILL ganz im Zeichen<br />

von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz - besser<br />

bekannt unter dem Schlagwort „AGILL“.<br />

Kernelement des 2010 gestarteten AGILL-Pro-<br />

INDUSTRIE-LOGISTIK-LINZ<br />

gramms war heuer eine Schulung aller Mitarbeiter<br />

anhand eines Informationsfilms, der<br />

extra für diese Zwecke gedreht wurde. Das<br />

Besondere an diesem Film, der den Namen<br />

„AGILL - sicher & gesund“ trägt? Der Film ist - vom<br />

Drehbuch bis zu den Moderatoren, Sprechern<br />

und Schauspielern - eine 100%-ige Eigenproduktion,<br />

lediglich für den Filmschnitt holte sich das Filmteam<br />

professionelle Unterstützung von der <strong>Linz</strong>er Kunstuniversität.<br />

60 Kollegen aus allen Unternehmensbereichen stellten<br />

sich mit großem Engagement dieser - eher ungewöhnlichen<br />

- Herausforderung und sind auf den Erfolg dieses<br />

Filmprojekts zurecht stolz: Die Idee „von Mitarbeitern für<br />

Mitarbeiter“ erntete bei allen Schulungsteilnehmern großen<br />

Zuspruch und führte dazu, dass der Begriff „AGILL“<br />

Man lernt nie aus ...<br />

Die 4 Säulen der Personalentwicklung bei ILL<br />

Gemäß dem Leitspruch „Know-how, das bewegt“ werden<br />

bei ILL die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter und<br />

nachhaltiges Wissens- und Generationenmanagement<br />

immer schon groß geschrieben.<br />

Das Personalentwicklungskonzept der ILL basiert auf 4<br />

Säulen: Erstens werden Lehrlinge in den Kernbereichen<br />

Lagerlogistik und Informationstechnik ausgebildet. Im Juni<br />

2011 konnte der erste Lehrling seine Lehre bei ILL erfolg-<br />

„Das 4-Säulen-Modell bietet für<br />

jeden Mitarbeiter passende Möglichkeiten<br />

zur Weiterbildung. Darauf<br />

legen wir sehr großen Wert,<br />

schließlich lernt man nie aus ...“<br />

Mag. Maria Fürst<br />

Human Resource Management<br />

Lehrlingsbeauftragte<br />

MITTELPUNKT MITARBEITER<br />

sowie viele nützliche Gesundheits- und Sicherheitstipps<br />

bei ILL nun allgegenwärtig und in aller Munde sind.<br />

Abgerundet wurde der AGILL-Schwerpunkt durch den ILL-<br />

Gesundheitstag, der 2011 ins Leben gerufen wurde und<br />

im November an den Standorten <strong>Linz</strong> und Steyr stattfand.<br />

Zahlreiche Mitarbeiter nutzten das Angebot, sich über<br />

Gesundheitsaspekte zu informieren, nahmen vorbeugende<br />

Untersuchungen des Betriebsarztes in Anspruch und<br />

verkosteten gesunde Jausenbrote. Die ILL bietet ihren<br />

Mitarbeitern nun auch Getränke und Speisen an, die die<br />

gesunde Ernährung am Arbeitsplatz fördern.<br />

reich abschließen. Zweitens erhalten die Führungskräfte<br />

maßgeschneiderte Coachings, um ihre Führungskompetenz<br />

zu erweitern und ihre Führungsarbeit zu perfektionieren.<br />

Drittens werden junge Mitarbeiter mit großem Potenzial<br />

in einem eigenen Entwicklungsprogramm gefördert.<br />

Die vierte Säule bilden individuelle Weiterbildungsaktivitäten,<br />

die in den jährlichen Mitarbeitergesprächen vereinbart<br />

werden. So entwickelt sich jeder ILL-Mitarbeiter laufend<br />

weiter und leistet seinen Beitrag zur besseren Erfüllung<br />

der Kundenanforderungen.<br />

3


BINNENSCHIFF AUF ÜBERHOLSPUR<br />

Alle drehen an einem Steuerrad<br />

„Schiff ahoi“ beim Projekt RISING<br />

Das Binnenschiff hat im Vergleich zu LKW und Bahn<br />

den Ruf, langsam und stark von der Infrastruktur abhängig<br />

zu sein. Die Informationstransparenz auf dem<br />

Wasserweg ist gering und gleichzeitig ist die Komplexität<br />

des Gesamtsystems durch die benötigten<br />

Vor- und Nachläufe relativ hoch. Dafür spricht jedoch,<br />

dass das Binnenschiff über hohe Transportkapazitäten<br />

verfügt und Produkte mit großen Abmessungen<br />

vergleichsweise einfach und kosteneffizient bewegt<br />

werden können. Im EU-Projekt RISING wird versucht,<br />

diese vermeintlichen Schwächen zu beseitigen und<br />

die Transparenz des Binnenschiffs zu erhöhen.<br />

Trimodalität wird in Zukunft eine noch größere Rolle spielen.<br />

Damit der Wirtschaftsraum Österreich konkurrenzfähig<br />

bleibt, muss die <strong>Logistik</strong> perfekt sein und auch der<br />

Donauwasserweg attraktiver gemacht werden. Um das<br />

zu erreichen müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein:<br />

ein gesicherter Qualitätsstandard der Wasserwege an<br />

sich, leistungsfähige Hafen- und Umschlagsanlagen mit<br />

Bahn- und Straßenanbindung und natürlich Informationstransparenz<br />

zur lückenlosen Statusverfolgung der Güter<br />

entlang der gesamten <strong>Logistik</strong>kette.<br />

4<br />

Besonders im Bereich Transparenz, Planung und Steuerung<br />

konnten in Österreich und auch in Gesamteuropa<br />

durch viele Kooperationsprojekte schon erhebliche Fortschritte<br />

gemacht werden. Dass die Thematik auch in der<br />

EU einen hohen Stellenwert besitzt, wurde durch den<br />

Start des Großprojekts RISING (RIS Services for Improving<br />

the Integration of Inland Waterway Transports into<br />

Intermodal Chains) eindrucksvoll bewiesen. Das Projekt<br />

umfasst dabei die drei europäischen Hauptwasserwege<br />

Rhein-Schelde, Weser-Elbe und Donau.


Was ist RIS(ING)?<br />

Anstoß für das Projekt seitens der EU war die Tatsache,<br />

dass Europas Güterverkehrssystem viel Platz für<br />

Verbesserungen bietet. Verkehrsüberlastungen, Kapazitätsprobleme<br />

und Verspätungen beeinträchtigen die Mobilität<br />

und die Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen<br />

und wirken sich negativ auf Umwelt und Lebensqualität<br />

aus. Den Transport in Europa auf ein weniger Energie<br />

verbrauchendes, sauberes und sicheres Transportmittel<br />

zu verlagern, ist daher ein großes Anliegen der EU. Das<br />

Binnenschiff scheint hierbei eine gute Alternative zu sein.<br />

Das EU-Projekt, bei dem ILL maßgeblich beteiligt ist, startete<br />

Anfang Februar 2009 und dauert drei Jahre. Ziel des<br />

Projekts ist die Unterstützung des Transports und der <strong>Logistik</strong><br />

auf Binnenwasserstraßen durch Identifi kation, Integration<br />

und Weiterentwicklung von Informationsdiensten<br />

wie RIS. RIS ist die Abkürzung für River Information Service<br />

und ist ein modernes Verkehrsmanagementsystem,<br />

welches den elektronischen Datenaustausch auf der<br />

Wasserstraße ermöglicht. Durch RIS sollen eine optimale<br />

Ausnutzung der Transportkapazitäten gewährleistet<br />

und gleichzeitig Informationen zu Transportvorgängen<br />

auf dem Gewässer in Echtzeit bereitgestellt werden.<br />

ILL als Demonstrator<br />

Die ILL als Kooperationspartner untersucht im Rahmen<br />

des Projekts, wie Verkehrsinformationen für logistische<br />

Zwecke nutzbar gemacht und somit Lösungen und<br />

Dienste geschaffen werden können, von denen intermodale<br />

Transportketten unter Einbindung der Binnenschifffahrt<br />

profi tieren.<br />

Die Rolle der ILL in diesem Projekt ist jene des „Demonstrators“.<br />

Das bedeutet, die Erkenntnisse des Projekts<br />

werden am Beispiel der ILL - konkret an dem Versandprozess<br />

von <strong>Linz</strong> (Österreich) nach Moerdijk (Niederlande)<br />

- gleich praktisch umgesetzt. Dabei wird der gesamte<br />

Versandprozess inklusive des Materialtransports per<br />

BINNENSCHIFF AUF ÜBERHOLSPUR<br />

Bahn von den Lagerhallen zum Hafen betrachtet. Das<br />

Material wird just in time in der gedeckten Umschlagshalle<br />

im Hafen angeliefert und direkt vom Waggon in das<br />

Schiff verladen.<br />

Zunächst wurden die Anforderungen der ILL an River Information<br />

Services defi niert und in einem Soll-Prozess<br />

dargestellt. Beispielsweise wurden folgende Informationen<br />

in den neuen Prozess eingebunden:<br />

• erwartete Ankunftszeit der Schiffe<br />

• Pegelstände und Pegelstandsprognosen<br />

• Schleusenstati und Schleusensperren<br />

• elektronischer Frachtbrief<br />

„Eine weitreichende Informationstransparenz<br />

ist für einen<br />

reibungslosen Planungs- und<br />

Steuerungsprozess von zentraler<br />

Bedeutung. Durch das<br />

RISING-Projekt hat sich dies<br />

deutlich verbessert.“<br />

Dipl.-Ing. (FH) Peter Bachl<br />

Bereichsleiter Informationstechnik<br />

Zusätzlich dazu wurde auch ein umfangreiches Abweichungsmanagement<br />

erstellt, wobei eventuelle Störungen<br />

über einen Leitstand automatisch aufgezeigt und von<br />

einem Mitarbeiter überwacht werden. Wird eine Abweichung<br />

im System angezeigt (z.B. Schiff verspätet sich),<br />

weiß der Mitarbeiter aufgrund eines kompakten Störungshandbuchs<br />

sofort was zu tun ist.<br />

Diese Informationstransparenz ist entlang der gesamten<br />

Supply Chain durchgängig. Das Schiff kann somit vom<br />

Eintreffen im <strong>Linz</strong>er Hafen bis zum Endkunden verfolgt<br />

werden. Der Informationsaustausch entlang der <strong>Logistik</strong>kette<br />

erfolgt automatisiert über eine von ILL entwickelte,<br />

unabhängige Internet-Plattform, in die auch Echtzeitdaten<br />

des RIS-Providers eingehen. Somit kann auf Planabweichungen<br />

möglichst zeitnah reagiert werden. Der<br />

von ILL entwickelte Prototyp läuft bereits erfolgreich im<br />

Testbetrieb.<br />

Weitere Informationen zum Projekt und zu den Kooperationspartnern<br />

fi nden Sie unter www.rising.eu.<br />

5


INTELLIGENTE PLANUNGSMODELLE<br />

Bahnversand wie von Geisterhand<br />

Integrierte Waggonplanung und -steuerung<br />

Fehlende Planung von Waggonbeistellungen und –<br />

abholungen, hohe Unproduktivzeiten aller beteiligten<br />

Ressourcen, steter Waggonmangel und lokale<br />

Optimierung der Systempartner sind nur einige der<br />

aktuellen Probleme im Bahnversand. Um sich diesen<br />

Herausforderungen zu stellen, wurde ein Kooperationsprojekt<br />

zum Thema automatisierte Waggonplanung<br />

und -steuerung gestartet.<br />

Die Ausgangssituation des Projekts stellte sich wie folgt<br />

dar: Ein <strong>Logistik</strong>dienstleister führt für einen Stahlproduzenten<br />

die Planung, Steuerung und physische Abwicklung<br />

des Versandes von Stahlprodukten per Bahn durch. Die<br />

Waggonversandplanung besteht im Ist-Ablauf im Wesentlichen<br />

aus vier Schritten: Zuerst wird der Waggonbedarf<br />

nach Anzahl, Typ und Zeitpunkt ermittelt und dann werden<br />

die benötigten Waggons bestellt. Danach erfolgt die Materialdisposition<br />

und -zuordnung zu den Waggons. Schließlich<br />

werden die nötigen Ressourcen (Mitarbeiter, Kräne<br />

usw.) an der Ladestelle eingeplant und die Lok wird mit<br />

dem Beistellen, Abziehen und Rangieren beauftragt.<br />

„Aufgrund der hohen Komplexität<br />

wurde das Planungsproblem in<br />

kleinere, lösbare Einheiten zerlegt.“<br />

Dr. Julia Mitter<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Diese vier Schritte werden derzeit großteils manuell und<br />

daher suboptimal geplant. Im Planungsprozess werden<br />

Entscheidungen von den handelnden Experten vor Ort<br />

getroffen, die teilweise durch Informationssysteme unterstützt<br />

werden. Dies führt nicht nur zu mangelhaften Planungsergebnissen,<br />

sondern auch zu doppelter Datenerfassung.<br />

Die Zielsetzung des Projekts ist die zeit- und ressourcenoptimale<br />

Planung des Waggonversands und damit einhergehend<br />

die Reduzierung von Leer-, Steh- und Durchlaufzeiten.<br />

Diese komplexe Aufgabe wurde in Anlehnung<br />

an den Ist-Ablauf in vier Themenfelder eingeteilt, wobei<br />

der gesamte Prozess als roulierend zu betrachten ist:<br />

(1) Planung der Waggonbedarfe:<br />

Um den Waggonbedarf für den Versand von Stahlprodukten<br />

planen zu können, wird ein intelligentes IT-System<br />

6<br />

eingesetzt. Es werden Prognose- und Echtdaten vollautomatisch<br />

verarbeitet und somit der Waggonbedarf ermittelt.<br />

Das Ergebnis ist eine Waggonbestellung, die zu einem<br />

gewissen Zeitpunkt automatisch an die Waggon-steller<br />

übermittelt wird.<br />

(2) Zuordnung von Material zu Waggon:<br />

Sobald ein Waggon einer Bestellung zugeordnet wird, ist<br />

dessen Position bzw. voraussichtlicher Eintrefftermin bekannt.<br />

Das zu versendende Material kann somit automatisch<br />

einem Waggon zugeteilt werden, bevor dieser überhaupt<br />

physisch eingetroffen ist.<br />

(3) Ladestellenplanung:<br />

Bei der Ladestellenplanung werden die Ressourcen an<br />

der Ladestelle (Gleis- und Krankapazität) reserviert. Es<br />

wird definiert, an welcher Position der Waggon am Gleis<br />

steht und wann dieser beladen wird.<br />

(4) Lokplanung<br />

Bei der Lokplanung wird die Ressource Lok für Rangierungen,<br />

Beistellungen und Abholungen reserviert. Das<br />

Ziel der Lokplanung ist die Ermittlung einer zulässigen Lösung<br />

und eine Rangierminimierung.


Mannloses Stahllager unter freiem Himmel<br />

Automatikkran mit optimaler Lagerplatzvorgabe<br />

Vollautomatische Läger gehören heutzutage in vielen<br />

Betrieben zum Standard. Auch bei ILL erfolgt die Bedienung<br />

eines Hochregallagers mit Stahlprodukten in<br />

<strong>Linz</strong> bereits vollautomatisch. Allerdings war die Umsetzung<br />

unter freiem Himmel nicht ganz so einfach.<br />

An ihrem Standort in Moerdijk/Holland entwickelte<br />

und realisierte die ILN gemeinsam mit ihrem Kunden<br />

Wuppermann Staal Nederland B.V. ein Freilager für Vormaterialcoils.<br />

Dieses wurde bis dato mit einem bemannten<br />

Brückenkran bedient und sollte nun samt Kran im Rahmen<br />

eines Projekts vollautomatisiert werden, sodass das Ein-<br />

, Um- und Auslagern zukünftig mannlos funktioniert. Das<br />

Projekt konnte im Jahr 2010 planmäßig umgesetzt werden.<br />

Alle Voraussetzungen für den Automatikbetrieb des<br />

Krans sind geschaffen worden.<br />

Lagereinrichtung/Dichte Lagerung: Das gesamte Lager<br />

wurde neu vermessen und die Coilmulden exakt verlegt.<br />

Dabei wurde das Prinzip der dichten Lagerung realisiert,<br />

da durch die Automatisierung des Lagers keine Gehwege<br />

mehr notwendig waren.<br />

Virtuelle Maschinen und reale <strong>Logistik</strong><br />

Weitere Erhöhung der Ausfallsicherheit bei ILL-Servern<br />

Die Informationssysteme der ILL spielen oft eine wesentliche<br />

Rolle für den Prozessablauf der Kunden. Um<br />

dieser gerecht zu werden, betreibt die ILL eine hochverfügbare<br />

IT-Infrastruktur. Die Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit<br />

dieser Systeme verschärft die Anforderungen<br />

an die IT-Sicherheit zusätzlich.<br />

Grundbasis der hochverfügbaren IT-Infrastruktur sind zentrale<br />

redundante Server. Die Dienste dieser Server werden<br />

als Clusterservice erbracht – d.h. bei Ausfall des aktiven<br />

Servers übernimmt automatisch die andere Maschine.<br />

Um die Ausfallsicherheit dieser Systeme weiter zu erhöhen,<br />

existieren an allen Standorten der ILL jeweils zwei<br />

IT-Räume in verschiedenen Brandabschnitten. Bei einem<br />

Totalausfall eines Raumes können dadurch der Betrieb aufrechterhalten<br />

und damit die Verfügbarkeit der Kundendaten<br />

gewährleistet werden. Neben der Klimatisierung verfügen<br />

die Serverräume über eine zusätzliche unterbrechungsfreie<br />

IT-Stromversorgung, wodurch kurze Stromausfälle überbrückt<br />

werden können. Danach schalten sich automatisch<br />

INFORMATIONSLOGISTIK<br />

Kransensorik: Der<br />

Kran wurde mit entsprechenderSensorik<br />

ausgestattet, um<br />

die exakte Position des Krans selbst und des Lagers zu<br />

bestimmen. Als besonders herausfordernd stellte sich der<br />

starke Wind heraus, der die ohnehin bereits schwer zu<br />

kalkulierende Pendelbewegung des Krangehänges noch<br />

verstärkte.<br />

RFID: Jeder Coil wird mit einem RFID-Tag versehen und<br />

dadurch vom Kran identifiziert. Nach der Erstidentifikation<br />

erfolgt die Positionsbestimmung (Coilverfolgung) im Lager<br />

mittels dreidimensionalem Koordinatensystem.<br />

Optimizer: Für die Ein- und Umlagerung mittels Automatikkran<br />

kommt der Lagerplatz-Optimizer zum Einsatz, der<br />

den besten Lagerplatz für den Coil auswählt.<br />

LVS /Scanner: Weiters wurde eine neue Eingabeschnittstelle<br />

für das Lagerverwaltungssystem programmiert, die<br />

den Übergang vom bemannten Prozess ins Automatiklager<br />

regelt.<br />

Dieselaggregate mit<br />

stromerzeugenden<br />

Generatoren zu.<br />

Mit dem hausinternen Projekt „Servervirtualisierung“ wurden<br />

viele der im Laufe der Jahre notwendig gewordenen<br />

Server durch virtuelle Maschinen (VM) abgelöst. Konkret<br />

wurde ein Großteil der bisherigen Hardware durch Software<br />

ersetzt, welche nunmehr auf den ebenfalls redundanten<br />

VMware Servern läuft. Neben Einsparungen an Platz und<br />

Stromverbrauch - Stichwort green IT - erleichtert es auch<br />

den Einsatz neuer Dienstleistungen: Mittels Snapshots können<br />

die Auswirkungen von Änderungen oder Softwareupdates<br />

einfach vorab getestet werden.<br />

Entsprechend dem Motto „nach dem Investitionsprojekt ist<br />

vor dem Investitionsprojekt“ sind auch für 2012 wieder IT-<br />

Infrastruktur-Maßnahmen geplant. Auch in Zukunft wird die<br />

ILL mit höchster Priorität ihre Kunden mit einer qualitativ<br />

hochwertigen und dem Stand der Technik entsprechenden<br />

IT-Infrastruktur unterstützen.<br />

7


Institut für Produktions- und <strong>Logistik</strong>management<br />

8<br />

Institut für Elektrische Messtechnik<br />

m<br />

INSTITUT<br />

FÜR HANDEL, ABSATZ<br />

UND MARKETING<br />

Institut für Handel, Absatz und Marketing,<br />

Abteilung Business-to-Business Marketing<br />

b 2b<br />

ul<br />

m em 4<br />

ABTEILUNG<br />

BUSINESS-TO-BUSINESS<br />

MARKETING<br />

UNIVERSITÄTSLEHRGÄNGE<br />

AM INSTITUT FÜR HANDEL,<br />

ABSATZ UND MARKETING<br />

ABTEILUNG<br />

MARKETING<br />

EMERGING MARKETS<br />

Forschungspartner der ILL:<br />

www.ill.co.at<br />

Fakultät für Management, Steyr

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