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STADTMAGAZIN Bremen September 2023

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KOLUMNE<br />

LOKALES<br />

6<br />

BABY-BOOMER-BÖHLING<br />

Straßenfeste<br />

Die große Hitze hat sich verabschiedet, die Tage, an denen<br />

man von der Übergangsjacke zum Anorak greift, sind<br />

noch nicht gekommen, anders gesagt: Es ist die Zeit<br />

der Straßenfeste. Über den Schluchten der Großstadt hängen<br />

Banner mit bunt geschriebenen Buchstaben, die das Ereignis<br />

ankündigen. Anwohnerfahrzeuge wurden zwischen die Autos<br />

in den umliegenden Straßen gequetscht, der Festausschuss hat<br />

für Absperrungen gesorgt und in der Nachbarschaft koordiniert,<br />

wer was mitbringt, um eine Kaffeetafel mit 16 Butterkuchenblechen<br />

und 24 Nudelsalatschüsseln zu vermeiden. Straßenfeste<br />

sind dazu da, dass Nachbar:innen miteinander ins Gespräch<br />

kommen, die Kinder miteinander spielen und man zusammen<br />

das eine oder andere Getränk vor der Haustür nimmt – früher<br />

nannte man das „Sommer“.<br />

Natürlich hat so ein Happening einen sehr sozialen Aspekt,<br />

das muss man schon sagen. Streitigkeiten über den Gartenzaun,<br />

Aufregerthemen wie die Gehsteigreinigung oder Ärgernisse wie<br />

nächtliche Spontanpartys vor dem Schlafzimmerfenster („Wir<br />

schlafen doch nach vorne raus!“) können nach dem dritten<br />

Ouzo viel pragmatischer besprochen werden und enden meist<br />

in einer freundschaftlichen Umarmung sowie der Erkenntnis<br />

„Na, schauen wir mal …“.<br />

Auch das leidige Thema, wer wo und vor allem wie sein<br />

Kraftfahrzeug parkt, wird beim gemeinsamen Anstehen am<br />

Würstchengrill schnell und mit einem Augenzwinkern abgehakt<br />

– zumindest bis zum nächsten Werktag. Besonders praktisch<br />

ist ein Straßenfest für die Neuzugänge in der Nachbarschaft.<br />

Können sie sich dabei doch allen auf einmal vorstellen<br />

ohne sich mühsam von Tür zu Tür durchzuklingeln. Das kann<br />

natürlich hier und da auch mal nach hinten losgehen, wenn das<br />

Gegenüber auf die Frage „Wie lange wohnt ihr denn jetzt schon<br />

in unserer Straße?“ die Antwort „Länger als ihr!“ gibt.<br />

Wie auch immer: Straßenfeste verbinden Menschen miteinander,<br />

die sich entweder längst kennen und mögen oder die<br />

sich am liebsten nicht treffen und kennenlernen wollten – mitgewohnt,<br />

mitgefangen – oder so. Manchmal sorgt an diesem<br />

Tag dann auch noch ein kleiner Straßenflohmarkt für Freude,<br />

zum Beispiel, wenn man irgendwie weggekommene Blumentöpfe<br />

aus dem Vorgarten überraschend wiedersieht, ganz und<br />

gar nicht gewollte Einblicke in die Kleiderschränke der Mitbewohner<br />

gewinnt oder auch sehr preiswert die Mitbringsel des<br />

Antrittsbesuchs bei den Nachbarn zurückkaufen kann. Nein, so<br />

ein Straßenfest ist was Feines und<br />

spätestens in der Dämmerung hat<br />

man den einen oder anderen neuen<br />

Menschen entdeckt („Ich wusste gar<br />

nicht, dass der Dings aus dem Eckhaus<br />

so nett ist!“).<br />

Wichtig dabei ist allerdings, dass<br />

man sich nach Bier, Wein oder dem<br />

endlich erfolgreich entsorgten Likör<br />

von Weihnachten vor vier Jahren<br />

Dirk Böhling, Jahrgang<br />

1964, ist Schauspieler,<br />

Regisseur, Moderator und<br />

Autor. Im <strong>STADTMAGAZIN</strong><br />

wirft er einen Blick auf<br />

seine Generation – und<br />

auf <strong>Bremen</strong>.<br />

gemerkt hat, wen man künftig duzt<br />

und wen nicht. Ach ja, und Namen<br />

merken ist auch immer hilfreich. In<br />

diesem Sinn: Viel Spaß – und vergessen<br />

Sie nicht, sich in die Liste<br />

einzutragen, wer später hilft, die<br />

Bänke einzusammeln und die Hüpfburg<br />

mit abzubauen!<br />

Foto: Pixabay<br />

Der Herbst kommt<br />

Wolldecke statt Badehandtuch und heißer Kakao statt Eiskaffee:<br />

Im <strong>September</strong> stehen die Zeichen auf Herbst, zumindest<br />

beim Blick in den Kalender. Doch wann beginnt die<br />

neue Jahreszeit eigentlich offiziell? Meteorologisch startet sie<br />

jedes Jahr am gleichen Datum, nämlich am 1. <strong>September</strong>.<br />

Kalendarisch dagegen gibt es Variation, die abhängig vom<br />

Stand der Sonne ist. Wenn sie auf ihrer Bahn den Himmelsäquator<br />

von Nord nach Süd überschreitet und genau senkrecht<br />

über dem Äquator der Erde steht, dann herrscht die<br />

sogenannte Tag-und-Nacht-Gleiche. Damit lässt sich für den<br />

kalendarischen Herbstbeginn sogar eine Uhrzeit festmachen:<br />

Am 23. <strong>September</strong> verabschiedet sich der Sommer in diesem<br />

Jahr um 8.49 Uhr offiziell. (SM)<br />

Die Stadt erleben<br />

Neue „Bremer Information“ in der Böttcherstraße<br />

Wer einen Stadtplan benötigt, ein Hotelzimmer buchen will<br />

oder einen Rundgang durch die Hansestadt plant, hat bisher alle<br />

nötigen Unterlagen und Hilfen in der „Tourist-Information“ in<br />

der Böttcherstraße 4 erhalten. Mit der abgeschlossenen Umbauphase<br />

und Wiedereröffnung ändert sich nun der Name in<br />

„<strong>Bremen</strong> Information“ – das Angebot bleibt gewohnt vielfältig<br />

und wird sogar noch erweitert: Ab sofort stehen Touristen und<br />

Einheimischen neue Medien zur Verfügung.<br />

„Nach nur sieben Wochen Bauzeit sind wir sehr stolz, die<br />

neue ,<strong>Bremen</strong> Information‘ einweihen zu können“, so der Geschäftsführer<br />

der WFB für Marketing und Tourismus, Oliver<br />

Rau. Beim Design der neuen Räumlichkeiten wurde vor allem<br />

Wert auf Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit gelegt. (SM)<br />

Oliver Rau von der WFB und Martina Ziesing, Abteilung <strong>Bremen</strong> Tourismus,<br />

bei der Eröffnung der <strong>Bremen</strong> Information. Foto: WFB / H. v. d. Fecht

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