Handel Handwerk Service 2022/2023
Magazin
Magazin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Nicht immer schöne heile Welt<br />
Im Winter zieht übrigens ein Teil der Schafherde auf<br />
die Winterweide im Kochertal. Ob nicht gerade die<br />
Wintermonate, mit den vielen Stunden draußen bei<br />
Eiseskälte, besonders schwierig sind und man dann<br />
nicht lieber woanders sein wolle als bei der Schafherde?<br />
„Nein, gar nicht. Ich bin damit aufgewachsen,<br />
habe immer vermittelt bekommen, dass dieser Beruf<br />
auch viele schöne Momente mit sich bringen kann.<br />
Und genau das ist auch wirklich so“, sagt Kerstin Riek.<br />
Natürlich sei die Schäferei nicht nur die schöne heile<br />
Welt und könne auch mal richtig hart sein. „Aber ich<br />
habe schon sehr früh sehr viel Verantwortung übertragen<br />
bekommen.“ Und das habe sie darin bestärkt,<br />
die richtige Entscheidung getroffen zu haben.<br />
Die Rückkehr ins Freie<br />
Die Schafschur ist Jahr für Jahr so etwas wie der Startschuss<br />
für die Rückkehr ins Freie. Immer im Frühjahr,<br />
wenn die Nächte nicht mehr allzu kalt sind, geben die<br />
rund 900 Mutterschafe der Wiedenmanns ihr Fell her<br />
für die Weiterverarbeitung des kostbaren Rohstoffs.<br />
Seit drei Jahren arbeitet man hierfür mit einem Filzsattelbetrieb<br />
aus Ballmertshofen zusammen, der aus<br />
Wollfilz unter anderem Sattel, aber auch Hundedecken,<br />
Steigbügeldecken und Handyhüllen herstellt.<br />
Ein Teil der Schaf- und Lammfelle bleibt natürlich bei<br />
den Wiedenmanns, diese werden im Hofladen ebenso<br />
vermarktet wie weitere Schafprodukte. Das Lammfleisch<br />
der Wiedenmanns stammt aus dem hofeigenen<br />
Schlachthaus, wird zuvor selbst verarbeitet und<br />
im Anschluss direkt ab Hof verkauft.<br />
<br />
<br />
Text: Mathias Ostertag<br />
Fotos: Schäferei Wiedenmann<br />
18