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Lueg Emol Winterzit 2023/24

Schau dir das an, was es in Lörrach so zu erleben gibt. Das Magazin ist gefüllt mit Veranstaltungshöhepunkte, Stadtgeschichten, 175 Jahre Tag der Demokratie und vielem mehr. Schau einfach mal rein.

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Fasnacht und mehr...<br />

<strong>Lueg</strong> emol _Winter <strong>2023</strong>/<strong>24</strong><br />

Interview mit Larvenbauer Dieter Weber<br />

Herr Weber, wie sind Sie zu dieser Handwerkskunst<br />

gekommen und wo haben Sie diese erlernt?<br />

Durch die Schule. In der 8. Klasse haben wir bei der Fasnacht<br />

mitgemacht und mit Luftballons, Draht und Gips Masken<br />

gebastelt, das weiß ich noch. Damit hat alles angefangen. Später<br />

habe ich für den eigenen Musikverein Masken hergestellt. Im<br />

Jahr 1991 wurde dann erstmalig an zwei Guggenmusiken verkauft.<br />

Zu Beginn habe ich meine Larven mehr in der Lörracher Gegend<br />

vertrieben. Mit den Jahren lernt man natürlich dazu und wird<br />

besser. Nun verkaufe ich mitunter viel in der Schweiz.<br />

Wie lange sind Sie bereits in dieser Branche tätig?<br />

Seit 1991, da hat es so langsam begonnen. Nebenbei habe ich<br />

noch halbtags als Konditor gearbeitet. Ich bin eigentlich gelernter<br />

Konditor. Das habe ich eben weitergeführt, so lange es ging.<br />

Wie kamen Sie zu dem Namen Horrorwäber?<br />

Das weiß ich nicht mehr so genau. Ich habe damals eine E-Mail-<br />

Adresse gesucht. Nur „Weber“ hat es nicht mehr gegeben und<br />

da meine Masken ja auch ein wenig Horror sind, kam irgendwie<br />

Horrorwäber zustande. Davor hieß ich einfach nur Wäber, aber<br />

mit „ä“, denn der Weber mit „e“ war als E-Mail-Adresse immer<br />

vergeben. Das Pseudonym existiert seit 2001. Ich habe einfach<br />

einen Namen für meine Webseite gebraucht, einen den man<br />

nicht vergisst.<br />

Eine Fasnacht ohne Masken?<br />

Undenkbar! Seit tausenden von Jahren gibt es sie<br />

schon, in unterschiedlichsten Ausführungen, auf<br />

der ganzen Welt verbreitet. In der schwäbischalemannischen<br />

Fasnacht spricht man häufig von<br />

Larven oder Schemen. Sie werden aus Pflanzen,<br />

Holz, Leder, Ton oder Kunststoff gebaut. Auch auf<br />

dem Schöpflin-Areal in Lörrach-Brombach werden<br />

fleißig Masken für die Fasnacht hergestellt.<br />

Der Lörracher Larvenbauer Dieter Weber, besser<br />

bekannt als „Horrorwäber“, gibt im folgenden<br />

Interview spannende Einblicke in sein Handwerk,<br />

bestehend aus überlebensgroßen Gruselfiguren<br />

und unzähligen skurrilen, schaurigen aber auch<br />

lustigen Fratzen.<br />

Wie werden Ihre Larven hergestellt, maschinell oder von<br />

Hand und welche Materialien verwenden Sie?<br />

Von Hand. Ich nutze Apoxie Sculpt und Larvenpapier. Ohren<br />

und Zähne werden aus Kunstharz gegossen. Es muss erst ein<br />

Tonmodell und dann ein Gipsabdruck erstellt werden. Ich bemale<br />

die Masken auch. Nur die Glasaugen lasse ich mir zuschicken,<br />

ansonsten mache ich alles von Hand. Perücken kann ich teilweise<br />

nicht selbst anfertigen, auch Hüte und Zylinder muss man<br />

manchmal bestellen. Den Rest mache ich alleine.<br />

Woher nehmen Sie die Inspiration für Ihre Masken?<br />

Ich kriege hauptsächlich Aufträge. Zunächst erstelle ich eine<br />

Skizze, wenn alles passt wird die Bestellung umgesetzt. Ich<br />

habe immer sehr viele Ideen, allerdings komme ich oftmals nicht<br />

dazu, diese zu realisieren. Während der Pandemie war das anders,<br />

da konnte ich ein paar Ideen verwirklichen. Ich habe in meinen<br />

frühen Anfängen auch mal kurz in einem Larvenatelier<br />

in Basel gearbeitet. Da habe ich einiges gelernt und meine<br />

ersten Aufträge umgesetzt, denn zu der Zeit hatte ich noch<br />

kein eigenes Atelier.<br />

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