Biowerkstoff-Report, Ausgabe 5, Februar 2009 - nova-Institut GmbH
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Aktuelles<br />
Werkstoffe<br />
FKuR: Transparentes Biopolymer<br />
für die Blasfolienextrusion<br />
Verarbeitung auf herkömmlichen<br />
Anlagen<br />
Das neue Biopolymer Bio-Flex VA 5100<br />
CL der FKuR Kunststoff <strong>GmbH</strong> ist nach<br />
Herstellerangaben weltweit das erste transparente<br />
Biopolymer für die Blasfolienextrusion<br />
und kann auf herkömmlichen<br />
Blasfolienanlagen verarbeitet werden, ohne<br />
dass aufwändige Anpassungen an Schnekken,<br />
Düsen und Nachfolgeeinrichtungen<br />
vorgenommen werden müssen.<br />
Das bereits bekannte transparente Biopolymer<br />
PLA lässt sich lediglich auf Sheetund<br />
Castfilmanlagen verarbeiten. Die<br />
Neuerung, eine gemeinsame Entwicklung<br />
von Fraunhofer UMSICHT und FKuR,<br />
verbindet erneuerbare Basispolymere mit<br />
speziellen Additiven und Kopplern mittels<br />
eines angepassten Biocompoundierungsprozesses<br />
von FKuR.<br />
Aus Bio-Flex VA 5100 CL hergestellte<br />
Blasfolie eignet sich für verschiedene Anwendungen<br />
wie z.B. Blumenfolie, Verpakkung<br />
von Brot, frischen Lebensmitteln &<br />
Gemüse, Umverpackung von Schalen,<br />
Papierbeschichtung, verschiedene Tiefziehanwendungen<br />
sowie als Barrierefilm für<br />
Mehrschichtsysteme.<br />
Quelle: Plasticker (www.plasticker.de).<br />
www.fkur.de<br />
Wetterfeste Papierwaben für Bau<br />
und Dämmung<br />
Produktion von Hybridpanelen<br />
aus kunstharzgetränkter Cellulose<br />
angelaufen<br />
Eine Vorserie witterungsbeständige<br />
Hybridpanele<br />
in Waben-Technologie aus<br />
kunst harzgetränkter Cellulose produziert<br />
das schweizer Unternehmen The<br />
Wall AG seit Anfang des Jahres in Kiel.<br />
Den Einsatz der leichten und kostengünstigen<br />
Montagepaneele sieht der Hersteller<br />
SwissCell unter anderem im Baubereich.<br />
Auf den Einsatz in Entwicklungsländern<br />
ausgerichtet ist das aus SwissCell-Paneelen<br />
gefertigte „Universal World Haus“, dessen<br />
Prototyp in Kiel aufgebaut wurde. Vakuumierte<br />
Paneele als Hochleistungs-Dämm-<br />
6 <strong>Biowerkstoff</strong>-<strong>Report</strong>, 1. Quartal <strong>2009</strong><br />
stoffe dagegen zielen eher auf den Baustoffmarkt<br />
der Industrieländer.<br />
Bei herkömmlicher Waben-Technologie<br />
müssen die Zellkerne aus einem Material<br />
bestehen, das bei geringem spezifischen<br />
Gewicht hohen mechanischen Belastungen<br />
standhält, beispielweise Aluminium. Das<br />
macht die Fertigung aufwändig, teuer und<br />
energieintensiv. Bei SwissCell dagegen<br />
besteht das gesamte Paneel – Waben und<br />
initiale Deckschichten – aus kunst harz -<br />
getränkter Cellulose, die sich in einem eigens<br />
entwickelten Verfahren unter großem<br />
Druck und hohen Temperaturen zu hauchdünnen,<br />
extrem sta bilen und sehr leichten<br />
Strukturen ver wandelt. Zell- und Deckschichten<br />
sind homogen miteinander verbunden,<br />
SwissCell-Paneele sind damit<br />
witterungsbeständig und lassen sich sogar<br />
zu Wasserbecken verbauen. Aufgrund der<br />
geringen Rohstoffpreise und der vollautomatischen<br />
Produktion ohne manuelle<br />
Montageschritte sind die Platten ausgesprochen<br />
kostengünstig herzustellen. Sie<br />
liegen beim Quadratmeterpreis erheblich<br />
unter vergleichbaren Waben-Paneelen und<br />
zielen daher auf einen Massenmarkt, so<br />
Gerd Niemöller, SwissCell-Erfinder und<br />
Verwaltungsrat des Herstellers.<br />
Die einzelnen SwissCell-Waben lassen sich<br />
zudem zu „Vacuum Isolated Panels“ (VIPs)<br />
verarbeiten, so dass im Innern des Paneels<br />
ein Feinvakuum herrscht. Dieses Vakuum<br />
bleibt auch bei der Montage fast vollständig<br />
erhalten, da nur die Waben an den<br />
Schnittkanten belüftet werden. Die Dämmleistung<br />
evakuierter SwissCell-Paneele<br />
ent spricht etwa dem Zehnfachen herkömm<br />
licher Hartschaumplatten bei nur<br />
einem Drittel der Kosten.<br />
Für Gerd Niemöller, Erfinder der Swiss-<br />
Cell-Paneele und Verwaltungsrat der The<br />
Wall AG, geht mit der Fertigstellung<br />
eines Prototyps des zum Einsatz in Entwicklungsländern<br />
vorgesehenen „Universal<br />
World House“ ein Traum in Erfüllung:<br />
„Der Prototyp unseres Universal World<br />
House besteht vollständig aus dem von uns<br />
entwickelten Hybrid-Bauelementen, sogar<br />
Regale und Bettgestelle sind aus Swiss-<br />
Cell.“ 36 Quadratmeter beträgt die Grundfläche,<br />
das Haus ist wetterfest und stabil.<br />
Nur rund 5.000 Dollar kostet ein „Universal<br />
World House“ inklusive Basiseinrichtung.<br />
Nicht nur der Zusammenbau soll<br />
später vor Ort erfolgen, sondern auch die<br />
Produktion der Paneele.<br />
Quelle: Profact, Januar <strong>2009</strong>.<br />
Universal World House aus SwissCell –<br />
polymerisierten Cellulosewaben.<br />
Bild: The Wall AG