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Gefühle zu spüren ist wichtig!<br />
Neue Theaterprojekte für Kindergärten<br />
Dirk Bayer mit Kollegin bei einem Projekt im Klassenzimmer<br />
Der Bamberger Sozialpädagoge, Familienberater<br />
und Clown Dirk Bayer bietet neue Projekte für<br />
Kindergartenkinder an.<br />
„Welche Gefühle kennst Du denn?“<br />
Der Kater Ottokar überlegt kurz.<br />
„Ich mag es wenn mein Dosenöffner mich krault!<br />
Da fühl ich mich ganz voll geliebt“.<br />
Die Kinder im Publikum nicken beifällig und erzählen,<br />
was sie gerne mögen.<br />
Auf die Frage des Theaterpädagogen, was sie denn<br />
nicht so mögen, antworten sie ganz unterschiedlich:<br />
„Ich mag es nicht wenn meine Schwester<br />
mich ärgert“, „Ich mag es nicht alleine zu sein.“,<br />
„Ich mag nicht wenn meine Eltern streiten!“ sind<br />
einige der Aussagen.<br />
Dirk Bayer, der seit 1996 Projekte in Kitas und<br />
Schulen unter anderem zur Gewalt- und Missbrauchsprävention<br />
anbietet, findet es wichtig,<br />
dass Gefühle ausgedrückt werden.<br />
„Dadurch wird oft diffus gespürtes greifbar und<br />
man kann sich viel besser damit auseinandersetzen“,<br />
so der erfahrene Pädagoge.<br />
Aus diesem Grund hat er auch für Kindergartenkinder<br />
bereits ab drei Jahren zwei neue Angebote konzipiert;<br />
„Wutattacke“ und „mag ich – mag ich nicht“.<br />
Denn die Kita ist der Ort, an dem die Kinder viel Lebenszeit<br />
verbringen.<br />
„Darum zeigen sich viele Lebensthemen der Kinder<br />
auch dort – manchmal sogar zuerst“, sagt Bayer.<br />
„Gefühle, Konflikte, Umgang mit den eigenen<br />
Gefühlen, all das braucht Raum für Auseinandersetzen<br />
und Bearbeitung.“<br />
Welche Gefühle gibt es denn? Und wie sehen die<br />
aus? Und was macht man damit?<br />
Diesen Fragen sind der Kater OTTOKAR und<br />
Dirk mit dem Publikum im interaktiven Theater<br />
„Wutattacke“ auf der Spur.<br />
Die Kinder entdecken mit den beiden die vielen<br />
Gefühle, üben, sie zu erkennen und den Umgang<br />
damit und auch, sich gegenseitig zu unterstützen<br />
und sind eingeladen, sich zu äußern, denn „Gefühle<br />
wollen gesehen werden“.<br />
Wenn Gefühle erkannt werden, lassen sie sich<br />
leichter verstehen und man kann einen guten<br />
Umgang damit finden. Vom „wegdrücken unerwünschter<br />
Gefühle“ hält Dirk Bayer nichts.<br />
„Die Gefühle sind dann ja nicht weg sondern sind<br />
im Unbewussten weiter präsent.“ Darum sei eine<br />
kreative Auseinandersetzung so hilfreich, wenn<br />
sie beispielsweise im Stück gespielt und ausge-<br />
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bambolino Oktober / November ’23