10.10.2023 Aufrufe

Dr. Georg Doerr: Ad 'Wissenchaftliche Gutachten' (2006) des Deutschen Seminars Tbgn zur Diss. von G. Doerr: Muttermythos und Herrschaftsmythos ...

— Trotz des gemeinsamen (und vergeblichen) Versuchs der drei ‚Gutachter‘ (PD Prof. Dr. Julia Genz, Prof. Dr. Jürgen Wertheimer und Prof. Dr. Andreas Kilcher) die Publikation meiner Dissertation durch ihre ‚wissenschaftlichen Gutachten‘ zu verhindern, ist diese nicht nur im Juli 2007 veröffentlicht worden, sondern eine zweite verbesserte und erweiterte Auflage des inzwischen vergriffenen Buches ist im Frühjahr 2019 als eBook mit dem geänderten (Unter-)Titel: „Muttermythos und Herrschaftsmythos — Zur Dialektik der Aufklärung bei den Kosmikern, Stefan George, Walter Benjamin und in der Frankfurter Schule“ wieder im Verlag Königshausen & Neumann erschienen. 410 Seiten. ISBN-10: 3826080386, ISBN-13: 9783826080388. -- Schon bei der ersten Lektüre im Juni 2006 der beiden, fast um ein Jahr verspäteten ‚Gutachten‘ meiner im Juli 2005 an der Neuphilologischen Fakultät der Universität Tübingen eingereichten Dissertation fielen mir die schweren wissenschaftlichen Mängel und die politisch-ideologische Voreingenommenheit (heute nennt man das: CANCEL CULTURE) in den beiden ‚Gutachten‘ von Prof. Dr. Jürgen Wertheimer und Prof. Dr. Andreas Kilcher auf, zumal sich beide ‚Gutachten‘ auf das hilflose und in jeder Hinsicht unbedarfte, aber meine Dissertation ablehnende ‚Vorgutachten‘ der damaligen Assistentin Jürgen Wertheimers, PD Prof. Dr. Julia Genz, stützten. — Zu meiner großen Überraschung musste ich bei der Lektüre des ‚Erstgutachtens‘ schnell feststellen, dass Prof. Dr. Jürgen Wertheimer, mich — auf Grund eines von ihm nicht (!) verstandenen (!) Satzes meiner Dissertation — für wissenschaftlich unzurechnungsfähig hält. sdw.

— Trotz des gemeinsamen (und vergeblichen) Versuchs der drei ‚Gutachter‘ (PD Prof. Dr. Julia Genz, Prof. Dr. Jürgen Wertheimer und Prof. Dr. Andreas Kilcher) die Publikation meiner Dissertation durch ihre ‚wissenschaftlichen Gutachten‘ zu verhindern, ist diese nicht nur im Juli 2007 veröffentlicht worden, sondern eine zweite verbesserte und erweiterte Auflage des inzwischen vergriffenen Buches ist im Frühjahr 2019 als eBook mit dem geänderten (Unter-)Titel: „Muttermythos und Herrschaftsmythos — Zur Dialektik der Aufklärung bei den Kosmikern, Stefan George, Walter Benjamin und in der Frankfurter Schule“ wieder im Verlag Königshausen & Neumann erschienen. 410 Seiten. ISBN-10: 3826080386, ISBN-13: 9783826080388. -- Schon bei der ersten Lektüre im Juni 2006 der beiden, fast um ein Jahr verspäteten ‚Gutachten‘ meiner im Juli 2005 an der Neuphilologischen Fakultät der Universität Tübingen eingereichten Dissertation fielen mir die schweren wissenschaftlichen Mängel und die politisch-ideologische Voreingenommenheit (heute nennt man das: CANCEL CULTURE) in den beiden ‚Gutachten‘ von Prof. Dr. Jürgen Wertheimer und Prof. Dr. Andreas Kilcher auf, zumal sich beide ‚Gutachten‘ auf das hilflose und in jeder Hinsicht unbedarfte, aber meine Dissertation ablehnende ‚Vorgutachten‘ der damaligen Assistentin Jürgen Wertheimers, PD Prof. Dr. Julia Genz, stützten. — Zu meiner großen Überraschung musste ich bei der Lektüre des ‚Erstgutachtens‘ schnell feststellen, dass Prof. Dr. Jürgen Wertheimer, mich — auf Grund eines von ihm nicht (!) verstandenen (!) Satzes meiner Dissertation — für wissenschaftlich unzurechnungsfähig hält. sdw.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Dr</strong>. <strong>Georg</strong> <strong>Doerr</strong> – Wissenschaftliche Gutachten zu<br />

„<strong>Muttermythos</strong> <strong>und</strong> <strong>Herrschaftsmythos</strong> ...“ – Deutsches Seminar<br />

Universität Tübingen (2005/06)<br />

JÜRGEN WERTHEIMER UND ANDREAS KILCHER<br />

ALS FRÜHE PROTOTYPEN<br />

„LINKER“ („WOKER“) CANCEL CULTURE:<br />

„Der eigentliche argumentative Kern der Arbeit wird ansatzweise im<br />

Rahmen der zweiten These (S. 11-13;) formuliert, wenn Vertreter der<br />

Frankfurter Schule, u. a. Horkheimer, <strong>Ad</strong>orno <strong>und</strong> andere als ‚links‘<br />

apostrophierte Theoretiker als Profiteure <strong>des</strong> vorverarbeiteten antiken<br />

mythischen Materials enttarnt werden sollen. Im Übereifer kommt es dabei<br />

gelegentlich zu kuriosen Umstellungen der Wahrnehmung wie zum Beispiel<br />

auf S. 13, wo vermerkt wird, dass nicht nur Benjamin <strong>und</strong> Horkheimer<br />

‚kulturkonservative Positionen in ihr Werk integriert‘ hätten, sondern auch<br />

‚die Neuheiden‘ entsprechende Elemente in ihr Programm aufgenommen<br />

hätten, was wohl nicht als sehr überraschend gesehen werden darf.“<br />

Zitat aus dem ‚wissenschaftlichen Gutachten‘ <strong>von</strong> Prof. <strong>Dr</strong>. Jürgen<br />

Wertheimer (Deutsches Seminar der Universität Tübingen) <strong>zur</strong> <strong>Diss</strong>ertation<br />

<strong>von</strong> <strong>Georg</strong> <strong>Doerr</strong>: „<strong>Muttermythos</strong> <strong>und</strong> <strong>Herrschaftsmythos</strong>. Zur Dialektik<br />

der Aufklärung um die Jahrh<strong>und</strong>ertwende bei den Kosmikern, Stefan<br />

<strong>Georg</strong>e <strong>und</strong> in der Frankfurter Schule.“ Würzburg: Königshausen &<br />

Neumann 2007. -- Zur wissenschaftlichen Seriosität <strong>von</strong> Herrn Wertheimer<br />

siehe ganz unten auf dieser Seite: PLAGIAT WERTHEIMER<br />

Hinweis auf zweite Auflage <strong>von</strong> „<strong>Muttermythos</strong> <strong>und</strong> <strong>Herrschaftsmythos</strong> “ :<br />

— Trotz <strong>des</strong> gemeinsamen (<strong>und</strong> vergeblichen) Versuchs der drei ‚Gutachter‘ (PD<br />

<strong>Dr</strong>. Julia Genz, Prof. <strong>Dr</strong>. Jürgen Wertheimer <strong>und</strong> Prof. <strong>Dr</strong>. Andreas<br />

Kilcher) im Jahre <strong>2006</strong> die Publikation meiner <strong>Diss</strong>ertation durch ihre ‚wissenschaftlichen<br />

Gutachten‘ zu verhindern (s.u. passim), ist diese nicht nur im Juli<br />

2007 veröffentlicht worden, sondern eine zweite verbesserte <strong>und</strong> ergänzte<br />

Auflage <strong>des</strong> inzwischen vergriffenen Buches ist im Frühjahr 2019 als eBook<br />

mit dem geänderten (Unter-)Titel: „<strong>Muttermythos</strong> <strong>und</strong> <strong>Herrschaftsmythos</strong> —<br />

Zur Dialektik der Aufklärung bei den Kosmikern, Stefan <strong>Georg</strong>e, Walter<br />

1


Benjamin <strong>und</strong> in der Frankfurter Schule“ wieder im Verlag Königshausen<br />

& Neumann erschienen. 410 Seiten. ISBN-10: 3826080386, ISBN-13:<br />

9783826080388.<br />

Hier der Text dieser 2., verbesserten <strong>und</strong> erweiterten Auflage <strong>von</strong><br />

„<strong>Muttermythos</strong> <strong>und</strong> Herrschafts-mythos …“ (zum Herunterladen)<br />

Schon bei der ersten Lektüre im Juni <strong>2006</strong> der beiden, fast um ein Jahr<br />

verspäteten ‚Gutachten‘ meiner im Juli 2005 an der Neuphilologischen Fakultät<br />

der Universität Tübingen eingereichten <strong>Diss</strong>ertation fielen mir die schweren<br />

wissenschaftlichen Mängel <strong>und</strong> die politisch-ideologische Voreingenommenheit<br />

in den beiden ‚Gutachten‘ <strong>von</strong> Prof. <strong>Dr</strong>. Jürgen Wertheimer <strong>und</strong> Prof.<br />

<strong>Dr</strong>. Andreas Kilcher auf, zumal sich beide ‚Gutachten‘ auf das hilflose, in jeder<br />

Hinsicht unbedarfte <strong>und</strong> meine <strong>Diss</strong>ertation ablehnende ‚Vorgutachten‘ der<br />

damaligen Assistentin Jürgen Wertheimers, PD <strong>Dr</strong>. Julia Genz, stützten. — Zu<br />

meiner Überraschung musste ich bei der Lektüre <strong>des</strong> ‚Erstgutachtens‘ schnell<br />

feststellen, dass Prof. <strong>Dr</strong>. Jürgen Wertheimer, auf Gr<strong>und</strong> eines <strong>von</strong> ihm nicht<br />

(!) verstandenen (!) Satzes meiner <strong>Diss</strong>ertation, mich für wissenschaftlich<br />

un<strong>zur</strong>echnungsfähig hält (s.o. u. s. u.). -- Herr Prof. <strong>Dr</strong>. Wertheimer bezieht<br />

sich in seinem ‚wissenschaftlichen Gutachten‘ bei seinem Versuch, mir bei<br />

meiner angeblich beabsichtigen ‚Enttarnung linker Theoretiker’ einen<br />

pathologischen Zustand zu attestieren („Im Übereifer kommt es dabei<br />

gelegentlich zu kuriosen Umstellungen der Wahrnehmung“), auf folgenden<br />

Satz meiner <strong>Diss</strong>ertation:<br />

„Nicht nur Benjamin, Horkheimer <strong>und</strong> <strong>Ad</strong>orno haben kulturkonservative<br />

Positionen in ihr Werk integriert, auch die Neuheiden (d.h. die Kosmiker <strong>und</strong><br />

Stefan <strong>Georg</strong>e) nahmen fast zwangsläufig messianische, geschichtstheologische<br />

<strong>und</strong> eschatologische Elemente in ihre Systeme auf.“<br />

Im Buch S. 17, Kap. 4.1 siehe auch: Google Books S. 17, Kap. 4.1; dort kann<br />

der inkriminierte Satz im ihn explizierenden Kontext gelesen werden (In der 2.<br />

Auflage <strong>von</strong> 2019 siehe S.18 u.). Aber auch ohne den nachfolgenden Text <strong>zur</strong><br />

Kenntnis zu nehmen, ist jedem durchschnittlich Gebildeten (Abitur) bei der<br />

Lektüre <strong>des</strong> <strong>von</strong> Herrn Wertheimer ‚analysierten‘ Satzes klar, dass die Neuheiden<br />

nicht „entsprechende Elemente“ (Wertheimer), also „kulturkonservative<br />

Positionen“, sondern „messianische, geschichtstheologische <strong>und</strong> eschatologische“<br />

[scil. Positionen] in ihr Werk integriert haben. Herr Prof.<br />

<strong>Dr</strong>. Wertheimer hat also bei seiner ‚wissenschaftlichen‘ ‚Begutachtung‘ meiner<br />

<strong>Diss</strong>ertation den Satz, an dem er bei mir den Verlust der intellektuellen Kontrolle<br />

nachweisen wollte, schlicht nicht verstanden, obgleich es sich um einen ganz<br />

leicht verständlichen deutschen Satz handelt. Ich habe bei der Verteidigung<br />

meiner <strong>Diss</strong>ertation im ‚RIGOROSUM‘ Herrn Wertheimer diesen Satz vor der<br />

Prüfungskommission erklären müssen (wörtlich: „Herr Wertheimer, darf ich<br />

2


Ihnen den Satz erklären?“) <strong>und</strong> Herr Wertheimer musste nach meiner Erklärung<br />

(“ … Subjekt … Prädikat … Objekt … …“) auf meine Frage, ob er den Satz jetzt<br />

verstanden habe, nach einer längeren Pause mit einem schlichten „Ja“ antworten.<br />

-- Der <strong>von</strong> Herrn Wertheimer in seinem ‚wissenschaftlichen Gutachten‘ erhobene<br />

Vorwurf, ich versuche in meiner <strong>Diss</strong>ertation ‚linke Theoretiker‘ als „Profiteure<br />

<strong>des</strong> [durch L. Klages u.a., G.D.] vorverarbeiteten antiken mythischen Materials“<br />

zu „enttarnen“, ist zudem lächerlich <strong>und</strong> zeugt <strong>von</strong> völliger Unkenntnis <strong>des</strong><br />

Sachverhaltes <strong>und</strong> der jedermann leicht zugänglichen Forschungsliteratur.<br />

Spätestens seit den 70-ger Jahren wird Walter Benjamins Rezeption <strong>des</strong> Werkes<br />

<strong>von</strong> Ludwig Klages <strong>und</strong> damit <strong>des</strong>sen Einfluss auf die Frankfurter Schule in einer<br />

immer weiter sich verzweigenden Forschungsliteratur behandelt. Diese wird auch<br />

<strong>von</strong> mir ausgiebig zitiert. Verschiedentlich betone ich in meiner <strong>Diss</strong>ertation, dass<br />

ich bereits bekannte Forschungsansätze nur vertiefen bzw. mit besonderen Bezug<br />

auf den Mythos (die Mythologie) weiterentwickeln möchte (siehe auch die<br />

Bibliographie meiner Arbeit). Diese Teile meiner Arbeit muss Herr Wertheimer<br />

bei seiner ‚wissenschaftlichen‘ ‚Begutachtung‘ überlesen haben. Schon aus dem<br />

Briefwechsel <strong>Ad</strong>orno-Benjamin kann im Übrigen jeder Interessierte die aus der<br />

Sicht beider Briefschreiber notwendige Auseinandersetzung gerade mit der<br />

Philosophie <strong>von</strong> Ludwig Klages herauslesen. Hier noch einmal das Original-<br />

Zitat aus dem ‚Gutachten‘ Wertheimer, mit dem er – im Bewusstsein seiner<br />

(vermeintlichen) geistigen Überlegenheit <strong>und</strong> seiner (vermeintlich) richtigen<br />

politischen Gesinnung — seine HÄME über meinen (angeblichen) intellektuellen<br />

Kontrollverlust auf Gr<strong>und</strong> meiner (angeblich) rechten Gesinnung auskosten <strong>und</strong><br />

mich coram publico (vor der Prüfungskommission) lächerlich machen wollte:<br />

„Der eigentliche argumentative Kern der Arbeit wird ansatzweise im Rahmen der<br />

zweiten These formuliert, wenn Vertreter der Frankfurter Schule, u. a.<br />

Horkheimer, <strong>Ad</strong>orno <strong>und</strong> andere als ‚links‘ apostrophierte Theoretiker als<br />

Profiteure <strong>des</strong> vorverarbeiteten antiken mythischen Materials enttarnt werden<br />

sollen. Im Übereifer kommt es dabei gelegentlich zu kuriosen Umstellungen<br />

der Wahrnehmung wie zum Beispiel auf S. 13 (im Buch S. 17f, siehe: Google<br />

Books S. 17, Kap. 4.1), wo vermerkt wird, dass nicht nur Benjamin <strong>und</strong><br />

Horkheimer ‚kulturkonservative Positionen in ihr Werk integriert hätten, sondern<br />

auch ‚die Neuheiden‘ entsprechende Elemente in ihr Programm aufgenommen<br />

hätten, was wohl nicht als sehr überraschend gesehen werden darf.“ (Die<br />

stilistische Eleganz der Auslassung <strong>von</strong> Prof. <strong>Dr</strong>. Jürgen Wertheimer, die vor<br />

allem im abschließenden Nebensatz deutlich wird, soll hier nicht kommentiert<br />

werden). Diese schwere wissenschaftliche Fehlleistung eines ‚ordentlichen‘<br />

Professors der Germanistik <strong>und</strong> Komparatistik (eine unter anderen, im<br />

‚Zweitgutachten‘ <strong>von</strong> Prof. <strong>Dr</strong>. Andreas Kilcher finden sich mehrere<br />

gleichwertige Fehlleistungen) hatte an der Neuphilologischen Fakultät der<br />

Universität Tübingen keinerlei Folgen. Es erhebt sich aber die Frage, ob nach<br />

diesem Vorfall (diesen ‚Gutachten‘, diesem ‚Rigorosum‘) nicht umgehend eine<br />

erneute wissenschaftliche (!) Begutachtung der eingereichten <strong>Diss</strong>ertation hätte<br />

in die Wege geleitet werden müssen. — Während an die wissenschaftliche<br />

3


Korrektheit <strong>von</strong> Promotionen höchste Ansprüche gestellt werden — so wurde der<br />

früheren Ministerin Annette Schawan nach 30 Jahren wegen fragwürdiger<br />

Zitierweise ihr Doktortitel aberkannt — können in wissenschaftlichen Gutachten,<br />

jedenfalls am <strong>Deutschen</strong> Seminar der Universität Tübingen, sowohl (gr<strong>und</strong>lose)<br />

Beleidigungen <strong>des</strong> Doktoranden („Im Übereifer kommt es dabei gelegentlich<br />

zu kuriosen Umstellungen der Wahrnehmung“) als auch geballter<br />

Schwachsinn stehen („Enttarnung“ … “ … als ‚links‘ apostrophierter<br />

Theoretiker …“), ohne dass das für den Verfasser <strong>des</strong> Gutachtens — oder das<br />

<strong>von</strong> ihm verantwortete Promotionsverfahren — irgendwelche Konsequenzen<br />

nach sich zieht.<br />

Zusammenfassend kann man also als Antwort auf den Versuch Prof. <strong>Dr</strong>.<br />

Wertheimers, <strong>Georg</strong> Dörr in seinem ‚wissenschaftlichen Gutachten‘ als<br />

verwirrten Rechtsradikalen (oder zumin<strong>des</strong>t als verwirrten ‚Rechten‘) zu<br />

‚enttarnen‘, antworten: „Im Übereifer kommt es dabei bei Prof. <strong>Dr</strong>. Jürgen<br />

Wertheimer gelegentlich zu kuriosen Umstellungen der Wahrnehmung, wie zum<br />

Beispiel bei seiner ‚Lektüre‘ folgenden (eigentlich leicht zu verstehenden) Satzes<br />

aus der <strong>Diss</strong>ertation <strong>von</strong> <strong>Georg</strong> Dörr: ‚Nicht nur Benjamin, Horkheimer <strong>und</strong><br />

<strong>Ad</strong>orno haben kulturkonservative Positionen in ihr Werk integriert, auch die<br />

Neuheiden (d.h. die Kosmiker <strong>und</strong> Stefan <strong>Georg</strong>e) nahmen fast zwangsläufig<br />

messianische, geschichtstheologische <strong>und</strong> eschatologische Elemente in ihre<br />

Systeme auf.'“ -- Meine im Jahre 2005 an der Neuphilologischen Fakultät der<br />

Universität Tübingen eingereichte <strong>Diss</strong>ertation ist bereits 2007 bei Königshausen<br />

& Neumann als Buch erschienen. Beide ‚Gutachter‘ hatten zwar meine Arbeit —<br />

anders als PD Julia Genz in ihrem unbedarften ‚Vorgutachten — nicht vollständig<br />

abgelehnt, nur schlecht bewertet, vor deren Publikation aber eine vollständige<br />

Umarbeitung <strong>des</strong> umfangreichen Typoskripts gefordert. Die Prüfungskommission<br />

ist ihnen weder in der Bewertung der <strong>Diss</strong>ertation noch in der<br />

Bedingung einer vollständigen Umarbeitung <strong>des</strong> Textes vor einer Publikation<br />

gefolgt. Bei Befolgung der ‚dringenden Empfehlung‘ <strong>zur</strong> Umarbeitung, wie sie<br />

am Ende <strong>des</strong> ‚Gutachtens‘ <strong>von</strong> Prof. <strong>Dr</strong>. Andreas Kilcher gefordert wird („Eine<br />

Publikation der Arbeit kann auch in der vorliegenden Fassung nicht<br />

empfohlen werden; es wird dringend empfohlen, die hier angesprochenen<br />

Einwände ernst zu nehmen <strong>und</strong> zu beheben“), wäre die Publikation <strong>des</strong><br />

Buches: „<strong>Muttermythos</strong> <strong>und</strong> <strong>Herrschaftsmythos</strong> …“ ad calendas graecas<br />

verschoben worden — <strong>und</strong> das war sicher die Absicht, die hinter der sinnlosen<br />

Forderung nach einer ‚vollständigen Umarbeitung‘ stand. -- Hier nur noch ein<br />

Beispiel einer ganz besonderen ‚wissenschaftlichen‘ Fehlleistung <strong>von</strong> Prof. <strong>Dr</strong>.<br />

Andreas Kilcher: Zurecht wird jedem Germanistikstudenten im 1. Semester<br />

eingebläut, nie einen Text (ein Buch) zu zitieren, den (das) man nicht ganz gelesen<br />

hat oder den (das) man nur vom Hörensagen kennt. Prof. <strong>Dr</strong>. Andreas Kilcher<br />

glaubte, in der Hitze <strong>des</strong> antifaschistischen Kampfes, auf diese Gr<strong>und</strong>regel je<strong>des</strong><br />

glaubwürdigen Germanisten verzichten zu müssen <strong>und</strong> ‚zitiert‘ resümierend aus<br />

4


der 2005 erschienenen Biographie <strong>von</strong> Friedrich Voit: Karl Wolfskehl: Leben <strong>und</strong><br />

Werk im Exil. Göttingen: Wallstein 2005 in folgender Weise:<br />

„ … während sich Wolfskehl im übrigen schon vor 1933, erst recht aber mit dem<br />

Exil auch vom <strong>Georg</strong>e-Kreis distanzierte. Bei dem reduktiven Verfahren <strong>des</strong><br />

Verfassers aber, das Differenzierungen <strong>und</strong> Ambivalenzen auch hier übergeht,<br />

geht es offensichtlich hauptsächlich darum zu zeigen, wie nah Wolfskehl jener<br />

konservativen Gruppierung stets stand (vgl. dagegen Voits Wolfskehl-<br />

Monographie <strong>von</strong> 2005, die eben diese immer wieder behauptete stete<br />

Abhängigkeit Wolfskehls <strong>von</strong> <strong>Georg</strong>e als Klischee entlarvt).“ ‚Gutachten‘<br />

Kilcher, S. 4.<br />

Was ich in Fußnote Nr. 994 meiner gedruckten <strong>Diss</strong>ertation anmerke, bestätigte<br />

sich mir bei aufmerksamer Lektüre <strong>des</strong> ganzen (!) Buches <strong>von</strong> Friedrich<br />

Voit (das bei Einreichung meiner <strong>Diss</strong>ertation noch gar nicht erschienen<br />

war!) an vielen Stellen nachdrücklich: „Diese bis zu seinem Lebensende<br />

andauernde, unbedingte Gefolgschaft Wolfskehls in seinem Verhältnis zu <strong>Georg</strong>e<br />

wird durch das Buch <strong>von</strong> Friedrich Voit: Karl Wolfskehl: Leben <strong>und</strong> Werk im<br />

Exil. Göttingen: Wallstein 2005, auf erschütternde Weise bestätigt.“ — Hier nur<br />

einige, wenige Zitate aus Voits Buch (das ich mir für das ‚Rigorosum‘ nur in der<br />

UB Karlsruhe ausleihen konnte — <strong>und</strong> dann schnell ganz (!), kurz vor dem<br />

Rigorosum, lesen musste — , denn weder in der UB noch in der Institutsbibliothek<br />

der Germanistik in Tübingen war das Buch, obwohl in beiden vorhanden,<br />

auffindbar)! Auf S. 59 liest man bei Voit folgen<strong>des</strong>: „Es gab wohl auch damals<br />

schon Spannungen <strong>von</strong> beiden Seiten, auch wenn diese nie Wolfskehls<br />

unbedingte Treue zu <strong>Georg</strong>e im Kern berührten oder nach außen sichtbar<br />

wurden.“ Und: S. 154: „In der neuen Version [<strong>von</strong> Wolfskehl großem Exil-<br />

Gedicht „An Die <strong>Deutschen</strong>“] zeichnet sich erstmals ab, was sich in den<br />

nachfolgenden Fassungen immer weiter verstärken wird: die immer<br />

nachdrücklicher beschworene Unverbrüchlichkeit der Bindung an <strong>Georg</strong>e, je<br />

entschlossener sich der Sprecher <strong>von</strong> den <strong>Deutschen</strong> selbst abkehrt.“ -- S. 549:<br />

„LETZTE GEDICHTE: Bis zuletzt blieb jedoch Stefan <strong>Georg</strong>e der eigentliche<br />

<strong>und</strong> zentrale Fokus <strong>von</strong> Wolfskehls Denken <strong>und</strong> Dichten, ihm hatte er sich ein<br />

halbes Jahrh<strong>und</strong>ert früher verpflichtet, <strong>und</strong> daran sollte sich bis zu seinem Tode<br />

nichts ändern, wie es ein Huldigungsspruch vom November 1947 [wenige<br />

Monate vor seinem Tod im Jahre 1948] noch ein letztes Mal in Bildern<br />

mittelalterlich-romantischer Gefolgschaftstreue versicherte:<br />

D.M. [= Dem Meister]<br />

Immer war ich B<strong>und</strong>sgenoss,<br />

<strong>Ad</strong>orant <strong>und</strong> Mage,<br />

Castellan auf seinem Schloss,<br />

5


Sein in Sang <strong>und</strong> Sage.“<br />

S. 354<br />

Diesen letzten ‚Huldigungsspruch‘ Wolfkehls an <strong>Georg</strong>e habe ich in meinem<br />

‚Rigorosum‘ Herrn Kilcher vorgetragen.<br />

Siehe dazu nochmals aus dem ‚Gutachten‘ Kilcher: „(vgl. dagegen Voits<br />

Wolfskehl-Monographie <strong>von</strong> 2005, die eben diese immer wieder behauptete<br />

stete Abhängigkeit Wolfskehls <strong>von</strong> <strong>Georg</strong>e als Klischee (!) entlarvt).“<br />

‚Gutachten‘ Kilcher, S. 4.<br />

Siehe zum damaligen Promotionsverfahren auch meinen — unkommentiert<br />

gebliebenen -- Leserbrief an das ‚Schwäbisches Tagblatt‘ (Lokalteil Tübingen)<br />

vom 10.3. 2010:<br />

„Über Nacht gelöscht:<br />

Wer in den letzten Jahren institutionell mit der Tübinger Germanistik zu tun hatte,<br />

w<strong>und</strong>ert sich über nichts mehr: So wurde meine im Jahr 2005 eingereichte<br />

<strong>Diss</strong>ertation nicht in den in der Prüfungsordnung vorgesehenen drei (maximal<br />

vier) Monaten, sondern erst nach mehr als einem Jahr begutachtet. Beide<br />

‚Gutachten‘ stützen sich dann auf das hilflose <strong>und</strong> in jeder Hinsicht unbedarfte<br />

‚Vorgutachten‘ einer Assistentin. – Obwohl nach der Prüfungsordnung eine<br />

<strong>Diss</strong>ertation (zusammen mit den Gutachten) vor der Verteidigung in der Fakultät<br />

ausliegen muss, oblag es mir als dem Kandidaten die beiden Gutachter auf<br />

wesentliche wissenschaftliche Mängel ihrer Gutachten hinzuweisen, bis hin zu<br />

schlichten Lese- bzw. Verständnisfehlern beim Hauptgutachter (im Fach<br />

Germanistik!). Die übrigen Mitglieder der Kommission, darunter auch <strong>Georg</strong><br />

Braungart, blätterten inzwischen ratlos-gelangweilt in der bereitliegenden<br />

Exemplaren („Aha, hier kommt Stefan <strong>Georg</strong>e vor“.). – Im weiteren Verlauf <strong>des</strong><br />

Rigorosums musste die <strong>von</strong> den Gutachtern vorgeschlagene Note ‚nach oben‘<br />

verbessert, die <strong>von</strong> ihnen ebenfalls geforderte vollständige Umarbeitung <strong>des</strong> fast<br />

500-seitigen Textes <strong>zur</strong>ückgenommen werden. Zwei Wochen nach diesem<br />

Rigorosum wurde ohne mein Wissen meine Homepage als Lehrbeauftragter am<br />

<strong>Deutschen</strong> Seminar über Nacht gelöscht, Studenten konnten mich nicht mehr<br />

erreichen. – Es ist tröstlich, dass echte Germanisten wie F. Beißner, R. Brinkmann<br />

<strong>und</strong> W. Haug diese Spät-Tübinger Dekadenz nicht mehr miterleben müssen.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Georg</strong> Dörr<br />

Eichenweg 22<br />

72076 Tübingen“<br />

6


Mit der Löschung meiner Homepage am <strong>Deutschen</strong> Seminar der Universität<br />

Tübingen durch Herrn Wertheimer war nicht nur meine Tätigkeit als<br />

langjähriger Lehrbeauftragter für Germanistik am <strong>Deutschen</strong> Seminar<br />

(siehe: <strong>Dr</strong>. G. <strong>Doerr</strong> – LEHRE: Seminare, Vorträge …), sondern auch meine<br />

Funktion als Organisator <strong>und</strong> Betreuer <strong>des</strong> ERASMUS- <strong>und</strong> SOKRATES-<br />

Austausches, den ich ab dem Jahre 1993 initiiert hatte, beendet: siehe dazu<br />

die Page auf dieser Homepage mit dem Titel: ENTWICKLUNG VON<br />

ERASMUS- UND SOKRATES-PROGRAMMEN AM DEUTSCHEN<br />

SEMINAR DER UNIVERSITÄT TÜBINGEN AB 1993; siehe daraus den<br />

Absatz, der sich auf den Studenten- <strong>und</strong> Dozentenaustausch bezieht:<br />

„Ab April 1993: Vorbereitung eines ERASMUS-Studentenaustausches<br />

zwischen den Universitäten Tübingen, Venedig, Barcelona <strong>und</strong> Potenza<br />

(Basilikata). Erster Antrag in Brüssel im Oktober 1993, Bewilligung <strong>des</strong><br />

Studentenaustausches ab WS 1993/94 – zuerst mit den Universitäten <strong>von</strong><br />

Venedig, Potenza (Basilikata), Barcelona. Im Lauf der Jahre wurden durch meine<br />

Initiative folgende weitere Universitäten am ERASMUS-Studenten- <strong>und</strong><br />

Dozentenaustausch beteiligt: Barcelona, Madrid, Valencia, Bari, Urbino,<br />

Bologna, Florenz, Perugia, L’Aquila, Rom, Salerno, Messina, Basel, Zürich,<br />

Straßburg, Paris XII, Amsterdam, Porto, Cluj-Napoca/Klausenburg (RO), Prag.<br />

Seit der ersten Förderung durch Brüssel im Jahr 1994: Vermittlung, Beratung <strong>und</strong><br />

Betreuung ausreisender deutscher <strong>und</strong> eingereister nichtdeutscher Studenten<br />

durch mich. — Weitere geplante <strong>und</strong> vorbereitete Kontakte nach Mittel-<br />

Osteuropa – Budapest, Warschau, Bukarest – kamen nach der Löschung meiner<br />

Homepage durch Herrn Wertheimer nicht mehr zustande. -- Innerhalb <strong>des</strong><br />

ERASMUS-Dozenten-Austausches wurden <strong>von</strong> mir folgende ein- bis<br />

zweiwöchige Gastdozenturen an ausländischen Universitäten durchgeführt: im<br />

Mai 1998 <strong>und</strong> im April 2005 in Potenza (Basilikata), im Februar/März 1999 in<br />

Cluj-Napoca/Klausenburg (RO), im Juni 2000 in Salerno, im März 2002 <strong>und</strong> im<br />

März 2005 in Perugia.<br />

Plagiat <strong>von</strong> Prof. <strong>Dr</strong>. Jürgen Wertheimer<br />

In seinem Werk „Krieg der Wörter. Die Kulturkonfliktslüge“ hat Herr<br />

Wertheimer ein langes Zitat aus dem Buch eines anderen Autoren, ohne dies<br />

kenntlich zu machen, wörtlich in seinen Text übernommen (s.u.). Es handelt<br />

sich dabei um das Buch: „Die Juden in Deutschland <strong>von</strong> der Römerzeit bis<br />

<strong>zur</strong> Weimarer Republik“ <strong>von</strong> Tim N. Gidal. Der in wissenschaftlichen<br />

Gutachten auf Gr<strong>und</strong> seiner vermeintlich richtigen, weil ‚antifaschistischen‘<br />

Gesinnung so streng urteilende Prof. Wertheimer (s.o.) nimmt es selbst mit<br />

der wissenschaftlichen Sorgfalt nicht so genau <strong>und</strong> profitiert ungeniert vom<br />

geistigen Eigentum eines <strong>von</strong> NAZI-Deutschland vertriebenen Münchener<br />

7


Juden. — Prof. Tim N. Gidal (eigentlich Ignatz Nachum Gidalewitsch) war<br />

ein 1909 in München geborener jüdischer Gelehrter, der Deutschland im<br />

Jahre 1936 in Richtung Palästina verlassen musste … (siehe: EXODUS … —<br />

ein <strong>von</strong> Herrn Wertheimer in seinen Vorlesungen gern <strong>und</strong> wiederholt<br />

behandeltes Thema).<br />

„ […] Die ganze Absurdität <strong>des</strong> frühneuzeitlichen Doppelbeschlusses in Sachen<br />

Judentum lässt sich exemplarisch anhand der Vorgehensweise Martin Luthers<br />

dokumentieren. Anfangs hoffte er, die Juden zum christlichen Glauben, wie er ihn<br />

verstand, zu bekehren. In seiner Schrift Dass Jesus Christus ein geborener Jude<br />

sei (1523) plädierte er für Toleranz <strong>und</strong> wies die Anschuldigung <strong>des</strong> Ritualmords<br />

<strong>und</strong> der Hostienschändung <strong>zur</strong>ück. Bei den Juden erweckte Luthers Kampf gegen<br />

das Papsttum die Hoffnung auf Verständnis für ihren Glauben <strong>und</strong> auf<br />

menschliche Behandlung. Als sie aber bei ihrer eigenen Religion blieben,<br />

beschimpfte sie Luther wegen ihrer „Halsstarrigkeit“ <strong>und</strong> schlug vor, dass „dies<br />

verworfene Gezücht der Juden, ekelerregen<strong>des</strong> Gewürm“ <strong>zur</strong> Zwangsarbeit<br />

geschickt werde, dass man ihnen ihre Heiligen Schriften wegnehmen <strong>und</strong> ihre<br />

Synagogen <strong>und</strong> Häuser verbrennen solle. Die Juden verstanden die Diskrepanz<br />

zwischen der proklamierten Nächstenliebe der christlichen Kirchen <strong>und</strong> den<br />

Mitteln der Demütigung <strong>und</strong> Folter nicht, womit Andersgläubige zum rechten<br />

Glauben bekehrt werden sollten. Bei To<strong>des</strong>gefahr konnten sie es aber damals noch<br />

nicht wagen, theologische Einwände gegen das Christentum vorzubringen. Zur<br />

selben Zeit, als er die Juden attackierte, übersetzte Luther die Bibel mit Liebe <strong>und</strong><br />

Ehrfurcht ins Deutsche. Als Vorlage benutzte er für das Alte Testament möglichst<br />

den traditionellen hebräischen Text, die palästinensische Massora in<br />

Handschriften aus dem 13. <strong>und</strong> 14. Jahrh<strong>und</strong>ert. Mit seinem trotz mancher<br />

Übersetzungsfehler genialen Werk machte Luther das deutsche Volk auch mit der<br />

Bibel der Juden bekannt. Dies verhinderte vielleicht für lange Zeit, dass Luthers<br />

bösartige Ausbrüche gegen die Juden breiten Widerhall finden konnten. Die Bibel<br />

wurde eine Quelle der Inspiration für Künstler, Dichter <strong>und</strong> Musiker. […]“<br />

(Jürgen Wertheimer: Krieg der Wörter. Die Kulturkonfliktslüge. Marburg:<br />

Literatur Wissenschaft.de, 2003. S. 117-118):<br />

„Einer der erbittertsten Gegner der Juden war der Reformator Martin Luther.<br />

Anfangs hoffte er, die Juden zum christlichen Glauben, wie er ihn verstand, zu<br />

bekehren. In seiner Schrift „Daß Jesus Christus ein geborener Jude sei“ (1523)<br />

plädierte er für Toleranz <strong>und</strong> wies die Anschuldigung <strong>des</strong> Ritualmords <strong>und</strong> der<br />

Hostienschändung <strong>zur</strong>ück. Bei den Juden erweckte Luthers Kampf gegen das<br />

Papsttum die Hoffnung auf Verständnis für ihren Glauben <strong>und</strong> auf menschliche<br />

Behandlung. Als sie aber bei ihrer eigenen Religion blieben, beschimpfte sie<br />

Luther wegen ihrer „Halsstarrigkeit“ <strong>und</strong> schlug vor, daß „dies verworfene<br />

Gezücht der Juden, ekelerregen<strong>des</strong> Gewürm“ <strong>zur</strong> Zwangsarbeit geschickt werde,<br />

daß man ihnen ihre Heiligen Schriften wegnehmen <strong>und</strong> ihre Synagogen <strong>und</strong><br />

Häuser verbrennen solle. Die Juden verstanden die Diskrepanz zwischen der<br />

8


proklamierten Nächstenliebe der christlichen Kirchen <strong>und</strong> den Mitteln der<br />

Demütigung <strong>und</strong> Folter nicht, womit Andersgläubige zum rechten Glauben<br />

bekehrt werden sollten. Bei To<strong>des</strong>gefahr konnten sie es aber damals noch nicht<br />

wagen, theologische Einwände gegen das Christentum vorzubringen. Zur selben<br />

Zeit, als er die Juden attackierte, übersetzte Luther die Bibel mit Liebe <strong>und</strong><br />

Ehrfurcht ins Deutsche. Als Vorlage benutzte er für das Alte Testament möglichst<br />

den traditionellen hebräischen Text, die palästinensische Massora in<br />

Handschriften aus dem 13. <strong>und</strong> 14. Jahrh<strong>und</strong>ert. Mit seinem trotz mancher<br />

Übersetzungsfehler genialen Werk machte Luther das deutsche Volk auch mit der<br />

Bibel der Juden bekannt. Dies verhinderte vielleicht für lange Zeit, daß Luthers<br />

bösartige Ausbrüche gegen die Juden breiten Widerhall finden konnten. Die Bibel<br />

wurde eine Quelle der Inspiration für Künstler, Dichter <strong>und</strong> Musiker.“ -- (Tim N.<br />

Gidal: Die Juden in Deutschland <strong>von</strong> der Römerzeit bis <strong>zur</strong> Weimarer<br />

Republik. Gütersloh: Bertelsmann, 1988. S. 13)<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!