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Rechliner Zeitung 10_11 2023 Doppelseitig

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Ein Meilenstein in der Entwicklung

unserer Müritzgemeinde

Ein Gedenkstein wurde in Rechlin Nord enthüllt.

So etwas geschieht nicht oft im Leben einer

Gemeinde.

Eigentlich ja nur dann, wenn etwas von historischer

Dimension geschieht.

Und genau das ist in den letzten zweieinhalb

Jahren im Ortsteil Rechlin Nord geschehen!

Wir haben uns erfolgreich mit dem gefährlichen

Erbe des 2. Weltkrieges auseinandergesetzt!

Das Thema Konversion beschäftigt die Gemeinde

schon seit der für uns folgenschweren

Entscheidung des Bundesministeriums

für Verteidigung auf der Bonner Hardthöhe

im Jahre 2012. Damals, vor mehr als 10

Jahren, wurde beschlossen, die Depotstrukturen

zu ändern und den Standort Rechlin

aufzulösen.

Ein Moratorium und die Einsicht, dass Deutschland

vielleicht doch nicht nur von „Freunden

umzingelt“ sein könnte, hat für Verzögerungen

gesorgt, bis dann endgültig klar

war, dass Rechlin genau 100 Jahre nach Beginn

der militärischen Nutzung der „Müritzflugplätze

Rechlin“ seine Zeit als Militärstandort

2018 beenden würde.

Der Zuwendungsbescheid des Wirtschaftsministeriums

im Jahr 2020 über zunächst

3,5 Mio. Euro war dann der Startschuss für

Vorbereitungen und Ausschreibungen.

Ab Juni 2021 wurde losgelegt: Auf ca. 6,6 ha

Fläche wurden Bäume gefällt, Stubben gerodet,

enttrümmert und lagenweise Kampfmittel

geortet und sondiert. Es wurde entmunitioniert

und es wurden Störstoffe entsorgt.

Am Ende wurden Geländeangleichungen

vorgenommen und für das Gebiet

Kampfmittelfreigaben erteilt und im Spätherbst

werden neue Bäume und Sträucher

gepflanzt.

Insgesamt wurden 121 Stück Munition mit

einem Gesamtgewicht von 896 kg geborgen.

Darunter befanden sich drei amerikanische

Bomben vom Typ GP 500, die vor

Ort entschärft und abtransportiert wurden

aber auch amerikanische Kleinbomben, die

ohne Evakuierung der Bevölkerung direkt

vor Ort gesprengt wurden.

Rund 5,16 Millionen Euro - 4,7 Mio Euro aus

Fördermitteln des Wirtschaftsministeriums

des Landes - wurden aufgewendet, um

Lasten aus der jüngeren deutschen Geschichte

zu beseitigen.

Die verbleibende Summe haben wir auf

Grundlage eines komplizierten Durchführungsvertrages

nach Flächenäquivalent mit

der BIMA im Verhältnis 88,6 % (457.256,-

Euro) zu 11,4 % geteilt. Damit hat die

Gemeinde immerhin auch fast 60.000,- Euro

an Eigenmitteln aufgewendet.

Die eigentliche Leistung aber bestand am

Ende darin, dass eine vergleichsweise kleine

Gemeinde wie Rechlin, als Projektträger

- mit allerdings guten Partnern an der Seite -

die Verantwortung übernahm um (im besten

Sinne von Daseinsvorsorge!) dort die Voraussetzung

für neue Arbeitsplätze im

zivilen Sektor zu schaffen, wo militärische

verloren gegangen sind.

Die Gemeinde Rechlin bedankt sich:

- beim Amt Röbel für die Projektbegleitung

- beim Ing.-Büro Döring für die Fachplanung

Enttrümmerung, Dekontamination

- bei der BSA Brandschutz und Asbestsanierung

GmbH für die Enttrümmerung

- GfLK Gesellschaft für Liegenschaftskonversion

für die Kampfmittelräumung

- bei LPBA M-V Munitionsbergungsdienst

für die Kampfmittelbergung, Entschärfung

- bei der GKU Standortentwicklung GmbH

für die Konversionsfachberatung

Und dennoch sind all diese Mühen nicht

mehr als eine Ouvertüre: Nun wird es darum

gehen, das ehemalige Bundeswehrgelände

komplett neu zu erschließen: Straßen, We-

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