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Ein Meilenstein in der Entwicklung
unserer Müritzgemeinde
Ein Gedenkstein wurde in Rechlin Nord enthüllt.
So etwas geschieht nicht oft im Leben einer
Gemeinde.
Eigentlich ja nur dann, wenn etwas von historischer
Dimension geschieht.
Und genau das ist in den letzten zweieinhalb
Jahren im Ortsteil Rechlin Nord geschehen!
Wir haben uns erfolgreich mit dem gefährlichen
Erbe des 2. Weltkrieges auseinandergesetzt!
Das Thema Konversion beschäftigt die Gemeinde
schon seit der für uns folgenschweren
Entscheidung des Bundesministeriums
für Verteidigung auf der Bonner Hardthöhe
im Jahre 2012. Damals, vor mehr als 10
Jahren, wurde beschlossen, die Depotstrukturen
zu ändern und den Standort Rechlin
aufzulösen.
Ein Moratorium und die Einsicht, dass Deutschland
vielleicht doch nicht nur von „Freunden
umzingelt“ sein könnte, hat für Verzögerungen
gesorgt, bis dann endgültig klar
war, dass Rechlin genau 100 Jahre nach Beginn
der militärischen Nutzung der „Müritzflugplätze
Rechlin“ seine Zeit als Militärstandort
2018 beenden würde.
Der Zuwendungsbescheid des Wirtschaftsministeriums
im Jahr 2020 über zunächst
3,5 Mio. Euro war dann der Startschuss für
Vorbereitungen und Ausschreibungen.
Ab Juni 2021 wurde losgelegt: Auf ca. 6,6 ha
Fläche wurden Bäume gefällt, Stubben gerodet,
enttrümmert und lagenweise Kampfmittel
geortet und sondiert. Es wurde entmunitioniert
und es wurden Störstoffe entsorgt.
Am Ende wurden Geländeangleichungen
vorgenommen und für das Gebiet
Kampfmittelfreigaben erteilt und im Spätherbst
werden neue Bäume und Sträucher
gepflanzt.
Insgesamt wurden 121 Stück Munition mit
einem Gesamtgewicht von 896 kg geborgen.
Darunter befanden sich drei amerikanische
Bomben vom Typ GP 500, die vor
Ort entschärft und abtransportiert wurden
aber auch amerikanische Kleinbomben, die
ohne Evakuierung der Bevölkerung direkt
vor Ort gesprengt wurden.
Rund 5,16 Millionen Euro - 4,7 Mio Euro aus
Fördermitteln des Wirtschaftsministeriums
des Landes - wurden aufgewendet, um
Lasten aus der jüngeren deutschen Geschichte
zu beseitigen.
Die verbleibende Summe haben wir auf
Grundlage eines komplizierten Durchführungsvertrages
nach Flächenäquivalent mit
der BIMA im Verhältnis 88,6 % (457.256,-
Euro) zu 11,4 % geteilt. Damit hat die
Gemeinde immerhin auch fast 60.000,- Euro
an Eigenmitteln aufgewendet.
Die eigentliche Leistung aber bestand am
Ende darin, dass eine vergleichsweise kleine
Gemeinde wie Rechlin, als Projektträger
- mit allerdings guten Partnern an der Seite -
die Verantwortung übernahm um (im besten
Sinne von Daseinsvorsorge!) dort die Voraussetzung
für neue Arbeitsplätze im
zivilen Sektor zu schaffen, wo militärische
verloren gegangen sind.
Die Gemeinde Rechlin bedankt sich:
- beim Amt Röbel für die Projektbegleitung
- beim Ing.-Büro Döring für die Fachplanung
Enttrümmerung, Dekontamination
- bei der BSA Brandschutz und Asbestsanierung
GmbH für die Enttrümmerung
- GfLK Gesellschaft für Liegenschaftskonversion
für die Kampfmittelräumung
- bei LPBA M-V Munitionsbergungsdienst
für die Kampfmittelbergung, Entschärfung
- bei der GKU Standortentwicklung GmbH
für die Konversionsfachberatung
Und dennoch sind all diese Mühen nicht
mehr als eine Ouvertüre: Nun wird es darum
gehen, das ehemalige Bundeswehrgelände
komplett neu zu erschließen: Straßen, We-