Rechliner Zeitung 10_11 2023 Doppelseitig

8 Rechliner Zeitung
Wenn viel auf dem Spiele steht
Bauen macht Spaß!
Schöne These.
Früher hatte sie sicher auch ihre Berechtigung.
Gegenwärtig aber ändert sich vieles in
Deutschland. Leider wenig zum Guten und
das Bauen macht da wahrlich keine Ausnahme.
Schlimm eigentlich nur, dass wir als Gemeinde
ausgerechnet in diesen schweren
Zeiten viel bauen müssen.
Gemeinsam mit unserer Tourismus-GmbH
am Gutshaus in Boek zum Beispiel oder am
Feuerwehrgerätehaus oder im Schulgebäude
in Rechlin, nur um ein paar Beispiele zu
nennen.
Der tatsächlich schlimme Fachkräftemangel
bei den Firmen, die Auswirkungen des Ukrainekrieges,
die immer noch starke Inflation
oder einfach Lieferengpässe über Wochen
machen das Bauen zurzeit langwierig und
teuer.
So wollten wir z.B. mit dem Gutshaus in
Boek schon sehr viel weiter sein:
Die ursprüngliche Planung ging davon aus,
dass wir im nächsten Frühjahr eine Teileröffnung
mit dem Untergeschoss für die
Nationalpark-Ranger und den Gästetoiletten
zur Saisoneröffnung hinbekommen
wollten. Hinter diesem Plan liegen wir nun
schon mehr als ein dreiviertel Jahr zurück.
Ich bin schon froh, wenn das Wetter im
Herbst so lang mitspielt, dass die Fassade
des Haupthauses fertig gemalt und die
Rüstung zum Winter abgebaut ist. Für den
Anbau rechts im Tudor-Stil müssen wir bis
zum Frühjahr warten.
Die Bilder des Farbkonzeptes (endlich auch
im Detail mit der Denkmalbehörde abgestimmt)
für das wunderschöne Haus versprechen
jedenfalls viel. Sie werden das
Boeker Gutshaus nicht wiedererkennen…
Auch die komplette Lüftungsanlage mit Wärmetauscher,
die in der Schule in den Klassenzimmern
und Fachkabinetten der linken
Haushälfte für ständigen Luftwechsel und
damit Frischluft in den Räumen sorgen soll
(bei Wärmerückgewinnung auf der Abluftseite,
damit unsere Kinder im Winter nie
wieder bei offenem Fenster unterrichtet werden
müssen!) sollte längst komplett installiert
sein. Sie ist aber noch genau so wenig
fertig, wie die Spülluftanlage für das Treppenhaus
die uns der Brandschutzplaner
noch zusätzlich aufgedrückt hat. Für die
Sicherheit unserer Kinder ist diese zusätzliche
Investition natürlich in Ordnung, aber
allein die beiden Lüftungsanlagen kosten
uns mehr als 300.000,- Euro.
Und auch bei einer wunderbaren Förderquote
von 85 Prozent für das neue Multifunktionsgebäude
am Schulcampus an der
Seite zum Feuerwehrplatz wird auch hier
Geduld und Ausdauer gefragt sein. Und viel
Geld aus unserem Haushalt, das wir gegenfinanzieren
müssen…
Auch wenn die gesamte Gemeindevertretung
hinter den Investitionen in unsere
Kinder und Jugendlichen steht, bleibt
dennoch große Sorge.
Zum Schulanfang haben ganze zehn ABC-
Schützen in Rechlin ihre Schultüten bekommen!
Jedem muss endlich klar werden:
Hier in Rechlin geht es wirklich um jedes
einzelne Kind! Es nützt auch nicht allein,
dass Bildungsministerium und Schulrat hinter
dieser Schule stehen, weil eine Gemeinde
alles in ihrer Kraft stehende getan hat, um
diese Dorfschule zu retten (…und es natürlich
immer noch tut!)
Es kommt auf jeden Lehrer, jede Lehrerin
und auf Sie, liebe Eltern an:
Wir müssen lernen, dass unsere Schule vor
Ort die Schule sein muss, die den fehlenden
Fachkräfte-Nachwuchs für unser Handwerk
oder für´s Büro heranbildet und das wir so
attraktiv und gut und erfolgreich, vor allem
auch für Eltern z.B. aus Mirow sein müssen
(Mirow hat nur noch eine Grundschule, bei
uns kann man den Realschulabschluss 10.
Klasse richtig erfolgreich hinbekommen!)
dass man sich gern für unsere kleine Schule
auf dem Lande entscheidet.
Nicht Schulkombinat sondern Hinwendung
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