19.10.2023 Aufrufe

»Bach in (E) Motion« | 15 Jahre Landesjugendchor Sachsen

Die sechs großen Bach’schen Motetten (BWV 225 – 230) gehören zweifelsohne zu den Meilensteinen der mitteldeutschen Chor-Literatur. Die Meisterwerke aus der Feder des großen Thomaskantors sind hochkomplexe Trauer- und Huldigungsmusiken, vielfältig, farbenreich und emotional. Johann Sebastian Bachs vier- bis achtstimmige Motetten sind anspruchsvoll in Ton und Sprache. Sich mit dieser Intensität der barocken Musikkultur auseinanderzusetzen – dieser Herausforderung möchten sich die 40 jungen Sängerinnen und Sänger des Landesjugendchores Sachsen stellen. Für das 15-jährige Jubiläum ihres Ensembles haben sie das Konzept »BACH in (E)Motion« (Bach in Bewegung/Bach emotional erleben) entwickelt. Gemeinsam mit der Leipziger Choreografin Irina Pauls und drei Tänzern/innen wollen sie die Motetten für sich und das Publikum in einer »dreidimensionalen« Aufführung auf die Bühne erlebbar machen. Dreidimensionalität bedeutet in diesem Fall, dass der Tanz als weitere Ausdrucksform Musik und Text ergänzt. Dabei spielen theologische und weltanschauliche Ansätze ebenso eine Rolle, wie die Betrachtung der Inhalte aus heutiger Sicht. Der Tanz soll die Emotionalität der Musik verstärken, verständlicher machen und inhaltliche Brücken bauen über 300 Jahre (1723-2023). Anders als bei vielen Oratorien und Passionen Johann Sebastian Bachs, bei denen es einen durchgezogenen textlichen Faden oder gar eine Handlung gibt, die sich von Natur aus gut inszenieren lässt, muss man jede der Motetten neu interpretieren, Zusammenhänge und Gegensätze nutzen, um ein großes Gesamtkunstwerk entstehen zu lassen. Eva Thielken (Tanz/Leipzig) Marlen Schumann (Tanz/Leipzig) Rodolfo Pfitscher da Silva (Tanz/Berlin) Irina Pauls (Choreografie/Leipzig) Landesjugendchor Sachsen Instrumentalist*innen aus den sächs. Jugendorchestern Ron-Dirk Entleutner (musikalische Leitung) - - - - - - - Der Landesjugendchor Sachsen ist ein Projekt des Sächsischen Chorverbands e.V.. Das Projekt wird unterstützt vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK). Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes. "Bach in (E) Motion" wird gefördert von der Ostsächsischen Sparkassen-Stiftung (mit Hilfe des PS-Lotterie-Sparens).

Die sechs großen Bach’schen Motetten (BWV 225 – 230) gehören zweifelsohne zu den Meilensteinen der mitteldeutschen Chor-Literatur. Die Meisterwerke aus der Feder des großen Thomaskantors sind hochkomplexe Trauer- und Huldigungsmusiken, vielfältig, farbenreich und emotional. Johann Sebastian Bachs vier- bis achtstimmige Motetten sind anspruchsvoll in Ton und Sprache. Sich mit dieser Intensität der barocken Musikkultur auseinanderzusetzen – dieser Herausforderung möchten sich die 40 jungen Sängerinnen und Sänger des Landesjugendchores Sachsen stellen.

Für das 15-jährige Jubiläum ihres Ensembles haben sie das Konzept »BACH in (E)Motion« (Bach in Bewegung/Bach emotional erleben) entwickelt. Gemeinsam mit der Leipziger Choreografin Irina Pauls und drei Tänzern/innen wollen sie die Motetten für sich und das Publikum in einer »dreidimensionalen« Aufführung auf die Bühne erlebbar machen. Dreidimensionalität bedeutet in diesem Fall, dass der Tanz als weitere Ausdrucksform Musik und Text ergänzt. Dabei spielen theologische und weltanschauliche Ansätze ebenso eine Rolle, wie die Betrachtung der Inhalte aus heutiger Sicht.

Der Tanz soll die Emotionalität der Musik verstärken, verständlicher machen und inhaltliche Brücken bauen über 300 Jahre (1723-2023). Anders als bei vielen Oratorien und Passionen Johann Sebastian Bachs, bei denen es einen durchgezogenen textlichen Faden oder gar eine Handlung gibt, die sich von Natur aus gut inszenieren lässt, muss man jede der Motetten neu interpretieren, Zusammenhänge und Gegensätze nutzen, um ein großes Gesamtkunstwerk entstehen zu lassen.

Eva Thielken (Tanz/Leipzig)
Marlen Schumann (Tanz/Leipzig)
Rodolfo Pfitscher da Silva (Tanz/Berlin)

Irina Pauls (Choreografie/Leipzig)

Landesjugendchor Sachsen
Instrumentalist*innen aus den sächs. Jugendorchestern

Ron-Dirk Entleutner (musikalische Leitung)

- - - - - - -

Der Landesjugendchor Sachsen ist ein Projekt des Sächsischen Chorverbands e.V..

Das Projekt wird unterstützt vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK). Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.

"Bach in (E) Motion" wird gefördert von der Ostsächsischen Sparkassen-Stiftung (mit Hilfe des PS-Lotterie-Sparens).

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Motetten & Tanz<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Motetten BWV 225-230


27. SÄCHSISCHER<br />

CHÖRE<br />

Samstag, 16. Dezember 2023<br />

Gewandhaus zu Leipzig<br />

11.30 Uhr Foyers<strong>in</strong>gen<br />

13.00 Uhr Festkonzert<br />

Liliya Pechenk<strong>in</strong>a (Orgel)<br />

CHORisma Leipzig - Michael Haffner<br />

Vokalwerk Dresden - Cornelia Drese<br />

Frauenchor Reichenbach im Vogtland - Nico Nebe<br />

Männerchor „Liederkranz 1843“ Zwickau - Nico Nebe<br />

Karten zu <strong>15</strong> // 12 // 10 Euro<br />

· Musikalienhandlung Oelsner<br />

· Leipziger Chorverband<br />

· Sächsischer Chorverband<br />

Weitere Infos und<br />

Kartenverkauf:<br />

www.saechsischerchorverband.de<br />

Foto: Matthias Möller / Medial Mirage und Swen Reichhold // Design: KNOPX Designbüro


Programm<br />

1 Programm<br />

Bach <strong>in</strong> (E) Motion<br />

<strong>15</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

Frauenkirche Meißen // Samstag // 28. Oktober 2023 // 19 Uhr<br />

Kreuzkirche Dresden (Festkonzert) // Sonntag // 29. Oktober 2023 // 19 Uhr<br />

Peterskirche Leipzig //Montag // 30. Oktober 2023 // 19.30 Uhr<br />

Freiberger Dom // Dienstag // 31. Oktober 2023 (Reformationstag) // 17 Uhr<br />

Johann Sebastian Bach (1685–1750) // Motetten & Tanz<br />

Motette »S<strong>in</strong>get dem Herrn e<strong>in</strong> neues Lied« // BWV 225<br />

Motette »Der Geist hilft unser Schwachheit auf« // BWV 226<br />

—<br />

Motette »Jesu, me<strong>in</strong>e Freude« // BWV 227<br />

—<br />

Motette »Fürchte dich nicht, ich b<strong>in</strong> bei dir« // BWV 228<br />

Motette »Komm, Jesu, komm« // BWV 229<br />

Motette »Lobet den Herrn alle Heiden« // BWV 230<br />

Eva Thielken // Tanz<br />

Marlen Schumann // Tanz<br />

Rodolfo Pfitscher da Silva // Tanz<br />

Ir<strong>in</strong>a Pauls // Choreografie<br />

<strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong> // Instrumentalist*<strong>in</strong>nen aus den sächsischen<br />

Musikschulen, Musikhochschulen und Jugendorchestern<br />

Ron-Dirk Entleutner // Musikalische Leitung<br />

Konzertdauer // ca. 80 m<strong>in</strong>. // ke<strong>in</strong>e Pause


Unterstützer<br />

Der <strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong> ist e<strong>in</strong> Projekt<br />

des Sächsischen Chorverbands e. V..<br />

Das Projekt wird unterstützt vom Sächsischen Staatsm<strong>in</strong>isterium für<br />

Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Diese Maßnahme wird mitf<strong>in</strong>anziert<br />

durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des<br />

Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.<br />

<strong>»Bach</strong> <strong>in</strong> (E) <strong>Motion«</strong> wird gefördert von der Ostdeutschen<br />

Sparkassen-Stiftung (mit Hilfe des PS-Lotterie-Sparens).<br />

Wir danken der Musikschule Leipzig »Johann Sebastian Bach«<br />

und der LOFFT Theaterbetriebe gGmbH für die Bereitstellung<br />

der Probenräume.


Michael Kretschmer 3 Grußwort<br />

Sächsischer M<strong>in</strong>isterpräsident<br />

<strong>15</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebes Ensemble des <strong>Landesjugendchor</strong>es <strong>Sachsen</strong>,<br />

Orchester und Chöre s<strong>in</strong>d für jedes Land e<strong>in</strong> großer<br />

Schatz. Umso mehr können wir uns glücklich schätzen,<br />

dass es alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong> 260 Chöre gibt, <strong>in</strong> denen<br />

etwa 8000 Laien-Sänger<strong>in</strong>nen und Sänger mitwirken.<br />

Manche Chöre s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Station im musikalischen<br />

Lebenslauf, etwa Schulchöre bei K<strong>in</strong>dern. Andere Chöre<br />

werden e<strong>in</strong> zweites Zuhause und begleiten Menschen<br />

über ihre ganze Lebensspanne. Die Chorlandschaft ist<br />

so vielfältig wie die Musik und die Menschen.<br />

Seit nunmehr <strong>15</strong> <strong>Jahre</strong>n gibt es den <strong>Landesjugendchor</strong><br />

<strong>Sachsen</strong>. Schön, dass es gelungen ist, diesen Chor<br />

mit Mitgliedern aus ganz <strong>Sachsen</strong> zu e<strong>in</strong>em Stern<br />

am sächsischen Chor-Firmament zu machen. Danke<br />

allen Sänger<strong>in</strong>nen und Sängern, dass sie <strong>in</strong> dieser<br />

auch turbulenten und an Entscheidungen <strong>in</strong>tensiven<br />

Lebensphase von <strong>15</strong> bis 27 <strong>Jahre</strong>n sich zum Musizieren<br />

zusammenf<strong>in</strong>den. Der <strong>Landesjugendchor</strong> ist auf gutem<br />

Wege, e<strong>in</strong>e Institution zu werden!<br />

Chöre verb<strong>in</strong>den Menschen beim S<strong>in</strong>gen. Und sie<br />

laden mit ihrem breiten Repertoire e<strong>in</strong>, zu hören und<br />

e<strong>in</strong>e Pause von der Alltagshektik zu machen. Und<br />

Ihnen gel<strong>in</strong>gt noch etwas, was nicht zu unterschätzen<br />

ist. Der <strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong> tritt an ganz<br />

unterschiedlichen Orten im ganzen Land auf. Ob an<br />

traditionellen Spielstätten, <strong>in</strong> Kulturzentren, Kirchen<br />

oder Industriedenkmälern – Bühnen brauchen Aufführungen<br />

und Publikum, sonst bleiben sie Kulisse.<br />

Michael Kretschmer<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident des<br />

Freistaates <strong>Sachsen</strong><br />

Ich danke Ihnen herzlich für ihre erstklassige musikalische<br />

Arbeit und für die Freude, die Sie Menschen<br />

bereiten. Vor allem aber: Möge Ihnen das geme<strong>in</strong>same<br />

Musizieren weiterh<strong>in</strong> Freude machen und Sie<br />

auch nach dieser <strong>Landesjugendchor</strong>-Phase weiterh<strong>in</strong><br />

begleiten.


Luise Neuhaus-Wartenberg<br />

Präsident<strong>in</strong> des Sächsischen Chorverbands e. V.<br />

<strong>15</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

Liebe Sänger<strong>in</strong>nen und Sänger<br />

des <strong>Landesjugendchor</strong>es,<br />

sehr geehrte Konzertbesucher<strong>in</strong>nen und -besucher,<br />

Zu allererst: Von ganzem Herzen gratuliere ich unserem<br />

<strong>Landesjugendchor</strong> zum <strong>15</strong>. Geburtstag. Zutiefst<br />

dankbar b<strong>in</strong> ich darüber, dass dieser wunderbare Chor<br />

zum Sächsischen Chorverband gehört. Er ist sehr viel<br />

mehr als e<strong>in</strong> großartiges Ensemble, welches als e<strong>in</strong>es<br />

unserer größten Projekte für den sängerischen Nachwuchs<br />

wirbt. Er steht im Besonderen für die Freude<br />

und Liebe am S<strong>in</strong>gen im jungen Alter, für geme<strong>in</strong>schaftliches<br />

Mite<strong>in</strong>ander, für Solidarität. Er steht für<br />

Begegnung auf Augenhöhe, ehrlich, wertschätzend,<br />

lernend. Ich b<strong>in</strong> der festen Überzeugung, dass das<br />

S<strong>in</strong>gen im Chor uns gesellschaftlich e<strong>in</strong> großes Vorbild<br />

se<strong>in</strong> sollte. Denn da steckt das Verstehen der Welt und<br />

e<strong>in</strong> Demokratieverständnis dr<strong>in</strong>. In me<strong>in</strong>en Augen ist<br />

das notwendiger denn je <strong>in</strong> diesen unsicheren Zeiten.<br />

Umso mehr freue ich mich über jede e<strong>in</strong>zelne Sänger<strong>in</strong><br />

und jeden e<strong>in</strong>zelnen Sänger, die für die vielen<br />

schönen musikalischen Momente sorgen und unglaublich<br />

viel Kraft und Zeit <strong>in</strong> dieses Hobby stecken. Ich<br />

danke sehr herzlich allen, die den <strong>Landesjugendchor</strong><br />

immer wieder mit neuen Ideen und Impulsen versorgen.<br />

Ganz besonders möchte ich mich bei Ramona Meyn,<br />

unserer Projektleiter<strong>in</strong>, und Ron-Dirk Entleutner, dem<br />

künstlerischen Leiter, bedanken, die unermüdlich für<br />

den <strong>Landesjugendchor</strong> die Wege bereiten.<br />

Den Abgänger<strong>in</strong>nen und Abgängern, die altersbed<strong>in</strong>gt<br />

mit diesem Jubiläumsprojekt den Chor verlassen,<br />

wünsche ich alles Gute für die Zukunft. S<strong>in</strong>gt weiter!<br />

Die sächsische Chorlandschaft ist groß und bunt.<br />

Luise Neuhaus-Wartenberg<br />

Präsident<strong>in</strong> des Sächsischen<br />

Chorverbands e. V.<br />

Nun wünsche ich uns allen<br />

e<strong>in</strong> unvergleichliches Festkonzert!


Christian Wulff 5 Grußwort<br />

Präsident des Deutschen Chorverbands e. V.<br />

<strong>15</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

Liebe Sänger<strong>in</strong>nen und Sänger<br />

des <strong>Landesjugendchor</strong>s <strong>Sachsen</strong>, liebe Gäste!<br />

2023 feiert der <strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong> se<strong>in</strong> <strong>15</strong>-jähriges<br />

Jubiläum mit dem Projekt »BACH <strong>in</strong> (E) <strong>Motion«</strong>.<br />

Zu diesem besonderen Ereignis gratuliere ich – auch<br />

im Namen des gesamten Präsidiums des Deutschen<br />

Chorverbands – sehr herzlich.<br />

Das Ensemble, das zu den jüngeren Landesjugendchören<br />

zählt, zeichnet sich von Anbeg<strong>in</strong>n durch<br />

herausragende Leistungen aus, die tief <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>s<br />

reicher Chorhistorie verwurzelt s<strong>in</strong>d. Ich selbst durfte<br />

das Ensemble beim Deutschen Chorfest <strong>in</strong> Leipzig<br />

2022 erleben. Die außergewöhnliche Qualität und<br />

Vielseitigkeit der jungen Sänger<strong>in</strong>nen und Sänger<br />

haben mich dabei sehr bee<strong>in</strong>druckt. Nun widmet sich<br />

der Chor anlässlich se<strong>in</strong>es Jubiläums e<strong>in</strong>em Programm<br />

mit Werken Johann Sebastian Bachs und deren choreographischer<br />

Umsetzung.<br />

Dass junge Sänger<strong>in</strong>nen und Sänger die Gelegenheit<br />

zur Gestaltung solcher besonderer Konzertformate<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit professionellen Künstler<strong>in</strong>nen<br />

und Künstlern erhalten, stellt e<strong>in</strong>e wichtige Förderung<br />

des chorischen Nachwuchses dar. Me<strong>in</strong> Dank hierfür<br />

gilt <strong>in</strong>sbesondere dem Sächsischen Chorverband<br />

sowie Ron-Dirk Entleutner als künstlerischem Leiter<br />

des <strong>Landesjugendchor</strong>s!<br />

Ich wünsche allen Sänger<strong>in</strong>nen und Sängern, dass<br />

die Begeisterung für das geme<strong>in</strong>same S<strong>in</strong>gen noch<br />

viele weitere <strong>Jahre</strong> erhalten bleibt, und dem Publikum<br />

e<strong>in</strong> unvergessliches Erlebnis!<br />

Christian Wulff<br />

Präsident des Deutschen<br />

Chorverbands e. V.


Prof. Milko Kersten<br />

Präsident des Sächsischen Musikrates<br />

<strong>15</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

Liebe Mitglieder des <strong>Landesjugendchor</strong>es,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Das S<strong>in</strong>gen ist e<strong>in</strong> wesentlicher Bestandteil des Grundrechts<br />

der freien Entfaltung und unsere Bundesländer<br />

s<strong>in</strong>d zuständig für e<strong>in</strong> gesellschaftliches Klima, <strong>in</strong> dem<br />

sich Menschen zu Hause und geborgen fühlen können,<br />

also spüren, dass Lebensqualität mehr ist, als materieller<br />

Wohlstand. Wir können mit Dankbarkeit sehen,<br />

dass für viele Sächs<strong>in</strong>nen und <strong>Sachsen</strong> das S<strong>in</strong>gen<br />

e<strong>in</strong>e wirkliche Leidenschaft ist. Ebenso erleben wir,<br />

dass die Landesregierung, die Verbände und natürlich<br />

auch der Sächsische Musikrat dieses Engagement<br />

leidenschaftlich unterstützen. Musik, Ethik, Philosophie<br />

und Religion s<strong>in</strong>d die Fächer, die, <strong>in</strong>tensiv betrieben,<br />

das Recht auf musische und ethische Bildung mit der<br />

wunderbaren Begleitersche<strong>in</strong>ung e<strong>in</strong>er kräftigen<br />

Dimensionserweiterung verwirklichen. Und genau<br />

diese wird <strong>in</strong> den sächsischen Chören im Allgeme<strong>in</strong>en<br />

und im Exzellenzensemble des <strong>Landesjugendchor</strong>es<br />

im Besonderen immer wieder geschaffen.<br />

Herzlichen Glückwunsch dem <strong>Landesjugendchor</strong> und<br />

se<strong>in</strong>em Leiter Ron-Dirk Entleutner! Danke dass der<br />

LJC <strong>Sachsen</strong> se<strong>in</strong>e Stimme erhebt für das Wesen<br />

der Musik als »fortgeführtes Wort«. So hat es He<strong>in</strong>rich<br />

Schütz genannt. Das Wort des Humanismus, des<br />

Zusammenlebens friedfertiger, sich solidarisch<br />

verhaltender Menschen.<br />

Prof. Milko Kersten<br />

Präsident des<br />

Sächsischen Musikrates


Domkantor Albrecht Koch 7 Grußwort<br />

Präsident des Sächsischen Kultursenats<br />

<strong>15</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

Liebe Konzertbesucher und Konzertbesucher<strong>in</strong>nen,<br />

<strong>15</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong> – was für e<strong>in</strong> s<strong>in</strong>nbildliches<br />

Jubiläum e<strong>in</strong>es wundervollen Chores im besten Teenageralter.<br />

E<strong>in</strong>em Alter, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>em die Welt offensteht, <strong>in</strong> dem man manchmal<br />

zu Recht oft vieles besser zu können weiß als alle Älteren<br />

(und Jüngeren), aber auch e<strong>in</strong>em Alter des <strong>in</strong>neren und äußeren<br />

Wandels. Mit se<strong>in</strong>em Programm BACH <strong>in</strong> (E)Motion geht der Chor<br />

zu se<strong>in</strong>em Jubiläum genau jene Wege, die auf spannende und<br />

ungewöhnliche Art und Weise Altes und Neues, Gewohntes wie<br />

Ungewohntes mite<strong>in</strong>ander verb<strong>in</strong>den.<br />

Vielleicht ersche<strong>in</strong>t es e<strong>in</strong>igen <strong>in</strong> unserer Zeit als etwas<br />

Besonderes, Jugendliche s<strong>in</strong>gend auf so e<strong>in</strong>em hohen Niveau<br />

zusammenzubr<strong>in</strong>gen. Vielleicht sollte es aber auch viel normaler<br />

se<strong>in</strong>, wenn K<strong>in</strong>der und Jugendliche mite<strong>in</strong>ander Musik machen?<br />

Die Arbeit des <strong>Landesjugendchor</strong>es ist auch deswegen so wichtig,<br />

weil sie zeigt: Jugendliche können und wollen künstlerisch Großes<br />

vollbr<strong>in</strong>gen! Gerade nach Corona und <strong>in</strong> Zeiten e<strong>in</strong>er stillen und<br />

schleichenden Reduzierung künstlerischer Schulfächer ist es an<br />

der Zeit, allen K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen wieder mehr Selbstverständnis<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er empathischen wie ästhetischen Sprachform zu<br />

vermitteln. Denn es geht nicht um die hochkomplexe Bach-Motette,<br />

sondern e<strong>in</strong>zig um das geme<strong>in</strong>same Tun – ganz gleich auf welchem<br />

Niveau. Kunst und Kultur bilden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachster Ausprägung die Basis<br />

unserer Gesellschaft und unseres Mite<strong>in</strong>anders. Sie befördern das<br />

sich Artikulieren wie Zuhören. Mit Musik <strong>in</strong> jungen <strong>Jahre</strong>n wird so<br />

nicht nur der Weg für e<strong>in</strong> gutes Mite<strong>in</strong>ander angelegt. Wohlmöglich<br />

wird es auch e<strong>in</strong> Weg <strong>in</strong> die zahlreichen Chöre Erwachsener<br />

<strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>, die auch <strong>in</strong> den kommenden Jahrzehnten weiterleben<br />

sollen. Der <strong>Landesjugendchor</strong> leistet zu alldem e<strong>in</strong>en gewichtigen<br />

Beitrag, der gar nicht hoch genug gewertschätzt werden kann.<br />

Domkantor Albrecht Koch<br />

Präsident des Sächsischen<br />

Kultursenats<br />

So gratuliere ich dem <strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong> und se<strong>in</strong>em<br />

dynamischen und immer wieder <strong>in</strong> eigener Neugier wirkenden<br />

Leiter Ron-Dirk Entleutner herzlich zum <strong>15</strong>. Geburtstag und wünsche<br />

auch für die kommenden <strong>Jahre</strong> großartige Konzerte und e<strong>in</strong> gutes<br />

musikalisches und menschliches Mite<strong>in</strong>ander.


E<strong>in</strong>führung<br />

<strong>»Bach</strong> <strong>in</strong> (E) <strong>Motion«</strong><br />

Ron-Dirk Entleutner<br />

Musikalische Leitung<br />

Als wir uns im vergangenen Herbst mit e<strong>in</strong>igen Mitgliedern des <strong>Landesjugendchor</strong>es<br />

zusammengefunden haben, um Programmideen für unsere Jubiläums-Saison zu entwickeln,<br />

war e<strong>in</strong> Wunsch der jungen Sänger<strong>in</strong>nen und Sänger, alle sechs Bach-Motetten<br />

aufzuführen. Als ehemaliger Thomaner fiel dieser Wunsch bei mir auf sehr fruchtbaren<br />

Boden. Die Bach-Motetten begleiten mich, seitdem ich 9 <strong>Jahre</strong> alt b<strong>in</strong>. Und genau deshalb<br />

hatte ich zugleich auch Respekt vor der Herausforderung, diese Meilenste<strong>in</strong>e der<br />

Chormusik mit Jugendlichen zu erarbeiten, die nicht aus e<strong>in</strong>er <strong>»Bach</strong>’schen K<strong>in</strong>derstube«<br />

kommen und diese filigranen Strukturen erst e<strong>in</strong>mal erleben, erfassen, ja begreifen<br />

lernen müssen. Der <strong>Landesjugendchor</strong> ist klanglich zudem eher romantisch geprägt,<br />

e<strong>in</strong>e Stimme leicht und flexibel zu führen, gehört nicht unbed<strong>in</strong>gt zum Stimmideal der<br />

jungen Sänger<strong>in</strong>nen und Sänger.<br />

»Nutzt bei Bach lieber das Fahrrad als die E-Lok,<br />

dann kommt Ihr viel geschmeidiger um die Kurven«<br />

stand als me<strong>in</strong> Credo über all unseren Proben. Und wir haben uns herangetastet: Wir<br />

starteten mit zwei Motetten im März <strong>in</strong> der Kreuzkirche (»Komm, Jesu, komm« und<br />

»Fürchte dich nicht«), zu Himmelfahrt kamen <strong>in</strong> Leipzig zwei weitere h<strong>in</strong>zu (»S<strong>in</strong>get<br />

dem Herrn e<strong>in</strong> neues Lied« und »Der Geist hilft unser Schwachheit auf«), im September<br />

wurde »Jesu, me<strong>in</strong>e Freude« dem Programm zugefügt, um im Oktober, pünktlich<br />

zum Jubiläum, mit »Lobe den Herrn alle Heiden« den Reigen der sechs großen Bach-<br />

Motetten zu schließen.<br />

Bach ist Tanz! Und deshalb<br />

funktioniert dieses Projekt auch so gut.<br />

E<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>-W<strong>in</strong>-Situation auf allen Seiten ...<br />

Ron-Dirk Entleutner // Musikalischer Leiter


9 E<strong>in</strong>führung<br />

Der musikalische Anteil war die e<strong>in</strong>e Aufgabe – Texte und Inhalte greifbar <strong>in</strong> die heutige<br />

Zeit zu transferieren, e<strong>in</strong>e weitere. So zeitlos die Textsprache der Motetten ist, sie<br />

wirkt für unsere jungen Sänger<strong>in</strong>nen und Sänger, wie auch für unser jüngeres Publikum,<br />

wie e<strong>in</strong>e Reliquie aus längst vergangener Zeit. Ist sie auch! Und trotzdem aktueller denn<br />

je. Um diese Brücke zu bauen, ergänzten wir unser Motetten-Programm um e<strong>in</strong>e<br />

»3. Dimension«, e<strong>in</strong>e weitere Kunstform, die Bilder entstehen lässt, Inhalte vermittelt und<br />

neu <strong>in</strong>terpretiert. Ke<strong>in</strong>e Kunstform kann dies besser als der Tanz. Sofort hatte ich Ir<strong>in</strong>a<br />

Pauls als Choreograf<strong>in</strong> vor Augen. Ich habe – damals noch als Chorsänger – im<br />

Leipziger Schauspiel ihr Tanzstück »Jauchzet frohlocket« hautnah mitgestalten dürfen.<br />

Dieses Stück war mutig, provozierend und dennoch ganz klar verbunden mit dem, was<br />

die Musik des Weihnachtsoratoriums auszudrücken vermag. E<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>druckende künstlerische<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung mit der Musik Johann Sebastian Bachs. So stellte ich es<br />

mir auch für die geme<strong>in</strong>same Arbeit an den Motetten vor.<br />

Ir<strong>in</strong>a Pauls sagte zu me<strong>in</strong>er großen Freude sofort zu. Zu unserem ersten Zusammentreffen<br />

kam ich mit groben Bildern im Kopf. Ich wusste, dass unser Projekt e<strong>in</strong>e spannende<br />

Herausforderung se<strong>in</strong> wird. Denn anders als bei Werken wie beispielsweise<br />

den Passionen, bei denen e<strong>in</strong>e Handlung durch das Stück führt, musste hier e<strong>in</strong> neues<br />

Gesamtkunstwerk entstehen. Als wir durch die Partituren g<strong>in</strong>gen, sprudelten unsere<br />

Ideen, Bilder wurden klarer. Ir<strong>in</strong>a konzipierte, kam zu unseren Auftritten <strong>in</strong> der Leipziger<br />

Thomaskirche, besuchte uns bei den Proben <strong>in</strong> der Leipziger Musikschule. Und nachdem<br />

sie das erste Mal mit den beiden T änzer<strong>in</strong>nen und dem T änzer gearbeitet hatte, schickte<br />

sie mir e<strong>in</strong>en ersten Fahrplan für diese, unsere Motetten-Aufführungen. Mit Spannung<br />

erwartete ich die ersten Gesamtproben. Und b<strong>in</strong> nun ungeme<strong>in</strong> glücklich, welches großartige<br />

Projekt entstanden ist – des Jubiläums »<strong>15</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Landesjugendchor</strong>« würdig, bei<br />

dem 40 wunderbare junge Sänger<strong>in</strong>nen und Sänger, e<strong>in</strong>en weiteren bee<strong>in</strong>druckenden<br />

Konzerthöhepunkt <strong>in</strong> der Geschichte des Chores setzen.


Ir<strong>in</strong>a Pauls<br />

Choreograf<strong>in</strong><br />

Als mich Ron-Dirk fragte, ob ich Lust habe, geme<strong>in</strong>sam mit dem <strong>Landesjugendchor</strong><br />

an der Aufführung der Bach-Motetten zu arbeiten, habe<br />

ich spontan zugesagt.<br />

Da gab es ke<strong>in</strong> Zögern für mich! Die Chance, live musizierte Musik<br />

<strong>in</strong> Tanz zu übersetzen, gibt es <strong>in</strong> der freischaffenden Tanzszene selten.<br />

Als Choreograf<strong>in</strong> <strong>in</strong>spiriert mich die Musik J. S. Bachs seit Jahrzehnten.<br />

Die Inszenierung des Weihnachtsoratoriums »Jauchzet frohlocket« am<br />

Schauspiel Leipzig <strong>in</strong> den 90er <strong>Jahre</strong>n ist mir und wohl auch dem Publikum<br />

<strong>in</strong> bleibender Er<strong>in</strong>nerung. Ron-Dirk war auf der Bühne dabei, er<br />

als Sänger und Darsteller, ich als Choreograf<strong>in</strong>. Es freut mich sehr, nun<br />

unsere Zusammenarbeit fortzusetzen. Die Stimmen der Sänger<strong>in</strong>nen<br />

und Sänger des <strong>Landesjugendchor</strong>es ›durchdr<strong>in</strong>gen‹ die Körper der<br />

Tanzenden und geme<strong>in</strong>sam formen wir den künstlerischen Ausdruck.<br />

Es gibt <strong>in</strong> unserem Verständnis von Tanz ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Wiederholung.<br />

Die Körper empf<strong>in</strong>den das Bewegungsmaterial immer wieder<br />

neu. Aber das Live-Musizieren und Tanzen br<strong>in</strong>gen uns <strong>in</strong> besonderer<br />

Resonanz zue<strong>in</strong>ander:<br />

Das Atmen, e<strong>in</strong>e bestimmte Phrasierung, die Dynamik<br />

der Musizierenden wirkt sich direkt und spontan auf<br />

die Bewegungen aus. Das macht Musik und Tanz <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em Zusammenklang so menschlich und e<strong>in</strong>malig<br />

für uns alle.<br />

Diese <strong>in</strong>nere Bewegung,<br />

die Musiker und Publikum<br />

ohneh<strong>in</strong> schon erleben,<br />

wird nun, durch den Tanz<br />

endlich für alle sichtbar.<br />

Wilhelm Rendgen // Tenor


In Bachs Motetten ist für<br />

mich der Satz »Alles wird<br />

gut« musikalisch auf<br />

den Punkt gebracht.<br />

Joseph<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>ckh // Altist<strong>in</strong>


Andreas Glöckner<br />

Werke<strong>in</strong>führung<br />

»So e<strong>in</strong> Chor haben wir <strong>in</strong> Wien, und hat man <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und Prag nicht.«<br />

Johann Sebastian Bachs Motetten // Andreas Glöckner<br />

Im Schaffen Bachs nehmen se<strong>in</strong>e Motetten e<strong>in</strong>e Sonderstellung e<strong>in</strong>. Gehören sie doch<br />

zu e<strong>in</strong>er Werkgattung, deren Blütezeit bereits vergangen war. Zunehmend galt die<br />

Motette als obsolet. Tendenziell wurde sie abgelöst durch die modernere Kantate,<br />

basierend auf Bibelwort, Choral und freier (madrigalischer) Dichtung. Bach kommentierte<br />

diese Entwicklung, <strong>in</strong>dem er 1730 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>gabe den Stadtvätern erklärte, dass<br />

»die ehemalige Arth von Music unseren Ohren nicht mehr kl<strong>in</strong>gen will«, weil »der gusto<br />

sich verwundernswürdig geändert« habe. Geme<strong>in</strong>t waren damit etwa die Motetten<br />

e<strong>in</strong>es Andreas Hammerschmidt, wie sie <strong>in</strong> der 1618 und 1621 gedruckten Sammlung<br />

»Florilegium Portense« enthalten s<strong>in</strong>d. Dass diese Motetten noch immer im Gebrauch<br />

des Thomanerchors waren, hatte Bach 1730 allerd<strong>in</strong>gs verschwiegen. Mit se<strong>in</strong>en<br />

Motetten erfuhr die Gattung noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e retrospektive Krönung und Vollendung.<br />

Bach schuf Kronjuwelen der Musikliteratur, die auch für die Kompositionen se<strong>in</strong>er Söhne<br />

und Schüler zu beispiellosen Vorbildern wurden. Das zeigen etwa die Motetten von<br />

Johann Christoph Friedrich Bach, Johann Christoph Altnickol, Johann Friedrich Doles,<br />

Gottfried August Homilius oder Johann Phillip Kirnberger und anderen. In se<strong>in</strong>en späten<br />

Amtsjahren hat sich Bach der Motetten-Gattung noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>gehend zugewandt, wie<br />

se<strong>in</strong>e Aufführungen und Bearbeitungen von Motetten des Eisenacher Onkels und Lehrers<br />

Johann Christoph Bach es unter anderem belegen.<br />

Obwohl Johann Sebastian Bachs Vokalwerke <strong>in</strong> der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />

viel seltener erklangen, waren sie ke<strong>in</strong>eswegs der Vergessenheit anheimgefallen. So<br />

blieben etwa se<strong>in</strong>e Motetten im beständigen Repertoire des Thomanerchors und erklangen<br />

als dessen »Paradestücke« bei besonderen Anlässen. Zu den prom<strong>in</strong>enten Zeitzeugen<br />

e<strong>in</strong>er solchen Tradition gehört beispielsweise Wolfgang Amadeus Mozart. Während<br />

e<strong>in</strong>es Leipziger Aufenthalts im April 1789 hörte er durch Vermittlung des Thomaskantors<br />

Johann Friedrich Doles Bachs doppelchörige Motette<br />

»S<strong>in</strong>get dem Herrn e<strong>in</strong> neues Lied« (BWV 225).<br />

Die Aufführung unter der Mitwirkung von »wenigstens vierzig Sängern« wurde für den<br />

Wiener Gast zum Schlüsselerlebnis. Begeistert vom Leistungsvermögen der Alumnen<br />

soll er ausgerufen haben: »So e<strong>in</strong> Chor haben wir <strong>in</strong> Wien, und hat man <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und<br />

Prag nicht«. Mozart hatte sich von der Motette sogleich e<strong>in</strong>e Partiturabschrift anfertigen<br />

lassen, auf dessen erster Seite er vermerkte: »NB müßte e<strong>in</strong> ganzes orchestre dazu gesetzt<br />

werden«. E<strong>in</strong>en Versuch, die Komposition zu <strong>in</strong>strumentieren, unternahm er jedoch nicht.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich der Bestimmung des Werkes gibt es nur vage Vermutungen. Fest steht lediglich


13 Werke<strong>in</strong>führung<br />

e<strong>in</strong>e Entstehung im Zeitraum zwischen Juni 1726 und April 1727. Vielleicht war die Motette<br />

ursprünglich als Neujahrsmusik gedacht. Dafür sprächen zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>ige Indizien: So<br />

f<strong>in</strong>den wir den Text des 149. Psalms (»S<strong>in</strong>get dem Herrn«) nicht nur <strong>in</strong> Bachs gleichnamiger<br />

Neujahrskantate (BWV 190.1), sondern auch <strong>in</strong> weiteren Neujahrsmusiken se<strong>in</strong>er Zeitgenossen.<br />

Auf e<strong>in</strong>e Komposition zum <strong>Jahre</strong>sbeg<strong>in</strong>n weisen außerdem die bittenden Worte<br />

des Choral-Mittelteils »Gott, nimm dich ferner unser an.« Wir wissen jedoch kaum etwas<br />

über den gottesdienstlichen Gebrauch von konzertanten Motetten zur Zeit Bachs. Daher<br />

s<strong>in</strong>d auch andere festliche Anlässe <strong>in</strong> Betracht zu ziehen.<br />

Der Aufbau des Werkes ist vielschichtig, wenngleich sich <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>e Dreiteiligkeit<br />

abzeichnet. Die beiden dialoghaft angelegten Ecksätze weisen ausgesprochen virtuos<br />

konzertante Züge auf und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>haltlich ganz von Jubel und Dank für die Rettung aus Not<br />

und Gefahr erfüllt, wogegen der Mittelteil <strong>in</strong> Gestalt e<strong>in</strong>er wechselchörigen »Chor-Arie«<br />

meditativen Charakters ist. E<strong>in</strong>e ausgedehnte Fuge unter Zusammenfassung beider Chöre<br />

beschließt das Werk mit den Worten »Alles, was Odem hat, lobe den Herrn«.<br />

Im 18. Jahrhundert gehörte es zu e<strong>in</strong>er durchaus gängigen Praxis, Motetten mit colla parte<br />

geführten Instrumenten zu musizieren. In se<strong>in</strong>em »Musicalischen Lexicon« von 1732 betont<br />

Bachs Vetter Johann Gottfried Walther, die S<strong>in</strong>gstimmen können »auch mit allerhand<br />

Instrumenten besetzt und verstärkt werden«.<br />

Noch bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts war es <strong>in</strong> Leipzig üblich, für verstorbene wohlhabende<br />

Bürger der Stadt sogenannte Gedächtnisgottesdienste abzuhalten und häufig<br />

wurden dafür Kompositionen <strong>in</strong> Auftrag gegeben. Auch Bachs Motetten s<strong>in</strong>d hauptsächlich<br />

für solche Anlässe entstanden. Allerd<strong>in</strong>gs ist nur von e<strong>in</strong>em Werk die Bestimmung<br />

authentisch überliefert: se<strong>in</strong>e Motette<br />

»Der Geist hilft unser Schwachheit auf« (BWV 226)<br />

wurde am 23. Oktober 1729 zur Beerdigung des Thomasschulrektors Johann He<strong>in</strong>rich<br />

Ernesti aufgeführt. Da Ernesti am 16. Oktober (zwar <strong>in</strong> hohem Alter, aber letztlich doch<br />

unerwartet) verstarb, die Trauerfeier aber bereits sieben Tage später stattf<strong>in</strong>den sollte,<br />

verblieb dem Thomaskantor nicht viel Zeit für die Komposition e<strong>in</strong>er Begräbnismusik.<br />

Dieser behalf sich, <strong>in</strong>dem er e<strong>in</strong> älteres Werk zum Teil wiederverwendete. Das <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>schrift<br />

begonnene Partiturautograph der Motette lässt erkennen, dass der wechselchörige Kopfsatz<br />

ke<strong>in</strong>e Neuschöpfung darstellt, sondern e<strong>in</strong>er bereits vorhandenen Vorlage entlehnt<br />

ist. Erst der nachfolgende Fugato-Abschnitt »Sondern der Geist selbst vertritt uns aufs<br />

beste« und die daran anschließende vierstimmige Fuge »Der aber die Herzen forschet«<br />

wurden von Bach für den Trauerakt neu komponiert.


Erwähnung verdienen die quasi <strong>in</strong> »Familienarbeit« geschriebenen Instrumentalstimmen<br />

zur Verstärkung der beiden Vokalchöre (Chor I + Streicher; Chor II + Holzbläser). In diesen ist<br />

jedoch der Schlusschoral »Du heilige Brunst« nicht enthalten. Offenbar wurde jener Satz nicht<br />

während der Trauerfeier <strong>in</strong> der Paul<strong>in</strong>erkirche, sondern erst am Sarg <strong>in</strong> der Gruft des Gotteshauses<br />

und dann ohne Instrumente gesungen. Die Thomasschüler waren an der Aufführung<br />

offenbar nicht beteiligt, da deren Mitwirkung an der Paul<strong>in</strong>er-Kirchenmusik seit 1710 von den<br />

Stadtvätern untersagt worden war. Im Vorfeld der Beisetzung gab es zwischen dem Rat der<br />

Stadt und dem Universitätskonzil zudem noch Streit um die Zuständigkeit für die Trauerfeier.<br />

Die Stadtväter hatten darauf gedrungen, dass diese <strong>in</strong> der Nikolaikirche stattf<strong>in</strong>den müsse. Sie<br />

konnten sich jedoch nicht durchsetzen, weswegen e<strong>in</strong>ige dem Trauerakt <strong>in</strong> der Paul<strong>in</strong>erkirche<br />

aus Protest fernblieben. Bachs Choral-Motette<br />

»Jesu, me<strong>in</strong>e Freude« (BWV 227)<br />

ist nur <strong>in</strong> Abschriften überliefert, von denen die älteste aus dem Jahr 1735 stammt. Ganz<br />

sicher ist die Komposition jedoch früher entstanden; allerd<strong>in</strong>gs ergeben sich für die Forschung<br />

noch offene Fragen im H<strong>in</strong>blick auf ihre Datierung und den Aufführungsanlass. Die schon seit<br />

längerer Zeit kursierende Annahme, die Motette sei am 18. Juli 1723 im Zusammenhang mit<br />

e<strong>in</strong>er Gedächtnispredigt für Johanna Maria Kees dargeboten worden, konnte bislang weder<br />

bestätigt noch widerlegt werden. Möglicherweise basiert das Werk <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er vorliegenden<br />

Fassung – zum<strong>in</strong>dest partiell – auf e<strong>in</strong>er fünfstimmigen Spruchmotette aus Bachs Weimarer<br />

Zeit. Dafür spricht auch die Beobachtung, dass das Kirchenlied »Jesu, me<strong>in</strong>e Freude« <strong>in</strong> den<br />

sechs Choralsätzen beziehungsweise -bearbeitungen ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Melodieversion aufweist.<br />

Bach hat bei der Zusammenstellung der Motettensätze auf e<strong>in</strong>e Angleichung verzichtet.<br />

Von der Komposition besonders <strong>in</strong>spiriert war Bachs Schüler und Schwiegersohn Johann<br />

Christoph Altnickol. Dessen Choralmotette »Befiehl du de<strong>in</strong>e Wege« erweist sich <strong>in</strong> gewisser<br />

Weise als e<strong>in</strong>e Art »Blaupause« von der Motette se<strong>in</strong>es Lehrers und Schwiegervaters Johann<br />

Sebastian Bach. Für jeden Chor erweist sich namentlich diese Motette als besondere Herausforderung,<br />

nicht nur wegen der außergewöhnlichen Länge und der damit e<strong>in</strong>hergehenden<br />

stimmlichen Herausforderungen, sondern auch aufgrund ihrer diffizilen Satztechnik. Die Motette<br />

»Fürchte dich nicht« (BWV 228)<br />

entstand vielleicht schon <strong>in</strong> Bachs Weimarer <strong>Jahre</strong>n. Zum<strong>in</strong>dest kommt e<strong>in</strong>e Vor-Leipziger Zeit<br />

<strong>in</strong> Frage. Die handschriftliche Überlieferung des Werkes ist unbefriedigend. Die älteste Quelle<br />

stammt von der Hand Johann Friedrich Her<strong>in</strong>gs. Dieser hat Partitur und Stimmen der Motette<br />

um 1755/1756 abgeschrieben. Überliefert s<strong>in</strong>d Streicherstimmen zur Colla-parte-Verstärkung<br />

der Vokalpartien. Ob diese Besetzungslösung direkt auf Bach zurückgeht, ist nicht beweisbar,


<strong>15</strong> Werke<strong>in</strong>führung<br />

aber naheliegend. Her<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>er der wichtigsten Berl<strong>in</strong>er Überlieferer Bachscher Werke. Er<br />

hat sehr viele se<strong>in</strong>er Abschriften für Aufführungen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> hergestellt und aufführungspraktisch<br />

e<strong>in</strong>gerichtet. E<strong>in</strong>e weitere Partiturabschrift der Motette befand sich im Besitz von Bachs<br />

Schüler Johann Philipp Kirnberger. Wir können also fest davon ausgehen, dass die Motette<br />

nach 1756 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> erklang, wahrsche<strong>in</strong>lich sogar mehrmalig. Zu welchem konkreten Anlass<br />

Bach das Werk komponiert hat, entzieht sich unserer Kenntnis. E<strong>in</strong>e Aufführung anlässlich<br />

e<strong>in</strong>er Beerdigung oder e<strong>in</strong>es Gedächtnisgottesdienstes ist wahrsche<strong>in</strong>lich. Die simultane<br />

Verwendung von Bibelwort und Choral ist traditionell <strong>in</strong> Kompositionen Thür<strong>in</strong>ger Ursprungs<br />

zu f<strong>in</strong>den – etwa <strong>in</strong> den Motetten von Bachs Eisenacher Großonkel Johann Christoph Bach.<br />

Bezüglich ihrer Anlage ist das Werk mit der älteren Motette »Ich lasse dich nicht, du segnest<br />

mich denn« (BWV 1165) verwandt. Dieses Werk stammt neueren Forschungen zufolge auch<br />

aus Bachs Feder. Der Entstehungsanlass der Sterbemotette<br />

»Komm, Jesu, komm« (BWV 229)<br />

ist unbekannt. Die Komposition basiert auf e<strong>in</strong>em Text des Leipziger Poeten Paul Thymlich.<br />

Sie entstand spätestens 1731/1732. Schon Bachs zweiter Amtsvorgänger Johann Schelle<br />

verwendete die Dichtung für e<strong>in</strong>e Sterbearie von fünf Strophen. Diese entstand 1684 zum<br />

Begräbnis des Thomasschulrektors und Universitätsprofessors Jacob Thomasius. Bach<br />

vertonte von der Dichtung Paul Tymlichs jedoch nur die erste und letzte Strophe. Se<strong>in</strong>e anrührende<br />

Komposition umfasst e<strong>in</strong>en doppelchörigen, schwer gewichtigen Kopfsatz und e<strong>in</strong>e<br />

daran anschließende <strong>in</strong>nige Liedarie. Möglicherweise erklang das Werk zum Begräbnis des<br />

Thomaskantors Johann Friedrich Doles am 12. Februar 1797. Dessen Beisetzung erfolgte an jenem<br />

Tage unter Teilnahme aller Thomasalumnen auf dem Leipziger Johannisfriedhof. Die Motette<br />

»Lobet den Herrn, alle Heiden« (BWV 230)<br />

stellt uns vor ungelöste Rätsel. Besetzt ist das Werk für vierstimmigen Chor und Basso<br />

cont<strong>in</strong>uo. Nach e<strong>in</strong>er These von Klaus Hofmann handelt es sich hierbei um die Bearbeitung<br />

e<strong>in</strong>er ursprünglich anders textierten Komposition. Möglicherweise war der Motettensatz<br />

Teil e<strong>in</strong>es größeren Werkes mit late<strong>in</strong>ischer Textgrundlage. Dies jedenfalls würde manche<br />

Ungereimtheiten <strong>in</strong> der Textunterlegung erklären. Vielleicht erklang das Werk <strong>in</strong> der Leipziger<br />

Universitätskirche, wo Bach <strong>in</strong> der Regel late<strong>in</strong>ische Kompositionen zur Aufführung brachte.<br />

Die Motette ist ausschließlich <strong>in</strong> Quellen des frühen 19. Jahrhunderts überliefert und <strong>in</strong> ihrer<br />

Echtheit umstritten. Trotz aller Kritik ist e<strong>in</strong>e musikalische Kernsubstanz vorhanden, die sich<br />

nur schwer mit e<strong>in</strong>em anderen Komponisten als mit Johann Sebastian Bach <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

br<strong>in</strong>gen ließe. Das Rätsel um diese Komposition wird sich wohl erst durch neue Quellenfunde<br />

auflösen lassen.


Texte<br />

»S<strong>in</strong>get dem Herrn e<strong>in</strong> neues Lied«<br />

BWV 225<br />

1. Teil<br />

S<strong>in</strong>get dem Herrn e<strong>in</strong> neues Lied, die Geme<strong>in</strong>e<br />

der Heiligen sollen ihn loben. Israel freue sich des,<br />

der ihn gemacht hat. Die K<strong>in</strong>der Zion sei'n fröhlich<br />

über ihrem Könige, sie sollen loben se<strong>in</strong>en Namen<br />

im Reihen; mit Pauken und mit Harfen sollen sie<br />

ihm spielen.<br />

2. Teil<br />

Gott, nimm dich ferner unser an,<br />

Denn ohne dich ist nichts getan<br />

Mit allen unsern Sachen.<br />

Drum sei du unser Schirm und Licht,<br />

Und trügt uns unsre Hoffnung nicht,<br />

So wirst du's ferner machen.<br />

Wohl dem, der sich nur steif und fest<br />

Auf dich und de<strong>in</strong>e Huld verlässt.<br />

Wie sich e<strong>in</strong> Vater erbarmet<br />

Über se<strong>in</strong>e junge K<strong>in</strong>derle<strong>in</strong>,<br />

So tut der Herr uns allen,<br />

So wir ihn k<strong>in</strong>dlich fürchten re<strong>in</strong>.<br />

Er kennt das arm Gemächte,<br />

Gott weiß, wir s<strong>in</strong>d nur Staub,<br />

Gleich wie das Gras vom Rechen,<br />

E<strong>in</strong> Blum und fallend Laub.<br />

Der W<strong>in</strong>d nur drüber wehet,<br />

So ist es nicht mehr da,<br />

Also der Mensch vergehet,<br />

Se<strong>in</strong> End, das ist ihm nah.<br />

Die Gottesgnad alle<strong>in</strong>e<br />

steht fest und bleibt <strong>in</strong> Ewigkeit<br />

bei se<strong>in</strong>er lieben G'me<strong>in</strong>e,<br />

die steht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Furcht bereit,<br />

die se<strong>in</strong>en Bund behalten.<br />

Er herrscht im Himmelreich.<br />

Ihr starken Engel, waltet<br />

se<strong>in</strong>s Lobs und dient zugleich<br />

dem großen Herrn zu Ehren<br />

und treibt se<strong>in</strong> heiligs Wort!<br />

Me<strong>in</strong> Seel soll auch vermehren<br />

se<strong>in</strong> Lob an allem Ort.<br />

3. Teil<br />

Lobet den Herrn <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Taten, lobet ihn <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er großen Herrlichkeit. Alles, was Odem hat,<br />

lobe den Herrn. Halleluja!<br />

1. Teil // Psalm 149, 1–3<br />

2. Teil // J. Gramann<br />

3. Teil // Psalm <strong>15</strong>0, 2, 6<br />

»Der Geist hilft unser Schwachheit auf«<br />

BWV 226<br />

Der Geist hilft unser Schwachheit auf, denn wir<br />

wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's<br />

gebühret; sondern der Geist selbst vertritt uns<br />

aufs beste mit unaussprechlichem Seufzen.<br />

Der aber die Herzen forschet, der weiß, was des<br />

Geistes S<strong>in</strong>n sei; denn er vertritt die Heiligen<br />

nach dem, das Gott gefället.<br />

Du heilige Brunst, süßer Trost<br />

Nun hilf uns, fröhlich und getrost<br />

In de<strong>in</strong>em Dienst beständig bleiben,<br />

Die Trübsal uns nicht abtreiben.<br />

O Herr, durch de<strong>in</strong> Kraft uns bereit<br />

Und stärk des Fleisches Blödigkeit,<br />

Dass wir hie ritterlich r<strong>in</strong>gen,<br />

Durch Tod und Leben zu dir dr<strong>in</strong>gen.<br />

Halleluja, Halleluja.<br />

Satz 1 // Römer 8, 26–27<br />

Satz 2 // Komm, Heiliger Geist, Herre Gott<br />

(M. Luther, <strong>15</strong>24), Strophe 3


17 Texte<br />

»Jesu, me<strong>in</strong>e Freude«<br />

BWV 227<br />

Jesu, me<strong>in</strong>e Freude,<br />

Me<strong>in</strong>es Herzens Weide,<br />

Jesu, me<strong>in</strong>e Zier,<br />

Ach wie lang, ach lange<br />

Ist dem Herzen bange<br />

Und verlangt nach dir!<br />

Gottes Lamm, me<strong>in</strong> Bräutigam,<br />

Außer dir soll mir auf Erden<br />

Nichts sonst Liebers werden.<br />

Es ist nun nichts Verdammliches an denen, die<br />

<strong>in</strong> Christo Jesu s<strong>in</strong>d, die nicht nach dem Fleische<br />

wandeln, sondern nach dem Geist.<br />

Unter de<strong>in</strong>em Schirmen<br />

B<strong>in</strong> ich vor den Stürmen<br />

Aller Fe<strong>in</strong>de frei.<br />

Lass den Satan wittern,<br />

Lass den Fe<strong>in</strong>d erbittern,<br />

Mir steht Jesus bei.<br />

Ob es itzt gleich kracht und blitzt,<br />

Ob gleich Sünd und Hölle schrecken:<br />

Jesus will mich decken.<br />

Denn das Gesetz des Geistes, der da lebendig<br />

macht <strong>in</strong> Christo Jesu, hat mich frei gemacht von<br />

dem Gesetz der Sünde und des Todes.<br />

Trotz dem alten Drachen,<br />

Trotz des Todes Rachen,<br />

Trotz der Furcht darzu!<br />

Tobe, Welt, und spr<strong>in</strong>ge,<br />

Ich steh hier und s<strong>in</strong>ge<br />

In gar sichrer Ruh.<br />

Gottes Macht hält mich <strong>in</strong> acht;<br />

Erd und Abgrund muss verstummen,<br />

Ob sie noch so brummen.<br />

Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich,<br />

so anders Gottes Geist <strong>in</strong> euch wohnet. Wer aber<br />

Christi Geist nicht hat, der ist nicht se<strong>in</strong>.<br />

Weg mit allen Schätzen!<br />

Du bist me<strong>in</strong> Ergötzen,<br />

Jesu, me<strong>in</strong>e Lust!<br />

Weg ihr eitlen Ehren,<br />

Ich mag euch nicht hören,<br />

Bleibt mir unbewusst!<br />

Elend, Not, Kreuz, Schmach und Tod<br />

Soll mich, ob ich viel muss leiden,<br />

Nicht von Jesu scheiden.<br />

So aber Christus <strong>in</strong> euch ist, so ist der Leib zwar<br />

tot um der Sünde willen; der Geist aber ist das<br />

Leben um der Gerechtigkeit willen.<br />

Gute Nacht, o Wesen,<br />

Das die Welt erlesen,<br />

Mir gefällst du nicht.<br />

Gute Nacht, ihr Sünden,<br />

Bleibet weit dah<strong>in</strong>ten,<br />

Kommt nicht mehr ans Licht!<br />

Gute Nacht, du Stolz und Pracht!<br />

Dir sei ganz, du Lasterleben,<br />

Gute Nacht gegeben.<br />

So nun der Geist des, der Jesum von den Toten<br />

auferwecket hat, <strong>in</strong> euch wohnet, so wird auch<br />

derselbige, der Christum von den Toten auferwecket<br />

hat, eure sterbliche Leiber lebendig<br />

machen um des willen, dass se<strong>in</strong> Geist <strong>in</strong> euch<br />

wohnet.<br />

Weicht, ihr Trauergeister,<br />

Denn me<strong>in</strong> Freudenmeister,<br />

Jesus, tritt here<strong>in</strong>.<br />

Denen, die Gott lieben,<br />

Muss auch ihr Betrüben<br />

Lauter Zucker se<strong>in</strong>.<br />

Duld ich schon hier Spott und Hohn,<br />

Dennoch bleibst du auch im Leide,<br />

Jesu, me<strong>in</strong>e Freude.<br />

Satz 1, 3, 5, 7, 9 und 11 //<br />

Alle Strophen des gleichnamigen Liedes von J. Franck<br />

(1653), alternierend mit Römer 8, 1–2 und 9–11 <strong>in</strong> den<br />

Zwischensätzen


»Fürchte dich nicht, ich b<strong>in</strong> bei dir«<br />

BWV 228<br />

Fürchte dich nicht, ich b<strong>in</strong> bei dir; weiche nicht,<br />

denn ich b<strong>in</strong> de<strong>in</strong> Gott! Ich stärke dich, ich helfe<br />

dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand<br />

me<strong>in</strong>er Gerechtigkeit.<br />

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöset,<br />

ich habe dich bei de<strong>in</strong>em Namen gerufen,<br />

du bist me<strong>in</strong>!<br />

Herr, me<strong>in</strong> Hirt, Brunn aller Freuden,<br />

Du bist me<strong>in</strong>, ich b<strong>in</strong> de<strong>in</strong>,<br />

Niemand kann uns scheiden.<br />

Ich b<strong>in</strong> de<strong>in</strong>, weil du de<strong>in</strong> Leben<br />

Und de<strong>in</strong> Blut mir zugut<br />

In den Tod gegeben.<br />

Du bist me<strong>in</strong>, weil ich dich fasse,<br />

Und dich nicht, o me<strong>in</strong> Licht,<br />

Aus dem Herzen lasse.<br />

Lass mich, lass mich h<strong>in</strong>gelangen,<br />

Da du mich und ich dich<br />

Lieblich werd umfangen.<br />

Jesaja, Vers 41, 10 und 43, 1; Choral //<br />

P. Gerhardt (Berl<strong>in</strong> 1653)<br />

»Komm, Jesu, komm«<br />

BWV 229<br />

Drum schließ ich mich <strong>in</strong> de<strong>in</strong>e Hände<br />

Und sage, Welt, zu guter Nacht!<br />

Eilt gleich me<strong>in</strong> Lebenslauf zu Ende,<br />

Ist doch der Geist wohl angebracht.<br />

Er soll bei se<strong>in</strong>em Schöpfer schweben,<br />

Weil Jesus ist und bleibt<br />

der wahre Weg zum Leben.<br />

P. Thymich (Leipzig 1684)<br />

»Lobet den Herrn, alle Heiden«<br />

BWV 230<br />

Lobet den Herrn, alle Heiden, und preiset ihn,<br />

alle Völker! Denn se<strong>in</strong>e Gnade und Wahrheit<br />

waltet über uns <strong>in</strong> Ewigkeit. Alleluja.<br />

117. Psalm<br />

<strong>»Bach</strong> <strong>in</strong> (E) <strong>Motion«</strong> zeigt nicht<br />

nur Bachs musikalische Genialität,<br />

sondern auch die Kraft, die <strong>in</strong> der<br />

Verschmelzung verschiedener<br />

Kunstformen liegt.<br />

Bernadette Bickel // Sopranist<strong>in</strong><br />

Komm, Jesu, komm, me<strong>in</strong> Leib ist müde,<br />

Die Kraft verschw<strong>in</strong>dt je mehr und mehr,<br />

Ich sehne mich nach de<strong>in</strong>em Friede;<br />

Der saure Weg wird mir zu schwer!<br />

Komm, ich will mich dir ergeben;<br />

Du bist der rechte Weg,<br />

die Wahrheit und das Leben.


Reg<strong>in</strong>a Rülcker // Großmutter e<strong>in</strong>es Chormitgliedes<br />

Brief an den <strong>Landesjugendchor</strong>, Dresden 2023<br />

»Fürchte Dich nicht! ICH b<strong>in</strong> bei Dir!«, so kl<strong>in</strong>gt es noch nach <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Ohren, lange nach<br />

dem Hören dieser wunderbaren Musik. Dabei habe ich und haben wir alle wohl viele<br />

Gründe, uns zu fürchten, die Jungen kaum weniger als die Alten. Kriege und viele Arten<br />

von Krisen mit Bränden und Überschwemmungen sowie das Schw<strong>in</strong>den von Gesundheit<br />

und Mobilität. Je älter und dünnhäutiger ich werde, desto stärker fühle ich Wogen der<br />

Angst auf mich zurollen. Und nun diese Motetten von J. S. Bach – wie e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich wird<br />

es mir achtstimmig <strong>in</strong>s Ohr und <strong>in</strong>s Herz gerufen:<br />

»Fürchte dich nicht!<br />

ICH b<strong>in</strong> bei Dir, ICH b<strong>in</strong> DEIN GOTT!<br />

ICH stärke Dich, ICH helfe Dir auch!«<br />

Kann das denn wahr se<strong>in</strong>? Ist ER denn e<strong>in</strong>e reale Wirklichkeit, dieser »ICH, dieser Gott,<br />

von dem Ihr da s<strong>in</strong>gt?« Oder ist dieses Konzert eben Pflege ehrwürdigen überkommenen<br />

Kulturgutes? Im Laufe me<strong>in</strong>es Lebens habe ich den festen Glauben gewonnen: dieser<br />

Gott, den Se<strong>in</strong> Menschensohn Jesus »Abba« nennt – das heißt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Muttersprache<br />

soviel wie »Vati, Papa« – ist e<strong>in</strong>e Wirklichkeit über aller Wirklichkeit. Wir verdanken IHM<br />

unser Leben und was aus uns geworden ist. Und ER lädt uns e<strong>in</strong>, unseren Lebensweg<br />

zu gehen mit IHM, <strong>in</strong> Se<strong>in</strong>er liebevollen Gegenwart. Dabei wünscht ER sich sehnlichst,<br />

dass wir IHM Se<strong>in</strong>e Liebe glauben und IHM zutrauen, dass ER unser Bestes im S<strong>in</strong>n hat.<br />

IHM liegt ganz sehr an e<strong>in</strong>er Herzensbeziehung zu jeder und jedem von uns als Se<strong>in</strong>e<br />

geliebten Töchter und Söhne. So sehe ich diese packend vertonten Texte als E<strong>in</strong>ladung<br />

an uns Sänger sowie Hörer, <strong>in</strong> der es heißt:<br />

»ICH habe Dich bei De<strong>in</strong>em Namen gerufen, Du bist me<strong>in</strong>!«<br />

Das ist nicht im S<strong>in</strong>ne von Besitzen geme<strong>in</strong>t, sondern so spricht e<strong>in</strong> Liebender! In all den<br />

Jahrhunderten vor uns, zu allen guten und bösen Zeiten haben Menschen geantwortet<br />

auf diese liebevolle E<strong>in</strong>ladung, zum Beispiel so:<br />

»GOTT, Nimm Dich auch ferner unser an, denn ohne Dich ist nichts<br />

getan mit allen unsern Sachen.«<br />

»Und sei DU unser Schirm und Licht!«<br />

»Ja, wohl dem, der sich nur steif und fest auf DICH und De<strong>in</strong>e Huld<br />

verlässt!«


23 Brief an den <strong>Landesjugendchor</strong><br />

Die Bach-Motetten decken<br />

e<strong>in</strong>e Bandbreite von Emotionen ab:<br />

Lebensfreude, Sehnsucht, Trauer.<br />

Clara Bödecker // Altist<strong>in</strong><br />

Auch <strong>in</strong> früheren Zeiten wurden die Menschen von Kriegen , von Not und Mangel geplagt<br />

und geschüttelt, denn die Menschheit trägt schon immer schwer an den Folgen<br />

von Schuld , Fehlverhalten und Versagen. Dennoch haben immer wieder Menschen<br />

ihren Blick weg vom Elend und ihr Gebet und ihren Blick h<strong>in</strong> zu DEM gewandt, der Se<strong>in</strong>e<br />

Nähe und Hilfe fest zusagt – tagtäglich neu. Und sie haben es fast trotzig bekannt und<br />

dann auch erfahren und gesungen, bis zum heutigen Tag:<br />

»Tobe, Welt, und spr<strong>in</strong>ge! Ich steh‘ hier und s<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> gar sich’rer Ruh!<br />

GOTTES Macht hält mich <strong>in</strong> Acht.«<br />

»Unter De<strong>in</strong>em Schirmen b<strong>in</strong> ich vor den Stürmen aller Fe<strong>in</strong>de frei …<br />

Mir steht JESUS bei!«<br />

Und all dies beängstigende Auf und Ab der Weltgeschichte kann und wird »mich nicht<br />

von Jesus scheiden« diesem e<strong>in</strong>zigartigen Sohn Gottes und unserem Menschenbruder,<br />

– im Gegenteil!, ich werde im Laufe me<strong>in</strong>es Lebens immer näher und fester mit IHM<br />

verbunden se<strong>in</strong>, der uns auch nach dem Sterben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e unvorstellbar herrliche Zukunft<br />

bei GOTT, unserm Vater im Himmel , führen wird. Darum dieser wunderbare Triumphgesang<br />

zum Schluss:<br />

»Weicht, ihr Trauergeister, denn me<strong>in</strong> Freudenmeister JESUS tritt here<strong>in</strong>! Denen,<br />

die GOTT lieben, muss auch ihr Betrüben lauter Zucker se<strong>in</strong>. Duld‘ ich schon hier<br />

Spott und Hohn, dennoch bist DU auch im Leide, JESU, me<strong>in</strong>e FREUDE!«<br />

Was für e<strong>in</strong> Geschenk ist diese Musik für uns alle! Ich b<strong>in</strong> herzlich dankbar dafür und<br />

für all die lieben Sänger<strong>in</strong>nen und Sänger und ihre Verantwortlichen, für ihre Zeit und<br />

Kraft, Konzentration und alles Herzblut, das Sie jetzt <strong>in</strong> diese wunderbaren Konzerte<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geben! Möge reicher Segen davon auf alle Hörenden kommen und mögen Sie<br />

alle durch Ihr Engagement im Herzen bereichert und gesegnet werden, jetzt und auch<br />

für alle Projekte, die <strong>in</strong> Zukunft angedacht und realisiert werden! Dazu erbitte ich Ihnen<br />

allen Gottes Geist und gutes Gel<strong>in</strong>gen!


Glückwünsche<br />

25 Glückwünsche<br />

ehemaliger Chormitglieder zum Jubiläum<br />

»<strong>15</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong>«<br />

Maria Hedwig // 2008 bis 2020<br />

Über e<strong>in</strong>e Dekade hat der LJC mich geprägt und damit länger als jede romantische<br />

Beziehung. Musikgeschmack, Studienwahl, Freundschaften – me<strong>in</strong>e Zwanziger waren<br />

eng durchwoben vom E<strong>in</strong>fluss des Chors und me<strong>in</strong>e Biographie hat er nachhaltig <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e musikalische Richtung gelenkt. Und nicht nur me<strong>in</strong>e: Immer wieder freue ich mich<br />

staunend, wie viele ehemalige LJCler jetzt auf Opern- und Konzertbühnen stehen oder<br />

s<strong>in</strong>gend vor Schulklassen. Der LJC ebnet uns den Weg <strong>in</strong> die professionelle Musik und<br />

ist als Talentschmiede genauso wertvoll wie als Ort, an dem überhaupt erst Inspiration<br />

und Selbstvertrauen <strong>in</strong> die eigenen musikalischen Fähigkeiten sprießen kann.<br />

Für viele junge Menschen bietet der Chor – genau wie für mich – e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartige<br />

Möglichkeit, auf diesem hohen Niveau so vielfältiges Programm zu s<strong>in</strong>gen. Ich b<strong>in</strong> sehr<br />

froh, dass der LJC sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Vielseitigkeit und Vielschichtigkeit immer weiterentwickelt<br />

und immer fernere Horizonte ansteuert. Als wir das erste Mal e<strong>in</strong> chors<strong>in</strong>fonisches<br />

Projekt realisiert haben, war das e<strong>in</strong>e riesige Bereicherung, genau wie die erste Chorreise<br />

<strong>in</strong>s Ausland. Nun kommt auch noch Tanz h<strong>in</strong>zu und ich f<strong>in</strong>de es toll, dass ihr weiterh<strong>in</strong> so<br />

viel experimentiert! Gespannt werde ich verfolgen, was ihr euch fürs nächste Jubiläum<br />

e<strong>in</strong>fallen lasst. Alles Liebe, liebster LJC! Eure Mary<br />

Elisabeth Mücksch // 2011 bis 2019 & Anna Hirschmann // 20<strong>15</strong> bis 2021<br />

Elisabeth: Dass ich heute das S<strong>in</strong>gen beruflich betreibe, habe ich zu e<strong>in</strong>em wirklich großen<br />

Teil dem LJC zu verdanken. Er war für mich lange musikalische Heimat, e<strong>in</strong> Ort zum<br />

Wachsen und zum Ausprobieren, um letztendlich eigene musikalische Wege zu gehen.<br />

Lieber Ron, danke für de<strong>in</strong>e Unterstützung und de<strong>in</strong> Vertrauen <strong>in</strong> mich. Danke für eure<br />

Geme<strong>in</strong>schaft und alles Gute zum Geburtstag, lieber LJC!<br />

Anna: (Ihr Lieben,) Ich hatte e<strong>in</strong>e so großartige, musikalisch und menschlich lehrreiche<br />

Zeit im LJC. Danke an alle, die dazu beigetragen haben. Manchmal werde ich noch<br />

richtig nostalgisch beim Gedanken an all die schönen und mitunter sehr fordernden<br />

Erlebnisse <strong>in</strong> und zwischen Proben und Konzerten.<br />

(Da es uns die meiste Zeit nur im Doppelpack gab, und) Da wir unsere langjährige<br />

Freundschaft unter anderem dem Chor zu verdanken haben, gratulieren wir dem LJC<br />

auch zusammen zu <strong>15</strong> <strong>Jahre</strong>n Musik, Geme<strong>in</strong>schaft und Erwachsenwerden. Auf die<br />

nächsten <strong>15</strong> <strong>Jahre</strong>!


Michaela Günold // 2012 bis 2018<br />

Als ich vor fünf <strong>Jahre</strong>n den <strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong> verließ, g<strong>in</strong>g für mich e<strong>in</strong> wichtiger<br />

Abschnitt zu Ende. Auch heute denke ich noch gern an die Zeit zurück, <strong>in</strong> der ich so e<strong>in</strong>ige<br />

liebe Menschen kennengelernt habe und <strong>in</strong> der ich zahlreiche spannende Konzerte und<br />

Probenphasen erleben durfte. Ich b<strong>in</strong> sehr dankbar für die tolle Zeit und freue mich sehr<br />

darüber, welche tolle Entwicklung der Chor im Laufe der Zeit gemacht hat. Der <strong>Landesjugendchor</strong><br />

<strong>Sachsen</strong> war immer e<strong>in</strong> großes Geschenk für mich und darum verfolge ich<br />

die Arbeit des Chores auch heute noch sehr gern und wenn es sich anbietet, schaue ich<br />

natürlich auch bei dem e<strong>in</strong>en oder anderen Konzert vorbei.<br />

Paul Kmetsch // 2010 bis 2016<br />

<strong>15</strong> <strong>Jahre</strong> LJC - Wahns<strong>in</strong>n! Von denen habe ich immerh<strong>in</strong> sechs ganz aktiv miterlebt und<br />

mitgestaltet, und die s<strong>in</strong>d mir auch noch ziemlich gut <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung geblieben. Von me<strong>in</strong>em<br />

ersten Mal im Tenor über bewegte Tage <strong>in</strong> „Ardi Rundt“ (DJH Rudi Arndt Dresden),<br />

me<strong>in</strong>er allerersten CD-Aufnahme, Analog 2.0 bei schlechter Netzabdeckung, Asterix<br />

<strong>in</strong> Straßburg, Orangenschalen und Matratzenburgen <strong>in</strong> Speyer, e<strong>in</strong>er bleibenden Spur<br />

am Rostocker Markt, von Fischfrikadellen und Ostseesand bis h<strong>in</strong> zur Chorleitersuche.<br />

Und ganz nebenbei gab es noch unzählige Konzerte, Aufenthalte <strong>in</strong> diversen Jugendherbergen,<br />

spannende Reisen, wunderbare Chorliteratur und geselligste Abende mit<br />

wildfremden sehr <strong>in</strong>dividuellen jungen Menschen, die zu Freunden wurden, weil wir<br />

alle getragen von der Musik zu e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>geschworenen Geme<strong>in</strong>schaft gewachsen s<strong>in</strong>d.<br />

Ohne den LJC wäre ich vermutlich nicht der Mensch geworden, der 2016 den Chor<br />

verlassen hat, denn die Zeit dort war <strong>in</strong>tensiv und sehr prägend, sowohl musikalisch<br />

als auch menschlich. Ich habe unheimlich viel gelernt und blicke mit freudigem Blick<br />

zurück auf diese verrückte Zeit und b<strong>in</strong> dankbar für all die Möglichkeiten, die mir der<br />

LJC geboten hat. Mit diesen Er<strong>in</strong>nerungen und Erfahrungen im Gepäck kann ich dem<br />

LJC nur alles erdenklich Gute für die nächsten <strong>15</strong> <strong>Jahre</strong> und darüber h<strong>in</strong>aus wünschen,<br />

und gratuliere mit großer Freude zum Jubiläum!<br />

Das Projekt ermöglicht es uns, Bachs Motetten<br />

auf e<strong>in</strong>e vollkommen neue Art zu erleben und<br />

sie mit anderen zu teilen.<br />

Max Börner // Bass


E<strong>in</strong>drücke<br />

27 E<strong>in</strong>drücke<br />

aktiver Chormitglieder zum Jubiläumsprojekt <strong>»Bach</strong> <strong>in</strong> (E) <strong>Motion«</strong><br />

Joseph<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>ckh // Altist<strong>in</strong><br />

Das Aufe<strong>in</strong>ander-Zugehen, das sich Wieder-Abwenden, Zögern und buchstäblich vor<br />

Freude tanzen – mich fasz<strong>in</strong>iert, wie die Tänzer*<strong>in</strong>nen Bachs Musik sichtbar machen.<br />

Ich habe die Motetten schon oft gesungen und entdecke trotzdem, auch durch den Tanz,<br />

<strong>in</strong> jeder Probe und jedem Konzert neue Facetten und nehme die Musik anders wahr.<br />

Marlen Schumann // Tänzer<strong>in</strong><br />

Als Tänzer<strong>in</strong> f<strong>in</strong>de ich die Aufführungsorte, also die Kirchen, sehr spannend. Die Weite<br />

und Höhe des Raumes im Zusammenhang mit den Stimmen des Chores eröffnen mir<br />

<strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Tanz e<strong>in</strong> neues Raumgefühl, welches me<strong>in</strong>e Bewegungen und Qualitäten<br />

bee<strong>in</strong>flusst. Zudem f<strong>in</strong>de ich den Dialog zwischen Stimme und Bewegung, mit dem<br />

wichtigen Dazwischen des Dirigenten, sehr <strong>in</strong>spirierend.<br />

Nathanael Vorwergk // Tenor<br />

Die Bachmotetten s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> absoluter Höhepunkt der geistlichen Chormusik und der<br />

Kirchenmusik selbst. Für mich s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong> unglaublich lebendiger Ausdruck von Glaube,<br />

Gottvertrauen und e<strong>in</strong>er Beziehung zu Gott. Johann Sebastian Bach hat diese se<strong>in</strong>e<br />

Überzeugungen unnachahmlich <strong>in</strong> Musik umgewandelt, e<strong>in</strong>e jede Botschaft wird durch<br />

die Musik selbst ausgedeutet, vermittelt und durch die Musik auch emotional erlebbar.<br />

Deshalb ist es e<strong>in</strong> großes Geschenk, diese Werke aufführen zu können und sich mit<br />

jedem Stück aufs Neue den Botschaften und damit verknüpften Emotionen auf den<br />

Grund zu gehen.<br />

Philipp Petter // Bass<br />

Was ist der Unterschied zwischen Musik und Tanz?<br />

Als Chorsänger würden wir oft am liebsten ausgelassen zur Musik tanzen. Und als<br />

Tänzer kräftig mits<strong>in</strong>gen - Johann Sebastian Bachs aufgeladene, mitreißende Motetten<br />

bieten den besten Anlass dazu. Der Übergang zwischen Musik und Tanz ist nahtlos: Zum<br />

Jubiläums-Projekt „Bach <strong>in</strong> (E)motion“ s<strong>in</strong>d Publikum, Musiker*<strong>in</strong>nen und Tänzer*<strong>in</strong>nen<br />

auf derselben Wellenlänge - das ist e<strong>in</strong> atemberaubendes Gefühl von Geme<strong>in</strong>schaft<br />

und Freundschaft unter Menschen, egal wie alt, egal woher, und egal ob Künstler oder<br />

Publikum, vere<strong>in</strong>t <strong>in</strong> der niveauvollen Musik Bachs.<br />

Zum <strong>15</strong>-jährigen Jubiläum des LJC <strong>Sachsen</strong> s<strong>in</strong>d die Bach-Motetten das ideale<br />

Programm: Festlich, anspruchsvoll und energiegeladen! Ich freue mich sehr auf das<br />

Projekt und alle Folgenden.


Helena Ernst // Altist<strong>in</strong><br />

Ich b<strong>in</strong> sehr dankbar, Teil dieses Projektes se<strong>in</strong> zu dürfen. Die Motetten von Bach be<strong>in</strong>halten<br />

so viel Intimität, Ausdruckskraft und berühren mich wie wenige andere Werke<br />

der klassischen Musik. Sie werden mich me<strong>in</strong> Leben lang begleiten und ich freue mich,<br />

die Arbeit, die wir als Chor das ganze Jahr lang <strong>in</strong>vestiert haben, <strong>in</strong> den Jubiläumskonzerten<br />

zu teilen.<br />

Franz Krumbiegel // Tenor<br />

Für mich ist der Chor geprägt durch die lieben Menschen, die aus verschiedenen<br />

Berufen, Ausbildungen und Studiengängen e<strong>in</strong> buntes Gesamtbild ergeben. Es gibt<br />

meist viele kostbare musikalische Momente, ob <strong>in</strong> Proben oder Konzerten, für die man<br />

die Musik liebt. Und noch schöner ist es natürlich, wenn neben dir noch e<strong>in</strong>*e Freund*<strong>in</strong><br />

die passende Gegenstimme s<strong>in</strong>gt.<br />

Es ist me<strong>in</strong> letztes Projekt im LJC. Umso mehr freue ich mich, dass wir mit den Bach-<br />

Motetten Musik s<strong>in</strong>gen werden, die e<strong>in</strong>e unfassbare Lebendigkeit ausdrückt, die man<br />

e<strong>in</strong>fach nur genießen kann und die e<strong>in</strong>en spüren lässt, wie unmittelbar sich Musik auf<br />

das Gemüt legt. Im positiven S<strong>in</strong>ne.<br />

Max Börner // Bass<br />

Das Projekt „Bach <strong>in</strong> (E)Motion“ hat für mich e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung, da ich mit Bachs<br />

Musik, <strong>in</strong>sbesondere se<strong>in</strong>en Motetten, aufgewachsen b<strong>in</strong>. Die emotionale Tiefe dieser<br />

Musik, komb<strong>in</strong>iert mit tänzerischen Elementen, schafft e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartige Symbiose. Somit<br />

ermöglicht uns das Projekt, Bachs Motetten auf e<strong>in</strong>e vollkommen neue Art zu erleben<br />

und sie mit anderen zu teilen.<br />

Das Jubiläumsprojekt ist für mich zusätzlich besonders, da es me<strong>in</strong>e letzte Konzertphase<br />

mit dem LJC se<strong>in</strong> wird. In den vergangenen sechs <strong>Jahre</strong>n habe ich außergewöhnliche<br />

musikalische Momente mit wunderbaren Menschen teilen dürfen und dafür b<strong>in</strong><br />

ich sehr dankbar. Die Vorfreude ist riesig, denn ich weiß, dass Bachs Motetten e<strong>in</strong>en<br />

unvergesslichen Schlusspunkt für diese besondere Zeit setzen werden.<br />

Greta Zschorlich // Sopranist<strong>in</strong><br />

Es macht unglaublich Spaß, mit dem LJC an den Fe<strong>in</strong>heiten der Stücke zu feilen und ist<br />

gleichzeitig e<strong>in</strong> enormer Gew<strong>in</strong>n für jeden, der noch nie zuvor an den Bach-Motetten<br />

gearbeitet hat. Es ist bemerkenswert, wie sehr der Chor <strong>in</strong> Vorbereitung auf das Jubiläum<br />

an diesem Werk schon gewachsen ist und immer weiterwächst.


Förderung<br />

Gründung des Fördervere<strong>in</strong>s <strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

Ehemalige und aktive Chormitglieder sowie Freunde und Förderer gründen an diesem<br />

Jubiläumswochenende den Fördervere<strong>in</strong> des <strong>Landesjugendchor</strong>es <strong>Sachsen</strong>. Dieser<br />

soll zukünftig geme<strong>in</strong>sam mit dem Träger des <strong>Landesjugendchor</strong>es – dem Sächsischen<br />

Chorverband e. V. – die Arbeit des sächsischen Auswahlensembles auf e<strong>in</strong> sicheres<br />

Fundament stellen sowie f<strong>in</strong>anziell und organisatorisch unterstützen. Der Fördervere<strong>in</strong><br />

erfüllt den Zweck, e<strong>in</strong>es der größten chorischen Nachwuchsprojekte des Freistaats<br />

weiter auszubauen und es zu etablieren, um sachsenweit wirksam werden zu können.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus soll e<strong>in</strong> Alumni-Netzwerk des <strong>Landesjugendchor</strong>es <strong>Sachsen</strong> aufgebaut<br />

werden, um diesen Zweck zu erfüllen. Die Gründungsveranstaltung f<strong>in</strong>det am Sonntag,<br />

29. Oktober 2023, 13 Uhr, im Geme<strong>in</strong>desaal der Kreuzkirche (Rudolf-Mauersberger-Saal,<br />

gegenüber Kreuzkirche) statt.<br />

Unter http://foerdervere<strong>in</strong>.ljc-sachsen.de<br />

können Sie sich zukünftig (<strong>in</strong> ca. 2 bis 3 Wochen) über die Gründungsversammlung,<br />

die Satzung, die Mitgliedschaft oder die Möglichkeit, f<strong>in</strong>anziell und organisatorisch<br />

zu unterstützen, <strong>in</strong>formieren.<br />

Ihre Fragen, Ideen oder Anmerkungen können Sie gern per<br />

Mail an <strong>in</strong>fo@foerdervere<strong>in</strong>.ljc-sachsen.de<br />

schicken. Da sich der Vere<strong>in</strong> <strong>in</strong> Gründung bef<strong>in</strong>det,<br />

bitten wir herzlich um Verständnis, sollte sich die Antwort etwas verzögern.<br />

Zum Jubiläums-Projekt <strong>»Bach</strong> <strong>in</strong><br />

(E) <strong>Motion«</strong> s<strong>in</strong>d Publikum, Musiker<br />

und T änzer auf derselben Wellenlänge<br />

– vere<strong>in</strong>t <strong>in</strong> der Musik Bachs.<br />

Philipp Petter // Bass


Nachwuchs<br />

Wir suchen dich!<br />

Du bist von Herzen Chorsänger- und sänger<strong>in</strong> und liebst a-cappella-Musik auf hohem<br />

Niveau? Du hast Spaß daran, mit Gleichaltrigen und Gleichges<strong>in</strong>nten quer durch <strong>Sachsen</strong><br />

zu reisen und <strong>in</strong> den Jugendherbergen des Freistaates e<strong>in</strong> anspruchsvolles Chorprogramm<br />

zu erarbeiten? Du hast Interesse daran, mit De<strong>in</strong>em Können e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigartigen Klangkörper<br />

mitzuformen und mit De<strong>in</strong>er Stimme Teil e<strong>in</strong>es der besten Auswahlensembles<br />

Deutschlands zu se<strong>in</strong>?<br />

Dann zögere nicht lange und melde Dich bei uns an!<br />

Unter folgendem L<strong>in</strong>k kannst Du Dich registrieren:<br />

http://neu.ljc-sachsen.de.<br />

Was s<strong>in</strong>d die Voraussetzungen für den <strong>Landesjugendchor</strong>?<br />

Du gehst zur Schule, studierst, arbeitest oder wohnst im Freistaat <strong>Sachsen</strong> und bist nicht<br />

jünger als <strong>15</strong>, aber auch nicht älter als 27 <strong>Jahre</strong>. Du solltest bereits über e<strong>in</strong>e mehrjährige<br />

Chorerfahrung verfügen. Gern ergänzen wir mit unserem Angebot die kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Arbeit De<strong>in</strong>es Heimatchores. Dabei ist für uns regelmäßige Stimmbildung e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Voraussetzung. Du solltest bereit se<strong>in</strong>, die sechs Projektphasen im Jahr (zumeist Wochenenden,<br />

zweimal im Jahr e<strong>in</strong>e Arbeitsphase über 5 Tage) zu ermöglichen. Kont<strong>in</strong>uität ist<br />

für uns der Schlüssel zum Erfolg und die Grundlage für die musikalische und menschliche<br />

Qualität des <strong>Landesjugendchor</strong>es <strong>Sachsen</strong>.<br />

Was bieten wir?<br />

Anspruchsvolle Chormusik und Probenarbeit auf hohem Niveau. Die Leitung, Stimmbildung,<br />

Assistenz und Organisation liegen <strong>in</strong> professioneller Hand. Besondere Konzerterlebnisse<br />

führen das Auswahlensemble an die verschiedensten Aufführungsorte – sowohl <strong>in</strong> die<br />

traditionellen Kulturzentren als auch <strong>in</strong> die Kirchen der Kle<strong>in</strong>städte <strong>Sachsen</strong>s. Festivals<br />

und Konzertreisen ergänzen das Profil des <strong>Landesjugendchor</strong>es. Die Freude am geme<strong>in</strong>samen<br />

S<strong>in</strong>gen, unvergessliche Klangerlebnisse und e<strong>in</strong>e herzliche Geme<strong>in</strong>schaft<br />

stehen im Mittelpunkt der alljährlichen Projektphasen <strong>in</strong> den sächsischen Herbergen.<br />

Was muss ich vorbereiten?<br />

» e<strong>in</strong> begleitetes Sololied // kle<strong>in</strong>e Arie (Ariette) oder ähnliches [max. 3 – 5 m<strong>in</strong>.]<br />

» e<strong>in</strong> unbegleitetes Volkslied (max. 2 Strophen)<br />

» und die vorgegebenen Ausschnitte aus 3 Chorwerken


33 Nachwuchs<br />

H<strong>in</strong>weise für Interessent*<strong>in</strong>nen<br />

Der <strong>Landesjugendchor</strong> veranstaltet regelmäßig Vors<strong>in</strong>gen zur Aufnahme <strong>in</strong> den <strong>Landesjugendchor</strong>.<br />

Die Vors<strong>in</strong>gen f<strong>in</strong>den zumeist zentral statt. Der <strong>Landesjugendchor</strong> unterhält<br />

e<strong>in</strong> Netzwerk an Gesangspädagog*<strong>in</strong>nen im gesamten Freistaat. Sollte das zentrale<br />

Vors<strong>in</strong>gen nicht wahrgenommen werden können, vermitteln wir gern Vors<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> den<br />

verschiedenen Regionen des Freistaates.<br />

Nach der Registrierung unter http://neu.ljc-sachsen.de nehmen wir Kontakt auf und<br />

<strong>in</strong>formieren über Ablauf und Inhalte des Vors<strong>in</strong>gens.<br />

Bach bewegt und<br />

(be)schw<strong>in</strong>gt – beim Hören<br />

und Musizieren! Der Tanz<br />

erweitert dieses Erlebnis<br />

um e<strong>in</strong>e visuelle Dimension.<br />

Felix L<strong>in</strong>gath // Tenor


Ausführende<br />

Rodolfo Piazza Pfitscher da Silva // Tanz<br />

Rodolfo Piazza Pfitscher da Silva, geboren <strong>in</strong> São Paulo,<br />

absolvierte se<strong>in</strong>e Tanzausbildung <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und wirkt seit<br />

2011 <strong>in</strong> zahlreichen Produktionen als Tanzschaffender mit.<br />

Er arbeitet unter anderen mit Ir<strong>in</strong>a Pauls (LE) und HART-<br />

MANNMUELLER (DÜ) zusammen und kollaborierte mit<br />

dem Orchester im Treppenhaus, Phantasm Viol, Amarcord,<br />

dem AuditivVokal, sowie der Semperoper Dresden, der<br />

Staatsoper und der komischen Oper <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />

rodolfopiazza.com<br />

Marlen Schumann // Tanz<br />

Marlen Schumann arbeitet im Feld des Zeitgenössischen<br />

Tanzes als T änzer<strong>in</strong>, Choreograph<strong>in</strong> und Tanzvermittler<strong>in</strong>,<br />

vor allem <strong>in</strong> Leipzig, mit verschiedenen Partnern zusammen.<br />

Sie studierte an der Palucca Hochschule für Tanz Tanzpädagogik<br />

(2002–2006) und Zeitgenössischen Tanz mit dem<br />

Schwerpunkt Choreographie (2006–2008) an der ArtEZ<br />

Dansacademie <strong>in</strong> Arnhem, Niederlande. Mit der Choreograph<strong>in</strong><br />

Ir<strong>in</strong>a Pauls verb<strong>in</strong>det sie e<strong>in</strong>e bereits jahrelange<br />

Zusammenarbeit für verschiedene tänzerische Projekte. So<br />

tanzte sie <strong>in</strong> den Stücken »Labora« (2019)»shift.change/<br />

Schichtwechsel« (2020) und »Fac<strong>in</strong>g zero and one« (2021).<br />

Für das Tanzlabor Leipzig entwirft sie Ausbildungskonzepte<br />

im Bereich des mixed-abled-Tanzes und ist sowohl<br />

als Choreograph<strong>in</strong> (aktuelles Stück KLARE || KANTE) und<br />

Dozent<strong>in</strong> tätig. Neben dem künstlerischen Aspekt im Tanz<br />

engagiert sie sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bundesweiten Netzwerk für<br />

die Tanzgesundheit und präventive Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmethoden.<br />

An der Tanzcompany der Landesbühnen <strong>Sachsen</strong> ist sie<br />

für das regelmäßige Athletiktra<strong>in</strong><strong>in</strong>g der T änzer:<strong>in</strong>nen<br />

verantwortlich.<br />

marlenschumann.de


35 Ausführende<br />

Eva Thielken // Tanz<br />

Eva Thielken wurde 1988 <strong>in</strong> Erfurt geboren. Während ihrer<br />

Ausbildung zur Tanzpädagog<strong>in</strong> <strong>in</strong> Hamburg arbeitete sie<br />

u.a. mit Fiona Gordon, Johnny Lloyd und Nicole Krüger<br />

zusammen. Es folgte e<strong>in</strong> Studium im Bühnentanz an der<br />

Folkwang Universität der Künste <strong>in</strong> Essen. Dort tanzte<br />

sie <strong>in</strong> Choreographien von Urs Dietrich, Leandro Kees,<br />

Felix Bürkle und Fote<strong>in</strong>i Papadopoulou. Seit 2014 lebt sie<br />

<strong>in</strong> Leipzig und arbeitet als freischaffende T änzer<strong>in</strong> u.a. mit<br />

Ester Ambros<strong>in</strong>o, Ir<strong>in</strong>a Pauls und Theater Titanick sowie als<br />

Pädagog<strong>in</strong> und Choreograph<strong>in</strong> am Leipziger Tanztheater.<br />

leipzigertanztheater.de<br />

Ir<strong>in</strong>a Pauls // Choreografie<br />

Ir<strong>in</strong>a Pauls lebt als freischaffende Choreograf<strong>in</strong> und Regisseur<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> Leipzig. Ihr Werk umfasst etwa 90 eigene Stücke<br />

im Bereich TanzTheater, Site-Specific Performance sowie<br />

Arbeiten im Musiktheater und im Schauspiel. Nach ihrem<br />

ersten Engagement als Ballettdirektor<strong>in</strong> am Landestheater<br />

Altenburg gründete sie 1990 das TanzTheater am<br />

Schauspiel Leipzig. Nach dessen Schließung folgte 1998<br />

ihr Wechsel an Theater im Westen Deutschlands, was e<strong>in</strong>e<br />

zunehmende Internationalisierung ihrer Arbeitsorte und<br />

Arbeitspartner mit sich brachte. Seit 2007 lebt Pauls wieder<br />

<strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>. Die konkreten Umbrüche spiegeln sich <strong>in</strong> ihren<br />

Stücken wider. Pauls drängt es mehr und mehr aus den<br />

Theaterhäusern heraus. Das ortsspezifische künstlerische<br />

Reagieren auf (Industrie)Landschaften gew<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> ihrer<br />

künstlerischen Arbeit Gewicht. In verschiedenen Formen<br />

der Interaktion mit Publikum befasst sie sich mit der Vermittlung<br />

von Körperwissen. Ihr besonderes Interesse gilt<br />

Inszenierungen der Synthese von Tanz, Musik und Sprache,<br />

die u.a. für die Gruppe »DasCollectif« <strong>in</strong> Wien entstehen.<br />

ir<strong>in</strong>apauls.de


<strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

Der <strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong> vere<strong>in</strong>t unter dem Dach des Sächsischen Chorverbandes<br />

junge, musikbegeisterte Sänger<strong>in</strong>nen und Sänger im Alter von <strong>15</strong> und 27 <strong>Jahre</strong>n aus<br />

allenTeilen <strong>Sachsen</strong>s. Große dynamische und musikalische Bandbreite, e<strong>in</strong> abwechslungsreiches<br />

Repertoire sowie – so die Presse – " e<strong>in</strong>zigartiger, unverwechselbarer<br />

Klangs<strong>in</strong>n" s<strong>in</strong>d Markenzeichen des Auswahl-Ensembles. Der Chor trifft sich zu bis zu<br />

sechs Projektphasen im Jahr (Wochenenden bzw. verlängerteWochenenden z. B. über<br />

Himmelfahrt), um ausgewählte a-cappella-Programme mit hohem Anspruch und unter<br />

professioneller Anleitung e<strong>in</strong>zustudieren und aufzuführen. E<strong>in</strong>e Projektphase im Jahr<br />

widmet sich der <strong>Landesjugendchor</strong> chors<strong>in</strong>fonischen Werken, die mit Kooperationspartnern<br />

aus ganz <strong>Sachsen</strong> realisiert werden. Konzertreisen <strong>in</strong>s In- und Ausland ergänzen<br />

das Spektrum des noch jungen Chores.<br />

Der 2008 von Marcus Friedrich gegründete Klangkörper nimmt neben se<strong>in</strong>em künstlerischen<br />

Anspruch auch e<strong>in</strong>en pädagogischen Auftrag wahr. Der <strong>Landesjugendchor</strong><br />

versteht sich als e<strong>in</strong> Botschafter des geme<strong>in</strong>schaftlichen S<strong>in</strong>gens und repräsentiert dies<br />

<strong>in</strong> Konzerten und auf Festivals. Seit 20<strong>15</strong> liegt die musikalische Leitung <strong>in</strong> den Händen<br />

von Ron-Dirk Entleutner.<br />

ljc-sachsen.de<br />

Die Motetten von Bach be<strong>in</strong>halten<br />

so viel Intimität, Ausdruckskraft und<br />

berühren mich wie wenige andere<br />

Werke der klassischen Musik.<br />

Helena Ernst // Altist<strong>in</strong>


37 Ausführende<br />

Ron-Dirk Entleutner // Musikalische Leitung<br />

Tief <strong>in</strong> der Musiktradition se<strong>in</strong>er Heimatstadt verwurzelt,<br />

zählt der ehemalige Thomaner Ron-Dirk Entleutner zu<br />

den <strong>in</strong>teressantesten Dirigentenpersönlichkeiten Leipzigs.<br />

Bereits während se<strong>in</strong>es Studiums an der Hochschule für<br />

Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy«, gründete<br />

er das Ensemble »amici musicae«, Chor & Orchester,<br />

Leipzig, mit dem er bis heute erfolgreich im In- und Ausland<br />

konzertiert. Zwei Schwerpunkte bestimmen se<strong>in</strong> musikalisches<br />

Schaffen: das Werk Johann Sebastian Bachs und<br />

selten aufgeführte Chors<strong>in</strong>fonik. Seit 2000 leitet er überaus<br />

erfolgreich das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester Leipzig, mit<br />

dem er mehrfacher Bundespreisträger ist. E<strong>in</strong> besonderes<br />

Augenmerk legt Ron-Dirk Entleutner auf die Ausbildung und<br />

Förderung junger Musiker<strong>in</strong>nen und Musiker. 2007 wurde<br />

er als Universitätsmusikdirektor nach Koblenz berufen<br />

und übernahm im Sommer 20<strong>15</strong> die Leitung des <strong>Landesjugendchor</strong>es<br />

<strong>Sachsen</strong>.<br />

entleutner.com


Ausführende<br />

SOPRAN<br />

Almuth Kreutz<br />

Berit We<strong>in</strong>gart<br />

Bernadette Bickel<br />

Carol<strong>in</strong>e Claßen<br />

Charlotte Korbmacher<br />

Greta Zschorlich<br />

Ida Janssen<br />

Johanna Wend<br />

Julia Willemsen<br />

Leoni Adler<br />

Ruth Herrmann<br />

ALT<br />

Christiane Dethloff<br />

Clara Bödeker<br />

Clara-Sophie Schlegel<br />

Hannah Schwarz<br />

Helena Ernst<br />

Henriette Prange<br />

Janne Wetzl<strong>in</strong>g<br />

Joseph<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>ckh<br />

Klara Schulze<br />

Laura Schokrowski<br />

Vanessa Hennig<br />

TENOR<br />

Felix L<strong>in</strong>gath<br />

Franz Krumbiegel<br />

Hannes Rauschelbach<br />

Lukas Zschorlich<br />

Maximilian Raschke<br />

Wilhelm Rendgen<br />

Pascal Leonhardt<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG<br />

Lukas Zschorlich //<br />

Assistenz<br />

Robert Vetter //<br />

Korrepetition<br />

Ron-Dirk Entleutner //<br />

Musikalische Leitung<br />

STIMMBILDNER*INNEN<br />

Eva Zeuner (Dresden)<br />

Inga Jäger (Leipzig)<br />

Matthias Schubotz (Leipzig)<br />

TEAM<br />

Ramona Meyn //<br />

Projektleiter<strong>in</strong><br />

Jost Nadolski //<br />

Projektassistent<br />

Mart<strong>in</strong> Türke //<br />

Projektkoord<strong>in</strong>ation, Technik


39 Besetzung Jubiläum<br />

BASS<br />

Carl-Benedikt Schlegel<br />

Eric Schölzel<br />

Jan Bucher<br />

Johann Rüdiger<br />

Konstant<strong>in</strong> Schmidt<br />

Max Börner<br />

Nelu Sprater<br />

Oskar Sasse<br />

Paul-Gideon Schulze<br />

Paul-Gregor Schlegel<br />

Philipp Petter<br />

Zacharias Krämer<br />

INSTRUMENTALIST*<br />

INNEN<br />

V<strong>in</strong>cent Geer //<br />

Viol<strong>in</strong>e I<br />

Georgiy Burkenya //<br />

Viol<strong>in</strong>e II<br />

David Geer //<br />

Viola<br />

Lea Alfaenger //<br />

Violoncello<br />

Wataru Uch<strong>in</strong>o //<br />

Oboe I<br />

Clara Bartolomäus //<br />

Oboe II<br />

Frédéric Balmes //<br />

Flöte<br />

Miriam Al-Ali //<br />

Fagott<br />

Marieke K<strong>in</strong>d //<br />

Kontrabass<br />

Robert Vetter //<br />

Cont<strong>in</strong>uo-Orgel<br />

TÄNZER*INNEN /<br />

CHOREOGRAFIE<br />

Eva Thielken //<br />

Tanz<br />

Marlen Schumann //<br />

Tanz<br />

Rodolfo Pfitscher da Silva //<br />

Tanz<br />

Ir<strong>in</strong>a Pauls //<br />

Choreografie


Impressum<br />

Bach <strong>in</strong> (E) Motion | Motetten & Tanz<br />

Festkonzerte »<strong>15</strong> <strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong>«<br />

Frauenkirche Meißen // Samstag // 28. Oktober 2023 // 19 Uhr<br />

Kreuzkirche Dresden (Festkonzert) // Sonntag // 29. Oktober 2023 // 19 Uhr<br />

Peterskirche Leipzig //Montag // 30. Oktober 2023 // 19.30 Uhr<br />

Freiberger Dom // Dienstag // 31. Oktober 2023 (Reformationstag) // 17 Uhr<br />

Tanz // Eva Thielken // Marlen Schumann // Rodolfo Pfitscher da Silva<br />

Choreografie // Ir<strong>in</strong>a Pauls<br />

Musikalische Leitung // Ron-Dirk Entleutner<br />

<strong>Landesjugendchor</strong> <strong>Sachsen</strong> //<br />

Instrumentalist*<strong>in</strong>nen aus den sächsischen<br />

Musikschulen, Musikhochschulen und Jugendorchestern<br />

www.ljc-sachsen.de<br />

<strong>in</strong>fo@ljc-sachsen.de<br />

Veranstalter //<br />

Sächsischer Chorverband e .V.<br />

Luise Neuhaus-Wartenberg (Präsident<strong>in</strong>)<br />

Moritzstraße 20<br />

09111 Chemnitz<br />

www.saechsischer-chorverband.de<br />

geschaeftsstelle@s-cv.de<br />

Technik //<br />

HI-FACTS<br />

Florian Sohr & Team<br />

Design //<br />

KNOPX Designbüro<br />

Steffen Knopek<br />

Königsbrücker Straße 43<br />

01099 Dresden<br />

www.knopx.de<br />

Bildnachweise //<br />

Seite 3: photothek.net/Sächsische Staatskanzlei<br />

Seite 4: Hanna-Kathar<strong>in</strong>a Totzke<br />

Seite 5: Laurence Chaperon<br />

Seite 6: anna.s., Dresden<br />

Seite 7: Mart<strong>in</strong> Förster<br />

Seite 8, 9, 10, 11, 19, 22/23, 24, 33, 36, 38/39: Wolfgang Schmidt<br />

Seite 34 oben: Christian Jankowski<br />

Seite 34 unten: Sabr<strong>in</strong>a Lieb<br />

Seite 35 oben: privat<br />

Seite 35 unten: Jana Milena Lippitz<br />

Seite 37 oben: Christian Schröder<br />

Seite 37 unten: Mart<strong>in</strong> Türke

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