13.11.2023 Aufrufe

STEP U5 Finishes Handbuch DE

Im Handbuch 5 zum STEP - Straw Building Training for European Professionals geht es um Lehmbau und Lehmputz im Strohballenbau, Kalkputze und hinterlüfttete (Holz) Fassaden für Strohballenhäuser..

Im Handbuch 5 zum STEP - Straw Building Training for European Professionals geht es um Lehmbau und Lehmputz im Strohballenbau, Kalkputze und hinterlüfttete (Holz) Fassaden für Strohballenhäuser..

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>U5</strong> – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)<br />

LERNEINHEIT S1 -TIPP<br />

<strong>U5</strong><br />

Putzaufbau (Lehm und Kalk)<br />

1 4<br />

003<br />

Putzregel von hart zu weich:<br />

Armierung ersetzt harten Grund<br />

Bei massiven, stabilen Untergründen gilt es, die alte Putzregel "von hart zu weich" zu<br />

beherzigen. Damit ist gemeint, dass ein Festigkeitsgefälle von der Wand zur<br />

Putzoberfläche hergestellt werden sollte, d.h. die oberen Putzlagen sollen stets<br />

weicher sein als ihr Untergrund, der Oberputz stets weicher als der Unterputz (oder<br />

genauso fest). Wird diese Regel nicht beachtet, kann es zu Spannungen zwischen<br />

den Putzlagen kommen, was die Haftung des Oberputzes am Unterputz gefährdet<br />

oder gar zum Abscheren des Putzes vom Untergrund führt.<br />

Ist jedoch der Putzgrund weicher und beweglicher als die Putzschicht, wie es bei<br />

wärmedämmendem Mauerwerk, Leichtlehm, Strohballen oder Wärmedämmstoffen<br />

der Fall ist, kann die alte Putzregel nicht mehr angewandt werden. Der Putz ist in<br />

diesem Fall sowohl den Bewegungen des wärmedämmenden Untergrunds, wenn<br />

auch in eingeschränktem Maße, als auch den Spannungen ausTemperatur- und<br />

Feuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt. Er kann entstehende Spannungen nicht an<br />

den Untergrund abgeben, da dieser zu weich ist. Somit muss er die Spannungen in<br />

sich selbst aufnehmen können. Der Putz "schwimmt" dann gewissermaßen auf dem<br />

"weichen" Untergrund. Der Oberputz wird vom Untergrund durch eine bewegliche<br />

und verformbare Zwischenschicht entkoppelt [Künzel, 2003, S. 58]. Diese Aufgabe<br />

übernimmt nun der Unterputz. Er wird "armiert", um Bewegungen aufnehmen zu<br />

können. Dies geschieht entweder durch einen faserhaltigen Putzmörtel oder durch<br />

das vollflächige Einlegen eines Gewebes (Flachs, Glasfaser, Jute).<br />

Quelle/Tipp: Irmela Romme, Uta Herz: Lehm- und Kalkputze (Ökobuch-Verlag, 2012)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!