Was sie so erfolgreich macht - Perlen der Wirtschaft
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UnSere region anzeige holcim SüddeUtSchland<br />
| Seite 1<br />
Verkehr: Auf Aufbau Ost<br />
muss Ausbau Südwest folgen<br />
Beitrag von Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner für das Baden-Württemberg<br />
Magazin zu „Umweltentlastung durch Schienentransport“<br />
Baden-Württemberg<br />
zählt zu den wirtschaftsstärkstenRegionen<br />
Europas. Große<br />
Industrieunternehmen, ein breit<br />
aufgestellter Mittelstand und eine<br />
Vielzahl kleinerer Betriebe bilden<br />
die Grundlage für das in Baden-<br />
Württemberg erreichte überdurchschnittlich<br />
hohe Wohl-<br />
standsniveau. Eine gut ausgebaute<br />
Verkehrsinfrastruktur ist<br />
dabei ein Herzstück einer pul<strong>sie</strong>renden<br />
<strong>Wirtschaft</strong>. Dazu gehören<br />
<strong>der</strong> Straßenverkehr eben<strong>so</strong><br />
wie <strong>der</strong> Schienenverkehr, die<br />
Binnenschifffahrt und auch <strong>der</strong><br />
Luftverkehr.<br />
In den vergangenen beiden Jahr-<br />
zehnten konnte allerdings <strong>der</strong><br />
Ausbau <strong>der</strong> Verkehrswege in Baden-Württemberg<br />
mit <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />
Entwicklung nicht<br />
Schritt halten. Auf den „Aufbau<br />
Ost“ muss deshalb nun ein<br />
„Ausbau Südwest“ folgen. Aktuellen<br />
Verkehrsprognosen zufolge<br />
muss nämlich in Baden-Würt-<br />
temberg in den kommenden<br />
Jahren mit einer weiteren Zunahme<br />
des Verkehrs gerechnet<br />
werden. Bis 2025 wird danach<br />
<strong>der</strong> Individualverkehr im Land<br />
um weitere 19 Prozent und <strong>der</strong><br />
Güterverkehr <strong>so</strong>gar um 69 Prozent<br />
weiter steigen.<br />
Dem Land ist es ein be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>es<br />
Anliegen, in <strong>der</strong> weiteren verkehrlichen<br />
Entwicklung auch den<br />
gestiegenen Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />
den Umwelt- und Klimaschutz<br />
Rechnung zu tragen. Dazu gilt<br />
es künftig die unterschiedlichen<br />
Verkehrsmittel gleichermaßen<br />
im Blick zu behalten und nicht<br />
einseitig auf einen Verkehrsträger<br />
allein wie etwa die Straße<br />
zu setzen. Vielmehr müssen die<br />
in allen Bereichen vorhandenen<br />
Potenziale ausgeschöpft und<br />
außerdem die Vernetzung <strong>der</strong><br />
verschiedenen Verkehrsträger<br />
weiter verbessert werden. Ein<br />
be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>es Augenmerk gilt dabei<br />
dem Gütertransport auf <strong>der</strong><br />
Schiene und mit dem Binnen-<br />
schiff. Der Schienentransport<br />
entlastet das Straßennetz und<br />
ist außerdem umweltfreundlich.<br />
Nach Berechnungen des<br />
Umweltbundesamtes schlägt <strong>der</strong><br />
Transport von einer Tonne Güter<br />
über eine Strecke von 100 Kilometer<br />
auf <strong>der</strong> Straße mit 10,4<br />
Kilogramm klimaschädlichem<br />
Kohlendioxid zu Buche. Beim<br />
Transport auf <strong>der</strong> Schiene wird<br />
dagegen mit 3,5 Kilogramm<br />
Kohlendioxid nur etwa ein Drittel<br />
des Klimagases ausgestoßen.<br />
Nur <strong>der</strong> Gütertransport mit<br />
einem Binnenschiff auf Rhein,<br />
Neckar und Main fällt mit 3,1<br />
Kilogramm Kohlendioxid unter<br />
Umweltgesichtspunkten noch<br />
geringfügig günstiger aus.<br />
Das Land wird in den kommenden<br />
Jahren den Ausbau <strong>der</strong><br />
Verkehrsinfrastruktur weiter<br />
vorantreiben. Die engen finanziellen<br />
Spielräume von Bund,<br />
Land und Kommunen werden<br />
dem allerdings enge Grenzen<br />
setzen. Außerdem liegt es auch<br />
in <strong>der</strong> Verantwortung <strong>der</strong> Unternehmen<br />
und Betriebe, die<br />
Gütertransportleistungen in An-<br />
spruch nehmen, die alternativen<br />
Möglichkeiten zum Lkw<br />
auszuschöpfen und verstärkt<br />
beispielsweise die Anbindung<br />
an das Schienennetz o<strong>der</strong> eine<br />
<strong>Was</strong>serstraße anzustreben. Dafür<br />
gibt es bereits zahlreiche<br />
ermutigende Beispiele, wie industrielle<br />
Fertigung und umweltfreundlicher<br />
Transport in<br />
einan<strong>der</strong> greifen können. Nachahmer<br />
<strong>so</strong>lch zukunftsweisen<strong>der</strong><br />
Logistikkonzepte sind herzlich<br />
willkommen. Schließlich kann<br />
es nur in gemeinsamer Anstrengung<br />
gelingen, einem drohenden<br />
Verkehrskollaps entgegen zu<br />
wirken und einer nachhaltigen<br />
Mobilität den Weg zu ebnen.<br />
Daran müssen wir gemeinsam<br />
arbeiten.<br />
Tanja Gönner<br />
Ministerin für Umwelt,<br />
Naturschutz und Verkehr<br />
Baden-Württemberg<br />
Bild links: Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner beim Start des<br />
Zugverkehrs mit gebranntem Ölschiefer des Zementwerkes Holcim:<br />
„Innovative und bundesweit ziemlich einzigartige Maßnahme ist <strong>der</strong> Transport<br />
von gebranntem Ölschiefer per Bahn in die Schweiz.“<br />
Beispielhaftes Engagement<br />
von <strong>Wirtschaft</strong> und<br />
Kommunen zum Erhalt<br />
<strong>der</strong> Bahnstrecke<br />
Balingen - Schömberg<br />
Umwelt- und Verkehrsministerin<br />
Tanja Gönner ist<br />
im Mai 2010 zum<br />
Start des Zugverkehrs mit gebranntem<br />
Ölschiefer des Zementwerkes<br />
Holcim GmbH von<br />
Dotternhausen in die Schweiz<br />
in Dotternhausen (Zollernalbkreis)<br />
gereist.<br />
„Innovative und bundesweit<br />
einzigartige Maßnahme ist <strong>der</strong><br />
Transport von gebranntem<br />
Ölschiefer per Bahn in die<br />
Schweiz“, lobte die Ministerin.<br />
Auch das Engagement in <strong>der</strong><br />
Vergangenheit von <strong>Wirtschaft</strong><br />
und Kommunen zum Erhalt <strong>der</strong><br />
Bahnstrecke Balingen - Schömberg<br />
sei beispielhaft. Die 500.000<br />
Euro seien gut angelegt. „Nur<br />
durch diesen Einsatz kann in<br />
2011 das 100-jährige Jubiläum<br />
gefeiert werden“, <strong>so</strong> Gönner.<br />
Der Einsatz habe sich gelohnt,<br />
denn es fände mehr denn je Gütertransport<br />
auf dieser Strecke<br />
statt, mit weiter steigen<strong>der</strong> Tendenz.<br />
In den letzten sechs Monaten<br />
konnten <strong>so</strong> 50 Son<strong>der</strong>züge<br />
gefahren werden. Damit seien<br />
rund 2.000 Lastkraftwagenfahrten<br />
vermieden worden.<br />
Beim Transport des Ölschiefers<br />
mit <strong>der</strong> Bahn würden sich Umweltschonung<br />
und <strong>Wirtschaft</strong>lichkeit<br />
hervorragend ergänzen.<br />
„Dies ist ein nachhaltiges Projekt“,<br />
<strong>so</strong> Gönner. Nachhaltige<br />
Umweltpolitik müsse neben den<br />
ökologischen Wirkungen von<br />
Maßnahmen auch <strong>so</strong>ziale und<br />
wirtschaftliche Effekte berücksichtigen.<br />
„In vielen Fällen, wie<br />
hier, eröffnen sich Chancen auf<br />
Lösungen, bei denen <strong>so</strong>wohl die<br />
Umwelt, als auch die <strong>Wirtschaft</strong><br />
profitieren“, erklärte die Ministerin.<br />
Der Generalverkehrsplan<br />
des Landes werde unter dem<br />
Leitmotiv „Nachhaltige Verkehrsentwicklung<br />
- Mobilität<br />
sicher“ fortgeschrieben. Dabei<br />
sei eine effizient zu nutzende<br />
Verkehrsinfrastruktur, aber<br />
auch die konsequente Nutzung<br />
und die intelligente Verknüpfung<br />
von Verkehrssystemen<br />
von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung.<br />
Dies vor dem Hintergrund,<br />
dass das Verkehrsaufkommen<br />
im Güterverkehr immer weiter<br />
zugenommen habe, trotz <strong>der</strong><br />
<strong>Wirtschaft</strong>skrise. „Der Güter-<br />
verkehr <strong>so</strong>ll in Baden-Württemberg<br />
weiter wachsen und <strong>so</strong>lche<br />
Projekte, wie <strong>der</strong> Transport des<br />
gebrannten Ölschiefers, bringen<br />
die notwendigen Impulse.“