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Baden-Württemberg Magazin Nahvorsorge - Perlen der Wirtschaft

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Nah sorge<br />

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Märkte<br />

Menschen<br />

Marken<br />

Medien<br />

Rezepte zur Wertsteigerung und<br />

Wertschöpfung in Quartier,<br />

Gemeinde und Kommune<br />

Unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft von Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch


Das Journal für <strong>Württemberg</strong>. NEU und für alle!<br />

Die Top-Themen des Tages von Stuttgart bis ins Allgäu, von <strong>der</strong> Alb bis zum Bodensee.<br />

via satellit<br />

18 h I 20 h I 22 h I 24 h i<br />

mit:<br />

Regina Rossmann Romy schiemann<br />

Daniel Räuchle<br />

TäGLich ab 18 Uhr WWW.rEGiO-TV.DE<br />

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l i c h<br />

stuttgart ) Böblingen ) ludwigsburg ) esslingen ) Rems-murr ) göppingen ) sigmaringen ) Waiblingen<br />

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Jetzt<br />

neu<br />

Auf SAtellit.<br />

t ä g<br />

l i c h<br />

Reimut Vogel · Chefredakteur<br />

Impressum<br />

Verlag und Herausgeber:<br />

PR Presseverlag Süd GmbH,<br />

Bahnhofstraße 7, 71034 Böblingen<br />

Fon: 07031/685 98-0, Fax: 07031/685 98-30,<br />

info@pr-presseverlag.de<br />

www.pr-presseverlag.de<br />

Geschäftsführung, Verlagsleitung:<br />

Peter Bissinger<br />

Chefredakteur/Redaktion:<br />

Reimut Vogel<br />

Autoren: Reimut Vogel, Friedlinde Gurr-<br />

Hirsch, Claus Peter Hutter, Dr. Klaus Vogt,<br />

Martin Ratering, Torsten von Appen, Wolfgang<br />

Wolf<br />

Art Direction/Grafik: Sascha Stoll,<br />

Bildredaktion: Sascha Stoll, Reimut Vogel<br />

Bildquellen: fotolia.de, Statistisches Landesamt,<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ung Stuttgart,<br />

Zollernalbkreis, Sparkasse, WLSB, LVI, Okle,<br />

Prof. Horst Opaschowski, Genotec, NVBW,<br />

EnBW, TeMa, afk Promotion, Druckerei<br />

Conzelmann<br />

Alle Verlags- und Nutzungsrechte liegen<br />

beim Verlag. Nachdruck redaktioneller Beiträge<br />

nur mit Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Für unverlangte<br />

Einsendungen übernimmt <strong>der</strong> Verlag<br />

keine Haftung. Gültige Anzeigenpreisliste<br />

vom 01.01.2009<br />

Druck: Druckerei Conzelmann,<br />

Albstadt · www.rcdruck.de<br />

Schutzgebühr 3,80 1<br />

Editorial<br />

Nahversorger x Daseinsvorsorge = NahVORsorge<br />

Was einen Ort am Leben hält<br />

Dieses Arbeitsheft bietet etwas völlig Neues für die Planung und die Gestaltung<br />

einer Gemeinde. Es gibt Ihnen Institutionen und Organisationen<br />

an Hand, mit denen Sie gemeinsam in Workshops (teilweise gratis) die<br />

Substanz Ihrer Gemeinde erarbeiten und erkennen werden.<br />

Es stellt diesen Erkenntnissen die Lebensziele <strong>der</strong> Menschen gegenüber. Diese Lebensziele<br />

setzen sich in großen Trends als Auswirkungen auf beruflichen Fel<strong>der</strong>n gegenüber.<br />

Die Lebensziele <strong>der</strong> Menschen, die daraus erwachsenden Trends und Megatrends haben wir<br />

Prof. Dr. Horst Opaschowski (“Mr. Zukunft / dpa”) in diesen Kontext eingerückt, <strong>der</strong> seit<br />

einem Vierteljahrhun<strong>der</strong>t die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland erforscht. Sein<br />

Buch “Deutschland 2030 – wie wir in Zukunft leben”<br />

endet auf Seite 735 mit dem Satz:<br />

„Die Gesellschaft braucht Visionen, die Politik<br />

auch. Ohne Visionen kann es keine langfristigen<br />

Konzepte geben, die das Vertrauen <strong>der</strong> Bürger in<br />

die Zukunftsfähigkeit <strong>der</strong> Gesellschaft rechtfertigen.<br />

Visionen sind keine Illusionen. Illusionen<br />

kann man zerstören. Visonen nicht.“<br />

Die Aufgabe also besteht darin, die Stärken <strong>der</strong><br />

Gemeinde in ihrer Querschnittsfunktion zu erfassen,<br />

sie zu kartieren und dann den Megatrends<br />

gegenüber zu stellen. Die Bilanz ergibt die mögliche<br />

Richtung: Welchem Ziel sollen wir den Ort<br />

entgegen steuern? Hören wir Torsten von Appen.<br />

„Die Frage ist so wichtig, das ein eigener<br />

Studiengang entwickelt wurde.“<br />

„Im Rahmen eines Europaprojektes MANDIE<br />

„Managing District Centres in Northwest Europe“<br />

begann die <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />

Stuttgart vor zwei Jahren mit dem<br />

Aufbau eines Stadtteilmanagements. Gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> Kommunalentwicklung LBBW Immobilien<br />

und <strong>der</strong> Fachhochschule Ludwigsburg wurde beginnend<br />

im November 2009 für das Grundstudium des<br />

Bachelor Studiengangs „gehobener Verwaltungsdienst“<br />

Dieses <strong>Magazin</strong> ist <strong>der</strong> legitime Nachfolger<br />

unseres „1. Nahversorgertages“<br />

am 24. Juni 2008 in Radolfzell<br />

ein Proseminar, das die Grundlagen vermittelt, und in einem Fachprojekt, das <strong>der</strong> fachlichen<br />

Vertiefung dient, für das Stadtteilmanagement entwickelt.<br />

Das Ziel <strong>der</strong> zweijährigen Projektphase ist es, den Studenten praxisrelevantes Wissen aus<br />

dem Stadtteilmanagement zu vermitteln, sowie theoretischen Lehrstoff zu entwickeln, damit<br />

auch zukünftig eine Nahversorgung in Stadtbezirken o<strong>der</strong> Stadtteilen garantiert ist.“<br />

Torsten von Appen, Landeshauptstadt Stuttgart<br />

Stabsabteilung <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ung<br />

Stadtteilmanager · Tel.: 0711/216-3790<br />

torsten.von.appen@stuttgart.de


NahVorsorgE WissEN iNhalt | sEitE<br />

NahVORsorge: WISSEN<br />

Die Zukunft im ländlichen<br />

Raum aktiv gestalten Seiten 8 - 10<br />

Friedlinde Gurr-Hirsch, MdL, Staatssekretärin im<br />

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum<br />

Die Natur als beste PR-Kraft Seiten 10 - 11<br />

Rainer Laubig, Leiter Unternehmenskommunikation<br />

und Pressesprecher Tourismus-<br />

Marketing GmbH <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Die Sparkassen haben seit<br />

jeher Zukunft finanziert Seite 13<br />

Interview mit Peter Schnei<strong>der</strong>, Präsident des<br />

Sparkassen-Verbandes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Die Sparkassen-Finanzgruppe -<br />

Hausbank <strong>der</strong> Kommune Seiten 14 - 15<br />

Nahversorgung stärkt die Finanzierung<br />

<strong>der</strong> Daseinsvorsorge Seite 16<br />

Hans Philipp Okle, geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />

<strong>der</strong> Okle GmbH Großhandelszentrale<br />

Verän<strong>der</strong>ungen sind immer<br />

auch eine Chance Seite 17<br />

Interview mit Frau Dr. Carmina Brenner,<br />

Präsidentin des Statistischen Landesamtes<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

3-Löwen-Takt: Hilft dem Land<br />

auf‘s Fahrrad - <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

wird Fahrrad-Land Seiten 18 - 19<br />

Interview mit Dr.-Ing. Walter Gerstner,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Nahverkehrsgesellschaft<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Sportvereine in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> -<br />

Stahlträger <strong>der</strong> Gesellschaft Seiten 20 - 21<br />

Interview mit Klaus Tappeser, Präsident des WLSB<br />

Kriterien für die Ansiedelung von<br />

Industrieunternehmen Seiten 22 - 23<br />

Wolfgang Wolf, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied,<br />

des LVI e.V. (Landesverband <strong>der</strong><br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>ischen Industrie)<br />

Nehmen und Geben - Unternehmen<br />

und Gesellschaft<br />

Angelika Stockinger,<br />

Seite 23<br />

Gesundheitspädagogin proViplan<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

„Es gilt, die Menschen mitzunehmen,<br />

zu überzeugen und verantwortliches<br />

Handeln des Einzelnen zu för<strong>der</strong>n aber<br />

auch einzufor<strong>der</strong>n.“ Seiten 24 - 26<br />

Interview mit Claus-Peter Hutter, Leiter <strong>der</strong><br />

Akademie für Natur- und Umweltschutz<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Bestes für die Gemeindekasse. Seite 27<br />

Dr. Brigitta Hüttche,<br />

Geschäftsführerin <strong>der</strong> Marketinggesellschaft<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Jede Gemeinde, je<strong>der</strong> Ort hat o<strong>der</strong> schafft sich<br />

seine „Begabungen“ Seiten 28 - 29<br />

Die FaFo - Familienforschung<br />

Die Zukunft ist schon da! Seiten 30 - 37<br />

Orientierung nach Zahlen des Statistischen<br />

Landesamtes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

NahVORsorge: TRENDS<br />

Die Trends als Aktivposten Seiten 38 - 41<br />

Betrachtung <strong>der</strong> Gedanken von<br />

Prof. Dr. Horst Opaschowski<br />

und Start in die Visionsarbeit<br />

für Gemeinden<br />

NahVORsorge: HANDEL<br />

Die Wurzel aller (Handels-)Erfolge:<br />

Der Markt als Bühne Seiten 42 - 51<br />

Reimut Vogel, Dozent, Chefredakteur,<br />

Demeter-Delegierter, Okle Marketing<br />

NahVORsorge: BEGLEITUNG<br />

„Wir inszenieren Erfolge - in und für Gemeinden“<br />

Der aktuelle Spielplan <strong>der</strong> afk Seite 52<br />

Interview mit Sabine Juffa,<br />

Geschäftsführerin <strong>der</strong> Agentur<br />

für Kommunikation<br />

Erkennen ist das Eine - Gestalten des<br />

Erkannten das An<strong>der</strong>e Seite 53<br />

SPES: Begleitung mit<br />

kompletten Erfolgspakete, angepasst an jede<br />

Gemeindegröße<br />

Auf den richtigen Standort<br />

kommt es an Seiten 54 - 55<br />

Standort-und Kaufkraftanalyse<br />

NahVORsorge: BEST PRACTICE<br />

Besitz und Freiheit Seiten 56 - 57<br />

Schöner Wohnen ist erste Bürger(meister)pflicht<br />

Interview mit Gerald Schäfer und Manfred Carle,<br />

Genotec Wohnbaugenossenschaft eG<br />

3-Löwen-Takt: Wir bewegen<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Seiten 58 - 59<br />

Bessere Nahversorgung durch<br />

mehr Nahmobilität Seiten 60 - 61<br />

Fahrradmanagement in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Mo<strong>der</strong>ne Infrastruktur für Energieeffizienz<br />

und Klimaschutz Seiten 62 - 63<br />

Modelle mit Vorbildcharakter <strong>der</strong> EnBW<br />

Neues von den Erfin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> sparsamen<br />

Landkreis-Tarife Seite 64<br />

Die innovative TeMa communication4you<br />

„Die beste NahVORsorge ist <strong>der</strong> aktive Umgang<br />

mit den NahVERsorgern Seite 65<br />

Dr. Klaus Vogt, <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>er<br />

<strong>der</strong> Landeshauptstadt Stuttgart<br />

„Die Entfaltungschancen<br />

von Land und Leuten prägen<br />

den Zollernalbkreis“ Seiten 66 - 69<br />

Landrat Günther-Martin Pauli, MdL<br />

„Gemeinde von gemeinsam“ Seiten 70 - 71<br />

Marcus Conzelmann über die Aufgaben von<br />

Unternehmen in einer Gemeinde am Beispiel<br />

seines eigenen Druckereibetriebes<br />

„Was einen Ort am Leben hält“ Seite 72<br />

„Ausschöpfen statt liegen lassen“, rät Reimut<br />

Vogel, Initiator von „Menschen, Marken, Märkte,<br />

Medien“<br />

Medien für den Umsatz<br />

<strong>der</strong> Gemeinden Seiten 73 - 74<br />

Für Beratung und Begleitung:<br />

1 x klicken: Adressen, die<br />

weiter helfen Seite 75<br />

Regio TV - Nachrichten für Gemeinden und<br />

Menschen, täglich über Satellit<br />

und Kabel Seite 76<br />

Beteiligt mit Interview und Statement in dieser Ausgabe:<br />

25 „NahVORsorger“ für aktive Gemeinden und erfolgreichen Handel<br />

Friedlinde Gurr-Hirsch Rainer Laubig Peter Schnei<strong>der</strong> Hans-Philipp Okle Dr. Carmina Brenner<br />

Dr. Walter Gerstner Klaus Tappeser Wolfgang Wolf Angelika Stockinger Claus-Peter Hutter<br />

Dr. Brigitta Hüttche Prof. Dr. Horst Opaschowski Reimut Vogel Sabine Juffa Ingrid Engelhart<br />

Heinz Frey Gerald Schäfer Manfred Carle Philipp Marquart Bernd Färber<br />

Reinhold Keppler Dr. Klaus Vogt Günther-Martin Pauli Marcus Conzelmann Bertram Paganini<br />

Bücher und Schriften, die verwendet und die empfohlen werden:<br />

„Wohlstand neu denken. Wie die nächste Generation leben wird“,<br />

Prof. Dr. Horst Opaschowski (Gütersloher Verlagshaus, 2009,<br />

ISBN 978-3-579 06878-7)<br />

„Der Generationenpakt. Das soziale Netz <strong>der</strong> Zukunft“, Prof. Dr.<br />

Horst Opaschowski, Primus-Verlag, ISBN 3-89678-487-0<br />

„Deutschland 2030. Wie wir in Zukunft leben“, Prof. Dr. Horst<br />

Opaschowski, Gütersloher Verlagshaus, ISBN 978-3-579-06991-3<br />

„Profilieren mit Methode. Von <strong>der</strong> Positionierung zum Markterfolg<br />

- Individualität als Erfolgsfaktor“, Prof. Thomas Rudolph,<br />

Campus-Verlag, ISBN 3-593-35660-0<br />

„100 Top Trends. Die wichtigsten Driving-Forces für den kommenden<br />

Wandel“, ISBN 978-3-938284-30-8: zukunfts/institut<br />

Bertram Paganini<br />

GmbH, Robert-Koch-Straße 116<br />

Geschäftsführer<br />

E, D-65779 Kelkheim,<br />

+49(0)61 74 96 13-0 Leiter Geschäftsfeld Starthilfe und Unternehm<br />

Broschüren des Stat. Landesamtes IHK<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Hochrhein-Bodensee<br />

In <strong>der</strong> Gesamtübersicht unter: Konstanz/Schopfheim<br />

www.stala.bwl.de<br />

Artikel zu den Themen in Ausgaben des „<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>-<br />

<strong>Magazin</strong>“, PR-Presseverlag Süd GmbH, Bahnhofstraße 7,<br />

71034 Böblingen 07031/685980<br />

Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bo<br />

Die IHK Hochrhein-Bodensee ist 1973 im Rah<br />

Verwaltungsreform aus den beiden Kammern<br />

Ihr Bezirk umfasst die Landkreise Konstanz, W<br />

mit ihrem Sitz in Konstanz und <strong>der</strong> Hauptgesc<br />

Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel u


NahVorsorgE WissEN Was diEsEs MagaziN ErrEichEN Will ...<br />

| sEitE<br />

Was dieses <strong>Magazin</strong> erreichen will …<br />

In <strong>der</strong> Vergangenheit wurden die Teilnehmer an <strong>der</strong> Gemeindeentwicklung<br />

und Visionsentwicklung eher geson<strong>der</strong>t betrachtet, selten in einen<br />

Kontext gestellt.<br />

Diese Aufgabe will dieses Arbeits-<strong>Magazin</strong> “NahVORsorge” übernehmen.<br />

Es wird jährlich zweimal erscheinen, um den Fortschritt über Best-Practice-Beispiele<br />

zu dokumentieren und um ein aktualisiertes Adresswerk zu<br />

bieten.<br />

In <strong>der</strong> ersten Ausgabe bauen wir das Fundament. In unserer Arbeit als<br />

Journalisten, Marktforscher, Trainer, Marketing- und Werbeberater haben<br />

wir viele Institutionen kennengelernt, die alle nebeneinan<strong>der</strong> für<br />

Teilziele arbeiten. Unter <strong>der</strong> Marke „NahVORsorge“ werden in diesem<br />

Heft alle Dienstleistungen für Gemeinden zusammengefasst.<br />

In einem ersten Arbeitsschritt wird zunächst eine “Gemeindebilanz” erstellt,<br />

die die Stärke des Fundaments, die Kraft von Erkenntnis, Wissen<br />

und Wollen in <strong>der</strong> Gemeinde resümiert.<br />

Fehlendes und Vorhandenes verdichten sich zu einer gut strukturierten<br />

Ausgangslage, die später – am Ende des Prozesses - in einer Vision und<br />

danach in ihrer Umsetzung mündet. Die gefundenen Werte werden den<br />

Trends gegenübergestellt - und die Umsetzung wird von „Scouts“ wie<br />

FaFo, SPES und DORV begleitet.<br />

In dieser Umsetzung <strong>der</strong> Daseinsvorsorge-Aufgaben wichtig:<br />

Der Nahversorger, den das Haus Okle zu konzeptioneller Stärke und nachhaltiger<br />

Marktreife auf kleinen Flächen in kleinen Gemeinden führt.


NahVorsorgE WissEN akadEMiE läNdlichEr rauM<br />

| sEitE<br />

Die ländlichen Räume in<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> sind<br />

wirtschaftsstarke und<br />

sehr lebenswerte Räume.<br />

Das soll auch in Zukunft so bleiben. Es<br />

gilt, den ländlichen Raum als attraktiven<br />

Wohn- und <strong>Wirtschaft</strong>sstandort<br />

zu erhalten und weiterzuentwickeln.<br />

Nahversorgung ist und bleibt dabei ein<br />

unverzichtbares Stück Lebensqualität.<br />

Daher stellt sich die Frage: Wie schaffen<br />

wir es auch im ländlichen Raum<br />

eine gute Versorgung <strong>der</strong> Menschen mit<br />

Lebensmitteln, Gegenständen des täglichen<br />

Bedarfs und Dienstleistungen zu<br />

gewährleisten? Hierzu zählen für mich<br />

neben Einzelhandelsgeschäften auch<br />

ein schnelles Internet, <strong>der</strong> Arzt vor Ort,<br />

Bank- und Postfilialen, Kin<strong>der</strong>gärten<br />

und Schulen und Vieles mehr. Auch<br />

Kulturangebote und die örtliche<br />

Gastronomie sind aus meiner Sicht wichtige<br />

Bestandteile <strong>der</strong> Nahversorgung und<br />

steigern somit die Attraktivität des ländlichen<br />

Raums.<br />

Die Zukunft im<br />

ländlichen Raum<br />

aktiv gestalten<br />

Friedlinde Gurr-Hirsch MdL,<br />

Staatssekretärin im Ministerium<br />

für Ernährung und<br />

Ländlichen Raum<br />

Lei<strong>der</strong> ist die standortsnahe Versorgung<br />

mit Lebensmitteln, Dienstleistungen<br />

und Gegenständen des täglichen<br />

Bedarfs gerade in kleineren, ländlich<br />

geprägten Gemeinden zunehmend keine<br />

Selbstverständlichkeit mehr. Die demographische<br />

Entwicklung, die verstärkten<br />

Konzentrationsprozesse in <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>,<br />

aber auch im Gesundheitswesen, im<br />

Schulbereich und im Dienstleistungssektor<br />

und nicht zuletzt die begrenzten finanziellen<br />

Ressourcen stellen die Kommunen<br />

vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen. Diese<br />

Entwicklungen betreffen nicht nur ältere,<br />

weniger mobile Menschen, junge Familien,<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, son<strong>der</strong>n in verstärktem<br />

Maße auch ortsansässige o<strong>der</strong><br />

ansiedlungswillige Unternehmen.<br />

Politik für den ländlichen Raum<br />

Ziel <strong>der</strong> Landesregierung ist es, den ländlichen<br />

Raum zu stärken, zukunftsfähig zu<br />

machen und seine Attraktivität zu erhalten.<br />

Das Prinzip <strong>der</strong> Gleichwertigkeit <strong>der</strong><br />

Lebensverhältnisse in Stadt und Land ist<br />

mir ein wichtiges Anliegen. Wir müssen<br />

die Weichen schon heute stellen. Denn wer<br />

früh hilft, hilft doppelt. Den kommenden<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen kann dabei nur<br />

mit einer ressortübergreifenden und integrierten<br />

Politik für den ländlichen Raum<br />

begegnet werden. Aus diesem Grund hat<br />

<strong>der</strong> Ministerrat von <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

im August 2006 einen Kabinettsausschuss<br />

„Ländlicher Raum“ mit dem Ziel eingesetzt,<br />

zukunftsorientierte Zielvorstellungen und<br />

konkrete Handlungsempfehlungen für die<br />

Weiterentwicklung des ländlichen Raums<br />

zu erarbeiten.<br />

Themen sind beispielsweise <strong>der</strong> Erhalt einer<br />

flächendeckenden ambulanten und stationären<br />

medizinischen Grundversorgung,<br />

ein flächendeckendes Schulnetz, die<br />

Verkehrsinfrastruktur sowohl im Bereich<br />

Straße als auch ÖPV, die interkommunale<br />

Zusammenarbeit sowie eine flächendeckende<br />

Anbindung des ländlichen Raums<br />

an eine leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur.<br />

Zu diesen Themenbereichen werden vom<br />

Kabinettsausschuss „Ländlicher Raum“<br />

konkrete Lösungsvorschläge erarbeitet,<br />

welche anschließend in Modellprojekten<br />

erprobt werden. So haben wir uns z.B.<br />

im Rahmen interministerieller Arbeitsgruppen<br />

intensiv in die Fortschreibung<br />

des Generalverkehrswegeplans eingebracht,<br />

zum Thema interkommunale<br />

Zusammenarbeit wird gemeinsam mit<br />

dem Gemeinde- und dem Städtetag ein<br />

Infoportal eingerichtet, zusammen mit<br />

dem <strong>Wirtschaft</strong>ministerium wurde eine<br />

Tourismuskonzeption für den ländlichen<br />

Raum erstellt und gemeinsam mit dem<br />

Sozialministerium wurden Vorschläge und<br />

Lösungsansätze im Bereich <strong>der</strong> medizinischen<br />

Versorgung erarbeitet. Diese werden<br />

<strong>der</strong>zeit in Modellprojekten, wie z.B. zur<br />

„Telemedizin“ o<strong>der</strong> „Verbundweiterbildung<br />

zum Landarzt“, erprobt.<br />

Instrumente <strong>der</strong> Strukturför<strong>der</strong>ung<br />

Daneben hat das Ministerium für Ernährung<br />

und Ländlichen Raum die Möglichkeit,<br />

über verschiedene För<strong>der</strong>programme<br />

strukturell benachteiligte Gemeinden im<br />

ländlichen Raum zu unterstützen.<br />

Ein wichtiges För<strong>der</strong>instrument ist in<br />

diesem Zusammenhang das Entwicklungsprogramm<br />

Ländlicher Raum (ELR).<br />

Ein Schwerpunkt ist dabei die Erhaltung<br />

und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Grundversorgung<br />

in ländlich geprägten Orten. Geför<strong>der</strong>t<br />

werden können investive Maßnahmen<br />

von Existenzgrün<strong>der</strong>n und kleinen<br />

und mittleren Unternehmen, aber auch<br />

Diversifikationen bestehen<strong>der</strong> Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> Grundversorgung.<br />

Ein weiteres För<strong>der</strong>instrument ist<br />

LEADER. Hier steht <strong>der</strong> „bottom-up-<br />

Ansatz“ im Vor<strong>der</strong>grund. Projekte wie<br />

Lebensqualität durch Nähe, Leben im<br />

Dorf, Nachbarschafts- und Dorfläden etc.<br />

konnten dabei in <strong>der</strong> Vergangenheit unterstützt<br />

werden.<br />

Wenn es darum geht, die Leistungen des<br />

Landes im Bereich Nahversorgung aufzuzeigen,<br />

möchte ich auch das PLENUM-<br />

Projekt des Landes nicht unerwähnt las-<br />

sen. Wesentlicher Ansatz von PLENUM<br />

ist, Belange des Naturschutzes in an<strong>der</strong>e<br />

Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Regionalentwicklung<br />

zu integrieren. Die Nahversorgung und<br />

speziell die Versorgung <strong>der</strong> Region mit<br />

Produkten aus <strong>der</strong> Region hat an <strong>der</strong><br />

PLENUM-Strategie wesentlichen Anteil.<br />

Mit <strong>der</strong> Unterstützung und För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> heimischen Land- und<br />

Ernährungswirtschaft und <strong>der</strong>en Ab-<br />

satzmittler im Sinne von „Aus <strong>der</strong><br />

Region für die Region“ werden regionale<br />

Wertschöpfungsketten aufgebaut, gestärkt<br />

und weiterentwickelt. Qualitätsprogramme<br />

des Landes wie beispielsweise das<br />

Qualitätszeichen <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

garantieren dem Verbraucher Produkte<br />

mit einer gesicherten Qualität und regionaler<br />

Herkunftsaussage.<br />

Fachtagungen <strong>der</strong><br />

Akademie Ländlicher Raum<br />

Das Land kann die Rahmenbedingungen<br />

gestalten und Anreize schaffen. Die<br />

Akademie Ländlicher<br />

Raum <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Die Akademie Ländlicher Raum <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> wurde 1990 als Einrichtung<br />

des Ministeriums für Ernährung und<br />

Ländlichen Raum gegründet und trägt mit<br />

ihrer Tätigkeit als Informationszentrum<br />

und dialogorientiertes Forum zur Stärkung<br />

des ländlichen Raums bei. Im Vor<strong>der</strong>grund<br />

steht die umfassende Information <strong>der</strong><br />

Bürger und die Aufnahme ihrer Anregungen<br />

als Handlungshinweise für die Politik <strong>der</strong><br />

Landesregierung. Das Themenspektrum<br />

ist sehr breit angelegt und wird vornehmlich<br />

durch Aktualität und Relevanz für<br />

die Weiterentwicklung des ländlichen<br />

Raumes bestimmt. Schwerpunkte bilden<br />

die Bereiche Kommunalentwicklung,<br />

Landschaft, Landwirtschaft sowie Kultur<br />

und Neue Medien. Die Veranstaltungen<br />

werden dezentral im ganzen Land durchgeführt,<br />

dort wo die Themen von beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung sind. Dadurch wird<br />

eine intensive Kooperation mit den<br />

Kommunen und mit regionalen Trägern<br />

<strong>der</strong> Erwachsenenbildung gepflegt.<br />

Akademie Ländlicher Raum<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> bei <strong>der</strong> Landesanstalt<br />

für Entwicklung <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

und <strong>der</strong> ländlichen Räume (LEL)<br />

Oberbettringer Straße 162<br />

73525 Schwäbisch Gmünd<br />

07171/917-340 · www.laendlicher-raum.de


NahVorsorgE WissEN raiNEr laubig | sEitE 11<br />

Kommunen müssen die sie betreffenden<br />

Probleme aber auch selbst angehen.<br />

Um vor Ort zu tragfähigen Lösungen<br />

zu kommen, sind Information und<br />

Kommunikation wichtige Erfolgsfaktoren.<br />

Kommunalpolitisch Verantwortliche<br />

müssen intensiv über Lösungsansätze und<br />

modellhafte Umsetzungen informiert<br />

werden. Hierbei sind die dezentralen Informationsveranstaltungen<br />

<strong>der</strong> Akademie<br />

Ländlicher Raum <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

unverzichtbar. Im Vor<strong>der</strong>grund stehen<br />

die Vermittlung von wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen in die kommunale und<br />

regionale Praxis sowie die Präsentation<br />

von Best Practice. Im Rahmen von dialogorientierten<br />

Veranstaltungen, wie z.B.<br />

Workshops, werden Konflikte entschärft,<br />

gegenseitiges Verständnis geweckt und<br />

wertvolle Anregungen aufgegriffen.<br />

Die Natur als beste PR-Kraft<br />

Rainer Laubig, Leiter Unternehmenskommunikation und Pressesprecher<br />

Tourismus-Marketing GmbH <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Die wirtschaftliche Krise hat<br />

auch den Tourismus in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

in Mitleidenschaft<br />

gezogen. Zwar ist<br />

es bei weitem nicht so schlimm gekommen<br />

wie Anfang des Jahres befürchtet,<br />

aber am Jahresende dürfte dennoch ein<br />

Minus von circa zwei Prozent bei Übernachtungen<br />

und Ankünften stehen.<br />

Schaut man genauer hin, entdeckt man eine<br />

touristische „Zweiklassengelsellschaft“.<br />

Während sich die klassischen Urlaubsregionen<br />

des Landes wie <strong>der</strong> Bodensee o<strong>der</strong><br />

Schwarzwald über Gewinne freuen können<br />

o<strong>der</strong> zumindest ungeschoren davonkommen,<br />

werden in den in den stadtnahen<br />

Regionen und urbanen Zentren des Landes<br />

empfindliche Einbußen registriert.<br />

Initiative vor Ort ergreifen<br />

Die Sicherung <strong>der</strong> Nahversorgung im ländlichen<br />

Raum hängt daneben ganz wesentlich<br />

von den Bürgerinnen und Bürgern<br />

selbst ab. Der Einzelhändler um die Ecke<br />

und die Dienstleister vor Ort haben nur<br />

dann eine Zukunft, wenn dort auch eingekauft<br />

wird.<br />

Letztendlich ist es die Kaufentscheidung<br />

<strong>der</strong> Menschen vor Ort, die über die<br />

<strong>Wirtschaft</strong>lichkeit und damit den Erhalt<br />

des einzelnen Betriebes entscheidet. Je<strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> Gemeinde hat so die Möglichkeit,<br />

seinen Beitrag für die Versorgung vor Ort<br />

und damit für die Lebensqualität zu leisten.<br />

Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam<br />

- Land, Kommunen und <strong>Wirtschaft</strong><br />

- diese Herausfor<strong>der</strong>ungen meistern können,<br />

so dass unsere ländlichen Räume<br />

auch in Zukunft attraktive <strong>Wirtschaft</strong>s-<br />

und Lebensräume sind und bleiben.<br />

Hier macht sich die beson<strong>der</strong>e Struktur<br />

des Tourismus in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> bemerkbar.<br />

Von den mehr als 43,5 Millionen<br />

Übernachtungen, die im vergangenen Jahr<br />

im Südwesten verzeichnet wurden, entfiel<br />

ein gerüttelt Maß auf Geschäftsreisen, Tagungstourismus<br />

und Städtereisen. Gerade<br />

diese für <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

wichtigen Segmente sind aber in hohem<br />

Maße konjunkturabhängig.<br />

Hinzu kommt, dass <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>,<br />

an<strong>der</strong>s als zum Beispiel die Küstenlän<strong>der</strong>,<br />

traditionell einen hohen Anteil an ausländischen<br />

Gästen hat – und dass <strong>der</strong> Rückgang<br />

bei den Besuchern aus dem Ausland<br />

beson<strong>der</strong>s hoch ist.<br />

Wie gegensteuern? Was sich verbietet, ist<br />

ein „Preiskampf“. Zwar darf man mit Fug<br />

und Recht darauf hinweisen, dass <strong>der</strong> Süd-<br />

westen den Preis-Leistungsvergleich mit<br />

seinen Nachbarn Frankreich o<strong>der</strong> Schweiz<br />

mühelos besteht, aber ansonsten ist <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

kein Billigland. Ein Urlaub<br />

im Südwesten ist mit Sicherheit nicht<br />

günstiger als ein All-Inclusive-Aufenthalt<br />

in Ägypten o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Türkei. Sollte er<br />

auch nicht. Über den Preis können und<br />

sollen die baden-württembergischen Destinationen<br />

den immer härter werdenden<br />

touristischen Wettbewerb nicht führen.<br />

Billig können an<strong>der</strong>e besser.<br />

Richtig ist das Gegenteil, die Flucht nach<br />

vorn: Touristische Leistungsträger, die<br />

die Zukunft ihres Unternehmens sichern<br />

wollen, investieren jetzt und starten eine<br />

Qualitätsoffensive. Das beginnt bei <strong>der</strong><br />

Infrastruktur und endet bei <strong>der</strong> Servicequalität.<br />

Der Tourismus wird in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

auf Dauer nur als Qualitätstourismus<br />

erfolgreich sein. Schon allein deshalb, weil<br />

wir es mit einer stetig älter werdenden<br />

Klientel zu tun haben (demographischer<br />

Wandel), die über viel Reiseerfahrung<br />

verfügt und hohe Ansprüche stellt. Wer<br />

glaubt, er könne sich mit einem mittelmäßigen<br />

08/15-Angebot durchmogeln, wird<br />

über kurz o<strong>der</strong> lang scheitern.<br />

Qualität bedeutet aber nicht nur ein reelles<br />

Angebot, ein faires Preis-Leistungsverhältnis<br />

sowie einen liebevollen Service, son<strong>der</strong>n<br />

auch Konzentration auf des Wesentliche<br />

und Typische. Für eine touristische Region<br />

heißt das, sich auf ihre Stärken zu besinnen.<br />

Auf das, was sie kann und nicht auf<br />

das, was alle machen. Erfolgreiches Tourismusmarketing<br />

heißt also nicht, alles einzusammeln,<br />

son<strong>der</strong>n manches wegzulassen.<br />

Wer allen alles bieten will, bietet am Ende<br />

niemandem etwas – und endet in <strong>der</strong> Bedeutungslosigkeit.<br />

Nehmen wir zum Beispiel den Bereich Kulinarik/Essen<br />

& Trinken, <strong>der</strong> als tragendes<br />

Element <strong>der</strong> Kampagne „Genießerland<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>“ in <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong><br />

TMBW eine herausragende Rolle spielt.<br />

Alle Studien und Untersuchungen zeigen,<br />

dass Wein und Kulinarik bei <strong>der</strong> Urlaubsentscheidung<br />

eine immer wichtigere Rolle<br />

spielen. Für immer mehr Menschen gehört<br />

die Begegnung mit einer authentischen, regional<br />

verwurzelten Küche und mit dem<br />

Wein aus <strong>der</strong> Region unbedingt zu einem<br />

„schönen Urlaub“. Also: Lieber Landgockel<br />

und Landschwein als Atlantikhummer und<br />

Kaviar, lieber Lemberger und Riesling statt<br />

Zinfandel und Pinot Grigio – aber natürlich<br />

in bester Qualität.<br />

In <strong>der</strong> Verbindung von Bodenständigkeit<br />

und hoher Qualität entsteht ein Alleinstellungsmerkmal<br />

, erhält eine touristische<br />

Destination o<strong>der</strong> Region ein Profil. Das gilt<br />

natürlich nicht nur für die Kulinarik, son<strong>der</strong>n<br />

auch für alle an<strong>der</strong>en Produktlinien,<br />

die für ein Bundesland wie <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

wichtig sind: Naturerlebnis, Kulturgenuss,<br />

Wellness, Wan<strong>der</strong>n, Radfahren.<br />

Stets ist das spezifische Erlebnis gefragt,<br />

das Beson<strong>der</strong>e, das Regionaltypische, das<br />

qualitativ Hochwertige.<br />

Da, wo Kommunen – direkt o<strong>der</strong> indirekt<br />

– Einfluss auf die Struktur und das<br />

Angebot <strong>der</strong> Gastronomie und Hotellerie<br />

nehmen können, sollten sie es tun und<br />

sich dabei von den Bedürfnissen <strong>der</strong> Besucher<br />

und Touristen leiten lassen. Wer reist<br />

schon nach <strong>Baden</strong> o<strong>der</strong> <strong>Württemberg</strong>, um<br />

sich italienisch, chinesisch o<strong>der</strong> griechisch<br />

abspeisen zu lassen. In einer Umfrage, die<br />

das Infas-Institut für die norddeutsche<br />

Gastronomie durchgeführt hat, monierten<br />

die Befragten in erster Line – noch weit vor<br />

Preis-Leistungsverhältnis o<strong>der</strong> Servicequalität<br />

– die Tatsache, dass das Speisenangebot<br />

nicht regionaltypisch gewesen sei. Das<br />

zeigt, was Gäste wollen.<br />

Das beste touristische Angebot nützt freilich<br />

nichts, wenn niemand davon erfährt.<br />

An<strong>der</strong>s formuliert: Tourismus muss vermarktet<br />

werden. Keine leichte Aufgabe,<br />

die oft schon daran scheitert, dass keine<br />

Klarheit über Zielgruppen besteht o<strong>der</strong> die<br />

eigene Bedeutung drastisch überschätzt<br />

wird.<br />

Jede Destination, Region und Kommune<br />

tut gut daran, sich die Frage zu stellen, ob<br />

sie tatsächlich die Größe und touristische<br />

Power hat, um sich als Solist auf einem<br />

immer internationaler und unübersichtlicher<br />

werdenden Markt zu behaupten.<br />

Das beste Mittel, um auch außerhalb <strong>der</strong><br />

Landesgrenzen die Wahrnehmbarkeitsschwelle<br />

zu überschreiten: Kooperationen<br />

und Konzentration <strong>der</strong> Kräfte. Wer meint,<br />

regionale o<strong>der</strong> gar kommunale Eitelkeiten<br />

und Unverträglichkeiten pflegen zu müssen<br />

anstatt gemeinsame Tourismus-Sache<br />

zu machen, <strong>der</strong> sollte sich – schon aus Kostengründen<br />

- lieber vom Thema Tourismus<br />

verabschieden und das den Bürgern<br />

auch so kommunizieren.<br />

Tourismuspolitik entlang von Kreis- o<strong>der</strong><br />

Ortsgrenzen ist ineffizient und teuer. Es<br />

ist wenig sinnvoll , Gebiete o<strong>der</strong> Orte ohne<br />

jeden touristischen Bekanntheitsgrad zur<br />

Destinationsmarke machen zu wollen. Das<br />

mag das Ego von Regionalpolitikern und<br />

Funktionären stärken, doch das Geld, das<br />

für solche Tourismus-Kirchturmpolitik<br />

ausgegeben wird, wäre in Kooperationsmodellen<br />

weitaus besser angelegt.<br />

Es gehört zu den Merkwürdigkeiten des<br />

Tourismus – übrigens nicht nur in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> – ,dass sich große, etablierte<br />

touristische Marken wie zum Beispiel <strong>der</strong><br />

Schwarzwald mit Kooperationen und gemeinsamen<br />

Auftritten oftmals leichter tun<br />

als die vielen kleinen Dörfer des Tourismus<br />

mit ihren Kirchtürmen.<br />

So gesehen könnten die Krise und die damit<br />

verbundene Ebbe in den Kreis- und Gemeindehaushalten<br />

auch ihr Gutes haben.<br />

Denn sie könnten die Suche nach Synergien<br />

im Tourismus, nach Gemeinsamkeiten und<br />

Kooperationsmodellen beför<strong>der</strong>n. Und<br />

was den einzelnen Leistungsträger anbelangt,<br />

so gilt: Wer die Krise kreativ nutzt,<br />

um seine Hausaufgaben zu machen und<br />

sich gegebenenfalls neu aufzustellen, dem<br />

muss um die Zukunft nicht bange sein.


NahVorsorgE WissEN PEtEr schNEidEr<br />

| sEitE 13<br />

Die Sparkassen haben<br />

seit jeher Zukunft finanziert<br />

Interview mit Herrn Peter Schnei<strong>der</strong>, Präsident des<br />

Sparkassen-Verbandes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Herr Präsident Schnei<strong>der</strong>, die Stadt scheint<br />

große Anziehungskraft zu haben - die kleinen<br />

Gemeinden klagen über Landflucht -<br />

<strong>der</strong> Einzelhandel, die Post, <strong>der</strong> Arzt - alles<br />

verschwindet - aber fast überall sind die<br />

Sparkassen zu sehen - noch? Sind an<strong>der</strong>e<br />

Planungen in Sicht - geht <strong>der</strong> Kapitän von<br />

Bord?<br />

„Die Sparkassen sehen sich - um in Ihrer<br />

Seemannssprache zu bleiben - nicht als Kapitän,<br />

wohl aber als Lotse. Und <strong>der</strong> bleibt<br />

an Bord.“<br />

Als Lotse wovon und wohin?<br />

„Wir beraten mit Kompetenz und Augenmaß<br />

vor allem Handwerk, Mittelstand,<br />

Gemeinden und natürlich Bürgerinnen<br />

und Bürger. Wir schauen nicht nur auf die<br />

Größe des Schiffes, son<strong>der</strong>n vor allem die<br />

Qualität von Mannschaft und Fracht und<br />

wir steuern in gute Gewässer und sichere<br />

Häfen. Wir haben die Globalisierung im<br />

Auge, wir kennen das lokale Geschäft -<br />

aus diesen Ressourcen kartieren wir die<br />

Route. Wir fühlen uns den Menschen, den<br />

Unternehmen, den Kommunen nahe und<br />

zu Rat und Tat verpflichtet. Das war vor<br />

vielen Jahrzehnten unser Grundsatz – vor<br />

85 Jahren haben wir den Weltspartag ‘erfunden’<br />

– und das ist unsere Philosophie<br />

geblieben.“<br />

Zurück zur Landflucht: Wie kann man die-<br />

se Bewegung aufhalten - gibt es Rezepte?<br />

„Da je<strong>der</strong> Ort individuell ist, gibt es kein<br />

Einheitsrezept. Aber eines steht immer am<br />

Anfang des Erfolges - auch und in Zukunft<br />

durch neue Buchhaltungsbestimmungen<br />

sehr stark bei Gemeinden: das Potential.<br />

Bei Unternehmen sagen wir: die Kernkompetenz.<br />

Was zeichnet eine Gemeinde im<br />

Beson<strong>der</strong>en aus: Natur? Geschichte? Sport?<br />

Biografie? Bauwerke? Und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Seite: Wo liegen die Trends, die Mega-Trends,<br />

die diese Beson<strong>der</strong>heiten eines<br />

Ortes für sich nutzen könnten? Wer hier<br />

seinen Startplatz sucht, überholt schnell<br />

an<strong>der</strong>e während des Rennens.“<br />

Prof. Dr. Opaschowski gibt in seinen<br />

„Lebenszielen <strong>der</strong> Menschen“ auch Bedarfs-<br />

und Berufsfel<strong>der</strong> vor. Wenn eine<br />

Gemeinde mit ihren Potenzialen diese<br />

Fel<strong>der</strong> zum Ziel nimmt - kann sie dann in<br />

<strong>der</strong> Sparkasse auf ein offenes Ohr hoffen,<br />

wenn‘s um die Finanzierung geht?<br />

„Nun, die Sparkassen haben schon immer<br />

Zukunft finanziert. Gerade weil wir<br />

die örtlichen Gegebenheiten kennen, sind<br />

Vorschau und Überblick geschäftlicher<br />

Planungen unser Gebiet. Und sicher liegen<br />

hier auch Rezepte. Wir sind in vielen<br />

Gemein<strong>der</strong>äten vertreten, arbeiten eng mit<br />

den Bürgermeistern und Ortsvorstehern<br />

zusammen - wie auch mit vielen Vertretern<br />

<strong>der</strong> Handels- und Gewerbevereine.<br />

Ein run<strong>der</strong> Tisch, eine Würdigung und vor<br />

allem Bewertung des Potentials, eine Trendanalyse,<br />

dazu die tatkräftigen Frauen und<br />

Männer in Gemein<strong>der</strong>at und Verein - das<br />

bringt mit Sicherheit eine Zukunftsperspektive,<br />

eine Vision, die ertragreich wirkt.<br />

Und von uns gut finanzierbar ist, weil sie<br />

Zukunft plant. Nur ‘verwalten’ kann heute<br />

keiner mehr. Die erweiterte Kameralistik<br />

o<strong>der</strong> sogar Doppik (Doppelte Buchführung<br />

in Konten, Anm.d.Red.) - beides verlangt<br />

in Kürze nachweislich gut geplante, nachhaltig<br />

wirkende Projekte. Darauf sind wir<br />

vorbereitet - das ist unser Kerngeschäft,<br />

hier punkten wir und geben unseren Kunden<br />

Stärke.<br />

Die Gemeinde stark machen:<br />

Ihr Rat an alle Bürgermeister?<br />

„Es steht mir nicht zu gute Ratschläge zu<br />

verteilen. Als früherer Landrat des Landkreises<br />

Biberach, bleibe ich zeitlebens mit<br />

Leib und Seele ein Kommunaler. Deshalb<br />

weiß ich um den immensen Einsatz und<br />

großen Ideenreichtum vieler Verantwortlicher<br />

in den Kommunen. Die Stärkung einer<br />

Gemeinde ist aber immer die Aufgabe<br />

aller, eine Querschnittsaufgabe. Basis ist das<br />

Wir-Gefühl: Wir sind <strong>der</strong> Ort. Und so wird<br />

dann ein Gemeindeleben daraus: man kauft<br />

im Ort, davon profitieren Landwirte und<br />

Mittelstand drumherum inklusive Arbeitsplätze.<br />

Das stärkt die Infrastruktur und die<br />

Gemeindekasse. So können die Aufgaben<br />

von Lebensqualität und Daseinsvorsorge<br />

finanziert werden. Eine neue Qualität<br />

des Lebens entsteht - Standortmarketing<br />

hat wie<strong>der</strong> einen Sinn, nun bringen neue<br />

Ansiedelungen Arbeitsplätze und Kapital.<br />

Ausgangspunkt war <strong>der</strong> runde Tisch - war<br />

die Vision ...<br />

... und war die Sparkasse, die finanziert hat?<br />

... nicht nur - es waren die Planungen, an<br />

denen die Sparkasse sich als Mitglied <strong>der</strong><br />

Gemeinde beteiligt hat. Planungen, die<br />

Zukunft in sich trugen und die wir gerne<br />

finanzieren.<br />

Der Anfang also ist <strong>der</strong> runde Tisch?<br />

Die Tischform ist egal - ob eckig, ob rund<br />

- Hauptsache es geht nach vorn und nicht<br />

im Kreis herum.<br />

Herr Präsident, haben Sie Dank für das<br />

Gespräch.


NahVorsorgE WissEN sParkassE | sEitE 1<br />

Die Sparkassen-Finanzgruppe -<br />

Hausbank <strong>der</strong> Kommune<br />

Sparkasse – verlässliche Partnerin und vertraute Beraterin <strong>der</strong> Kommunen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Die Sparkassen sind für ihre<br />

Träger, die Kommunen,<br />

unverän<strong>der</strong>t <strong>der</strong> wichtigste<br />

Finanzpartner. Als<br />

„geborene Partner <strong>der</strong> Kommunen“ vergaben<br />

die Sparkassen 2008 zusammen<br />

mit den Landesbanken bundesweit über<br />

70,4 Mrd. EUR Kredite an Gemeinden<br />

und sind damit unverän<strong>der</strong>t mit einem<br />

Marktanteil von 44,5 % Hausbank <strong>der</strong><br />

Kommunen. Denn die gemeinwohlorientierte<br />

Geschäftspolitik <strong>der</strong> Sparkassen<br />

ist auf eine Stärkung <strong>der</strong> Region, auf die<br />

Unterstützung und Kooperation mit<br />

den Kommunen als ihre Träger ausgerichtet.<br />

Zum Vergleich: Die Großbanken<br />

gewährten im vergangenen Jahr lediglich<br />

10,1 % <strong>der</strong> Kredite an Kommunen und die<br />

Genossenschaftsbanken gar nur 1,5 %.<br />

Die Zahlen belegen deutlich, dass die<br />

Sparkassen ihre Aufgaben als bedeutendste<br />

kreditwirtschaftliche Partner<br />

<strong>der</strong> Kommunen gerade in <strong>der</strong> aktuellen<br />

Finanz- und <strong>Wirtschaft</strong>skrise wahrnehmen<br />

und in <strong>der</strong> Lage sind, auch langfristige<br />

Finanzierungen auszulegen. Die Zielsetzung<br />

des gemeinsamen Positionspapieres „Eine<br />

starke Partnerschaft für <strong>Wirtschaft</strong> und<br />

Gesellschaft“ (Mai 2004) <strong>der</strong> kommunalen<br />

Spitzenverbände und des Deutschen<br />

Sparkassen- und Giroverbandes:<br />

„Sparkassen übernehmen Verantwortung<br />

für <strong>Wirtschaft</strong> und Gesellschaft und wollen<br />

die starke Partnerschaft von Sparkassen<br />

und Kommunen auch in Zukunft weiter<br />

festigen“ ist <strong>der</strong> Sparkassen-Finanzgruppe<br />

zur täglichen Praxis geworden.<br />

Die Institute verstehen sich schon aufgrund<br />

ihrer traditionell engen Bindung<br />

daher als Problemlöser für kommunale<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen. Dazu nutzen sie zunehmend<br />

die Vorteile und Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Verbundkooperation. Die Zusammenarbeit<br />

mit Landesbanken und weiteren Partnern<br />

aus <strong>der</strong> Sparkassen-Finanzgruppe – des<br />

größten kreditwirtschaftlichen Verbunds<br />

Europas – erweitern das Leistungsspektrum<br />

<strong>der</strong> Institute vor Ort.<br />

Um noch besser auf die verän<strong>der</strong>te<br />

Bedarfslage <strong>der</strong> kommunalen Kunden einzugehen<br />

hat die Sparkassen-Finanzgruppe<br />

eine strategische Neuausrichtung des<br />

Betreuungsansatzes durchgeführt. Zu<br />

diesem Zweck wurde im Jahr 2008/2009<br />

ein bundesweites Projekt „Sparkassen-<br />

Finanzkonzept Kommunen und<br />

Institutionelle“ durchgeführt. In enger<br />

Zusammenarbeit <strong>der</strong> Sparkassen mit ihren<br />

Verbundpartnern wurden Leitfäden und<br />

konkrete Handlungsempfehlungen für die<br />

umfassende, ganzheitliche Betreuung <strong>der</strong><br />

Öffentlichen Hand auf allen Bedarfsfel<strong>der</strong>n<br />

erstellt.<br />

Seit Mitte 2009 wird <strong>der</strong> Bedarf einer<br />

Kommune für die einzelnen Angebote<br />

systematisch in einem ganzheitlichen<br />

Betreuungsansatz, dem „Sparkassen-<br />

Finanzkonzept Kommunen und<br />

Institutionelle“ durch die Sparkassen ermittelt:<br />

Merkmal und Leistungsversprechen<br />

des neuen „Sparkassen-Finanzkonzepts<br />

Kommunen und Institutionelle“ ist es,<br />

ein stimmiges, auch mittelfristig gültiges<br />

Gesamtkonzept mit dem Kunden<br />

zu entwickeln. Langfristige Partnerschaft<br />

statt isolierter Produktabschlüsse – das<br />

Sparkassen-Finanzkonzept setzt auf<br />

Ganzheitlichkeit und Qualität. Dazu geht<br />

das Betreuungskonzept in drei grundlegenden<br />

Schritten vor:<br />

Zunächst wird die Ausgangslage <strong>der</strong><br />

Kommune, <strong>der</strong> kommunalen Unternehmen<br />

und <strong>der</strong> Institutionellen gemeinsam<br />

mit Hilfe des FinanzChecks analysiert.<br />

Bereits fixierte Maßnahmen und weitere<br />

Planungen werden in einen vorläufigen<br />

Umsetzungsplan überführt.<br />

Auf dieser Basis werden Bedarf und<br />

Erwartungen <strong>der</strong> Kommunen an die<br />

Begleitung durch die Sparkasse konkretisiert.<br />

Systematisch werden die Situation<br />

<strong>der</strong> Kommune über sechs grundlegende<br />

Bedarfsfel<strong>der</strong> – Liquidität, Anlage,<br />

Investitionen, Risikomanagement,<br />

Immobilien und Liegenschaften, strategische<br />

Begleitung – geprüft und passgenaue<br />

Lösungen bestimmt.<br />

Im letzten Schritt wird ein Fahrplan für<br />

die weitere Zusammenarbeit zwischen<br />

Kommune und Sparkasse fixiert. Der<br />

Ansprechpartner <strong>der</strong> Kommune und <strong>der</strong><br />

Kundenbetreuer <strong>der</strong> Sparkasse erarbeiten<br />

diesen Fahrplan im Dialog, am Ende<br />

des Gesprächs erhält die Kommune ein<br />

Exemplar.<br />

Das individuell erarbeitete Finanzkonzept<br />

dient <strong>der</strong> Navigation in den anschließenden<br />

Gesprächen – <strong>der</strong> Anspruch <strong>der</strong><br />

Sparkassen-Finanzgruppe nach Verlässlichkeit<br />

und systematischem Vorgehen<br />

kommt damit klar zum Ausdruck. Aus<br />

den Finanzkonzeptgesprächen resultieren<br />

dann umfangreiche Angebote<br />

zur Problemlösung, die den Wandel <strong>der</strong><br />

Kommunen zu unternehmerisch geführten,<br />

betriebswirtschaftlich denkenden „kommunalen<br />

Konzernen“ als Ratgeber und<br />

adäquater Gesprächspartner begleiten. Der<br />

Kommunalkundenbetreuer arbeitet eng mit<br />

den Fachleuten <strong>der</strong> Verbundunternehmen<br />

<strong>der</strong> Sparkassen-Finanzgruppe zusammen.<br />

So können die Kommunen aus einer Hand<br />

betreut werden.<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen seitens <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Hand nach betriebswirtschaftlich<br />

fundierter Beratung sind sehr viel komplexer<br />

geworden. Dementsprechend haben<br />

die Sparkassen und die Verbundpartner in<br />

den zurückliegenden Jahren ihre Angebote<br />

stark ausgeweitet und an die spezifischen<br />

Bedürfnisse angepasst. Einen wichtigen<br />

Baustein bildet die Kommunalberatung.<br />

Für die direkte Beratung <strong>der</strong> Kommunen<br />

vor Ort hat die Sparkassen-Finanzgruppe<br />

eine bundesweit agierende Kommunalberatungsgesellschaft<br />

in ihren Reihen,<br />

die „DKC - Deka Kommunal Consult<br />

GmbH“. Weitere wichtige und hochaktuelle<br />

Themen - wie Neues kommunales<br />

Haushalts- und Rechnungswesen,<br />

Beteiligungsmanagement, Kommunales<br />

Immobilienmanagement, Strategieberatung<br />

für Krankenhäuser, Demografischer<br />

Wandel und <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ung - sind<br />

ebenfalls Bestandteil des Leistungsumfangs<br />

<strong>der</strong> Deka Kommunal Consult.<br />

Auch das vom DSGV gemeinsam mit dem<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung im Mai 2008 herausgegebene<br />

„PPP-Handbuch – Leitfaden für<br />

Öffentlich-Private-Partnerschaften“ trägt<br />

hierzu bei.<br />

Die Sparkassen-Finanzgruppe begleitet<br />

mit weiteren Angeboten die Städte,<br />

Gemeinden und Landkreise im Be-<br />

reich Immobilienentwicklung, Gebäudemanagement<br />

und auf dem Weg <strong>der</strong><br />

notwendigen Verwaltungsmo<strong>der</strong>nisierung.<br />

Darüber hinaus bietet sie ihnen<br />

Beratung und Workshops zu zentralen<br />

Themen, wie z. B: dem Kommunalen<br />

Zins- und Schuldenmanagement an. Um<br />

die Verantwortlichen in den Kämmereien<br />

beim Aufbau des internen Know-hows für<br />

das Vorgehen und den Aufbau des kommunalen<br />

Zins- und Schuldenmanagements,<br />

speziell im Umgang mit Derivaten zu unterstützen,<br />

hat die Sparkassen-Finanzgruppe<br />

mit konzeptioneller Unterstützung durch<br />

den Deutschen Städtetag, den Deutschen<br />

Landkreistag und dem Deutschen Städte-<br />

und Gemeindebund ein einzigartiges<br />

Fortbildungsseminar für Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Hand entwickelt und<br />

bereits mehrere Durchgänge mit positiver<br />

Resonanz durchgeführt.<br />

„Von Kämmerern für Kämmerer“ ist<br />

dabei die Devise, d. h. <strong>der</strong> hochrangige<br />

Referentenpool setzt sich aus kommunalen<br />

Experten des Deutschen Städtetages,<br />

Dozenten aus <strong>der</strong> Wissenschaft und<br />

Experten aus Sparkassen und Landesbanken<br />

zusammen.


NahVorsorgE WissEN dr. carMiNa brENNEr | sEitE 1<br />

Nahversorgung stärkt die<br />

Finanzierung <strong>der</strong> Daseinsvorsorge<br />

Hans-Philipp Okle, geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter <strong>der</strong> Okle GmbH Großhandelszentrale in Singen<br />

Die Qualität des Zusammenlebens<br />

von Menschen ist in <strong>der</strong><br />

Daseinsvorsorge geregelt, die<br />

den Kommunen als Aufgabe<br />

in §28 Grundgesetz verbindlich übertragen<br />

wurde. Daseinsvorsorge umfasst das<br />

Angebot vieler Versorgungsleistungen auf<br />

kulturellen, medizinischen, verkehrlichen,<br />

versorgenden Gebieten und garantiert bei<br />

Erreichen akzeptabler Werte eine gute Lebensqualität<br />

in Gemeinde, Quartier und Ort.<br />

Ein wichtiger Katalysator für die Lösung <strong>der</strong><br />

gestellten Aufgabe ist <strong>der</strong> Nahversorger mit<br />

täglich benötigten Lebensmitteln und lebensmittel-nahen<br />

Angeboten im Ort. Ohne<br />

ihn fließt die Kaufkraft (meist) in Nachbargemeinden,<br />

sein Fehlen verursacht in<br />

regionaler Landwirtschaft und regionaler<br />

Industrie Rückgang und Arbeitsplatzverlust,<br />

ohne ihn sterben die übrigen Handels-<br />

und Gewerbeunternehmen im Ort nach<br />

und nach – oft in sehr kurzer Zeit. Ohne<br />

die Kaufkraft, die <strong>der</strong> Nahversorger im Ort<br />

hält, verödet ein Ort. Die Folge: Wegzug von<br />

Industrieunternehmen, mangelnde Neuzuzüge<br />

<strong>der</strong> Industrie, bröckelnde Infrastruktur,<br />

wegbrechende touristische Qualitäten,<br />

sinkende Imobilienpreise.<br />

Nachhaltigkeit - Zukunftswert in <strong>der</strong><br />

Bilanz <strong>der</strong> Gemeindefinanzen<br />

Es ist die Zeit des wenigen Geldes. Gleichzeitig<br />

die Zeit <strong>der</strong> Doppik, <strong>der</strong> doppelten Buch-<br />

führung in öffentlichen Verwaltungen auf<br />

Län<strong>der</strong>ebene. Nun wird Bilanz mit Gewinn-<br />

und Verlustrechnung Pflicht. Das<br />

3-Komponenten-Modell umfasst Bilanz,<br />

Ergebnisrechnung und Finanzrechnung.<br />

Eine <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen: Kommunalpolitik<br />

darf nicht zu Lasten nachfolgen<strong>der</strong> Generationen<br />

wirtschaften. Entsprechend sind<br />

die Vorschriften <strong>der</strong> Rechnungslegung<br />

angepasst. Und oft wird die Umstellung<br />

kameralistischer Systeme auf erweiterte<br />

Kameralistik o<strong>der</strong> Doppik auch mit <strong>der</strong><br />

Umstellung auf Enterprise-Resource-Planning<br />

(ERP)-Programme verbunden.<br />

Die Umstellung soll bis spätestens 2012 abgeschlossen<br />

sein. Mehr als jemals kommt<br />

es nun auf nachhaltige Projekte an. Und<br />

damit auf die Zielfrage: Was kann mein<br />

Ort, wohin soll mein Ort sich entwickeln.<br />

Und dies ist eine Frage, die nicht allein den<br />

Bürgermeister beschäftigen wird, son<strong>der</strong>n<br />

jeden Gemein<strong>der</strong>at, jede Verwaltungsangestellte,<br />

jeden Gewerbetreibenden, jeden<br />

Bürger und jede Bürgerin angeht.<br />

Das „Wir-Gefühl”, das dadurch sich entwickelt,<br />

lässt Ziele randscharf werden – und<br />

markiert den Weg.<br />

Gemeinde-Zukunft<br />

ist eine Querschnittsaufgabe<br />

An <strong>der</strong> Zukunft einer Gemeinde sind Menschen,<br />

Institutionen, Handel, Gewerbe,<br />

Dienstleistung und Unternehmen betei-<br />

ligt – hinzu kommen Biografie <strong>der</strong> Gemeinde<br />

– also geschichtliche und kulturelle<br />

Dimensionen – und die natürlichen<br />

Gegebenheiten wie geographische, klimatische<br />

und landwirtschaftliche Faktoren.<br />

Aus <strong>der</strong> Summe des Vorhandenen ergibt<br />

sich in Gegenüberstellung zu langfristigen<br />

Entwicklungen (Trends/Megatrends)<br />

<strong>der</strong> Weg, den eine Gemeinde beschließen<br />

und gehen sollte, um in Zukunft Attraktivität<br />

und in <strong>der</strong> Folge finanzielle Mittel<br />

zur Verfügung zu haben, die die Garantie<br />

übernehmen, den Ort als Zentrum – ob<br />

touristischer, industrieller, dienstleisten<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> gemischter Natur – (weiter) zu<br />

entwickeln und dabei auf Verän<strong>der</strong>ungen<br />

und Ganggeschwindigkeiten zu achten,<br />

die Korrekturen erlauben.<br />

Das erfor<strong>der</strong>t finanzielle Stärke. Und die<br />

ist zu großen Teilen das Resultat kleiner,<br />

funktionieren<strong>der</strong> Nahversorger.<br />

Verän<strong>der</strong>ungen sind immer auch eine Chance<br />

Interview mir Frau Dr. Carmina Brenner, Präsidentin des<br />

Statistischen Landesamtes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

BWM: Frau Dr. Brenner, herzlichen Dank<br />

für die Ausarbeitung über die Gemeindeentwicklung<br />

in den nächsten Jahren<br />

(siehe Seiten 30 - 37) - macht es eigentlich<br />

Angst, dauernd von Zahlen umgeben zu<br />

sein?“<br />

Dr. Carmina Brenner: Ganz und gar nicht.<br />

Für meine Mitarbeiter und mich sind Zahlen<br />

<strong>der</strong> Schlüssel zu Biografie und Zukunft<br />

von Entwicklungen. Ohne gesicherte Zahlen<br />

über die verschiedensten Gebiete würden<br />

wesentliche Entscheidungsgrundlagen<br />

fehlen. In Ihrem Fall <strong>der</strong> NahVORsorge<br />

würden zum Beispiel ohne verläßliche Daten<br />

über die Bevölkerungsstände <strong>der</strong> verschiedenen<br />

regionalen Ebenen die meisten<br />

finanziellen Ausgleichsmaßnahmen, z.B.<br />

<strong>der</strong> kommunale bzw. <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>finanzausgleich,<br />

kaum durchführbar sein. Ohne<br />

allgemein akzeptierte Daten über die<br />

Altersstruktur <strong>der</strong> Bevölkerung gäbe es<br />

keine verlässlichen Informationen über<br />

den Bedarf an Kin<strong>der</strong>betreuungs- und<br />

Schuleinrichtungen. Und ohne diese Zahlen<br />

wäre einer vorausschauende Planung<br />

für Bildungsinvestitionen die Grundlage<br />

entzogen. Ohne flächendeckende Bevölkerungsdaten<br />

gäbe es keine empirische<br />

Basis für die räumliche Abgrenzung von<br />

Interessen- und Vertretungsgebieten.<br />

Erfolgskontrollen wäre die Basis entzogen,<br />

personennahe Dienstleistungsunternehmen<br />

und am Konsum orientierte<br />

Marktpotenziale ließen sich nur schwer abschätzen.<br />

Bevölkerungsstatistiken, Infrastrukturstatistiken<br />

und <strong>Wirtschaft</strong>s- und<br />

Finanzstatistiken machen Entwicklungen<br />

transparent.<br />

Nur ein Beispiel: Nach unserer neuen Bevölkerungsvorausrechnung<br />

wird die Einwohnerzahl<br />

bis zum Jahr 2060 um rund<br />

1,6 Millionen auf dann 9,1 Millionen zurückgehen.<br />

Der Anteil <strong>der</strong> unter 20-Jährigen<br />

wird aus heutiger Sicht nur noch bei<br />

knapp 16 Prozent liegen. In einer gegenläufigen<br />

Entwicklung würde <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

60-Jährigen und Älteren von <strong>der</strong>zeit 24<br />

Prozent auf 38 Prozent ansteigen. Das heißt<br />

auch: Bereits ab dem Jahr 2030 wären die<br />

unter 20-Jährigen nur noch halb so stark in<br />

unserer Gesellschaft vertreten wie die ältere<br />

Generation mit 60 und mehr Jahren.<br />

BWM: Und wenn die Kurven<br />

nach unten zeigen?<br />

Dr.C.B.: Sehen Sie, eine Gesellschaft ist<br />

nicht statisch. Und das gilt für alle Bereiche.<br />

Die Bevölkerungszahl <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s<br />

wird in den nächsten Jahrzehnten<br />

zwar stetig zurückgehen. Dabei wird allerdings<br />

<strong>der</strong> Bevölkerungsanteil <strong>der</strong> 20- bis<br />

unter 60-Jährigen, die im Wesentlichen das<br />

Erwerbspersonenangebot stellen, bis um<br />

das Jahr 2020 nur geringfügig von 55 Prozent<br />

auf 54 Prozent absinken. Ländliche<br />

Entwicklung heißt auch Beachtung <strong>der</strong> demografischen<br />

Rahmenbedingungen. Für<br />

Gemeinden liegen zahlreiche Programme<br />

vor, die einen direkten Bezug zur <strong>Nahvorsorge</strong><br />

haben. Ich denke hier zum Beispiel an<br />

das Entwicklungsprogramms Ländlicher<br />

Raum (ELR). O<strong>der</strong> an das EU-Programm<br />

LEADER. Hier geht es um attraktive und<br />

vitale Ortskerne.<br />

BWM: Sie sind ja auch Gemein<strong>der</strong>ätin:<br />

Setzen Sie da Ihre Erkenntnisse und Zahlen<br />

ein?<br />

Dr.C.B.: Aber sicher - von den Zahlen profitieren<br />

natürlich alle <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>er<br />

und nicht nur mein Ort. Wenn es heute<br />

zu einem Gespräch mit einem Industrieunternehmen<br />

kommt, dann fragt das<br />

Unternehmen nach <strong>der</strong> Bevölkerungsentwicklung,<br />

dem Fachkräftepotential, den<br />

Pendlerzahlen, den Lohn- und Gehaltsniveaus,<br />

<strong>der</strong> Verkehrsinfrastruktur, den<br />

Clustern, nach Schule und Bildung. Und<br />

natürlich interessiert die Unternehmen die<br />

Hochschulsituation, die Art und Weise <strong>der</strong><br />

Existenzgründungen, <strong>der</strong> Tourismus, die<br />

Wohnraumversorgung, die Mietniveaus<br />

o<strong>der</strong> die Baupreise. Das gehört zur Nahversorger-Situation.<br />

BWM: Und alle diese Zahlen und Entwicklungen<br />

kann man von Ihrem Haus<br />

erhalten?<br />

Dr.C.B.:. Wir haben vom Gesetzgeber den<br />

Auftrag, neutral und unabhängig zu informieren.<br />

Ein Großteil unser Zahlen und<br />

Fakten, Studien o<strong>der</strong> Vorausrechnungen<br />

können kostenlos online abgerufen werden.<br />

Rund 10 Millionen Seitenabrufe zählen wir<br />

auf unserer Homepage im Jahr. Viele Privatpersonen<br />

nutzen unser Angebot. Wir<br />

freuen uns über die hohe Akzeptanz. Aber<br />

wir tun auch viel dafür, unsere Ergebnisse<br />

einfach und verständlich vorzustellen.<br />

Wir bearbeiten rund 280 Statistiken auf gesetzlicher<br />

Grundlage. Das Beson<strong>der</strong>e ist: Es<br />

gilt für uns die Berichtspflicht, das heißt,<br />

dass wir aus einem nahezu vollständigen<br />

Rücklauf schöpfen können. Das ist eine<br />

Garantie für höchste Genauigkeit und eine<br />

<strong>der</strong> stärken <strong>der</strong> amtlichen Statistik.<br />

BWM: Frau Dr. Brenner,<br />

danke für das Gespräch.


NahVorsorgE WissEN NVbW | sEitE 1<br />

3-Löwen-Takt: Hilft dem Land auf‘s Fahrrad -<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wird Fahrrad-Land.<br />

Ein Interview mit Dr.-Ing. Walter Gerstner, Geschäftsführer <strong>der</strong> Nahverkehrsgesellschaft<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> mbH, über den Vorteil fahrradfreundlicher Gemeinden<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>-<strong>Magazin</strong>: Herr Dr.<br />

Gerstner, schneller voran mit Bus und Bahn<br />

- jetzt kommt das Fahrrad hinzu - gibt‘s<br />

dann einen neuen Werbespruch?<br />

Dr. Walter Gerstner: Das kann schon mal<br />

sein - denn wir integrieren das Fahrrad ganz<br />

bewusst in die Nah-Mobilität. Das ist ja unsere<br />

ursächliche Aufgabe: die planerischen<br />

Festlegungen für nahe Verbindungen von A<br />

nach B zu bieten. Unabhängig vom Beför<strong>der</strong>ungsmittel.<br />

BWM: Und warum soll <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

ein Fahrrad-Land werden - wir haben<br />

doch Busse und Bahnen - und wir sind das<br />

klassische Land <strong>der</strong> Autobauer, „Typisch<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>: Erst das Auto erfinden<br />

- und dann mit Bus und Bahn fahren“<br />

- steht doch an den Bussen.<br />

Dr.W.G.: Die Ausweitung hat viele einzelne<br />

Gründe, die sich zu einem unschlagbaren<br />

Vorteilspaket addieren. Herr Staatssekretär<br />

Rudolf Köberle hat sie in drei Aspekten zusammengefasst:<br />

Zum Einen gilt <strong>der</strong> gesundheitliche Aspekt<br />

- Radfahren schafft Bewegung. Zum Zweiten<br />

hilft <strong>der</strong> Trend: Radfahren ist „in“, es ist ein<br />

gesellschaftlicher Faktor geworden. Drittens<br />

unterstützt das Rad die ökologische Zielsetzung<br />

- <strong>der</strong> Kraftstoff des Rades ist die Muskulatur<br />

des Menschen.<br />

BWM: Zentrum <strong>der</strong> Bewegung ist <strong>der</strong><br />

„Runde Tisch Radverkehr“. Sie sind dort<br />

Mitglied?<br />

Dr.W.G.: Wir gehören dem „Runden Tisch<br />

Radverkehr“ an. Staatssekretär Rudolf Köberle<br />

hat dem Runden Tisch - einem Nachhaltigskeitsprojekt<br />

des Landes - übrigens<br />

hervorragende Arbeit bescheinigt. Der<br />

„Runde Tisch Radverkehr“ führt vorhandene<br />

Initiativen zusammen - und kann so initiativ<br />

neue Akzente setzen für Mobilität, Tourismus,<br />

die Gesundheit <strong>der</strong> Menschen im Land<br />

- und beson<strong>der</strong>s auch für die Umwelt. Schauen<br />

Sie: 50% <strong>der</strong> Wege, die die Menschen jeweils<br />

täglich zurücklegen, sind kleiner als 5<br />

km. Es muss den Menschen die „Alternative<br />

Rad“ klar gemacht werden. Nicht einfach das<br />

Auto nehmen - son<strong>der</strong>n bewusst zwischen<br />

Rad und Auto wählen und nach Notwendigkeit<br />

entscheiden. Ziele effizient verknüpfen<br />

- das ist gemeint. Eine an<strong>der</strong>e Zahl: Täglich<br />

werden 420 Millionen Kilometer in Deutschland<br />

nur zum Einkaufen gefahren - eigentlich<br />

sollte man sagen: verfahren. Stellen Sie<br />

sich die Emissionen vor, die gespart werden<br />

könnten, wenn nur ein Teil <strong>der</strong> Kilometer<br />

mit dem Rad zurück gelegt werden würden.<br />

Es handelt sich ja nicht immer um Großeinkäufe.<br />

BWM: Die Geschäftsstelle „Run<strong>der</strong> Tisch<br />

Radfahren“ ist bei Ihnen im Haus angesiedelt.<br />

Warum und was tun sich?<br />

Dr.W.G.: Der Grund ist einfach zu beantworten:<br />

Wir sehen an unseren Beför<strong>der</strong>ungszahlen<br />

eine stark steigende Anzahl<br />

von Fahrradfahrern, die mit dem Rad zu<br />

Bus und Bahn fahren, einsteigen, um sich<br />

später wie<strong>der</strong> auf‘s Rad zu schwingen. Diesem<br />

vernünftigenTrend stellen wir uns. Die<br />

Geschäftsstelle Fahrradmanagement soll<br />

zunächst eine gewisse Koordination über<br />

die Inhalte und Zielsetzungen ausüben. Sie<br />

orientiert sich dabei an den Handlungsanweisungen<br />

des Runden Tisches bzw. den<br />

Maßgaben des Landesbündnisses Pro-<br />

Rad. Das ist eine <strong>der</strong> wichtigen Aufgaben<br />

- die Zweite: sie soll als Informations- und<br />

Kommunikationsplattform wirken und<br />

das Konzept umsetzen: Busse und Bahnen<br />

bereitstellen, die Rä<strong>der</strong> gezielt besser aufnehmen<br />

können, eigene Rundstrecken für<br />

Radfahr-Tourismus anlegen, Einsteigzeiten<br />

planen, die den Integralen Taktfahrplan<br />

nicht verzögern.<br />

BWM: ... und alles das für das Fahrrad?<br />

Dr.W.G.: Aber sicher - und das geht noch viel<br />

weiter. Radfahren macht dann Spaß, Freude<br />

und ist ein Genuss, wenn es Fahrradwege<br />

und gute Beschil<strong>der</strong>ungen gibt - hier ist man<br />

dem Verkehr und vor allem <strong>der</strong> Gesundheit<br />

<strong>der</strong> Menschen verpflichtet. Und auch das<br />

planen, sichten, veranlassen wir. Wie ich eingangs<br />

sagte: Wir sehen in dem Fahrrad einen<br />

Partner <strong>der</strong> Nah-Mobilität. Natürlich fragt<br />

man sich: Ist es Aufgabe <strong>der</strong> Öffentlichen<br />

Hand, neben dem Personentransport auch<br />

Fahrrä<strong>der</strong> zu transportieren. Wir sagen ja,<br />

weil es ökologisch, ökonomisch und gut für<br />

die Gesundheit ist. Aber wir denken natürlich<br />

über alternative Angebote nach - etwa<br />

Leihsysteme für den Vor- und Nachlauf. Das<br />

Fahrrad ist für Bus und Bahn zum echten<br />

Partner geworden, das Aufgaben übernimmt.<br />

Eine ideale Addition von gesun<strong>der</strong> Bewegung<br />

und ökologischer Vernunft. Sie vergrößern<br />

mit dem ÖPNV den Radius für das Erlebnis:<br />

Fahrrad fahren.<br />

BWM: Und sparen tut man auch!<br />

Dr.W.G.: Sicher - Stress, Nerven und Euro<br />

- sehen Sie sich den Benzinpreis an. Wir<br />

verantworten in unserer Geschäftsstelle die<br />

Fahrradför<strong>der</strong>ung, planen die Koordinierungsaufgaben,<br />

sind für die Zielharmonisierungen<br />

verantwortlich - nicht je<strong>der</strong> macht was<br />

- son<strong>der</strong>n wir führen zu einem gemeinsamen<br />

Ziel. Ich komme ja aus <strong>der</strong> verkehrsplanerischen<br />

Richtung, da setze ich auch Schwerpunkte<br />

über Handlungsempfehlungen zur<br />

Fahrradför<strong>der</strong>ung. Wir fragen uns: Womit<br />

können wir in Kernfunktionen Positives leisten,<br />

um unser Ziel zu erreichen.<br />

BWM: Und das heißt?<br />

Dr.W.G.: Einfach gesagt: Radfahren mit Sicherheit<br />

und Vergnügen. Die Kernaufgabe<br />

<strong>der</strong> SPNV (Schienenpersonennahverkehr,<br />

Anm. d.Red.) heißt: „Fit für‘s Rad. Im Bereich<br />

Fahrrad sind aufgrund gesetzlicher<br />

und verwaltungstechnischer Zuständigkeiten<br />

viele Organisationen und Behörden tätig:<br />

Ministerien, Landkreise, Kommunen. Alle<br />

gemeinsam decken vielfältige Aufgaben ab:<br />

Verkehrssicherheit, Bau und Unterhalt von<br />

Radwegen, Beschil<strong>der</strong>ungen. Und wir bringen<br />

die Beweglichkeit ein. Schauen Sie - wir<br />

haben 2008 den Rad-Express auf die Schiene<br />

gesetzt. Im Enztal, im Eyachtal, im Neckartal,<br />

jetzt folgt das Murgtal. Eine win-win-Situation<br />

entsteht: für die Radfahrer, für den<br />

Tourismus, für die Kommunen.<br />

BWM: Sie suchen fahrradfreundliche<br />

Kommunen, warum?<br />

Dr.W.G.: Wir starten jetzt. Und das Beste sind<br />

Piloten, mit denen man Art und Weise, Kosten,<br />

Akzeptanzen aufspürt, prüft, optimiert.<br />

Eine Gemeinde, die fahrradfreundlich ist,<br />

lockt Touristen an. Tut was für Mensch und<br />

Natur. Alles gute Gründe für einen Bürgermeister,<br />

auf <strong>der</strong> Basis seiner Daseinsvorsorge<br />

im ‚Landesbündnis Pro Rad“ mitzumachen.<br />

Eine Arbeitsgemeinschaft ist im Entstehen,<br />

die diese Radverkehr-Pilotprojekte entwi-<br />

ckelt. <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> - das Land <strong>der</strong><br />

Quellen und <strong>der</strong> guten Luft - also auch <strong>der</strong><br />

Kurstädte. Stellen Sie sich vor: eine Kurstadt<br />

- und wenige Autos - aber viel Radverkehr<br />

und saubere Luft. Das ist doch ein wichtiges<br />

Argument für jedes Standort-Marketing.<br />

BWM: Und wie setzt sich das alles durch?<br />

Dr.W.G.: Zum Einen: <strong>der</strong> Trend ist stark,<br />

die gesellschaftliche Akzeptanz ist hoch.<br />

Zu sehen an den vielen interessanten<br />

Fahrradarten - Trekking, Mountainbike,<br />

Sport- und Cityrad. Zweitens sind Energie,<br />

Gesundheit, Mobilität, Aktivität, Finanzen<br />

gute Argumente. Und zum Dritten: wenn<br />

es gute Beschil<strong>der</strong>ungen und gute Fahrradwege<br />

gibt, dann greift die Vorbildfunktion.<br />

„Könnte ich doch auch mal wie<strong>der</strong> ...“ ,<br />

das ist <strong>der</strong> Start. Ein BW-Ticket, ein paar<br />

Freunde, ein tolles Ziel - und rauf auf‘s Rad,<br />

rein in Bus und Bahn - und ab in die Natur.<br />

Mit Vorbil<strong>der</strong>n lenken Sie die Verhaltensän<strong>der</strong>ungen.<br />

Und zum Vierten: Im Internetpor-<br />

tal „FahrRad in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>“ sollen<br />

allen Interessierten wichtige Informationen<br />

geboten werden. So setzen sich die Maßnahmen<br />

schneller und konsequenter durch.<br />

BWM: Und wann wissen Sie, ob die Kampagne<br />

greift?<br />

Dr.W.G.: Wir evaluieren sehr genau. Den 0-<br />

Zustand, die Maßnahmen - und wir werden<br />

nach drei o<strong>der</strong> vier Jahren erneute Folgemessungen<br />

auf allen Gebieten machen. Das Ganze<br />

ist einmalig - und <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ist<br />

hier Vorreiter. Wir werden mit diesem Konzept<br />

bereits zu bundesweiten Kongressen<br />

gebucht.<br />

BWM: Macht <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> mit dem<br />

Konzept an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> fit für Zukunft?<br />

Dr.W.G.: Zumindest schneller voran mit Rad<br />

und Bus und Bahn.<br />

BWM: Herr Dr. Gerstner, wir danken für<br />

das Gespräch.


NahVorsorgE WissEN Wlsb | sEitE 21<br />

Sportvereine in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Stahlträger <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

Interview mit Klaus Tappeser, Präsident des WLSB<br />

Ob Fußball, Handball, Fitness-Gymnastik<br />

o<strong>der</strong> Lauftreff<br />

– die Sportvereine im<br />

Land sind eine wichtige<br />

Stütze des gesellschaftlichen Lebens. Der<br />

<strong>Württemberg</strong>ische Landessportbund<br />

(WLSB) steht dabei nicht nur seinen<br />

Mitgliedsvereinen, son<strong>der</strong>n auch den<br />

Kommunen mit seiner Kompetenz in<br />

Sachen Sport zur Verfügung, wie WLSB-<br />

Präsident Klaus Tappeser im Interview<br />

erklärt.<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> <strong>Magazin</strong>: Herr<br />

Tappeser, <strong>der</strong> Sport wird oft als „sozialer<br />

Kitt <strong>der</strong> Gesellschaft“ bezeichnet. Woran<br />

machen Sie diese Einschätzung fest?<br />

Klaus Tappeser: Generell gilt: Bürgerschaftliches<br />

Engagement bringt die<br />

Menschen zusammen und stärkt das<br />

Gemeinschaftsgefühl. Unter den vielen<br />

Gruppierungen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

vereint <strong>der</strong> Sport mit großem Abstand die<br />

meisten Menschen. Über 3,7 Millionen<br />

Mitglie<strong>der</strong> zählen die Sportvereine im<br />

Land – das sind mehr als ein Drittel aller<br />

Einwohner. Eine <strong>der</strong>art breit aufgestellte<br />

Bewegung kann nur zustande kommen,<br />

wenn ein gemeinsames Interesse Menschen<br />

aus den verschiedensten gesellschaftlichen<br />

Bereichen verbindet. Es ist die enorme<br />

Begeisterung für den Sport. Über sie können<br />

wir wichtige Werte vermitteln – ich nenne<br />

nur die Stichworte Gemeinschaftsgefühl,<br />

Integration, Fairness.<br />

BWM: Trotzdem gehen die gesellschaftlichen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen auch an den<br />

Sportvereinen nicht spurlos vorüber.<br />

Klaus Tappeser<br />

K.T.: Sport und Sportvereine sind ein Teil<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft und werden immer von<br />

<strong>der</strong>en Verän<strong>der</strong>ungen betroffen sein. Der<br />

WLSB sieht es deshalb als seine Aufgabe<br />

an, den Vereinen durch finanzielle und<br />

inhaltliche Unterstützung unter die Arme<br />

zu greifen, um in dieser Welt des Wandels<br />

zu bestehen. Das funktioniert bislang sehr<br />

gut und wir stellen fest, dass unsere Vereine<br />

„stark im Wandel“ sind – sie stellen sich<br />

den Herausfor<strong>der</strong>ungen und finden immer<br />

wie<strong>der</strong> neue Antworten. Aber: Die Vereine<br />

brauchen auch einen verlässlichen Partner<br />

vor Ort. Das müssen die Kommunen sein.<br />

Denn es sind die Bürgerinnen und Bürger<br />

in den Städten und Gemeinden, die unmittelbar<br />

von <strong>der</strong> Arbeit in den Sportvereinen<br />

profitieren. Es muss also im Interesse einer<br />

Kommune liegen, den Vereinen dauerhaft<br />

gute Rahmenbedingungen zu bieten und<br />

damit Lebensqualität zu schaffen.<br />

BWM: Wie arbeiten WLSB und<br />

Kommunen als Partner <strong>der</strong> Sportvereine<br />

zusammen?<br />

K.T.: Den größten Nutzen hat <strong>der</strong><br />

Sport natürlich dann, wenn WLSB und<br />

Kommunen nicht getrennt, son<strong>der</strong>n<br />

gemeinsam handeln. Deshalb bietet <strong>der</strong><br />

WLSB nicht nur den Vereinen, son<strong>der</strong>n<br />

auch den Städten und Gemeinden seine<br />

Beratungskompetenzen in Sachen Sport<br />

an. Nach unseren Erfahrungen ist die kooperative<br />

Sportentwicklungsplanung <strong>der</strong><br />

beste Weg, dabei werden Betroffene zu<br />

Beteiligten und die Planungsprozesse werden<br />

gemeinsam gestaltet.<br />

BWM: Können Sie dazu ein Beispiel nennen?<br />

K.T.: Bau und Unterhalt von öffentlichen<br />

Sportstätten sind eine kostspielige<br />

Angelegenheit. Da will je<strong>der</strong> Euro sinnvoll<br />

ausgegeben sein. Angenommen, eine<br />

Kommune spielt mit dem Gedanken, eine<br />

Sporthalle o<strong>der</strong> einen Sportplatz zu bauen.<br />

Angesichts des demographischen Wandels<br />

kommt dabei die Frage auf, wie <strong>der</strong> Bedarf<br />

und das Sportverhalten <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

in <strong>der</strong> Zukunft aussehen werden. Hier<br />

kommt nun <strong>der</strong> WLSB ins Spiel, <strong>der</strong> in<br />

einem Beratungsprozess Sportverhalten<br />

und Bevölkerungsentwicklung in <strong>der</strong><br />

Gemeinde, die Angebotsstruktur <strong>der</strong><br />

Sportvereine und weiterer Sportanbieter<br />

sowie den Bedarf von Schulen zu einem<br />

Gesamtbild formt. Die Verantwortlichen<br />

erhalten somit eine möglichst umfassende<br />

Grundlage für ihre Entscheidung.<br />

BWM: Wie gestaltet sich die<br />

Unterstützung des WLSB mit Blick auf<br />

die Sportangebote? Ist <strong>der</strong> Verband auf<br />

diesem Gebiet überhaupt tätig?<br />

K.T.: In diesem Bereich, den wir un-<br />

ter dem Begriff kommunale Sportentwicklungsplanung<br />

führen, ist <strong>der</strong> WLSB<br />

ebenfalls aktiv. Hier erarbeiten wir, zusammen<br />

mit Partnern, für die Kommunen<br />

sozusagen eine Gesamtschau des <strong>der</strong>zeitigen<br />

Sportangebots und <strong>der</strong> gewünschten<br />

zukünftigen Situation. Welche<br />

Sportangebote werden in <strong>der</strong> Kommune<br />

von wem gemacht? Welche Möglichkeiten<br />

fehlen? Wie sieht es mit frei zugänglichen<br />

Bewegungsräumen, also zum Beispiel<br />

Spielplätzen, Grünflächen, aus? Welche<br />

Sportmöglichkeiten gibt es in <strong>der</strong> näheren<br />

Umgebung? Mit einer solchen Planung<br />

wird für die Kommune ein Konzept<br />

für die zukünftige Sportversorgung <strong>der</strong><br />

Bevölkerung erstellt. Denn attraktive<br />

Bewegungs- und Freizeitangebote sorgen<br />

für Lebensqualität und sind auch als wirtschaftlicher<br />

Standortfaktor nicht zu unterschätzen.<br />

BWM: Der Gesundheitsaspekt ist beim<br />

Sporttreiben stark in den Vor<strong>der</strong>grund<br />

gerückt. Spiegelt sich das auch im Angebot<br />

<strong>der</strong> Sportvereine wi<strong>der</strong>?<br />

K.T.: Natürlich. Viele Vereine engagieren<br />

sich in diesem Bereich und tragen dazu<br />

bei, dass die Menschen bis ins hohe Alter<br />

körperlich fit bleiben. Aber auch mit ihrem<br />

Engagement im Kin<strong>der</strong>- und Jugendsport<br />

leisten sie einen wichtigen Beitrag im<br />

Kampf gegen Übergewicht und Diabetes<br />

in diesen Altersgruppen. Dass von den<br />

Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen im Land drei<br />

Viertel Mitglied in einem Sportverein sind,<br />

beweist die Qualität <strong>der</strong> Arbeit. Gerade in<br />

eher ländlichen Regionen ist die Arbeit<br />

<strong>der</strong> Sportvereine noch viel wichtiger, weil<br />

sie meist einziger Anbieter am Ort sind.<br />

An diesem Punkt setzt auch unser Projekt<br />

zur Betrieblichen Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

in kleinen und mittleren Unternehmen<br />

an. Hier wollen wir zusammen mit den<br />

Vereinen ein neues und gesellschaftlich<br />

sehr wichtiges Betätigungsfeld erschließen.<br />

BWM: Wie stark werden die Sportvereine<br />

von <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen <strong>Wirtschaft</strong>skrise<br />

getroffen?<br />

K.T.: Bislang sind die Auswirkungen mo<strong>der</strong>at.<br />

Bei Kreditverhandlungen mit Banken<br />

wird manch Verein die Krise sicherlich spüren.<br />

Kritisch wird es, wenn die Kommunen<br />

bei <strong>der</strong> Sport- und Vereinsför<strong>der</strong>ung<br />

den Rotstift ansetzen. Hier gilt es genau<br />

abzuwägen, wann bürgerschaftliches<br />

Engagement und die Strukturen unserer<br />

Vereine gefährdet sind. Denn es braucht<br />

viel Zeit und Energie, die Menschen zur<br />

Mitarbeit für eine intakte und attraktive<br />

Vereinslandschaft zu gewinnen.<br />

<strong>Württemberg</strong>ischer Landessportbund e.V.<br />

Fritz-Walter-Weg 19<br />

70372 Stuttgart<br />

Tel.: 0711/28077-100<br />

info@wlsb.de<br />

www.wlsb.de<br />

Was Sportvereine in<br />

den Kommunen leisten:<br />

• Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />

• Drei Viertel aller Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen<br />

sind Mitglied in einem Sportverein<br />

• Flächendeckende Versorgung mit<br />

Sport- und Gesundheitsangeboten<br />

• Stärkung <strong>der</strong> Gemeinschaft und Identität<br />

• Bereicherung des<br />

gesellschaftlichen Lebens<br />

• Sinnvolle Freizeitbeschäftigung und<br />

damit Präventionsarbeit bei Kin<strong>der</strong>n<br />

und Jugendlichen<br />

Was <strong>der</strong> WLSB für Vereine<br />

und Kommunen leistet:<br />

• Inhaltliche und finanzielle<br />

Unterstützung des Vereinssports<br />

• Aus- und Fortbildung för<strong>der</strong>t Qualität<br />

<strong>der</strong> Vereinsarbeit<br />

• Beratung bei Bau und Planung<br />

von Sportanlagen<br />

• Kommunale Sportentwicklungsplanung


NahVorsorgE WissEN lVi | sEitE 23<br />

Herr Wolf, könnten Sie bitte den Leserinnen<br />

und Lesern - Bürgermeistern,<br />

Ortsvorstehern, Landräten, Handels-<br />

und Gewerbevereinen, <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>innen<br />

und -för<strong>der</strong>ern - einen<br />

Überblick geben über Tätigkeit, Ziel und<br />

Einsatz des LVI?<br />

„Gerne, <strong>der</strong> LVI ist die wirtschaftspolitische<br />

Spitzenorganisation <strong>der</strong> Industrie<br />

im Land. Auf unserer Agenda stehen unter<br />

an<strong>der</strong>em Fö<strong>der</strong>alismus, soziale Marktwirtschaft<br />

und Nachhaltigkeit - unser Ziel:<br />

stete Verbesserung <strong>der</strong> Attraktivität<br />

des <strong>Wirtschaft</strong>sstandortes <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>.“<br />

Gibt es Schwerpunkte in Ihrer Tätigkeit?<br />

„Aber ja: Wir setzen uns generell für die<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Nachhaltigkeit ein - also<br />

<strong>der</strong> gleichrangigen Berücksichtigung<br />

von Ökologie, Ökonomie und sozialen<br />

Kriterien. Wir haben zum Beispiel sehr<br />

Kriterien für die<br />

Ansiedelung von<br />

Industrieunternehmen<br />

Interview mit Wolfgang Wolf, Geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied des LVI e.V. (Landesverband<br />

<strong>der</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>ischen Industrie)<br />

frühzeitig an <strong>der</strong> Fortschreibung des Umweltplanes<br />

mitgewirkt, in dem die Flächeninanspruchnahme<br />

und das Flächenmanagement<br />

einen wichtigen Baustein<br />

darstellen, und sind in hohem Maße in<br />

<strong>der</strong> Nachhaltigkeitsstrategie des Landes<br />

engagiert.“<br />

Was heißt das?<br />

Im vom Land initiierten Aktionsbündnis<br />

„Flächen gewinnen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>“,<br />

an dem <strong>der</strong> LVI mitwirkt, werden<br />

Informationen vernetzt und als Ergebnis<br />

Aktivitäten gebündelt für ein effizienteres<br />

Flächenmanagement. Weitere Anstrengungen<br />

und <strong>der</strong> Schulterschluss aller<br />

Beteiligten sind notwendig, um Brachenentwicklung<br />

bzw. Altlastensanierung voranzubringen.<br />

Entsprechende Rahmenbedingungen<br />

und Anreize für eine Flächen<br />

sparende Bauweise sind für den LVI wichtig:<br />

Zum Beispiel, eine wirtschaftliche<br />

Sanierung von Altlastengrundstücken<br />

Best Practice: Wir geben unseren Mitglie<strong>der</strong>n Hilfestellung,<br />

nicht genutzte Flächen einer neuen Verwendung zuzuführen:<br />

und Brachflächen zu gestatten sowie unter<br />

an<strong>der</strong>em die För<strong>der</strong>richtlinien für Altlasten<br />

anzupassen. Wir stimmen <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung<br />

zu, bei Neuansiedelungen soweit wie<br />

möglich auf Altbereiche zurückzugreifen<br />

- aber wir benötigen eine rechtzeitige<br />

Verfügbarkeit aller notwendigen Informationen:<br />

Neben den allgemeinen planungsrechtlichen<br />

Voraussetzungen gehören bei<br />

„Gebrauchtflächen“ wie Konversionsstandorten,<br />

„alten“ Industriestandorten o<strong>der</strong><br />

„ertüchtigten“ Gewerbegebieten natürlich<br />

alle Informationen über die Schadstoffsituation,<br />

die Infrastruktur, die Ver- und<br />

Entsorgungsleitungen und die Klärung<br />

<strong>der</strong> Haftungsfragen - über das Thema <strong>der</strong><br />

Altlasten hinaus - dazu.“<br />

Wie wichtig sind die weichen<br />

Faktoren einer Gemeinde?<br />

„Sehr wichtig: die Nahversorgung,<br />

Bildung, Schule, Natur, Wohnen und<br />

Leben, medizinische Versorgung, Kitas,<br />

Öffentlicher Personennahverkehr - unsere<br />

Betriebe siedeln sich dort an, wo die Lebensqualität<br />

stimmt. Daraus entsteht die<br />

„Wohlfühlgemeinde“. Und in <strong>der</strong> siedeln<br />

sich gerne Unternehmen an - weil auch<br />

die kompetenten, gut ausgebildeten Mitarbeiter<br />

gerne dort wohnen.“<br />

Und wer berät - wie geht<br />

die Gemeinde vor?<br />

„Indem sich die Kommunen mit uns in<br />

Verbindung setzen. Wir versuchen, über<br />

unsere LVI-Beratungs- und Service-GmbH<br />

unseren Mitglie<strong>der</strong>n Hilfestellung zu<br />

Nehmen<br />

und Geben<br />

Unternehmen leben von motivierten,<br />

engagierten, mitdenkenden<br />

und in das Unternehmen<br />

vertrauenden Mitarbeitern.<br />

Diese Mitarbeiter sind bereit ihre physische<br />

und psychische Kraft und ihre Ressourcen<br />

in das Unternehmen zugeben und tragen so<br />

maßgeblich zu seinem Erfolg bei.<br />

Unternehmen brauchen gute Grundmaterialien<br />

zur Herstellung von hochwertigen<br />

Produkten und Dienstleistungen, dafür sind<br />

sie auf gute Lieferanten angewiesen.<br />

Unternehmen brauchen die Umwelt, wie beispielsweise<br />

Wasser, Öl, Holz, Erze, um ihre<br />

Leistungen produzieren zu können.<br />

Unternehmen brauchen eine gute Infrastruktur<br />

um ihre Produkte anbieten und<br />

vermarkten zu können.<br />

geben, um nicht genutzte Flächen einer<br />

neuen Verwendung zuzuführen. Dafür<br />

haben wir das Projekt INA aufgelegt: INA<br />

steht für integrierte nutzerorientierte<br />

Altlastensanierung und Brachflächentwicklung.<br />

Dabei bringen wir Besitzer<br />

und potenzielle Nutzer bzw. Investoren<br />

im Rahmen einer Grundstückbörse<br />

zusammen und leisten Unterstützung<br />

bei einer zukünftigen Nutzung. Unsere<br />

Dienstleistungstochter sieht weit über den<br />

Tellerrand hinaus: sie unterstützt und<br />

organisiert wichtige Zukunftsbranchen wie<br />

die Umwelttechnik, Luft- und Raumfahrt<br />

Unternehmen müssen für den Erfolg verlässliche,<br />

unbestechliche Partner sein.<br />

Gute Unternehmen legen in ihrem Leitbild<br />

grenzübergreifend den Umgang mit Partnern,<br />

Gemeinden und Län<strong>der</strong>n fest. Keiner soll übervorteilt<br />

werden. Das Unternehmen und nicht<br />

<strong>der</strong> Profit des Einzelne steht im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Gute Unternehmen nehmen Anteil, achten auf<br />

ihr regionales und internationales Umfeld und<br />

tragen Sorge dieses weiterzuentwickeln ohne<br />

nur auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein.<br />

Gute Unternehmen geben <strong>der</strong> Umwelt etwas<br />

für die Nutzung <strong>der</strong> Ressourcen zurück.<br />

Gute Unternehmen achten bei <strong>der</strong> Auswahl<br />

ihrer Partner auf ein ähnlich partnerschaftliches<br />

Verhalten und wertschätzen diese.<br />

Gute Unternehmen entlohnen ihre Mitarbeiter<br />

nicht nur materiell, son<strong>der</strong>n sie beteiligen sie<br />

aktiv den Unternehmensprozessen, geben ihnen<br />

Anerkennung und Wertschätzung, gleichen<br />

physische uns psychische Belastungen aus. Ein<br />

Arbeitsleben muss über die Lebensarbeitszeit<br />

hinaus lebenswert bleiben.<br />

und setzt sich über die „AKTION PRO<br />

MOBIL“ für eine angemessene Mobilität<br />

an unserem Standort ein.“<br />

Landesverband <strong>der</strong><br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>ischen Industrie e.V.<br />

Gerhard-Koch-Straße 2 - 4<br />

73760 Ostfil<strong>der</strong>n (Scharnhauser Park)<br />

Tel.: 0711 32 73 25 0 · Fax: 0711 32 73 25 69<br />

info@lvi.de · www.lvi.de<br />

Die LVI - Beratungs- und Service-<br />

GmbH erreichen Sie unter den gleichen<br />

Kontaktdaten.<br />

Die Umsetzung und das Gelebtsein dieses,<br />

vereinfacht dargestellten, selbstverständlichen<br />

Geben und Nehmens, heute als CSR<br />

-Corporate Social Responsibility bezeichnet,<br />

kann ein wichtiger Bestandteil bei <strong>der</strong><br />

Bewältigung und eine Prophylaxe vor zukünftigen<br />

Krisen sein.<br />

Angelika Stockinger<br />

Gesundheitspädagogin<br />

Wartbergstrasse 16<br />

70191 Stuttgart<br />

Tel.: 0711-65869430<br />

ass@proviplan.de


NahVorsorgE WissEN claus-PEtEr huttEr | sEitE 2<br />

„Verantwortungsübernahme und<br />

Öffentlichkeitsarbeit einer Gemeinde<br />

liegen eng beieinan<strong>der</strong>“. Herr Hutter,<br />

Nahversorgung wird in immer mehr<br />

Gemeinden - aber auch in Stadt-Quar-<br />

tieren - zum Problem. Darunter leiden die<br />

regionale Landwirtschaft und die regionalen<br />

Betriebe. Was müsste aus Ihrer<br />

Sicht getan werden, dass Bürgerinnen<br />

und Bürger zu leidenschaftlichen<br />

Befürwortern einer Nahversorgung im<br />

Ort werden?<br />

Claus-Peter Hutter: Eine funktionierende<br />

Nahversorgung hat in <strong>der</strong> Tat sehr viel mit<br />

Lebens- und Umweltqualität zu tun. Doch<br />

eine funktionierende Nahversorgung<br />

hängt auch davon ab, ob sie von den<br />

Leuten angenommen wird. Und da<br />

beißt sich die Katze, wie wir alle wissen,<br />

immer mehr in den Schwanz. Auf <strong>der</strong><br />

einen Seite orientieren sich immer mehr<br />

Menschen nur in Richtung billig und för<strong>der</strong>n<br />

damit letztlich die Fernversorgung<br />

mit oft anonymen Massenprodukten.<br />

An<strong>der</strong>erseits wollen die Kunden am liebsten<br />

einen Tante-Emma-Laden in ihrer<br />

Nachbarschaft. Wenn sie dort aber nur<br />

alle paar Wochen einmal einkaufen, weil<br />

sie im Supermarkt etwas vergessen haben,<br />

kann auch <strong>der</strong> engagierteste Ladenbesitzer<br />

nicht überleben. Deshalb brauchen wir<br />

eine Neuorientierung was Qualität angeht.<br />

Nicht nur die Genussqualität muss stimmen,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Herkunftsqualität<br />

„Es gilt, die Menschen<br />

mitzunehmen, zu überzeugen<br />

und verantwortliches Handeln<br />

des Einzelnen zu för<strong>der</strong>n<br />

aber auch einzufor<strong>der</strong>n.“<br />

Interview mit Claus-Peter Hutter, Leiter <strong>der</strong> Akademie für<br />

Natur- und Umweltschutz <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

und das Wissen um die Zusammenhänge<br />

zwischen Küche und Landschaft,<br />

Essgenuss und Umwelt. Und wir brauchen<br />

mehr regionale Lebensmittel in den<br />

Supermärkten.<br />

Hier sind natürlich die Vollsortimenter<br />

sehr wichtig. Zahlreiche Initiativen <strong>der</strong><br />

Umweltakademie <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

zielen deshalb darauf ab, Zusammenhänge<br />

deutlich zu machen und aufzuzeigen, dass<br />

wir nur dann vielfältige, erlebnisreiche<br />

Kulturlandschaften erhalten und wie<strong>der</strong><br />

herstellen können, wenn wir auch regionale<br />

und lokale Kreisläufe haben. Letztlich<br />

geht es ja auch darum, Landschaft nicht<br />

nur monetär, son<strong>der</strong>n auch mental in<br />

Wert zu setzen.<br />

Was passiert, wenn die Nahversorgung<br />

dicht macht und nur noch Discounter<br />

und Großmärkte für die Lebensmittel-<br />

Versorgung zuständig sind?<br />

CPH: Wenn die Nahversorgung nicht<br />

mehr gewährleistet ist, wird sich die<br />

schon jetzt vielfach festzustellende<br />

Landflucht noch mehr verstärken. Dies<br />

gilt natürlich nicht nur für den Bereich<br />

Lebensmittel, son<strong>der</strong>n letztlich für die<br />

gesamte Nahversorgung einschließlich<br />

einem guten Ärzteangebot, einem entsprechenden<br />

Netz von Tankstellen und<br />

an<strong>der</strong>er Infrastruktur. Die Situation<br />

wird sich angesichts des demografischen<br />

Wandels und einer damit verbundenen,<br />

ständig abnehmenden Bevölkerungszahl<br />

noch verschärfen. <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

hat hier frühzeitig mit <strong>der</strong> Stärkung des<br />

Ländlichen Raums entgegengesteuert.<br />

Trotzdem müssen meines Erachtens auch<br />

hier die Probleme ernst genommen werden.<br />

Zurück zu den Lebensmitteln: Wenn<br />

nur noch Discounter die Nahversorgung<br />

aufrechterhalten, werden die Leute<br />

irgendwann ein böses Erwachen erleben.<br />

Denn irgendwann entsteht eine völlige<br />

Abhängigkeit. Es braucht sich dann niemand<br />

zu wun<strong>der</strong>n, wenn plötzlich die<br />

Preise schnell wie<strong>der</strong> nach oben klettern.<br />

Wenn es darauf ankommt, Menschen<br />

und Natur - und damit auch Küche und<br />

Regionalität - zusammen zu bringen -<br />

was muss getan werden: steht die Politik<br />

bereit - sind die Schulen vorbereitet?<br />

CPH: Zum Glück gibt es in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> viele Initiativen, welche<br />

sich dem Thema Regionalität widmen.<br />

Dazu gehört zum einen die vom Um-<br />

weltministerium koordinierte Nachhaltigkeitsstrategie<br />

<strong>der</strong> Landesregierung aber<br />

auch viele Programme des Ministeriums<br />

für Ernährung und Ländlichen Raum. Wir<br />

haben seitens <strong>der</strong> Umweltakademie <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> das Projekt Wissenshunger<br />

an Schulen initiiert. Dabei geht es darum,<br />

Zusammenhänge zwischen gesun<strong>der</strong>,<br />

regionaler Verpflegung, einer vielfältigen<br />

Landschaft, aber auch <strong>der</strong> Bewahrung von<br />

Heimat und Kultur aufzuzeigen und regionale<br />

<strong>Wirtschaft</strong>skreisläufe zu stärken.<br />

Dies kommt letztlich auch den Bauern<br />

und dem Lebensmittelhandwerk zu Gute.<br />

Nun können die Schulen nicht alles richten.<br />

Wenn schon im Elternhaus nicht<br />

mehr richtig gekocht wird und die Kin<strong>der</strong><br />

mit Fertigprodukten aufwachsen, verlieren<br />

sie im wahrsten Sinne des Wortes<br />

den Geschmack. Deshalb entwickeln<br />

Kin<strong>der</strong> nur Selbstkompetenz, wenn sie<br />

frühzeitig auf den richtigen Geschmack<br />

gebracht werden. Schaut man sich mal<br />

Statistiken an, so gibt es immer weniger<br />

Menschen, die noch in <strong>der</strong> Lage sind,<br />

etwa Rouladen mit Rotkraut, Knödeln<br />

und einer anständigen Soße zu kochen.<br />

Lei<strong>der</strong> gaukeln uns die Kochsendungen<br />

im Fernsehen eine Scheinwelt vor, die<br />

immer weniger <strong>der</strong> Realität entspricht.<br />

Es wird zwar im Fernsehen kochen ange-<br />

schaut, aber es wird nicht mehr gekocht.<br />

Im wahrsten Sinne des Wortes schauen<br />

dann die Kin<strong>der</strong> in die Röhre. Die Folgen<br />

sind ernährungsbedingte Krankheiten<br />

wie Bluthochdruck, Fettleibigkeit und<br />

Herz-Kreislauf-Probleme. Irgendwann<br />

wird es unserer Gesellschaft nicht mehr<br />

möglich sein, die daraus resultierenden<br />

Krankheitskosten zu tragen. Was die<br />

Schulen anbelangt, so habe ich zusammen<br />

mit meinen Mitautoren im Buchreport<br />

„Futter fürs Volk“ schon vor einigen<br />

Jahren die Einführung von Koch- und<br />

Ernährungsunterricht in den Schulen<br />

gefor<strong>der</strong>t.<br />

Durch den Bedarf an Ganztagesschulen<br />

und die damit verbundene Erfor<strong>der</strong>nis<br />

einer Verpflegung ergeben sich neue<br />

Chancen. Wichtig ist, dass die Schulträger<br />

– meist sind dies ja die Städte und<br />

Gemeinden sowie bei den Berufsschulen<br />

die Landkreise – nicht auf bequeme und<br />

scheinbar billige Einheitskost setzen, son<strong>der</strong>n<br />

sich für die Verwendung heimischer<br />

Produkte aus dem Umfeld einsetzen. Hier<br />

müssen die Gremien schon bei <strong>der</strong> Vergabe<br />

<strong>der</strong> Verpflegung aufpassen.<br />

Immer wie<strong>der</strong> lassen Aktivitäten hoffen:<br />

Schulobst als jüngstes Beispiel. Schlägt<br />

man nach, dann stößt man auf erste<br />

Ansätz im Jahr 2005. Wir schreiben Ende<br />

2009 und <strong>der</strong> Großmarkt Stuttgart hat<br />

längst mit privaten Initiativen reagiert<br />

und beliefert als Sponsor einige Schulen<br />

in Stuttgart. Warum dauert das bei <strong>der</strong><br />

Politik so lange?


NahVorsorgE WissEN bEstEs für diE gEMEiNdEkassE | sEitE 2<br />

CPH: In <strong>der</strong> Tat geht vieles zu langsam.<br />

Hierfür die Politik verantwortlich<br />

zu machen, halte ich für den falschen<br />

Ansatz. Denn letztlich leben wir ja nicht<br />

in einer Diktatur, son<strong>der</strong>n - Gott sei<br />

Dank - in einer Demokratie. Und da<br />

gilt es, die Menschen mitzunehmen,<br />

zu überzeugen und verantwortliches<br />

Handeln des Einzelnen zu för<strong>der</strong>n aber<br />

auch einzufor<strong>der</strong>n. Wenn heute Eltern<br />

ihre Kin<strong>der</strong> nichts mehr anweisen und<br />

diese nie damit beschäftigt waren, auf<br />

einer Streuobstwiese Äpfel aufzulesen,<br />

die Bäume zu schneiden o<strong>der</strong> am<br />

Wochenende auch mal den Gehweg zu<br />

fegen, dann kann man schwerlich die<br />

Politik dafür verantwortlich machen.<br />

Manchmal habe ich das Gefühl, dass<br />

unsere Gesellschaft schlichtweg zu satt<br />

und zu bequem geworden ist und erst<br />

Probleme auftauchen müssen, bis dann<br />

nach ordnungspolitischen Regelungen<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Maßnahmen gerufen wird.<br />

Vergleicht man <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

mit an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n, so ist hier<br />

in vielen Bereichen unser Gesellschaft<br />

früh gehandelt worden. Dazu gehört die<br />

Arbeit <strong>der</strong> Landfrauen, <strong>der</strong> Obst- und<br />

Gartenbauvereine, <strong>der</strong> Naturschutz-,<br />

Heimat- und Wan<strong>der</strong>verbände. Aber es<br />

ist wie mit allem, das Angebot ist das eine,<br />

ob es angenommen wird, ist das an<strong>der</strong>e.<br />

Wie ist es zu schaffen, dass Menschen<br />

etwas von Ernährung verstehen? Nur<br />

durch Informationen über die „Ampel“ -<br />

o<strong>der</strong> auch durch freiwillige Erkenntnis?<br />

CPH: Letztlich wäre es falsch, den Leuten<br />

Eigenverantwortung vollkommen abzunehmen.<br />

Deshalb halte ich ehrlich gesagt<br />

auch von <strong>der</strong> Lebensmittelampel, mit<br />

<strong>der</strong> Produkte im Hinblick auf Fettgehalt<br />

und <strong>der</strong>gleichen gekennzeichnet werden,<br />

nicht zu viel. Dadurch würde den<br />

Menschen das Denken vollkommen<br />

abgenommen, was eben auch nicht vor<br />

Manipulation schützt. Wir brauchen viel<br />

eher solides Grundwissen und gesunden<br />

Menschenverstand. Das hat über<br />

Jahrhun<strong>der</strong>te, über Jahrtausende funktioniert.<br />

Warum sollen wir uns jetzt<br />

unserer eigenen Kompetenz berauben?<br />

Es geht also darum, <strong>der</strong> Wissenserosion<br />

in Sachen Ernährung, Landschaft,<br />

Landwirtschaft entgegenzusteuern, bevor<br />

es zu spät ist. Wenn man einmal die<br />

ganze kulinarische Vielfalt und damit<br />

auch ein wichtiges Natur- und Kulturerbe<br />

im deutschen Südwesten betrachtet, so<br />

ist es doch ein faszinieren<strong>der</strong> Reigen von<br />

Produkten und Genusspotentialen. Mit<br />

einer Ampelkennzeichnung ist dies alles<br />

nicht zu retten. Es gibt ja den Satz „wer<br />

nicht hören will, muss fühlen“. Diesen<br />

könnte man auch abwandeln „wer sich<br />

nicht gesund ernährt, wird schneller<br />

krank und stirbt früher“.<br />

Sie haben mit Otto Geisel eine<br />

Schulverpf legungs-Aktion gestartet.<br />

Das könnte ja ein Muster sein für an<strong>der</strong>e<br />

Gemeinden und private Sponsorate.<br />

Bitte einen kurzen Verfahrensplan aus<br />

Ihrer Sicht.<br />

CPH: Richtig! Wir haben jetzt<br />

die Ergebnisse unseres Projekts<br />

Wissenshunger analysiert und auf bereitet.<br />

In Kürze erscheint <strong>der</strong> Leitfaden<br />

unter dem Titel: Wissenshunger – Wege<br />

zur nachhaltigen Schulverpf legung.<br />

Damit wird den Städten und Gemeinden,<br />

Schulleitungen aber auch <strong>der</strong><br />

Elternschaft ein Leitfaden mit<br />

allen erfor<strong>der</strong>lichen Schritten<br />

an die Hand gegeben. Und<br />

alle die es ernst meinen mit<br />

<strong>der</strong> Gesundheit <strong>der</strong> kommenden<br />

Generationen, mit <strong>der</strong><br />

Nahversorgung und mit <strong>der</strong><br />

Vielfalt in Küche und Landschaft,<br />

werden schnell sehen, dass es<br />

gar nicht so schwer ist, Genuss-<br />

und Gesundheitsauf klärung,<br />

Ökologie und Ökonomie zusammenzubringen.<br />

Und was für mich<br />

als Schwaben beson<strong>der</strong>s zählt: Das<br />

alles kostet unsere Gesellschaft<br />

viel viel weniger, als wenn wir<br />

weiterhin in die Sackgasse <strong>der</strong><br />

Massenprodukte und <strong>der</strong> gleichförmigen<br />

Landschaften laufen.<br />

Claus-Peter Hutter (Jahrgang 1955)<br />

ist Leiter <strong>der</strong> Umweltakademie <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>. Auch als Ehrensenator<br />

und Dozent <strong>der</strong> Universität Hohenheim<br />

setzt er sich für die Bewahrung intakter<br />

Kulturlandschaften sowie für brei-<br />

te Nachhaltigkeitsbildung ein. Als<br />

ehrenamtlicher Präsident <strong>der</strong> Stiftung<br />

NatureLife-International enga-<br />

giert er sich insbeson<strong>der</strong>e in Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

für Armutsbekämpfung,<br />

Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung.<br />

C.-P. Hutter ist Autor,<br />

Mit- und Herausgeber zahlreicher<br />

Buchveröffentlichungen zu Themen <strong>der</strong><br />

Naturbewahrung, des Umweltschutzes<br />

und Verbraucherthemen.<br />

Futter fürs Volk<br />

Angres, Hutter, Ribbe<br />

Knaur Verlag, ISBN: 978-3-426-77858-6<br />

Claus-Peter Hutter, Eva Goris<br />

Die Erde schlägt zurück – wie <strong>der</strong><br />

Klimawandel unser Leben verän<strong>der</strong>t<br />

ISBN 978-3-426-27503-0.<br />

Droemer Verlag<br />

Claus-Peter Hutter<br />

Was Opa noch wusste<br />

ISBN: 978-3-426-27448-4<br />

Droemer Verlag<br />

www.wissenshunger.info<br />

www.lebendiger-weinberg.de<br />

www.nachhaltigkeit-im-kin<strong>der</strong>garten.de<br />

www.umweltakademie.baden-wuerttemberg.de<br />

Weil Nah-VER-sorger auch<br />

Nah-Be-sorger sind, liegen<br />

im Zusammenspiel<br />

von regionalen Herstellern,<br />

lokalem Handel, den Gemeinden<br />

und ihren Bürgerinnen und Bürgern<br />

große finanzielle Potentiale.<br />

Dass Liebe durch den Magen geht, weiß<br />

je<strong>der</strong>. Gutes Essen schafft Nähe und<br />

Vertrauen. Vor allem dann, wenn es<br />

sich um regionale Köstlichkeiten handelt.<br />

Was man kennt, das isst man eben<br />

lieber. Abenteuer stehen nicht auf <strong>der</strong><br />

Speisekarte.<br />

Und darum geht Liebe eben auch durch<br />

die baden-württembergischen Kassen -<br />

von unseren Landwirten, von unseren<br />

regionalen Herstellern, unseren lokalen<br />

Händlern und natürlich in die Kassen<br />

unserer Gemeinden: als Steuern und<br />

Abgaben.<br />

Die Finanzierung unserer Gemeinden -<br />

also die Finanzierung <strong>der</strong> Daseinsvorsorge,<br />

- Aufbau, Pflege und Weiterentwicklung<br />

von Infrastrukturen - ist für die<br />

Bürgermeister, Ortsvorsteher und ihre<br />

Gremien noch nie einfach gewesen - in <strong>der</strong><br />

heutigen Situation natürlich noch weniger.<br />

Darum sind die regionalen Hersteller<br />

als gute und zuverlässige Ko-Finanziers<br />

<strong>der</strong> Gemeinden von hoher Wichtigkeit:<br />

denn wenn bei ihnen das Geschäft rund<br />

läuft, dann gibt‘s Arbeitsplätze in den<br />

Gemeinden, dann sind die Menschen<br />

Bestes für<br />

die Gemeindekasse<br />

80 mal bestes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />

80 mal Bestes aus <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />

Dr. Brigitta Hüttche, Geschäftsführerin <strong>der</strong> MBW<br />

voller Zukunftsdrang und investieren in<br />

Haushalt und Lebensplanung, dann geben<br />

die Bemühungen um gute Infrastruktur<br />

einen belebenden Sinn. Und dann kommt<br />

Geld in die Gemeindekassen.<br />

Es ist dabei wichtig, die regionalen<br />

Produkte in „gute Hände“ zu geben, die mit<br />

ein paar Cent mehr die Anstrengungen <strong>der</strong><br />

Landwirte und regionalen Hersteller honorieren.<br />

Alles an<strong>der</strong>e wäre ein Kahlschlag<br />

und trägt dazu bei, dass die regionalen<br />

Hersteller und damit die Vielfalt, die<br />

Charakteristik und die Arbeitsplätze von<br />

<strong>der</strong> Landkarte verschwinden.<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.gemeinschaftsmarketing-bw.de<br />

www.schmeck-den-sueden.de<br />

Die regionalen Hersteller haben überall<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ihre guten<br />

Adressen. Und ihre guten Botschafter:<br />

die Nahversorger als Mittelpunkt <strong>der</strong><br />

Gemeinden, die übrigens auch viele<br />

Arbeitsplätze schaffen.<br />

Vorbild ist natürlich wichtig: Die kommunalen<br />

Vertreter sind eingeladen, bei den<br />

Nahversorgern ihre Einkäufe zu besorgen<br />

- eine einfache Übung - denn nun wissen<br />

Sie ja: Liebe geht durch den Magen. Und<br />

füllt die Kassen.


NahVorsorgE zukuNft fafo faMiliENforschuNg | sEitE 2<br />

Jede Gemeinde, je<strong>der</strong> Ort hat<br />

o<strong>der</strong> schafft sich seine „Begabungen“<br />

Beispiel: Waldenbuch, in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> FaFo<br />

Zukunftswerkstatt „Gemeinsam<br />

für Familien, Jung & Alt<br />

in Waldenbuch“. Als erste<br />

Kommune im Landkreis Böblingen<br />

entwickelt die Stadt Waldenbuch<br />

mit ihren Bürgerinnen und Bürgern Ideen<br />

für mehr Familienfreundlichkeit.<br />

Am 10. Oktober 2009 luden die Stadt<br />

Waldenbuch, die FamilienForschung<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> (FaFo) im Sta-<br />

tistischen Landesamt und <strong>der</strong> Kommunalverband<br />

Jugend und Soziales BW<br />

zur Zukunftswerkstatt »Gemeinsam für<br />

Familien, Jung & Alt in Waldenbuch« ein.<br />

Eröffnet wurde die Zukunftswerkstatt<br />

von Bürgermeister Michael Lutz in <strong>der</strong><br />

Oskar-Schwenk-Schule. Interessierte<br />

Bürgerinnen und Bürger, Jung und Alt,<br />

sowie Vertreterinnen und Vertreter <strong>der</strong><br />

Kommune, Kirchen, Geschäfte, Betriebe,<br />

Verbände und Vereine entwickelten<br />

an diesem Tag gemeinsam Ideen und<br />

Handlungsansätze für ein noch kin<strong>der</strong>-,<br />

jugend- und familienfreundlicheres<br />

Waldenbuch. Die Teilnahme an <strong>der</strong><br />

Veranstaltung mit Kin<strong>der</strong>betreuung und<br />

Mittagessen war kostenlos.<br />

Die Themen:<br />

Wie wollen Familien, Jung & Alt im Jahr<br />

2020 in Waldenbuch leben?<br />

Was ist in Waldenbuch heute familienfreundlich?<br />

Und was ist noch nicht familienfreundlich?<br />

Anhand dieser Ausgangsfragen<br />

werden die Teilnehmer/innen <strong>der</strong><br />

Zukunftswerkstatt ein Stärken-Schwächen-<br />

Profil zur Familienfreundlichkeit<br />

in Waldenbuch erstellen. Mehrere<br />

Arbeitsgruppen begeben sich danach auf<br />

eine gedankliche Reise in die Zukunft,<br />

um Ideen und Zielvorstellungen für das<br />

Jahr 2020 zu entwickeln. Inhaltliche<br />

Schwerpunkte sind dabei «Kin<strong>der</strong> und ihre<br />

Startchancen«, «Eltern zwischen Beruf und<br />

Familie«, «Lebensqualität für Familien,<br />

Jung & Alt« sowie «Jugend in Waldenbuch«.<br />

Ausgehend von Zielen für die Zukunft im<br />

Jahr 2020 werden die Arbeitsgruppen im<br />

Anschluss konkrete nächste Schritte und<br />

Maßnahmen zur Familienfreundlichkeit in<br />

Waldenbuch ableiten.<br />

Ergebnisse sind Ausgangspunkt für<br />

ein Handlungskonzept zur Familienfreundlichkeit<br />

<strong>der</strong> Stadt Waldenbuch<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Zukunftswerkstatt werden<br />

dokumentiert und dem Gemein<strong>der</strong>at<br />

und <strong>der</strong> Öffentlichkeit vorgestellt. Die<br />

Ergebnisse sind Ausgangspunkt für die weitere<br />

Arbeit <strong>der</strong> Stadt Waldenbuch an einem<br />

familienfreundlichen Handlungskonzept.<br />

Ehrenamtliche Mo<strong>der</strong>atorinnen und<br />

Mo<strong>der</strong>atoren beteiligt<br />

Die Zukunftswerkstatt wird von ehrenamtlichen<br />

Bürgermo<strong>der</strong>atoren unterstützt.<br />

Interessierte Bürgerinnen und Bürger aus<br />

Waldenbuch wurden dazu im Vorfeld <strong>der</strong><br />

Zukunftswerkstatt angesprochen und auf<br />

ihre Aufgabe vorbereitet.<br />

Waldenbucher Zukunftswerkstatt hat<br />

Vorreiterfunktion für ganz <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong><br />

Waldenbuch gehört zu den ersten 39<br />

Pilotkommunen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>,<br />

die ihre Familienfreundlichkeit im Rah-<br />

men einer »Zukunftswerkstatt Familienfreundliche<br />

Kommune« weiter verbessern<br />

wollen. Fachlich begleitet und<br />

unterstützt wird das Vorhaben von <strong>der</strong><br />

FamilienForschung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

und vom Kommunalverband Jugend und<br />

Soziales BW, die auch die Leitung <strong>der</strong><br />

Zukunftswerkstatt übernehmen. Die<br />

»Zukunftswerkstätten Familienfreundliche<br />

Kommune« werden im Rahmen <strong>der</strong><br />

Initiative »Kin<strong>der</strong>land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>«<br />

durch das Ministerium für Arbeit und<br />

Soziales geför<strong>der</strong>t.<br />

Weitere Informationen<br />

Aktuelle Berichte zu den Zukunftswerkstätten<br />

finden Sie laufend im Portal<br />

www.familienfreundliche-kommune.de<br />

Die FaFo Familienforschung<br />

Die FaFo FamilienForschung<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> im<br />

Statistischen Landesamt<br />

besteht seit Mitte 1982. Ihre<br />

Tätigkeitsfel<strong>der</strong> bestimmen sich durch<br />

folgende Schwerpunkte:<br />

* Demographische Analysen,<br />

Familienstrukturen<br />

* Familiensoziologie, Zeitallokation,<br />

Geschlechterrollen<br />

* Sozialökonomische Strukturen<br />

von Familien<br />

* Familie und Arbeitswelt,<br />

Kin<strong>der</strong>betreuung<br />

* Frauen<br />

* Familien- und Sozialpolitikbeobachtung<br />

* Familienwissenschaftliche<br />

Grundlagenarbeit<br />

* Durchführung eigener empirischer<br />

Erhebungen<br />

* Dokumentation von<br />

Forschungsergebnissen<br />

* Bereitstellung von Informationen<br />

Die Arbeit <strong>der</strong> FaFo FamilienForschung<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ist grundsätzlich interdisziplinär<br />

angelegt, was auch in den<br />

verschiedenen Fachrichtungen <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zum Aus-<br />

druck kommt. Durch die Integration in<br />

das Statistische Landesamt und die damit<br />

einhergehende Möglichkeit einer schnellen<br />

und direkten Nutzung des großen Bestands<br />

auch an familienbezogenen Daten <strong>der</strong> amtlichen<br />

Statistik bieten sich zwei wesentliche<br />

Vorteile: Zum einen erlaubt <strong>der</strong> in aller Regel<br />

über längere Zeiträume hinweg nahezu<br />

unverän<strong>der</strong>t erfasste Merkmalskatalog eine<br />

längerfristige Vergleichbarkeit <strong>der</strong> auf<br />

diesen Daten beruhenden Auswertungsergebnisse.<br />

Zum an<strong>der</strong>en ermöglichen die<br />

in <strong>der</strong> amtlichen Statistik üblichen hohen<br />

Fallzahlen eine tiefe inhaltliche Glie<strong>der</strong>ung<br />

bei gleichzeitig gesicherter Repräsentativität<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse. Bei Fragestellungen,<br />

die von dem Datenbestand <strong>der</strong> amtlichen<br />

Statistik nicht o<strong>der</strong> nur unzureichend abgedeckt<br />

werden, wertet die FaFo Familien-<br />

Forschung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ergänzend<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> nichtamtlichen Umfrageforschung<br />

aus o<strong>der</strong> führt eigene empirische<br />

Erhebungen durch.<br />

Durch ihre Analysen leistet die FaFo FamilienForschung<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> einen<br />

Beitrag zur Vertiefung <strong>der</strong> Kenntnisse<br />

über die vielfältigen sozialen und ökonomischen<br />

Rahmenbedingungen, die den<br />

Alltag von Familien prägen, sowie über<br />

Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen<br />

und familialen Entwicklungen.<br />

Nicht immer entsprechen dabei die Standardauswertungen<br />

amtlicher Daten den<br />

differenzierten Anfor<strong>der</strong>ungen, wie sie u.a.<br />

eine familienphasen- und adressatenspezifisch<br />

orientierte Forschungsperspektive<br />

stellt. Die Arbeit <strong>der</strong> Forschungsstelle ist<br />

daher auch auf die Weiterentwicklung problemadäquater<br />

Auswertungsmöglichkeiten<br />

des amtlichen Datenbestandes gerichtet.<br />

Die FaFo FamilienForschung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

sammelt und systematisiert Informationen<br />

zu ihren Arbeitsbereichen und<br />

macht sie durch eine entsprechende Dokumentation<br />

nutzbar. Mit <strong>der</strong> Veröffentlichung<br />

ihrer Forschungsergebnisse möchte<br />

die FaFo FamilienForschung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

zu einer sachgerechten Unterrichtung<br />

von Politik und Öffentlichkeit über<br />

die Belange von Familien beitragen. Darüber<br />

hinaus gehört die gezielte Beratung<br />

über familien- und familienpolitikrelevante<br />

Entwicklungen insbeson<strong>der</strong>e auf<br />

Landesebene, aber auch auf Bundesebene<br />

zu ihren Aufgaben.<br />

FaFo FamilienForschung<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

E-Mail: fafo-bw@stala.bwl.de<br />

Leitung: Erich Stutzer<br />

Tel.: (0711) 641-2957<br />

Fax: (0711) 641-2444


NahVorsorgE zukuNft statistischEs laNdEsaMt | sEitE 31<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> war in<br />

den Jahren 2001 bis 2005 das<br />

einzige Bundesland, das noch<br />

einen Geburtenüberschuss<br />

erzielen konnte; in Deutschland sterben<br />

dagegen bereits seit 1972 mehr<br />

Menschen als Kin<strong>der</strong> geboren werden.<br />

Außerdem hat <strong>der</strong> Südwesten aufgrund<br />

<strong>der</strong> enormen Zuwan<strong>der</strong>ung das stärkste<br />

Bevölkerungswachstum <strong>der</strong> alten<br />

Bundeslän<strong>der</strong> seit Anfang <strong>der</strong> 50er-Jahre<br />

erzielt (+64 %). Jetzt kommen neue<br />

Zeiten auf den Südwesten zu.<br />

Die Entwicklung in den letzten Jahren und<br />

vor allem die Ergebnisse für das Jahr 2008<br />

zeigen, dass die „demografische Wende“<br />

auch vor <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> nicht haltmachen<br />

wird. Der auf diesen Seiten vorgestellte<br />

Demografie-Spiegel, <strong>der</strong> online<br />

unter www.statistik-bw.de abgerufen werden<br />

kann, ist in Deutschland einzigartig<br />

und eine ideale Orientierung für die<br />

Gemeinden im Land. Der Spiegel hilft<br />

zwei entscheidende Fragen zu beantworten.<br />

Erstens. Wo sind unsere Stärken?<br />

Zweitens: Wo wollen wir uns verbessern?<br />

Dabei werden die Gemeinden erkennen,<br />

dass die die Herausfor<strong>der</strong>ung in Zukunft<br />

weniger in einer leicht zu- o<strong>der</strong> abnehmenden<br />

Zahl <strong>der</strong> Bevölkerung liegt.<br />

Entscheidend wird vielmehr sein, wie auf<br />

die zunehmende Alterung <strong>der</strong> Menschen<br />

reagiert wird. Das betrifft nicht nur die<br />

Belegschaften von Unternehmen, son<strong>der</strong>n<br />

alle gesellschaftlichen Bereiche.<br />

Die Zukunft ist schon da!<br />

Hohes Geburtendefizit im Jahr 2008<br />

Der Grund hierfür ist, dass in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> im vergangenen Jahr nur<br />

noch rund 91 900 Kin<strong>der</strong> geboren wurden<br />

und damit etwa 900 weniger als 2007.<br />

Damit sind seit Bestehen des Landes<br />

lediglich in zwei Jahren (1977 und 1978)<br />

weniger Kin<strong>der</strong> auf die Welt gekommen.<br />

Gleichzeitig hat sich die Zahl <strong>der</strong><br />

Gestorben 2008 um knapp 2 400 auf etwa<br />

96 400 erhöht. Das Geburtendefizit ist<br />

Geburtenüberschuss sowie Geburtendefizit<br />

in den Stadt- und Landkreisen <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s 2008<br />

Tübingen (LKR)<br />

Stuttgart (SKR)<br />

Esslingen (LKR)<br />

Alb-Donau-Kreis (LKR)<br />

Tuttlingen (LKR)<br />

Hohenlohekreis (LKR)<br />

Emmendingen (LKR)<br />

Freudenstadt (LKR)<br />

Sigmaringen (LKR)<br />

Heilbronn (SKR)<br />

Bodenseekreis (LKR)<br />

Schwäbisch Hall (LKR)<br />

Mannheim (SKR)<br />

Waldshut (LKR)<br />

Heilbronn (LKR)<br />

Rems-Murr-Kreis (LKR)<br />

Heidenheim (LKR)<br />

Göppingen (LKR)<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> (SKR)<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR)<br />

Karlsruhe (LKR)<br />

Rhein-Neckar-Kreis (LKR) −651<br />

−412<br />

−428<br />

−443<br />

−454<br />

−473<br />

−288<br />

−297<br />

−300<br />

−306<br />

−325<br />

−341<br />

−349<br />

−207<br />

−210<br />

−219<br />

−228<br />

−130<br />

−151<br />

−165<br />

−181<br />

−81<br />

−88<br />

−97<br />

−99<br />

−105<br />

−24<br />

−31<br />

−32<br />

−35<br />

−43<br />

−52<br />

−58<br />

35<br />

87<br />

148<br />

142<br />

123<br />

283<br />

247<br />

© Statistisches Landesamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2009<br />

Geburtenüberschuss sowie Geburtendefizit<br />

in den Stadt- und Landkreisen <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>s 2008<br />

386<br />

435<br />

399<br />

496<br />

Was kommt auf die Gemeinden in<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> zu – Wo liegen<br />

die Chancen? Wo die Risiken?<br />

Das Statistische Landesamt liefert<br />

mit seinen Zahlen, Fakten und<br />

Prognosen eine erste Orientierung<br />

für die Gemeinden im Land auf<br />

diesem Weg.<br />

somit deutlich von 1 300 im Jahr 2007 auf<br />

zuletzt 4 500 angestiegen. Es gibt nur noch<br />

in 11 <strong>der</strong> 44 Stadt- und Landkreise einen<br />

Geburtenüberschuss. Hier wurden mehr<br />

Kin<strong>der</strong> geboren als Menschen gestorben<br />

sind. Die höchsten Geburtenüberschüsse<br />

wurden im Jahr 2008 vor allem in den<br />

bevölkerungsstarken Kreisen <strong>der</strong> Region<br />

Stuttgart verzeichnet. Die Spitzenstellung<br />

nahm Böblingen ein, gefolgt von Tübingen<br />

in <strong>der</strong> Region Neckar-Alb, dem Landkreis<br />

Ludwigsburg und <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />

Stuttgart. Ein nennenswertes Plus konnten<br />

auch <strong>der</strong> Stadtkreis Freiburg im Breisgau<br />

und <strong>der</strong> Landkreis Esslingen für sich verbuchen.<br />

Entscheidend für den unterschiedlichen<br />

Geburtensaldo ist die Altersstruktur <strong>der</strong><br />

Bevölkerung, die Geburtenhäufigkeit<br />

und die Lebenserwartung. Der Landkreis<br />

Tübingen hatte zum Beispiel den zweithöchsten<br />

Geburtenüberschuss im<br />

Land. Dort lebt, trotz <strong>der</strong> höchsten<br />

Lebenserwartung aller Kreise, die jüngste<br />

Bevölkerung. Das heißt, entscheidend ist<br />

hier die Altersstruktur (mit einem hohen<br />

Anteil von jungen Menschen), denn die<br />

Kin<strong>der</strong>zahl je Frau ist in Tübingen sogar<br />

unterdurchschnittlich.<br />

21 Kreise mit Wan<strong>der</strong>ungsgewinnen<br />

Die höchsten Wan<strong>der</strong>ungsüberschüsse<br />

wurden im Jahr 2008 in den Stadtkreisen<br />

Stuttgart (+2 500), Karlsruhe (+1 900)<br />

und Mannheim (+1 700) erreicht. Hier<br />

sind also mehr Menschen zugezogen als<br />

182,3<br />

159,4<br />

125,3<br />

65,9<br />

Wan<strong>der</strong>ungsgewinne <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s seit 1990<br />

Saldo von Zuwan<strong>der</strong>ungen und<br />

Abwan<strong>der</strong>ungen - Angaben in 1 000 Personen<br />

21,3<br />

32,6<br />

39,4<br />

2,9<br />

15,2<br />

38,9 37,6<br />

69,2<br />

56,1<br />

31,2<br />

20,1 18,1<br />

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />

Voraussichtliche Bevölkerungsentwicklung in den Stadt- und<br />

Landkreisen <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s 2005 bis 2025<br />

Verän<strong>der</strong>ung in Prozent<br />

Heilbronn (LKR)<br />

Breisgau-Hochschwarzwald (LKR)<br />

Ulm (SKR)<br />

Biberach (LKR)<br />

Emmendingen (LKR)<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> (SKR)<br />

Bodenseekreis (LKR)<br />

Konstanz (LKR)<br />

Freiburg im Breisgau (SKR)<br />

Schwäbisch Hall (LKR)<br />

Alb-Donau-Kreis (LKR)<br />

Tuttlingen (LKR)<br />

Ludwigsburg (LKR)<br />

Ravensburg (LKR)<br />

Karlsruhe (LKR)<br />

Ortenaukreis (LKR)<br />

Esslingen (LKR)<br />

Hohenlohekreis (LKR)<br />

Freudenstadt (LKR)<br />

Rastatt (LKR)<br />

Tübingen (LKR)<br />

Lörrach (LKR)<br />

Rems-Murr-Kreis (LKR)<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> (Land)<br />

Rhein-Neckar-Kreis (LKR)<br />

Enzkreis (LKR)<br />

Karlsruhe (SKR)<br />

Rottweil (LKR)<br />

Neckar-Odenwald-Kreis (LKR)<br />

Böblingen (LKR)<br />

Calw (LKR)<br />

Ostalbkreis (LKR)<br />

Sigmaringen (LKR)<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR)<br />

Reutlingen (LKR)<br />

Göppingen (LKR)<br />

Waldshut (LKR)<br />

Heilbronn (SKR)<br />

Heidelberg (SKR)<br />

Pforzheim (SKR)<br />

Stuttgart (SKR)<br />

Main-Tauber-Kreis (LKR)<br />

Zollernalbkreis (LKR)<br />

Mannheim (SKR)<br />

Heidenheim (LKR)<br />

-5,7<br />

-5,0<br />

-4,2<br />

-3,8<br />

-3,4<br />

-3,0<br />

-3,0<br />

-3,1<br />

-2,3<br />

-2,3<br />

-2,5<br />

-2,5<br />

-2,6<br />

-2,1<br />

-1,8<br />

-1,0<br />

-1,0<br />

-1,0<br />

-1,1<br />

-1,1<br />

-1,2<br />

-1,2<br />

-0,8<br />

-0,8<br />

-0,9<br />

-0,4<br />

-0,5<br />

-0,5<br />

-0,6<br />

-0,6<br />

0,0<br />

-0,1<br />

0,2<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,6<br />

0,8<br />

© Statistisches Landesamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2008<br />

1,3<br />

1,1<br />

1,6<br />

1,5<br />

1,9<br />

1,8<br />

1,8<br />

3,9<br />

12,4<br />

© Statistisches Landesamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2009<br />

2,8<br />

4,4<br />

fortgezogen. Auch die überwiegend stärker<br />

verdichteten Landkreise Konstanz<br />

sowie Bodensee- und Rhein-Neckar-Kreis<br />

zählen zu denjenigen Gebieten mit beachtlichen<br />

Wan<strong>der</strong>ungsgewinnen.<br />

Großstädte sind im Kommen<br />

Die Großstädte und die verdichteten<br />

Gebiete haben für Zuziehende im Vergleich<br />

zu den 90er-Jahren an Attraktivität<br />

gewonnen. Dagegen ist die Dynamik in<br />

den eher ländlich strukturierten Kreisen<br />

tendenziell geringer geworden. Dieser<br />

neue Trend dürfte insbeson<strong>der</strong>e dadurch<br />

bestimmt sein, dass junge Menschen zur<br />

Ausbildung und zum Studium verstärkt<br />

in die Städte ziehen. Allerdings ist <strong>der</strong><br />

Trend „Zurück in die Stadt“ auch in den<br />

an<strong>der</strong>en Altersgruppen zu beobachten, das<br />

heißt die Einstellung zum Wohnen in <strong>der</strong><br />

Stadt dürfte sich positiv verän<strong>der</strong>t haben.<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> hatte Ende 2008 rund<br />

10.749 500 Einwohner. Damit hat sich die<br />

Bevölkerungszahl im Südwesten – wenn<br />

auch nur geringfügig – um etwa 200<br />

Personen gegenüber dem Vorjahr verringert.<br />

Von den 44 Stadt- und Landkreisen<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s konnten im vergangenen<br />

Jahr nur noch 20 ihre Einwohnerzahl<br />

steigern. Der Stadtkreis Stuttgart mit dem<br />

höchsten Bevölkerungszuwachs hat hierbei<br />

sowohl von einem Geburtenüberschuss<br />

als auch von Wan<strong>der</strong>ungsgewinnen profitiert.<br />

Diese günstige Konstellation – also<br />

ein Geburten- und ein Wan<strong>der</strong>ungsplus<br />

- gab es 2008 nur noch in den Landkreisen<br />

Tübingen, Ludwigsburg, Biberach, im Alb-<br />

Donau-Kreis sowie in den Stadtkreisen<br />

Heidelberg und Ulm. Natürlich ist die<br />

2007 2031 in % Diff.<br />

Entwicklung in den Gemeinden <strong>der</strong><br />

Landkreise sehr unterschiedlich. Aber die<br />

Zahlen und Fakten zum Land insgesamt<br />

sowie zu den einzelnen Kreisen geben die<br />

Entwicklung vor.<br />

Schaubild 2<br />

Zahl <strong>der</strong> Pflegebedürftigen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2007 und 2031 nach <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Pflege<br />

Stationär 83.951 135.781 61,7 51.830<br />

ambulant 46.684 75.300 61,3 28.616<br />

Pflegegeld 106.363 146.700 37,9 40.337<br />

Zusammen 236.998 357.765 51,0 120.767<br />

Zahl <strong>der</strong> Pflegebedürftigen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2007 und<br />

2031 nach <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Pflege<br />

(Status-Quo-Prognose)<br />

106.363<br />

46.684<br />

83.951<br />

+ 37,9 %<br />

+ 61,3 %<br />

+ 61,7 %<br />

146.704<br />

75.279<br />

135.781<br />

2007 2031<br />

Pflegegeldempfänger<br />

ambulant Gepflegte<br />

stationär Gepflegte<br />

Pflegebedürftige werden stark zunehmen<br />

Das Statistische Landesamt hat die<br />

Zahl <strong>der</strong> Pflegebedürftigen nach <strong>der</strong><br />

Pflegeart sowie die Anzahl des notwendigen<br />

Pflegepersonals bis 2031 in diesem<br />

Jahr vorausberechnet. Hier liegen zwar<br />

nur erste Angaben für das Land vor, <strong>der</strong><br />

Trend zeigt sich natürlich insgesamt auch<br />

in den Gemeinden des Landes. Wenn<br />

sich das Pflegerisiko für die einzelnen<br />

Altersgruppen nicht verän<strong>der</strong>n sollte,<br />

könnte die Zahl <strong>der</strong> Pflegebedürftigen<br />

allein aus demographischen Gründen von<br />

heute 237 000 um 121 000 zunehmen und<br />

im Jahr 2031 auf fast 358 000 steigen.<br />

Tourismus im Ländlichen Raum<br />

Abgesehen von einem großen Ozean hat<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> für den Tourismus<br />

viel zu bieten. Dies gilt vor allem im<br />

ländlichen Bereich. Der Tourismus – und


NahVorsorgE zukuNft statistischEs laNdEsaMt | sEitE 33<br />

12,5<br />

10,4<br />

9,9<br />

unter<br />

2 500 Euro<br />

Bruttogeldvermögen privater Haushalte in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> nach Jahren und Höhe des<br />

Vermögens (unter 2 500 Euro bis mehr als 250 000 Euro) - Verteilung in Prozent nach Haushalte<br />

2008 2003 1998<br />

5,6<br />

5,7<br />

6,1<br />

2 500<br />

bis unter<br />

5 000 Euro<br />

hier vor allem <strong>der</strong> klassische Erholungs-<br />

und Gesundheitstourismus – hat im<br />

Ländlichen Raum einen beson<strong>der</strong>s hohen<br />

wirtschaftlichen Stellenwert. Hier konzentrieren<br />

sich sowohl die landschaftlichen<br />

Reize des Landes als auch die<br />

natürlichen Heilmittel wie Heilwässer,<br />

Moorbä<strong>der</strong> o<strong>der</strong> auch gesunde Luft.<br />

Der Ländliche Raum ist damit das<br />

„Kernland“ des baden-württembergischen<br />

Tourismus dar. Obwohl hier mit 26 %<br />

„nur“ ein Viertel <strong>der</strong> Landesbevölkerung<br />

wohnt, gingen 44 % <strong>der</strong> statistisch erfassten<br />

Gästeübernachtungen auf das Konto<br />

des Ländlichen Raums. Dieser Anteil<br />

dürfte sogar noch unterschätzt sein, denn<br />

die amtliche Statistik erfasst nur Betriebe<br />

ab neun Betten. Nicht berücksichtigt sind<br />

also Kleinbetriebe wie Privatquartiere,<br />

Ferienwohnungen kleinerer Anbieter<br />

o<strong>der</strong> auch ein Großteil <strong>der</strong> Ferien auf<br />

dem Bauernhof. Ganz an<strong>der</strong>s sieht es<br />

dagegen in den Verdichtungsräumen<br />

aus, also in und um die größeren Städte.<br />

Zwar lebt hier die Hälfte <strong>der</strong> badenwürttembergischen<br />

Einwohner, bei<br />

den Gästeübernachtungen kommen<br />

die Verdichtungsräume aber lediglich<br />

auf einen Anteil von gut einem Drittel.<br />

Dieser Anteil dürfte sogar überschätzt<br />

sein, weil Kleinbetriebe eine wesentlich<br />

geringere Rolle als im Ländlichen Raum<br />

spielen. Wenn man die Übernachtungen<br />

und die Bevölkerungen zueinan<strong>der</strong> in<br />

Relation setzt, ergibt sich die sogenannte<br />

„Übernachtungsdichte“. Rechnerisch<br />

kommen <strong>der</strong>zeit im Ländlichen Raum auf<br />

1 000 Einwohner jährlich 6 600 statistisch<br />

erfasste Übernachtungen. Das sind zwei<br />

9,4<br />

9,5<br />

11,2<br />

5 000<br />

bis unter<br />

10 000 Euro<br />

17,1<br />

18,7<br />

22,3<br />

10 000<br />

bis unter<br />

25 000 Euro<br />

19,0<br />

20,7 20,9<br />

25 000<br />

bis unter<br />

50 000 Euro<br />

17,5<br />

19,8<br />

18,3<br />

50 000<br />

bis unter<br />

100 000 Euro<br />

14,3<br />

12,4<br />

Drittel mehr als <strong>der</strong> Landesdurchschnitt<br />

von 3 950 Übernachtungen je 1 000 <strong>der</strong><br />

Wohnbevölkerung. Allerdings hat <strong>der</strong><br />

Ländliche Raum trotz einer zuletzt wie<strong>der</strong><br />

positiven Entwicklung mittelfristig<br />

Marktanteile verloren, und zwar vor allem<br />

zugunsten <strong>der</strong> Verdichtungsräume. Was<br />

könnten die Gründe für diese Entwicklung<br />

sein?<br />

In den letzten Jahren lässt sich bundesweit<br />

ein Trend zum Städtetourismus<br />

beobachten. Speziell <strong>der</strong> Ländliche<br />

Raum hat dagegen mit einem Trend zu<br />

kürzeren Aufenthalten zu kämpfen. In<br />

<strong>der</strong> Konsequenz bedeutet dies für die<br />

Anbieter, dass immer mehr Gäste gewonnen<br />

werden müssen, um selbst ein konstantes<br />

Übernachtungsergebnis zu halten.<br />

In <strong>der</strong> Tourismusentwicklung des<br />

Landes spielten in den letzten Jahren die<br />

Auslandsgäste trotz eines immer noch<br />

recht bescheidenen Übernachtungsanteils<br />

von zuletzt 18 % eine beson<strong>der</strong>e Rolle:<br />

Zumindest seit 2002 und mit Ausnahme<br />

des Jahres 2007 entwickelten sich ihre<br />

Übernachtungen nämlich deutlich<br />

günstiger als bei den deutschen Gästen.<br />

Traditionell bevorzugen die internationalen<br />

Gäste jedoch eher die städtisch<br />

geprägten Verdichtungsräume. Umso<br />

bemerkenswerter ist, dass gerade <strong>der</strong><br />

Ländliche Raum hier in den letzten Jahren<br />

deutlich aufholen konnte. Während die<br />

Übernachtungen von Auslandsgästen in<br />

<strong>der</strong> Zeitspanne von 2000 bis 2007 in den<br />

Verdichtungsräumen um 21 % und im<br />

Land insgesamt um 31 % zunahmen, stiegen<br />

sie im Ländlichen Raum sogar (um 0,9<br />

Millionen) o<strong>der</strong> 51 %.<br />

9,5<br />

100 000<br />

bis unter<br />

250 000 Euro<br />

3,5<br />

2,9<br />

1,7<br />

250 000<br />

und mehr Euro<br />

Die Tendenz ist jedoch eindeutig: Die<br />

deutliche Mehrzahl <strong>der</strong> bedeutendsten<br />

Gemeinden im Ländlichen Raum musste<br />

gegenüber <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> 90er-Jahre bis 2007<br />

Übernachtungsrückgänge hinnehmen. In<br />

Einzelfällen - und hier sind überwiegend<br />

vom Kurwesen geprägte Gemeinden angesprochen<br />

- nahmen diese Rückgänge sogar<br />

einen nahezu dramatischen Umfang an.<br />

So hat Bad Mergentheim seither über 300<br />

000 Übernachtungen im Jahr verloren, bei<br />

Höchenschwand sind es über 200 000. Es<br />

gibt aber auch Gemeinden wie Waldachtal,<br />

Titisee-Neustadt, o<strong>der</strong> Donaueschingen,<br />

in denen das Niveau <strong>der</strong> Übernachtungen<br />

gehalten o<strong>der</strong> sogar leicht erhöht werden<br />

konnte.<br />

Kaufkraft im Ländlichen Raum<br />

Die letzte Berechnung <strong>der</strong> Kaufkraft<br />

konnte das Statistisches Landesamt<br />

für 2005 auswerten. Zwar dürfte die<br />

Kaufkraft inzwischen landesweit weiter<br />

Wege in die Zukunft<br />

Bis 2010 über 40 Zukunftswerkstätten<br />

mit über 4000 Aktiven<br />

„Die Zukunftswerkstatt hat sich<br />

gelohnt“, so lautet das Fazit von<br />

Bürgermeisterin Gerlinde Kleis beim<br />

Bilanz-Workshop „Kurs halten! – Erfolgreich<br />

steuern auf dem Weg zur<br />

Familienfreundlichen Kommune“ in<br />

Offenburg. Bürgermeisterin Kleis hat<br />

in ihrer Gemeinde Meißenheim im<br />

Juni 2005 die erste Zukunftswerkstatt<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> zum Thema Fa-<br />

milienfreundliche Kommune durchgeführt.<br />

Über 30 weitere Gemeinden<br />

und Städte sind dem Beispiel bis heute<br />

gefolgt. Bis 2010 werden es voraussichtlich<br />

mehr als 40 Zukunftswerkstätten<br />

und über 4000 Aktive sein, die nach<br />

dem Konzept <strong>der</strong> FamilienForschung<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> durchgeführt<br />

werden.<br />

Kontakt<br />

www.familienfreundliche-kommune.de<br />

Familienforschung <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> im Statistischen<br />

Landesamt<br />

Christine Ehrhardt, 0711/641-2668<br />

Jens Rid<strong>der</strong>busch 0711/641-2719<br />

Macintosh HD:Users:prpresseverlag:01_Kunden PR-Presseverlag:02_BWM:29_<strong>Nahvorsorge</strong>:Ratering:Teilzeit_Land.xls; Schaubild<br />

Teilzeitbeschäftigte in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 1988 und 2008<br />

Anteil an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in % *)<br />

Tübingen (LKR) 16<br />

27<br />

Freiburg im Breisgau (SKR) 13<br />

25<br />

Heidelberg (SKR) 13<br />

25<br />

Konstanz (LKR) 11<br />

21<br />

Karlsruhe (SKR) 10<br />

20<br />

Karlsruhe (LKR) 10<br />

20<br />

Ravensburg (LKR) 10<br />

19<br />

Neckar-Odenwald-Kreis (LKR) 10<br />

19<br />

Calw (LKR) 12<br />

19<br />

Emmendingen (LKR) 9<br />

18<br />

Reutlingen (LKR) 10<br />

18<br />

Pforzheim (SKR) 10<br />

18<br />

Ulm (SKR) 10<br />

18<br />

Sigmaringen (LKR) 10<br />

18<br />

Schwäbisch Hall (LKR) 12<br />

18<br />

Lörrach (LKR) 9<br />

17<br />

Göppingen (LKR) 11<br />

17<br />

Breisgau-Hochschwarzwald (LKR) 8<br />

17<br />

Main-Tauber-Kreis (LKR) 9<br />

17<br />

Rems-Murr-Kreis (LKR) 11<br />

17<br />

Heilbronn (SKR)<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

10<br />

10<br />

17<br />

17<br />

1988<br />

Rhein-Neckar-Kreis (LKR) 10<br />

17<br />

Ludwigsburg (LKR) 11<br />

17<br />

Zollernalbkreis (LKR) 10<br />

17<br />

Mannheim (SKR) 8<br />

17<br />

Heidenheim (LKR) 10<br />

17<br />

Waldshut (LKR) 9<br />

17<br />

Ostalbkreis (LKR)<br />

Stuttgart (SKR)<br />

10<br />

9<br />

16<br />

16<br />

2008<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> (SKR) 11<br />

16<br />

Ortenaukreis (LKR) 9<br />

16<br />

Alb-Donau-Kreis (LKR) 11<br />

16<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR) 10<br />

16<br />

Esslingen (LKR) 10<br />

16<br />

Bodenseekreis (LKR) 8<br />

15<br />

Biberach (LKR) 9<br />

15<br />

Enzkreis (LKR) 9<br />

14<br />

Rastatt (LKR) 8<br />

14<br />

Rottweil (LKR) 10<br />

14<br />

Böblingen (LKR) 9<br />

14<br />

Heilbronn (LKR) 9<br />

14<br />

Freudenstadt (LKR) 10<br />

14<br />

Tuttlingen (LKR) 10<br />

13<br />

Hohenlohekreis (LKR) 9<br />

13<br />

Region Neckar-Alb<br />

Region Südlicher Oberrhein<br />

Region Hochrhein-Bodensee<br />

Region Mittlerer Oberrhein<br />

Region Rhein-Neckar1)<br />

Region Bodensee-Oberschwaben<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Region Donau-Iller1)<br />

Region Ostwürttemberg<br />

Region Nordschwarzwald<br />

Region Stuttgart<br />

Region Heilbronn-Franken<br />

Region Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />

*) Stichtag jeweils 30.06.<br />

1) Soweit Land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

11<br />

10<br />

10<br />

10<br />

10<br />

9<br />

10<br />

10<br />

10<br />

10<br />

10<br />

10<br />

10<br />

gestiegen sein, die jeweiligen Anteile auf<br />

die Kreise bezogen haben sich dabei kaum<br />

verän<strong>der</strong>t. So zum Beispiel, wenn das<br />

Kaufkraftvolumen einer Gebietseinheit<br />

auf die Zahl <strong>der</strong> Haushalte bezogen wird,<br />

um so den regional stark unterschiedlichen<br />

Haushaltsgrößen Rechnung zu tragen.<br />

Damit ergeben sich Verschiebungen<br />

deutlich zugunsten des Ländlichen<br />

Raumes, in dem die durchschnittliche<br />

Haushaltsgröße in <strong>der</strong> Regel höher ist.<br />

So ist die Kaufkraft je Haushalt in den<br />

eher ländlich strukturierten Kreisen<br />

Zollernalbkreis, Hohenlohekreis und Alb-<br />

Donau-Kreis landesweit am höchsten. Auf<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite weisen die Stadtkreise<br />

Freiburg im Breisgau, Mannheim und<br />

Heidelberg mit ihren kleinen Haushalten<br />

20<br />

19<br />

19<br />

19<br />

19<br />

17<br />

17<br />

16<br />

16<br />

16<br />

16<br />

16<br />

15<br />

© Statistisches Landesamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2009<br />

die geringste Kaufkraft je Haushalt auf.<br />

Wird allerdings die „Kaufkraft des Stan-<br />

dardeinkommens“, berechnet, die von<br />

den sieben Einkunftsarten des Einkommensteuergesetzes<br />

lediglich die Einkünfte<br />

aus unselbstständiger Arbeit beinhaltet<br />

und nicht aus Unternehmertätigkeit<br />

o<strong>der</strong> Vermögen, gibt es wie<strong>der</strong>um deutliche<br />

Unterschiede. Die auf diese Weise<br />

berechnete Kaufkraft belief sich in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> 2005 auf gut 103 Mrd. Euro<br />

und war damit etwa 40 % geringer.<br />

Deutlich mehr Teilzeitjobs<br />

Dynamisch ist <strong>der</strong> Wandel in <strong>der</strong><br />

Arbeitswelt. So ist zum Beispiel die<br />

Zahl <strong>der</strong> sozialversicherungspflichtigen<br />

Arbeitsplätze ist in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

von 1988 bis 2008 um mehr als 294<br />

000 gestiegen. Diese Entwicklung ist<br />

ausschließlich auf einen Zuwachs an<br />

Teilzeitarbeitsplätzen zurückzuführen.<br />

Deren Zahl stieg in den letzten 20 Jahren um<br />

314 000, während die Zahl <strong>der</strong> vollzeitbeschäftigten<br />

Arbeitnehmer um rund 20 000<br />

zurückging. In dieser Entwicklung spiegelt<br />

sich <strong>der</strong> wirtschaftliche Strukturwandel<br />

von <strong>der</strong> Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft<br />

wi<strong>der</strong>. Regional betrachtet<br />

waren die Entwicklungen dabei sehr<br />

unterschiedlich.<br />

Während sich flächendeckend in allen 12<br />

Regionen und 44 Stadt- und Landkreisen<br />

die Zahl <strong>der</strong> Teilzeitbeschäftigten deutlich<br />

erhöhte, lag die Zahl <strong>der</strong> Vollzeitstellen im<br />

Jahr 2008 in 6 Regionen und 21 Kreisen<br />

unter dem Niveau von 1988. Dabei hat<br />

sich alleine in 17 Stadt- und Landkreisen<br />

die Zahl <strong>der</strong> Teilzeitbeschäftigten zwischen<br />

1988 und 2008 mehr als verdoppelt.<br />

Insgesamt reichte die Spannweite<br />

von + 50 Prozent im Zollernalbkreis bis<br />

+ 152 Prozent im Landkreis Breisgau-<br />

Hochschwarzwald, bei den Vollzeitstellen<br />

von minus 25 Prozent im Stadtkreis<br />

Pforzheim bis + 36 Prozent im Hohenlohekreis.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>skrise<br />

Die <strong>Wirtschaft</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s<br />

durchlebt im Jahr 2009 eine<br />

Rezessionsphase, die in ihrem Ausmaß in<br />

<strong>der</strong> Geschichte des Landes ohne Beispiel<br />

ist. Der Verlauf des vom Statistischen<br />

Landesamt errechnete Gesamtkonjunkturindikators<br />

deutet darauf hin, dass das<br />

preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) im Land im Jahr 2009 um 8 %<br />

schrumpfen dürfte.<br />

Damit handelte es sich um einen schwereren<br />

Einbruch <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sleistung als <strong>der</strong><br />

des Jahres 1993, als das BIP real um 4,1 %<br />

zurückging. Trotz dieses Negativrekords<br />

lohnt sich ein Blick auf die einzelnen<br />

Quartale des Jahres 2009. Die beruhigendste<br />

Erkenntnis ist, dass sich die<br />

Hinweise auf eine Bodenbildung allmählich<br />

verdichten: So weist <strong>der</strong> Gesamtkonjunkturindikator<br />

des Statistischen<br />

Landesamts auf eine Abschwächung <strong>der</strong><br />

Rezession im dritten Quartal und auf<br />

einen konjunkturellen Wendepunkt zum<br />

Jahreswechsel hin.


NahVorsorgE zukuNft statistischEs laNdEsaMt | sEitE 3<br />

Noch Plus beim Brutto<br />

Allerdings ist die Bruttolohn- und<br />

Bruttogehaltssumme in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

im Jahr 2008 nach Feststellung<br />

des Statistischen Landesamtes das zweite<br />

Jahr in Folge deutlich gestiegen. Dies ist<br />

nicht zuletzt auf die im vergangenen Jahr<br />

gute Arbeitsmarktlage zurückzuführen,<br />

die von <strong>der</strong> Finanz- und <strong>Wirtschaft</strong>skrise<br />

erst gegen Jahresende berührt wurde. So<br />

wurden im vergangenen Jahr 3,7 Prozent<br />

mehr an Bruttolöhnen und -gehältern<br />

an die Arbeitnehmer im Südwesten ausbezahlt<br />

als noch im Jahr 2007. Insgesamt<br />

belief sich die Summe <strong>der</strong> Bruttolöhne<br />

und -gehälter auf 151,2 Milliarden Euro,<br />

nachdem ein Jahr zuvor ein Betrag von<br />

145,8 Mrd. Euro erreicht wurde.<br />

Mit nur wenigen Fakten aus <strong>der</strong><br />

Regionaldatenbank des Statistischen<br />

Landesamtes kann ein erstes Profil<br />

einer Gemeinde erstellt werden. Hier<br />

am Beispiel von Wutach.<br />

Die Gemeinde gehört zur westlichen<br />

Baar-Hochebene und hat eine Fläche<br />

von 3 048 ha. Davon sind knapp 60<br />

Prozent landwirtschaftlich genutzt, 34<br />

Prozent sind bewaldet und 5,6 Prozent<br />

<strong>der</strong> Fläche sind besiedelt bzw. dienen als<br />

Verkehrsfläche. In Wutach lebten Mitte<br />

des vergangenen Jahres 1 259 Menschen.<br />

Die Bevölkerungsentwicklung war in<br />

den Jahren zwischen 1997 und 2007 mit<br />

einem Zuwachs von knapp 6 Prozent<br />

Im Sack: 61 400 Euro Geldvermögen<br />

Im Januar 2008 verfügten neun von<br />

zehn Haushalten im Südwesten über<br />

Geldvermögen. Durchschnittlich waren<br />

dies 61 400 Euro je Haushalt. Dazu zählen<br />

Lebensversicherungen, Sparguthaben,<br />

Wertpapiere und sonstige Anlagen bei<br />

Banken bzw. Sparkassen. Im Vergleich<br />

zu 2003 wurde rein rechnerisch ein<br />

durchschnittlicher Vermögenszuwachs<br />

von 13 Prozent innerhalb von 5 Jahren<br />

erzielt. Allerdings: Die Verbraucherpreise<br />

(Inflationsrate) sind in diesem Zeitraum<br />

um 10,3 Prozent gestiegen. Damit betrug<br />

<strong>der</strong> Zuwachs des Bruttogeldvermögens<br />

inflationsbereinigt in 5 Jahren nur noch<br />

rund 2,4 Prozent. Rund 18 Prozent o<strong>der</strong><br />

annähernd 800 000 Haushalte in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> besaßen im Januar 2008 ein<br />

Bruttogeldvermögen von unter 5 000 Euro.<br />

An<strong>der</strong>erseits konnte je<strong>der</strong> siebte Haushalt<br />

(635 000) auf ein Vermögen von 100 000<br />

bis 250 000 Euro zurückgreifen. Fast je<strong>der</strong><br />

29. Haushalt (fast 155 000) verfügte über<br />

ein Bruttogeldvermögen von über 250 000<br />

Euro. Im Bundeslän<strong>der</strong>vergleich lagen zu<br />

Beginn des Jahres 2008 Bayern mit einem<br />

durchschnittlichen Bruttogeldvermögen<br />

von 61 600 Euro und <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

an <strong>der</strong> Spitze. Es folgen Hessen und<br />

Rheinland-Pfalz mit jeweils rund 57 000<br />

Euro. Bundesweit lag das durchschnitt-<br />

liche Bruttogeldvermögen <strong>der</strong> Haushalte<br />

bei fast 48 000 Euro.<br />

Weitere Informationen zu diesem<br />

Beitrag sowie Schaubil<strong>der</strong> können beim<br />

Statistischen Landesamt unter pressestelle@stala.bwl.de<br />

angefor<strong>der</strong>t werden.<br />

Wenig Scheidungen<br />

im Landkreis Rastatt<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Ehescheidungen in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> ist erstmals seit 2004 wie<strong>der</strong><br />

angestiegen. Im Jahr 2008 wurden rund<br />

22 800 Ehen geschieden – etwa 3 Prozent<br />

mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu<br />

1990 lag die Zahl <strong>der</strong> Ehescheidungen im<br />

vergangenen Jahr sogar um ein Drittel<br />

höher, seit 1980 hat sie sich sogar um drei<br />

Viertel erhöht. Die Scheidungsquote, also<br />

die Zahl <strong>der</strong> geschiedenen Ehen bezogen<br />

auf 10 000 bestehende Ehen, hat sich<br />

gegenüber dem Vorjahr ebenfalls leicht<br />

erhöht: 2008 lag diese Quote bei 94, im<br />

Jahr 2007 bei 91. Die wenigsten Ehen<br />

wurden im Landkreis Rastatt geschieden:<br />

Im Durchschnitt <strong>der</strong> Jahre 2005<br />

bis 2008 kamen dort 72 Ehescheidungen<br />

auf 10 000 Ehen; ähnlich niedrig lag die<br />

Scheidungsquote im Landkreis Esslingen,<br />

gefolgt von den Landkreisen Freudenstadt<br />

und Biberach sowie dem Main-Tauber- und<br />

dem Hohenlohekreis. Am höchsten war<br />

Im Blickpunkt: Ihre Gemeinde<br />

positiv. Sie lag über <strong>der</strong> landesweiten<br />

Entwicklung (+ 3,4 Prozent) und hebt<br />

sich deutlich von dem Kreisdurchschnitt<br />

(+ 1,8 Prozent) ab. Zudem sind die<br />

Wutacher jünger als Kreis und Land<br />

mit rund 42,2 Jahren. Der Grund liegt<br />

im Geburtenüberschuss und dem<br />

noch positiven Wan<strong>der</strong>ungssaldo.<br />

Zwischen 1997 und 2007 stieg <strong>der</strong><br />

Wohnungsbestand um knapp 13<br />

Prozent und damit stärker als durch<br />

den Bevölkerungszuwachs begründet.<br />

Knapp 13 Prozent weniger sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftige haben<br />

in Wutach einen Arbeitsplatz. Neun<br />

von Zehn <strong>der</strong> in Wutach lebenden sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten<br />

pendeln über die Gemeindegrenzen zu<br />

ihrem Arbeitsplatz. Auf 100 Auspendler<br />

kommen 10 Einpendler. Wutach ist ein<br />

Ausgangspunkt für Wan<strong>der</strong>ungen durch<br />

die nahe gelegene Wutach-Schlucht,<br />

einer <strong>der</strong> letzten ursprünglichen<br />

Wildflusslandschaften in Mitteleuropa.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> angekommenen Gäste<br />

hat sich in 10 Jahren auf 3 159 etwa<br />

verdoppelt. Wutach liegt damit über<br />

dem Kreisdurchschnitt und als touristisch<br />

attraktives Gebiet auch über dem<br />

Landesdurchschnitt. Der Anteil ausländischer<br />

Gäste an den Ankünften hat sich<br />

in 10 Jahren etwa verfünffacht.<br />

Gemeindedaten unter<br />

www.statistik-bw.de (Regionaldaten)<br />

Vita Dr. Carmina Brenner<br />

Dr. Carmina Brenner ist seit September 2007 Präsidentin<br />

des Statistischen Landesamtes. Zuvor war sie seit April 1996<br />

Abgeordnete <strong>der</strong> CDU im Landtag von <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> für<br />

den Wahlkreis Freudenstadt und war <strong>Wirtschaft</strong>ssprecherin <strong>der</strong><br />

CDU-Landtagsfraktion sowie Expertin für Energiepolitik. Vor<br />

ihrer Tätigkeit als Abgeordnete arbeitete sie acht Jahre lang als<br />

Referentin für Europapolitik im <strong>Wirtschaft</strong>sministerium von<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Carmina Brenner wurde in Horb geboren,<br />

ist katholisch und verheiratet. Sie hat Betriebswirtschaft,<br />

Volkswirtschaft und Germanistik in Tübingen und den USA<br />

studiert.<br />

Nach Dr. Gisela Meister Scheufelen ist Dr. Carmina Brenner<br />

die dritte Präsidentin des Statistischen Landesamtes. Von 1947<br />

bis 1949 war Dr. Ellynor Eichert „Directeur“ des Statistischen<br />

Landesamtes für <strong>Württemberg</strong>-Hohenzollern in Tübingen, das<br />

nach dem Krieg zur französischen Besatzungszone gehörte.<br />

Scheidungsquote in den Stadt- und Landkreisen <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s -<br />

Zahl <strong>der</strong> Ehescheidungen im Durchschnitt <strong>der</strong> Jahre 2005 bis 2008<br />

je 10.000 bestehenden Ehen<br />

Rastatt (LKR)<br />

Freudenstadt (LKR)<br />

Main-Tauber-Kreis (LKR)<br />

Schwäbisch Hall (LKR)<br />

Ortenaukreis (LKR)<br />

Alb-Donau-Kreis (LKR)<br />

Zollernalbkreis (LKR)<br />

Heidenheim (LKR)<br />

Reutlingen (LKR)<br />

Rottweil (LKR)<br />

Ravensburg (LKR)<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR)<br />

Tübingen (LKR)<br />

Göppingen (LKR)<br />

Bodenseekreis (LKR)<br />

Tuttlingen (LKR)<br />

Heilbronn (LKR)<br />

Rems-Murr-Kreis (LKR)<br />

Emmendingen (LKR)<br />

Konstanz (LKR)<br />

Breisgau-Hochschwarzwald (LKR)<br />

Mannheim (SKR)<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> (SKR)<br />

72<br />

74<br />

80<br />

80<br />

80<br />

80<br />

82<br />

83<br />

83<br />

85<br />

85<br />

86<br />

87<br />

87<br />

87<br />

88<br />

90<br />

90<br />

91<br />

91<br />

91<br />

91<br />

91<br />

92<br />

94<br />

94<br />

94<br />

95<br />

95<br />

95<br />

96<br />

96<br />

98<br />

99<br />

100<br />

103<br />

105<br />

109<br />

112<br />

112<br />

114<br />

115<br />

117<br />

118<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160<br />

© Statistisches Landesamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2009<br />

156<br />

die Scheidungsquote in den Stadtkreisen<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, Pforzheim, Mannheim,<br />

Karlsruhe und Heidelberg. Insgesamt<br />

zeigt sich, dass die Scheidungshäufigkeit<br />

in den Großstädten tendenziell höher<br />

ist. Allerdings hat sich das „Stadt-Land-<br />

Gefälle“ in den letzten Jahren abgeschwächt.<br />

Die Scheidungshäufigkeit ist<br />

überwiegend auch dort hoch, wo die<br />

Arbeitslosenquote überdurchschnittlich<br />

ist.<br />

Jüngste Bevölkerung<br />

2008 in Wörnersberg<br />

Nach Berechnungen des Statistischen<br />

Landesamtes war die Bevölkerung in<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> zum Jahresende<br />

2008 im Durchschnitt 42,2 Jahre alt. Das<br />

Durchschnittsalter <strong>der</strong> Frauen, <strong>der</strong>en<br />

Lebenserwartung im Schnitt höher ist,<br />

lag Ende 2008 bei 43,5 Jahren. Hingegen<br />

waren die Männer um 2,5 Jahre jünger<br />

als die <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>erinnen (41<br />

Jahre). Die Bevölkerung im Stadtkreis<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> war 2008 mit 47 Jahren<br />

am ältesten. Dagegen wies <strong>der</strong> Landkreis<br />

Tübingen (40,4 Jahre), wie in den<br />

Vorjahren auch, im Durchschnitt die<br />

jüngste Bevölkerung auf. Das ist unter<br />

an<strong>der</strong>em auf einen hohen Anteil an<br />

Studierenden zurückzuführen. In den<br />

1 102 Gemeinden <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s<br />

hatte 2008 die Gemeinde Wörnersberg im<br />

Landkreis Freudenstadt mit 35,1 Jahren<br />

die im Durchschnitt jüngste Bevölkerung.


s<br />

40,4<br />

40,7<br />

40,8<br />

41,0<br />

41,3<br />

41,3<br />

41,3<br />

41,4<br />

41,4<br />

41,5<br />

41,5<br />

41,8<br />

41,8<br />

41,8<br />

41,8<br />

42,0<br />

42,1<br />

42,2<br />

42,2<br />

42,2<br />

42,2<br />

42,3<br />

42,3<br />

42,4<br />

42,4<br />

42,4<br />

42,4<br />

42,5<br />

42,5<br />

42,6<br />

42,6<br />

42,7<br />

42,7<br />

42,8<br />

42,8<br />

42,8<br />

42,8<br />

42,9<br />

43,0<br />

43,1<br />

43,1<br />

43,1<br />

43,2<br />

43,2<br />

47,0<br />

NahVorsorgE zukuNft statistischEs laNdEsaMt | sEitE 3<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> (SKR)<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR)<br />

Heidenheim (LKR)<br />

Main-Tauber-Kreis (LKR)<br />

Pforzheim (SKR)<br />

Durchschnittsalter <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

in den Stadt- und Landkreisen <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s<br />

Ende 2008 in Jahren<br />

Rastatt (LKR)<br />

Rhein-Neckar-Kreis (LKR)<br />

Zollernalbkreis (LKR)<br />

Konstanz (LKR)<br />

Göppingen (LKR)<br />

Mannheim (SKR)<br />

Bodenseekreis (LKR)<br />

Karlsruhe (SKR)<br />

Karlsruhe (LKR)<br />

Heilbronn (SKR)<br />

Neckar-Odenwald-Kreis (LKR)<br />

Breisgau-Hochschwarzwald (LKR)<br />

Rems-Murr-Kreis (LKR)<br />

Esslingen (LKR)<br />

Stuttgart (SKR)<br />

Lörrach (LKR)<br />

Waldshut (LKR)<br />

Enzkreis (LKR)<br />

Ortenaukreis (LKR)<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Calw (LKR)<br />

Emmendingen (LKR)<br />

Reutlingen (LKR)<br />

Rottweil (LKR)<br />

Ludwigsburg (LKR)<br />

Freudenstadt (LKR)<br />

Ulm (SKR)<br />

Böblingen LKR)<br />

Ostalbkreis (LKR)<br />

Tuttlingen (LKR)<br />

Hohenlohekreis (LKR)<br />

Sigmaringen (LKR)<br />

Ravensburg (LKR)<br />

Heilbronn (LKR)<br />

Schwäbisch Hall (LKR)<br />

Heidelberg (SKR)<br />

Alb-Donau-Kreis (LKR)<br />

Freiburg im Breisgau (SKR)<br />

Biberach (LKR)<br />

Tübingen (LKR)<br />

Es folgten die Gemeinde Fleischwangen<br />

(35,3 Jahre) sowie Riedhausen (35,4<br />

Jahre) aus dem Landkreis Ravensburg.<br />

Das Durchschnittsalter <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

aller übrigen Kommunen des Landes lag<br />

in einer Bandbreite zwischen 36,4 Jahren<br />

für Boms im Landkreis Ravensburg und<br />

49,4 Jahren in Untermarchtal im Alb-<br />

Donau-Kreis. Mit diesem Ergebnis, welches<br />

sicherlich wesentlich durch die dort<br />

ansässigen Klosterbewohner bedingt ist,<br />

war Untermarchtal 2008 zugleich die<br />

Gemeinde mit <strong>der</strong> im Durchschnitt ältes-<br />

42,0<br />

41,8<br />

41,8<br />

41,8<br />

41,8<br />

42,3<br />

42,3<br />

42,2<br />

42,2<br />

42,2<br />

42,2<br />

42,1<br />

42,6<br />

42,6<br />

42,5<br />

42,5<br />

42,4<br />

42,4<br />

42,4<br />

42,4<br />

42,9<br />

42,8<br />

42,8<br />

42,8<br />

42,8<br />

42,7<br />

42,7<br />

43,2<br />

43,2<br />

43,1<br />

43,1<br />

43,1<br />

43,0<br />

41,5<br />

1995<br />

1996<br />

41,4<br />

39,3<br />

39,4<br />

1997 41,4<br />

1998<br />

1999<br />

41,3<br />

39,6<br />

39,8<br />

40,0<br />

2000 41,3 40,2<br />

2001<br />

41,3<br />

2002<br />

40,4<br />

40,6<br />

41,0 2003 40,8<br />

2004<br />

40,8<br />

2005<br />

41,1<br />

41,4<br />

40,7 2006 41,7<br />

40,4<br />

2007<br />

2008<br />

42,0<br />

42,2<br />

Dateiname: Alter_Kreise.xls<br />

Entwicklung<br />

41,5<br />

des Durchschnittsalters <strong>der</strong> Bevölkerung in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Schaubild 1<br />

39,3<br />

39,4<br />

47,0<br />

Entwicklung des Durchschnittsalters<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

1995 bis 2008 in Jahren<br />

39,6<br />

39,8<br />

40,0<br />

40,2<br />

40,4<br />

ten Bevölkerung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s.<br />

Auch in Zukunft wird die Zahl <strong>der</strong> älteren<br />

Menschen absolut als auch relativ gegenüber<br />

<strong>der</strong> Zahl junger Menschen ansteigen.<br />

In Gebieten mit einer heute noch jungen<br />

Bevölkerung wird <strong>der</strong> Alterungsprozess<br />

zudem dynamischer verlaufen. Dagegen<br />

wird in Gebieten, die bereits heute einen<br />

hohen Altersdurchschnitt aufweisen (z.<br />

B. Stadtkreis <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>), die Alterung<br />

eher langsamer ablaufen.<br />

Ihre Gemeinde: Auf Wunsch erhalten<br />

Sie regionale Ergebnisse zum Durchschnittsalter<br />

als Ranking über den Zentralen<br />

Auskunftsdienst des Statistischen<br />

Landesamtes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> (Tel.:<br />

0711-641-2833, Fax: 0711-641-2973, E-<br />

Mail: auskunftsdienst@stala.bwl.de) o<strong>der</strong><br />

gleich online unter www.statistik-bw.de<br />

(Regionaldaten/ Bevölkerung).<br />

Demografie-Spiegel<br />

Wo sind wir stark?<br />

Wo wollen wir uns verbessern?<br />

Der demographische Wandel ist trotz guter<br />

Ausgangslage auch für <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

eine Herausfor<strong>der</strong>ung. Fachkräftemangel,<br />

sinkende Geburtenzahlen o<strong>der</strong> eine älter<br />

werdende Bevölkerung sind auch in den<br />

Gemeinden spürbar. Der Demographie-<br />

Spiegel erweist sich dabei als gefragter<br />

Online-Ratgeber.<br />

Dateiname: Alter_Land.xls<br />

Seit <strong>der</strong> Freischaltung im Mai 2008 wurden<br />

bis Ende Juni 2009 über 182000<br />

Seitenabrufe unter www.statistik-bw.de<br />

gezählt. Jede Kommune im Land greift<br />

heute etwa sieben Mal im Monat auf<br />

die entsprechenden Internetseiten zu. Der<br />

Spiegel soll Entscheidungsträgern helfen,<br />

wichtige demographische Entwicklungen<br />

schnell einschätzen zu können. Das<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

40,6<br />

40,8<br />

41,1<br />

41,4<br />

© Statistisches Landesamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2009<br />

© Statistisches Landesamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2009<br />

41,7<br />

42,0<br />

42,2<br />

Angebot richtet sich an Gemeinden und<br />

Städte sowie an interessierte Bürger und<br />

die <strong>Wirtschaft</strong>.<br />

Mit dem im Auftrag <strong>der</strong> Staatsrätin für<br />

Demografischen Wandel und Senioren<br />

vom Statistischen Landesamt sowie dem<br />

Gemeinde- und Städtetag entwickelten<br />

‘Demographie-Spiegel’ bietet <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> deutschlandweit als erstes<br />

und einziges Bundesland den Kommunen<br />

ein umfassendes Informationssystem<br />

für die Analyse des demographischen<br />

Wandels an. Er umfasst zwei Bereiche – das<br />

Demographische Profil je<strong>der</strong> Gemeinde<br />

im Land und die Themenfel<strong>der</strong>. Die sechs<br />

Themenfel<strong>der</strong> zeigen, wie Einwohner-<br />

zahl, Altersstruktur und Demographiefestigkeit<br />

beeinflusst werden können:<br />

• familienfreundliches Wohnen,<br />

• Familie und Beruf,<br />

• <strong>Wirtschaft</strong>,<br />

• Bildung und Qualifikation,<br />

Schnell informiert unter www.statistik-bw.de<br />

Das Statistische Landesamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ist einer <strong>der</strong><br />

größten Informationsdienstleister in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />

Das Amt mit Sitz in Stuttgart-Heslach beschäftigt <strong>der</strong>zeit rund<br />

630 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es hat den gesetzlichen<br />

Auftrag, objektiv, neutral und wissenschaftlich unabhängig<br />

über die <strong>Wirtschaft</strong>s- und Gesellschaftsentwicklung in<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> zu informieren. Dazu werden rund 280<br />

• Integration ausländischer<br />

Mitbürger sowie<br />

• kommunale Finanz- und Kaufkraft.<br />

Schneller Zugriff: Der Demographie-<br />

Spiegel ist über die Internetseiten <strong>der</strong><br />

Staatsrätin für Demografischen Wandel<br />

und Senioren:<br />

www.demographie-bw.de und des Statistischen<br />

Landesamts (www.statistik-<br />

bw.de / B e vo el k G e bie t / Demog r a f ie -<br />

Spiegel) zu erreichen.<br />

Statistiken erhoben, aufbereitet und veröffentlicht. Unter <strong>der</strong><br />

Internet-Adresse www.statistik-bw.de steht ein Großteil <strong>der</strong><br />

Informationen für alle kostenfrei zur Verfügung.<br />

Dazu können Zahlen und Fakten für jede einzelne Gemeinde<br />

abgerufen werden. Rund 10 Millionen beträgt die Zahl <strong>der</strong><br />

Online-Seitenabrufe im Jahr. Zum Vergleich: Die Zahl <strong>der</strong><br />

Einwohner im Südwesten liegt <strong>der</strong>zeit bei gut 10,7 Millionen.


NahVorsorgE trENds diE trENds als aktiVPostEN | sEitE 3<br />

Die Trends als Aktivposten<br />

Betrachtung <strong>der</strong> Gedanken von Prof. Dr. Horst Opaschowski<br />

Start in die Visionsarbeit für Gemeinden<br />

Wohlstand neu denken /<br />

Wie die nächste Generation<br />

leben wird“ und „Der<br />

Generationenpakt, Das<br />

soziale Netz <strong>der</strong> Zukunft“ sind zwei Bücher,<br />

die unverzichtbar sind, wenn in Gemeinden<br />

„Zukunft und Vision gedacht wird“.<br />

Dem VI. Kapitel des Generationenpaktes,<br />

übertitelt mit „Gelebte Solidarität. Der Zusammenhalt<br />

zwischen den Generationen“<br />

entnehmen wir die nachfolgende Grafik.<br />

Sie zeigt bedeutsam, was in Gemeinde,<br />

Quartier und Kommune künftig wichtig<br />

ist: Die Achtung, die Stärkung, die Einbeziehung<br />

<strong>der</strong> Familie.<br />

Ein Kapitel weiter beschäftigt sich Opaschowski<br />

mit <strong>der</strong> Lebensplanung <strong>der</strong><br />

Menschen. Neben den bekannten Vorsorge-Modellen<br />

findet eine dritte Säule massiven<br />

Eintritt: Die Soziale Altersvorsorge.<br />

Dazu passend: „Familie und Freunde als<br />

Zukunftsinvestition“. Auch hier <strong>der</strong> gleiche<br />

Tenor: Ein hoher, wichtiger Anteil fällt <strong>der</strong><br />

Familie und dem Freundeskreis zu.<br />

„NahVORsorge-Maßnahmen“, die den Ort<br />

stärken, werden also in den Agenden <strong>der</strong><br />

Bürgermeister m/w, Ortsvorstände m/w<br />

und Gemein<strong>der</strong>äte m/w einen großen<br />

Platz einnehmen müssen - die Menschen<br />

wollen nicht fort - sie wollen in <strong>der</strong> Heimat<br />

bleiben, die Vertrautheit <strong>der</strong> Heimat<br />

gibt ihnen die ersehnte Kraft, Stärke und<br />

die Würde des festen Platzes. Hier sind die<br />

Nahversorger wesentlich: ihr Dasein, ihre<br />

Funktion macht den Ort, das Quartier, die<br />

Gemeinde lebensfähig. Ohne Nahversorger<br />

fehlt „nicht nur was“ - ohne Nahversorger<br />

stirbt <strong>der</strong> Ort - und <strong>der</strong> Mensch geht seiner<br />

Lebensplanung verlustig.<br />

Aus dem sicheren Gefühl „Eingezahlter<br />

Zukunftsvorsorge“ heraus entwickelt <strong>der</strong><br />

Mensch Lebensziele.<br />

Mit „Neue Sehnsüchte prägen neue Märkte<br />

- Bedarfs- und Berufsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zukunft“<br />

überschreibt Opaschwoski das X. Kapitel<br />

seines wichtigen, neuen Standardwerkes<br />

„Deutschland 2030 - Wie wir in Zukunft<br />

leben.“<br />

In seinen Untersuchungen kristallisierten<br />

sich fünf Lebensziele heraus, die <strong>der</strong> Autor<br />

mit Bedarfs- und Berufsfel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Zukunft<br />

hinterlegt.<br />

Neue Lebensziele und Bedarfsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zukunft:<br />

Lebensziel I: Gesün<strong>der</strong> leben<br />

Mehr auf Gesundheit und körperliche Fitness<br />

(Jugendlichkeit) achten und sich um natürliche Lebensweise<br />

und intakte Umwelt bemühen.<br />

Bedarfsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zukunft:<br />

• Körperkultur (Körperpflege, Schönheitspflege,<br />

Schönheitsfarm, Bio-Kosmetik, Sonnenschutz-, Bräunungs-,<br />

Schlankheitsmittel, Fitnesstraining, Gymnastik, Jazztanz)<br />

• Badekultur (Sauna, Massage, Whirl-Pool, Hot-Tub,<br />

Dampfbad, <strong>Baden</strong>, Bade-Zubehör)<br />

• Ökologiekultur (Bio-Läden, Naturprodukte, natürlicher<br />

Obst- und Gemüseanbau, Naturküche, alternative Energien,<br />

umweltfreundliche Produkte, öffentlicher Nahverkehr,<br />

Fahrradwege, Fahrrad-Zubehör)<br />

Lebensziel II: Geselliger leben<br />

Mehr Kontakte und Geselligkeit pflegen, Besuche machen<br />

und Einladungen annehmen, ausgehen und gemeinsam etwas<br />

unternehmen.<br />

Bedarfsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zukunft:<br />

• Clubkultur (Sport-Clubs, Freizeit-Treffs, Hobby-Gruppen,<br />

Freundes-, Nachbarschaftscliquen, Freizeiteinrichtungen mit<br />

Clubatmosphäre, Ferienclubs)<br />

• Spielkultur (Spiel-Feste, Spielabende, Spielgruppen,<br />

Spielräume, Spielplätze, neue Unterhaltungsspiele)<br />

• Kneipenkultur (Gaststätten, Eck-Kneipen, Bistros,<br />

Schnellimbissläden, Spezialitäten-Restaurants, Dinner-<br />

Discos, Musik-Cafés, Tanz-Lokale).<br />

Lebensziel III: Genussorientierter leben<br />

Mehr vom Leben haben, die Freizeit genießen, ohne etwas<br />

zu tun und auch mal faulenzen ohne Schuldgefühl und<br />

schlechtes Gewissen.<br />

Bedarfsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zukunft:<br />

• Mußekultur (Musik, Lesen, Sprachen, Malen, Weben,<br />

Meditation, Andacht, Entspannung, Yoga, autogenes<br />

Training)<br />

Das ergibt den „Verfahrensplan für die<br />

Zukunft <strong>der</strong> Gemeinde“.<br />

Die Aufgabe ist ein spannen<strong>der</strong> Vorgang.<br />

Zum Start werden die „Begabungen <strong>der</strong><br />

Gemeinden“, z.B. gemeinsam mit <strong>der</strong> „Fa-<br />

Fo - <strong>der</strong> Familien-Forschung“ entwickelt.<br />

Im zweiten Schritt werden die erfassten<br />

und konzentrierten „Begabungen“ den<br />

ausgewiesenen Bedarfs- und Berufsfel<strong>der</strong>n<br />

gegenüber gestellt. Wo spielt sich jetzt die<br />

Zukunft <strong>der</strong> Gemeinde ab?<br />

Ein für den Nahversorger, seine Sortimente<br />

und Darbietformen in dieser<br />

Untersuchung wichtiges Ergebnis: Bedürfniswandel<br />

- die Polarisierung von<br />

Versorgungs- und Erlebniskonsum.<br />

Opaschowski: „Bisher galt das ökono-<br />

mische Gesetz, dass <strong>der</strong> Erlebniskonsum<br />

schneller wächst als <strong>der</strong> Versorgungskonsum.<br />

Für die Zukunft gilt: <strong>der</strong> Erlebniskonsum<br />

wächst - aber langsamer. Vor<br />

dem aktuellen Hintergrund <strong>der</strong> Einkommensentwicklung<br />

werden in den nächsten<br />

Jahren zwei Erlebniskonsumenten immer<br />

noch drei Versorgungskonsumenten gegenüberstehen.“<br />

Der Normalkonsument (2008: 33%) kauft,<br />

was nötig ist. Der Sparkonsument (2008:<br />

20%) hält das Geld zusammen, weil er<br />

„sparen will und muss“. Für den Anspruchskonsumenten<br />

(2008: 22%) ist das<br />

Konsumieren ein Hilfsmittel auf dem Weg<br />

zu einem schöneren Leben, mit mehr<br />

individueller Lebensart und ganz persönlichem<br />

Lebensstil. Der Anpassungs-<br />

• Wochenendkultur (Party-Service, Video-Home-Service,<br />

Camping, Wohnwagen, Zweitwohnung, Rallye, Ausflüge,<br />

Kurzreisen mit PKW/Bus)<br />

• Zerstreuungskultur (Videorecor<strong>der</strong>, Videokassetten,<br />

Videotheken, Hifi-Geräte, Spielhallen, Freizeitparks. Sport-<br />

und Freizeitzentren).<br />

Lebensziel IV: Aktiver leben<br />

Mehr selbermachen und selbst aktiv sein, eigenen Hobbies<br />

und Interessen nachgehen, sich handwerklich betätigen und<br />

zeitweilig sozial engagieren.<br />

Bedarfsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zukunft:<br />

• Do-it-yourself-Kultur (Heimwerken, Tischlern, Schreinern,<br />

Basteln, Reparatur-, Renovierungsarbeiten, Gartenarbeiten)<br />

• Hobbykultur (Handarbeiten, Stricken, Häkeln, Kochen,<br />

Backen, Töpfern, Modellieren, Keramik-, Ton-, Holz-,<br />

Textilarbeiten, Sammeln)<br />

• Bewegungskultur (Joggen, Tennis, Squash, Surfen,<br />

Trimming 130, Skifahren, Wan<strong>der</strong>n, Bergsteigen,<br />

Fahrradfahren, Reisen).<br />

Lebensziel V: Bewusster leben<br />

Mehr Zeit für sich selber finden, für Muße und Meditation,<br />

für Wissenserweiterung und Persönlichkeitsbildung.<br />

Bedarfsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zukunft:<br />

• Sicherheitskultur (Sparen, Lebensversicherung,<br />

Altersvorsorge, stabile Geld- und Wertanlagen,<br />

Gesundheitsdienste, Gesundheitsberatung,<br />

Gesundheitsurlaub, Kur-Urlaub, freie Badekuren, Sport-,<br />

Erholungsurlaub)<br />

• Verbraucherkultur (Preisbewusstsein, Verbraucherberatung,<br />

Verbraucheraufklärung, Verbraucherbewusstsein, Konsumkritik)<br />

• Beteiligungskultur (Mitarbeit in Eltern-, Mieter-,<br />

Bürgerinitiativen, Natur- und Umweltschutz, aktive Zuhörer/<br />

Zuschauer-/Publikumsbeteiligung an Rundfunk- und<br />

Fernsehprogrammen, freiwillige soziale Engagements auf<br />

Zeit im Nahbereich von Nachbarschaft und Wohnumfeld).<br />

konsument (2008: 8%) steht unter dem<br />

Zwang, sich anzupassen - Er will dazu gehören,<br />

lebt im Hier und Jetzt, ganz gleich,<br />

was es kostet. Er lebt zwischen Freund und<br />

Fête. Auch mal über seine Verhältnisse.


NahVorsorgE trENds thEsEN, ProgNosEN & WortschöPfuNgEN | sEitE 41<br />

Der Geltungskonsument (2008: 14%) will die erworbenen Konsumgüter<br />

wie die Mode zur Schau tragen.<br />

Der Luxuskonsument (2008: 4%) verbindet anspruchsvollen Konsum<br />

mit ausgeprägtem Qualitätsbewusstsein und intensivem Lebensgenuss.<br />

Matthias Horx, „Zukunftsinstitut“ entdeckt kongruente Trends.<br />

Der Vollständigkeit halber sei auf das Buch seines Instituts:<br />

„100 Top Trends - Die wichtigen Driving Forces für den kommenden<br />

Berufsfel<strong>der</strong><br />

Berufsfeld I: Erziehung, Bildung und Kultur<br />

Lehrer, Lernmentoren, Berater, Inspiratoren, Animatoren<br />

in staatlichen und privaten Tagesstätten, Kin<strong>der</strong>läden,<br />

Schulen, Fachschulen, Hochschulen, Lernstudios,<br />

Institutionen, Workshops, Seminaren, Tagungshäusern,<br />

Freizeit- und Ferienakademien, Museen, Theatern,<br />

Büchereien, Bibliotheken, Kommunikationszentren und<br />

Freizeitstätten.<br />

Berufsfeld II: Information, Medien und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Informatoren, Mo<strong>der</strong>atoren, Mediatoren,<br />

Kommunikatoren, Öffentlichkeitsarbeiter, Berater/<br />

Mitarbeiter in privaten und öffentlich-rechtlichen Fernseh-<br />

und Rundfunkanstalten, Presse- und Medienkonzernen,<br />

Verlagen, Buchläden, Kinos, Infotheken, Videotheken,<br />

Mediotheken, Computershops und Multimedialäden.<br />

Berufsfeld III: Gesundheit, Fitness und Sport<br />

Trainer, Übungsleiter, Anleiter, Assistenten, Berater, Lehrer,<br />

Ärzte, Therapeuten in Sport- und Gymnastikstudios,<br />

Fitness-Centern, Sport- und Freizeitanlagen,<br />

Rekreationszentren für Meditation, Entspannung<br />

und Selbstfindung, medizinischen Bä<strong>der</strong>zentren,<br />

Beratungsstellen, Altersheimen und Sanatorien.<br />

Berufsfeld IV: Gastronomie,<br />

Unterhaltung und Vergnügen<br />

Manager, Techniker, Entertainer, Showmaster, Künstler,<br />

Kellner, Kassierer und Verkäufer in Fast-food-Betrieben/<br />

Schnell-Imbissen, Spezialitäten-Restaurants, Restaurant-<br />

und Hotelketten, Gasthäusern, Musik-Kneipen,<br />

Dinner-Discos, Bistros, Straßen-Cafés, Literatur-Cafés,<br />

Unterhaltungs- und Vergnügungszentren, Freizeithäusern<br />

und Freizeitparks.<br />

Berufsfeld V: Reisen, Urlaub und Tourismus<br />

Manager, Planer, Organisatoren, Orts- und<br />

Studienreiseleiter, Animateure, Wan<strong>der</strong>-,<br />

Städte-, Fremdenführer, Reisebüro-Kaufleute,<br />

Berater in Reisebüros, Reise- und Urlaubsläden,<br />

Urlaubsberatungszentren, bei Reiseveranstaltern und<br />

Touristikunternehmen, im Fremdenverkehr, in Kur- und<br />

Urlaubsorten, Ferienzentren und Ferienclubs.<br />

Berufsfeld VI: Technik, Service und Kundendienst<br />

Handwerker, Techniker, Ingenieure, Spezialisten, Berater,<br />

Kuriere, Fahrer, Verkäufer in den Bereichen Fernsehen,<br />

Bildschirmtext, Radio, Video, Haushaltsgeräte, PKW, Bau-<br />

und Heimwerkermarkt, Do-it-yourself-Werkstätten und<br />

Hobby-Clubs.<br />

Wandel“hingewiesen. Vor allem für den Bereich Gesundheit (siehe:<br />

Opaschowski, 1. Lebensziel „Gesundheit“) gibt <strong>der</strong> Chefredakteur<br />

des Zukunftsinstitutes, Dr. Eike Wenzel, breiten Raum und<br />

stellt dem Trend „Bio&Co. eine eigene Ausgabe von „Quarterly“<br />

zur Seite: „Greendotcom“ (Mai 2008, ISBN 978-3-938284-39-1<br />

„100 Driving Forces“ sind als flankierendes Strategem zu den<br />

Forschungen von Prof. Opaschowski sehr zu empfehlen. Abschließend<br />

sei auf die Ergebnisse unserer vergleichenden Verlagsuntersuchungen<br />

hingewiesen. Wir orteten diese 20 wichtigen Trends:<br />

· Demografischer Wandel<br />

· Neue Individualisierung<br />

· Boom <strong>der</strong> Gesundheit<br />

· Frauen auf dem Vormarsch<br />

· Kulturelle Vielfalt<br />

· Neue Mobilitätsmuster<br />

· Digitales Leben<br />

· Lernen von <strong>der</strong> Natur (Bionik)<br />

· Ubiquitäre Intelligenz<br />

· Konvergenz von Technologien<br />

· Globalisierung 2.0<br />

· Wissensbasis Ökonomie<br />

· Business Ökosysteme<br />

· Wandel <strong>der</strong> Arbeitswelt<br />

· Neue Konsummuster<br />

· Umsteuern bei Energie und Ressourcen<br />

· Klimawandel und Umweltbelastung<br />

· Urbanisierung<br />

· Neue politische, wirtschaftliche,<br />

fiskalische Weltordnung<br />

· Wachsende globale<br />

Sicherheitsbedrohungen<br />

(Wir bedanken uns herzlich bei Prof. Dr. Horst Opaschowski, <strong>der</strong><br />

uns gestattete, aus seinen Büchern umfangreich zu zitieren. Die<br />

Bücher sind zum Bestellen im Inhaltsverzeichnis auf Seite 5 aufgeführt).<br />

Leben in Freizeit-Arbeitsgesellschaft<br />

Lebensbereiche:<br />

• Liebe/Partnerschaft, Familie, Kin<strong>der</strong>erziehung<br />

• Freundschaft, Freunde, Freundeskreis<br />

• Erfüllte Freizeit, Zeit für sich selbst, Reisen<br />

• Sinnvolle Arbeit • Arbeitszufriedenheit<br />

• Identifikation mit dem Beruf<br />

Lebensziele sind ausgerichtet auf:<br />

• Spaß, Freude, Lust (Leben genießen)<br />

• Sozialkontakte, Gemeinschaft, Gemeinsamkeit (an<strong>der</strong>e kennenlernen)<br />

• Spontaneität, Selbstentfaltung, Selbstverwirklichung<br />

(sich selbst kennenlernen)<br />

• Selbst-Aktiv-Sein, Sinnvoll-Tätig-Werden, Etwas-Schaffen<br />

(selber etwas machen)<br />

• Sich-Entspannen, Wohlbefinden, Gesundheit (sich wohlfühlen)<br />

Lebensaufgaben werden verwirklicht in:<br />

• Erwerbsarbeit, Gemeinschaftsarbeit, Eigenarbeit, Weiterbildung<br />

Lebensqualitäten werden erlebt als:<br />

• Glückliches, erfülltes Leben<br />

• Freies, selbstverantwortliches Leben<br />

• Ruhiges, ausgeglichenes Leben • Friedliches, zufriedenes Leben<br />

Thesen, Prognosen & Wortschöpfungen<br />

Prof. Dr. Horst Opaschowski<br />

2006 über den Trend zu neuen<br />

Wahlverwandtschaften<br />

„Die Angst vor Armut lässt die Menschen<br />

enger zusammenrücken und alte Sicherheiten<br />

wie Familie, Freunde und Nachbarn<br />

wie<strong>der</strong>entdecken. Kin<strong>der</strong>lose suchen sich<br />

Wahlfamilien und Wahlverwandtschaften.<br />

Die Zukunft gehört Hausgemeinschaften<br />

und Generationenhäusern.“<br />

2006 über ein verän<strong>der</strong>tes<br />

Wohlstandsdenken<br />

„Wohlstand fängt mit dem Wohlfühlen an.<br />

Die Bundesbürger wollen lieber glücklich als<br />

reich sein. Und das heißt: Mit Familie und<br />

Freunden in Frieden und ohne Sorgen leben<br />

können.“<br />

2004 über das Ende des Wohlfahrtsstaates<br />

„Mit unserem bisherigen Verständnis von<br />

Sozial- und Wohlfahrtsstaat kommen wir<br />

nicht weiter. Der Lebensstandard sinkt. Die<br />

Deutschen werden ärmer. Die Familie wird<br />

zum Wohlfahrtsverband – sie bleibt billig<br />

und barmherzig.“<br />

2003 über die Beständigkeit<br />

als neuem Jugend-Trend<br />

„Nicht mehr Sport, Hobby und Urlaubsreise<br />

stehen im Zentrum des Lebens, son<strong>der</strong>n Ehe,<br />

Kin<strong>der</strong> und Familie. Die junge Generation<br />

will offensichtlich beides, weil auch im Familienleben<br />

genügend Zeit für eigene Interessen<br />

bleibt.“<br />

2000 über Gesundheit und Lebensqualität<br />

als Megamärkte <strong>der</strong> Zukunft<br />

„Im Post-PC-Zeitalter werden Gesundheit<br />

und Lebensqualität die Megamärkte <strong>der</strong><br />

Zukunft sein. In unserer immer älter werdenden<br />

Gesellschaft boomen dann Bio- und<br />

Gentechnologien, Pharmaforschung und<br />

Forschungsindustrien gegen Krebs, Alzheimer<br />

und Demenz sowie gesundheitsnahe<br />

Branchen, die Care und Wellness, Vitalität<br />

und Revitalisierung anbieten.“<br />

1998 über die Zukunft <strong>der</strong> Arbeit<br />

„Das Industriezeitalter ist tot. Das Leitbild<br />

<strong>der</strong> Vollbeschäftigung ist überholt. Der<br />

Berufswechsel wird zur Regel. Das Normalarbeitsverhältnis<br />

stirbt. Die Rund-umdie-Uhr-Beschäftigung<br />

wird zur neuen<br />

Norm. Die Loyalität <strong>der</strong> Mitarbeiter geht<br />

verloren.“<br />

1996 über die Trendwende im<br />

Konsumverhalten<br />

„Erstmals seit Mitte <strong>der</strong> 80er Jahre zeichnet<br />

sich eine deutliche Trendwende im Konsumverhalten<br />

ab. Vor allem <strong>der</strong> Erlebnishunger<br />

stößt zunehmend an finanzielle Grenzen.<br />

Vom Ausgeben zum Verausgaben ist nur<br />

noch ein Schritt.“<br />

1994 über die Benachteiligung<br />

von Familien<br />

„Es geht nicht um ein ‚Zurück zur alten Familie‘,<br />

son<strong>der</strong>n um eine Aufhebung ideeller,<br />

vor allem aber auch materieller Benachteiligungen<br />

von Familien gegenüber Singles und<br />

Kin<strong>der</strong>losen.“<br />

1989 über die Frauen als<br />

Trendpioniere <strong>der</strong> Zukunft<br />

„Soziale Bewegungen werden in Zukunft<br />

verstärkt von Frauen getragen. Gleichzeitig<br />

übernehmen sie ehemals männliche Lebensstile<br />

in Beruf und Freizeit. Die Frauen <strong>der</strong><br />

Zukunft – gestresst, aber glücklich?“<br />

1987 über den künftigen<br />

Wellness-Trend<br />

„Für die Zukunft zeichnet sich eine Entwicklung<br />

ab, in <strong>der</strong> aus Fitness Wellness<br />

wird. Wellness ist Fitness für Körper, Seele<br />

und Geist.“<br />

1985 über die Verpflichtung<br />

zur ökologischen Buchhaltung<br />

„Warum soll es nicht möglich sein, die Freizeit-<br />

und Tourismusindustrie zur ökologischen<br />

Buchhaltung zu verpflichten? In dieser Öko-<br />

Bilanz werden alle ökologischen Belastungen<br />

und Folgekosten erfasst, was langfristig mehr<br />

Gewinn als Verzicht bedeutet.“<br />

1983 über die Problematik von<br />

Senioren-Programmen<br />

„Gut zwei Drittel <strong>der</strong> Ruheständler haben<br />

noch nie an einem speziellen Senioren-Programm<br />

teilgenommen. Wie<strong>der</strong>um die Hälfte<br />

von ihnen hält solche Programme schlicht<br />

für überflüssig: Wer daran teilnimmt, dokumentiert<br />

die Unfähigkeit, sich selbst zu<br />

helfen.“<br />

1982 über die verän<strong>der</strong>te<br />

Leistungsorientierung<br />

„Das Leistungsprinzip als soziale Norm<br />

ist fragwürdig geworden, nicht aber die<br />

Leistung an sich. Ein Wandel von <strong>der</strong> sozial-konformen<br />

zur individuell-autonomen<br />

Leistungsorientierung ist feststellbar. Das<br />

Bedürfnis, selbst etwas Produktives zu schaffen<br />

und etwas zu leisten, was Spaß macht und<br />

Sinn hat, ist unverän<strong>der</strong>t groß.“<br />

1980 über eine Neudefinition<br />

des Arbeitsbegriffs<br />

„Als Arbeit wird in Zukunft jede Tätigkeit<br />

zu bezeichnen sein, die neue gesellschaftliche<br />

Werte schafft, die dem Menschen und <strong>der</strong><br />

Gemeinschaft dient. Unbezahlte Haushaltsarbeit,<br />

Hobby-Arbeit, freiwillige gesellschaftliche<br />

Arbeit im Verein, in <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />

und Gemeinde und im sozialen Bereich werden<br />

solche neuen Arbeitsformen sein.“<br />

1972 über die Verödung <strong>der</strong> Stadtkerne<br />

„Ein sozialfeindlicher Städtebau erzeugt<br />

und erhält eine asoziale Umwelt. Die falsche<br />

Dominanz von Autos, Banken und Versicherungen<br />

führt zur Verödung des Stadtkerns:<br />

Profitopolis.“<br />

1970 über die sozialen Folgen<br />

<strong>der</strong> Zuwan<strong>der</strong>ung<br />

„Die Freizügigkeit auf dem Arbeitssektor<br />

kann einen ökonomischen, sozialen und<br />

politischen Rotationsprozess größten Ausmaßes<br />

auslösen, <strong>der</strong> ohne entsprechende<br />

Einführungshilfen wohl kaum bewältigt<br />

werden kann. Die Anpassungsschwierigkeiten<br />

werden noch verstärkt durch offene<br />

Ablehnung <strong>der</strong> Bevölkerung. Spannungen<br />

und Konflikte bleiben nicht aus.“<br />

Opaschowskis Wortschöpfungen<br />

Extremgesellschaft (2000), Wellstress (2002)<br />

Wohlfühlgesellschaft (2002)<br />

Generationenpakt (2003), Viewser (2003)<br />

Armut-Wohlstands-Paradox (2004)<br />

Rentner als Trendner (2005)<br />

Staulust (1992), Mediaphobie (1995)<br />

Reisepioniere (1997). Soziales Volontariat (1997)<br />

Kathedralen des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts (1998)<br />

Generation @ (= Wort des Jahres 1999)<br />

Arbeitsmangelgesellschaft (1980)<br />

Sonntagabendkrise (1980)<br />

Freizeitlebensstil (1980)<br />

Compunikation (1980)<br />

Rentnerstress (1983)<br />

Zeitwohlstand (1983)<br />

Erlebnisgesellschaft (1983)<br />

Freizeitarbeitsgesellschaft (1983)<br />

Freizeitstress (1984)<br />

Stand-by-Tourismus (1985)<br />

Freizeitrituale (1988)<br />

Freizeitideologie (1970), Love-Generation (1971)<br />

Jugendkult (1972), Junge Alte (1972)<br />

Qualitative Freizeitforschung (1979)


NahVorsorgE haNdEl dEr Markt als bühNE | sEitE 43<br />

Die Wurzel aller (Handels)Erfolge:<br />

Der Markt als Bühne<br />

Inhalte und Grafiken aus Vorlesungen an BA, FH, Okle Nahversorger-Akademie<br />

Von Reimut Vogel, Dozent, Demeter-Delegierter, Okle Marketing<br />

Nahversorgung:<br />

(K?)EIN Fall für die Intensiv-Station<br />

In <strong>der</strong> Ausgabe <strong>der</strong> „GEMEINDE“ waren<br />

wir im März 2005 von <strong>der</strong> Schriftleitung<br />

des „Gemeindetages <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>“<br />

gebeten worden, eine Analyse<br />

über die Situation <strong>der</strong> Nahversorgung<br />

vor allem in ländlichen Gemeinden zu<br />

verfassen.<br />

Wir nannten den Artikel „Nahversorgung -<br />

ein Fall für die Intensiv-Station?“. Den Titel<br />

wollen wir heute revidieren und mit einem<br />

Fragezeichen versehen. Ja - es ist nach wie<br />

vor kritischer Zustand. Aber auch: ja - es<br />

lässt sich einiges dagegen tun.<br />

In unserer Analyse hatten wir in enger<br />

Zusammenarbeit mit Hans-Philipp Okle<br />

(Okle GmbH, Großhandlung, Singen /<br />

Nahversorger aus Leidenschaft) vier Stellhebel<br />

( ... )genannt, die heute noch Gültigkeit<br />

haben. (Der Artikel ist in kopierter<br />

Form zu bestellen bei: PR-Presseverlag Süd<br />

GmbH, Bahnhofstraße 7, 71034 Böblingen,<br />

Stichwort: Nahversorgung)<br />

Heute wollen wir einen Schritt weiter gehen<br />

und die Bedingungen und das Wissen für<br />

ein erfolgreiches Handeln im Ort nie<strong>der</strong>le-<br />

gen. Die nachfolgenden Informationen und<br />

Tabellen fassen dabei in kurzer Form den<br />

Seminartag „Der Markt als Bühne“ zusammen,<br />

<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Okle Nahversorger Akademie<br />

(in Zukunft: NahVORsorge-Akademie)<br />

durchgeführt wird. (Termine auf Anfrage:<br />

07731 / 829 214).<br />

Hier und jetzt beschäftigen wir uns mit<br />

dem Erreichen <strong>der</strong> Verbraucher über die<br />

Werbung, gehen bis an das Regal, füllen den<br />

Einkaufskorb und gehen durch die Kasse<br />

nach Haus. Wir laden Sie ein, uns zu begleiten.<br />

Und dann schil<strong>der</strong>n Sie Ihrem Handels-<br />

und Gewerbeverein Ihre Eindrücke.<br />

Es ist kein weiter Gang - und doch werden<br />

auf diesem Gang viele Fehler gemacht.<br />

„Der Markt als Bühne“<br />

Hoffentlich sehen und begreifen ihn alle<br />

Händler so: ihren Markt als Bühne. Für<br />

die Artikel, die sie verkaufen. Das sind die<br />

Hauptdarsteller. Für sich selbst - als Inspizient,<br />

als Regisseur, als Kassenwart, als<br />

Putzkolonne, als Motivator, als Mo<strong>der</strong>ator.<br />

Und für das zahlende Publikum: die Kundinnen<br />

und Kunden.<br />

Stellen Sie sich mal zu Beginn vor, Sie würden<br />

ein Stück spielen, was keiner sehen will.<br />

Klar, dass auch keiner kommt. So geht‘s<br />

auch mit den Angeboten. Sie müssen zunächst<br />

einmal wissen: Wer will eigentlich<br />

was?<br />

Sie beschäftigen sich mit dem EINZUGS-<br />

GEBIET IHRES NAHVERSORGER-<br />

MARKTES. Das ist ein Gebiet - je nach<br />

Marktgröße und Konkurrenz - zwischen<br />

2000 und 3000 Meter im Radius um Ih-<br />

Das wünscht<br />

sich <strong>der</strong> Kunde<br />

Bindungs-<br />

Determinaten<br />

Auf des Kunden<br />

Wunsch<br />

antworten<br />

wir mit<br />

Der nahversorgende Handel als Treiber <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Erlebar:<br />

• Aktuell<br />

• Preiswert<br />

• Ideenreich<br />

• Initiativ<br />

1.Sortiment /Preis<br />

1. Einstiegspreis= DNP<br />

2. Son<strong>der</strong>angebote<br />

3. Eckartikel/<br />

Blickpunktartikel<br />

4. Normalpreis-<br />

5. Preisgarantien<br />

6. Sortimentsbreite<br />

und Sortimentstiefe<br />

7. Regionale<br />

Sortimente<br />

8. Spezialitäten<br />

9.Sortiment,<br />

Schwerpunkte im<br />

Frische-Bereich<br />

10. Conventence<br />

11. MHD + Aktualität<br />

sichtbar:<br />

• Sauber<br />

• Mo<strong>der</strong>n<br />

• Ordentlich<br />

• Schnell, einfach,<br />

bequem<br />

2. POS<br />

1. Frische-Metzger-<br />

Konzeption<br />

2. Grüne Lunge<br />

3. Ordnung, Übersichtig,<br />

Sauberkeit<br />

4. Schnelle<br />

Bedienungsabwicklung,<br />

inkl. Kasse<br />

5. Gute Informa-<br />

tionsmöglichkeit<br />

im Markt<br />

6. Außenansicht<br />

7. Kundenorientiertes<br />

Ladenlayout<br />

8. Eindeutige<br />

Preisauszeichnung<br />

Kunden<br />

Ziel: Frisch, freundlich, fair · Übersetzung: Mein Markt! So mag ich dich.<br />

Selbstverständlich:<br />

NICHT:<br />

• Was man will,<br />

dass ich es will<br />

SONDERN:<br />

• Was ich brauche!<br />

3. Service<br />

1. Umtausch-<br />

Garantie<br />

2. Verantwortungsübernahme<br />

für<br />

Qualität<br />

3. Geschenk-Korb-<br />

Service<br />

4. Geschenk-<br />

Gutschein<br />

5. Kundenkarte<br />

spürbar:<br />

• Freundlich<br />

• Kompetent<br />

• Hilfsbereit<br />

• Zuvorkommend<br />

• Verständnisvoll<br />

4. Mitarbeiter<br />

„vor Ort“<br />

1. Fachkompetenz<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

2. Dienstleistungsbereite<br />

Mitarbeiter<br />

3. Den Kunden als<br />

einzelnes<br />

Individuum<br />

fühlbar:<br />

• Ehrlich und fair<br />

• Wahrhaftig<br />

• Offen<br />

5. Übernahme von<br />

Verantwortung<br />

1. Beschwerdemanagement<br />

2. aktuelle<br />

Verbraucherinformation<br />

3. Glaubhafte<br />

Kundenkommunikation<br />

4. Kundenforum<br />

• Solidität<br />

• Verlässlichkeit<br />

• Umwelt-<br />

Freundlichkeit<br />

• Mo<strong>der</strong>nität<br />

• Menschenachtung<br />

und Humanität<br />

intern/extern<br />

• Vertrauen<br />

• Partnerschaft<br />

• Loyalität<br />

Erkennen und Gestalten <strong>der</strong> Profil-Inhalte. Erkennen <strong>der</strong> Mosaiksteine, Priorisierung und Zuordnung, Gewichtung. Gestalten <strong>der</strong><br />

Vorbildfunktion. Das Profil „vor“- leben.<br />

Modell <strong>der</strong> FAH, St. Gallen, siehe Buchhinweis auf Seite 5)<br />

Modell: Reimut Vogel<br />

ren Markt herum. „Wir führen nicht alles<br />

- aber immer das Richtige“ - das geflügelte<br />

Wort von Hans-Philipp Okle passt hier<br />

genau. Kein Mensch braucht 20.000 o<strong>der</strong><br />

50.000 Artikel. Was <strong>der</strong> Konsument von<br />

„seinem“ Markt wirklich erwartet, was ihn<br />

überzeugt und den Markt nicht nur wegen<br />

eines vergessenen Päckchens Vanillezucker<br />

besuchen lässt, das hat die berühmte AC-<br />

Nielsen-Company in einer eindrucksvollen<br />

Studie dargestellt. (Wer die ganze Studie


NahVorsorgE haNdEl dEr Markt als bühNE | sEitE 4<br />

Erlebnisorientierte neue Formen des Handels:<br />

Hier ist heute erst in Ansätzen erkennbar, was die Zukunft<br />

noch alles bieten mag. Eine Trennung vom Vorkapitel ist nicht<br />

immer gegeben.<br />

1. Kommunikationszentren<br />

• „Tante Emma“ in neuer Form: Café, Reinigung,<br />

Anzeigenannahme, Post-Shop, Copy-Shop, Paketannahme,<br />

„Mister Minit“ etc, etc. Plus Handel natürlich<br />

• Vororte, Kleinstädte, Dörfer etc.<br />

2. Konzept-Läden<br />

• Um eine Idee herum werden Läden aufgebaut: Walt Disney-<br />

Shops, Warner Brothers, Harley Davidson etc.<br />

• Die Zusatz-Artikel wie T-Shirts etc. bringen bis zu 60% des<br />

Umsatzes.<br />

3. Retail Theatre<br />

• Events/Action aller Art, beson<strong>der</strong>s für junge Leute.<br />

• Kletterwände, Life-Musik, Fahr- und Flugsimulatoren etc.<br />

4. Bistro-Läden<br />

• Es geht um die Kombination von Ware und Gastronomie:<br />

Abendessen im Weinfachgeschäft, Snacks im Feinkost usw.<br />

5. Genusslandschaften<br />

• Kooperative Mini-Center<br />

• KaDeWe in Mini-Form<br />

• Food-Courts in gehobenem Niveau als stand-alone<br />

Lösung in Cities.<br />

6. Erlebniscenter<br />

• Centro Oberhausen: Nur kleiner!<br />

7. Wellness-Center<br />

• Mehr als gesund leben: Wohlfühlen ist angesagt: Sport,<br />

Erlebnis, Ruhen, Schlemmen.<br />

8. Betriebsfremde Frequenzsortimente<br />

• Zur Auflockerung <strong>der</strong> Läden in allen Bereichen<br />

haben möchte (kostenpflichtig) ruft an: (Tel.: 069/7938219, Eva<br />

Kaprowski, The Nielsen Company) Eine Folie aus <strong>der</strong> Studie durften<br />

wir auf dem inzwischen berühmten 1. Nahversorgertag, den wir als<br />

Verlag mit <strong>der</strong> Okle GmbH durchführten, zeigen: Auf Seite 42 ist sie<br />

- und beweist: Der Kunde will Übersichtlichkeit, Nähe und Kompetenz.<br />

Nicht Preis, nicht viel, viel Ware - son<strong>der</strong>n: Das Richtige.<br />

Es gibt noch einen Beleg, warum es darauf viel mehr ankommt, das<br />

Richtige zu führen und nicht durch Menge zu verwirren: Die 70:30<br />

Formel (siehe Tabelle Seite 43). Aber: was ist das Richtige? Und wie<br />

wird es präsentiert, an Frau und/o<strong>der</strong> Mann gebracht?<br />

Werbung soll ankommen:<br />

„Ich weiß, dass ich die Hälfte meiner Werbung zum Fenster rauswerfe<br />

- wenn ich nur wüsste, welche“, soll Henry Ford geseufzt haben.<br />

Auf jeden Fall ist eines richtig und wichtig: Sie müssen als<br />

Problemlöser Nummer 1 im Gedächtnis Ihrer Kunden sein, wenn<br />

es um die Wahl <strong>der</strong> Einkaufsstätte geht.<br />

Das führt zunächst zur Frage des Budgets: Wie viel darf o<strong>der</strong> muss<br />

Werbung kosten?<br />

Diese Frage lässt sich von drei Seiten beantworten.<br />

Ein Werbebudget kann erstens als Prozentsatz vom Umsatz o<strong>der</strong><br />

als Prozentsatz vom Gewinn errechnet werden. Als Bezugsgrößen<br />

können Umsatz o<strong>der</strong> Gewinn <strong>der</strong> vergangenen Planungsperioden,<br />

Durchschnitte mehrerer Planungsperioden o<strong>der</strong> geplanter Umsatz<br />

o<strong>der</strong> Gewinn <strong>der</strong> folgenden Planungsperiode herangezogen werden.<br />

Problematisch bleibt eines: nicht <strong>der</strong> betriebswirtschaftliche Erfolg<br />

son<strong>der</strong>n die verspürte Wirkung ist wichtig - und die ist oft erst in<br />

einer späteren Periode sichtbar.<br />

Zweitens kann man sich bei <strong>der</strong> Aufstellung eines Werbeetats an<br />

den verfügbaren finanziellen Mitteln orientieren. Man kalkuliert<br />

die Mittel, die man benötigt, um alle in <strong>der</strong> Planungsphase entstehenden<br />

Kosten decken zu können, einschließlich eines Gewinns,<br />

<strong>der</strong> übrig bleiben sollte - die Restgröße ist <strong>der</strong> Etat. Das ist eine<br />

buchhalterisch ausgelegte Vorgehensweise, die allerdings jeglichen<br />

Marktbezug außen vor lässt. Eine dritte Methode legt die Werbeaufwendungen<br />

nach den Aufwendungen <strong>der</strong> Konkurrenz fest. Diese<br />

Methode lässt die eigene wirtschaftliche Situation außer acht.<br />

Zu befürworten ist die Ziel-Aufgaben-Methode. Hier definiert<br />

<strong>der</strong> Händler seine Kommunikationsziele in einer Planungsphase<br />

und legt die Mittel fest. Erfahrung und Gespräche (z.B. mit <strong>der</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ung seines Ortes, vielleicht sogar ergibt sich eine<br />

Gemeinschaft („Geh nicht fort - kauf im Ort“). Dann stellt er die<br />

Kosten zusammen - wenn es vom finanziellen Rahmen her nicht<br />

passt, kann gekürzt werden. Vorteil aber: es ist eine strategische<br />

Maßnahme.<br />

„Verstehe ich was von Werbung?“<br />

Je<strong>der</strong> Mensch versteht viel von Werbung, denn jeden Morgen gestaltet<br />

er ein Produkt: sich selbst.<br />

Er wäscht sich, er zieht die Kleidung an, die auf Grund von Witterung<br />

und Anlass angesagt ist, er nimmt die Unterlagen mit, die er<br />

für die Menschen braucht, mit denen er zusammen sein wird - er<br />

gestaltet sich als Werbung für seine Anlässe.<br />

Etwas an<strong>der</strong>es will Werbung für das „Produkt Markt“ auch nicht:<br />

Sauber und ordentlich, die Dinge im Angebot, die Saison und Witterung<br />

benötigen - und die Angebotsthemen, die die Menschen be-<br />

nötigen, die aus seinem Einzugsgebiet als<br />

Kunden zu ihm kommen.<br />

Einzugsgebiet?<br />

Das ist was ganz Wichtiges. Denn das Einzugsgebiet<br />

bestimmt das Angebot: den<br />

Preis, die Art, die Mengung. Sagen wir es<br />

mal so: Wenn nur Senioren bei Ihnen um<br />

Kundenloyalität<br />

„Eisberg“-Phänomen Kundenbindung<br />

Kundenclub<br />

Mailings<br />

Kundenzeitschrift<br />

Telefonmarketing<br />

Kundenkarte<br />

Wie sprechen wir mit den Kunden?<br />

Wie behandeln wir den Kunden bei Reklamationen?<br />

Wie sehen wir den Kunden?<br />

Wie sprechen wir über den Kunden?<br />

Wie gehen wir mit unseren Mitarbeitern um?<br />

Kundenloyalität<br />

Erhöhung Kundenbindung durch<br />

1. Basis = Grundwerte<br />

Das klassische Marketing-Instrumentarium stimmt:<br />

• Sortimentsgestaltung, Preisgestaltung, Qualität<br />

• Ladeneinrichtung, Warenpräsentation, Frische<br />

• Personalauswahl, Service und Beratung, Vertrauen<br />

2. Erhöhung <strong>der</strong> Wechselbarrieren<br />

Eigenmarken, Son<strong>der</strong>angebote, Karten-/Bonus-Systeme,<br />

Datenbanken für Son<strong>der</strong>leistungen/bevorzugte Käufe,<br />

glaubwürdige Langzeit-Preisbasis<br />

3. „Variety seeking“ im eigenen Markt<br />

Sortimentsneuheiten, Trendprodukte<br />

(soziale Einordnung, Selbstdarstellung)<br />

die Ecke wohnen, dann werden Sie mit Hula<br />

Hoop Reifen keinen sehr großen Erfolg<br />

haben. Sicher aber mit Stützstrümpfen,<br />

Vitaminpillen und Convenience. Wenn<br />

viele Familien mit kleinen Kin<strong>der</strong>n um die<br />

Ecke wohnen, werden Herztropfen weniger<br />

gehen als Babykost. Wobei letztere eine<br />

Schnittmenge sein können zu den Senioren<br />

Das tun wir „an <strong>der</strong> Oberfläche“<br />

zur Kundenbindung...<br />

... aber das<br />

bündelt Kunden!<br />

- bestimmte Gläschen für die Kleinen liebt<br />

auch <strong>der</strong> Senior-Kunde.<br />

Das Einzugsgebiet also setzt sich zusammen<br />

aus alt und jung, Professor und Maurer,<br />

arm und reich - dafür gibt es die demografischen<br />

Daten, die das Landratsamt bereit<br />

hält. Dort kann man auch die Kaufkraft des<br />

Ortes erfragen.


NahVorsorgE haNdEl dEr Markt als bühNE | sEitE 4<br />

1. Erscheinungsbild und Selbstdarstellung des Unternehmens: z.B. in Prospekten, Anzeigen, auf Plakaten<br />

2. Zufahrtswege: Hinweisschil<strong>der</strong>, Einfahrt<br />

3. Parkplätze: Anzahl, Entfernung zum Markt, Behin<strong>der</strong>tenparkplatz<br />

4. Geschäfte/Gelände: Äußeres Erscheinungsbild, Beleuchtung, Fassade<br />

5. Markt-Eingang: Beleuchtung, Hinweistafeln, Information, Türen, Decken, Fußboden<br />

6. Aufenthalt: Orientierung im Markt, Übersichtlichkeit, Breite <strong>der</strong> Gänge, Zugänglichkeit <strong>der</strong> Regale, Vorrätige Artikel, Frischezone,<br />

Preisauszeichnungen, An<strong>der</strong>e Kunden, Flüchtiger Kontakt mit Personal, Hören von Betriebsgeschehen,<br />

Belüftung, Beleuchtung, Temperatur<br />

7. Beratung/Service: Begrüßung, Freundlichkeit/Kompetenz des Personals, Gesprächsverlauf, Behandlung, Verabschiedung<br />

8. Verlassen <strong>der</strong> Räumlichkeiten und Gebäude: Wartezeiten an <strong>der</strong> Kasse, „Quengelzone“, Beschil<strong>der</strong>ung des Ausgangs,<br />

Wege zum Parkplatz<br />

9. Verlassen des Geländes: Ausfahrt, Beschil<strong>der</strong>ung<br />

Alle Kontaktpunkte des Kunden mit unserem Unternehmen systematisch erfassen – Ziel: Je<strong>der</strong> Kontakt wird zu einem positiven Erlebnis für den Kunden<br />

Und wenn man jetzt die Kunden „kennt“<br />

(arm, reich, alt, jung usw.), die Kaufkraft<br />

und die Umgebung sondiert - (Schulen?<br />

Altersheime? Kin<strong>der</strong>gärten? Kurzarbeit?),<br />

dann kann man sein Angebot<br />

1:1 ausrichten. Wie sagte Hans-Philipp<br />

Okle: „Nicht immer alles, aber immer das<br />

Richtige“.<br />

Kundenloyalität<br />

Personenbezogene Einflussfaktoren<br />

für das „Variety seeking“<br />

Alter jüngeres<br />

mittleres<br />

höheres<br />

Grundeinstellung hedonistisch<br />

ökologisch<br />

Bildungsstand niedrig<br />

hoch<br />

Grundausrichtung Introversion<br />

Extraversion<br />

Risikoaversion<br />

Risikofreude<br />

Rationalität<br />

Emotionalität<br />

Passende Sortimente?<br />

Es gibt natürlich Grundsortimente, die <strong>der</strong><br />

Händler in seinen Regalen braucht. So genannte<br />

A-Artikel - bekannte Marken mit<br />

großen Werbebudgets stehen dahinter.<br />

Was über den Bildschirm flimmert, will<br />

<strong>der</strong> Kunde haben. Sofort. (Bei Okle gibts<br />

z.B. einen Service, <strong>der</strong> stellt dem Händler<br />

Ausmaß an Variety seeking<br />

eher niedrig eher hoch<br />

Aktionen gegen Variety seeking: Sortiment, Tipps, Genuss<br />

Trend, Zeitgeist<br />

Kundenloyalität<br />

Wird beeinflusst von:<br />

immer die Aktualitäten ins Regal. Da muss<br />

man als Händler nicht lange über die Neuigkeiten<br />

grübeln - das machen die Experten<br />

<strong>der</strong> Großhandlung).<br />

Dann gibt es die B-Artikel - die sind meist auf<br />

dem Sprung nach vorne in die Logenplätze des<br />

Angebots. Hat man sie nicht - dann nimmt<br />

<strong>der</strong> Kunde das nächste passende. Bei den<br />

Kundenloyalität<br />

Eingefahrene Ladentreue<br />

Die eingefahrene Ladentreue zeichnet sich durch ein stark<br />

rational geprägtes Versorgungsverhalten aus, wobei die<br />

Minimierung sowohl des physischen als auch des psychischen<br />

Aufwandes beim Einkauf im Vor<strong>der</strong>grund steht.<br />

Notorischer Ladenwechsel<br />

Beim notorischen Ladenwechselverhalten wird die<br />

Einkaufsstätte relativ häufig gewechselt. Das Aufsuchen<br />

verschiedener unterschiedlicher Einkaufsstätten wird<br />

als rationale Einkaufsstrategie angesehen, und Trieb<br />

ist <strong>der</strong> Wunsch, sowohl intensive Preis- als auch<br />

Qualitätsvergleiche anstellen zu können.<br />

Artikeln ist das an<strong>der</strong>s - da geht <strong>der</strong> Kunde<br />

häufig woan<strong>der</strong>s hin suchen. Und so<br />

verliert man dann den Kunden. Darum,<br />

ist „out of stock“ die schnellste und beste<br />

Methode, wenn man keine Kunden mehr<br />

sehen möchte.<br />

Und natürlich gibt‘s die C-Artikel. Das<br />

sind meist die Saisonartikel - sehr wichtig,<br />

Weihnachtsmann und Co. zum Beispiel<br />

- unpassend sind nur z.B. Beaujolais Primeur<br />

(3. Novemberwoche jedes Jahr d i e<br />

Attraktion) - im März (vielleicht noch<br />

mit dem alten Plakat: Frisch eingetroffen)<br />

macht dann doch keinen sehr aktuellen<br />

Eindruck.<br />

Der Trend ist eindeutig: Regionale Artikel<br />

(Stichwort: Vertrauen, Ehrlichkeit,<br />

Alles über diese erfolgreichen Landentypen über<br />

Okle GmbH Großhandelszentrale, www.okle.de<br />

Wahrheit), fair hergestellte und gehandelte<br />

Artikel (Stichwort: Fairness mit an<strong>der</strong>en<br />

Menschen), ökologische Artikel (Stichwort:<br />

Carbon foot print, (Ökologischer Fußabdruck),<br />

Schonung <strong>der</strong> Umwelt), Bio-Artikel<br />

(Stichwort: ohne Pestizide hergestellt). Es<br />

gibt eine zunehmend größer werdende Verbraucherschicht,<br />

die LOHAS (das heißt: Lifestyle<br />

of Health and Sustainabiliy, was soviel<br />

bedeutet wie: Lebensstil mit Gesundheit und<br />

Nachhaltigkeit). Diese „neuen“ Verbraucher<br />

suchen durch ihr Einkaufsverhalten die Welt<br />

bewusster und nachdenklicher zu machen<br />

- dabei soll es schmecken und gesund sein.<br />

Die Impulse für das Kaufverhalten sind kombiniert:<br />

Gesund heißt biologisch, heißt aber<br />

auch gesund für die Welt und den Menschen.<br />

Nachhaltig heißt ohne Pestizide.<br />

Bio kann auch nachbarschaftlich bedeuten<br />

- Vertrauen ist hier wichtig. So setzt sich das<br />

ideale Angebot zusammen aus regionalen<br />

Artikeln, aus Trendartikeln, aus Bio-Artikeln,<br />

aus saisonalen Angeboten - hinzu<br />

kommen Einstiegspreise, die für die Kundenfrequenz<br />

benötigt werden.


NahVorsorgE haNdEl dEr Markt als bühNE | sEitE 4<br />

Und möglichst sollte ein wichtiger Teil des<br />

Angebots nur bei Ihnen zu kaufen sein.<br />

Die Okle GmbH hat eine Strategie entwickelt:<br />

die Preis-&Wert-Strategie, die alles<br />

kombiniert. Dazu bietet <strong>der</strong> Nahversorger<br />

aus Leidenschaft (Großhandlung <strong>der</strong> dritten<br />

Generation, größte Großhandlung im<br />

Südwesten Deutschlands und neben tegut;<br />

Fulda, die einzige deutsche Großhandlung,<br />

die in Kombination alle Demeter-Artikel<br />

und konventionelle Artikel verkaufen darf)<br />

einen ausgewiesen guten Fachleutestab, <strong>der</strong><br />

von Sortiment bis Ladenbau alles berät. Die<br />

große Marke Landliebe ist die einzige große<br />

regionale Qualität, die Artikel in allen wichtigen<br />

Warengruppen bietet - Frischland ist<br />

eine Demeter-Qualität(Fleisch, Wurst, Obst,<br />

Gemüse), von Okle hergestellt - und nur für<br />

Okle-angeschlossene Händler und Naturkosthändler<br />

verfügbar.<br />

Womit mache ich Umsatz und Ertrag?<br />

Aufgepasst - da gibt es eine gute Formel:<br />

30% Ihrer Angebote machen 70% Umsatz.<br />

Und: Auf 30% Ihrer Verkaufsfläche machen<br />

Sie 70% Umsatz.<br />

Fragt sich nur: wer ist Renner,<br />

wer ist Penner?<br />

Erstes Beispiel:<br />

Alwin Beirer, Sipplingen, Okle-Kunde<br />

Alwin Beirer nutzt jeden Quadratmeter seines<br />

100 qm IK-Marktes aus. Er kennt jeden<br />

Artikel, er sorgt dafür, dass Renner mehrere<br />

Facings im Regal haben und Penner wenige<br />

o<strong>der</strong> ausgelistet werden. Und er reagiert nicht<br />

Wochen später son<strong>der</strong>n Tage später.<br />

Er hat die Zahl seiner Kunden und die Durchschnittsbons<br />

im Kopf. Er kennt die Wünsche<br />

seiner Kunden. Er unternimmt mit Kunden<br />

Kleine VK-Flächen mit großen Erfolgen: Weil <strong>der</strong> Betreiber sein Handwerk versteht! Kluge und klare Ausrichtung auf Einzugsgebiete schafft Umsatz und Ertrag.<br />

Reisen (zu Eier-Lieferanten, Weinlieferanten),<br />

um Ängste zu nehmen (Dioxin-Skandal) o<strong>der</strong><br />

um Kompetenz zu zeigen (spezielle Weinangebote).<br />

Das heißt: Alwin Beirer geht strategisch<br />

mit Verkaufsfläche und Artikeln vor.<br />

Zweites Beispiel:<br />

Tuna Demirkök, Karlsruhe, Okle-Kunde<br />

In seinem Einzugsgebiet leben viele Seniorinnen<br />

und Senioren. Sein Markt ist auf diese<br />

Käufergruppe eingerichtet: vom Zugang<br />

(planierter Bürgersteig) über rutschfeste<br />

Böden, halbhohe Regale, Lupe an <strong>der</strong> Kasse,<br />

helle Beleuchtung, Software-Programm für<br />

größere Schrift an Regalschil<strong>der</strong>n. Und dazu:<br />

Total regional - bis zu Etti - einem Kaffee aus<br />

<strong>der</strong> Nachbarschaft (Ettlingen), <strong>der</strong> auf Be-<br />

stellung frisch geröstet ist. Sein Lieblingsprogramm<br />

hält Tuna Demirkök ebenfalls bereit:<br />

Die toskanische Abteilung: vor allem Weine,<br />

Öle, Spezialitäten aus <strong>der</strong> Toskana.<br />

Dazu Demeter, Landliebe - eine Einzigartigkeit<br />

ist hier entstanden, die den Discount am<br />

Kreisverkehr weiter draußen links o<strong>der</strong> den<br />

großen Markt in benzinschlucken<strong>der</strong> Entfernung<br />

auf <strong>der</strong> grünen Wiese nicht fürchtet.<br />

Das heißt: Tuna Demirkök geht strategisch<br />

mit seinem Einzugsgebiet um.<br />

Die Kunden und was sie wollen<br />

Wir haben dafür WERTBAUSTEINE entwickelt.<br />

Wer sich nach diesen Wertbausteinen<br />

richtet, wird automatisch Erfolg haben.


NahVorsorgE haNdEl dEr Markt als bühNE | sEitE 1<br />

Diese Kundenfragebögen über<br />

PR Presseverlag Süd<br />

(Adresse siehe Impressum)<br />

Und es kommt hinzu: es gehört eine klare<br />

Positionierung dazu. Prof. Rudolph von<br />

<strong>der</strong> FAH, St. Gallen, <strong>der</strong> wohl berühmtesten<br />

Lehrstätte dieser Art in Europa, zeigt<br />

das an seinem Profilierungsmodell (Seite<br />

39).<br />

Aussprache för<strong>der</strong>t<br />

Wahrscheinlich fragt Ihre Frau (o<strong>der</strong> Sie<br />

sie) „Was soll ich anziehen?“, wenn es zu<br />

einem Fest, zu Freunden, zur Bootspartie<br />

geht. So ist das auch im Markt: Man sollte<br />

fragen. Themen sind zum Beispiel:<br />

„Was sind meine idealen Öffnungszeiten?“<br />

„Welche weiteren Wünsche haben meine<br />

Kunden?“<br />

„Ist Senioren-Marketing ein Thema?“<br />

„Was hätten Sie gerne noch in Regal und<br />

Truhe?“<br />

„Vermissen Sie einen Service?“<br />

Das alles fragen Sie natürlich im täglichen<br />

Gespräch ab. Wichtig nur: es sollte nicht<br />

untergehen - son<strong>der</strong>n in den täglichen<br />

Besprechungen notiert werden und umgesetzt<br />

werden. Man kann aber auch konzentriert<br />

mit Fragebögen arbeiten.<br />

Jetzt haben Sie alles getan -<br />

aber haben Sie<br />

auch treue Kunden?<br />

Kundentreue, Kundenbindung - und<br />

Kundenloyalität sind hier die Stichworte.<br />

Gründe für treue Kunden sind:<br />

Interessant bleiben im Angebot (siehe<br />

Sortiment) und kompetent im Gespräch:<br />

Wissen ist wichtig.<br />

Der Variety Seeker (siehe auch Seite 46) -<br />

<strong>der</strong> Schmetterling unter den Kunden<br />

In Jedem von uns schlummert er: dieser<br />

kleine neugierige Versucher. Es könnte ja<br />

woan<strong>der</strong>s besser, billiger - und ganz einfach:<br />

an<strong>der</strong>s sein. Die Zahlen sind erschreckend:<br />

30% unserer Kunden sind immer<br />

auf dem Sprung, mal die Einkaufsstätte zu<br />

wechseln. Dagegen hilft: Aktuell zu sein,<br />

Neues zu präsentieren, die Kunden aktiv ins<br />

Gespräch bringen. Christian Renner (Okle<br />

Kunde) macht es vor: Er lebt in einem<br />

Ort mit einer anthroposophischen Klinik.<br />

Darum wechselte er von gelb-blau zu Okle<br />

und durfte als Qualitätsorientierter Händler<br />

Demeter anbieten. Auf eine beson<strong>der</strong>e Art:<br />

Er präsentiert wechselnd neue Demeter Artikel<br />

als Block im Demeter-/Neuheiten-Regal<br />

- und er gönnt diesen Artikeln gleichzeitig<br />

einen Platz im Regal <strong>der</strong> Warengruppe.<br />

Am Regal passiert - was?<br />

Vor vielen Jahren wun<strong>der</strong>ten wir uns, warum<br />

manche Artikel auf den Titelseiten <strong>der</strong><br />

Handzettel weniger liefen - aber die Roher-<br />

träge besser waren als hochgerechnet. Ich<br />

setzte mich mit ACNielsen und <strong>der</strong> GfK<br />

zusammen und folgendes kam heraus: Der<br />

Verbraucher lässt sich zu 68% durch einen<br />

Handzettel, eine Anzeige (50%), einen<br />

Funkspot (30%) dazu bewgen, in eine bestimmte<br />

Einkaufsstätte zu kommen. Dort<br />

aber kommen nur 25% mit ganz klaren (Angebots-/Artikel-/und<br />

Preis)-Vorstellungen)<br />

an. Im Markt, am Regal erst entscheiden<br />

sich 75% <strong>der</strong> Kunden für ein Produkt.<br />

Wer jetzt noch weiß, dass 62% des Absatzes<br />

in Griff- und Augenhöhe passiert (dagegen<br />

fallen Reck- und Bückzonen gewaltig ab),<br />

<strong>der</strong> wird in Zukunft spannenstarke Artikel<br />

in Griffhöhe platzieren.<br />

Mehr darüber in Vorträgen <strong>der</strong> „M“<br />

siehe Seite 72


NahVorsorgE bEglEituNg sPEs & dorV | sEitE 3<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>-<strong>Magazin</strong>: Frau Juffa,<br />

ist eine Gemeinde eine Marke?<br />

Sabine Juffa: Aber ganz gewiss doch - das<br />

Urbild einer Marke sogar - nicht statisch<br />

son<strong>der</strong>n lebendig, <strong>der</strong> Zukunft verpflichtet.<br />

BWM: Aber wie übersetzt man diese<br />

Lebendigkeit - hilft ein Werbespruch?<br />

S.J.: Nicht allein. Logo und Kernaussage<br />

müssen sein, sie dienen <strong>der</strong> Standortbestimmung,<br />

weisen den Menschen<br />

- Bewohnern, Industrien, Touristen - die<br />

Richtung. Aber die Lebendigkeit kann nur<br />

mit aktiven Inhalten - also Aktionen und<br />

Events - übersetzt werden.<br />

BWM: Und das ist <strong>der</strong> Kernbereich Ihrer<br />

Arbeit?<br />

S.J.: Seit über 30 Jahren <strong>der</strong> meiner<br />

Kommunikations- und Werbegentur.<br />

Richtig - wir punkten im Event-Marketing,<br />

im Sport- und Kultur-Sponsoring, bei<br />

Künstlervermittlungen und vielem mehr.<br />

BWM: Gibt es Beispiele? Wie bringen Sie<br />

zum Beispiel die Leistungen eines Ortes<br />

an Frau und Mann?<br />

S.J.: Da habe ich gerade ein sehr schönes<br />

Beispiel: Ein Bonusheft für Neubürger,<br />

das wir mit <strong>der</strong> Stadt Ostfil<strong>der</strong>n und<br />

<strong>der</strong>en Bund <strong>der</strong> Selbständigen seit 2007<br />

erfolgreich umsetzen. Es summiert alle<br />

Leistungen von Dienstleistung und<br />

Handwerk eines Ortes und es gibt Prozente<br />

bei <strong>der</strong> Auftragserteilung. Das ist ein<br />

Langzeit-Renner, <strong>der</strong> Geld im Ort hält,<br />

<strong>der</strong> Gewerbesteuer in die Gemeindekasse<br />

bringt. Das Heft ist kostenlos und ist, wenn<br />

alle Leistungen abgerufen werden, gut und<br />

gerne seine 2 - 3.000 Euro wert.<br />

BWM: Bei unserem vorbereitenden Te-<br />

lefonat erzählten Sie von einem Veranstaltungspaket,<br />

das Gemeinden im Kern<br />

belebt - und Gäste von außerhalb in den<br />

Ort bringt - das ist ja für Bürgermeister<br />

von hohem Interesse.<br />

„Wir inszenieren Erfolge - in und für Gemeinden“:<br />

Der aktuelle<br />

Spielplan <strong>der</strong> afk<br />

Ein Interview mit Sabine Juffa,<br />

Geschäftsführerin <strong>der</strong> Agentur für Kommunikation<br />

S.J.: Diese Aktivitäten führen wir mit<br />

„2Sense Event GmbH“ gemeinsam durch,<br />

die haben seit weit über 16 Jahren Erfahrung<br />

im Kin<strong>der</strong>- Jugend- und Familienmarketing.<br />

Die Familien-Angebote setzen auf<br />

Bildungsinhalte und mo<strong>der</strong>ne Themen wie<br />

Gesundheit, Ernährung, Bewegung – eben<br />

Bildung freudvoll bearbeiten.<br />

Da ist zum Einen <strong>der</strong> Familiengarten, eine<br />

Fläche von 450 qm, auf <strong>der</strong> in Zelten verschiedene<br />

Kreativ- und Bastelaktionen stattfinden,<br />

die für die Besucher vollkommen<br />

kostenlos sind. O<strong>der</strong> die Soccer-Module -<br />

ideal für kleine Fußballduelle. Der Moving-<br />

Park, in dem jedes Kind seine passenden<br />

Spiele findet, das Super-Memo o<strong>der</strong> auch<br />

das Benefiz Gokart-Rennen „City Mobil“<br />

mit <strong>der</strong> Riesenstimmung am Streckenrand.<br />

BWM: Was hat <strong>der</strong> Bürgermeister einer<br />

Gemeinde davon?<br />

S.J.: Eine Gemeinde, die viel Spaß<br />

hat. Überhaupt keine Arbeit mit <strong>der</strong><br />

Veranstaltung, weil wir kommen, alles mitbringen,<br />

alles auf- und abbauen, alles durchführen.<br />

Und <strong>der</strong> Bürgermeister freut sich<br />

über Besucher aus den Nachbargemeinden<br />

und von noch weiter außerhalb. Bei einigen<br />

Veranstaltungstypen gibts übrigens interessante<br />

Finanzierungsmöglichkeiten für das<br />

Gemeindesäckel.<br />

BWM: Wer führt Regie?<br />

S.J.: Die „2Sense Event GmbH“ und wir, die<br />

afk Promotion. Auch übrigens bei Family<br />

Rock.<br />

BWM: Was ist das für eine Veranstaltung?<br />

S.J.: Ein Rock-Festival für Kin<strong>der</strong> und<br />

Eltern - die Eltern hören zu - und die<br />

Kin<strong>der</strong> sind auf einem Abenteuerspielplatz<br />

- ein großes Event für alle - Eltern, Kin<strong>der</strong>,<br />

Nachbargemeinden, Touristen. Ohne Arbeit<br />

für den Bürgermeister - für ihn bleibt nur<br />

<strong>der</strong> Erfolg übrig.<br />

BWM: Wenn sich <strong>der</strong> Bürgermeister und<br />

sein Gemein<strong>der</strong>at ein Fest aus ihrem<br />

Überraschungspaket wünscht - was macht<br />

er dann?<br />

S.J.: Wie heißt‘s so schön? - Anruf genügt ...<br />

dann kommen wir zum ersten, unverbindlichen<br />

Gespräch.<br />

BWM: Frau Juffa, danke für das Gespräch.<br />

afk · Agentur für Kommunikation<br />

und Promotion GmbH<br />

Mühlstraße 27<br />

73760 Ostfil<strong>der</strong>n Kemnat<br />

Tel: 0711 / 24 89 68-0 · Fax: 0711 / 24 89 68 - 50<br />

mail@afk-promotion.de<br />

www.afk-promotion.de<br />

Erkennen ist das Eine -<br />

Gestalten des Erkannten das An<strong>der</strong>e<br />

SPES bietet angepasst an die Gemeindegröße komplette „Erfolgspakete“und begleitet die Umsetzung.<br />

SPES* - Zukunftsmodelle für<br />

Menschen und Lebensräume<br />

haben die Lebensqualität<br />

und die Zukunftsfähigkeit als<br />

Grundthema ihrer Arbeit gewählt.<br />

Aufbauend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

und Forschung hat SPES<br />

zusammen mit Kooperationspartnern praxisorientierte<br />

Modelle für die Zukunftsfähigkeit<br />

von Gemeinden und Regionen<br />

entwickelt.<br />

SPES und ihre Kooperationspartner unterstützen<br />

bei <strong>der</strong> konkreten Umsetzung<br />

praxiserprobter Zukunftsmodelle - zum<br />

Beispiel Modelle, die in <strong>der</strong> Arbeit mit <strong>der</strong><br />

FaFo (Seiten 28-29) entstanden - o<strong>der</strong> natürlich<br />

in <strong>der</strong> direkten Zusammenarbeit<br />

von Gemeinde und SPES.<br />

Die Zukunftsmodelle für Menschen und<br />

Lebensräume im Überblick:<br />

SPES<br />

Lebensqualität durch Nähe<br />

Die Zukunft <strong>der</strong> Gemeinde in den Händen<br />

ihrer Bürgerinnen und Bürger<br />

Nachhaltige Sicherung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />

in Gemeinden. Entwicklung eines „Wir-<br />

Gefühls“. Lehrstellen und Arbeitsplätze<br />

vor Ort sichern und schaffen. Kaufkraft am<br />

Ort binden. Wertschöpfung verstärken.<br />

DORV<br />

Dienstleistung und Ortsnahe<br />

RundumVersorgung<br />

Ein Modell zur Sicherung <strong>der</strong> Grundversorgung<br />

auch in kleinen Gemeinden. Das<br />

3-Säulen-Modell als kommunikatives Zentrum:<br />

Lebensmittel, öffentliche und halböffentliche<br />

und private Dienstleistungen<br />

sowie eine Vielzahl sozialer und medizinischer<br />

Angebote und Leistungen unter<br />

einem Dach zusammen bringen.<br />

Zeitbank 55+<br />

Miteinan<strong>der</strong> älter werden mit dem<br />

Gefühl, gebraucht zu werden<br />

Eine Initiative zur Erhaltung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />

im Alter. In <strong>der</strong> Zeitbank55+ un-<br />

terstützen sich Menschen gegenseitig zur<br />

besseren Bewältigung <strong>der</strong> Aufgaben im<br />

Alltag.<br />

Hilfe von Haus zu Haus<br />

Den demografischen Wandel<br />

als Chance nutzen<br />

Unterstützung für alle Generationen<br />

schafft Arbeitsmöglichkeiten in <strong>der</strong> Gemeinde.<br />

Der Verein koordiniert verschiedene<br />

Formen <strong>der</strong> Unterstützung für alle<br />

Generationen in <strong>der</strong> Gemeinde.<br />

Dabei gibt es sowohl rein ehrenamtliche<br />

Aufgaben - aber auch Gebiete, die den<br />

Rahmen des Ehrenamtes übersteigen und<br />

so in familienfreundliche, wohnortnahe<br />

Arbeitsmöglichkeiten vor allem für Frauen<br />

übergehen.<br />

Alt werden in gewohnter Umgebung<br />

Die Gemeinde übernimmt den<br />

Generationenvertrag<br />

Pflegewohngruppen und an<strong>der</strong>e innovative<br />

Wohnformen für Menschen im Alter.<br />

Mit <strong>der</strong> Einrichtung einer Pflegegruppe für<br />

8 bis 12 Bewohner kann dem Menschen<br />

auch im Pflegefall das „Alt werden in gewohnter<br />

Umgebung“ ermöglicht werden.<br />

Die Betreuung und Pflege rund um die<br />

Uhr übernimmt die örtliche Sozialstation,<br />

engagierte und geschulte MitarbeiterInnen<br />

aber auch Angehörige und ehrenamtlich<br />

Engagierte wirken mit.<br />

Schule. <strong>Wirtschaft</strong>. Nachhaltigkeit<br />

<strong>Wirtschaft</strong> verstehen - unternehmerisch<br />

denken - nachhaltig handeln<br />

Kooperationen und Lernpartnerschaften<br />

zwischen Schulen, örtlichen Betrieben und<br />

<strong>der</strong> Gemeinde. Nachhaltiger Konsum, regionale<br />

<strong>Wirtschaft</strong>skreisläufe, nachhaltige<br />

Energieversorgung - für die Gestaltung <strong>der</strong>


NahVorsorgE bEglEituNg dEr richtigE staNdort | sEitE<br />

Zukunft ist nicht nur Wissen, son<strong>der</strong>n<br />

Handlungskompetenz und unternehmerisches<br />

Denken und Handeln gefragt. Dazu<br />

bilden Gemeinde, ihre Menschen, ihre<br />

Unternehmen und Organisationen eine<br />

Erfahrungswerkstatt für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche.<br />

So wird die Schule wie<strong>der</strong> zu einem beachteten<br />

Kommunikationspunkt in einer<br />

Gemeinde, an dem sich Unternehmen, soziale<br />

Organisationen, Landwirtschaft und<br />

Bevölkerung beteiligen.<br />

Unsere „Erfolgspakete“ richten sich individuell<br />

nach den Erfor<strong>der</strong>nissen vor Ort,<br />

bestehen aus Betreuungszeiten und Umsetzungshilfen.<br />

SPES ermöglicht darüber<br />

hinaus den Erfahrungsaustausch unter allen<br />

Projektgemeinden zum Kennenlernen<br />

von beson<strong>der</strong>s innovativen und zukunftsfähigen<br />

Projekten.<br />

Wenn Sortiment und Betreiber stimmen:<br />

Auf den richtigen Standort kommt es (auch) an.<br />

Es ist dringend zu empfehlen, nach den<br />

Besuchen, Eindrücken und Recherchen<br />

den nahversorgenden Fachmann an<br />

den Tisch zu holen - das ist meist <strong>der</strong><br />

beliefernde Großhändler, weil er ein<br />

hohes Interesse daran hat, umsatzstarke<br />

Grafik: Okle GmbH<br />

Das Vorhaben<br />

Der Standort<br />

Das Einzugsgebiet<br />

Der Flächenbestand<br />

SPES - Zukunftsmodelle<br />

Okenstraße 15 · 79108 Freiburg<br />

Ansprechpartner: Ingrid Engelhart<br />

0761 / 51 44 244<br />

info@spes-zukunftsmodelle.de<br />

www.spes-zukunftsmodelle.de<br />

Informieren Sie sich über die<br />

SPES Zukunftsakademie - hier begann<br />

die erfolgreiche SPES-Initiative:<br />

Panoramaweg 1<br />

Österreich, 4553 Schlierbach<br />

Tel.: +43 (0) 7582 82123-55 / Fax DW 49<br />

spes@spes.co.at · www.spes.co.at<br />

*SPES bedeutet Studiengesellschaft für<br />

Projekte und Erneuerung <strong>der</strong> Strukturen<br />

So erreichen Sie DORV<br />

Ansprechpartner: Heinz Frey und<br />

Norbert Scommer<br />

ehrenamtliche Geschäftsführer<br />

Tel.: 02461 / 34 39 595<br />

Fax: 02461 / 34 39 596<br />

dorv@gmx.de · www.dorv.de<br />

Partner „vor Ort“ zu haben - eine an<strong>der</strong>e<br />

Möglichkeit, Umsatz zu machen als durch<br />

„seinen“ Einzelhändler, hat er ja nicht.<br />

Der Großhändler - wie die Okle GmbH<br />

für Lebensmittel und lebensmittelnahe<br />

Standortanalyse - Was ist wichtig?<br />

Das Fazit<br />

SPES – Z U K U N F T S M O D E L L E<br />

F Ü R M E N S C H E N U N D L E B E N S R Ä U M E<br />

SPES ist das lateinische Wort für Hoffnung und bedeutet „Studiengesellschaft für Projekte<br />

zur Erneuerung <strong>der</strong> Strukturen“.<br />

2<br />

Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit sind die Grundthemen unserer Arbeit.<br />

Wir haben großen Respekt davor, was zahlreiche Menschen für die Lebensqualität in<br />

ihren Heimatgemeinden leisten. Mit diesen engagierten Menschen und den EntscheidungsträgerInnen<br />

in Gemeinde und Region entwickeln wir gemeinsam Perspektiven für<br />

eine lebenswerte Zukunft und begleiten Sie mit kreativen Methoden bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

und Umsetzung von Projekten und Aktivitäten.<br />

Aufbauend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Forschung haben wir zusammen mit<br />

unseren Kooperationspartnern praxisorientierte Modelle für die Zukunftsfähigkeit von<br />

Gemeinden und Regionen entwickelt.<br />

Wir unterstützen Sie bei <strong>der</strong> konkreten Umsetzung dieser praxiserprobten Zukunftsmodelle<br />

in Ihrer Gemeinde. Dabei achten wir stets darauf, die Modelle an die jeweiligen Bedürfnisse<br />

und Gegebenheiten optimal anzupassen und legen großen Wert auf die Vernetzung<br />

und Zusammenarbeit mit den bestehenden Einrichtungen vor Ort.<br />

Auf diese Weise erneuern und stärken wir gemeinsam mit Ihnen die örtlichen und regionalen<br />

Strukturen und bereiten den Weg für eine positive Zukunftsentwicklung.<br />

Sortimente - wird dann gleichzeitig seine<br />

speziellen Sortimente für das Einzugsgebiet<br />

in die strategische Planung einstellen.<br />

Dazu gehört eine Kaufkraftanalyse, die<br />

zum Beispiel bei Okle, dem „Nahversorger<br />

aus Leidenschaft“ so aussieht:<br />

Die Kaufkraftdaten<br />

Die Kaufkraftbindung<br />

Die Wettbewerbsdichte<br />

Das Planvorhaben<br />

Bewertungsschema Einzelhandel<br />

1. Ausgangslage und Aufgabenstellung<br />

2. Ist-Situation<br />

2.1. Einzelhandelsangebot Gesamtstadt<br />

2.2. Nahversorgungssituation<br />

2.3. Ist-Situation im Ortzentrum<br />

(Innenstadt)<br />

2.3.1.Abgrenzung des Ortszentrums<br />

2.3.2.Städtebaulich-Funktionale<br />

Stärken-Schwächen-Analyse<br />

Tabelle 1: Ermittlung Kaufkraftpotential<br />

Kaufkraftanalyse zur Gemeinde ............<br />

(Beispiel wurde aus Vertraulichkeitsgründen unkenntlich gemacht)<br />

Zone Ort Einwohner- *Pro-Kopf-Ausgaben Kaufkraft- Pro-Kopf-Ausgaben Kaufkraft in<br />

Potential alte Bundeslän<strong>der</strong> koeffizient Gemeinde ----- Mio. Euro<br />

Zone I ----- 3.300 2.042 98,5 2.011 6.636.300<br />

Zone II ----- 1.813 2.042 98,5 2.011 3.645.943<br />

Zone I - II ----- 5.113 2.042 98,5 2.011 10.282.243<br />

* Pro-Kopf Ausgaben alte Bundeslän<strong>der</strong> für Nahrungs- und Genussmittel ca. 1.833 Euro, für Drogeriewaren ca. 209 Euro. Quelle GMA<br />

Tabelle 2: Sortimentsspezifische Kaufkraft<br />

Einwohnerpotential Kaufkraft in Euro<br />

Waren- Zone 1 Zone 2 Pro-Kopf Zone 1 Zone 2 Zone 1-2<br />

gruppe ----- ----- Kaufkraftwert in Euro ----- ----- -----<br />

*Nahrungs- und<br />

Genussmittel 3.300 1.813 1.805 5.956.500 3.272.465 9.228.965<br />

Drogeriewaren 3.300 1.813 206 679.800 373.478 1.053.278<br />

Warengruppen<br />

gesamt 2.011 6.636.300 3.645.943 10.282.243<br />

* Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel inkl. Getränke<br />

3.Rahmen für die künftige<br />

Einzelhandelsentwicklung<br />

3.1. Ziele<br />

3.2. Prognose des quantitativen<br />

Flächenbedarfs<br />

3.3. Grundsätze für die künftige räumliche<br />

Einzelhandelsentwicklung<br />

4. Räumliche<br />

Entwicklungsmöglichkeiten<br />

4.1. Räumliche Entwicklungsmöglichkei<br />

ten Ortszentrum<br />

Tabelle 3: Ausstattungskennziffer Verkaufsflächen für Lebensmittel pro 1000 Einwohner<br />

4.2. Räumliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />

außerhalb<br />

des Ortszentrums<br />

5. Planvorhaben<br />

5.1. Planungsrechtlicher Hintergrund<br />

5.2. Planungsstandort<br />

5.3. Kenngrößen des Planvorhabens<br />

5.4. Bewertung<br />

Unternehmung VK-Fläche gesamt VK-Fläche je Bundesdurchschnitt Überbesatz ggü.<br />

1.000 EW/qm VK-Fläche/1.000 EW/qm Bundesdurchschnitt/qm<br />

Vorhandene Anbieter ca. 1.500 293<br />

Geplanter Wettbewerb 3.000 587<br />

Neuanbieter gesamt 3.000 880 355 525<br />

Durchschnitt bundesweite Ausstattungskennziffer für Lebensmittel 305pm/Tsd. EW, für Drogerieartikel 50 qm/Tsd. EW.<br />

Gesamt: Durchschnitt bundesweite VK-Flächenausstattung für Lebensmittel und Drogerie 355qm/Tsd. EW.<br />

Beispiel <strong>der</strong> Kriterien einer Kaufkraftanalyse <strong>der</strong> Okle GmbH<br />

Grafik: Okle GmbH


NahVorsorgE bEst PracticE bEsitz uNd frEihEit - gENotEc | sEitE<br />

Besitz und Freiheit<br />

„Schöner Wohnen ist erste Bürger(meister)pflicht“<br />

Interview mit Gerald Schäfer und Manfred Carle, Genotec<br />

Gerald Schäfer (l.) und Manfred Carle mit Ex-Minister Walter Riester (M.).<br />

BWM: Herr Schäfer, Herr Carle, wenn<br />

Sie mit einem Bürgermeister über das<br />

GenoKonzept sprechen – was raten Sie ihm?<br />

Gerald Schäfer: Meinen Sie als Privatmann<br />

o<strong>der</strong> als Bürgermeister?<br />

BWM: Gibt’s da Unterschiede?<br />

G.S.: Aber sicher. Als Privatmann<br />

kann er sich entschließen, die Vorteile<br />

des GenoKonzepts zu nutzen und ohne<br />

Bankkredite in kurzer Zeit in seine<br />

Wunschimmobilie einziehen. Als Bürgermeister<br />

wird er die Chance erkennen,<br />

dass die Bauplanungen des Ortes mit dem<br />

GenoKonzept starke Investitions-Impulse<br />

erhalten.<br />

BWM: Wie das?<br />

Manfred Carle: Weil er durch das<br />

GenoKonzept sehr schnell Bürger findet,<br />

die gerne in den eigenen vier Wänden wohnen<br />

möchten, gerne auch im Herzen des<br />

Ortes – denen aber bisher das Geld fehlte.<br />

BWM: Und das geben Sie den Bürgern?<br />

M.C.: Das Geld, das die Mitglie<strong>der</strong> über<br />

den GenoSparVertrag o<strong>der</strong> den zusammen<br />

mit den vermögenswirksamen Leistungen<br />

angesparten GenoFör<strong>der</strong>Antrag einzahlen,<br />

wird nach dem genossenschaftlichen<br />

Grundprinzip zugeteilt. Wer die nötigen<br />

Bewertungspunkte erreicht, kann über<br />

eine hohe Bruttoinvestitionssumme verfügen<br />

und per Optionskaufvertrag in seine<br />

Wunschimmobilie einziehen. Wir haben es<br />

hier mit einem geschlossenen Geldkreislauf<br />

zu tun.<br />

BWM: Wie lange dauert es bis zur<br />

Zuteilung?<br />

G.S.: Einmalzahler, die 20% Eigenkapital<br />

einzahlen, können bereits nach 12 Monaten<br />

mit <strong>der</strong> Zuteilung rechnen. Bei 10% beträgt<br />

die vorberechnete Wartezeit 39 Monate.<br />

BWM: Wie sehen die Zahlungen aus,<br />

wenn das Mitglied zum Optionskäufer<br />

geworden ist?<br />

G.S.: Der Mietzins, <strong>der</strong> sich nach dem<br />

Objektwert richtet, gilt unverän<strong>der</strong>t für<br />

25 Jahre – Erhöhung ausgeschlossen. Aus<br />

<strong>der</strong> Wohnratenzahlung werden zirka<br />

20% auf seinen Namen angespart. Der<br />

Kaufpreis wird ebenfalls für 25 Jahre festgeschrieben.<br />

Das Genossenschaftsmitglied<br />

befindet sich demnach niemals in einer<br />

Kreditphase und schließt alle bisher<br />

üblichen Finanzierungsrisiken – bis hin<br />

zu Zwangsmaßnahmen durch die Banken<br />

– definitiv aus. Der Optionskäufer gelangt<br />

somit schuldenfrei zum Eigentum.<br />

BWM: Und wenn er o<strong>der</strong> sie früher ausziehen<br />

möchte?<br />

G.S.: Kein Problem. Der Optionskaufvertrag<br />

garantiert ein einseitiges Kündigungsrecht.<br />

Das Mitglied kann in ein neues Objekt<br />

umziehen o<strong>der</strong> sich seine Anteile auszahlen<br />

lassen. Diese Flexibilität ist ein weiterer<br />

Vorzug des GenoKonzepts.<br />

Internationaler ist Leinfelden-Echterdingen<br />

geworden. Vor wenigen Jahren eher beschaulich,<br />

hat die Eröffnung <strong>der</strong> Messe eine neue urbane<br />

Dimension geschaffen. In <strong>der</strong> Gutenbergstraße<br />

treffen wir die Vorstände <strong>der</strong> Genotec Wohnbaugenossenschaft<br />

eG. Wir wollen mit Manfred<br />

Carle, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>, und Gerald<br />

Schäfer, Vorstand, über das GenoKonzept<br />

sprechen, das inzwischen von einigen Tausend<br />

Bürgerinnen und Bürgern bundesweit genutzt<br />

wird und immer mehr Menschen problemlos<br />

zu Wohneigentum verhilft. Das Konzept ist für<br />

Gemeinden interessant, die eher Bürger mit<br />

Besitz als durchziehende Karawanen an sich<br />

binden wollen. Wir treffen die Vorstände in<br />

einem freundlichen Büro mit weitem Blick.<br />

M.C.: Das ist das Einzigartige am<br />

GenoKonzept. Vor hun<strong>der</strong>t Jahren<br />

bestimmte das Elternhaus, was das Kind<br />

werden sollte. Vor wenigen Jahrzehnten<br />

bestimmte die Immobilie, wo Sie zu wohnen<br />

haben. Aber: „Hier bin ich, hier bleib’<br />

ich“ – das war gestern. Wir haben heute<br />

einen an<strong>der</strong>en, einen neuen Begriff von<br />

individueller Freiheit, von Sinnhaftigkeit<br />

des Lebens – aber auch von Besitz. Sie sollen<br />

besitzen, weil das Ihr Leben sichert. Aber<br />

Sie sollen nicht durch Ort und Größe belastet<br />

o<strong>der</strong> gebunden sein. Die Lebensqualität<br />

ist höher, wenn Sie die Immobilie zwar<br />

besitzen aber problemlos wechseln können.<br />

G.S.: Im Laufe eines Lebens verän<strong>der</strong>n sich<br />

doch die Bedürfnisse immer wie<strong>der</strong>. Single<br />

zu Beginn, junge Familie, Familie mit<br />

Kin<strong>der</strong>n kurz vor dem Nestflug, dann wie<strong>der</strong><br />

allein, dann Senior, vielleicht irgendwann<br />

Mehrgenerationenhaus als ultimative<br />

Wohnform – das sollte nicht durch<br />

teure Wechsel erschwert werden. Das muss<br />

frei und ohne Aufwand planbar bleiben.<br />

Das GenoKonzept ist in seiner Flexibilität<br />

bestens darauf vorbereitet.<br />

BWM: Unter dem Strich bedeutet das<br />

GenoKonzept für den Bürgermeister also:<br />

Menschen im Ort.<br />

M.C.: Gewiss – und zwar als Immo-<br />

bilienbesitzer, also interessiert am Fort-<br />

schritt <strong>der</strong> Infrastruktur, die durch mehr<br />

Menschen bezahlbarer wird. Wichtig für<br />

Ärzte, Schulen, Vereine, für Nahversorger,<br />

für Industrieansiedlungen, Kitas und<br />

Kultur. Das ergibt doch alles nur Sinn,<br />

wenn Menschen im Ort wohnen, die sich<br />

als Immobilienbesitzer für den Ort interessieren,<br />

in dem sie wohnen.<br />

BWM: Nun hatten wir gerade eine<br />

Immobilienblase in den USA. Schreckt<br />

das heute die Käufer ab?<br />

M.C.: Beim GenoKonzept trifft das<br />

Gegenteil zu. Unsere Mitglie<strong>der</strong>zahlen<br />

steigen immer schneller. Das ist erklärbar<br />

– denn das GenoKonzept ist die kluge<br />

Alternative. Sie wohnen von Anfang an in<br />

Ihrer Wunschimmobilie und haben eine<br />

auf 25 Jahre garantierte Kostenstruktur.<br />

Sie entscheiden später, ob Sie die Immobilie<br />

endgültig erwerben. Das bedeutet, Sie nutzen<br />

die Vorzüge des Eigentümers und die<br />

Vorteile des Mieters in einer exzellenten,<br />

individuellen Wohnlösung. Sie haben<br />

aber auch die Möglichkeit, als Eigentümer<br />

einer Immobilie durch das GenoKonzept<br />

Liquidität frei zu machen. Das ist auch für<br />

Selbständige ein einmaliger Vorteil. Zudem<br />

schützt das GenoKonzept die Immobilie<br />

vor dem Zugriff Dritter.<br />

BWM: Heißt für den Bürgermeister in<br />

Kurzform: Sie schaffen Wohneigentum<br />

für Bürgerinnen und Bürger, das hohe<br />

Lebensqualität und stete Freiräume<br />

zulässt ...<br />

M.C.: ... das ist treffend gesagt. Wir gehen<br />

davon aus, dass Immobilienbesitz grundsätzlich<br />

wichtig und richtig ist. Doch die<br />

Schaffung dieses Eigentums muss völlig<br />

unabhängig von Geldinstituten und<br />

unbedroht von Krisen, Arbeitslosigkeit,<br />

Die ersten Optionskäufer <strong>der</strong> Genotec<br />

im Jahre 2006: Familie Lindner.<br />

Krankheit o<strong>der</strong> Trennung zustande kommen,<br />

gesichert bleiben und überschaubare,<br />

festgeschriebene Größenordnungen haben.<br />

Und muss zudem variabel funktionieren,<br />

so dass es sich neuen Lebenssituationen<br />

wie Ortswechsel, Familienwachstum,<br />

Altersfragen anpassen lässt.<br />

BWM: Und das alles bietet das Geno-<br />

Konzept überall in Deutschland? Wie ist<br />

denn dieser Umfang zu erreichen?<br />

G.S.: Sie haben Recht – für Genotec ist<br />

ganz Deutschland Bauland. Ich drücke es<br />

mal zurückhaltend aus: Wir erreichen diesen<br />

Umfang, indem wir „baden-württembergisch“<br />

handeln. Wir halten das Geld<br />

sicher im eigenen Kreislauf, setzen es nur<br />

zum Wohl unserer Optionskäuferinnen<br />

und -käufer ein. Wir begeben uns nicht<br />

auf fremde Verdienstfel<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n leben,<br />

planen und handeln nur rund um die<br />

GenoKonzept-Welt und ihre festgeschriebenen<br />

Werte und Gesetze.<br />

BWM: Eine mobile Immobilie – nicht<br />

Zelt o<strong>der</strong> Wohnwagen, son<strong>der</strong>n Traumwohnung<br />

o<strong>der</strong> Wunschhaus – eine wahrhafte<br />

Immobilienkarriere mit Option<br />

vom Single-Apartment zum Mehr-<br />

Generationenhaus….<br />

G.S.: Wenn Sie schon Generationen erwähnen,<br />

dann noch dies: Genotec-Anteile sind<br />

einfach zu vererben. Geschieht dies innerhalb<br />

<strong>der</strong> Familie, fällt in <strong>der</strong> Regel keine<br />

Erbschaftssteuer an.<br />

BWM: Wie Omas „Kleinhäuschen“ in<br />

dem bekannten Schlager…<br />

M.C.: Den müssen Sie allerdings umschreiben.<br />

Mit dem GenoKonzept wird eher<br />

Omas „Großhäuschen“ draus…<br />

BWM: Meine Herren, haben Sie Dank für<br />

das Gespräch.<br />

Das Genotec-Konzept:<br />

Vorteilhaft für alle, die mit einem innovativen,<br />

flexiblen Konzept Wohneigentum erwerben und<br />

sofort in den neuen vier Wänden wohnen wollen.<br />

Langfristige Mietsicherheit<br />

und klare Kostenstruktur:<br />

Mietzins wird auf 25 Jahre festgeschrieben. Der<br />

Kaufpreis wird für den gleichen Zeitraum fixiert.<br />

Beide Fakten werden notariell beurkundet.<br />

Sichere Anlage<br />

durch geschlossenen Geldkreislauf:<br />

Ca. 20% <strong>der</strong> Miete werden auf den Namen des<br />

Optionskäufers auf Geldmarktkonten o<strong>der</strong> als<br />

Festgeld angelegt. Genotec investiert einzig und<br />

allein in Immobilien, die ohne Kredit erworben<br />

werden, also in sichere Sachwerte.<br />

Echte Wahlfreiheit:<br />

Das GenoKonzept erfor<strong>der</strong>t nur ein geringes<br />

Eigenkapital. Das Mitglied bestimmt nach <strong>der</strong><br />

Zuteilung seine Wunschimmobilie und wird<br />

per Optionskauf zum Mieter. Innerhalb von 25<br />

Jahren kann er sich entscheiden, ob er Käufer<br />

wird, o<strong>der</strong> seine Genossenschaftsanteile in eine<br />

an<strong>der</strong>e Immobilie o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Werte investiert.<br />

Mit Genotec können Sie Ihre bestehende<br />

Finanzierung ablösen und somit Risiken ausschließen.<br />

Vorteilhaft für Unternehmer:<br />

Rating-Verbesserung,<br />

Liquiditätserhalt, Vermögenssicherung:<br />

Durch den Optionskauf verbessern Unternehmer<br />

ihr Basel II Rating bei <strong>der</strong> Bank, sichern Werte<br />

und betreiben aktiven Vermögensschutz. Durch<br />

den Verkauf einer Immobilie mit <strong>der</strong> verbrieften<br />

Garantie, das Objekt zum gleichen Preis zurückkaufen<br />

zu können, schaffen Sie sich höhere<br />

Liquidität.<br />

Nachhaltiger Vermögensaufbau:<br />

Genossenschaftsanteile sind frei nach den gesetzlichen<br />

Bestimmungen vererbbar – genauso wie<br />

alle Rechte aus dem Optionskaufvertrag.<br />

Ohne Altersbegrenzung:<br />

„In den besten Jahren“ ist es schwierig,<br />

einen Kredit zu bekommen. Nicht so beim<br />

GenoKonzept: Sie wohnen in den eigenen vier<br />

Wänden o<strong>der</strong> erwerben eine Ferienimmobilie<br />

– ohne Alterbeschränkung.<br />

Ideal für Kommunen:<br />

Schafft schnell Impulse für das<br />

Wohneigentum, hält Menschen im Ort,<br />

belebt durch das Angebot baulicher<br />

Möglichkeiten den Ortskern, kann Brachen<br />

neuen privaten Nutzungen zuführen und<br />

setzt durch interessierte Bürger neue<br />

Impulse für infrastrukturelle Aufgaben.<br />

Genotec Wohnbaugenossenschaft eG<br />

Gutenbergstraße 19<br />

70711 Leinfelden-Echterdingen<br />

Telefon: 0711 / 78 26 09 - 0<br />

www.genotec-eg.de


NahVorsorgE bEst PracticE Wir bEWEgEN badEN-WürttEMbErg | sEitE<br />

Der 3-Löwen-Takt<br />

Wir bewegen <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Seit <strong>der</strong> Regionalisierung im<br />

Jahre 1996 hat <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

die Verantwortung für<br />

den Öffentlichen Personennahverkehr<br />

(ÖPNV) übernommen.<br />

Löwenstarke Unterstützung erhält das<br />

Land dabei von den drei Löwen aus dem<br />

Landeswappen, die mit dem 3-Löwen-<br />

Takt, als Landesmarke für Busse und<br />

Bahnen, mit frischem Wind für die<br />

öffentlichen Verkehrsmittel werben.<br />

Dass man mit Bussen und Bahnen in<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> auf <strong>der</strong> Überholspur<br />

ist und bestens unterwegs sein kann, zeigen<br />

die Erfolge <strong>der</strong> letzten Jahre. So sind<br />

die Fahrgastzahlen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

seit 1996 um fast 50% gestiegen. Heute<br />

sind rund 1,1 Milliarden Fahrgäste pro<br />

Jahr in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> mit Bussen<br />

und Bahnen unterwegs. Auf den erzielten<br />

Erfolgen ruht man sich in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> aber nicht aus. Für eine<br />

zukunftsfähige Mobilität setzt das Land<br />

weiter auf Kreativität und Köpfchen.<br />

Nachhaltige Verkehrsentwicklung<br />

Eine ökologisch und ökonomisch ausgerichtete<br />

Mobilität ist für das Land <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> ein wesentlicher Bestandteil<br />

seiner Verkehrspolitik, denn die Mobilität<br />

und das Verkehrsauf kommen im<br />

Personen- und Güterverkehr werden in<br />

den nächsten Jahren weiter steigen. Zurzeit<br />

schreibt das Land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

den Generalverkehrsplan aus dem Jahr<br />

1995 unter dem Leitmotiv „Nachhaltige<br />

Verkehrsentwicklung – Mobilität sichern“<br />

fort. Der För<strong>der</strong>ung des Umweltverbundes<br />

aus Fußgänger-, Fahrrad- und öffentlichem<br />

Verkehr kommt hierbei eine bedeutende<br />

Rolle zu, denn aus ökologischen und<br />

sozialen Aspekten ist ein breit gefächerter<br />

ÖPNV für die zukünftige Mobilität<br />

unumgänglich. Aber auch schon heute<br />

ist <strong>der</strong> ÖPNV in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> im<br />

täglichen Leben unverzichtbar. Das Land<br />

weiß um die Bedeutung eines attraktiven<br />

und mo<strong>der</strong>nen Öffentlichen Personennahverkehrs<br />

und gibt hierfür pro Jahr rund 1,3<br />

Milliarden Euro aus.<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

bestellt weitere 500.000 Zugkilometer<br />

Zusätzlich zu den bestehenden Verkehrsverträgen<br />

hat das Land <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> in diesem Jahr bei <strong>der</strong><br />

Deutschen Bahn AG und den nichtbundeseigenen<br />

Eisenbahnunternehmen weitere<br />

500.000 Zugkilometer bestellt. Das bedeutet<br />

in vielen Bereichen des Landes bessere<br />

Verbindungen und verdichtete Taktzeiten<br />

im Berufs- und Schülerverkehr, aber auch<br />

im Freizeitverkehr.<br />

Das Land und die DB AG<br />

investieren in Bahnhöfe<br />

Auch die Bahnhöfe in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

werden attraktiver. So investieren das Land<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> und die Deutsche<br />

Bahn AG in den nächsten 10 Jahren rund<br />

117 Millionen Euro in den Ausbau und<br />

die Mo<strong>der</strong>nisierung von 66 Bahnhöfen<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Neben dem barrierefreien<br />

Ausbau <strong>der</strong> Stationen und<br />

<strong>der</strong> Bahnsteige werden Zugänge und die<br />

Information <strong>der</strong> Reisenden verbessert.<br />

30 Millionen Euro für die Umwelt<br />

Durch ihren niedrigen Energie- bzw.<br />

Kraftstoff-Verbrauch und den geringen<br />

CO 2 -Ausstoß pro Fahrgast sind Busse<br />

und Bahnen schon heute ein echtes Plus<br />

für die Umwelt. Um die Umwelt- und<br />

Klimafreundlichkeit vor allem <strong>der</strong> Busse<br />

noch weiter zu steigern, stellt das Land<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> in diesem Jahr den<br />

Verkehrsunternehmen 30 Millionen Euro<br />

für die Beschaffung von neuen, umweltfreundlichen<br />

Omnibussen zur Verfügung.<br />

Ziel ist es, den Schadstoffausstoß durch<br />

eine Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Flotte weiter<br />

zu senken. Geför<strong>der</strong>t werden daher<br />

nur Fahrzeuge, die mindestens den<br />

Umweltstandard Euro 5 einhalten.<br />

Radland <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> –<br />

Radverkehr verdoppeln<br />

Seit September 2008 kümmert sich<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ein Landes-<br />

Fahrradmanager um die Belange <strong>der</strong><br />

Radler in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Im<br />

Frühjahr 2009 wurde zusätzlich das<br />

Landesbündnis ProRad gegründet. Damit<br />

hat <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> erstmals ein<br />

hochrangig besetztes Forum geschaffen,<br />

das sich engagiert für die För<strong>der</strong>ung des<br />

Fahrradverkehrs im Land einsetzt. Neben<br />

an<strong>der</strong>en Schwerpunktthemen wird sich<br />

das Landesbündnis ProRad auch um die<br />

Verbindung von Öffentlichem Verkehr<br />

und Radverkehr kümmern. Damit<br />

die Verzahnung zwischen ÖPNV und<br />

Rad optimal funktioniert, wurde die<br />

Geschäftsstelle des Fahrradmanagers<br />

bei <strong>der</strong> Nahverkehrsgesellschaft <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> mbH (NVBW) und damit<br />

beim 3-Löwen-Takt eingerichtet.<br />

BWeg dich. Fahrrad fahr´n<br />

mit Bus und Bahn<br />

Unter diesem Motto wirbt <strong>der</strong> 3-Löwen-<br />

Takt für kombinierte Fahrradausflüge mit<br />

dem Öffentlichen Personennahverkehr<br />

im Land. Und mit dem 3-Löwen-Takt<br />

Radexpress wurde auch gleich das entsprechende<br />

Angebot geschaffen. Pünktlich<br />

zum 1. Mai 2009 starteten die ersten 3-<br />

Löwen-Takt Radexpress-Züge und bringen<br />

noch bis Mitte Oktober, immer an<br />

Sonn- und Feiertagen, Radfans auf <strong>der</strong><br />

Schiene von Stuttgart nach Bad Wildbad<br />

und nach Heidelberg o<strong>der</strong> von Eyach nach<br />

Hechingen. Von den Haltepunkten <strong>der</strong> 3-<br />

Löwen-Takt Radexpress-Züge starten einige<br />

<strong>der</strong> schönsten Fahrradtouren in ganz<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />

Neue Fahrradbroschüre für<br />

Radfans in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Unter dem Dach „BWeg dich.“ hat <strong>der</strong><br />

3-Löwen-Takt gemeinsam mit seinen<br />

Partnern, den Verkehrsverbünden bodo,<br />

naldo und DING, eine neue Broschüre<br />

mit 12 Rad-Touren durch Oberschwaben,<br />

über die Schwäbische Alb, am Bodensee<br />

und im württembergischen Allgäu aufgelegt.<br />

Informationen zum Thema ÖPNV<br />

und Fahrrad, den Radexpress-Zügen, zu<br />

Freizeitaktivitäten mit Bussen und Bahnen<br />

o<strong>der</strong> zu den Aktivitäten des Landes <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> in Sachen ÖPNV gibt es im<br />

Internet unter:<br />

www.3-loewen-takt.de<br />

3-Löwen-Takt jetzt bei Regio-TV<br />

Informationen über den 3-Löwen-Takt gibt<br />

es jetzt auch im Fernsehen. Alle 14 Tage,<br />

immer donnerstags, startet bei Regio-<br />

TV eine neue Ausgabe des 3-Löwen-Takt<br />

<strong>Magazin</strong>s mit je<strong>der</strong> Menge Informationen<br />

zu Bussen und Bahnen im Land. Sendung<br />

verpasst? Kein Problem.<br />

Unter www.3-loewen-takt.de können alle<br />

bisher ausgestrahlten Sendungen nochmals<br />

angeschaut werden.<br />

Neues Kundenmagazin<br />

des 3-Löwen-Takts<br />

Unter dem Titel „3-Löwen-Takt Aktiv“<br />

informiert die Nahverkehrsgesellschaft<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> mbH (NVBW) in<br />

ihrem neuen Kundenmagazin umfassend<br />

über den Öffentlichen Personennahverkehr<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>: Spannende<br />

Reportagen, attraktive Ausflugstipps und<br />

Infos rund um den Nahverkehr im Ländle<br />

laden zum Schmökern ein. Ansprechend<br />

aufbereitet informiert das kostenlose 24<br />

Seiten starke <strong>Magazin</strong> über Neues aus<br />

dem Nahverkehr. „3-Löwen-Takt Aktiv“<br />

gewährt einen Blick hinter die Kulissen<br />

von Bus und Bahn und stellt die zahlreichen<br />

Veranstaltungen und Aktionen des<br />

3-Löwen-Taktes vor. Neugierig geworden?<br />

Interessierte können das 3-Löwen-Takt<br />

Kundenmagazin im Internet unter www.3loewen-takt.de<br />

herunterladen. 3-Löwen-<br />

Club-Mitglie<strong>der</strong> bekommen das <strong>Magazin</strong><br />

automatisch zugeschickt. Die kostenlose<br />

Mitgliedschaft im 3-Löwen-Club kann<br />

einfach und bequem unter www.3-loewentakt.de<br />

beantragt werden.<br />

LÖWENLINE – Service rund um die Uhr<br />

LÖWENLINE, das ist die telefonische Fahrplanauskunft <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />

Unter 01805 77 99 66 gibt es rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche die Abfahrts- und<br />

Ankunftszeiten für Busse und Bahnen. Guter Rat ist hier nicht teuer: Der Anruf kostet nur 14 Cent<br />

pro Minute aus dem deutschen Festnetz, aus dem Mobilfunknetz sind abweichende Tarife möglich.


NahVorsorgE bEst PracticE fahrradMaNagEMENt iN badEN-WürttEMbErg | sEitE 61<br />

Bessere Nahversorgung durch mehr Nahmobilität:<br />

Fahrradmanagement<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Seit einiger Zeit findet das Leitbild<br />

<strong>der</strong> „Nahmobilität“ Eingang<br />

in die Diskussionen um aktuelle<br />

Entwicklungen <strong>der</strong> Stadt- und<br />

Verkehrsplanung. Was ist damit gemeint?<br />

Im Englischen wird <strong>der</strong> Begriff übersetzt<br />

mit „human powered mobility“ und die<br />

Schweizer bezeichnen die Nahmobilität<br />

schlicht als „Langsamverkehr“. Gemeint<br />

ist damit die individuelle und muskelbetriebene<br />

Mobilität per Fahrrad o<strong>der</strong><br />

zu Fuß. Auch an<strong>der</strong>e Verkehrsmittel wie<br />

Inliner, Kickboards o<strong>der</strong> Skateboards<br />

werden häufig im Zuge <strong>der</strong> Nahmobilität<br />

genannt.<br />

Doch Rad- und Fußgängerverkehr sind die<br />

wichtigsten Verkehrsträger <strong>der</strong> Nahmobilität,<br />

womit zusammengenommen in<br />

Deutschland mehr als ein Drittel aller Wege<br />

zurückgelegt werden, wie die Verkehrserhebung<br />

„Mobilität in Deutschland“, die<br />

2008 im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums<br />

durchgeführt wurde, zeigt.<br />

Der Zusammenhang zwischen Nahversorgung<br />

und Nahmobilität ist äußerst eng: Je<br />

besser das Nahversorgungsangebot ausgebaut<br />

ist, desto attraktiver ist die Nutzung<br />

<strong>der</strong> Nahmobilität; weil es meist nicht notwendig<br />

ist, schnellere Verkehrsmittel für<br />

längere Wege zu nehmen. Und je mehr<br />

Rad gefahren o<strong>der</strong> zu Fuß gegangen wird,<br />

desto häufiger werden auch Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> Nahversorgung aufgesucht; weil Radfahrer<br />

und Fußgänger sensibel auf größere<br />

Entfernungen reagieren. Insofern stehen<br />

Nahversorgung und Nahmobilität miteinan<strong>der</strong><br />

in enger Wechselbeziehung, die bei<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung we<strong>der</strong> des einen noch des<br />

an<strong>der</strong>en außer Acht gelassen werden dürfen.<br />

Die Landesregierung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

hat sich auch aus diesem Grund dazu<br />

entschlossen, den Radverkehr als alltägliches<br />

Verkehrsmittel verstärkt zu för<strong>der</strong>n.<br />

Durch den „Runden Tisch Radverkehr“,<br />

zu dem Staatssekretär Rudolf Köberle im<br />

November 2006 verschiedene Vertreter<br />

aus Verwaltung, Gesellschaft und <strong>Wirtschaft</strong><br />

eingeladen hat, wurden nach einer<br />

zweijährigen Projektarbeit umfangreiche<br />

Handlungsempfehlungen zur För<strong>der</strong>ung<br />

des umweltfreundlichen Verkehrsmittels<br />

verabschiedet. Ziel <strong>der</strong> Landesregierung ist<br />

es seither, Fahrradland Nr. 1 in Deutschland<br />

zu werden. Um dieses ambitionierte<br />

Ziel erreichen zu können, wird nun beim<br />

Land ein systematisches und integriertes<br />

Fahrradmanagement aufgebaut. Bei <strong>der</strong><br />

Nahverkehrsgesellschaft <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

wurde eigens eine Geschäftsstelle<br />

Umweltverbund und Fahrradverkehr eingerichtet,<br />

die den Fahrradmanager des Innenministeriums<br />

bei <strong>der</strong> Koordination <strong>der</strong><br />

Radverkehrsför<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong> Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Handlungsempfehlungen des Runden<br />

Tisches Radverkehr berät und unterstützt.<br />

Ein Meilenstein beim Aufbau des Fahrradmanagements<br />

war im Mai 2009 die<br />

Gründung des Landesbündnisses ProRad.<br />

Damit wurde erstmals in Deutschland ein<br />

Forum auf Landesebene gebildet, bei dem<br />

sich hochrangige Vertreter <strong>der</strong> Landtagsfraktionen,<br />

verschiedener Ministerien,<br />

<strong>der</strong> kommunalen Landesverbände, <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>der</strong> Regionalverbände,<br />

maßgeblicher Interessenverbände, ÖPNV-<br />

Unternehmen, des Zweirad-Industrie-Verbands<br />

und <strong>der</strong> AOK <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

das gemeinsame Ziel gesetzt haben, dem<br />

Radverkehr im Land ein deutlich stärkeres<br />

Gewicht zu verleihen.<br />

Neben dem Landesbündnis ProRad ist als<br />

zweiter wesentlicher Baustein des Fahrradmanagements<br />

vorgesehen, eine „Arbeitsgemeinschaft<br />

fahrradfreundlicher<br />

Kommunen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>“<br />

(AGFK-BW) aufzubauen. Ein freiwilliger<br />

und äußerst erfolgreicher Zusammenschluss<br />

von engagierten Kommunen in<br />

Form einer solchen Arbeitsgemeinschaft<br />

hat sich in Nordrhein-Westfalen längst<br />

bewährt. Gerade auch die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Nahmobilität ist dort ein erklärtes Ziel des<br />

Netzwerks. In <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> haben<br />

sich nun 14 Städte und drei Landkreise,<br />

mo<strong>der</strong>iert durch die Geschäftsstelle Umweltverbund<br />

und Fahrradför<strong>der</strong>ung und<br />

begleitet durch das Innenministerium als<br />

„Gründungskreis“ zusammengeschlossen.<br />

Gemeinsam werden dort die Ziele, Leitbil<strong>der</strong>,<br />

Handlungsfel<strong>der</strong> und auch die Aufnahmekriterien<br />

<strong>der</strong> AGFK-BW definiert.<br />

Bis Ende des Jahres 2009 sollen die Formalitäten<br />

abgeschlossen sein, sodass sich<br />

ab Anfang 2010 alle interessierten Städte,<br />

Gemeinden und Landkreise <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s<br />

um eine Mitgliedschaft bewerben<br />

können.<br />

Die im Gründungskreis vertretenen Kommunen<br />

sind dabei überzeugt, dass sie auf<br />

vielfältige Weise von <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />

profitieren werden. Folgende Arbeitsschwerpunkte<br />

<strong>der</strong> AGFK-BW sind<br />

für die Kommunen dabei von zentraler<br />

Bedeutung:<br />

• Regelmäßiger Erfahrungs-<br />

und Informationsaustausch,<br />

• Beratung und Hilfestellung<br />

bei radverkehrsspezifischen Fragen,<br />

• Nutzen von Synergien,<br />

• Durchführung gemeinsamer<br />

Öffentlichkeitsarbeit,<br />

• För<strong>der</strong>ung von innovativen<br />

Modellprojekten, vorbildlichen Praxisbeispielen<br />

und gemeinsamen Aktionen<br />

und<br />

• Interessenvertretung bei Land,<br />

Bund und EU<br />

Die Aufnahme <strong>der</strong> künftigen Mitgliedskommunen<br />

wird an gewisse fahrradfreundliche<br />

Kriterien geknüpft sein, bei<br />

<strong>der</strong> zunächst insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> kommunalpolitische<br />

Wille zur Mitwirkung und<br />

zur verstärkten Radverkehrsför<strong>der</strong>ung von<br />

größter Bedeutung sein wird. Je<strong>der</strong> Kommune<br />

soll so die Möglichkeit gegeben sein,<br />

von dem Netzwerk zu profitieren und die<br />

eigenen Erfahrungen einzubringen.<br />

Die Mitgliedskommunen sollen dann auch<br />

die Chance haben, sich vom Land offiziell<br />

als ‚Fahrradfreundliche Stadt‘, ‚Fahrradfreundliche<br />

Gemeinde‘ o<strong>der</strong> ‚Fahrradfreundlicher<br />

Landkreis‘ auszeichnen zu<br />

lassen. Damit sollen sie ihre Fahrradfreundlichkeit<br />

öffentlichkeitswirksam<br />

auch nach außen demonstrieren können.<br />

Um die Erfolge <strong>der</strong> Radverkehrsför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s messen zu können,<br />

wird <strong>der</strong>zeit unabhängig von <strong>der</strong> AGFK-<br />

BW eine Wirkungskontrolle im Sinne eines<br />

systematischen Qualitätsmanagements<br />

erstmalig in einigen Städten und Landkreisen<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s durchgeführt.<br />

Damit soll gewährleistet werden, dass die<br />

zahlreichen angestoßenen Maßnahmen<br />

des Fahrradmanagements auch in die richtige<br />

Richtung führen. Sicher ist aber schon<br />

jetzt, dass das Landesbündnis ProRad und<br />

die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher<br />

Kommunen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

<strong>der</strong> Fahrradmobilität und damit auch<br />

insgesamt <strong>der</strong> Nahmobilität verstärkten<br />

Rückenwind verleihen, sodass auch die<br />

Nahversorgung davon weiter profitieren<br />

wird.<br />

Weitere Informationen zur Radverkehrsför<strong>der</strong>ung<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> finden<br />

Sie in Kürze im Internet auf <strong>der</strong> Seite<br />

www.fahrradland-bw.de, die sich <strong>der</strong>zeit<br />

noch im Aufbau befindet.


NahVorsorgE bEst PracticE ENbW | sEitE 63<br />

Mo<strong>der</strong>ne Infrastruktur für<br />

Energieeffizienz und Klimaschutz<br />

Der Strom kommt in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> zuverlässig<br />

aus <strong>der</strong> Steckdose. Mit den<br />

geringsten Ausfallzeiten<br />

gehört Deutschland in Europa zu den<br />

Spitzenreitern. Die EnBW ist in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> sogar noch besser als <strong>der</strong><br />

Bundesdurchschnitt. Die EnBW Regional<br />

AG sorgt als Netzbetreiber mit Ihren qualifizierten<br />

Mitarbeitern an Standorten in<br />

ganz <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> dafür, dass das<br />

so bleibt.<br />

Gemeinsam und mit intelligenten Ideen.<br />

Schließen Sie sich unserer Initiative an: Gemeinsam wollen wir Energie<br />

effizienter nutzen. Unter www.weniger-verbrauch.de finden Sie viele Tipps,<br />

die Ihnen beim Energiesparen helfen. Denn: Weniger Verbrauch geht auch!<br />

Sie investiert in den nächsten Jahren<br />

rund eine Milliarde Euro, um ihre<br />

Netzinfrastruktur so mo<strong>der</strong>n zu halten,<br />

dass sie für die Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Zukunft ausgelegt ist. Die Energiewirtschaft<br />

verän<strong>der</strong>t sich: Der Klimaschutz hat oberste<br />

Priorität und sorgt für massiven Ausbau<br />

dezentraler Erzeugung mit erneuerbaren<br />

Energien. Die Bürger in den Kommunen<br />

wollen sich zunehmend in Projekten vor Ort<br />

engagieren. Die Sensibilität Klimaschutz<br />

Kunden und Mitarbeiter <strong>der</strong> EnBW<br />

und für einen effizienteren Umgang mit<br />

Energie steigt. Diesen Entwicklungen trägt<br />

die EnBW Rechnung.<br />

Energieeffizienz: <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

wird Energiemusterland<br />

Die Menschen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

können bekanntlich fast alles. Da müsste<br />

es doch auch gelingen, den deutschen<br />

Südwesten in ein Energie-Musterland zu<br />

verwandeln. Um möglichst viele Mitstreiter<br />

für dieses hochgesteckte Ziel zu gewinnen,<br />

hat die EnBW eine breit angelegte<br />

Energieeffizienzkampagne gestartet.<br />

Unter dem Motto „Weniger Verbrauch<br />

geht auch!” sind Mitarbeiter, Bürger,<br />

Schulen, Kommunen und Unternehmen<br />

zum Mitmachen aufgerufen. Zum<br />

Kampagnenstart wurden zunächst die<br />

eigenen Mitarbeiter für die Bewegung<br />

gewonnen. Energiesparwochen an allen<br />

Standorten und Ideenwettbewerbe sollen<br />

das Energiebewusstsein <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

schärfen und sie zu Botschaftern für mehr<br />

Energieeffizienz machen.<br />

In einem zweiten Schritt werden die<br />

Bürgerinnen und Bürger im Land zum<br />

Nach- und Mitmachen motiviert. In<br />

Anzeigen und Broschüren, auf Plakaten<br />

und im Internet erzählen <strong>der</strong>zeit „echte”<br />

Verbraucher aus <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wie<br />

sie ihrem Energieverbrauch erfolgreich<br />

zu Leibe gerückt sind. Mit Ideen und<br />

Produkten wie dem intelligenten Zähler,<br />

dem Gebäudeenergieausweis o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Wärmepumpentechnik hilft die EnBW<br />

ihren Kunden, Energie optimal zu nutzen.<br />

Mit dem Energiesparen kann man gar<br />

nicht früh genug anfangen. Deshalb startet<br />

die Stiftung Kulturelle Jugendarbeit<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> EnBW und<br />

dem Ministerium für Kultus, Jugend<br />

und Sport <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> den<br />

Schulwettbewerb „Auftrag: Wenigerverbrauch<br />

- Energieeffizienz-Agenten ge-<br />

sucht!“ für die Klassen 7 bis 10. Die<br />

Schülerinnen und Schüler sollen die<br />

Energieeffizienz an ihren Schulen steigern<br />

und Verbesserungsvorschläge entwickeln.<br />

Klimaschutz: „Pro Klima“<br />

ermöglicht klimaneutralen Urlaub<br />

Energieeffizienz dient vor allem dem<br />

Klimaschutz. Der wird auch für die<br />

Kommunen immer wichtiger. Die in<br />

<strong>der</strong> Ferienregion Nördlicher Bodensee<br />

zusammengeschlossenen Gemeinden<br />

Illmensee, Ostrach, Pfullendorf, Wald und<br />

Wilhelmsdorf haben gemeinsam mit <strong>der</strong><br />

EnBW Regional AG das in Deutschland<br />

einzigartige Angebot eines „klimaneutralen<br />

Urlaubs“ ins Leben gerufen. Die EnBW<br />

Regional AG entwickelte das Programm,<br />

bei dem die Gäste sämtliche ferienbedingten<br />

CO 2 -Emissionen ausgleichen können,<br />

in dem sie helfen, Treibhausgase an<br />

an<strong>der</strong>er Stelle zu min<strong>der</strong>n.<br />

Für jeden Feriengast werden pro<br />

Übernachtung 25 Cent in nachhaltige und<br />

zertifizierte Aufforstungsprojekte investiert.<br />

Partner <strong>der</strong> EnBW Regional AG ist<br />

dabei eine namhafte Organisation: die global-woods<br />

AG, ein Unternehmen, das seit<br />

über zehn Jahren Wald für den weltweiten<br />

Klimaschutz aufforstet.<br />

Begleitende Veranstaltungen für Erwachsene<br />

und Kin<strong>der</strong> zu den Themen<br />

Klimawandel und Klimaschutz sowie ein<br />

eigenes Klimaschutz-Portal mit umfassenden<br />

Informationen zu klimaschonendem<br />

Verhalten sollen die Bürger und<br />

Gäste zusätzlich sensibilisieren.<br />

Bürgerbeteiligung: Mit BürgerEnergiegenossenschaften<br />

mitbestimmen,<br />

mitgestalten und miterleben<br />

Zunehmend wollen sich die Bürger in<br />

den Kommunen auch mit eigenen kleinen<br />

Projekten an <strong>der</strong> Energieversorgung<br />

beteiligen. Mit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> ersten<br />

BürgerEnergiegenossenschaft (BEG) in<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> gab Aichstetten im<br />

Landkreis Ravensburg den Startschuss für<br />

ein neues Konzept zur För<strong>der</strong>ung regio-<br />

naler Energieprojekte.<br />

Das Modell mit Vorbildcharakter wurde<br />

von <strong>der</strong> Gemeinde und Bürgern im Juli<br />

2008 aus <strong>der</strong> Taufe gehoben. Die EnBW<br />

Regional AG berät und begleitet interessierte<br />

Kommunen von <strong>der</strong> Idee bis zur<br />

Umsetzung. Die tragende Idee: BEG sollen<br />

vor Ort konkrete Projekte umsetzen, die<br />

eine klimafreundliche Energiepolitik in<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> unterstützen. Je nach<br />

Gegebenheiten vor Ort werden Lösungen<br />

maßgeschnei<strong>der</strong>t, damit <strong>der</strong> Einsatz von<br />

erneuerbaren Energien möglichst sinnvoll<br />

Die baden-württembergische Umweltministerin Tanja<br />

Gönner, <strong>der</strong> stellvertretende Vorsitzende <strong>der</strong> Ferienregion,<br />

Bürgermeister Thomas Kugler und Philipp Marquart,<br />

Leiter des EnBW-Regionalzentrums Heuberg-Bodensee<br />

stellten das Projekt ProKlima <strong>der</strong> Öffentlichkeit vor.<br />

und effizient geför<strong>der</strong>t werden kann.<br />

Je<strong>der</strong> Bürger kann bei <strong>der</strong> BEG bereits mit<br />

einer Einlage von 100 Euro Mitglied werden.<br />

Die Anteilseigner können mit einer<br />

auskömmlichen Verzinsung rechnen, denn<br />

das Erneuerbare-Energien-Gesetz garan-<br />

tiert feste Preise für Stromeinspeisungen<br />

aus erneuerbaren Energiequellen.<br />

Unabhängig von <strong>der</strong> Anzahl gezeichneter<br />

Anteile verfügt jedes Mitglied über nur<br />

eine Stimme.<br />

Die BEG sind geprägt durch den genossenschaftlichen<br />

Gedanken und die Grundsätze<br />

zur Selbsthilfe, Selbstverwaltung und<br />

Selbstverantwortung. Im Sinne einer<br />

nachhaltigen kommunalen Entwicklung<br />

för<strong>der</strong>n sie die wirtschaftlichen, sozialen<br />

und kulturellen Ziele im Interesse aller<br />

Bürgerinnen und Bürger. Erste Projekte, wie<br />

zum Beispiel die Wie<strong>der</strong>inbetriebnahme<br />

eines stillgelegten Wasserkraftwerks in<br />

Wiesertsweiler, sind am Start. Hier engagieren<br />

sich Bürger aus Tettnang.<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.enbw.com


NahVorsorgE bEst PracticE dr. klaus Vogt<br />

| sEitE 6<br />

Für alle Gemeinden, die sparen wollen:<br />

Neues von den Erfin<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> sparsamen Landkreis-Tarife<br />

Netzbetreiber<br />

Festnetz Handy<br />

Bürger erreicht über die Festnetznummer<br />

die Telefone und Handys <strong>der</strong> Gemeinde zu<br />

seinen Festnetzkonditionen<br />

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Gemeinde<br />

Kostenfreie<br />

Telefonate innerhalb<br />

<strong>der</strong> Telefone und<br />

Handys <strong>der</strong> Gemeinde<br />

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Der „Richtig BÜRGERNAHE- Tarif“<br />

in <strong>der</strong> Gemeinde:<br />

Jede Bürgerin, je<strong>der</strong> Bürger erreicht<br />

ab sofort über die Festnetznummer des<br />

Gemeinde-Telefonnetzes alle Telefone und<br />

Mobiltelefonen <strong>der</strong> Gemeinde zu seinen<br />

Festnetz-Konditionen ...<br />

Der „Richtig KOSTENLOS-Tarif“<br />

für die kommunale Telefonie:<br />

Jede Mitarbeiterin, je<strong>der</strong> Mitarbeiter telefoniert<br />

ab sofort kostenfrei von den Telefonen<br />

<strong>der</strong> kommunalen Behörde zu allen Telefonen<br />

und Mobiltelefonen <strong>der</strong> Gemeinde ...<br />

... das sind zwei von vielen interessanten Spar-<br />

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Das Richtige ist <strong>der</strong> Feind des Billigen:<br />

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Knapp 5/6 <strong>der</strong> Stuttgarter<br />

Bevölkerung lebt und<br />

wohnt in den Stuttgarter<br />

Stadtbezirken. Aus diesem<br />

Grunde nimmt die Nahversorgung bei<br />

uns eine sehr wichtige Schlüsselfunktion<br />

ein. In den letzten Jahren hat sich die<br />

Situation <strong>der</strong> Nahversorgung auf-<br />

grund <strong>der</strong> immer größer werden-<br />

den Einzelhandelsflächen, die Problematik<br />

von Nachfolgeregelungen im<br />

Facheinzelhandel, <strong>der</strong> immer größer<br />

werdenden Umsätze im Internet, <strong>der</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ung des Einkaufsverhaltens hin<br />

zum Erlebniseinkauf und auch <strong>der</strong> steigenden<br />

Mobilität jedes Einzelnen in den<br />

Stadtbezirken stark verän<strong>der</strong>t.<br />

Aus diesen Gründen haben wir im Jahre<br />

2006 eine Diplomarbeit mit dem Titel:<br />

„Entwicklung eines Stadtteilmarketingkonzepts<br />

exemplarisch dargestellt an den<br />

Stadtteilen <strong>der</strong> Stadt Stuttgart“ erstellt,<br />

um die Stärken und Schwächen sowie die<br />

Chancen und Risiken für alle Stuttgarter<br />

Stadtbezirke zu ermitteln.<br />

Basierend aus den Erkenntnissen und<br />

Ergebnissen <strong>der</strong> Diplomarbeit hat die<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />

seit November 2007 den ersten<br />

Stadtteilmanager in einer deutschen<br />

Großstadt angestellt.<br />

Im Oktober 2008 erhielten wir als Leadpartner<br />

den Zuschlag für ein INTERREG<br />

IVB Programm. Gemeinsam mit den<br />

Stadtbezirken Höchst aus Frankfurt,<br />

„Aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Landeshauptstadt Stuttgart ist<br />

die beste NahVORsorge <strong>der</strong> aktive<br />

Umgang mit den NahVERsorgern in den<br />

Stadtbezirken, den Einzelhändlern, den<br />

Handwerkern und den Dienstleistern.<br />

Dr. Klaus Vogt, <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>er<br />

<strong>der</strong> Landeshauptstadt Stuttgart<br />

Wehringhausen aus Hagen, Doornakker<br />

aus Eindhoven, Bredabaan aus Antwerpen,<br />

Oldham und Bury aus Manchester, sowie<br />

mit wissenschaftlicher Unterstützung <strong>der</strong><br />

Hochschule für Technik aus Stuttgart,<br />

<strong>der</strong> Fachhochschule Ludwigsburg, <strong>der</strong><br />

Kommunalentwicklung <strong>der</strong> LBBW, dem<br />

deutschen Verband für Wohnungswesen,<br />

Städtebau und Raumordnung aus Berlin,<br />

<strong>der</strong> Association du Management de<br />

Centre-Ville aus Mons, dem Institute of<br />

Place Management aus Manchester arbeiten<br />

wir an den folgenden NahVORsorge<br />

Maßnahmen:<br />

1. Die negative Entwicklung des „Trading<br />

- Down - Effektes“ aufzuhalten.<br />

2. Die Kaufkraft zu bündeln, zu stärken<br />

und auszubauen.<br />

2. Die Attraktivität und wirtschaftliche<br />

Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Stadt-<br />

bezirkzentren in den nordwesteuropäischen<br />

Städten zu stärken.<br />

3. Transnationale Maßnahmen zu för<strong>der</strong>n,<br />

die die wirtschaftliche und soziale<br />

Leistungsfähigkeit von Städten,<br />

Gemeinden und ländlichen Gebieten<br />

steigern, einschließlich des lokalen und<br />

regionalen <strong>Wirtschaft</strong>spotenzials.<br />

4. Ein transnationales Best Practice-<br />

Handbuch mit Handlungsansätzen für<br />

das Stadtbezirkmanagement in europäischen<br />

Städten (in Englisch) zu erstellen.<br />

5. Ein Vorlesungsmodul zum District<br />

Centre Management in Studiengängen<br />

<strong>der</strong> Stadtplanung, BWL und Verwaltungsmanagement<br />

zu entwickeln<br />

In monatlichen Arbeitsgruppen in den<br />

Stadtbezirken erarbeiten wir gemeinsam<br />

mit den Vorsitzenden <strong>der</strong> Handels-<br />

und Gewerbevereine, den Ortsvereinen<br />

des Bundes <strong>der</strong> Selbständigen sowie <strong>der</strong><br />

Interessen- und Werbegemeinschaften<br />

nachhaltige Marketing- und Werbemaßnahmen<br />

zur Steigerung <strong>der</strong> Attraktivität<br />

und Kaufkraft in den Stadtbezirken.<br />

In den letzten zwei Jahren haben wir<br />

Baustellenmarketingkampagnen, Neu-<br />

gründungen von Werbegemeinschaften,<br />

Konzeption neuer verkaufsoffene Sonn-<br />

tage, Gemeinschaftsinternetseiten, Bonus-<br />

und Gutscheinhefte, Relaunch von Cor-<br />

porate Manuals <strong>der</strong> Handels- und<br />

Gewerbevereine, Pausenbus für ein<br />

Industriegebiet sowie Gemeinschafts-<br />

aktionen mehrerer Stadtbezirke entwickelt.<br />

Für die Immobilieneigentümer bieten<br />

wir auf <strong>der</strong> Homepage www.stuttgarterstadtteile.de<br />

den Service, leer stehende<br />

Einzelhandelsflächen kostenlos einzustellen.<br />

Sowohl Fotos von innen und außen und<br />

Grundrisspläne werden von uns ggfls.<br />

digitalisiert und ein Fragebogen dient<br />

zur Datenerfassung aller wichtigen<br />

Objektdaten.


NahVorsorgE bEst PracticE dEr zollErNalbkrEis | sEitE 6<br />

Einen Landkreis wie eine<br />

Marke zu formen und die-<br />

se Marke dann in den<br />

Wettbewerb um die Gunst<br />

<strong>der</strong> Touristen, <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sunternehmen,<br />

<strong>der</strong> Wissenschaft und<br />

natürlich <strong>der</strong> Bürger und Bürgerinnen<br />

zu schicken, das ähnelt auf<br />

den ersten Blick durchaus den Mar-<br />

ketingaufgaben, die in <strong>der</strong> freien<br />

Gut, wenn man einen verlässlichen<br />

Partner in seiner Nähe hat.<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>ische Bank. Nah dran.<br />

Es ist ein beruhigendes Gefühl, wenn immer jemand da ist, <strong>der</strong> mit einem durch dick und<br />

dünn geht. Als führende Regionalbank in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> sind wir im wahrsten Sinne des<br />

Wortes nah dran an unseren Kunden. Wir pflegen langfristige Kundenbeziehungen, bieten ausgezeichnete<br />

Beratung und erreichen so ein Höchstmaß an nachgewiesener Kundenzufriedenheit.<br />

Lassen Sie sich bei einem persönlichen Gespräch beraten.<br />

www.bw-bank.de<br />

Landrat Günther-Martin Pauli MdL:<br />

„Die Entfaltungschancen<br />

von Land<br />

und Leuten prägen<br />

den Zollernalbkreis“<br />

<strong>Wirtschaft</strong> auf den Agenden <strong>der</strong><br />

Werbeabteilungen stehen.<br />

Die Voraussetzungen scheinen zunächst<br />

gleich: die Unverwechselbarkeit, die<br />

Charakteristik, die Leistungen eines<br />

Produktes werden addiert, <strong>der</strong> Nutzen <strong>der</strong><br />

Zielgruppen wird beschrieben - im kreativen<br />

Feuer <strong>der</strong> Gestaltung wird die Marke<br />

geprägt: ein Logo, ein Spruch - fertig.<br />

Fertig? „Jetzt erst beginnt die eigentliche<br />

Arbeit“, sagt Günther-Martin Pauli,<br />

Landrat des Zollernalbkreises, „Denn<br />

während ein Produkt festgelegte Vorteile<br />

auf die Straße bringt, ist Standortmarketing<br />

abhängig von ständig wechselnden<br />

Faktoren. Wir haben es ja nicht mit<br />

Maschinenteilen zu tun - son<strong>der</strong>n mit<br />

Menschen, Tourismus, Dienstleistungen,<br />

Innovationen - also ständigen Ver-<br />

Textiltechnik Waagentechnik Medizintechnik<br />

Der GolDene SüDen<br />

ZollernalbkreiS<br />

Natur Schömberger Stausee Kultur Theater Lindenhof Freizeit Hangen<strong>der</strong> Stein<br />

Son<strong>der</strong>ausgabe<br />

für den Zollernalbkreis<br />

än<strong>der</strong>ungen, steten Verbesserungen, weil<br />

wir uns - stärker als an<strong>der</strong>e - dem Zeitgeist,<br />

dem Trend anzupassen haben. Und wir<br />

müssen dabei weiter voraus denken: denn<br />

Verän<strong>der</strong>ungen bei uns sind subtiler und<br />

dauern darum länger - weil wir nicht einfach<br />

Farbe und Form än<strong>der</strong>n können. Unsere<br />

Marke muss nicht nur Verän<strong>der</strong>ungen ertragen<br />

- sie muss sie als positive Fortschreibung<br />

aktiv in den Raum stellen.“<br />

Reimut Vogel · Chefredakteur<br />

Landrat Pauli muss es wissen, denn<br />

<strong>der</strong> Jurist war Stadtrat und Bürgermeister<br />

von Geislingen sowie Volontär beim<br />

bekannten Zollern-Alb-Kurier - einer<br />

Zeitung mit hohen qualitativen An-<br />

sprüchen.<br />

Heute ist er Landtagsabgeordneter,<br />

Landrat und Familienvater von drei<br />

Kin<strong>der</strong>n.<br />

Schmelztiegel <strong>der</strong> Innovationen -<br />

Hort <strong>der</strong> Künste - Wiege <strong>der</strong> Macher:<br />

Zollernalbkreis –<br />

<strong>der</strong> „Goldene Süden“<br />

editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Medizin - und Elektrotechnik, Maschinenbau, Textil- und Bekleidungsindustrie sind die dominierenden<br />

<strong>Wirtschaft</strong>szweige im Zollernalbkreis. Dazu Forschung und Entwicklung mit Ergebnissen,<br />

die in <strong>der</strong> Weltwirtschaft Impulse setzen. Gestärkt durch die Bewältigung mehrerer Strukturkrisen<br />

hat dieses Umfeld einen hohen Anteil an qualifizierten Facharbeitern hervorgebracht. Und Hand in<br />

Hand mit einer gradlinigen Entwicklung nach oben hat <strong>der</strong> Landkreis in enger Gemeinschaft mit<br />

Städten und Gemeinden ausreichende Gewerbegebiete erschlossen, in denen das für den Zollernalbkreis<br />

typische ‚Networking‘ in den entsprechenden Clustern intensiv betrieben werden kann.<br />

Zur zeitgemäßen Ansiedlungspolitik gehören neben klaren wirtschaftlichen Vorteilen Kultur, Bildung,<br />

Hochschule, Heimatgefühl und landschaftlicher Reiz - zusammengefasst im Begriff <strong>der</strong><br />

Lebensqualität. Das Land unter <strong>der</strong> Burg Hohenzollern verkörpert auch in diesen Bereichen den<br />

‚Goldenen Süden‘.<br />

All die Unternehmer und Unternehmen, Politiker und <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>innen und <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>er,<br />

die hier zu Wort kommen, <strong>der</strong>en Unternehmen vorgestellt werden, sind getragen von <strong>der</strong><br />

festen Überzeugung, dass <strong>der</strong> Zollernalbkreis eine feste Burg für innovatives Planen, Produzieren<br />

und Handeln ist. Und dass ihnen daraus durchaus auch eine Verpflichtung <strong>der</strong> Fürsorge für den<br />

Landkreis entsteht, die - getragen von dem Bewusstsein, zueinan<strong>der</strong> zu gehören - das Fundament<br />

aller stärkt. Mit dieser Überzeugung ist das Land unter <strong>der</strong> Burg zum ‚Goldenen Süden‘ geworden<br />

- zum Vorbild vieler. Ich nehme an, wir sehen uns dort einmal.<br />

Herzlichst, Reimut Vogel<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Landratsamt Zollernalbkreis<br />

und <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ungsgesellschaft<br />

für den Zollernalbkreis mbH<br />

Hirschbergstr. 29 · 72336 Balingen<br />

www.zollernalbkreis.de<br />

Verlag:<br />

PR Presseverlag Süd GmbH,<br />

Bahnhofstraße 7, 71034 Böblingen<br />

Fon: 07031/685 98-0, Fax: 07031/685 98-30,<br />

info@pr-presseverlag.de · www.pr-presseverlag.de<br />

Geschäftsführung, Verlagsleitung: Peter Bissinger<br />

Chefredakteur/Redaktion: Reimut Vogel<br />

Autoren: Reimut Vogel, Mathias Demmer, Dr. Carmina<br />

Brenner, Hans Marquart, Silke Schwenk, Andreas Hödl,<br />

Claus-Peter Hutter, Werner Graf<br />

Art Direction/Grafik: Sascha Stoll,<br />

Bildredaktion: Sascha Stoll, Reimut Vogel<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Guido Alten · Fon 07031/68598-16<br />

Andreas Dengler · Fon 01577/1484265<br />

Bildquellen: fotolia.de, Statistisches Landesamt, Balingen,<br />

Albstadt, Hechingen, Haigerloch, Burg Hohenzol-<br />

lern, Villa Eugenia, Korn, RWT, Druckerei Conzelmann,<br />

Ulrich Alber, Mattes & Ammann, Plettenbergschule,<br />

Borgware, Sparkasse Zollernalb, Lehner, Stadtwerke<br />

Balingen, BKK, Stadthalle Balingen, Weckenmann,<br />

Holcim, naldo, Barth, HZL, EnBW, Albtec, HVB,<br />

Medical Valley Hechingen, Maquet, Sana-Klinik,<br />

Hahnemann Klinik, Zollernalb-Klinikum, Trigonova,<br />

Theben AG, NVBW, Umweltakademie, Deutsche Bahn.<br />

Wir danken allen Städten und Gemeinden für ihre<br />

freundliche Unterstützung.<br />

Alle Verlags- und Nutzungsrechte liegen beim Verlag.<br />

Nachdruck redaktioneller Beiträge nur mit Genehmigung<br />

des Verlages.<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Für unverlangte Einsendungen<br />

übernimmt <strong>der</strong> Verlag keine Haftung. Gültige<br />

Anzeigenpreisliste vom 01.01.2009<br />

Druck:<br />

Richard Conzelmann Grafik und Druck e.K.<br />

Emil-Mayer-Str. 3 · 72461 Albstadt · www.rcdruck.de<br />

Schutzgebühr 3,80 1<br />

| Seite<br />

Silke Schwenk, Geschäftsführerin <strong>der</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ungsgesellschaft für<br />

den Zollernalbkreis mbH erinnert an<br />

die Geschichte, die zum Goldenen Süden<br />

führte.<br />

„Mit meinen <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ungs-<br />

Kollegen Mathias Demmer (Balingen),<br />

Andreas Hödl (Albstadt) und Hans<br />

Marquart (Hechingen) entstand <strong>der</strong> Plan,<br />

eine neue Broschüre für den Zollernalb-


NahVorsorgE bEst PracticE dEr zollErNalbkrEis | sEitE 6<br />

Der Zollernalbkreis<br />

„Unser Zollernalbkreis wächst als<br />

‚Goldener Süden‘ zu einem Ganzen zusammen.“<br />

Landrat Günther-Martin Pauli: „Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Zeit gemeinsam lösen“<br />

D<br />

ie Kraft <strong>der</strong> Zusammengehörigkeit<br />

löst die echten,<br />

überzeugenden Impulse für<br />

Erfolg und Zukunft einer<br />

Idee, eines Unternehmens - o<strong>der</strong> einer<br />

Gemeinschaft von Menschen und Märkten<br />

aus.<br />

Der Landkreis Zollernalb bringt alle guten<br />

Voraussetzungen für einen beson<strong>der</strong>s kraftvollen<br />

Impuls mit ein:<br />

Biografisch reich besetzte Facetten durch<br />

eine bewegte Geschichte, starke Industrie-<br />

Cluster mit hoher Innovationskraft, die an<br />

<strong>der</strong> Weltspitze einen Namen haben und<br />

Menschen, die aus ihrer regionalen Verbundenheit<br />

und kluger Weltsicht die Kraft zur<br />

Gestaltung von Märkten und Lebensqualität<br />

finden.<br />

Die hohe Lebensqualität unseres Landkreises<br />

ist ein charakteristischer Faktor<br />

und ein großer Standort-Vorteil, die wichtige<br />

Signale an Bürgerinnen und Bürger,<br />

an Unternehmen, an Facharbeitskräfte, an<br />

Gäste senden.<br />

Bildung und Weiterbildung, Arbeitsplätze<br />

und Innovationskraft, Familienfreundlichkeit,<br />

Kultur und Sport - aber auch medizinische<br />

Versorgung, tätige Netzwerke, gültige,<br />

aktive Zulieferpositionen - alles verschmilzt<br />

in diesem Begriff - alles addiert sich miteinan<strong>der</strong><br />

zum Erfolg. Mitte des vergangenen<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts wurde die Daseinsvorsorge in<br />

die Agenden <strong>der</strong> kommunalen Politik eingeschrieben.<br />

Die kommunale Selbstverwaltung<br />

verpflichtet zur verantwortungsvollen<br />

Entwicklung und Entfaltung innerhalb <strong>der</strong><br />

städtischen und dörflichen Gemeinden. Eine<br />

große Aufgabe, die nur mit <strong>der</strong> Kraft und<br />

dem Einsatz aller zu bewältigen ist. Wir dürfen<br />

erst zufrieden sein, wenn je<strong>der</strong> Bürger,<br />

jede Bürgerin unseres Landkreises an dieser<br />

Lebensqualität Teil haben kann.<br />

Darum rufe ich uns alle erneut zur Stärke<br />

<strong>der</strong> Gemeinsamkeit auf: Verstehen und gegenseitiges<br />

Verständnis gehören dazu. Neue<br />

Wege, Kreativität und Tatkraft sind Pflicht.<br />

Erkennen und Gestalten muss unser Ziel sein.<br />

Mir ist bewusst, wie unterschiedlich, ja kontrovers,<br />

manche Entwicklungen diskutiert<br />

werden. Der Blick in die eigene Gemeinde<br />

ist dabei wichtig - aber das dort Bewahrte<br />

soll und muss auch Nutzen bringen für den<br />

ganzen Kreis. Wir müssen die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Zeit gemeinsam lösen.<br />

Die Bürgerinnen und Bürger, die Unternehmen,<br />

die Bildungseinrichtungen gestalten<br />

mit ihren Haltungen und Erwartungen<br />

demokratisch die Kräftefel<strong>der</strong>. Diese Ausgangsposition<br />

wird Zinsen bringen - für die<br />

Menschen, für den Zollernalbkreis.<br />

In diesem Standort-<strong>Magazin</strong> wird ein Landkreis<br />

geschil<strong>der</strong>t, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Natur und<br />

von seiner Entwicklung reich beschenkt ist<br />

an Höhepunkten <strong>der</strong> Geschichte, <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>,<br />

<strong>der</strong> kulturellen Entwicklung: unser<br />

„Goldener Süden“. Wir, die wir hier als Bürger,<br />

Unternehmer, Ausbil<strong>der</strong>, Kulturschaffende,<br />

Wissenschaftler leben - wir haben<br />

hier die Schürfrechte. Lassen Sie uns diese<br />

Schätze gut verzinst in unser Leben einbringen.<br />

Tag für Tag.<br />

Herzliche Grüße,<br />

Ihr Günther-Martin Pauli MdL<br />

Landrat des Zollernalbkreises<br />

kreis aufzulegen. Um diese Broschüre<br />

aktuell zu gestalten, wählten wir den<br />

Arbeitstitel: „Standort-<strong>Magazin</strong>“, das war<br />

für die Gestaltung und die Texte eine<br />

verbindliche Vorgabe, weil ein <strong>Magazin</strong><br />

an<strong>der</strong>e Merkmale als eine Broschüre hat.<br />

Die Aufgaben waren schnell verteilt - je<strong>der</strong><br />

trug die wichtigsten, wirtschaftlichen<br />

Daten, die aufregendsten Innovationen,<br />

Günther- Martin Pauli<br />

Jahrgang 1965, verheiratet, 3 Kin<strong>der</strong><br />

1985: Abitur am Leibniz-Gymnasium in<br />

Rottweil<br />

1985/86: Wehrdienst in Münsingen<br />

1986 - 1992: Studium <strong>der</strong><br />

Rechtswissenschaften an <strong>der</strong> Universität<br />

Tübingen<br />

1989 - 1990: Wissenschaftliche Hilfskraft<br />

am Lehrstuhl von Prof. Dr. Roman Schnur<br />

1992: Erstes Juristisches Staatsexamen<br />

1992 - 1995: Rechtsreferendar im<br />

Landgerichtsbezirk Hechingen<br />

1995: Zweites Juristisches Staatsexamen<br />

1995 - 1996: Redaktionsvolontär beim<br />

Zollern-Alb-Kurier (Südwest-Presse)<br />

1996 - 1997: Persönlicher Referent und<br />

Rechtsanwalt bei Prof. Dr. Wolfgang<br />

Freiherr v. Stetten, MdB in Künzelsau<br />

1997: Wahl zum Bürgermeister <strong>der</strong><br />

Stadt Geislingen, Stv. Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Abwasserzweckverbands<br />

Balingen; bis 2007 Verwaltungsrat<br />

Wasserversorgungsgruppen Kleiner<br />

Heuberg und Hohenzollern<br />

1998 - 2000: Dozent an <strong>der</strong> Staatlichen<br />

Verwaltungsschule in Haigerloch<br />

März 2001: 1. Wahl in den Landtag von<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Mitglied im Ständigen Ausschuss,<br />

Wahlprüfungsausschuss, Gremium nach<br />

Art. 10 GG, Stv. Vorsitzen<strong>der</strong> des FlowTex<br />

Untersuchungsausschusses<br />

Seit 2003: SWR Rundfunkrat<br />

Dezember 2004: Wie<strong>der</strong>wahl als<br />

Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Geislingen<br />

Seit 2005: Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />

Medienpolitik <strong>der</strong> CDU Landtagsfraktion<br />

und Medienpolitischer Sprecher<br />

Mitglied des Aufsichtsrats <strong>der</strong> MFG<br />

Medien- und Filmgesellschaft <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> mbH<br />

2006: Wie<strong>der</strong>wahl als Landtagsabgeordneter<br />

des Wahlkreises 63, Mitglied im<br />

Ständigen Ausschuss, Ausschuss für<br />

Wissenschaft, Forschung und Kunst,<br />

Wahlprüfungsausschuss, Gremium nach<br />

Art. 10 GG<br />

Ab Oktober 2007: Landrat des<br />

Zollernalbkreises, Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Verwaltungsrats <strong>der</strong> Sparkasse Zollernalb,<br />

Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zollernalb<br />

Klinikum gGmbH<br />

Der Zollernalbkreis<br />

die stärksten kulturellen und touristischen<br />

Höhepunkte zusammen und übergab<br />

sie dem Redaktionsteam, das unter<br />

<strong>der</strong> Führung des Landrats und meiner<br />

Abteilung arbeitete und aus den Inhalten<br />

ein sehr stimmiges Redaktionskonzept<br />

erstellte. Wichtig war uns die Freiheit<br />

<strong>der</strong> Inhalte - kein Korsett - son<strong>der</strong>n eine<br />

Zusammenstellung mit rotem Faden als<br />

Führung. So konnte jede Stadt sich frei<br />

„Ressourcen erkennen,<br />

sichten, bündeln, nutzen“<br />

Silke Schwenk, Geschäftsführerin <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ungsgesellschaft für den Zollernalbkreis<br />

D<br />

as „Unternehmen Landkreis<br />

Zollernalb“ hat eine hohe<br />

Fülle bester Produkte zu<br />

bieten: Vier Cluster, die mit<br />

ihren Produkten in den Bereichen Medizin-<br />

und Wägetechnik, Maschinenbau<br />

und Textiltechnik Geschichte schrieben<br />

und schreiben. Dazu einen wohl ausgewogenen<br />

Mix von Handel und Gewerbe,<br />

eine ausgeprägte, ertragreiche Zuliefererstruktur<br />

und einen hohen Bildungsund<br />

Ausbildungsstand.<br />

Die Infrastruktur - in manchen Bereichen<br />

noch mit Potentialen ausgestattet - ist durch<br />

die bedeutenden Unternehmen in vielen<br />

Zentren den großen Aufgaben hervorragend<br />

adaptiert. Die Verbindungen zu Bodensee,<br />

Schweiz, wichtigen Flughäfen und <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />

sind <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung ‚Zeit ist<br />

Geld‘ angepasst. Die Städte und die Gemeinden<br />

sind ein großer multikultureller Marktplatz<br />

- von wun<strong>der</strong>baren Innenstädten, die<br />

zum Bummeln einladen, bis zu Factory-<br />

Outlets, wird alles geboten.<br />

Hinzu kommt <strong>der</strong> regionale Aspekt, welcher<br />

den Menschen wichtiger ist denn je.<br />

So übernimmt <strong>der</strong> touristische Bereich<br />

landesweit auf wichtigen Fel<strong>der</strong>n eine überzeugende<br />

Vorbildfunktion. Brauchtum und<br />

ländliche Gepflogenheiten werden liebevoll<br />

unterstützt.<br />

Wir haben in unserem Landkreis längst erkannt<br />

und danach gehandelt: Es sind nicht<br />

allein die harten Faktoren Umsatz, Rentabilität,<br />

Cash Flow, son<strong>der</strong>n auch die weichen<br />

Faktoren, die letztlich die Lebensqualität<br />

ausmachen: Natur, Gesundheit, Kultur und<br />

Bildung, Vertrauen und Menschlichkeit.<br />

Das alles formt den Zollernalbkreis, macht<br />

ihn erfolgreich und seine Produkte erstrebenswert.<br />

Ein herzliches Willkommen allen<br />

Unternehmen und allen Gästen.<br />

Silke Schwenk<br />

Silke Schwenk<br />

Jahrgang 1977<br />

Bis 1997: Abitur am<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sgymnasium Albstadt<br />

1997-1998: Praktika in<br />

Hotels im Ausland<br />

1998-2001: Studium <strong>der</strong><br />

Betriebswirtschaftslehre an <strong>der</strong><br />

Berufsakademie Ravensburg<br />

mit Vertiefung Tourismus und<br />

Hotelmanagement<br />

2001-2002: Assistentin <strong>der</strong><br />

Geschäftsleitung <strong>der</strong> Hanns-<br />

Seidel Stiftung in Kloster Banz in<br />

Oberfranken und Wildbad Kreuth am<br />

Tegernsee<br />

2002-2005: Junior Consultant bei <strong>der</strong><br />

Firma Rauser Towers Perrin GmbH in<br />

Reutlingen<br />

2005-2007: Veranstaltungsleitung<br />

bei <strong>der</strong> Firma ALB-GOLD in<br />

Trochtelfingen<br />

Seit 2008: Geschäftsführerin <strong>der</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ungsgesellschaft für<br />

den Zollernalbkreis mbH<br />

entfalten - und alles addierte sich zu<br />

einem Ganzen.<br />

Hinzu kamen Statements <strong>der</strong> Bürgermeister<br />

unserer Gemeinden und eine Sammlung<br />

von Bewertungen berühmter<br />

Landsleute, die hier im Kreis geboren<br />

worden waren o<strong>der</strong> zumindest wichtige<br />

Jahre hier verbracht hatten.<br />

Natürlich haben wir mit unserem Landkreis<br />

das große Los gezogen: von <strong>der</strong><br />

Der Zollernalbkreis<br />

Siegbert<br />

Alber<br />

EU-Generalanwalt und EU-<br />

Vizeparlamentspräsident a.D.:<br />

„Der Zollernalbkreis ist ein vorgezogenes<br />

Europa. Preußisch-hohenzollerische<br />

und württembergische Gebiete sind in<br />

Eintracht vereint, evangelische und katholische Bevölkerung<br />

lebt harmonisch zusammen, Kultur und Landschaft summieren<br />

sich in einer großartigen Addition. Negativ ist nur,<br />

wenn man dort nicht wohnt. Ein kleiner Trost ist es aber,<br />

diesen von <strong>der</strong> Burg Hohenzollern gekrönten Landkreis<br />

wenigstens zu erwan<strong>der</strong>n.“<br />

Hans-Martin<br />

Haller<br />

Landtagsabgeordneter für die SPD<br />

des Landkreises Zollernalb:<br />

„Als Abgeordneter, Oberstudienrat,<br />

Politologe, Historiker und Bäcker<br />

wünsche ich meinem Zollernalbkreis<br />

recht große Brötchen.“<br />

Dr. Andrea<br />

Metzger<br />

Tierärztin, Gastronomin,<br />

Händlerin mit Schafprodukten:<br />

„Wir haben zwar keine Angst vor großen Tieren,<br />

aber <strong>der</strong> Zollernalbkreis mit seiner einzigartigen<br />

Vielzahl von Naturschutzgebieten, Flora, Fauna,<br />

Habitat- und Vogelschutzgebieten tut gut daran, sich<br />

mit kleineren Tieren zufrieden zu geben. Dies haben<br />

die Menschen seit jeher hier gewußt, litten darunter,<br />

aber die Not machte sie auch erfin<strong>der</strong>isch. So entstand ein UnternehmerInnengeist,<br />

<strong>der</strong> sich im gesamten Süden hervorhebt, geprägt durch Fleiss, Genügsamkeit und<br />

Durchhaltevermögen. Diese Mischung von Ökologie und Ökonomie wird uns auch für<br />

die Zukunft stark machen, wenn wir mit unseren natürlichen Ressourcen schonend<br />

umgehen, unnötigen Flächenverbrauch stoppen und die Schönheiten dieses Gebietes<br />

nicht überbauen, son<strong>der</strong>n Menschen zum Verweilen und Erholen einladen. Ein bisschen<br />

„Savoir vivre“ und „Neue Wege“, wie das fliegende Schaf des Landgutes Untere Mühle<br />

mit einem dynamischen Sprung und viel Mut.“<br />

Dr. Klaus<br />

Kinkel<br />

Bundesaußenminister a.D.:<br />

„Die Zollernalb - landschaftlich<br />

einmalige Kulturlandschaft, wirtschaftlich<br />

gesund, mittelständisch<br />

geprägt, mit einem fleißigen, strebsamen,<br />

innovativen, aufgeschlossenen,<br />

bescheiden gebliebenen Menschenschlag, <strong>der</strong> den etwas<br />

herben, liebenswerten Alb - Dialekt pflegt - das ist meine<br />

Heimat. Ich bin stets stolz auf sie und bange nicht um die<br />

Zukunft meines Heimatlandkreises. Meine Zeit als Assessor<br />

am Landratsamt Balingen bleibt für mich unvergessen.“<br />

Harald<br />

Rissel<br />

Sprecher <strong>der</strong> Edeka<br />

Geschäftsführung, Offenburg:<br />

„Wir lieben Lebensmittel und<br />

unseren Zollernalbkreis.“<br />

Dr. Dietmar<br />

Foth<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> Richter am Oberlandesgericht<br />

Stuttgart, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> FDP-Kreistagsfraktion:<br />

„Der Landkreis Zollernalb ist lebens-<br />

und liebenswert: wun<strong>der</strong>bare<br />

Landschaft und Natur, großes Sport- und Kulturangebot,<br />

vielfältige Arbeitsplätze und Ausbildungsangebote. Hier ist<br />

die Welt noch in Ordnung.<br />

Wir leben in zentraler Lage: im schönsten Teil <strong>der</strong><br />

Schwäbischen Alb, nahe Stuttgart, nahe zum Bodensee.“<br />

Heinrich<br />

Haasis<br />

Präsident Deutscher Sparkassen-<br />

und Giroverband:<br />

„Als früherer Landrat und<br />

Abgeordneter fühle ich mich dem<br />

Landkreis mit seinen tüchtigen<br />

Menschen, kraftvollen Unternehmen und seiner herrlichen<br />

Natur eng verbunden. Dies ist und bleibt meine Heimat.“<br />

Hubert<br />

Wicker<br />

Wolfgang<br />

Ketterer<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Imnauer<br />

Fürstenquellen, Haigerloch:<br />

„Bei uns im Zollernalbkreis hat die<br />

Natur ihren ersten und ganz festen<br />

Wohnsitz.“<br />

Der ZollernalbkreiS iSt für unS ...<br />

Staatssekretär im<br />

Staatsministerium Stuttgart:<br />

„Das Erfolgsrezept des<br />

Zollernalbkreises sind gut<br />

qualifizierte, fleißige Menschen und<br />

innovative, pfiffige Unternehmen. Mit dieser Kombination<br />

ist er gut gerüstet für den globalen Wettbewerb und<br />

dadurch Vorbild für an<strong>der</strong>e.“<br />

Dr. Marina<br />

Sauer<br />

Leiterin <strong>der</strong> Galerie Albstadt:<br />

„Albstadt - eine Perle für<br />

Kunstinteressierte: In sieben<br />

Museen spannt sich <strong>der</strong> Bogen von<br />

<strong>der</strong> Städtischen Galerie mit <strong>der</strong><br />

weltgrößten grafischen Sammlung<br />

von Otto Dix und vielen spannenden Son<strong>der</strong>ausstellungen<br />

bis hin zum Maschenmuseum, das mit Exponaten wie <strong>der</strong><br />

„Stehbrunzhose“ die industrielle Geschichte <strong>der</strong> Region<br />

dokumentiert. Verstricken Sie sich in die künstlerische<br />

Vielfalt Albstadts und entdecken Sie Unerwartetes.“<br />

„Der Landkreis Zoll ernalb ist für uns ...“<br />

„Der Landkreis Zoll ernalb ist für uns ...“<br />

Burg Hohenzollern bis zur ersten textilen<br />

Brücke, von Global Playern wie Holcim<br />

und Weckenmann bis zu hohen kulturellen<br />

Ehren, von Innovationen unserer<br />

Hochschule bis zu einem beson<strong>der</strong>en<br />

Angebot an Kliniken - dieser Landkreis<br />

trägt seinen neuen Namen zu Recht: <strong>der</strong><br />

Goldene Süden. Unsere Aufgabe wird nun<br />

sein, unsere Bürgerinnen und Bürger mit<br />

Stolz zu erfüllen - und sie zu den besten<br />

Botschaftern unseres schönen Landkreises<br />

zu machen.<br />

Das Standort-<strong>Magazin</strong> ist dabei von großem<br />

Nutzen: es konzentriert alle Leistungen<br />

auf 116 Seiten. Schwergewichtig vom Inhalt<br />

- aber leicht in <strong>der</strong> Handhabung und perfekt<br />

als Instrument <strong>der</strong> Überzeugung:<br />

auf Messen sowie bei Industriegesprächen<br />

und Veranstaltungen.“<br />

| Seite<br />

Landratsamt Zollernalbkreis<br />

und <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ungsgesellschaft<br />

für den Zollernalbkreis mbH<br />

Hirschbergstr. 29 · 72336 Balingen<br />

www.zollernalbkreis.de<br />

www.zollernalb.com


NahVorsorgE bEst PracticE coNzElMaNN | sEitE 1<br />

„Gemeinde kommt<br />

von gemeinsam“<br />

Markus Conzelmann über die Aufgaben in <strong>der</strong> Gemeinde von<br />

Unternehmen im Allgemeinen und von Druckereien im Speziellen.<br />

Eine Gemeinde kann als<br />

Gemeinschaft nur bestehen,<br />

wenn je<strong>der</strong> dazu beiträgt und<br />

das Seine tut, um die Gemeinde<br />

zu för<strong>der</strong>n“, sagt Markus Conzelmann.<br />

Er muss es wissen, denn als bedeuten<strong>der</strong><br />

Industriebetrieb und Arbeitgeber<br />

in Albstadt sieht er neben wirtschaft-<br />

lichen Faktoren natürlich auch soziale<br />

Komponenten, die zur Lebensqualität beitragen.<br />

„Und da geht es eben nicht nur um<br />

Arbeitsklima und Betriebsausflug - da<br />

geht es um das Eingeben in das gemeindliche<br />

Leben, um die Teilnahme am<br />

Vereinsleben. Beides wird von uns gerne<br />

gesehen und geför<strong>der</strong>t.“<br />

Dhana Konzelmann im Job ... ... und im Handball-Dress<br />

„Können Sie uns ein paar Beispiele für<br />

das Engagement Ihrer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter geben?“, fragen wir.<br />

„Aber gerne - da ist Steffen Brausam - er<br />

schneidet das Papier zu - und ist Fußball-<br />

Jugendtrainer.<br />

Dhana Konzelmann - sie ist Azubi<br />

Mediengestaltung - und Jugendtrainerin<br />

im Handball. O<strong>der</strong> Bernd Bitzer - unser<br />

Steffen Brausam an <strong>der</strong> Schneidmaschine... ... und beim Fußball<br />

Betriebsleiter - er ist im Ausschuss <strong>der</strong><br />

Musikkapelle - und spielt so ziemlich<br />

jedes Instrument. Und Steffen Bendrin -<br />

er ist Ortschaftsrat in einer Teilgemeinde<br />

von Albstadt, dann ist er im Ausschuss<br />

des Fußballvereins und trainiert die<br />

Jugend im Fußball. Und da ist Dietmar<br />

Herrmann, bei uns als Mediengestalter<br />

- im Vereinssport als Jugendleiter im<br />

Handball.“<br />

„Das ist viel Engagement -<br />

und Sie selbst?“<br />

„Mein Engagement ist eher auf <strong>der</strong><br />

Unternehmerseite zu finden - ich unterstütze<br />

viele Vereine mit Drucksachen<br />

o<strong>der</strong> Papierspenden: Kin<strong>der</strong>gärten zum<br />

Beispiel, die Feuerwehr, das Deutsche Rote<br />

Kreuz, natürlich die Schulen - und den<br />

Club Handicap, den wir immer mit dem<br />

Druck eines Programmheftes unterstützen.“<br />

Markus Conzelmann<br />

„Zahlt sich dieses Engagement aus?“<br />

„In Geld - nein. Aber im Gemeindeleben,<br />

im Gefühl, Verantwortung für das<br />

Funktionieren einer Gemeinde mit zu übernehmen<br />

- allemal. Und meine Mannschaft<br />

- man merkt das an <strong>der</strong> Qualität bei <strong>der</strong><br />

Übernahme von Verantwortung: <strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />

die setzt sich voll ein. Wissen Sie - es gibt<br />

den Satz: För<strong>der</strong>n statt For<strong>der</strong>n. Das sollte<br />

man nicht nur in Managerseminaren<br />

schulen - das sollte je<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Gemeinde<br />

tun. Die Gemeinde för<strong>der</strong>n - statt nur von<br />

ihr zu for<strong>der</strong>n.“<br />

Richard Conzelmann<br />

Grafik + Druck E.K.<br />

Emil-Mayer-Straße 3<br />

72461 Albstadt-Tailfingen<br />

Tel.: 074 32 / 980 28 - 0<br />

Fax: 07432 / 980 28 - 52<br />

www.rcdruck.de<br />

info@rcdruck.de


NahVorsorgE bEst PracticE <strong>Nahvorsorge</strong> –<br />

JEtzt buchEN, JEtzt bEstEllEN! | sEitE 3<br />

Märkte<br />

Menschen<br />

Marken<br />

Medien<br />

Ausschöpfen statt Liegenlassen:<br />

In je<strong>der</strong> Gemeinde, in<br />

jedem Ort, in jedem Stadtviertel<br />

liegen Profilierungs-<br />

und damit Ertrags-Potentiale. Sie funktionieren<br />

vor allem im Gesamtkonzert<br />

aller Möglichkeiten und Teilnehmer.<br />

Wir rücken mit unserer Arbeit diese<br />

Ertragspotentiale ins Blickfeld von<br />

<strong>Wirtschaft</strong>, Handel und Tourismus.<br />

Auszug aus unseren Arbeitsbereichen:<br />

Aufbau und Begleitung örtlicher<br />

Communities: Kommune, Handels- und<br />

Gewerbeverein, Bürgerinnen und Bürger<br />

Aufbau und Umsetzung wichtiger<br />

Wertschöpfungsbausteine des Handels<br />

(im Lebensmittelbereich ausschließlich<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Okle GmbH<br />

Großhandelszentrale)<br />

Kundenwertanalysen<br />

im Beziehungsmarketing<br />

Aufbau von Kundenbindungs-,<br />

Kundentreue- und Kundenloyalitäts-<br />

Programmen<br />

Kundenfindung- und Kundenbindung<br />

im Handel<br />

Rating-Check und -Unterstützung (in<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Okle GmbH<br />

Großhandelszentrale)<br />

Von „A“ wie Analyse bis „Z“ wie Zukunftsgemeinde.<br />

Wir kombinieren in Workshops die Analyseergebnisse<br />

mit den Zielpunkten möglicher Visionen und begleiten die<br />

Umsetzung in Haltung und Kommunikation.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.<br />

Reimut Vogel · Menschen, Marken, Märkte, Medien<br />

Ameisenbergstraße 32 · 70188 Stuttgart<br />

Tel.: 0711/13497361 · Mobil: 0171/7101844<br />

„Was einen Ort<br />

am Leben hält“<br />

Wir helfen Ihnen und Ihrer Gemeinde beim<br />

erkennen und Heben von Wertschöpfungs-<br />

Potentialen und übersetzen die Potentiale in ein<br />

einkommensaktives Standort-Marketing.<br />

„Begeisterung“ Erfolgreich Lebensmittel<br />

verkaufen (ausschließlich in<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Okle GmbH<br />

Großhandelszentrale)<br />

Der Markt als Bühne (ausschließlich in<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Okle GmbH<br />

Großhandelszentrale)<br />

Potential-Workshops: Wo und wie können<br />

wir bessere Erträge verbuchen?<br />

Standort-Analysen<br />

Zur Person:<br />

Ausbildung als Rundfunk-<br />

und Fernsehjournalist<br />

Geschäftsführer<br />

internationaler Marketingagenturen<br />

Gesellschafter und<br />

Geschäftsführer Unternehmensberatung<br />

Trainer und Coach für<br />

Verkauf und Nachfolgeregelung<br />

Dozent an Fachhochschulen<br />

und Bildungseinrichtungen<br />

Marketing- und PR-Berater<br />

<strong>der</strong> Okle GmbH Großhandelszentrale<br />

Delegierter <strong>der</strong> Demeter e.V.<br />

Chefredakteur <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

Ich bin interessiert:<br />

Name<br />

Adresse<br />

An einem unverbindlichen Beratungsgespräch<br />

An einer Zusammenarbeit<br />

Bitte senden Sie mir Infos zu<br />

eine Pflichtaufgabe für<br />

die Kommunen im<br />

ländlichen Raum<br />

Kleine Gemeinden und Ortsteile haben in<br />

den letzten Jahren massiv Einrichtungen <strong>der</strong><br />

Grundversorgung, wie z. B. Lebensmittelladen,<br />

Post, Bank, Gemeindeverwaltung, verloren. Der<br />

hohe Einzelhandelsbesatz in den zentralen Orten<br />

hat Kaufkraft abgezogen, so dass die wirtschaftliche<br />

Tragfähigkeit nicht mehr gegeben war.<br />

Mit je<strong>der</strong> Schließung eines Dorfladens geht auch<br />

ein Stück Zusammenhalt in <strong>der</strong> Ortsgemeinschaft<br />

verloren. Gleichzeitig steigt die Bereitschaft <strong>der</strong><br />

Bürger abzuwan<strong>der</strong>n. Die Zeit ist überreif dieser<br />

Entwicklung entgegen zu steuern, zumal es<br />

in Einzelfällen bereits ansprechende Lösungen<br />

gibt. Die Maßnahmen sind dabei den jeweiligen<br />

örtlichen Gegebenheiten anzupassen.<br />

Patentrezepte greifen nicht. Allerdings gehört zu<br />

jedem Maßnahmenbündel die Installierung einer<br />

Breitbandinfrastruktur, um mo<strong>der</strong>nen Standards<br />

<strong>der</strong> Informations- und Kommunikationstechnik<br />

entsprechen zu können. Die Anbindung an eine<br />

Datenautobahn muss überall gelingen.<br />

Bürgermeister und Kommunalpolitiker, die um<br />

ihre <strong>Nahvorsorge</strong> kämpfen, können aber noch<br />

mehr erreichen: Sie alle müssen die Ziele des<br />

baden-württembergischen Einzelhandelserlasses<br />

aufgreifen und sich in den regionalen Parlamenten,<br />

wie Kreistagen und Regionalverban<br />

dsversammlung, Gehör verschaffen. Denn <strong>der</strong><br />

Erlass wünscht, dass die Verantwortlichen in<br />

den Kommunen die Grundversorgung in den<br />

Gemeinden und Ortsteilen sichern, die Ortskerne<br />

in ihrer Versorgungsbedeutung stärken und die<br />

mittelständische <strong>Wirtschaft</strong>sstruktur, also auch<br />

den Fachhandel, Lebensmittelhandwerk und<br />

Dienstleister, för<strong>der</strong>n.<br />

Mehr als bisher sollte die Thematik <strong>Nahvorsorge</strong><br />

durch eine gutnachbarschaftliche Zusammenarbeit<br />

bestimmt sein. Bei einem Mehr an<br />

Gemeinsamkeiten <strong>der</strong> Kommunen können alle<br />

gewinnen. Klare, im Sinne <strong>der</strong> <strong>Nahvorsorge</strong> formulierte<br />

Ziele können für die örtliche <strong>Wirtschaft</strong><br />

Planungs- und Investitionssicherheit schaffen<br />

und auch die Bereitschaft för<strong>der</strong>n, sich als<br />

Nahversorger zu engagieren – z. B. durch einen<br />

erneuerten Dorfladen, aber auch durch eine<br />

Intensivierung des ambulanten Handels in Form<br />

eines mobilen Verkaufsladens. Im Übrigen gilt<br />

immer noch <strong>der</strong> Satz: „Geht es den Kommunen<br />

gut, geht es auch <strong>der</strong> Region gut.“<br />

Regionale <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>er wünschen sich die<br />

gut aufgestellte Region, die mit ihrer Infrastruktur<br />

werben kann. Bietet sie doch die besten Chancen,<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ung erfolgreich gestalten zu<br />

können.<br />

Bertram Paganini<br />

Geschäftsführer<br />

Leiter Geschäftsfeld Starthilfe und Unternehmensför<strong>der</strong>ung<br />

IHK Hochrhein-Bodensee<br />

Konstanz/Schopfheim<br />

Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee<br />

Bertram Paganini<br />

Geschäftsführer<br />

Leiter Geschäftsfeld Starthilfe<br />

und Unternehmensför<strong>der</strong>ung<br />

IHK Hochrhein-Bodensee<br />

Konstanz/Schopfheim<br />

Die IHK Hochrhein-Bodensee ist 1973 im Rahmen <strong>der</strong> baden-württembergischen<br />

Verwaltungsreform aus den beiden Kammern Konstanz und Hochrhein entstanden.<br />

Ihr Bezirk umfasst die Landkreise Konstanz, Waldshut und Lörrach. Heute betreut sie<br />

mit ihrem Sitz in Konstanz und <strong>der</strong> Hauptgeschäftsstelle in Schopfheim über 33.000<br />

Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen. Eine <strong>der</strong><br />

wichtigsten Aufgaben ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den<br />

Nachbarlän<strong>der</strong>n Schweiz, Frankreich, Liechtenstein und Österreich.<br />

Als „Selbstverwaltung <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ übernimmt die IHK eine Vielzahl staatlicher<br />

Aufgaben. Mehr als 2.000 Ehrenamtliche aus <strong>Wirtschaft</strong> und Bildungseinrichtungen<br />

helfen den 69 fest angestellten Mitarbeitern dabei.


NahVorsorgE bEst PracticE bEratuNg uNd bEglEituNg | sEitE<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

Märkte<br />

Menschen<br />

Marken<br />

Medien<br />

Nah sorge<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

Rezepte zur Wertsteigerung und<br />

Wertschöpfung in Quartier,<br />

Gemeinde und Kommune<br />

Unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft von Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch<br />

Der Weg zum Glück ist die Initiative:<br />

Für Beratung und Begleitung: 1 x klicken!<br />

För<strong>der</strong>ung regionaler <strong>Wirtschaft</strong>skreisläufe, Lebensqualität<br />

durch Nähe, „Lebensmittelpunkt im Ort“<br />

www.spes-zukunftsmodelle.de<br />

www.dorv.de<br />

www.spes.co.at<br />

www.fafo-bw.de<br />

www.plenum-bodensee.de<br />

www.plenum-ravensburg.de<br />

www.bodenseekonferenz.org<br />

Senioren<br />

www.zeitbank.at<br />

Sportvereine<br />

www.wlsb.de<br />

Vorhang auf im Ort<br />

www.afk-promotion.de<br />

Pressearbeit und Standortmarketing für Gemeinden<br />

www.pr-presseverlag.de<br />

Trends<br />

www.opaschowski.de<br />

www.z-punkt.de<br />

www.zukunftsinstitut.de<br />

Alle Zahlen über <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

www.statistik-bw.de<br />

www.stala-bw.de<br />

Finanzen<br />

www.sv-bw.de<br />

www.finanzministerium.baden-wuerttemberg.de/<br />

de/Kontakt/110378.html<br />

Begleitung, Wissen, Informationen<br />

www.mlr.bwl.de<br />

Ernährung- und Umweltwissen<br />

www.umweltakademie.baden-wuerttemberg.de<br />

Alles über För<strong>der</strong>mittel<br />

www.pnoconsultants.com<br />

Erfolg für den Einzelhandel<br />

www.okle.de<br />

www.nahversorgertag.com<br />

www.nahversorgung.org<br />

www.dorfladen-netzwerk.de<br />

www.ehv-baden-wuerttemberg.de<br />

Rund ums Regiogeld<br />

www.regiogeld.de<br />

www.die-ortenauer.de/regiogeld.html<br />

www.chiemgauer.info<br />

Schöner Wohnen<br />

www.genotec.de<br />

Best Practice im Zollernalbkreis<br />

www.zollernalbkreis.de<br />

Kluge Infos zu Handel und Gründung<br />

Nahverkehr<br />

www.nvbw.de<br />

www.3-loewen-takt.de<br />

www.konstanz.ihk.de<br />

Beratung <strong>der</strong><br />

Mitgliedsgemeiden<br />

www.gemeindetag-bw.de

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