Baden-Württemberg Magazin Nahvorsorge - Perlen der Wirtschaft
Baden-Württemberg Magazin Nahvorsorge - Perlen der Wirtschaft
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Nah sorge<br />
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Märkte<br />
Menschen<br />
Marken<br />
Medien<br />
Rezepte zur Wertsteigerung und<br />
Wertschöpfung in Quartier,<br />
Gemeinde und Kommune<br />
Unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft von Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch
Das Journal für <strong>Württemberg</strong>. NEU und für alle!<br />
Die Top-Themen des Tages von Stuttgart bis ins Allgäu, von <strong>der</strong> Alb bis zum Bodensee.<br />
via satellit<br />
18 h I 20 h I 22 h I 24 h i<br />
mit:<br />
Regina Rossmann Romy schiemann<br />
Daniel Räuchle<br />
TäGLich ab 18 Uhr WWW.rEGiO-TV.DE<br />
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l i c h<br />
stuttgart ) Böblingen ) ludwigsburg ) esslingen ) Rems-murr ) göppingen ) sigmaringen ) Waiblingen<br />
20h I 22h I 24h via Kabel<br />
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neu<br />
Auf SAtellit.<br />
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l i c h<br />
Reimut Vogel · Chefredakteur<br />
Impressum<br />
Verlag und Herausgeber:<br />
PR Presseverlag Süd GmbH,<br />
Bahnhofstraße 7, 71034 Böblingen<br />
Fon: 07031/685 98-0, Fax: 07031/685 98-30,<br />
info@pr-presseverlag.de<br />
www.pr-presseverlag.de<br />
Geschäftsführung, Verlagsleitung:<br />
Peter Bissinger<br />
Chefredakteur/Redaktion:<br />
Reimut Vogel<br />
Autoren: Reimut Vogel, Friedlinde Gurr-<br />
Hirsch, Claus Peter Hutter, Dr. Klaus Vogt,<br />
Martin Ratering, Torsten von Appen, Wolfgang<br />
Wolf<br />
Art Direction/Grafik: Sascha Stoll,<br />
Bildredaktion: Sascha Stoll, Reimut Vogel<br />
Bildquellen: fotolia.de, Statistisches Landesamt,<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ung Stuttgart,<br />
Zollernalbkreis, Sparkasse, WLSB, LVI, Okle,<br />
Prof. Horst Opaschowski, Genotec, NVBW,<br />
EnBW, TeMa, afk Promotion, Druckerei<br />
Conzelmann<br />
Alle Verlags- und Nutzungsrechte liegen<br />
beim Verlag. Nachdruck redaktioneller Beiträge<br />
nur mit Genehmigung des Verlages.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr. Für unverlangte<br />
Einsendungen übernimmt <strong>der</strong> Verlag<br />
keine Haftung. Gültige Anzeigenpreisliste<br />
vom 01.01.2009<br />
Druck: Druckerei Conzelmann,<br />
Albstadt · www.rcdruck.de<br />
Schutzgebühr 3,80 1<br />
Editorial<br />
Nahversorger x Daseinsvorsorge = NahVORsorge<br />
Was einen Ort am Leben hält<br />
Dieses Arbeitsheft bietet etwas völlig Neues für die Planung und die Gestaltung<br />
einer Gemeinde. Es gibt Ihnen Institutionen und Organisationen<br />
an Hand, mit denen Sie gemeinsam in Workshops (teilweise gratis) die<br />
Substanz Ihrer Gemeinde erarbeiten und erkennen werden.<br />
Es stellt diesen Erkenntnissen die Lebensziele <strong>der</strong> Menschen gegenüber. Diese Lebensziele<br />
setzen sich in großen Trends als Auswirkungen auf beruflichen Fel<strong>der</strong>n gegenüber.<br />
Die Lebensziele <strong>der</strong> Menschen, die daraus erwachsenden Trends und Megatrends haben wir<br />
Prof. Dr. Horst Opaschowski (“Mr. Zukunft / dpa”) in diesen Kontext eingerückt, <strong>der</strong> seit<br />
einem Vierteljahrhun<strong>der</strong>t die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland erforscht. Sein<br />
Buch “Deutschland 2030 – wie wir in Zukunft leben”<br />
endet auf Seite 735 mit dem Satz:<br />
„Die Gesellschaft braucht Visionen, die Politik<br />
auch. Ohne Visionen kann es keine langfristigen<br />
Konzepte geben, die das Vertrauen <strong>der</strong> Bürger in<br />
die Zukunftsfähigkeit <strong>der</strong> Gesellschaft rechtfertigen.<br />
Visionen sind keine Illusionen. Illusionen<br />
kann man zerstören. Visonen nicht.“<br />
Die Aufgabe also besteht darin, die Stärken <strong>der</strong><br />
Gemeinde in ihrer Querschnittsfunktion zu erfassen,<br />
sie zu kartieren und dann den Megatrends<br />
gegenüber zu stellen. Die Bilanz ergibt die mögliche<br />
Richtung: Welchem Ziel sollen wir den Ort<br />
entgegen steuern? Hören wir Torsten von Appen.<br />
„Die Frage ist so wichtig, das ein eigener<br />
Studiengang entwickelt wurde.“<br />
„Im Rahmen eines Europaprojektes MANDIE<br />
„Managing District Centres in Northwest Europe“<br />
begann die <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />
Stuttgart vor zwei Jahren mit dem<br />
Aufbau eines Stadtteilmanagements. Gemeinsam<br />
mit <strong>der</strong> Kommunalentwicklung LBBW Immobilien<br />
und <strong>der</strong> Fachhochschule Ludwigsburg wurde beginnend<br />
im November 2009 für das Grundstudium des<br />
Bachelor Studiengangs „gehobener Verwaltungsdienst“<br />
Dieses <strong>Magazin</strong> ist <strong>der</strong> legitime Nachfolger<br />
unseres „1. Nahversorgertages“<br />
am 24. Juni 2008 in Radolfzell<br />
ein Proseminar, das die Grundlagen vermittelt, und in einem Fachprojekt, das <strong>der</strong> fachlichen<br />
Vertiefung dient, für das Stadtteilmanagement entwickelt.<br />
Das Ziel <strong>der</strong> zweijährigen Projektphase ist es, den Studenten praxisrelevantes Wissen aus<br />
dem Stadtteilmanagement zu vermitteln, sowie theoretischen Lehrstoff zu entwickeln, damit<br />
auch zukünftig eine Nahversorgung in Stadtbezirken o<strong>der</strong> Stadtteilen garantiert ist.“<br />
Torsten von Appen, Landeshauptstadt Stuttgart<br />
Stabsabteilung <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ung<br />
Stadtteilmanager · Tel.: 0711/216-3790<br />
torsten.von.appen@stuttgart.de
NahVorsorgE WissEN iNhalt | sEitE<br />
NahVORsorge: WISSEN<br />
Die Zukunft im ländlichen<br />
Raum aktiv gestalten Seiten 8 - 10<br />
Friedlinde Gurr-Hirsch, MdL, Staatssekretärin im<br />
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum<br />
Die Natur als beste PR-Kraft Seiten 10 - 11<br />
Rainer Laubig, Leiter Unternehmenskommunikation<br />
und Pressesprecher Tourismus-<br />
Marketing GmbH <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Die Sparkassen haben seit<br />
jeher Zukunft finanziert Seite 13<br />
Interview mit Peter Schnei<strong>der</strong>, Präsident des<br />
Sparkassen-Verbandes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Die Sparkassen-Finanzgruppe -<br />
Hausbank <strong>der</strong> Kommune Seiten 14 - 15<br />
Nahversorgung stärkt die Finanzierung<br />
<strong>der</strong> Daseinsvorsorge Seite 16<br />
Hans Philipp Okle, geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />
<strong>der</strong> Okle GmbH Großhandelszentrale<br />
Verän<strong>der</strong>ungen sind immer<br />
auch eine Chance Seite 17<br />
Interview mit Frau Dr. Carmina Brenner,<br />
Präsidentin des Statistischen Landesamtes<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
3-Löwen-Takt: Hilft dem Land<br />
auf‘s Fahrrad - <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
wird Fahrrad-Land Seiten 18 - 19<br />
Interview mit Dr.-Ing. Walter Gerstner,<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> Nahverkehrsgesellschaft<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Sportvereine in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> -<br />
Stahlträger <strong>der</strong> Gesellschaft Seiten 20 - 21<br />
Interview mit Klaus Tappeser, Präsident des WLSB<br />
Kriterien für die Ansiedelung von<br />
Industrieunternehmen Seiten 22 - 23<br />
Wolfgang Wolf, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied,<br />
des LVI e.V. (Landesverband <strong>der</strong><br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>ischen Industrie)<br />
Nehmen und Geben - Unternehmen<br />
und Gesellschaft<br />
Angelika Stockinger,<br />
Seite 23<br />
Gesundheitspädagogin proViplan<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
„Es gilt, die Menschen mitzunehmen,<br />
zu überzeugen und verantwortliches<br />
Handeln des Einzelnen zu för<strong>der</strong>n aber<br />
auch einzufor<strong>der</strong>n.“ Seiten 24 - 26<br />
Interview mit Claus-Peter Hutter, Leiter <strong>der</strong><br />
Akademie für Natur- und Umweltschutz<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Bestes für die Gemeindekasse. Seite 27<br />
Dr. Brigitta Hüttche,<br />
Geschäftsführerin <strong>der</strong> Marketinggesellschaft<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Jede Gemeinde, je<strong>der</strong> Ort hat o<strong>der</strong> schafft sich<br />
seine „Begabungen“ Seiten 28 - 29<br />
Die FaFo - Familienforschung<br />
Die Zukunft ist schon da! Seiten 30 - 37<br />
Orientierung nach Zahlen des Statistischen<br />
Landesamtes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
NahVORsorge: TRENDS<br />
Die Trends als Aktivposten Seiten 38 - 41<br />
Betrachtung <strong>der</strong> Gedanken von<br />
Prof. Dr. Horst Opaschowski<br />
und Start in die Visionsarbeit<br />
für Gemeinden<br />
NahVORsorge: HANDEL<br />
Die Wurzel aller (Handels-)Erfolge:<br />
Der Markt als Bühne Seiten 42 - 51<br />
Reimut Vogel, Dozent, Chefredakteur,<br />
Demeter-Delegierter, Okle Marketing<br />
NahVORsorge: BEGLEITUNG<br />
„Wir inszenieren Erfolge - in und für Gemeinden“<br />
Der aktuelle Spielplan <strong>der</strong> afk Seite 52<br />
Interview mit Sabine Juffa,<br />
Geschäftsführerin <strong>der</strong> Agentur<br />
für Kommunikation<br />
Erkennen ist das Eine - Gestalten des<br />
Erkannten das An<strong>der</strong>e Seite 53<br />
SPES: Begleitung mit<br />
kompletten Erfolgspakete, angepasst an jede<br />
Gemeindegröße<br />
Auf den richtigen Standort<br />
kommt es an Seiten 54 - 55<br />
Standort-und Kaufkraftanalyse<br />
NahVORsorge: BEST PRACTICE<br />
Besitz und Freiheit Seiten 56 - 57<br />
Schöner Wohnen ist erste Bürger(meister)pflicht<br />
Interview mit Gerald Schäfer und Manfred Carle,<br />
Genotec Wohnbaugenossenschaft eG<br />
3-Löwen-Takt: Wir bewegen<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Seiten 58 - 59<br />
Bessere Nahversorgung durch<br />
mehr Nahmobilität Seiten 60 - 61<br />
Fahrradmanagement in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Mo<strong>der</strong>ne Infrastruktur für Energieeffizienz<br />
und Klimaschutz Seiten 62 - 63<br />
Modelle mit Vorbildcharakter <strong>der</strong> EnBW<br />
Neues von den Erfin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> sparsamen<br />
Landkreis-Tarife Seite 64<br />
Die innovative TeMa communication4you<br />
„Die beste NahVORsorge ist <strong>der</strong> aktive Umgang<br />
mit den NahVERsorgern Seite 65<br />
Dr. Klaus Vogt, <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>er<br />
<strong>der</strong> Landeshauptstadt Stuttgart<br />
„Die Entfaltungschancen<br />
von Land und Leuten prägen<br />
den Zollernalbkreis“ Seiten 66 - 69<br />
Landrat Günther-Martin Pauli, MdL<br />
„Gemeinde von gemeinsam“ Seiten 70 - 71<br />
Marcus Conzelmann über die Aufgaben von<br />
Unternehmen in einer Gemeinde am Beispiel<br />
seines eigenen Druckereibetriebes<br />
„Was einen Ort am Leben hält“ Seite 72<br />
„Ausschöpfen statt liegen lassen“, rät Reimut<br />
Vogel, Initiator von „Menschen, Marken, Märkte,<br />
Medien“<br />
Medien für den Umsatz<br />
<strong>der</strong> Gemeinden Seiten 73 - 74<br />
Für Beratung und Begleitung:<br />
1 x klicken: Adressen, die<br />
weiter helfen Seite 75<br />
Regio TV - Nachrichten für Gemeinden und<br />
Menschen, täglich über Satellit<br />
und Kabel Seite 76<br />
Beteiligt mit Interview und Statement in dieser Ausgabe:<br />
25 „NahVORsorger“ für aktive Gemeinden und erfolgreichen Handel<br />
Friedlinde Gurr-Hirsch Rainer Laubig Peter Schnei<strong>der</strong> Hans-Philipp Okle Dr. Carmina Brenner<br />
Dr. Walter Gerstner Klaus Tappeser Wolfgang Wolf Angelika Stockinger Claus-Peter Hutter<br />
Dr. Brigitta Hüttche Prof. Dr. Horst Opaschowski Reimut Vogel Sabine Juffa Ingrid Engelhart<br />
Heinz Frey Gerald Schäfer Manfred Carle Philipp Marquart Bernd Färber<br />
Reinhold Keppler Dr. Klaus Vogt Günther-Martin Pauli Marcus Conzelmann Bertram Paganini<br />
Bücher und Schriften, die verwendet und die empfohlen werden:<br />
„Wohlstand neu denken. Wie die nächste Generation leben wird“,<br />
Prof. Dr. Horst Opaschowski (Gütersloher Verlagshaus, 2009,<br />
ISBN 978-3-579 06878-7)<br />
„Der Generationenpakt. Das soziale Netz <strong>der</strong> Zukunft“, Prof. Dr.<br />
Horst Opaschowski, Primus-Verlag, ISBN 3-89678-487-0<br />
„Deutschland 2030. Wie wir in Zukunft leben“, Prof. Dr. Horst<br />
Opaschowski, Gütersloher Verlagshaus, ISBN 978-3-579-06991-3<br />
„Profilieren mit Methode. Von <strong>der</strong> Positionierung zum Markterfolg<br />
- Individualität als Erfolgsfaktor“, Prof. Thomas Rudolph,<br />
Campus-Verlag, ISBN 3-593-35660-0<br />
„100 Top Trends. Die wichtigsten Driving-Forces für den kommenden<br />
Wandel“, ISBN 978-3-938284-30-8: zukunfts/institut<br />
Bertram Paganini<br />
GmbH, Robert-Koch-Straße 116<br />
Geschäftsführer<br />
E, D-65779 Kelkheim,<br />
+49(0)61 74 96 13-0 Leiter Geschäftsfeld Starthilfe und Unternehm<br />
Broschüren des Stat. Landesamtes IHK<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Hochrhein-Bodensee<br />
In <strong>der</strong> Gesamtübersicht unter: Konstanz/Schopfheim<br />
www.stala.bwl.de<br />
Artikel zu den Themen in Ausgaben des „<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>-<br />
<strong>Magazin</strong>“, PR-Presseverlag Süd GmbH, Bahnhofstraße 7,<br />
71034 Böblingen 07031/685980<br />
Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bo<br />
Die IHK Hochrhein-Bodensee ist 1973 im Rah<br />
Verwaltungsreform aus den beiden Kammern<br />
Ihr Bezirk umfasst die Landkreise Konstanz, W<br />
mit ihrem Sitz in Konstanz und <strong>der</strong> Hauptgesc<br />
Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel u
NahVorsorgE WissEN Was diEsEs MagaziN ErrEichEN Will ...<br />
| sEitE<br />
Was dieses <strong>Magazin</strong> erreichen will …<br />
In <strong>der</strong> Vergangenheit wurden die Teilnehmer an <strong>der</strong> Gemeindeentwicklung<br />
und Visionsentwicklung eher geson<strong>der</strong>t betrachtet, selten in einen<br />
Kontext gestellt.<br />
Diese Aufgabe will dieses Arbeits-<strong>Magazin</strong> “NahVORsorge” übernehmen.<br />
Es wird jährlich zweimal erscheinen, um den Fortschritt über Best-Practice-Beispiele<br />
zu dokumentieren und um ein aktualisiertes Adresswerk zu<br />
bieten.<br />
In <strong>der</strong> ersten Ausgabe bauen wir das Fundament. In unserer Arbeit als<br />
Journalisten, Marktforscher, Trainer, Marketing- und Werbeberater haben<br />
wir viele Institutionen kennengelernt, die alle nebeneinan<strong>der</strong> für<br />
Teilziele arbeiten. Unter <strong>der</strong> Marke „NahVORsorge“ werden in diesem<br />
Heft alle Dienstleistungen für Gemeinden zusammengefasst.<br />
In einem ersten Arbeitsschritt wird zunächst eine “Gemeindebilanz” erstellt,<br />
die die Stärke des Fundaments, die Kraft von Erkenntnis, Wissen<br />
und Wollen in <strong>der</strong> Gemeinde resümiert.<br />
Fehlendes und Vorhandenes verdichten sich zu einer gut strukturierten<br />
Ausgangslage, die später – am Ende des Prozesses - in einer Vision und<br />
danach in ihrer Umsetzung mündet. Die gefundenen Werte werden den<br />
Trends gegenübergestellt - und die Umsetzung wird von „Scouts“ wie<br />
FaFo, SPES und DORV begleitet.<br />
In dieser Umsetzung <strong>der</strong> Daseinsvorsorge-Aufgaben wichtig:<br />
Der Nahversorger, den das Haus Okle zu konzeptioneller Stärke und nachhaltiger<br />
Marktreife auf kleinen Flächen in kleinen Gemeinden führt.
NahVorsorgE WissEN akadEMiE läNdlichEr rauM<br />
| sEitE<br />
Die ländlichen Räume in<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> sind<br />
wirtschaftsstarke und<br />
sehr lebenswerte Räume.<br />
Das soll auch in Zukunft so bleiben. Es<br />
gilt, den ländlichen Raum als attraktiven<br />
Wohn- und <strong>Wirtschaft</strong>sstandort<br />
zu erhalten und weiterzuentwickeln.<br />
Nahversorgung ist und bleibt dabei ein<br />
unverzichtbares Stück Lebensqualität.<br />
Daher stellt sich die Frage: Wie schaffen<br />
wir es auch im ländlichen Raum<br />
eine gute Versorgung <strong>der</strong> Menschen mit<br />
Lebensmitteln, Gegenständen des täglichen<br />
Bedarfs und Dienstleistungen zu<br />
gewährleisten? Hierzu zählen für mich<br />
neben Einzelhandelsgeschäften auch<br />
ein schnelles Internet, <strong>der</strong> Arzt vor Ort,<br />
Bank- und Postfilialen, Kin<strong>der</strong>gärten<br />
und Schulen und Vieles mehr. Auch<br />
Kulturangebote und die örtliche<br />
Gastronomie sind aus meiner Sicht wichtige<br />
Bestandteile <strong>der</strong> Nahversorgung und<br />
steigern somit die Attraktivität des ländlichen<br />
Raums.<br />
Die Zukunft im<br />
ländlichen Raum<br />
aktiv gestalten<br />
Friedlinde Gurr-Hirsch MdL,<br />
Staatssekretärin im Ministerium<br />
für Ernährung und<br />
Ländlichen Raum<br />
Lei<strong>der</strong> ist die standortsnahe Versorgung<br />
mit Lebensmitteln, Dienstleistungen<br />
und Gegenständen des täglichen<br />
Bedarfs gerade in kleineren, ländlich<br />
geprägten Gemeinden zunehmend keine<br />
Selbstverständlichkeit mehr. Die demographische<br />
Entwicklung, die verstärkten<br />
Konzentrationsprozesse in <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>,<br />
aber auch im Gesundheitswesen, im<br />
Schulbereich und im Dienstleistungssektor<br />
und nicht zuletzt die begrenzten finanziellen<br />
Ressourcen stellen die Kommunen<br />
vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen. Diese<br />
Entwicklungen betreffen nicht nur ältere,<br />
weniger mobile Menschen, junge Familien,<br />
Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, son<strong>der</strong>n in verstärktem<br />
Maße auch ortsansässige o<strong>der</strong><br />
ansiedlungswillige Unternehmen.<br />
Politik für den ländlichen Raum<br />
Ziel <strong>der</strong> Landesregierung ist es, den ländlichen<br />
Raum zu stärken, zukunftsfähig zu<br />
machen und seine Attraktivität zu erhalten.<br />
Das Prinzip <strong>der</strong> Gleichwertigkeit <strong>der</strong><br />
Lebensverhältnisse in Stadt und Land ist<br />
mir ein wichtiges Anliegen. Wir müssen<br />
die Weichen schon heute stellen. Denn wer<br />
früh hilft, hilft doppelt. Den kommenden<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen kann dabei nur<br />
mit einer ressortübergreifenden und integrierten<br />
Politik für den ländlichen Raum<br />
begegnet werden. Aus diesem Grund hat<br />
<strong>der</strong> Ministerrat von <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
im August 2006 einen Kabinettsausschuss<br />
„Ländlicher Raum“ mit dem Ziel eingesetzt,<br />
zukunftsorientierte Zielvorstellungen und<br />
konkrete Handlungsempfehlungen für die<br />
Weiterentwicklung des ländlichen Raums<br />
zu erarbeiten.<br />
Themen sind beispielsweise <strong>der</strong> Erhalt einer<br />
flächendeckenden ambulanten und stationären<br />
medizinischen Grundversorgung,<br />
ein flächendeckendes Schulnetz, die<br />
Verkehrsinfrastruktur sowohl im Bereich<br />
Straße als auch ÖPV, die interkommunale<br />
Zusammenarbeit sowie eine flächendeckende<br />
Anbindung des ländlichen Raums<br />
an eine leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur.<br />
Zu diesen Themenbereichen werden vom<br />
Kabinettsausschuss „Ländlicher Raum“<br />
konkrete Lösungsvorschläge erarbeitet,<br />
welche anschließend in Modellprojekten<br />
erprobt werden. So haben wir uns z.B.<br />
im Rahmen interministerieller Arbeitsgruppen<br />
intensiv in die Fortschreibung<br />
des Generalverkehrswegeplans eingebracht,<br />
zum Thema interkommunale<br />
Zusammenarbeit wird gemeinsam mit<br />
dem Gemeinde- und dem Städtetag ein<br />
Infoportal eingerichtet, zusammen mit<br />
dem <strong>Wirtschaft</strong>ministerium wurde eine<br />
Tourismuskonzeption für den ländlichen<br />
Raum erstellt und gemeinsam mit dem<br />
Sozialministerium wurden Vorschläge und<br />
Lösungsansätze im Bereich <strong>der</strong> medizinischen<br />
Versorgung erarbeitet. Diese werden<br />
<strong>der</strong>zeit in Modellprojekten, wie z.B. zur<br />
„Telemedizin“ o<strong>der</strong> „Verbundweiterbildung<br />
zum Landarzt“, erprobt.<br />
Instrumente <strong>der</strong> Strukturför<strong>der</strong>ung<br />
Daneben hat das Ministerium für Ernährung<br />
und Ländlichen Raum die Möglichkeit,<br />
über verschiedene För<strong>der</strong>programme<br />
strukturell benachteiligte Gemeinden im<br />
ländlichen Raum zu unterstützen.<br />
Ein wichtiges För<strong>der</strong>instrument ist in<br />
diesem Zusammenhang das Entwicklungsprogramm<br />
Ländlicher Raum (ELR).<br />
Ein Schwerpunkt ist dabei die Erhaltung<br />
und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Grundversorgung<br />
in ländlich geprägten Orten. Geför<strong>der</strong>t<br />
werden können investive Maßnahmen<br />
von Existenzgrün<strong>der</strong>n und kleinen<br />
und mittleren Unternehmen, aber auch<br />
Diversifikationen bestehen<strong>der</strong> Einrichtungen<br />
<strong>der</strong> Grundversorgung.<br />
Ein weiteres För<strong>der</strong>instrument ist<br />
LEADER. Hier steht <strong>der</strong> „bottom-up-<br />
Ansatz“ im Vor<strong>der</strong>grund. Projekte wie<br />
Lebensqualität durch Nähe, Leben im<br />
Dorf, Nachbarschafts- und Dorfläden etc.<br />
konnten dabei in <strong>der</strong> Vergangenheit unterstützt<br />
werden.<br />
Wenn es darum geht, die Leistungen des<br />
Landes im Bereich Nahversorgung aufzuzeigen,<br />
möchte ich auch das PLENUM-<br />
Projekt des Landes nicht unerwähnt las-<br />
sen. Wesentlicher Ansatz von PLENUM<br />
ist, Belange des Naturschutzes in an<strong>der</strong>e<br />
Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Regionalentwicklung<br />
zu integrieren. Die Nahversorgung und<br />
speziell die Versorgung <strong>der</strong> Region mit<br />
Produkten aus <strong>der</strong> Region hat an <strong>der</strong><br />
PLENUM-Strategie wesentlichen Anteil.<br />
Mit <strong>der</strong> Unterstützung und För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> heimischen Land- und<br />
Ernährungswirtschaft und <strong>der</strong>en Ab-<br />
satzmittler im Sinne von „Aus <strong>der</strong><br />
Region für die Region“ werden regionale<br />
Wertschöpfungsketten aufgebaut, gestärkt<br />
und weiterentwickelt. Qualitätsprogramme<br />
des Landes wie beispielsweise das<br />
Qualitätszeichen <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
garantieren dem Verbraucher Produkte<br />
mit einer gesicherten Qualität und regionaler<br />
Herkunftsaussage.<br />
Fachtagungen <strong>der</strong><br />
Akademie Ländlicher Raum<br />
Das Land kann die Rahmenbedingungen<br />
gestalten und Anreize schaffen. Die<br />
Akademie Ländlicher<br />
Raum <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Die Akademie Ländlicher Raum <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> wurde 1990 als Einrichtung<br />
des Ministeriums für Ernährung und<br />
Ländlichen Raum gegründet und trägt mit<br />
ihrer Tätigkeit als Informationszentrum<br />
und dialogorientiertes Forum zur Stärkung<br />
des ländlichen Raums bei. Im Vor<strong>der</strong>grund<br />
steht die umfassende Information <strong>der</strong><br />
Bürger und die Aufnahme ihrer Anregungen<br />
als Handlungshinweise für die Politik <strong>der</strong><br />
Landesregierung. Das Themenspektrum<br />
ist sehr breit angelegt und wird vornehmlich<br />
durch Aktualität und Relevanz für<br />
die Weiterentwicklung des ländlichen<br />
Raumes bestimmt. Schwerpunkte bilden<br />
die Bereiche Kommunalentwicklung,<br />
Landschaft, Landwirtschaft sowie Kultur<br />
und Neue Medien. Die Veranstaltungen<br />
werden dezentral im ganzen Land durchgeführt,<br />
dort wo die Themen von beson<strong>der</strong>er<br />
Bedeutung sind. Dadurch wird<br />
eine intensive Kooperation mit den<br />
Kommunen und mit regionalen Trägern<br />
<strong>der</strong> Erwachsenenbildung gepflegt.<br />
Akademie Ländlicher Raum<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> bei <strong>der</strong> Landesanstalt<br />
für Entwicklung <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
und <strong>der</strong> ländlichen Räume (LEL)<br />
Oberbettringer Straße 162<br />
73525 Schwäbisch Gmünd<br />
07171/917-340 · www.laendlicher-raum.de
NahVorsorgE WissEN raiNEr laubig | sEitE 11<br />
Kommunen müssen die sie betreffenden<br />
Probleme aber auch selbst angehen.<br />
Um vor Ort zu tragfähigen Lösungen<br />
zu kommen, sind Information und<br />
Kommunikation wichtige Erfolgsfaktoren.<br />
Kommunalpolitisch Verantwortliche<br />
müssen intensiv über Lösungsansätze und<br />
modellhafte Umsetzungen informiert<br />
werden. Hierbei sind die dezentralen Informationsveranstaltungen<br />
<strong>der</strong> Akademie<br />
Ländlicher Raum <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
unverzichtbar. Im Vor<strong>der</strong>grund stehen<br />
die Vermittlung von wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen in die kommunale und<br />
regionale Praxis sowie die Präsentation<br />
von Best Practice. Im Rahmen von dialogorientierten<br />
Veranstaltungen, wie z.B.<br />
Workshops, werden Konflikte entschärft,<br />
gegenseitiges Verständnis geweckt und<br />
wertvolle Anregungen aufgegriffen.<br />
Die Natur als beste PR-Kraft<br />
Rainer Laubig, Leiter Unternehmenskommunikation und Pressesprecher<br />
Tourismus-Marketing GmbH <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Die wirtschaftliche Krise hat<br />
auch den Tourismus in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
in Mitleidenschaft<br />
gezogen. Zwar ist<br />
es bei weitem nicht so schlimm gekommen<br />
wie Anfang des Jahres befürchtet,<br />
aber am Jahresende dürfte dennoch ein<br />
Minus von circa zwei Prozent bei Übernachtungen<br />
und Ankünften stehen.<br />
Schaut man genauer hin, entdeckt man eine<br />
touristische „Zweiklassengelsellschaft“.<br />
Während sich die klassischen Urlaubsregionen<br />
des Landes wie <strong>der</strong> Bodensee o<strong>der</strong><br />
Schwarzwald über Gewinne freuen können<br />
o<strong>der</strong> zumindest ungeschoren davonkommen,<br />
werden in den in den stadtnahen<br />
Regionen und urbanen Zentren des Landes<br />
empfindliche Einbußen registriert.<br />
Initiative vor Ort ergreifen<br />
Die Sicherung <strong>der</strong> Nahversorgung im ländlichen<br />
Raum hängt daneben ganz wesentlich<br />
von den Bürgerinnen und Bürgern<br />
selbst ab. Der Einzelhändler um die Ecke<br />
und die Dienstleister vor Ort haben nur<br />
dann eine Zukunft, wenn dort auch eingekauft<br />
wird.<br />
Letztendlich ist es die Kaufentscheidung<br />
<strong>der</strong> Menschen vor Ort, die über die<br />
<strong>Wirtschaft</strong>lichkeit und damit den Erhalt<br />
des einzelnen Betriebes entscheidet. Je<strong>der</strong><br />
in <strong>der</strong> Gemeinde hat so die Möglichkeit,<br />
seinen Beitrag für die Versorgung vor Ort<br />
und damit für die Lebensqualität zu leisten.<br />
Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam<br />
- Land, Kommunen und <strong>Wirtschaft</strong><br />
- diese Herausfor<strong>der</strong>ungen meistern können,<br />
so dass unsere ländlichen Räume<br />
auch in Zukunft attraktive <strong>Wirtschaft</strong>s-<br />
und Lebensräume sind und bleiben.<br />
Hier macht sich die beson<strong>der</strong>e Struktur<br />
des Tourismus in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> bemerkbar.<br />
Von den mehr als 43,5 Millionen<br />
Übernachtungen, die im vergangenen Jahr<br />
im Südwesten verzeichnet wurden, entfiel<br />
ein gerüttelt Maß auf Geschäftsreisen, Tagungstourismus<br />
und Städtereisen. Gerade<br />
diese für <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> beson<strong>der</strong>s<br />
wichtigen Segmente sind aber in hohem<br />
Maße konjunkturabhängig.<br />
Hinzu kommt, dass <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>,<br />
an<strong>der</strong>s als zum Beispiel die Küstenlän<strong>der</strong>,<br />
traditionell einen hohen Anteil an ausländischen<br />
Gästen hat – und dass <strong>der</strong> Rückgang<br />
bei den Besuchern aus dem Ausland<br />
beson<strong>der</strong>s hoch ist.<br />
Wie gegensteuern? Was sich verbietet, ist<br />
ein „Preiskampf“. Zwar darf man mit Fug<br />
und Recht darauf hinweisen, dass <strong>der</strong> Süd-<br />
westen den Preis-Leistungsvergleich mit<br />
seinen Nachbarn Frankreich o<strong>der</strong> Schweiz<br />
mühelos besteht, aber ansonsten ist <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
kein Billigland. Ein Urlaub<br />
im Südwesten ist mit Sicherheit nicht<br />
günstiger als ein All-Inclusive-Aufenthalt<br />
in Ägypten o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Türkei. Sollte er<br />
auch nicht. Über den Preis können und<br />
sollen die baden-württembergischen Destinationen<br />
den immer härter werdenden<br />
touristischen Wettbewerb nicht führen.<br />
Billig können an<strong>der</strong>e besser.<br />
Richtig ist das Gegenteil, die Flucht nach<br />
vorn: Touristische Leistungsträger, die<br />
die Zukunft ihres Unternehmens sichern<br />
wollen, investieren jetzt und starten eine<br />
Qualitätsoffensive. Das beginnt bei <strong>der</strong><br />
Infrastruktur und endet bei <strong>der</strong> Servicequalität.<br />
Der Tourismus wird in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
auf Dauer nur als Qualitätstourismus<br />
erfolgreich sein. Schon allein deshalb, weil<br />
wir es mit einer stetig älter werdenden<br />
Klientel zu tun haben (demographischer<br />
Wandel), die über viel Reiseerfahrung<br />
verfügt und hohe Ansprüche stellt. Wer<br />
glaubt, er könne sich mit einem mittelmäßigen<br />
08/15-Angebot durchmogeln, wird<br />
über kurz o<strong>der</strong> lang scheitern.<br />
Qualität bedeutet aber nicht nur ein reelles<br />
Angebot, ein faires Preis-Leistungsverhältnis<br />
sowie einen liebevollen Service, son<strong>der</strong>n<br />
auch Konzentration auf des Wesentliche<br />
und Typische. Für eine touristische Region<br />
heißt das, sich auf ihre Stärken zu besinnen.<br />
Auf das, was sie kann und nicht auf<br />
das, was alle machen. Erfolgreiches Tourismusmarketing<br />
heißt also nicht, alles einzusammeln,<br />
son<strong>der</strong>n manches wegzulassen.<br />
Wer allen alles bieten will, bietet am Ende<br />
niemandem etwas – und endet in <strong>der</strong> Bedeutungslosigkeit.<br />
Nehmen wir zum Beispiel den Bereich Kulinarik/Essen<br />
& Trinken, <strong>der</strong> als tragendes<br />
Element <strong>der</strong> Kampagne „Genießerland<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>“ in <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong><br />
TMBW eine herausragende Rolle spielt.<br />
Alle Studien und Untersuchungen zeigen,<br />
dass Wein und Kulinarik bei <strong>der</strong> Urlaubsentscheidung<br />
eine immer wichtigere Rolle<br />
spielen. Für immer mehr Menschen gehört<br />
die Begegnung mit einer authentischen, regional<br />
verwurzelten Küche und mit dem<br />
Wein aus <strong>der</strong> Region unbedingt zu einem<br />
„schönen Urlaub“. Also: Lieber Landgockel<br />
und Landschwein als Atlantikhummer und<br />
Kaviar, lieber Lemberger und Riesling statt<br />
Zinfandel und Pinot Grigio – aber natürlich<br />
in bester Qualität.<br />
In <strong>der</strong> Verbindung von Bodenständigkeit<br />
und hoher Qualität entsteht ein Alleinstellungsmerkmal<br />
, erhält eine touristische<br />
Destination o<strong>der</strong> Region ein Profil. Das gilt<br />
natürlich nicht nur für die Kulinarik, son<strong>der</strong>n<br />
auch für alle an<strong>der</strong>en Produktlinien,<br />
die für ein Bundesland wie <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
wichtig sind: Naturerlebnis, Kulturgenuss,<br />
Wellness, Wan<strong>der</strong>n, Radfahren.<br />
Stets ist das spezifische Erlebnis gefragt,<br />
das Beson<strong>der</strong>e, das Regionaltypische, das<br />
qualitativ Hochwertige.<br />
Da, wo Kommunen – direkt o<strong>der</strong> indirekt<br />
– Einfluss auf die Struktur und das<br />
Angebot <strong>der</strong> Gastronomie und Hotellerie<br />
nehmen können, sollten sie es tun und<br />
sich dabei von den Bedürfnissen <strong>der</strong> Besucher<br />
und Touristen leiten lassen. Wer reist<br />
schon nach <strong>Baden</strong> o<strong>der</strong> <strong>Württemberg</strong>, um<br />
sich italienisch, chinesisch o<strong>der</strong> griechisch<br />
abspeisen zu lassen. In einer Umfrage, die<br />
das Infas-Institut für die norddeutsche<br />
Gastronomie durchgeführt hat, monierten<br />
die Befragten in erster Line – noch weit vor<br />
Preis-Leistungsverhältnis o<strong>der</strong> Servicequalität<br />
– die Tatsache, dass das Speisenangebot<br />
nicht regionaltypisch gewesen sei. Das<br />
zeigt, was Gäste wollen.<br />
Das beste touristische Angebot nützt freilich<br />
nichts, wenn niemand davon erfährt.<br />
An<strong>der</strong>s formuliert: Tourismus muss vermarktet<br />
werden. Keine leichte Aufgabe,<br />
die oft schon daran scheitert, dass keine<br />
Klarheit über Zielgruppen besteht o<strong>der</strong> die<br />
eigene Bedeutung drastisch überschätzt<br />
wird.<br />
Jede Destination, Region und Kommune<br />
tut gut daran, sich die Frage zu stellen, ob<br />
sie tatsächlich die Größe und touristische<br />
Power hat, um sich als Solist auf einem<br />
immer internationaler und unübersichtlicher<br />
werdenden Markt zu behaupten.<br />
Das beste Mittel, um auch außerhalb <strong>der</strong><br />
Landesgrenzen die Wahrnehmbarkeitsschwelle<br />
zu überschreiten: Kooperationen<br />
und Konzentration <strong>der</strong> Kräfte. Wer meint,<br />
regionale o<strong>der</strong> gar kommunale Eitelkeiten<br />
und Unverträglichkeiten pflegen zu müssen<br />
anstatt gemeinsame Tourismus-Sache<br />
zu machen, <strong>der</strong> sollte sich – schon aus Kostengründen<br />
- lieber vom Thema Tourismus<br />
verabschieden und das den Bürgern<br />
auch so kommunizieren.<br />
Tourismuspolitik entlang von Kreis- o<strong>der</strong><br />
Ortsgrenzen ist ineffizient und teuer. Es<br />
ist wenig sinnvoll , Gebiete o<strong>der</strong> Orte ohne<br />
jeden touristischen Bekanntheitsgrad zur<br />
Destinationsmarke machen zu wollen. Das<br />
mag das Ego von Regionalpolitikern und<br />
Funktionären stärken, doch das Geld, das<br />
für solche Tourismus-Kirchturmpolitik<br />
ausgegeben wird, wäre in Kooperationsmodellen<br />
weitaus besser angelegt.<br />
Es gehört zu den Merkwürdigkeiten des<br />
Tourismus – übrigens nicht nur in <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> – ,dass sich große, etablierte<br />
touristische Marken wie zum Beispiel <strong>der</strong><br />
Schwarzwald mit Kooperationen und gemeinsamen<br />
Auftritten oftmals leichter tun<br />
als die vielen kleinen Dörfer des Tourismus<br />
mit ihren Kirchtürmen.<br />
So gesehen könnten die Krise und die damit<br />
verbundene Ebbe in den Kreis- und Gemeindehaushalten<br />
auch ihr Gutes haben.<br />
Denn sie könnten die Suche nach Synergien<br />
im Tourismus, nach Gemeinsamkeiten und<br />
Kooperationsmodellen beför<strong>der</strong>n. Und<br />
was den einzelnen Leistungsträger anbelangt,<br />
so gilt: Wer die Krise kreativ nutzt,<br />
um seine Hausaufgaben zu machen und<br />
sich gegebenenfalls neu aufzustellen, dem<br />
muss um die Zukunft nicht bange sein.
NahVorsorgE WissEN PEtEr schNEidEr<br />
| sEitE 13<br />
Die Sparkassen haben<br />
seit jeher Zukunft finanziert<br />
Interview mit Herrn Peter Schnei<strong>der</strong>, Präsident des<br />
Sparkassen-Verbandes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Herr Präsident Schnei<strong>der</strong>, die Stadt scheint<br />
große Anziehungskraft zu haben - die kleinen<br />
Gemeinden klagen über Landflucht -<br />
<strong>der</strong> Einzelhandel, die Post, <strong>der</strong> Arzt - alles<br />
verschwindet - aber fast überall sind die<br />
Sparkassen zu sehen - noch? Sind an<strong>der</strong>e<br />
Planungen in Sicht - geht <strong>der</strong> Kapitän von<br />
Bord?<br />
„Die Sparkassen sehen sich - um in Ihrer<br />
Seemannssprache zu bleiben - nicht als Kapitän,<br />
wohl aber als Lotse. Und <strong>der</strong> bleibt<br />
an Bord.“<br />
Als Lotse wovon und wohin?<br />
„Wir beraten mit Kompetenz und Augenmaß<br />
vor allem Handwerk, Mittelstand,<br />
Gemeinden und natürlich Bürgerinnen<br />
und Bürger. Wir schauen nicht nur auf die<br />
Größe des Schiffes, son<strong>der</strong>n vor allem die<br />
Qualität von Mannschaft und Fracht und<br />
wir steuern in gute Gewässer und sichere<br />
Häfen. Wir haben die Globalisierung im<br />
Auge, wir kennen das lokale Geschäft -<br />
aus diesen Ressourcen kartieren wir die<br />
Route. Wir fühlen uns den Menschen, den<br />
Unternehmen, den Kommunen nahe und<br />
zu Rat und Tat verpflichtet. Das war vor<br />
vielen Jahrzehnten unser Grundsatz – vor<br />
85 Jahren haben wir den Weltspartag ‘erfunden’<br />
– und das ist unsere Philosophie<br />
geblieben.“<br />
Zurück zur Landflucht: Wie kann man die-<br />
se Bewegung aufhalten - gibt es Rezepte?<br />
„Da je<strong>der</strong> Ort individuell ist, gibt es kein<br />
Einheitsrezept. Aber eines steht immer am<br />
Anfang des Erfolges - auch und in Zukunft<br />
durch neue Buchhaltungsbestimmungen<br />
sehr stark bei Gemeinden: das Potential.<br />
Bei Unternehmen sagen wir: die Kernkompetenz.<br />
Was zeichnet eine Gemeinde im<br />
Beson<strong>der</strong>en aus: Natur? Geschichte? Sport?<br />
Biografie? Bauwerke? Und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Seite: Wo liegen die Trends, die Mega-Trends,<br />
die diese Beson<strong>der</strong>heiten eines<br />
Ortes für sich nutzen könnten? Wer hier<br />
seinen Startplatz sucht, überholt schnell<br />
an<strong>der</strong>e während des Rennens.“<br />
Prof. Dr. Opaschowski gibt in seinen<br />
„Lebenszielen <strong>der</strong> Menschen“ auch Bedarfs-<br />
und Berufsfel<strong>der</strong> vor. Wenn eine<br />
Gemeinde mit ihren Potenzialen diese<br />
Fel<strong>der</strong> zum Ziel nimmt - kann sie dann in<br />
<strong>der</strong> Sparkasse auf ein offenes Ohr hoffen,<br />
wenn‘s um die Finanzierung geht?<br />
„Nun, die Sparkassen haben schon immer<br />
Zukunft finanziert. Gerade weil wir<br />
die örtlichen Gegebenheiten kennen, sind<br />
Vorschau und Überblick geschäftlicher<br />
Planungen unser Gebiet. Und sicher liegen<br />
hier auch Rezepte. Wir sind in vielen<br />
Gemein<strong>der</strong>äten vertreten, arbeiten eng mit<br />
den Bürgermeistern und Ortsvorstehern<br />
zusammen - wie auch mit vielen Vertretern<br />
<strong>der</strong> Handels- und Gewerbevereine.<br />
Ein run<strong>der</strong> Tisch, eine Würdigung und vor<br />
allem Bewertung des Potentials, eine Trendanalyse,<br />
dazu die tatkräftigen Frauen und<br />
Männer in Gemein<strong>der</strong>at und Verein - das<br />
bringt mit Sicherheit eine Zukunftsperspektive,<br />
eine Vision, die ertragreich wirkt.<br />
Und von uns gut finanzierbar ist, weil sie<br />
Zukunft plant. Nur ‘verwalten’ kann heute<br />
keiner mehr. Die erweiterte Kameralistik<br />
o<strong>der</strong> sogar Doppik (Doppelte Buchführung<br />
in Konten, Anm.d.Red.) - beides verlangt<br />
in Kürze nachweislich gut geplante, nachhaltig<br />
wirkende Projekte. Darauf sind wir<br />
vorbereitet - das ist unser Kerngeschäft,<br />
hier punkten wir und geben unseren Kunden<br />
Stärke.<br />
Die Gemeinde stark machen:<br />
Ihr Rat an alle Bürgermeister?<br />
„Es steht mir nicht zu gute Ratschläge zu<br />
verteilen. Als früherer Landrat des Landkreises<br />
Biberach, bleibe ich zeitlebens mit<br />
Leib und Seele ein Kommunaler. Deshalb<br />
weiß ich um den immensen Einsatz und<br />
großen Ideenreichtum vieler Verantwortlicher<br />
in den Kommunen. Die Stärkung einer<br />
Gemeinde ist aber immer die Aufgabe<br />
aller, eine Querschnittsaufgabe. Basis ist das<br />
Wir-Gefühl: Wir sind <strong>der</strong> Ort. Und so wird<br />
dann ein Gemeindeleben daraus: man kauft<br />
im Ort, davon profitieren Landwirte und<br />
Mittelstand drumherum inklusive Arbeitsplätze.<br />
Das stärkt die Infrastruktur und die<br />
Gemeindekasse. So können die Aufgaben<br />
von Lebensqualität und Daseinsvorsorge<br />
finanziert werden. Eine neue Qualität<br />
des Lebens entsteht - Standortmarketing<br />
hat wie<strong>der</strong> einen Sinn, nun bringen neue<br />
Ansiedelungen Arbeitsplätze und Kapital.<br />
Ausgangspunkt war <strong>der</strong> runde Tisch - war<br />
die Vision ...<br />
... und war die Sparkasse, die finanziert hat?<br />
... nicht nur - es waren die Planungen, an<br />
denen die Sparkasse sich als Mitglied <strong>der</strong><br />
Gemeinde beteiligt hat. Planungen, die<br />
Zukunft in sich trugen und die wir gerne<br />
finanzieren.<br />
Der Anfang also ist <strong>der</strong> runde Tisch?<br />
Die Tischform ist egal - ob eckig, ob rund<br />
- Hauptsache es geht nach vorn und nicht<br />
im Kreis herum.<br />
Herr Präsident, haben Sie Dank für das<br />
Gespräch.
NahVorsorgE WissEN sParkassE | sEitE 1<br />
Die Sparkassen-Finanzgruppe -<br />
Hausbank <strong>der</strong> Kommune<br />
Sparkasse – verlässliche Partnerin und vertraute Beraterin <strong>der</strong> Kommunen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Die Sparkassen sind für ihre<br />
Träger, die Kommunen,<br />
unverän<strong>der</strong>t <strong>der</strong> wichtigste<br />
Finanzpartner. Als<br />
„geborene Partner <strong>der</strong> Kommunen“ vergaben<br />
die Sparkassen 2008 zusammen<br />
mit den Landesbanken bundesweit über<br />
70,4 Mrd. EUR Kredite an Gemeinden<br />
und sind damit unverän<strong>der</strong>t mit einem<br />
Marktanteil von 44,5 % Hausbank <strong>der</strong><br />
Kommunen. Denn die gemeinwohlorientierte<br />
Geschäftspolitik <strong>der</strong> Sparkassen<br />
ist auf eine Stärkung <strong>der</strong> Region, auf die<br />
Unterstützung und Kooperation mit<br />
den Kommunen als ihre Träger ausgerichtet.<br />
Zum Vergleich: Die Großbanken<br />
gewährten im vergangenen Jahr lediglich<br />
10,1 % <strong>der</strong> Kredite an Kommunen und die<br />
Genossenschaftsbanken gar nur 1,5 %.<br />
Die Zahlen belegen deutlich, dass die<br />
Sparkassen ihre Aufgaben als bedeutendste<br />
kreditwirtschaftliche Partner<br />
<strong>der</strong> Kommunen gerade in <strong>der</strong> aktuellen<br />
Finanz- und <strong>Wirtschaft</strong>skrise wahrnehmen<br />
und in <strong>der</strong> Lage sind, auch langfristige<br />
Finanzierungen auszulegen. Die Zielsetzung<br />
des gemeinsamen Positionspapieres „Eine<br />
starke Partnerschaft für <strong>Wirtschaft</strong> und<br />
Gesellschaft“ (Mai 2004) <strong>der</strong> kommunalen<br />
Spitzenverbände und des Deutschen<br />
Sparkassen- und Giroverbandes:<br />
„Sparkassen übernehmen Verantwortung<br />
für <strong>Wirtschaft</strong> und Gesellschaft und wollen<br />
die starke Partnerschaft von Sparkassen<br />
und Kommunen auch in Zukunft weiter<br />
festigen“ ist <strong>der</strong> Sparkassen-Finanzgruppe<br />
zur täglichen Praxis geworden.<br />
Die Institute verstehen sich schon aufgrund<br />
ihrer traditionell engen Bindung<br />
daher als Problemlöser für kommunale<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen. Dazu nutzen sie zunehmend<br />
die Vorteile und Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
Verbundkooperation. Die Zusammenarbeit<br />
mit Landesbanken und weiteren Partnern<br />
aus <strong>der</strong> Sparkassen-Finanzgruppe – des<br />
größten kreditwirtschaftlichen Verbunds<br />
Europas – erweitern das Leistungsspektrum<br />
<strong>der</strong> Institute vor Ort.<br />
Um noch besser auf die verän<strong>der</strong>te<br />
Bedarfslage <strong>der</strong> kommunalen Kunden einzugehen<br />
hat die Sparkassen-Finanzgruppe<br />
eine strategische Neuausrichtung des<br />
Betreuungsansatzes durchgeführt. Zu<br />
diesem Zweck wurde im Jahr 2008/2009<br />
ein bundesweites Projekt „Sparkassen-<br />
Finanzkonzept Kommunen und<br />
Institutionelle“ durchgeführt. In enger<br />
Zusammenarbeit <strong>der</strong> Sparkassen mit ihren<br />
Verbundpartnern wurden Leitfäden und<br />
konkrete Handlungsempfehlungen für die<br />
umfassende, ganzheitliche Betreuung <strong>der</strong><br />
Öffentlichen Hand auf allen Bedarfsfel<strong>der</strong>n<br />
erstellt.<br />
Seit Mitte 2009 wird <strong>der</strong> Bedarf einer<br />
Kommune für die einzelnen Angebote<br />
systematisch in einem ganzheitlichen<br />
Betreuungsansatz, dem „Sparkassen-<br />
Finanzkonzept Kommunen und<br />
Institutionelle“ durch die Sparkassen ermittelt:<br />
Merkmal und Leistungsversprechen<br />
des neuen „Sparkassen-Finanzkonzepts<br />
Kommunen und Institutionelle“ ist es,<br />
ein stimmiges, auch mittelfristig gültiges<br />
Gesamtkonzept mit dem Kunden<br />
zu entwickeln. Langfristige Partnerschaft<br />
statt isolierter Produktabschlüsse – das<br />
Sparkassen-Finanzkonzept setzt auf<br />
Ganzheitlichkeit und Qualität. Dazu geht<br />
das Betreuungskonzept in drei grundlegenden<br />
Schritten vor:<br />
Zunächst wird die Ausgangslage <strong>der</strong><br />
Kommune, <strong>der</strong> kommunalen Unternehmen<br />
und <strong>der</strong> Institutionellen gemeinsam<br />
mit Hilfe des FinanzChecks analysiert.<br />
Bereits fixierte Maßnahmen und weitere<br />
Planungen werden in einen vorläufigen<br />
Umsetzungsplan überführt.<br />
Auf dieser Basis werden Bedarf und<br />
Erwartungen <strong>der</strong> Kommunen an die<br />
Begleitung durch die Sparkasse konkretisiert.<br />
Systematisch werden die Situation<br />
<strong>der</strong> Kommune über sechs grundlegende<br />
Bedarfsfel<strong>der</strong> – Liquidität, Anlage,<br />
Investitionen, Risikomanagement,<br />
Immobilien und Liegenschaften, strategische<br />
Begleitung – geprüft und passgenaue<br />
Lösungen bestimmt.<br />
Im letzten Schritt wird ein Fahrplan für<br />
die weitere Zusammenarbeit zwischen<br />
Kommune und Sparkasse fixiert. Der<br />
Ansprechpartner <strong>der</strong> Kommune und <strong>der</strong><br />
Kundenbetreuer <strong>der</strong> Sparkasse erarbeiten<br />
diesen Fahrplan im Dialog, am Ende<br />
des Gesprächs erhält die Kommune ein<br />
Exemplar.<br />
Das individuell erarbeitete Finanzkonzept<br />
dient <strong>der</strong> Navigation in den anschließenden<br />
Gesprächen – <strong>der</strong> Anspruch <strong>der</strong><br />
Sparkassen-Finanzgruppe nach Verlässlichkeit<br />
und systematischem Vorgehen<br />
kommt damit klar zum Ausdruck. Aus<br />
den Finanzkonzeptgesprächen resultieren<br />
dann umfangreiche Angebote<br />
zur Problemlösung, die den Wandel <strong>der</strong><br />
Kommunen zu unternehmerisch geführten,<br />
betriebswirtschaftlich denkenden „kommunalen<br />
Konzernen“ als Ratgeber und<br />
adäquater Gesprächspartner begleiten. Der<br />
Kommunalkundenbetreuer arbeitet eng mit<br />
den Fachleuten <strong>der</strong> Verbundunternehmen<br />
<strong>der</strong> Sparkassen-Finanzgruppe zusammen.<br />
So können die Kommunen aus einer Hand<br />
betreut werden.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen seitens <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Hand nach betriebswirtschaftlich<br />
fundierter Beratung sind sehr viel komplexer<br />
geworden. Dementsprechend haben<br />
die Sparkassen und die Verbundpartner in<br />
den zurückliegenden Jahren ihre Angebote<br />
stark ausgeweitet und an die spezifischen<br />
Bedürfnisse angepasst. Einen wichtigen<br />
Baustein bildet die Kommunalberatung.<br />
Für die direkte Beratung <strong>der</strong> Kommunen<br />
vor Ort hat die Sparkassen-Finanzgruppe<br />
eine bundesweit agierende Kommunalberatungsgesellschaft<br />
in ihren Reihen,<br />
die „DKC - Deka Kommunal Consult<br />
GmbH“. Weitere wichtige und hochaktuelle<br />
Themen - wie Neues kommunales<br />
Haushalts- und Rechnungswesen,<br />
Beteiligungsmanagement, Kommunales<br />
Immobilienmanagement, Strategieberatung<br />
für Krankenhäuser, Demografischer<br />
Wandel und <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ung - sind<br />
ebenfalls Bestandteil des Leistungsumfangs<br />
<strong>der</strong> Deka Kommunal Consult.<br />
Auch das vom DSGV gemeinsam mit dem<br />
Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung im Mai 2008 herausgegebene<br />
„PPP-Handbuch – Leitfaden für<br />
Öffentlich-Private-Partnerschaften“ trägt<br />
hierzu bei.<br />
Die Sparkassen-Finanzgruppe begleitet<br />
mit weiteren Angeboten die Städte,<br />
Gemeinden und Landkreise im Be-<br />
reich Immobilienentwicklung, Gebäudemanagement<br />
und auf dem Weg <strong>der</strong><br />
notwendigen Verwaltungsmo<strong>der</strong>nisierung.<br />
Darüber hinaus bietet sie ihnen<br />
Beratung und Workshops zu zentralen<br />
Themen, wie z. B: dem Kommunalen<br />
Zins- und Schuldenmanagement an. Um<br />
die Verantwortlichen in den Kämmereien<br />
beim Aufbau des internen Know-hows für<br />
das Vorgehen und den Aufbau des kommunalen<br />
Zins- und Schuldenmanagements,<br />
speziell im Umgang mit Derivaten zu unterstützen,<br />
hat die Sparkassen-Finanzgruppe<br />
mit konzeptioneller Unterstützung durch<br />
den Deutschen Städtetag, den Deutschen<br />
Landkreistag und dem Deutschen Städte-<br />
und Gemeindebund ein einzigartiges<br />
Fortbildungsseminar für Mitarbeiter<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Hand entwickelt und<br />
bereits mehrere Durchgänge mit positiver<br />
Resonanz durchgeführt.<br />
„Von Kämmerern für Kämmerer“ ist<br />
dabei die Devise, d. h. <strong>der</strong> hochrangige<br />
Referentenpool setzt sich aus kommunalen<br />
Experten des Deutschen Städtetages,<br />
Dozenten aus <strong>der</strong> Wissenschaft und<br />
Experten aus Sparkassen und Landesbanken<br />
zusammen.
NahVorsorgE WissEN dr. carMiNa brENNEr | sEitE 1<br />
Nahversorgung stärkt die<br />
Finanzierung <strong>der</strong> Daseinsvorsorge<br />
Hans-Philipp Okle, geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter <strong>der</strong> Okle GmbH Großhandelszentrale in Singen<br />
Die Qualität des Zusammenlebens<br />
von Menschen ist in <strong>der</strong><br />
Daseinsvorsorge geregelt, die<br />
den Kommunen als Aufgabe<br />
in §28 Grundgesetz verbindlich übertragen<br />
wurde. Daseinsvorsorge umfasst das<br />
Angebot vieler Versorgungsleistungen auf<br />
kulturellen, medizinischen, verkehrlichen,<br />
versorgenden Gebieten und garantiert bei<br />
Erreichen akzeptabler Werte eine gute Lebensqualität<br />
in Gemeinde, Quartier und Ort.<br />
Ein wichtiger Katalysator für die Lösung <strong>der</strong><br />
gestellten Aufgabe ist <strong>der</strong> Nahversorger mit<br />
täglich benötigten Lebensmitteln und lebensmittel-nahen<br />
Angeboten im Ort. Ohne<br />
ihn fließt die Kaufkraft (meist) in Nachbargemeinden,<br />
sein Fehlen verursacht in<br />
regionaler Landwirtschaft und regionaler<br />
Industrie Rückgang und Arbeitsplatzverlust,<br />
ohne ihn sterben die übrigen Handels-<br />
und Gewerbeunternehmen im Ort nach<br />
und nach – oft in sehr kurzer Zeit. Ohne<br />
die Kaufkraft, die <strong>der</strong> Nahversorger im Ort<br />
hält, verödet ein Ort. Die Folge: Wegzug von<br />
Industrieunternehmen, mangelnde Neuzuzüge<br />
<strong>der</strong> Industrie, bröckelnde Infrastruktur,<br />
wegbrechende touristische Qualitäten,<br />
sinkende Imobilienpreise.<br />
Nachhaltigkeit - Zukunftswert in <strong>der</strong><br />
Bilanz <strong>der</strong> Gemeindefinanzen<br />
Es ist die Zeit des wenigen Geldes. Gleichzeitig<br />
die Zeit <strong>der</strong> Doppik, <strong>der</strong> doppelten Buch-<br />
führung in öffentlichen Verwaltungen auf<br />
Län<strong>der</strong>ebene. Nun wird Bilanz mit Gewinn-<br />
und Verlustrechnung Pflicht. Das<br />
3-Komponenten-Modell umfasst Bilanz,<br />
Ergebnisrechnung und Finanzrechnung.<br />
Eine <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen: Kommunalpolitik<br />
darf nicht zu Lasten nachfolgen<strong>der</strong> Generationen<br />
wirtschaften. Entsprechend sind<br />
die Vorschriften <strong>der</strong> Rechnungslegung<br />
angepasst. Und oft wird die Umstellung<br />
kameralistischer Systeme auf erweiterte<br />
Kameralistik o<strong>der</strong> Doppik auch mit <strong>der</strong><br />
Umstellung auf Enterprise-Resource-Planning<br />
(ERP)-Programme verbunden.<br />
Die Umstellung soll bis spätestens 2012 abgeschlossen<br />
sein. Mehr als jemals kommt<br />
es nun auf nachhaltige Projekte an. Und<br />
damit auf die Zielfrage: Was kann mein<br />
Ort, wohin soll mein Ort sich entwickeln.<br />
Und dies ist eine Frage, die nicht allein den<br />
Bürgermeister beschäftigen wird, son<strong>der</strong>n<br />
jeden Gemein<strong>der</strong>at, jede Verwaltungsangestellte,<br />
jeden Gewerbetreibenden, jeden<br />
Bürger und jede Bürgerin angeht.<br />
Das „Wir-Gefühl”, das dadurch sich entwickelt,<br />
lässt Ziele randscharf werden – und<br />
markiert den Weg.<br />
Gemeinde-Zukunft<br />
ist eine Querschnittsaufgabe<br />
An <strong>der</strong> Zukunft einer Gemeinde sind Menschen,<br />
Institutionen, Handel, Gewerbe,<br />
Dienstleistung und Unternehmen betei-<br />
ligt – hinzu kommen Biografie <strong>der</strong> Gemeinde<br />
– also geschichtliche und kulturelle<br />
Dimensionen – und die natürlichen<br />
Gegebenheiten wie geographische, klimatische<br />
und landwirtschaftliche Faktoren.<br />
Aus <strong>der</strong> Summe des Vorhandenen ergibt<br />
sich in Gegenüberstellung zu langfristigen<br />
Entwicklungen (Trends/Megatrends)<br />
<strong>der</strong> Weg, den eine Gemeinde beschließen<br />
und gehen sollte, um in Zukunft Attraktivität<br />
und in <strong>der</strong> Folge finanzielle Mittel<br />
zur Verfügung zu haben, die die Garantie<br />
übernehmen, den Ort als Zentrum – ob<br />
touristischer, industrieller, dienstleisten<strong>der</strong><br />
o<strong>der</strong> gemischter Natur – (weiter) zu<br />
entwickeln und dabei auf Verän<strong>der</strong>ungen<br />
und Ganggeschwindigkeiten zu achten,<br />
die Korrekturen erlauben.<br />
Das erfor<strong>der</strong>t finanzielle Stärke. Und die<br />
ist zu großen Teilen das Resultat kleiner,<br />
funktionieren<strong>der</strong> Nahversorger.<br />
Verän<strong>der</strong>ungen sind immer auch eine Chance<br />
Interview mir Frau Dr. Carmina Brenner, Präsidentin des<br />
Statistischen Landesamtes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
BWM: Frau Dr. Brenner, herzlichen Dank<br />
für die Ausarbeitung über die Gemeindeentwicklung<br />
in den nächsten Jahren<br />
(siehe Seiten 30 - 37) - macht es eigentlich<br />
Angst, dauernd von Zahlen umgeben zu<br />
sein?“<br />
Dr. Carmina Brenner: Ganz und gar nicht.<br />
Für meine Mitarbeiter und mich sind Zahlen<br />
<strong>der</strong> Schlüssel zu Biografie und Zukunft<br />
von Entwicklungen. Ohne gesicherte Zahlen<br />
über die verschiedensten Gebiete würden<br />
wesentliche Entscheidungsgrundlagen<br />
fehlen. In Ihrem Fall <strong>der</strong> NahVORsorge<br />
würden zum Beispiel ohne verläßliche Daten<br />
über die Bevölkerungsstände <strong>der</strong> verschiedenen<br />
regionalen Ebenen die meisten<br />
finanziellen Ausgleichsmaßnahmen, z.B.<br />
<strong>der</strong> kommunale bzw. <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>finanzausgleich,<br />
kaum durchführbar sein. Ohne<br />
allgemein akzeptierte Daten über die<br />
Altersstruktur <strong>der</strong> Bevölkerung gäbe es<br />
keine verlässlichen Informationen über<br />
den Bedarf an Kin<strong>der</strong>betreuungs- und<br />
Schuleinrichtungen. Und ohne diese Zahlen<br />
wäre einer vorausschauende Planung<br />
für Bildungsinvestitionen die Grundlage<br />
entzogen. Ohne flächendeckende Bevölkerungsdaten<br />
gäbe es keine empirische<br />
Basis für die räumliche Abgrenzung von<br />
Interessen- und Vertretungsgebieten.<br />
Erfolgskontrollen wäre die Basis entzogen,<br />
personennahe Dienstleistungsunternehmen<br />
und am Konsum orientierte<br />
Marktpotenziale ließen sich nur schwer abschätzen.<br />
Bevölkerungsstatistiken, Infrastrukturstatistiken<br />
und <strong>Wirtschaft</strong>s- und<br />
Finanzstatistiken machen Entwicklungen<br />
transparent.<br />
Nur ein Beispiel: Nach unserer neuen Bevölkerungsvorausrechnung<br />
wird die Einwohnerzahl<br />
bis zum Jahr 2060 um rund<br />
1,6 Millionen auf dann 9,1 Millionen zurückgehen.<br />
Der Anteil <strong>der</strong> unter 20-Jährigen<br />
wird aus heutiger Sicht nur noch bei<br />
knapp 16 Prozent liegen. In einer gegenläufigen<br />
Entwicklung würde <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />
60-Jährigen und Älteren von <strong>der</strong>zeit 24<br />
Prozent auf 38 Prozent ansteigen. Das heißt<br />
auch: Bereits ab dem Jahr 2030 wären die<br />
unter 20-Jährigen nur noch halb so stark in<br />
unserer Gesellschaft vertreten wie die ältere<br />
Generation mit 60 und mehr Jahren.<br />
BWM: Und wenn die Kurven<br />
nach unten zeigen?<br />
Dr.C.B.: Sehen Sie, eine Gesellschaft ist<br />
nicht statisch. Und das gilt für alle Bereiche.<br />
Die Bevölkerungszahl <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s<br />
wird in den nächsten Jahrzehnten<br />
zwar stetig zurückgehen. Dabei wird allerdings<br />
<strong>der</strong> Bevölkerungsanteil <strong>der</strong> 20- bis<br />
unter 60-Jährigen, die im Wesentlichen das<br />
Erwerbspersonenangebot stellen, bis um<br />
das Jahr 2020 nur geringfügig von 55 Prozent<br />
auf 54 Prozent absinken. Ländliche<br />
Entwicklung heißt auch Beachtung <strong>der</strong> demografischen<br />
Rahmenbedingungen. Für<br />
Gemeinden liegen zahlreiche Programme<br />
vor, die einen direkten Bezug zur <strong>Nahvorsorge</strong><br />
haben. Ich denke hier zum Beispiel an<br />
das Entwicklungsprogramms Ländlicher<br />
Raum (ELR). O<strong>der</strong> an das EU-Programm<br />
LEADER. Hier geht es um attraktive und<br />
vitale Ortskerne.<br />
BWM: Sie sind ja auch Gemein<strong>der</strong>ätin:<br />
Setzen Sie da Ihre Erkenntnisse und Zahlen<br />
ein?<br />
Dr.C.B.: Aber sicher - von den Zahlen profitieren<br />
natürlich alle <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>er<br />
und nicht nur mein Ort. Wenn es heute<br />
zu einem Gespräch mit einem Industrieunternehmen<br />
kommt, dann fragt das<br />
Unternehmen nach <strong>der</strong> Bevölkerungsentwicklung,<br />
dem Fachkräftepotential, den<br />
Pendlerzahlen, den Lohn- und Gehaltsniveaus,<br />
<strong>der</strong> Verkehrsinfrastruktur, den<br />
Clustern, nach Schule und Bildung. Und<br />
natürlich interessiert die Unternehmen die<br />
Hochschulsituation, die Art und Weise <strong>der</strong><br />
Existenzgründungen, <strong>der</strong> Tourismus, die<br />
Wohnraumversorgung, die Mietniveaus<br />
o<strong>der</strong> die Baupreise. Das gehört zur Nahversorger-Situation.<br />
BWM: Und alle diese Zahlen und Entwicklungen<br />
kann man von Ihrem Haus<br />
erhalten?<br />
Dr.C.B.:. Wir haben vom Gesetzgeber den<br />
Auftrag, neutral und unabhängig zu informieren.<br />
Ein Großteil unser Zahlen und<br />
Fakten, Studien o<strong>der</strong> Vorausrechnungen<br />
können kostenlos online abgerufen werden.<br />
Rund 10 Millionen Seitenabrufe zählen wir<br />
auf unserer Homepage im Jahr. Viele Privatpersonen<br />
nutzen unser Angebot. Wir<br />
freuen uns über die hohe Akzeptanz. Aber<br />
wir tun auch viel dafür, unsere Ergebnisse<br />
einfach und verständlich vorzustellen.<br />
Wir bearbeiten rund 280 Statistiken auf gesetzlicher<br />
Grundlage. Das Beson<strong>der</strong>e ist: Es<br />
gilt für uns die Berichtspflicht, das heißt,<br />
dass wir aus einem nahezu vollständigen<br />
Rücklauf schöpfen können. Das ist eine<br />
Garantie für höchste Genauigkeit und eine<br />
<strong>der</strong> stärken <strong>der</strong> amtlichen Statistik.<br />
BWM: Frau Dr. Brenner,<br />
danke für das Gespräch.
NahVorsorgE WissEN NVbW | sEitE 1<br />
3-Löwen-Takt: Hilft dem Land auf‘s Fahrrad -<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wird Fahrrad-Land.<br />
Ein Interview mit Dr.-Ing. Walter Gerstner, Geschäftsführer <strong>der</strong> Nahverkehrsgesellschaft<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> mbH, über den Vorteil fahrradfreundlicher Gemeinden<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>-<strong>Magazin</strong>: Herr Dr.<br />
Gerstner, schneller voran mit Bus und Bahn<br />
- jetzt kommt das Fahrrad hinzu - gibt‘s<br />
dann einen neuen Werbespruch?<br />
Dr. Walter Gerstner: Das kann schon mal<br />
sein - denn wir integrieren das Fahrrad ganz<br />
bewusst in die Nah-Mobilität. Das ist ja unsere<br />
ursächliche Aufgabe: die planerischen<br />
Festlegungen für nahe Verbindungen von A<br />
nach B zu bieten. Unabhängig vom Beför<strong>der</strong>ungsmittel.<br />
BWM: Und warum soll <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
ein Fahrrad-Land werden - wir haben<br />
doch Busse und Bahnen - und wir sind das<br />
klassische Land <strong>der</strong> Autobauer, „Typisch<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>: Erst das Auto erfinden<br />
- und dann mit Bus und Bahn fahren“<br />
- steht doch an den Bussen.<br />
Dr.W.G.: Die Ausweitung hat viele einzelne<br />
Gründe, die sich zu einem unschlagbaren<br />
Vorteilspaket addieren. Herr Staatssekretär<br />
Rudolf Köberle hat sie in drei Aspekten zusammengefasst:<br />
Zum Einen gilt <strong>der</strong> gesundheitliche Aspekt<br />
- Radfahren schafft Bewegung. Zum Zweiten<br />
hilft <strong>der</strong> Trend: Radfahren ist „in“, es ist ein<br />
gesellschaftlicher Faktor geworden. Drittens<br />
unterstützt das Rad die ökologische Zielsetzung<br />
- <strong>der</strong> Kraftstoff des Rades ist die Muskulatur<br />
des Menschen.<br />
BWM: Zentrum <strong>der</strong> Bewegung ist <strong>der</strong><br />
„Runde Tisch Radverkehr“. Sie sind dort<br />
Mitglied?<br />
Dr.W.G.: Wir gehören dem „Runden Tisch<br />
Radverkehr“ an. Staatssekretär Rudolf Köberle<br />
hat dem Runden Tisch - einem Nachhaltigskeitsprojekt<br />
des Landes - übrigens<br />
hervorragende Arbeit bescheinigt. Der<br />
„Runde Tisch Radverkehr“ führt vorhandene<br />
Initiativen zusammen - und kann so initiativ<br />
neue Akzente setzen für Mobilität, Tourismus,<br />
die Gesundheit <strong>der</strong> Menschen im Land<br />
- und beson<strong>der</strong>s auch für die Umwelt. Schauen<br />
Sie: 50% <strong>der</strong> Wege, die die Menschen jeweils<br />
täglich zurücklegen, sind kleiner als 5<br />
km. Es muss den Menschen die „Alternative<br />
Rad“ klar gemacht werden. Nicht einfach das<br />
Auto nehmen - son<strong>der</strong>n bewusst zwischen<br />
Rad und Auto wählen und nach Notwendigkeit<br />
entscheiden. Ziele effizient verknüpfen<br />
- das ist gemeint. Eine an<strong>der</strong>e Zahl: Täglich<br />
werden 420 Millionen Kilometer in Deutschland<br />
nur zum Einkaufen gefahren - eigentlich<br />
sollte man sagen: verfahren. Stellen Sie<br />
sich die Emissionen vor, die gespart werden<br />
könnten, wenn nur ein Teil <strong>der</strong> Kilometer<br />
mit dem Rad zurück gelegt werden würden.<br />
Es handelt sich ja nicht immer um Großeinkäufe.<br />
BWM: Die Geschäftsstelle „Run<strong>der</strong> Tisch<br />
Radfahren“ ist bei Ihnen im Haus angesiedelt.<br />
Warum und was tun sich?<br />
Dr.W.G.: Der Grund ist einfach zu beantworten:<br />
Wir sehen an unseren Beför<strong>der</strong>ungszahlen<br />
eine stark steigende Anzahl<br />
von Fahrradfahrern, die mit dem Rad zu<br />
Bus und Bahn fahren, einsteigen, um sich<br />
später wie<strong>der</strong> auf‘s Rad zu schwingen. Diesem<br />
vernünftigenTrend stellen wir uns. Die<br />
Geschäftsstelle Fahrradmanagement soll<br />
zunächst eine gewisse Koordination über<br />
die Inhalte und Zielsetzungen ausüben. Sie<br />
orientiert sich dabei an den Handlungsanweisungen<br />
des Runden Tisches bzw. den<br />
Maßgaben des Landesbündnisses Pro-<br />
Rad. Das ist eine <strong>der</strong> wichtigen Aufgaben<br />
- die Zweite: sie soll als Informations- und<br />
Kommunikationsplattform wirken und<br />
das Konzept umsetzen: Busse und Bahnen<br />
bereitstellen, die Rä<strong>der</strong> gezielt besser aufnehmen<br />
können, eigene Rundstrecken für<br />
Radfahr-Tourismus anlegen, Einsteigzeiten<br />
planen, die den Integralen Taktfahrplan<br />
nicht verzögern.<br />
BWM: ... und alles das für das Fahrrad?<br />
Dr.W.G.: Aber sicher - und das geht noch viel<br />
weiter. Radfahren macht dann Spaß, Freude<br />
und ist ein Genuss, wenn es Fahrradwege<br />
und gute Beschil<strong>der</strong>ungen gibt - hier ist man<br />
dem Verkehr und vor allem <strong>der</strong> Gesundheit<br />
<strong>der</strong> Menschen verpflichtet. Und auch das<br />
planen, sichten, veranlassen wir. Wie ich eingangs<br />
sagte: Wir sehen in dem Fahrrad einen<br />
Partner <strong>der</strong> Nah-Mobilität. Natürlich fragt<br />
man sich: Ist es Aufgabe <strong>der</strong> Öffentlichen<br />
Hand, neben dem Personentransport auch<br />
Fahrrä<strong>der</strong> zu transportieren. Wir sagen ja,<br />
weil es ökologisch, ökonomisch und gut für<br />
die Gesundheit ist. Aber wir denken natürlich<br />
über alternative Angebote nach - etwa<br />
Leihsysteme für den Vor- und Nachlauf. Das<br />
Fahrrad ist für Bus und Bahn zum echten<br />
Partner geworden, das Aufgaben übernimmt.<br />
Eine ideale Addition von gesun<strong>der</strong> Bewegung<br />
und ökologischer Vernunft. Sie vergrößern<br />
mit dem ÖPNV den Radius für das Erlebnis:<br />
Fahrrad fahren.<br />
BWM: Und sparen tut man auch!<br />
Dr.W.G.: Sicher - Stress, Nerven und Euro<br />
- sehen Sie sich den Benzinpreis an. Wir<br />
verantworten in unserer Geschäftsstelle die<br />
Fahrradför<strong>der</strong>ung, planen die Koordinierungsaufgaben,<br />
sind für die Zielharmonisierungen<br />
verantwortlich - nicht je<strong>der</strong> macht was<br />
- son<strong>der</strong>n wir führen zu einem gemeinsamen<br />
Ziel. Ich komme ja aus <strong>der</strong> verkehrsplanerischen<br />
Richtung, da setze ich auch Schwerpunkte<br />
über Handlungsempfehlungen zur<br />
Fahrradför<strong>der</strong>ung. Wir fragen uns: Womit<br />
können wir in Kernfunktionen Positives leisten,<br />
um unser Ziel zu erreichen.<br />
BWM: Und das heißt?<br />
Dr.W.G.: Einfach gesagt: Radfahren mit Sicherheit<br />
und Vergnügen. Die Kernaufgabe<br />
<strong>der</strong> SPNV (Schienenpersonennahverkehr,<br />
Anm. d.Red.) heißt: „Fit für‘s Rad. Im Bereich<br />
Fahrrad sind aufgrund gesetzlicher<br />
und verwaltungstechnischer Zuständigkeiten<br />
viele Organisationen und Behörden tätig:<br />
Ministerien, Landkreise, Kommunen. Alle<br />
gemeinsam decken vielfältige Aufgaben ab:<br />
Verkehrssicherheit, Bau und Unterhalt von<br />
Radwegen, Beschil<strong>der</strong>ungen. Und wir bringen<br />
die Beweglichkeit ein. Schauen Sie - wir<br />
haben 2008 den Rad-Express auf die Schiene<br />
gesetzt. Im Enztal, im Eyachtal, im Neckartal,<br />
jetzt folgt das Murgtal. Eine win-win-Situation<br />
entsteht: für die Radfahrer, für den<br />
Tourismus, für die Kommunen.<br />
BWM: Sie suchen fahrradfreundliche<br />
Kommunen, warum?<br />
Dr.W.G.: Wir starten jetzt. Und das Beste sind<br />
Piloten, mit denen man Art und Weise, Kosten,<br />
Akzeptanzen aufspürt, prüft, optimiert.<br />
Eine Gemeinde, die fahrradfreundlich ist,<br />
lockt Touristen an. Tut was für Mensch und<br />
Natur. Alles gute Gründe für einen Bürgermeister,<br />
auf <strong>der</strong> Basis seiner Daseinsvorsorge<br />
im ‚Landesbündnis Pro Rad“ mitzumachen.<br />
Eine Arbeitsgemeinschaft ist im Entstehen,<br />
die diese Radverkehr-Pilotprojekte entwi-<br />
ckelt. <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> - das Land <strong>der</strong><br />
Quellen und <strong>der</strong> guten Luft - also auch <strong>der</strong><br />
Kurstädte. Stellen Sie sich vor: eine Kurstadt<br />
- und wenige Autos - aber viel Radverkehr<br />
und saubere Luft. Das ist doch ein wichtiges<br />
Argument für jedes Standort-Marketing.<br />
BWM: Und wie setzt sich das alles durch?<br />
Dr.W.G.: Zum Einen: <strong>der</strong> Trend ist stark,<br />
die gesellschaftliche Akzeptanz ist hoch.<br />
Zu sehen an den vielen interessanten<br />
Fahrradarten - Trekking, Mountainbike,<br />
Sport- und Cityrad. Zweitens sind Energie,<br />
Gesundheit, Mobilität, Aktivität, Finanzen<br />
gute Argumente. Und zum Dritten: wenn<br />
es gute Beschil<strong>der</strong>ungen und gute Fahrradwege<br />
gibt, dann greift die Vorbildfunktion.<br />
„Könnte ich doch auch mal wie<strong>der</strong> ...“ ,<br />
das ist <strong>der</strong> Start. Ein BW-Ticket, ein paar<br />
Freunde, ein tolles Ziel - und rauf auf‘s Rad,<br />
rein in Bus und Bahn - und ab in die Natur.<br />
Mit Vorbil<strong>der</strong>n lenken Sie die Verhaltensän<strong>der</strong>ungen.<br />
Und zum Vierten: Im Internetpor-<br />
tal „FahrRad in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>“ sollen<br />
allen Interessierten wichtige Informationen<br />
geboten werden. So setzen sich die Maßnahmen<br />
schneller und konsequenter durch.<br />
BWM: Und wann wissen Sie, ob die Kampagne<br />
greift?<br />
Dr.W.G.: Wir evaluieren sehr genau. Den 0-<br />
Zustand, die Maßnahmen - und wir werden<br />
nach drei o<strong>der</strong> vier Jahren erneute Folgemessungen<br />
auf allen Gebieten machen. Das Ganze<br />
ist einmalig - und <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ist<br />
hier Vorreiter. Wir werden mit diesem Konzept<br />
bereits zu bundesweiten Kongressen<br />
gebucht.<br />
BWM: Macht <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> mit dem<br />
Konzept an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> fit für Zukunft?<br />
Dr.W.G.: Zumindest schneller voran mit Rad<br />
und Bus und Bahn.<br />
BWM: Herr Dr. Gerstner, wir danken für<br />
das Gespräch.
NahVorsorgE WissEN Wlsb | sEitE 21<br />
Sportvereine in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Stahlträger <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
Interview mit Klaus Tappeser, Präsident des WLSB<br />
Ob Fußball, Handball, Fitness-Gymnastik<br />
o<strong>der</strong> Lauftreff<br />
– die Sportvereine im<br />
Land sind eine wichtige<br />
Stütze des gesellschaftlichen Lebens. Der<br />
<strong>Württemberg</strong>ische Landessportbund<br />
(WLSB) steht dabei nicht nur seinen<br />
Mitgliedsvereinen, son<strong>der</strong>n auch den<br />
Kommunen mit seiner Kompetenz in<br />
Sachen Sport zur Verfügung, wie WLSB-<br />
Präsident Klaus Tappeser im Interview<br />
erklärt.<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> <strong>Magazin</strong>: Herr<br />
Tappeser, <strong>der</strong> Sport wird oft als „sozialer<br />
Kitt <strong>der</strong> Gesellschaft“ bezeichnet. Woran<br />
machen Sie diese Einschätzung fest?<br />
Klaus Tappeser: Generell gilt: Bürgerschaftliches<br />
Engagement bringt die<br />
Menschen zusammen und stärkt das<br />
Gemeinschaftsgefühl. Unter den vielen<br />
Gruppierungen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
vereint <strong>der</strong> Sport mit großem Abstand die<br />
meisten Menschen. Über 3,7 Millionen<br />
Mitglie<strong>der</strong> zählen die Sportvereine im<br />
Land – das sind mehr als ein Drittel aller<br />
Einwohner. Eine <strong>der</strong>art breit aufgestellte<br />
Bewegung kann nur zustande kommen,<br />
wenn ein gemeinsames Interesse Menschen<br />
aus den verschiedensten gesellschaftlichen<br />
Bereichen verbindet. Es ist die enorme<br />
Begeisterung für den Sport. Über sie können<br />
wir wichtige Werte vermitteln – ich nenne<br />
nur die Stichworte Gemeinschaftsgefühl,<br />
Integration, Fairness.<br />
BWM: Trotzdem gehen die gesellschaftlichen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen auch an den<br />
Sportvereinen nicht spurlos vorüber.<br />
Klaus Tappeser<br />
K.T.: Sport und Sportvereine sind ein Teil<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft und werden immer von<br />
<strong>der</strong>en Verän<strong>der</strong>ungen betroffen sein. Der<br />
WLSB sieht es deshalb als seine Aufgabe<br />
an, den Vereinen durch finanzielle und<br />
inhaltliche Unterstützung unter die Arme<br />
zu greifen, um in dieser Welt des Wandels<br />
zu bestehen. Das funktioniert bislang sehr<br />
gut und wir stellen fest, dass unsere Vereine<br />
„stark im Wandel“ sind – sie stellen sich<br />
den Herausfor<strong>der</strong>ungen und finden immer<br />
wie<strong>der</strong> neue Antworten. Aber: Die Vereine<br />
brauchen auch einen verlässlichen Partner<br />
vor Ort. Das müssen die Kommunen sein.<br />
Denn es sind die Bürgerinnen und Bürger<br />
in den Städten und Gemeinden, die unmittelbar<br />
von <strong>der</strong> Arbeit in den Sportvereinen<br />
profitieren. Es muss also im Interesse einer<br />
Kommune liegen, den Vereinen dauerhaft<br />
gute Rahmenbedingungen zu bieten und<br />
damit Lebensqualität zu schaffen.<br />
BWM: Wie arbeiten WLSB und<br />
Kommunen als Partner <strong>der</strong> Sportvereine<br />
zusammen?<br />
K.T.: Den größten Nutzen hat <strong>der</strong><br />
Sport natürlich dann, wenn WLSB und<br />
Kommunen nicht getrennt, son<strong>der</strong>n<br />
gemeinsam handeln. Deshalb bietet <strong>der</strong><br />
WLSB nicht nur den Vereinen, son<strong>der</strong>n<br />
auch den Städten und Gemeinden seine<br />
Beratungskompetenzen in Sachen Sport<br />
an. Nach unseren Erfahrungen ist die kooperative<br />
Sportentwicklungsplanung <strong>der</strong><br />
beste Weg, dabei werden Betroffene zu<br />
Beteiligten und die Planungsprozesse werden<br />
gemeinsam gestaltet.<br />
BWM: Können Sie dazu ein Beispiel nennen?<br />
K.T.: Bau und Unterhalt von öffentlichen<br />
Sportstätten sind eine kostspielige<br />
Angelegenheit. Da will je<strong>der</strong> Euro sinnvoll<br />
ausgegeben sein. Angenommen, eine<br />
Kommune spielt mit dem Gedanken, eine<br />
Sporthalle o<strong>der</strong> einen Sportplatz zu bauen.<br />
Angesichts des demographischen Wandels<br />
kommt dabei die Frage auf, wie <strong>der</strong> Bedarf<br />
und das Sportverhalten <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
in <strong>der</strong> Zukunft aussehen werden. Hier<br />
kommt nun <strong>der</strong> WLSB ins Spiel, <strong>der</strong> in<br />
einem Beratungsprozess Sportverhalten<br />
und Bevölkerungsentwicklung in <strong>der</strong><br />
Gemeinde, die Angebotsstruktur <strong>der</strong><br />
Sportvereine und weiterer Sportanbieter<br />
sowie den Bedarf von Schulen zu einem<br />
Gesamtbild formt. Die Verantwortlichen<br />
erhalten somit eine möglichst umfassende<br />
Grundlage für ihre Entscheidung.<br />
BWM: Wie gestaltet sich die<br />
Unterstützung des WLSB mit Blick auf<br />
die Sportangebote? Ist <strong>der</strong> Verband auf<br />
diesem Gebiet überhaupt tätig?<br />
K.T.: In diesem Bereich, den wir un-<br />
ter dem Begriff kommunale Sportentwicklungsplanung<br />
führen, ist <strong>der</strong> WLSB<br />
ebenfalls aktiv. Hier erarbeiten wir, zusammen<br />
mit Partnern, für die Kommunen<br />
sozusagen eine Gesamtschau des <strong>der</strong>zeitigen<br />
Sportangebots und <strong>der</strong> gewünschten<br />
zukünftigen Situation. Welche<br />
Sportangebote werden in <strong>der</strong> Kommune<br />
von wem gemacht? Welche Möglichkeiten<br />
fehlen? Wie sieht es mit frei zugänglichen<br />
Bewegungsräumen, also zum Beispiel<br />
Spielplätzen, Grünflächen, aus? Welche<br />
Sportmöglichkeiten gibt es in <strong>der</strong> näheren<br />
Umgebung? Mit einer solchen Planung<br />
wird für die Kommune ein Konzept<br />
für die zukünftige Sportversorgung <strong>der</strong><br />
Bevölkerung erstellt. Denn attraktive<br />
Bewegungs- und Freizeitangebote sorgen<br />
für Lebensqualität und sind auch als wirtschaftlicher<br />
Standortfaktor nicht zu unterschätzen.<br />
BWM: Der Gesundheitsaspekt ist beim<br />
Sporttreiben stark in den Vor<strong>der</strong>grund<br />
gerückt. Spiegelt sich das auch im Angebot<br />
<strong>der</strong> Sportvereine wi<strong>der</strong>?<br />
K.T.: Natürlich. Viele Vereine engagieren<br />
sich in diesem Bereich und tragen dazu<br />
bei, dass die Menschen bis ins hohe Alter<br />
körperlich fit bleiben. Aber auch mit ihrem<br />
Engagement im Kin<strong>der</strong>- und Jugendsport<br />
leisten sie einen wichtigen Beitrag im<br />
Kampf gegen Übergewicht und Diabetes<br />
in diesen Altersgruppen. Dass von den<br />
Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen im Land drei<br />
Viertel Mitglied in einem Sportverein sind,<br />
beweist die Qualität <strong>der</strong> Arbeit. Gerade in<br />
eher ländlichen Regionen ist die Arbeit<br />
<strong>der</strong> Sportvereine noch viel wichtiger, weil<br />
sie meist einziger Anbieter am Ort sind.<br />
An diesem Punkt setzt auch unser Projekt<br />
zur Betrieblichen Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />
in kleinen und mittleren Unternehmen<br />
an. Hier wollen wir zusammen mit den<br />
Vereinen ein neues und gesellschaftlich<br />
sehr wichtiges Betätigungsfeld erschließen.<br />
BWM: Wie stark werden die Sportvereine<br />
von <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen <strong>Wirtschaft</strong>skrise<br />
getroffen?<br />
K.T.: Bislang sind die Auswirkungen mo<strong>der</strong>at.<br />
Bei Kreditverhandlungen mit Banken<br />
wird manch Verein die Krise sicherlich spüren.<br />
Kritisch wird es, wenn die Kommunen<br />
bei <strong>der</strong> Sport- und Vereinsför<strong>der</strong>ung<br />
den Rotstift ansetzen. Hier gilt es genau<br />
abzuwägen, wann bürgerschaftliches<br />
Engagement und die Strukturen unserer<br />
Vereine gefährdet sind. Denn es braucht<br />
viel Zeit und Energie, die Menschen zur<br />
Mitarbeit für eine intakte und attraktive<br />
Vereinslandschaft zu gewinnen.<br />
<strong>Württemberg</strong>ischer Landessportbund e.V.<br />
Fritz-Walter-Weg 19<br />
70372 Stuttgart<br />
Tel.: 0711/28077-100<br />
info@wlsb.de<br />
www.wlsb.de<br />
Was Sportvereine in<br />
den Kommunen leisten:<br />
• Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />
• Drei Viertel aller Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen<br />
sind Mitglied in einem Sportverein<br />
• Flächendeckende Versorgung mit<br />
Sport- und Gesundheitsangeboten<br />
• Stärkung <strong>der</strong> Gemeinschaft und Identität<br />
• Bereicherung des<br />
gesellschaftlichen Lebens<br />
• Sinnvolle Freizeitbeschäftigung und<br />
damit Präventionsarbeit bei Kin<strong>der</strong>n<br />
und Jugendlichen<br />
Was <strong>der</strong> WLSB für Vereine<br />
und Kommunen leistet:<br />
• Inhaltliche und finanzielle<br />
Unterstützung des Vereinssports<br />
• Aus- und Fortbildung för<strong>der</strong>t Qualität<br />
<strong>der</strong> Vereinsarbeit<br />
• Beratung bei Bau und Planung<br />
von Sportanlagen<br />
• Kommunale Sportentwicklungsplanung
NahVorsorgE WissEN lVi | sEitE 23<br />
Herr Wolf, könnten Sie bitte den Leserinnen<br />
und Lesern - Bürgermeistern,<br />
Ortsvorstehern, Landräten, Handels-<br />
und Gewerbevereinen, <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>innen<br />
und -för<strong>der</strong>ern - einen<br />
Überblick geben über Tätigkeit, Ziel und<br />
Einsatz des LVI?<br />
„Gerne, <strong>der</strong> LVI ist die wirtschaftspolitische<br />
Spitzenorganisation <strong>der</strong> Industrie<br />
im Land. Auf unserer Agenda stehen unter<br />
an<strong>der</strong>em Fö<strong>der</strong>alismus, soziale Marktwirtschaft<br />
und Nachhaltigkeit - unser Ziel:<br />
stete Verbesserung <strong>der</strong> Attraktivität<br />
des <strong>Wirtschaft</strong>sstandortes <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong>.“<br />
Gibt es Schwerpunkte in Ihrer Tätigkeit?<br />
„Aber ja: Wir setzen uns generell für die<br />
Umsetzung <strong>der</strong> Nachhaltigkeit ein - also<br />
<strong>der</strong> gleichrangigen Berücksichtigung<br />
von Ökologie, Ökonomie und sozialen<br />
Kriterien. Wir haben zum Beispiel sehr<br />
Kriterien für die<br />
Ansiedelung von<br />
Industrieunternehmen<br />
Interview mit Wolfgang Wolf, Geschäftsführendes<br />
Vorstandsmitglied des LVI e.V. (Landesverband<br />
<strong>der</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>ischen Industrie)<br />
frühzeitig an <strong>der</strong> Fortschreibung des Umweltplanes<br />
mitgewirkt, in dem die Flächeninanspruchnahme<br />
und das Flächenmanagement<br />
einen wichtigen Baustein<br />
darstellen, und sind in hohem Maße in<br />
<strong>der</strong> Nachhaltigkeitsstrategie des Landes<br />
engagiert.“<br />
Was heißt das?<br />
Im vom Land initiierten Aktionsbündnis<br />
„Flächen gewinnen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>“,<br />
an dem <strong>der</strong> LVI mitwirkt, werden<br />
Informationen vernetzt und als Ergebnis<br />
Aktivitäten gebündelt für ein effizienteres<br />
Flächenmanagement. Weitere Anstrengungen<br />
und <strong>der</strong> Schulterschluss aller<br />
Beteiligten sind notwendig, um Brachenentwicklung<br />
bzw. Altlastensanierung voranzubringen.<br />
Entsprechende Rahmenbedingungen<br />
und Anreize für eine Flächen<br />
sparende Bauweise sind für den LVI wichtig:<br />
Zum Beispiel, eine wirtschaftliche<br />
Sanierung von Altlastengrundstücken<br />
Best Practice: Wir geben unseren Mitglie<strong>der</strong>n Hilfestellung,<br />
nicht genutzte Flächen einer neuen Verwendung zuzuführen:<br />
und Brachflächen zu gestatten sowie unter<br />
an<strong>der</strong>em die För<strong>der</strong>richtlinien für Altlasten<br />
anzupassen. Wir stimmen <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung<br />
zu, bei Neuansiedelungen soweit wie<br />
möglich auf Altbereiche zurückzugreifen<br />
- aber wir benötigen eine rechtzeitige<br />
Verfügbarkeit aller notwendigen Informationen:<br />
Neben den allgemeinen planungsrechtlichen<br />
Voraussetzungen gehören bei<br />
„Gebrauchtflächen“ wie Konversionsstandorten,<br />
„alten“ Industriestandorten o<strong>der</strong><br />
„ertüchtigten“ Gewerbegebieten natürlich<br />
alle Informationen über die Schadstoffsituation,<br />
die Infrastruktur, die Ver- und<br />
Entsorgungsleitungen und die Klärung<br />
<strong>der</strong> Haftungsfragen - über das Thema <strong>der</strong><br />
Altlasten hinaus - dazu.“<br />
Wie wichtig sind die weichen<br />
Faktoren einer Gemeinde?<br />
„Sehr wichtig: die Nahversorgung,<br />
Bildung, Schule, Natur, Wohnen und<br />
Leben, medizinische Versorgung, Kitas,<br />
Öffentlicher Personennahverkehr - unsere<br />
Betriebe siedeln sich dort an, wo die Lebensqualität<br />
stimmt. Daraus entsteht die<br />
„Wohlfühlgemeinde“. Und in <strong>der</strong> siedeln<br />
sich gerne Unternehmen an - weil auch<br />
die kompetenten, gut ausgebildeten Mitarbeiter<br />
gerne dort wohnen.“<br />
Und wer berät - wie geht<br />
die Gemeinde vor?<br />
„Indem sich die Kommunen mit uns in<br />
Verbindung setzen. Wir versuchen, über<br />
unsere LVI-Beratungs- und Service-GmbH<br />
unseren Mitglie<strong>der</strong>n Hilfestellung zu<br />
Nehmen<br />
und Geben<br />
Unternehmen leben von motivierten,<br />
engagierten, mitdenkenden<br />
und in das Unternehmen<br />
vertrauenden Mitarbeitern.<br />
Diese Mitarbeiter sind bereit ihre physische<br />
und psychische Kraft und ihre Ressourcen<br />
in das Unternehmen zugeben und tragen so<br />
maßgeblich zu seinem Erfolg bei.<br />
Unternehmen brauchen gute Grundmaterialien<br />
zur Herstellung von hochwertigen<br />
Produkten und Dienstleistungen, dafür sind<br />
sie auf gute Lieferanten angewiesen.<br />
Unternehmen brauchen die Umwelt, wie beispielsweise<br />
Wasser, Öl, Holz, Erze, um ihre<br />
Leistungen produzieren zu können.<br />
Unternehmen brauchen eine gute Infrastruktur<br />
um ihre Produkte anbieten und<br />
vermarkten zu können.<br />
geben, um nicht genutzte Flächen einer<br />
neuen Verwendung zuzuführen. Dafür<br />
haben wir das Projekt INA aufgelegt: INA<br />
steht für integrierte nutzerorientierte<br />
Altlastensanierung und Brachflächentwicklung.<br />
Dabei bringen wir Besitzer<br />
und potenzielle Nutzer bzw. Investoren<br />
im Rahmen einer Grundstückbörse<br />
zusammen und leisten Unterstützung<br />
bei einer zukünftigen Nutzung. Unsere<br />
Dienstleistungstochter sieht weit über den<br />
Tellerrand hinaus: sie unterstützt und<br />
organisiert wichtige Zukunftsbranchen wie<br />
die Umwelttechnik, Luft- und Raumfahrt<br />
Unternehmen müssen für den Erfolg verlässliche,<br />
unbestechliche Partner sein.<br />
Gute Unternehmen legen in ihrem Leitbild<br />
grenzübergreifend den Umgang mit Partnern,<br />
Gemeinden und Län<strong>der</strong>n fest. Keiner soll übervorteilt<br />
werden. Das Unternehmen und nicht<br />
<strong>der</strong> Profit des Einzelne steht im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Gute Unternehmen nehmen Anteil, achten auf<br />
ihr regionales und internationales Umfeld und<br />
tragen Sorge dieses weiterzuentwickeln ohne<br />
nur auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein.<br />
Gute Unternehmen geben <strong>der</strong> Umwelt etwas<br />
für die Nutzung <strong>der</strong> Ressourcen zurück.<br />
Gute Unternehmen achten bei <strong>der</strong> Auswahl<br />
ihrer Partner auf ein ähnlich partnerschaftliches<br />
Verhalten und wertschätzen diese.<br />
Gute Unternehmen entlohnen ihre Mitarbeiter<br />
nicht nur materiell, son<strong>der</strong>n sie beteiligen sie<br />
aktiv den Unternehmensprozessen, geben ihnen<br />
Anerkennung und Wertschätzung, gleichen<br />
physische uns psychische Belastungen aus. Ein<br />
Arbeitsleben muss über die Lebensarbeitszeit<br />
hinaus lebenswert bleiben.<br />
und setzt sich über die „AKTION PRO<br />
MOBIL“ für eine angemessene Mobilität<br />
an unserem Standort ein.“<br />
Landesverband <strong>der</strong><br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>ischen Industrie e.V.<br />
Gerhard-Koch-Straße 2 - 4<br />
73760 Ostfil<strong>der</strong>n (Scharnhauser Park)<br />
Tel.: 0711 32 73 25 0 · Fax: 0711 32 73 25 69<br />
info@lvi.de · www.lvi.de<br />
Die LVI - Beratungs- und Service-<br />
GmbH erreichen Sie unter den gleichen<br />
Kontaktdaten.<br />
Die Umsetzung und das Gelebtsein dieses,<br />
vereinfacht dargestellten, selbstverständlichen<br />
Geben und Nehmens, heute als CSR<br />
-Corporate Social Responsibility bezeichnet,<br />
kann ein wichtiger Bestandteil bei <strong>der</strong><br />
Bewältigung und eine Prophylaxe vor zukünftigen<br />
Krisen sein.<br />
Angelika Stockinger<br />
Gesundheitspädagogin<br />
Wartbergstrasse 16<br />
70191 Stuttgart<br />
Tel.: 0711-65869430<br />
ass@proviplan.de
NahVorsorgE WissEN claus-PEtEr huttEr | sEitE 2<br />
„Verantwortungsübernahme und<br />
Öffentlichkeitsarbeit einer Gemeinde<br />
liegen eng beieinan<strong>der</strong>“. Herr Hutter,<br />
Nahversorgung wird in immer mehr<br />
Gemeinden - aber auch in Stadt-Quar-<br />
tieren - zum Problem. Darunter leiden die<br />
regionale Landwirtschaft und die regionalen<br />
Betriebe. Was müsste aus Ihrer<br />
Sicht getan werden, dass Bürgerinnen<br />
und Bürger zu leidenschaftlichen<br />
Befürwortern einer Nahversorgung im<br />
Ort werden?<br />
Claus-Peter Hutter: Eine funktionierende<br />
Nahversorgung hat in <strong>der</strong> Tat sehr viel mit<br />
Lebens- und Umweltqualität zu tun. Doch<br />
eine funktionierende Nahversorgung<br />
hängt auch davon ab, ob sie von den<br />
Leuten angenommen wird. Und da<br />
beißt sich die Katze, wie wir alle wissen,<br />
immer mehr in den Schwanz. Auf <strong>der</strong><br />
einen Seite orientieren sich immer mehr<br />
Menschen nur in Richtung billig und för<strong>der</strong>n<br />
damit letztlich die Fernversorgung<br />
mit oft anonymen Massenprodukten.<br />
An<strong>der</strong>erseits wollen die Kunden am liebsten<br />
einen Tante-Emma-Laden in ihrer<br />
Nachbarschaft. Wenn sie dort aber nur<br />
alle paar Wochen einmal einkaufen, weil<br />
sie im Supermarkt etwas vergessen haben,<br />
kann auch <strong>der</strong> engagierteste Ladenbesitzer<br />
nicht überleben. Deshalb brauchen wir<br />
eine Neuorientierung was Qualität angeht.<br />
Nicht nur die Genussqualität muss stimmen,<br />
son<strong>der</strong>n auch die Herkunftsqualität<br />
„Es gilt, die Menschen<br />
mitzunehmen, zu überzeugen<br />
und verantwortliches Handeln<br />
des Einzelnen zu för<strong>der</strong>n<br />
aber auch einzufor<strong>der</strong>n.“<br />
Interview mit Claus-Peter Hutter, Leiter <strong>der</strong> Akademie für<br />
Natur- und Umweltschutz <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
und das Wissen um die Zusammenhänge<br />
zwischen Küche und Landschaft,<br />
Essgenuss und Umwelt. Und wir brauchen<br />
mehr regionale Lebensmittel in den<br />
Supermärkten.<br />
Hier sind natürlich die Vollsortimenter<br />
sehr wichtig. Zahlreiche Initiativen <strong>der</strong><br />
Umweltakademie <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
zielen deshalb darauf ab, Zusammenhänge<br />
deutlich zu machen und aufzuzeigen, dass<br />
wir nur dann vielfältige, erlebnisreiche<br />
Kulturlandschaften erhalten und wie<strong>der</strong><br />
herstellen können, wenn wir auch regionale<br />
und lokale Kreisläufe haben. Letztlich<br />
geht es ja auch darum, Landschaft nicht<br />
nur monetär, son<strong>der</strong>n auch mental in<br />
Wert zu setzen.<br />
Was passiert, wenn die Nahversorgung<br />
dicht macht und nur noch Discounter<br />
und Großmärkte für die Lebensmittel-<br />
Versorgung zuständig sind?<br />
CPH: Wenn die Nahversorgung nicht<br />
mehr gewährleistet ist, wird sich die<br />
schon jetzt vielfach festzustellende<br />
Landflucht noch mehr verstärken. Dies<br />
gilt natürlich nicht nur für den Bereich<br />
Lebensmittel, son<strong>der</strong>n letztlich für die<br />
gesamte Nahversorgung einschließlich<br />
einem guten Ärzteangebot, einem entsprechenden<br />
Netz von Tankstellen und<br />
an<strong>der</strong>er Infrastruktur. Die Situation<br />
wird sich angesichts des demografischen<br />
Wandels und einer damit verbundenen,<br />
ständig abnehmenden Bevölkerungszahl<br />
noch verschärfen. <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
hat hier frühzeitig mit <strong>der</strong> Stärkung des<br />
Ländlichen Raums entgegengesteuert.<br />
Trotzdem müssen meines Erachtens auch<br />
hier die Probleme ernst genommen werden.<br />
Zurück zu den Lebensmitteln: Wenn<br />
nur noch Discounter die Nahversorgung<br />
aufrechterhalten, werden die Leute<br />
irgendwann ein böses Erwachen erleben.<br />
Denn irgendwann entsteht eine völlige<br />
Abhängigkeit. Es braucht sich dann niemand<br />
zu wun<strong>der</strong>n, wenn plötzlich die<br />
Preise schnell wie<strong>der</strong> nach oben klettern.<br />
Wenn es darauf ankommt, Menschen<br />
und Natur - und damit auch Küche und<br />
Regionalität - zusammen zu bringen -<br />
was muss getan werden: steht die Politik<br />
bereit - sind die Schulen vorbereitet?<br />
CPH: Zum Glück gibt es in <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> viele Initiativen, welche<br />
sich dem Thema Regionalität widmen.<br />
Dazu gehört zum einen die vom Um-<br />
weltministerium koordinierte Nachhaltigkeitsstrategie<br />
<strong>der</strong> Landesregierung aber<br />
auch viele Programme des Ministeriums<br />
für Ernährung und Ländlichen Raum. Wir<br />
haben seitens <strong>der</strong> Umweltakademie <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> das Projekt Wissenshunger<br />
an Schulen initiiert. Dabei geht es darum,<br />
Zusammenhänge zwischen gesun<strong>der</strong>,<br />
regionaler Verpflegung, einer vielfältigen<br />
Landschaft, aber auch <strong>der</strong> Bewahrung von<br />
Heimat und Kultur aufzuzeigen und regionale<br />
<strong>Wirtschaft</strong>skreisläufe zu stärken.<br />
Dies kommt letztlich auch den Bauern<br />
und dem Lebensmittelhandwerk zu Gute.<br />
Nun können die Schulen nicht alles richten.<br />
Wenn schon im Elternhaus nicht<br />
mehr richtig gekocht wird und die Kin<strong>der</strong><br />
mit Fertigprodukten aufwachsen, verlieren<br />
sie im wahrsten Sinne des Wortes<br />
den Geschmack. Deshalb entwickeln<br />
Kin<strong>der</strong> nur Selbstkompetenz, wenn sie<br />
frühzeitig auf den richtigen Geschmack<br />
gebracht werden. Schaut man sich mal<br />
Statistiken an, so gibt es immer weniger<br />
Menschen, die noch in <strong>der</strong> Lage sind,<br />
etwa Rouladen mit Rotkraut, Knödeln<br />
und einer anständigen Soße zu kochen.<br />
Lei<strong>der</strong> gaukeln uns die Kochsendungen<br />
im Fernsehen eine Scheinwelt vor, die<br />
immer weniger <strong>der</strong> Realität entspricht.<br />
Es wird zwar im Fernsehen kochen ange-<br />
schaut, aber es wird nicht mehr gekocht.<br />
Im wahrsten Sinne des Wortes schauen<br />
dann die Kin<strong>der</strong> in die Röhre. Die Folgen<br />
sind ernährungsbedingte Krankheiten<br />
wie Bluthochdruck, Fettleibigkeit und<br />
Herz-Kreislauf-Probleme. Irgendwann<br />
wird es unserer Gesellschaft nicht mehr<br />
möglich sein, die daraus resultierenden<br />
Krankheitskosten zu tragen. Was die<br />
Schulen anbelangt, so habe ich zusammen<br />
mit meinen Mitautoren im Buchreport<br />
„Futter fürs Volk“ schon vor einigen<br />
Jahren die Einführung von Koch- und<br />
Ernährungsunterricht in den Schulen<br />
gefor<strong>der</strong>t.<br />
Durch den Bedarf an Ganztagesschulen<br />
und die damit verbundene Erfor<strong>der</strong>nis<br />
einer Verpflegung ergeben sich neue<br />
Chancen. Wichtig ist, dass die Schulträger<br />
– meist sind dies ja die Städte und<br />
Gemeinden sowie bei den Berufsschulen<br />
die Landkreise – nicht auf bequeme und<br />
scheinbar billige Einheitskost setzen, son<strong>der</strong>n<br />
sich für die Verwendung heimischer<br />
Produkte aus dem Umfeld einsetzen. Hier<br />
müssen die Gremien schon bei <strong>der</strong> Vergabe<br />
<strong>der</strong> Verpflegung aufpassen.<br />
Immer wie<strong>der</strong> lassen Aktivitäten hoffen:<br />
Schulobst als jüngstes Beispiel. Schlägt<br />
man nach, dann stößt man auf erste<br />
Ansätz im Jahr 2005. Wir schreiben Ende<br />
2009 und <strong>der</strong> Großmarkt Stuttgart hat<br />
längst mit privaten Initiativen reagiert<br />
und beliefert als Sponsor einige Schulen<br />
in Stuttgart. Warum dauert das bei <strong>der</strong><br />
Politik so lange?
NahVorsorgE WissEN bEstEs für diE gEMEiNdEkassE | sEitE 2<br />
CPH: In <strong>der</strong> Tat geht vieles zu langsam.<br />
Hierfür die Politik verantwortlich<br />
zu machen, halte ich für den falschen<br />
Ansatz. Denn letztlich leben wir ja nicht<br />
in einer Diktatur, son<strong>der</strong>n - Gott sei<br />
Dank - in einer Demokratie. Und da<br />
gilt es, die Menschen mitzunehmen,<br />
zu überzeugen und verantwortliches<br />
Handeln des Einzelnen zu för<strong>der</strong>n aber<br />
auch einzufor<strong>der</strong>n. Wenn heute Eltern<br />
ihre Kin<strong>der</strong> nichts mehr anweisen und<br />
diese nie damit beschäftigt waren, auf<br />
einer Streuobstwiese Äpfel aufzulesen,<br />
die Bäume zu schneiden o<strong>der</strong> am<br />
Wochenende auch mal den Gehweg zu<br />
fegen, dann kann man schwerlich die<br />
Politik dafür verantwortlich machen.<br />
Manchmal habe ich das Gefühl, dass<br />
unsere Gesellschaft schlichtweg zu satt<br />
und zu bequem geworden ist und erst<br />
Probleme auftauchen müssen, bis dann<br />
nach ordnungspolitischen Regelungen<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Maßnahmen gerufen wird.<br />
Vergleicht man <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
mit an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n, so ist hier<br />
in vielen Bereichen unser Gesellschaft<br />
früh gehandelt worden. Dazu gehört die<br />
Arbeit <strong>der</strong> Landfrauen, <strong>der</strong> Obst- und<br />
Gartenbauvereine, <strong>der</strong> Naturschutz-,<br />
Heimat- und Wan<strong>der</strong>verbände. Aber es<br />
ist wie mit allem, das Angebot ist das eine,<br />
ob es angenommen wird, ist das an<strong>der</strong>e.<br />
Wie ist es zu schaffen, dass Menschen<br />
etwas von Ernährung verstehen? Nur<br />
durch Informationen über die „Ampel“ -<br />
o<strong>der</strong> auch durch freiwillige Erkenntnis?<br />
CPH: Letztlich wäre es falsch, den Leuten<br />
Eigenverantwortung vollkommen abzunehmen.<br />
Deshalb halte ich ehrlich gesagt<br />
auch von <strong>der</strong> Lebensmittelampel, mit<br />
<strong>der</strong> Produkte im Hinblick auf Fettgehalt<br />
und <strong>der</strong>gleichen gekennzeichnet werden,<br />
nicht zu viel. Dadurch würde den<br />
Menschen das Denken vollkommen<br />
abgenommen, was eben auch nicht vor<br />
Manipulation schützt. Wir brauchen viel<br />
eher solides Grundwissen und gesunden<br />
Menschenverstand. Das hat über<br />
Jahrhun<strong>der</strong>te, über Jahrtausende funktioniert.<br />
Warum sollen wir uns jetzt<br />
unserer eigenen Kompetenz berauben?<br />
Es geht also darum, <strong>der</strong> Wissenserosion<br />
in Sachen Ernährung, Landschaft,<br />
Landwirtschaft entgegenzusteuern, bevor<br />
es zu spät ist. Wenn man einmal die<br />
ganze kulinarische Vielfalt und damit<br />
auch ein wichtiges Natur- und Kulturerbe<br />
im deutschen Südwesten betrachtet, so<br />
ist es doch ein faszinieren<strong>der</strong> Reigen von<br />
Produkten und Genusspotentialen. Mit<br />
einer Ampelkennzeichnung ist dies alles<br />
nicht zu retten. Es gibt ja den Satz „wer<br />
nicht hören will, muss fühlen“. Diesen<br />
könnte man auch abwandeln „wer sich<br />
nicht gesund ernährt, wird schneller<br />
krank und stirbt früher“.<br />
Sie haben mit Otto Geisel eine<br />
Schulverpf legungs-Aktion gestartet.<br />
Das könnte ja ein Muster sein für an<strong>der</strong>e<br />
Gemeinden und private Sponsorate.<br />
Bitte einen kurzen Verfahrensplan aus<br />
Ihrer Sicht.<br />
CPH: Richtig! Wir haben jetzt<br />
die Ergebnisse unseres Projekts<br />
Wissenshunger analysiert und auf bereitet.<br />
In Kürze erscheint <strong>der</strong> Leitfaden<br />
unter dem Titel: Wissenshunger – Wege<br />
zur nachhaltigen Schulverpf legung.<br />
Damit wird den Städten und Gemeinden,<br />
Schulleitungen aber auch <strong>der</strong><br />
Elternschaft ein Leitfaden mit<br />
allen erfor<strong>der</strong>lichen Schritten<br />
an die Hand gegeben. Und<br />
alle die es ernst meinen mit<br />
<strong>der</strong> Gesundheit <strong>der</strong> kommenden<br />
Generationen, mit <strong>der</strong><br />
Nahversorgung und mit <strong>der</strong><br />
Vielfalt in Küche und Landschaft,<br />
werden schnell sehen, dass es<br />
gar nicht so schwer ist, Genuss-<br />
und Gesundheitsauf klärung,<br />
Ökologie und Ökonomie zusammenzubringen.<br />
Und was für mich<br />
als Schwaben beson<strong>der</strong>s zählt: Das<br />
alles kostet unsere Gesellschaft<br />
viel viel weniger, als wenn wir<br />
weiterhin in die Sackgasse <strong>der</strong><br />
Massenprodukte und <strong>der</strong> gleichförmigen<br />
Landschaften laufen.<br />
Claus-Peter Hutter (Jahrgang 1955)<br />
ist Leiter <strong>der</strong> Umweltakademie <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong>. Auch als Ehrensenator<br />
und Dozent <strong>der</strong> Universität Hohenheim<br />
setzt er sich für die Bewahrung intakter<br />
Kulturlandschaften sowie für brei-<br />
te Nachhaltigkeitsbildung ein. Als<br />
ehrenamtlicher Präsident <strong>der</strong> Stiftung<br />
NatureLife-International enga-<br />
giert er sich insbeson<strong>der</strong>e in Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />
für Armutsbekämpfung,<br />
Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung.<br />
C.-P. Hutter ist Autor,<br />
Mit- und Herausgeber zahlreicher<br />
Buchveröffentlichungen zu Themen <strong>der</strong><br />
Naturbewahrung, des Umweltschutzes<br />
und Verbraucherthemen.<br />
Futter fürs Volk<br />
Angres, Hutter, Ribbe<br />
Knaur Verlag, ISBN: 978-3-426-77858-6<br />
Claus-Peter Hutter, Eva Goris<br />
Die Erde schlägt zurück – wie <strong>der</strong><br />
Klimawandel unser Leben verän<strong>der</strong>t<br />
ISBN 978-3-426-27503-0.<br />
Droemer Verlag<br />
Claus-Peter Hutter<br />
Was Opa noch wusste<br />
ISBN: 978-3-426-27448-4<br />
Droemer Verlag<br />
www.wissenshunger.info<br />
www.lebendiger-weinberg.de<br />
www.nachhaltigkeit-im-kin<strong>der</strong>garten.de<br />
www.umweltakademie.baden-wuerttemberg.de<br />
Weil Nah-VER-sorger auch<br />
Nah-Be-sorger sind, liegen<br />
im Zusammenspiel<br />
von regionalen Herstellern,<br />
lokalem Handel, den Gemeinden<br />
und ihren Bürgerinnen und Bürgern<br />
große finanzielle Potentiale.<br />
Dass Liebe durch den Magen geht, weiß<br />
je<strong>der</strong>. Gutes Essen schafft Nähe und<br />
Vertrauen. Vor allem dann, wenn es<br />
sich um regionale Köstlichkeiten handelt.<br />
Was man kennt, das isst man eben<br />
lieber. Abenteuer stehen nicht auf <strong>der</strong><br />
Speisekarte.<br />
Und darum geht Liebe eben auch durch<br />
die baden-württembergischen Kassen -<br />
von unseren Landwirten, von unseren<br />
regionalen Herstellern, unseren lokalen<br />
Händlern und natürlich in die Kassen<br />
unserer Gemeinden: als Steuern und<br />
Abgaben.<br />
Die Finanzierung unserer Gemeinden -<br />
also die Finanzierung <strong>der</strong> Daseinsvorsorge,<br />
- Aufbau, Pflege und Weiterentwicklung<br />
von Infrastrukturen - ist für die<br />
Bürgermeister, Ortsvorsteher und ihre<br />
Gremien noch nie einfach gewesen - in <strong>der</strong><br />
heutigen Situation natürlich noch weniger.<br />
Darum sind die regionalen Hersteller<br />
als gute und zuverlässige Ko-Finanziers<br />
<strong>der</strong> Gemeinden von hoher Wichtigkeit:<br />
denn wenn bei ihnen das Geschäft rund<br />
läuft, dann gibt‘s Arbeitsplätze in den<br />
Gemeinden, dann sind die Menschen<br />
Bestes für<br />
die Gemeindekasse<br />
80 mal bestes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />
80 mal Bestes aus <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />
Dr. Brigitta Hüttche, Geschäftsführerin <strong>der</strong> MBW<br />
voller Zukunftsdrang und investieren in<br />
Haushalt und Lebensplanung, dann geben<br />
die Bemühungen um gute Infrastruktur<br />
einen belebenden Sinn. Und dann kommt<br />
Geld in die Gemeindekassen.<br />
Es ist dabei wichtig, die regionalen<br />
Produkte in „gute Hände“ zu geben, die mit<br />
ein paar Cent mehr die Anstrengungen <strong>der</strong><br />
Landwirte und regionalen Hersteller honorieren.<br />
Alles an<strong>der</strong>e wäre ein Kahlschlag<br />
und trägt dazu bei, dass die regionalen<br />
Hersteller und damit die Vielfalt, die<br />
Charakteristik und die Arbeitsplätze von<br />
<strong>der</strong> Landkarte verschwinden.<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.gemeinschaftsmarketing-bw.de<br />
www.schmeck-den-sueden.de<br />
Die regionalen Hersteller haben überall<br />
in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ihre guten<br />
Adressen. Und ihre guten Botschafter:<br />
die Nahversorger als Mittelpunkt <strong>der</strong><br />
Gemeinden, die übrigens auch viele<br />
Arbeitsplätze schaffen.<br />
Vorbild ist natürlich wichtig: Die kommunalen<br />
Vertreter sind eingeladen, bei den<br />
Nahversorgern ihre Einkäufe zu besorgen<br />
- eine einfache Übung - denn nun wissen<br />
Sie ja: Liebe geht durch den Magen. Und<br />
füllt die Kassen.
NahVorsorgE zukuNft fafo faMiliENforschuNg | sEitE 2<br />
Jede Gemeinde, je<strong>der</strong> Ort hat<br />
o<strong>der</strong> schafft sich seine „Begabungen“<br />
Beispiel: Waldenbuch, in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> FaFo<br />
Zukunftswerkstatt „Gemeinsam<br />
für Familien, Jung & Alt<br />
in Waldenbuch“. Als erste<br />
Kommune im Landkreis Böblingen<br />
entwickelt die Stadt Waldenbuch<br />
mit ihren Bürgerinnen und Bürgern Ideen<br />
für mehr Familienfreundlichkeit.<br />
Am 10. Oktober 2009 luden die Stadt<br />
Waldenbuch, die FamilienForschung<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> (FaFo) im Sta-<br />
tistischen Landesamt und <strong>der</strong> Kommunalverband<br />
Jugend und Soziales BW<br />
zur Zukunftswerkstatt »Gemeinsam für<br />
Familien, Jung & Alt in Waldenbuch« ein.<br />
Eröffnet wurde die Zukunftswerkstatt<br />
von Bürgermeister Michael Lutz in <strong>der</strong><br />
Oskar-Schwenk-Schule. Interessierte<br />
Bürgerinnen und Bürger, Jung und Alt,<br />
sowie Vertreterinnen und Vertreter <strong>der</strong><br />
Kommune, Kirchen, Geschäfte, Betriebe,<br />
Verbände und Vereine entwickelten<br />
an diesem Tag gemeinsam Ideen und<br />
Handlungsansätze für ein noch kin<strong>der</strong>-,<br />
jugend- und familienfreundlicheres<br />
Waldenbuch. Die Teilnahme an <strong>der</strong><br />
Veranstaltung mit Kin<strong>der</strong>betreuung und<br />
Mittagessen war kostenlos.<br />
Die Themen:<br />
Wie wollen Familien, Jung & Alt im Jahr<br />
2020 in Waldenbuch leben?<br />
Was ist in Waldenbuch heute familienfreundlich?<br />
Und was ist noch nicht familienfreundlich?<br />
Anhand dieser Ausgangsfragen<br />
werden die Teilnehmer/innen <strong>der</strong><br />
Zukunftswerkstatt ein Stärken-Schwächen-<br />
Profil zur Familienfreundlichkeit<br />
in Waldenbuch erstellen. Mehrere<br />
Arbeitsgruppen begeben sich danach auf<br />
eine gedankliche Reise in die Zukunft,<br />
um Ideen und Zielvorstellungen für das<br />
Jahr 2020 zu entwickeln. Inhaltliche<br />
Schwerpunkte sind dabei «Kin<strong>der</strong> und ihre<br />
Startchancen«, «Eltern zwischen Beruf und<br />
Familie«, «Lebensqualität für Familien,<br />
Jung & Alt« sowie «Jugend in Waldenbuch«.<br />
Ausgehend von Zielen für die Zukunft im<br />
Jahr 2020 werden die Arbeitsgruppen im<br />
Anschluss konkrete nächste Schritte und<br />
Maßnahmen zur Familienfreundlichkeit in<br />
Waldenbuch ableiten.<br />
Ergebnisse sind Ausgangspunkt für<br />
ein Handlungskonzept zur Familienfreundlichkeit<br />
<strong>der</strong> Stadt Waldenbuch<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> Zukunftswerkstatt werden<br />
dokumentiert und dem Gemein<strong>der</strong>at<br />
und <strong>der</strong> Öffentlichkeit vorgestellt. Die<br />
Ergebnisse sind Ausgangspunkt für die weitere<br />
Arbeit <strong>der</strong> Stadt Waldenbuch an einem<br />
familienfreundlichen Handlungskonzept.<br />
Ehrenamtliche Mo<strong>der</strong>atorinnen und<br />
Mo<strong>der</strong>atoren beteiligt<br />
Die Zukunftswerkstatt wird von ehrenamtlichen<br />
Bürgermo<strong>der</strong>atoren unterstützt.<br />
Interessierte Bürgerinnen und Bürger aus<br />
Waldenbuch wurden dazu im Vorfeld <strong>der</strong><br />
Zukunftswerkstatt angesprochen und auf<br />
ihre Aufgabe vorbereitet.<br />
Waldenbucher Zukunftswerkstatt hat<br />
Vorreiterfunktion für ganz <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong><br />
Waldenbuch gehört zu den ersten 39<br />
Pilotkommunen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>,<br />
die ihre Familienfreundlichkeit im Rah-<br />
men einer »Zukunftswerkstatt Familienfreundliche<br />
Kommune« weiter verbessern<br />
wollen. Fachlich begleitet und<br />
unterstützt wird das Vorhaben von <strong>der</strong><br />
FamilienForschung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
und vom Kommunalverband Jugend und<br />
Soziales BW, die auch die Leitung <strong>der</strong><br />
Zukunftswerkstatt übernehmen. Die<br />
»Zukunftswerkstätten Familienfreundliche<br />
Kommune« werden im Rahmen <strong>der</strong><br />
Initiative »Kin<strong>der</strong>land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>«<br />
durch das Ministerium für Arbeit und<br />
Soziales geför<strong>der</strong>t.<br />
Weitere Informationen<br />
Aktuelle Berichte zu den Zukunftswerkstätten<br />
finden Sie laufend im Portal<br />
www.familienfreundliche-kommune.de<br />
Die FaFo Familienforschung<br />
Die FaFo FamilienForschung<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> im<br />
Statistischen Landesamt<br />
besteht seit Mitte 1982. Ihre<br />
Tätigkeitsfel<strong>der</strong> bestimmen sich durch<br />
folgende Schwerpunkte:<br />
* Demographische Analysen,<br />
Familienstrukturen<br />
* Familiensoziologie, Zeitallokation,<br />
Geschlechterrollen<br />
* Sozialökonomische Strukturen<br />
von Familien<br />
* Familie und Arbeitswelt,<br />
Kin<strong>der</strong>betreuung<br />
* Frauen<br />
* Familien- und Sozialpolitikbeobachtung<br />
* Familienwissenschaftliche<br />
Grundlagenarbeit<br />
* Durchführung eigener empirischer<br />
Erhebungen<br />
* Dokumentation von<br />
Forschungsergebnissen<br />
* Bereitstellung von Informationen<br />
Die Arbeit <strong>der</strong> FaFo FamilienForschung<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ist grundsätzlich interdisziplinär<br />
angelegt, was auch in den<br />
verschiedenen Fachrichtungen <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter zum Aus-<br />
druck kommt. Durch die Integration in<br />
das Statistische Landesamt und die damit<br />
einhergehende Möglichkeit einer schnellen<br />
und direkten Nutzung des großen Bestands<br />
auch an familienbezogenen Daten <strong>der</strong> amtlichen<br />
Statistik bieten sich zwei wesentliche<br />
Vorteile: Zum einen erlaubt <strong>der</strong> in aller Regel<br />
über längere Zeiträume hinweg nahezu<br />
unverän<strong>der</strong>t erfasste Merkmalskatalog eine<br />
längerfristige Vergleichbarkeit <strong>der</strong> auf<br />
diesen Daten beruhenden Auswertungsergebnisse.<br />
Zum an<strong>der</strong>en ermöglichen die<br />
in <strong>der</strong> amtlichen Statistik üblichen hohen<br />
Fallzahlen eine tiefe inhaltliche Glie<strong>der</strong>ung<br />
bei gleichzeitig gesicherter Repräsentativität<br />
<strong>der</strong> Ergebnisse. Bei Fragestellungen,<br />
die von dem Datenbestand <strong>der</strong> amtlichen<br />
Statistik nicht o<strong>der</strong> nur unzureichend abgedeckt<br />
werden, wertet die FaFo Familien-<br />
Forschung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ergänzend<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> nichtamtlichen Umfrageforschung<br />
aus o<strong>der</strong> führt eigene empirische<br />
Erhebungen durch.<br />
Durch ihre Analysen leistet die FaFo FamilienForschung<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> einen<br />
Beitrag zur Vertiefung <strong>der</strong> Kenntnisse<br />
über die vielfältigen sozialen und ökonomischen<br />
Rahmenbedingungen, die den<br />
Alltag von Familien prägen, sowie über<br />
Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen<br />
und familialen Entwicklungen.<br />
Nicht immer entsprechen dabei die Standardauswertungen<br />
amtlicher Daten den<br />
differenzierten Anfor<strong>der</strong>ungen, wie sie u.a.<br />
eine familienphasen- und adressatenspezifisch<br />
orientierte Forschungsperspektive<br />
stellt. Die Arbeit <strong>der</strong> Forschungsstelle ist<br />
daher auch auf die Weiterentwicklung problemadäquater<br />
Auswertungsmöglichkeiten<br />
des amtlichen Datenbestandes gerichtet.<br />
Die FaFo FamilienForschung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
sammelt und systematisiert Informationen<br />
zu ihren Arbeitsbereichen und<br />
macht sie durch eine entsprechende Dokumentation<br />
nutzbar. Mit <strong>der</strong> Veröffentlichung<br />
ihrer Forschungsergebnisse möchte<br />
die FaFo FamilienForschung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
zu einer sachgerechten Unterrichtung<br />
von Politik und Öffentlichkeit über<br />
die Belange von Familien beitragen. Darüber<br />
hinaus gehört die gezielte Beratung<br />
über familien- und familienpolitikrelevante<br />
Entwicklungen insbeson<strong>der</strong>e auf<br />
Landesebene, aber auch auf Bundesebene<br />
zu ihren Aufgaben.<br />
FaFo FamilienForschung<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
E-Mail: fafo-bw@stala.bwl.de<br />
Leitung: Erich Stutzer<br />
Tel.: (0711) 641-2957<br />
Fax: (0711) 641-2444
NahVorsorgE zukuNft statistischEs laNdEsaMt | sEitE 31<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> war in<br />
den Jahren 2001 bis 2005 das<br />
einzige Bundesland, das noch<br />
einen Geburtenüberschuss<br />
erzielen konnte; in Deutschland sterben<br />
dagegen bereits seit 1972 mehr<br />
Menschen als Kin<strong>der</strong> geboren werden.<br />
Außerdem hat <strong>der</strong> Südwesten aufgrund<br />
<strong>der</strong> enormen Zuwan<strong>der</strong>ung das stärkste<br />
Bevölkerungswachstum <strong>der</strong> alten<br />
Bundeslän<strong>der</strong> seit Anfang <strong>der</strong> 50er-Jahre<br />
erzielt (+64 %). Jetzt kommen neue<br />
Zeiten auf den Südwesten zu.<br />
Die Entwicklung in den letzten Jahren und<br />
vor allem die Ergebnisse für das Jahr 2008<br />
zeigen, dass die „demografische Wende“<br />
auch vor <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> nicht haltmachen<br />
wird. Der auf diesen Seiten vorgestellte<br />
Demografie-Spiegel, <strong>der</strong> online<br />
unter www.statistik-bw.de abgerufen werden<br />
kann, ist in Deutschland einzigartig<br />
und eine ideale Orientierung für die<br />
Gemeinden im Land. Der Spiegel hilft<br />
zwei entscheidende Fragen zu beantworten.<br />
Erstens. Wo sind unsere Stärken?<br />
Zweitens: Wo wollen wir uns verbessern?<br />
Dabei werden die Gemeinden erkennen,<br />
dass die die Herausfor<strong>der</strong>ung in Zukunft<br />
weniger in einer leicht zu- o<strong>der</strong> abnehmenden<br />
Zahl <strong>der</strong> Bevölkerung liegt.<br />
Entscheidend wird vielmehr sein, wie auf<br />
die zunehmende Alterung <strong>der</strong> Menschen<br />
reagiert wird. Das betrifft nicht nur die<br />
Belegschaften von Unternehmen, son<strong>der</strong>n<br />
alle gesellschaftlichen Bereiche.<br />
Die Zukunft ist schon da!<br />
Hohes Geburtendefizit im Jahr 2008<br />
Der Grund hierfür ist, dass in <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> im vergangenen Jahr nur<br />
noch rund 91 900 Kin<strong>der</strong> geboren wurden<br />
und damit etwa 900 weniger als 2007.<br />
Damit sind seit Bestehen des Landes<br />
lediglich in zwei Jahren (1977 und 1978)<br />
weniger Kin<strong>der</strong> auf die Welt gekommen.<br />
Gleichzeitig hat sich die Zahl <strong>der</strong><br />
Gestorben 2008 um knapp 2 400 auf etwa<br />
96 400 erhöht. Das Geburtendefizit ist<br />
Geburtenüberschuss sowie Geburtendefizit<br />
in den Stadt- und Landkreisen <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s 2008<br />
Tübingen (LKR)<br />
Stuttgart (SKR)<br />
Esslingen (LKR)<br />
Alb-Donau-Kreis (LKR)<br />
Tuttlingen (LKR)<br />
Hohenlohekreis (LKR)<br />
Emmendingen (LKR)<br />
Freudenstadt (LKR)<br />
Sigmaringen (LKR)<br />
Heilbronn (SKR)<br />
Bodenseekreis (LKR)<br />
Schwäbisch Hall (LKR)<br />
Mannheim (SKR)<br />
Waldshut (LKR)<br />
Heilbronn (LKR)<br />
Rems-Murr-Kreis (LKR)<br />
Heidenheim (LKR)<br />
Göppingen (LKR)<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> (SKR)<br />
Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR)<br />
Karlsruhe (LKR)<br />
Rhein-Neckar-Kreis (LKR) −651<br />
−412<br />
−428<br />
−443<br />
−454<br />
−473<br />
−288<br />
−297<br />
−300<br />
−306<br />
−325<br />
−341<br />
−349<br />
−207<br />
−210<br />
−219<br />
−228<br />
−130<br />
−151<br />
−165<br />
−181<br />
−81<br />
−88<br />
−97<br />
−99<br />
−105<br />
−24<br />
−31<br />
−32<br />
−35<br />
−43<br />
−52<br />
−58<br />
35<br />
87<br />
148<br />
142<br />
123<br />
283<br />
247<br />
© Statistisches Landesamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2009<br />
Geburtenüberschuss sowie Geburtendefizit<br />
in den Stadt- und Landkreisen <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong>s 2008<br />
386<br />
435<br />
399<br />
496<br />
Was kommt auf die Gemeinden in<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> zu – Wo liegen<br />
die Chancen? Wo die Risiken?<br />
Das Statistische Landesamt liefert<br />
mit seinen Zahlen, Fakten und<br />
Prognosen eine erste Orientierung<br />
für die Gemeinden im Land auf<br />
diesem Weg.<br />
somit deutlich von 1 300 im Jahr 2007 auf<br />
zuletzt 4 500 angestiegen. Es gibt nur noch<br />
in 11 <strong>der</strong> 44 Stadt- und Landkreise einen<br />
Geburtenüberschuss. Hier wurden mehr<br />
Kin<strong>der</strong> geboren als Menschen gestorben<br />
sind. Die höchsten Geburtenüberschüsse<br />
wurden im Jahr 2008 vor allem in den<br />
bevölkerungsstarken Kreisen <strong>der</strong> Region<br />
Stuttgart verzeichnet. Die Spitzenstellung<br />
nahm Böblingen ein, gefolgt von Tübingen<br />
in <strong>der</strong> Region Neckar-Alb, dem Landkreis<br />
Ludwigsburg und <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />
Stuttgart. Ein nennenswertes Plus konnten<br />
auch <strong>der</strong> Stadtkreis Freiburg im Breisgau<br />
und <strong>der</strong> Landkreis Esslingen für sich verbuchen.<br />
Entscheidend für den unterschiedlichen<br />
Geburtensaldo ist die Altersstruktur <strong>der</strong><br />
Bevölkerung, die Geburtenhäufigkeit<br />
und die Lebenserwartung. Der Landkreis<br />
Tübingen hatte zum Beispiel den zweithöchsten<br />
Geburtenüberschuss im<br />
Land. Dort lebt, trotz <strong>der</strong> höchsten<br />
Lebenserwartung aller Kreise, die jüngste<br />
Bevölkerung. Das heißt, entscheidend ist<br />
hier die Altersstruktur (mit einem hohen<br />
Anteil von jungen Menschen), denn die<br />
Kin<strong>der</strong>zahl je Frau ist in Tübingen sogar<br />
unterdurchschnittlich.<br />
21 Kreise mit Wan<strong>der</strong>ungsgewinnen<br />
Die höchsten Wan<strong>der</strong>ungsüberschüsse<br />
wurden im Jahr 2008 in den Stadtkreisen<br />
Stuttgart (+2 500), Karlsruhe (+1 900)<br />
und Mannheim (+1 700) erreicht. Hier<br />
sind also mehr Menschen zugezogen als<br />
182,3<br />
159,4<br />
125,3<br />
65,9<br />
Wan<strong>der</strong>ungsgewinne <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s seit 1990<br />
Saldo von Zuwan<strong>der</strong>ungen und<br />
Abwan<strong>der</strong>ungen - Angaben in 1 000 Personen<br />
21,3<br />
32,6<br />
39,4<br />
2,9<br />
15,2<br />
38,9 37,6<br />
69,2<br />
56,1<br />
31,2<br />
20,1 18,1<br />
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />
Voraussichtliche Bevölkerungsentwicklung in den Stadt- und<br />
Landkreisen <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s 2005 bis 2025<br />
Verän<strong>der</strong>ung in Prozent<br />
Heilbronn (LKR)<br />
Breisgau-Hochschwarzwald (LKR)<br />
Ulm (SKR)<br />
Biberach (LKR)<br />
Emmendingen (LKR)<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> (SKR)<br />
Bodenseekreis (LKR)<br />
Konstanz (LKR)<br />
Freiburg im Breisgau (SKR)<br />
Schwäbisch Hall (LKR)<br />
Alb-Donau-Kreis (LKR)<br />
Tuttlingen (LKR)<br />
Ludwigsburg (LKR)<br />
Ravensburg (LKR)<br />
Karlsruhe (LKR)<br />
Ortenaukreis (LKR)<br />
Esslingen (LKR)<br />
Hohenlohekreis (LKR)<br />
Freudenstadt (LKR)<br />
Rastatt (LKR)<br />
Tübingen (LKR)<br />
Lörrach (LKR)<br />
Rems-Murr-Kreis (LKR)<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> (Land)<br />
Rhein-Neckar-Kreis (LKR)<br />
Enzkreis (LKR)<br />
Karlsruhe (SKR)<br />
Rottweil (LKR)<br />
Neckar-Odenwald-Kreis (LKR)<br />
Böblingen (LKR)<br />
Calw (LKR)<br />
Ostalbkreis (LKR)<br />
Sigmaringen (LKR)<br />
Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR)<br />
Reutlingen (LKR)<br />
Göppingen (LKR)<br />
Waldshut (LKR)<br />
Heilbronn (SKR)<br />
Heidelberg (SKR)<br />
Pforzheim (SKR)<br />
Stuttgart (SKR)<br />
Main-Tauber-Kreis (LKR)<br />
Zollernalbkreis (LKR)<br />
Mannheim (SKR)<br />
Heidenheim (LKR)<br />
-5,7<br />
-5,0<br />
-4,2<br />
-3,8<br />
-3,4<br />
-3,0<br />
-3,0<br />
-3,1<br />
-2,3<br />
-2,3<br />
-2,5<br />
-2,5<br />
-2,6<br />
-2,1<br />
-1,8<br />
-1,0<br />
-1,0<br />
-1,0<br />
-1,1<br />
-1,1<br />
-1,2<br />
-1,2<br />
-0,8<br />
-0,8<br />
-0,9<br />
-0,4<br />
-0,5<br />
-0,5<br />
-0,6<br />
-0,6<br />
0,0<br />
-0,1<br />
0,2<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,6<br />
0,8<br />
© Statistisches Landesamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2008<br />
1,3<br />
1,1<br />
1,6<br />
1,5<br />
1,9<br />
1,8<br />
1,8<br />
3,9<br />
12,4<br />
© Statistisches Landesamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2009<br />
2,8<br />
4,4<br />
fortgezogen. Auch die überwiegend stärker<br />
verdichteten Landkreise Konstanz<br />
sowie Bodensee- und Rhein-Neckar-Kreis<br />
zählen zu denjenigen Gebieten mit beachtlichen<br />
Wan<strong>der</strong>ungsgewinnen.<br />
Großstädte sind im Kommen<br />
Die Großstädte und die verdichteten<br />
Gebiete haben für Zuziehende im Vergleich<br />
zu den 90er-Jahren an Attraktivität<br />
gewonnen. Dagegen ist die Dynamik in<br />
den eher ländlich strukturierten Kreisen<br />
tendenziell geringer geworden. Dieser<br />
neue Trend dürfte insbeson<strong>der</strong>e dadurch<br />
bestimmt sein, dass junge Menschen zur<br />
Ausbildung und zum Studium verstärkt<br />
in die Städte ziehen. Allerdings ist <strong>der</strong><br />
Trend „Zurück in die Stadt“ auch in den<br />
an<strong>der</strong>en Altersgruppen zu beobachten, das<br />
heißt die Einstellung zum Wohnen in <strong>der</strong><br />
Stadt dürfte sich positiv verän<strong>der</strong>t haben.<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> hatte Ende 2008 rund<br />
10.749 500 Einwohner. Damit hat sich die<br />
Bevölkerungszahl im Südwesten – wenn<br />
auch nur geringfügig – um etwa 200<br />
Personen gegenüber dem Vorjahr verringert.<br />
Von den 44 Stadt- und Landkreisen<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s konnten im vergangenen<br />
Jahr nur noch 20 ihre Einwohnerzahl<br />
steigern. Der Stadtkreis Stuttgart mit dem<br />
höchsten Bevölkerungszuwachs hat hierbei<br />
sowohl von einem Geburtenüberschuss<br />
als auch von Wan<strong>der</strong>ungsgewinnen profitiert.<br />
Diese günstige Konstellation – also<br />
ein Geburten- und ein Wan<strong>der</strong>ungsplus<br />
- gab es 2008 nur noch in den Landkreisen<br />
Tübingen, Ludwigsburg, Biberach, im Alb-<br />
Donau-Kreis sowie in den Stadtkreisen<br />
Heidelberg und Ulm. Natürlich ist die<br />
2007 2031 in % Diff.<br />
Entwicklung in den Gemeinden <strong>der</strong><br />
Landkreise sehr unterschiedlich. Aber die<br />
Zahlen und Fakten zum Land insgesamt<br />
sowie zu den einzelnen Kreisen geben die<br />
Entwicklung vor.<br />
Schaubild 2<br />
Zahl <strong>der</strong> Pflegebedürftigen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2007 und 2031 nach <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Pflege<br />
Stationär 83.951 135.781 61,7 51.830<br />
ambulant 46.684 75.300 61,3 28.616<br />
Pflegegeld 106.363 146.700 37,9 40.337<br />
Zusammen 236.998 357.765 51,0 120.767<br />
Zahl <strong>der</strong> Pflegebedürftigen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2007 und<br />
2031 nach <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Pflege<br />
(Status-Quo-Prognose)<br />
106.363<br />
46.684<br />
83.951<br />
+ 37,9 %<br />
+ 61,3 %<br />
+ 61,7 %<br />
146.704<br />
75.279<br />
135.781<br />
2007 2031<br />
Pflegegeldempfänger<br />
ambulant Gepflegte<br />
stationär Gepflegte<br />
Pflegebedürftige werden stark zunehmen<br />
Das Statistische Landesamt hat die<br />
Zahl <strong>der</strong> Pflegebedürftigen nach <strong>der</strong><br />
Pflegeart sowie die Anzahl des notwendigen<br />
Pflegepersonals bis 2031 in diesem<br />
Jahr vorausberechnet. Hier liegen zwar<br />
nur erste Angaben für das Land vor, <strong>der</strong><br />
Trend zeigt sich natürlich insgesamt auch<br />
in den Gemeinden des Landes. Wenn<br />
sich das Pflegerisiko für die einzelnen<br />
Altersgruppen nicht verän<strong>der</strong>n sollte,<br />
könnte die Zahl <strong>der</strong> Pflegebedürftigen<br />
allein aus demographischen Gründen von<br />
heute 237 000 um 121 000 zunehmen und<br />
im Jahr 2031 auf fast 358 000 steigen.<br />
Tourismus im Ländlichen Raum<br />
Abgesehen von einem großen Ozean hat<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> für den Tourismus<br />
viel zu bieten. Dies gilt vor allem im<br />
ländlichen Bereich. Der Tourismus – und
NahVorsorgE zukuNft statistischEs laNdEsaMt | sEitE 33<br />
12,5<br />
10,4<br />
9,9<br />
unter<br />
2 500 Euro<br />
Bruttogeldvermögen privater Haushalte in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> nach Jahren und Höhe des<br />
Vermögens (unter 2 500 Euro bis mehr als 250 000 Euro) - Verteilung in Prozent nach Haushalte<br />
2008 2003 1998<br />
5,6<br />
5,7<br />
6,1<br />
2 500<br />
bis unter<br />
5 000 Euro<br />
hier vor allem <strong>der</strong> klassische Erholungs-<br />
und Gesundheitstourismus – hat im<br />
Ländlichen Raum einen beson<strong>der</strong>s hohen<br />
wirtschaftlichen Stellenwert. Hier konzentrieren<br />
sich sowohl die landschaftlichen<br />
Reize des Landes als auch die<br />
natürlichen Heilmittel wie Heilwässer,<br />
Moorbä<strong>der</strong> o<strong>der</strong> auch gesunde Luft.<br />
Der Ländliche Raum ist damit das<br />
„Kernland“ des baden-württembergischen<br />
Tourismus dar. Obwohl hier mit 26 %<br />
„nur“ ein Viertel <strong>der</strong> Landesbevölkerung<br />
wohnt, gingen 44 % <strong>der</strong> statistisch erfassten<br />
Gästeübernachtungen auf das Konto<br />
des Ländlichen Raums. Dieser Anteil<br />
dürfte sogar noch unterschätzt sein, denn<br />
die amtliche Statistik erfasst nur Betriebe<br />
ab neun Betten. Nicht berücksichtigt sind<br />
also Kleinbetriebe wie Privatquartiere,<br />
Ferienwohnungen kleinerer Anbieter<br />
o<strong>der</strong> auch ein Großteil <strong>der</strong> Ferien auf<br />
dem Bauernhof. Ganz an<strong>der</strong>s sieht es<br />
dagegen in den Verdichtungsräumen<br />
aus, also in und um die größeren Städte.<br />
Zwar lebt hier die Hälfte <strong>der</strong> badenwürttembergischen<br />
Einwohner, bei<br />
den Gästeübernachtungen kommen<br />
die Verdichtungsräume aber lediglich<br />
auf einen Anteil von gut einem Drittel.<br />
Dieser Anteil dürfte sogar überschätzt<br />
sein, weil Kleinbetriebe eine wesentlich<br />
geringere Rolle als im Ländlichen Raum<br />
spielen. Wenn man die Übernachtungen<br />
und die Bevölkerungen zueinan<strong>der</strong> in<br />
Relation setzt, ergibt sich die sogenannte<br />
„Übernachtungsdichte“. Rechnerisch<br />
kommen <strong>der</strong>zeit im Ländlichen Raum auf<br />
1 000 Einwohner jährlich 6 600 statistisch<br />
erfasste Übernachtungen. Das sind zwei<br />
9,4<br />
9,5<br />
11,2<br />
5 000<br />
bis unter<br />
10 000 Euro<br />
17,1<br />
18,7<br />
22,3<br />
10 000<br />
bis unter<br />
25 000 Euro<br />
19,0<br />
20,7 20,9<br />
25 000<br />
bis unter<br />
50 000 Euro<br />
17,5<br />
19,8<br />
18,3<br />
50 000<br />
bis unter<br />
100 000 Euro<br />
14,3<br />
12,4<br />
Drittel mehr als <strong>der</strong> Landesdurchschnitt<br />
von 3 950 Übernachtungen je 1 000 <strong>der</strong><br />
Wohnbevölkerung. Allerdings hat <strong>der</strong><br />
Ländliche Raum trotz einer zuletzt wie<strong>der</strong><br />
positiven Entwicklung mittelfristig<br />
Marktanteile verloren, und zwar vor allem<br />
zugunsten <strong>der</strong> Verdichtungsräume. Was<br />
könnten die Gründe für diese Entwicklung<br />
sein?<br />
In den letzten Jahren lässt sich bundesweit<br />
ein Trend zum Städtetourismus<br />
beobachten. Speziell <strong>der</strong> Ländliche<br />
Raum hat dagegen mit einem Trend zu<br />
kürzeren Aufenthalten zu kämpfen. In<br />
<strong>der</strong> Konsequenz bedeutet dies für die<br />
Anbieter, dass immer mehr Gäste gewonnen<br />
werden müssen, um selbst ein konstantes<br />
Übernachtungsergebnis zu halten.<br />
In <strong>der</strong> Tourismusentwicklung des<br />
Landes spielten in den letzten Jahren die<br />
Auslandsgäste trotz eines immer noch<br />
recht bescheidenen Übernachtungsanteils<br />
von zuletzt 18 % eine beson<strong>der</strong>e Rolle:<br />
Zumindest seit 2002 und mit Ausnahme<br />
des Jahres 2007 entwickelten sich ihre<br />
Übernachtungen nämlich deutlich<br />
günstiger als bei den deutschen Gästen.<br />
Traditionell bevorzugen die internationalen<br />
Gäste jedoch eher die städtisch<br />
geprägten Verdichtungsräume. Umso<br />
bemerkenswerter ist, dass gerade <strong>der</strong><br />
Ländliche Raum hier in den letzten Jahren<br />
deutlich aufholen konnte. Während die<br />
Übernachtungen von Auslandsgästen in<br />
<strong>der</strong> Zeitspanne von 2000 bis 2007 in den<br />
Verdichtungsräumen um 21 % und im<br />
Land insgesamt um 31 % zunahmen, stiegen<br />
sie im Ländlichen Raum sogar (um 0,9<br />
Millionen) o<strong>der</strong> 51 %.<br />
9,5<br />
100 000<br />
bis unter<br />
250 000 Euro<br />
3,5<br />
2,9<br />
1,7<br />
250 000<br />
und mehr Euro<br />
Die Tendenz ist jedoch eindeutig: Die<br />
deutliche Mehrzahl <strong>der</strong> bedeutendsten<br />
Gemeinden im Ländlichen Raum musste<br />
gegenüber <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> 90er-Jahre bis 2007<br />
Übernachtungsrückgänge hinnehmen. In<br />
Einzelfällen - und hier sind überwiegend<br />
vom Kurwesen geprägte Gemeinden angesprochen<br />
- nahmen diese Rückgänge sogar<br />
einen nahezu dramatischen Umfang an.<br />
So hat Bad Mergentheim seither über 300<br />
000 Übernachtungen im Jahr verloren, bei<br />
Höchenschwand sind es über 200 000. Es<br />
gibt aber auch Gemeinden wie Waldachtal,<br />
Titisee-Neustadt, o<strong>der</strong> Donaueschingen,<br />
in denen das Niveau <strong>der</strong> Übernachtungen<br />
gehalten o<strong>der</strong> sogar leicht erhöht werden<br />
konnte.<br />
Kaufkraft im Ländlichen Raum<br />
Die letzte Berechnung <strong>der</strong> Kaufkraft<br />
konnte das Statistisches Landesamt<br />
für 2005 auswerten. Zwar dürfte die<br />
Kaufkraft inzwischen landesweit weiter<br />
Wege in die Zukunft<br />
Bis 2010 über 40 Zukunftswerkstätten<br />
mit über 4000 Aktiven<br />
„Die Zukunftswerkstatt hat sich<br />
gelohnt“, so lautet das Fazit von<br />
Bürgermeisterin Gerlinde Kleis beim<br />
Bilanz-Workshop „Kurs halten! – Erfolgreich<br />
steuern auf dem Weg zur<br />
Familienfreundlichen Kommune“ in<br />
Offenburg. Bürgermeisterin Kleis hat<br />
in ihrer Gemeinde Meißenheim im<br />
Juni 2005 die erste Zukunftswerkstatt<br />
in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> zum Thema Fa-<br />
milienfreundliche Kommune durchgeführt.<br />
Über 30 weitere Gemeinden<br />
und Städte sind dem Beispiel bis heute<br />
gefolgt. Bis 2010 werden es voraussichtlich<br />
mehr als 40 Zukunftswerkstätten<br />
und über 4000 Aktive sein, die nach<br />
dem Konzept <strong>der</strong> FamilienForschung<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> durchgeführt<br />
werden.<br />
Kontakt<br />
www.familienfreundliche-kommune.de<br />
Familienforschung <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> im Statistischen<br />
Landesamt<br />
Christine Ehrhardt, 0711/641-2668<br />
Jens Rid<strong>der</strong>busch 0711/641-2719<br />
Macintosh HD:Users:prpresseverlag:01_Kunden PR-Presseverlag:02_BWM:29_<strong>Nahvorsorge</strong>:Ratering:Teilzeit_Land.xls; Schaubild<br />
Teilzeitbeschäftigte in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 1988 und 2008<br />
Anteil an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in % *)<br />
Tübingen (LKR) 16<br />
27<br />
Freiburg im Breisgau (SKR) 13<br />
25<br />
Heidelberg (SKR) 13<br />
25<br />
Konstanz (LKR) 11<br />
21<br />
Karlsruhe (SKR) 10<br />
20<br />
Karlsruhe (LKR) 10<br />
20<br />
Ravensburg (LKR) 10<br />
19<br />
Neckar-Odenwald-Kreis (LKR) 10<br />
19<br />
Calw (LKR) 12<br />
19<br />
Emmendingen (LKR) 9<br />
18<br />
Reutlingen (LKR) 10<br />
18<br />
Pforzheim (SKR) 10<br />
18<br />
Ulm (SKR) 10<br />
18<br />
Sigmaringen (LKR) 10<br />
18<br />
Schwäbisch Hall (LKR) 12<br />
18<br />
Lörrach (LKR) 9<br />
17<br />
Göppingen (LKR) 11<br />
17<br />
Breisgau-Hochschwarzwald (LKR) 8<br />
17<br />
Main-Tauber-Kreis (LKR) 9<br />
17<br />
Rems-Murr-Kreis (LKR) 11<br />
17<br />
Heilbronn (SKR)<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
10<br />
10<br />
17<br />
17<br />
1988<br />
Rhein-Neckar-Kreis (LKR) 10<br />
17<br />
Ludwigsburg (LKR) 11<br />
17<br />
Zollernalbkreis (LKR) 10<br />
17<br />
Mannheim (SKR) 8<br />
17<br />
Heidenheim (LKR) 10<br />
17<br />
Waldshut (LKR) 9<br />
17<br />
Ostalbkreis (LKR)<br />
Stuttgart (SKR)<br />
10<br />
9<br />
16<br />
16<br />
2008<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> (SKR) 11<br />
16<br />
Ortenaukreis (LKR) 9<br />
16<br />
Alb-Donau-Kreis (LKR) 11<br />
16<br />
Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR) 10<br />
16<br />
Esslingen (LKR) 10<br />
16<br />
Bodenseekreis (LKR) 8<br />
15<br />
Biberach (LKR) 9<br />
15<br />
Enzkreis (LKR) 9<br />
14<br />
Rastatt (LKR) 8<br />
14<br />
Rottweil (LKR) 10<br />
14<br />
Böblingen (LKR) 9<br />
14<br />
Heilbronn (LKR) 9<br />
14<br />
Freudenstadt (LKR) 10<br />
14<br />
Tuttlingen (LKR) 10<br />
13<br />
Hohenlohekreis (LKR) 9<br />
13<br />
Region Neckar-Alb<br />
Region Südlicher Oberrhein<br />
Region Hochrhein-Bodensee<br />
Region Mittlerer Oberrhein<br />
Region Rhein-Neckar1)<br />
Region Bodensee-Oberschwaben<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Region Donau-Iller1)<br />
Region Ostwürttemberg<br />
Region Nordschwarzwald<br />
Region Stuttgart<br />
Region Heilbronn-Franken<br />
Region Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />
*) Stichtag jeweils 30.06.<br />
1) Soweit Land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />
11<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
9<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
gestiegen sein, die jeweiligen Anteile auf<br />
die Kreise bezogen haben sich dabei kaum<br />
verän<strong>der</strong>t. So zum Beispiel, wenn das<br />
Kaufkraftvolumen einer Gebietseinheit<br />
auf die Zahl <strong>der</strong> Haushalte bezogen wird,<br />
um so den regional stark unterschiedlichen<br />
Haushaltsgrößen Rechnung zu tragen.<br />
Damit ergeben sich Verschiebungen<br />
deutlich zugunsten des Ländlichen<br />
Raumes, in dem die durchschnittliche<br />
Haushaltsgröße in <strong>der</strong> Regel höher ist.<br />
So ist die Kaufkraft je Haushalt in den<br />
eher ländlich strukturierten Kreisen<br />
Zollernalbkreis, Hohenlohekreis und Alb-<br />
Donau-Kreis landesweit am höchsten. Auf<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite weisen die Stadtkreise<br />
Freiburg im Breisgau, Mannheim und<br />
Heidelberg mit ihren kleinen Haushalten<br />
20<br />
19<br />
19<br />
19<br />
19<br />
17<br />
17<br />
16<br />
16<br />
16<br />
16<br />
16<br />
15<br />
© Statistisches Landesamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2009<br />
die geringste Kaufkraft je Haushalt auf.<br />
Wird allerdings die „Kaufkraft des Stan-<br />
dardeinkommens“, berechnet, die von<br />
den sieben Einkunftsarten des Einkommensteuergesetzes<br />
lediglich die Einkünfte<br />
aus unselbstständiger Arbeit beinhaltet<br />
und nicht aus Unternehmertätigkeit<br />
o<strong>der</strong> Vermögen, gibt es wie<strong>der</strong>um deutliche<br />
Unterschiede. Die auf diese Weise<br />
berechnete Kaufkraft belief sich in <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> 2005 auf gut 103 Mrd. Euro<br />
und war damit etwa 40 % geringer.<br />
Deutlich mehr Teilzeitjobs<br />
Dynamisch ist <strong>der</strong> Wandel in <strong>der</strong><br />
Arbeitswelt. So ist zum Beispiel die<br />
Zahl <strong>der</strong> sozialversicherungspflichtigen<br />
Arbeitsplätze ist in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
von 1988 bis 2008 um mehr als 294<br />
000 gestiegen. Diese Entwicklung ist<br />
ausschließlich auf einen Zuwachs an<br />
Teilzeitarbeitsplätzen zurückzuführen.<br />
Deren Zahl stieg in den letzten 20 Jahren um<br />
314 000, während die Zahl <strong>der</strong> vollzeitbeschäftigten<br />
Arbeitnehmer um rund 20 000<br />
zurückging. In dieser Entwicklung spiegelt<br />
sich <strong>der</strong> wirtschaftliche Strukturwandel<br />
von <strong>der</strong> Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft<br />
wi<strong>der</strong>. Regional betrachtet<br />
waren die Entwicklungen dabei sehr<br />
unterschiedlich.<br />
Während sich flächendeckend in allen 12<br />
Regionen und 44 Stadt- und Landkreisen<br />
die Zahl <strong>der</strong> Teilzeitbeschäftigten deutlich<br />
erhöhte, lag die Zahl <strong>der</strong> Vollzeitstellen im<br />
Jahr 2008 in 6 Regionen und 21 Kreisen<br />
unter dem Niveau von 1988. Dabei hat<br />
sich alleine in 17 Stadt- und Landkreisen<br />
die Zahl <strong>der</strong> Teilzeitbeschäftigten zwischen<br />
1988 und 2008 mehr als verdoppelt.<br />
Insgesamt reichte die Spannweite<br />
von + 50 Prozent im Zollernalbkreis bis<br />
+ 152 Prozent im Landkreis Breisgau-<br />
Hochschwarzwald, bei den Vollzeitstellen<br />
von minus 25 Prozent im Stadtkreis<br />
Pforzheim bis + 36 Prozent im Hohenlohekreis.<br />
In <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>skrise<br />
Die <strong>Wirtschaft</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s<br />
durchlebt im Jahr 2009 eine<br />
Rezessionsphase, die in ihrem Ausmaß in<br />
<strong>der</strong> Geschichte des Landes ohne Beispiel<br />
ist. Der Verlauf des vom Statistischen<br />
Landesamt errechnete Gesamtkonjunkturindikators<br />
deutet darauf hin, dass das<br />
preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) im Land im Jahr 2009 um 8 %<br />
schrumpfen dürfte.<br />
Damit handelte es sich um einen schwereren<br />
Einbruch <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sleistung als <strong>der</strong><br />
des Jahres 1993, als das BIP real um 4,1 %<br />
zurückging. Trotz dieses Negativrekords<br />
lohnt sich ein Blick auf die einzelnen<br />
Quartale des Jahres 2009. Die beruhigendste<br />
Erkenntnis ist, dass sich die<br />
Hinweise auf eine Bodenbildung allmählich<br />
verdichten: So weist <strong>der</strong> Gesamtkonjunkturindikator<br />
des Statistischen<br />
Landesamts auf eine Abschwächung <strong>der</strong><br />
Rezession im dritten Quartal und auf<br />
einen konjunkturellen Wendepunkt zum<br />
Jahreswechsel hin.
NahVorsorgE zukuNft statistischEs laNdEsaMt | sEitE 3<br />
Noch Plus beim Brutto<br />
Allerdings ist die Bruttolohn- und<br />
Bruttogehaltssumme in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
im Jahr 2008 nach Feststellung<br />
des Statistischen Landesamtes das zweite<br />
Jahr in Folge deutlich gestiegen. Dies ist<br />
nicht zuletzt auf die im vergangenen Jahr<br />
gute Arbeitsmarktlage zurückzuführen,<br />
die von <strong>der</strong> Finanz- und <strong>Wirtschaft</strong>skrise<br />
erst gegen Jahresende berührt wurde. So<br />
wurden im vergangenen Jahr 3,7 Prozent<br />
mehr an Bruttolöhnen und -gehältern<br />
an die Arbeitnehmer im Südwesten ausbezahlt<br />
als noch im Jahr 2007. Insgesamt<br />
belief sich die Summe <strong>der</strong> Bruttolöhne<br />
und -gehälter auf 151,2 Milliarden Euro,<br />
nachdem ein Jahr zuvor ein Betrag von<br />
145,8 Mrd. Euro erreicht wurde.<br />
Mit nur wenigen Fakten aus <strong>der</strong><br />
Regionaldatenbank des Statistischen<br />
Landesamtes kann ein erstes Profil<br />
einer Gemeinde erstellt werden. Hier<br />
am Beispiel von Wutach.<br />
Die Gemeinde gehört zur westlichen<br />
Baar-Hochebene und hat eine Fläche<br />
von 3 048 ha. Davon sind knapp 60<br />
Prozent landwirtschaftlich genutzt, 34<br />
Prozent sind bewaldet und 5,6 Prozent<br />
<strong>der</strong> Fläche sind besiedelt bzw. dienen als<br />
Verkehrsfläche. In Wutach lebten Mitte<br />
des vergangenen Jahres 1 259 Menschen.<br />
Die Bevölkerungsentwicklung war in<br />
den Jahren zwischen 1997 und 2007 mit<br />
einem Zuwachs von knapp 6 Prozent<br />
Im Sack: 61 400 Euro Geldvermögen<br />
Im Januar 2008 verfügten neun von<br />
zehn Haushalten im Südwesten über<br />
Geldvermögen. Durchschnittlich waren<br />
dies 61 400 Euro je Haushalt. Dazu zählen<br />
Lebensversicherungen, Sparguthaben,<br />
Wertpapiere und sonstige Anlagen bei<br />
Banken bzw. Sparkassen. Im Vergleich<br />
zu 2003 wurde rein rechnerisch ein<br />
durchschnittlicher Vermögenszuwachs<br />
von 13 Prozent innerhalb von 5 Jahren<br />
erzielt. Allerdings: Die Verbraucherpreise<br />
(Inflationsrate) sind in diesem Zeitraum<br />
um 10,3 Prozent gestiegen. Damit betrug<br />
<strong>der</strong> Zuwachs des Bruttogeldvermögens<br />
inflationsbereinigt in 5 Jahren nur noch<br />
rund 2,4 Prozent. Rund 18 Prozent o<strong>der</strong><br />
annähernd 800 000 Haushalte in <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> besaßen im Januar 2008 ein<br />
Bruttogeldvermögen von unter 5 000 Euro.<br />
An<strong>der</strong>erseits konnte je<strong>der</strong> siebte Haushalt<br />
(635 000) auf ein Vermögen von 100 000<br />
bis 250 000 Euro zurückgreifen. Fast je<strong>der</strong><br />
29. Haushalt (fast 155 000) verfügte über<br />
ein Bruttogeldvermögen von über 250 000<br />
Euro. Im Bundeslän<strong>der</strong>vergleich lagen zu<br />
Beginn des Jahres 2008 Bayern mit einem<br />
durchschnittlichen Bruttogeldvermögen<br />
von 61 600 Euro und <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
an <strong>der</strong> Spitze. Es folgen Hessen und<br />
Rheinland-Pfalz mit jeweils rund 57 000<br />
Euro. Bundesweit lag das durchschnitt-<br />
liche Bruttogeldvermögen <strong>der</strong> Haushalte<br />
bei fast 48 000 Euro.<br />
Weitere Informationen zu diesem<br />
Beitrag sowie Schaubil<strong>der</strong> können beim<br />
Statistischen Landesamt unter pressestelle@stala.bwl.de<br />
angefor<strong>der</strong>t werden.<br />
Wenig Scheidungen<br />
im Landkreis Rastatt<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Ehescheidungen in <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> ist erstmals seit 2004 wie<strong>der</strong><br />
angestiegen. Im Jahr 2008 wurden rund<br />
22 800 Ehen geschieden – etwa 3 Prozent<br />
mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu<br />
1990 lag die Zahl <strong>der</strong> Ehescheidungen im<br />
vergangenen Jahr sogar um ein Drittel<br />
höher, seit 1980 hat sie sich sogar um drei<br />
Viertel erhöht. Die Scheidungsquote, also<br />
die Zahl <strong>der</strong> geschiedenen Ehen bezogen<br />
auf 10 000 bestehende Ehen, hat sich<br />
gegenüber dem Vorjahr ebenfalls leicht<br />
erhöht: 2008 lag diese Quote bei 94, im<br />
Jahr 2007 bei 91. Die wenigsten Ehen<br />
wurden im Landkreis Rastatt geschieden:<br />
Im Durchschnitt <strong>der</strong> Jahre 2005<br />
bis 2008 kamen dort 72 Ehescheidungen<br />
auf 10 000 Ehen; ähnlich niedrig lag die<br />
Scheidungsquote im Landkreis Esslingen,<br />
gefolgt von den Landkreisen Freudenstadt<br />
und Biberach sowie dem Main-Tauber- und<br />
dem Hohenlohekreis. Am höchsten war<br />
Im Blickpunkt: Ihre Gemeinde<br />
positiv. Sie lag über <strong>der</strong> landesweiten<br />
Entwicklung (+ 3,4 Prozent) und hebt<br />
sich deutlich von dem Kreisdurchschnitt<br />
(+ 1,8 Prozent) ab. Zudem sind die<br />
Wutacher jünger als Kreis und Land<br />
mit rund 42,2 Jahren. Der Grund liegt<br />
im Geburtenüberschuss und dem<br />
noch positiven Wan<strong>der</strong>ungssaldo.<br />
Zwischen 1997 und 2007 stieg <strong>der</strong><br />
Wohnungsbestand um knapp 13<br />
Prozent und damit stärker als durch<br />
den Bevölkerungszuwachs begründet.<br />
Knapp 13 Prozent weniger sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftige haben<br />
in Wutach einen Arbeitsplatz. Neun<br />
von Zehn <strong>der</strong> in Wutach lebenden sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten<br />
pendeln über die Gemeindegrenzen zu<br />
ihrem Arbeitsplatz. Auf 100 Auspendler<br />
kommen 10 Einpendler. Wutach ist ein<br />
Ausgangspunkt für Wan<strong>der</strong>ungen durch<br />
die nahe gelegene Wutach-Schlucht,<br />
einer <strong>der</strong> letzten ursprünglichen<br />
Wildflusslandschaften in Mitteleuropa.<br />
Die Zahl <strong>der</strong> angekommenen Gäste<br />
hat sich in 10 Jahren auf 3 159 etwa<br />
verdoppelt. Wutach liegt damit über<br />
dem Kreisdurchschnitt und als touristisch<br />
attraktives Gebiet auch über dem<br />
Landesdurchschnitt. Der Anteil ausländischer<br />
Gäste an den Ankünften hat sich<br />
in 10 Jahren etwa verfünffacht.<br />
Gemeindedaten unter<br />
www.statistik-bw.de (Regionaldaten)<br />
Vita Dr. Carmina Brenner<br />
Dr. Carmina Brenner ist seit September 2007 Präsidentin<br />
des Statistischen Landesamtes. Zuvor war sie seit April 1996<br />
Abgeordnete <strong>der</strong> CDU im Landtag von <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> für<br />
den Wahlkreis Freudenstadt und war <strong>Wirtschaft</strong>ssprecherin <strong>der</strong><br />
CDU-Landtagsfraktion sowie Expertin für Energiepolitik. Vor<br />
ihrer Tätigkeit als Abgeordnete arbeitete sie acht Jahre lang als<br />
Referentin für Europapolitik im <strong>Wirtschaft</strong>sministerium von<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Carmina Brenner wurde in Horb geboren,<br />
ist katholisch und verheiratet. Sie hat Betriebswirtschaft,<br />
Volkswirtschaft und Germanistik in Tübingen und den USA<br />
studiert.<br />
Nach Dr. Gisela Meister Scheufelen ist Dr. Carmina Brenner<br />
die dritte Präsidentin des Statistischen Landesamtes. Von 1947<br />
bis 1949 war Dr. Ellynor Eichert „Directeur“ des Statistischen<br />
Landesamtes für <strong>Württemberg</strong>-Hohenzollern in Tübingen, das<br />
nach dem Krieg zur französischen Besatzungszone gehörte.<br />
Scheidungsquote in den Stadt- und Landkreisen <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s -<br />
Zahl <strong>der</strong> Ehescheidungen im Durchschnitt <strong>der</strong> Jahre 2005 bis 2008<br />
je 10.000 bestehenden Ehen<br />
Rastatt (LKR)<br />
Freudenstadt (LKR)<br />
Main-Tauber-Kreis (LKR)<br />
Schwäbisch Hall (LKR)<br />
Ortenaukreis (LKR)<br />
Alb-Donau-Kreis (LKR)<br />
Zollernalbkreis (LKR)<br />
Heidenheim (LKR)<br />
Reutlingen (LKR)<br />
Rottweil (LKR)<br />
Ravensburg (LKR)<br />
Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR)<br />
Tübingen (LKR)<br />
Göppingen (LKR)<br />
Bodenseekreis (LKR)<br />
Tuttlingen (LKR)<br />
Heilbronn (LKR)<br />
Rems-Murr-Kreis (LKR)<br />
Emmendingen (LKR)<br />
Konstanz (LKR)<br />
Breisgau-Hochschwarzwald (LKR)<br />
Mannheim (SKR)<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> (SKR)<br />
72<br />
74<br />
80<br />
80<br />
80<br />
80<br />
82<br />
83<br />
83<br />
85<br />
85<br />
86<br />
87<br />
87<br />
87<br />
88<br />
90<br />
90<br />
91<br />
91<br />
91<br />
91<br />
91<br />
92<br />
94<br />
94<br />
94<br />
95<br />
95<br />
95<br />
96<br />
96<br />
98<br />
99<br />
100<br />
103<br />
105<br />
109<br />
112<br />
112<br />
114<br />
115<br />
117<br />
118<br />
0 20 40 60 80 100 120 140 160<br />
© Statistisches Landesamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2009<br />
156<br />
die Scheidungsquote in den Stadtkreisen<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, Pforzheim, Mannheim,<br />
Karlsruhe und Heidelberg. Insgesamt<br />
zeigt sich, dass die Scheidungshäufigkeit<br />
in den Großstädten tendenziell höher<br />
ist. Allerdings hat sich das „Stadt-Land-<br />
Gefälle“ in den letzten Jahren abgeschwächt.<br />
Die Scheidungshäufigkeit ist<br />
überwiegend auch dort hoch, wo die<br />
Arbeitslosenquote überdurchschnittlich<br />
ist.<br />
Jüngste Bevölkerung<br />
2008 in Wörnersberg<br />
Nach Berechnungen des Statistischen<br />
Landesamtes war die Bevölkerung in<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> zum Jahresende<br />
2008 im Durchschnitt 42,2 Jahre alt. Das<br />
Durchschnittsalter <strong>der</strong> Frauen, <strong>der</strong>en<br />
Lebenserwartung im Schnitt höher ist,<br />
lag Ende 2008 bei 43,5 Jahren. Hingegen<br />
waren die Männer um 2,5 Jahre jünger<br />
als die <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>erinnen (41<br />
Jahre). Die Bevölkerung im Stadtkreis<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> war 2008 mit 47 Jahren<br />
am ältesten. Dagegen wies <strong>der</strong> Landkreis<br />
Tübingen (40,4 Jahre), wie in den<br />
Vorjahren auch, im Durchschnitt die<br />
jüngste Bevölkerung auf. Das ist unter<br />
an<strong>der</strong>em auf einen hohen Anteil an<br />
Studierenden zurückzuführen. In den<br />
1 102 Gemeinden <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s<br />
hatte 2008 die Gemeinde Wörnersberg im<br />
Landkreis Freudenstadt mit 35,1 Jahren<br />
die im Durchschnitt jüngste Bevölkerung.
s<br />
40,4<br />
40,7<br />
40,8<br />
41,0<br />
41,3<br />
41,3<br />
41,3<br />
41,4<br />
41,4<br />
41,5<br />
41,5<br />
41,8<br />
41,8<br />
41,8<br />
41,8<br />
42,0<br />
42,1<br />
42,2<br />
42,2<br />
42,2<br />
42,2<br />
42,3<br />
42,3<br />
42,4<br />
42,4<br />
42,4<br />
42,4<br />
42,5<br />
42,5<br />
42,6<br />
42,6<br />
42,7<br />
42,7<br />
42,8<br />
42,8<br />
42,8<br />
42,8<br />
42,9<br />
43,0<br />
43,1<br />
43,1<br />
43,1<br />
43,2<br />
43,2<br />
47,0<br />
NahVorsorgE zukuNft statistischEs laNdEsaMt | sEitE 3<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> (SKR)<br />
Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR)<br />
Heidenheim (LKR)<br />
Main-Tauber-Kreis (LKR)<br />
Pforzheim (SKR)<br />
Durchschnittsalter <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
in den Stadt- und Landkreisen <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s<br />
Ende 2008 in Jahren<br />
Rastatt (LKR)<br />
Rhein-Neckar-Kreis (LKR)<br />
Zollernalbkreis (LKR)<br />
Konstanz (LKR)<br />
Göppingen (LKR)<br />
Mannheim (SKR)<br />
Bodenseekreis (LKR)<br />
Karlsruhe (SKR)<br />
Karlsruhe (LKR)<br />
Heilbronn (SKR)<br />
Neckar-Odenwald-Kreis (LKR)<br />
Breisgau-Hochschwarzwald (LKR)<br />
Rems-Murr-Kreis (LKR)<br />
Esslingen (LKR)<br />
Stuttgart (SKR)<br />
Lörrach (LKR)<br />
Waldshut (LKR)<br />
Enzkreis (LKR)<br />
Ortenaukreis (LKR)<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Calw (LKR)<br />
Emmendingen (LKR)<br />
Reutlingen (LKR)<br />
Rottweil (LKR)<br />
Ludwigsburg (LKR)<br />
Freudenstadt (LKR)<br />
Ulm (SKR)<br />
Böblingen LKR)<br />
Ostalbkreis (LKR)<br />
Tuttlingen (LKR)<br />
Hohenlohekreis (LKR)<br />
Sigmaringen (LKR)<br />
Ravensburg (LKR)<br />
Heilbronn (LKR)<br />
Schwäbisch Hall (LKR)<br />
Heidelberg (SKR)<br />
Alb-Donau-Kreis (LKR)<br />
Freiburg im Breisgau (SKR)<br />
Biberach (LKR)<br />
Tübingen (LKR)<br />
Es folgten die Gemeinde Fleischwangen<br />
(35,3 Jahre) sowie Riedhausen (35,4<br />
Jahre) aus dem Landkreis Ravensburg.<br />
Das Durchschnittsalter <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
aller übrigen Kommunen des Landes lag<br />
in einer Bandbreite zwischen 36,4 Jahren<br />
für Boms im Landkreis Ravensburg und<br />
49,4 Jahren in Untermarchtal im Alb-<br />
Donau-Kreis. Mit diesem Ergebnis, welches<br />
sicherlich wesentlich durch die dort<br />
ansässigen Klosterbewohner bedingt ist,<br />
war Untermarchtal 2008 zugleich die<br />
Gemeinde mit <strong>der</strong> im Durchschnitt ältes-<br />
42,0<br />
41,8<br />
41,8<br />
41,8<br />
41,8<br />
42,3<br />
42,3<br />
42,2<br />
42,2<br />
42,2<br />
42,2<br />
42,1<br />
42,6<br />
42,6<br />
42,5<br />
42,5<br />
42,4<br />
42,4<br />
42,4<br />
42,4<br />
42,9<br />
42,8<br />
42,8<br />
42,8<br />
42,8<br />
42,7<br />
42,7<br />
43,2<br />
43,2<br />
43,1<br />
43,1<br />
43,1<br />
43,0<br />
41,5<br />
1995<br />
1996<br />
41,4<br />
39,3<br />
39,4<br />
1997 41,4<br />
1998<br />
1999<br />
41,3<br />
39,6<br />
39,8<br />
40,0<br />
2000 41,3 40,2<br />
2001<br />
41,3<br />
2002<br />
40,4<br />
40,6<br />
41,0 2003 40,8<br />
2004<br />
40,8<br />
2005<br />
41,1<br />
41,4<br />
40,7 2006 41,7<br />
40,4<br />
2007<br />
2008<br />
42,0<br />
42,2<br />
Dateiname: Alter_Kreise.xls<br />
Entwicklung<br />
41,5<br />
des Durchschnittsalters <strong>der</strong> Bevölkerung in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Schaubild 1<br />
39,3<br />
39,4<br />
47,0<br />
Entwicklung des Durchschnittsalters<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
1995 bis 2008 in Jahren<br />
39,6<br />
39,8<br />
40,0<br />
40,2<br />
40,4<br />
ten Bevölkerung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s.<br />
Auch in Zukunft wird die Zahl <strong>der</strong> älteren<br />
Menschen absolut als auch relativ gegenüber<br />
<strong>der</strong> Zahl junger Menschen ansteigen.<br />
In Gebieten mit einer heute noch jungen<br />
Bevölkerung wird <strong>der</strong> Alterungsprozess<br />
zudem dynamischer verlaufen. Dagegen<br />
wird in Gebieten, die bereits heute einen<br />
hohen Altersdurchschnitt aufweisen (z.<br />
B. Stadtkreis <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>), die Alterung<br />
eher langsamer ablaufen.<br />
Ihre Gemeinde: Auf Wunsch erhalten<br />
Sie regionale Ergebnisse zum Durchschnittsalter<br />
als Ranking über den Zentralen<br />
Auskunftsdienst des Statistischen<br />
Landesamtes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> (Tel.:<br />
0711-641-2833, Fax: 0711-641-2973, E-<br />
Mail: auskunftsdienst@stala.bwl.de) o<strong>der</strong><br />
gleich online unter www.statistik-bw.de<br />
(Regionaldaten/ Bevölkerung).<br />
Demografie-Spiegel<br />
Wo sind wir stark?<br />
Wo wollen wir uns verbessern?<br />
Der demographische Wandel ist trotz guter<br />
Ausgangslage auch für <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
eine Herausfor<strong>der</strong>ung. Fachkräftemangel,<br />
sinkende Geburtenzahlen o<strong>der</strong> eine älter<br />
werdende Bevölkerung sind auch in den<br />
Gemeinden spürbar. Der Demographie-<br />
Spiegel erweist sich dabei als gefragter<br />
Online-Ratgeber.<br />
Dateiname: Alter_Land.xls<br />
Seit <strong>der</strong> Freischaltung im Mai 2008 wurden<br />
bis Ende Juni 2009 über 182000<br />
Seitenabrufe unter www.statistik-bw.de<br />
gezählt. Jede Kommune im Land greift<br />
heute etwa sieben Mal im Monat auf<br />
die entsprechenden Internetseiten zu. Der<br />
Spiegel soll Entscheidungsträgern helfen,<br />
wichtige demographische Entwicklungen<br />
schnell einschätzen zu können. Das<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
40,6<br />
40,8<br />
41,1<br />
41,4<br />
© Statistisches Landesamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2009<br />
© Statistisches Landesamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2009<br />
41,7<br />
42,0<br />
42,2<br />
Angebot richtet sich an Gemeinden und<br />
Städte sowie an interessierte Bürger und<br />
die <strong>Wirtschaft</strong>.<br />
Mit dem im Auftrag <strong>der</strong> Staatsrätin für<br />
Demografischen Wandel und Senioren<br />
vom Statistischen Landesamt sowie dem<br />
Gemeinde- und Städtetag entwickelten<br />
‘Demographie-Spiegel’ bietet <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> deutschlandweit als erstes<br />
und einziges Bundesland den Kommunen<br />
ein umfassendes Informationssystem<br />
für die Analyse des demographischen<br />
Wandels an. Er umfasst zwei Bereiche – das<br />
Demographische Profil je<strong>der</strong> Gemeinde<br />
im Land und die Themenfel<strong>der</strong>. Die sechs<br />
Themenfel<strong>der</strong> zeigen, wie Einwohner-<br />
zahl, Altersstruktur und Demographiefestigkeit<br />
beeinflusst werden können:<br />
• familienfreundliches Wohnen,<br />
• Familie und Beruf,<br />
• <strong>Wirtschaft</strong>,<br />
• Bildung und Qualifikation,<br />
Schnell informiert unter www.statistik-bw.de<br />
Das Statistische Landesamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ist einer <strong>der</strong><br />
größten Informationsdienstleister in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />
Das Amt mit Sitz in Stuttgart-Heslach beschäftigt <strong>der</strong>zeit rund<br />
630 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es hat den gesetzlichen<br />
Auftrag, objektiv, neutral und wissenschaftlich unabhängig<br />
über die <strong>Wirtschaft</strong>s- und Gesellschaftsentwicklung in<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> zu informieren. Dazu werden rund 280<br />
• Integration ausländischer<br />
Mitbürger sowie<br />
• kommunale Finanz- und Kaufkraft.<br />
Schneller Zugriff: Der Demographie-<br />
Spiegel ist über die Internetseiten <strong>der</strong><br />
Staatsrätin für Demografischen Wandel<br />
und Senioren:<br />
www.demographie-bw.de und des Statistischen<br />
Landesamts (www.statistik-<br />
bw.de / B e vo el k G e bie t / Demog r a f ie -<br />
Spiegel) zu erreichen.<br />
Statistiken erhoben, aufbereitet und veröffentlicht. Unter <strong>der</strong><br />
Internet-Adresse www.statistik-bw.de steht ein Großteil <strong>der</strong><br />
Informationen für alle kostenfrei zur Verfügung.<br />
Dazu können Zahlen und Fakten für jede einzelne Gemeinde<br />
abgerufen werden. Rund 10 Millionen beträgt die Zahl <strong>der</strong><br />
Online-Seitenabrufe im Jahr. Zum Vergleich: Die Zahl <strong>der</strong><br />
Einwohner im Südwesten liegt <strong>der</strong>zeit bei gut 10,7 Millionen.
NahVorsorgE trENds diE trENds als aktiVPostEN | sEitE 3<br />
Die Trends als Aktivposten<br />
Betrachtung <strong>der</strong> Gedanken von Prof. Dr. Horst Opaschowski<br />
Start in die Visionsarbeit für Gemeinden<br />
Wohlstand neu denken /<br />
Wie die nächste Generation<br />
leben wird“ und „Der<br />
Generationenpakt, Das<br />
soziale Netz <strong>der</strong> Zukunft“ sind zwei Bücher,<br />
die unverzichtbar sind, wenn in Gemeinden<br />
„Zukunft und Vision gedacht wird“.<br />
Dem VI. Kapitel des Generationenpaktes,<br />
übertitelt mit „Gelebte Solidarität. Der Zusammenhalt<br />
zwischen den Generationen“<br />
entnehmen wir die nachfolgende Grafik.<br />
Sie zeigt bedeutsam, was in Gemeinde,<br />
Quartier und Kommune künftig wichtig<br />
ist: Die Achtung, die Stärkung, die Einbeziehung<br />
<strong>der</strong> Familie.<br />
Ein Kapitel weiter beschäftigt sich Opaschowski<br />
mit <strong>der</strong> Lebensplanung <strong>der</strong><br />
Menschen. Neben den bekannten Vorsorge-Modellen<br />
findet eine dritte Säule massiven<br />
Eintritt: Die Soziale Altersvorsorge.<br />
Dazu passend: „Familie und Freunde als<br />
Zukunftsinvestition“. Auch hier <strong>der</strong> gleiche<br />
Tenor: Ein hoher, wichtiger Anteil fällt <strong>der</strong><br />
Familie und dem Freundeskreis zu.<br />
„NahVORsorge-Maßnahmen“, die den Ort<br />
stärken, werden also in den Agenden <strong>der</strong><br />
Bürgermeister m/w, Ortsvorstände m/w<br />
und Gemein<strong>der</strong>äte m/w einen großen<br />
Platz einnehmen müssen - die Menschen<br />
wollen nicht fort - sie wollen in <strong>der</strong> Heimat<br />
bleiben, die Vertrautheit <strong>der</strong> Heimat<br />
gibt ihnen die ersehnte Kraft, Stärke und<br />
die Würde des festen Platzes. Hier sind die<br />
Nahversorger wesentlich: ihr Dasein, ihre<br />
Funktion macht den Ort, das Quartier, die<br />
Gemeinde lebensfähig. Ohne Nahversorger<br />
fehlt „nicht nur was“ - ohne Nahversorger<br />
stirbt <strong>der</strong> Ort - und <strong>der</strong> Mensch geht seiner<br />
Lebensplanung verlustig.<br />
Aus dem sicheren Gefühl „Eingezahlter<br />
Zukunftsvorsorge“ heraus entwickelt <strong>der</strong><br />
Mensch Lebensziele.<br />
Mit „Neue Sehnsüchte prägen neue Märkte<br />
- Bedarfs- und Berufsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zukunft“<br />
überschreibt Opaschwoski das X. Kapitel<br />
seines wichtigen, neuen Standardwerkes<br />
„Deutschland 2030 - Wie wir in Zukunft<br />
leben.“<br />
In seinen Untersuchungen kristallisierten<br />
sich fünf Lebensziele heraus, die <strong>der</strong> Autor<br />
mit Bedarfs- und Berufsfel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Zukunft<br />
hinterlegt.<br />
Neue Lebensziele und Bedarfsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zukunft:<br />
Lebensziel I: Gesün<strong>der</strong> leben<br />
Mehr auf Gesundheit und körperliche Fitness<br />
(Jugendlichkeit) achten und sich um natürliche Lebensweise<br />
und intakte Umwelt bemühen.<br />
Bedarfsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zukunft:<br />
• Körperkultur (Körperpflege, Schönheitspflege,<br />
Schönheitsfarm, Bio-Kosmetik, Sonnenschutz-, Bräunungs-,<br />
Schlankheitsmittel, Fitnesstraining, Gymnastik, Jazztanz)<br />
• Badekultur (Sauna, Massage, Whirl-Pool, Hot-Tub,<br />
Dampfbad, <strong>Baden</strong>, Bade-Zubehör)<br />
• Ökologiekultur (Bio-Läden, Naturprodukte, natürlicher<br />
Obst- und Gemüseanbau, Naturküche, alternative Energien,<br />
umweltfreundliche Produkte, öffentlicher Nahverkehr,<br />
Fahrradwege, Fahrrad-Zubehör)<br />
Lebensziel II: Geselliger leben<br />
Mehr Kontakte und Geselligkeit pflegen, Besuche machen<br />
und Einladungen annehmen, ausgehen und gemeinsam etwas<br />
unternehmen.<br />
Bedarfsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zukunft:<br />
• Clubkultur (Sport-Clubs, Freizeit-Treffs, Hobby-Gruppen,<br />
Freundes-, Nachbarschaftscliquen, Freizeiteinrichtungen mit<br />
Clubatmosphäre, Ferienclubs)<br />
• Spielkultur (Spiel-Feste, Spielabende, Spielgruppen,<br />
Spielräume, Spielplätze, neue Unterhaltungsspiele)<br />
• Kneipenkultur (Gaststätten, Eck-Kneipen, Bistros,<br />
Schnellimbissläden, Spezialitäten-Restaurants, Dinner-<br />
Discos, Musik-Cafés, Tanz-Lokale).<br />
Lebensziel III: Genussorientierter leben<br />
Mehr vom Leben haben, die Freizeit genießen, ohne etwas<br />
zu tun und auch mal faulenzen ohne Schuldgefühl und<br />
schlechtes Gewissen.<br />
Bedarfsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zukunft:<br />
• Mußekultur (Musik, Lesen, Sprachen, Malen, Weben,<br />
Meditation, Andacht, Entspannung, Yoga, autogenes<br />
Training)<br />
Das ergibt den „Verfahrensplan für die<br />
Zukunft <strong>der</strong> Gemeinde“.<br />
Die Aufgabe ist ein spannen<strong>der</strong> Vorgang.<br />
Zum Start werden die „Begabungen <strong>der</strong><br />
Gemeinden“, z.B. gemeinsam mit <strong>der</strong> „Fa-<br />
Fo - <strong>der</strong> Familien-Forschung“ entwickelt.<br />
Im zweiten Schritt werden die erfassten<br />
und konzentrierten „Begabungen“ den<br />
ausgewiesenen Bedarfs- und Berufsfel<strong>der</strong>n<br />
gegenüber gestellt. Wo spielt sich jetzt die<br />
Zukunft <strong>der</strong> Gemeinde ab?<br />
Ein für den Nahversorger, seine Sortimente<br />
und Darbietformen in dieser<br />
Untersuchung wichtiges Ergebnis: Bedürfniswandel<br />
- die Polarisierung von<br />
Versorgungs- und Erlebniskonsum.<br />
Opaschowski: „Bisher galt das ökono-<br />
mische Gesetz, dass <strong>der</strong> Erlebniskonsum<br />
schneller wächst als <strong>der</strong> Versorgungskonsum.<br />
Für die Zukunft gilt: <strong>der</strong> Erlebniskonsum<br />
wächst - aber langsamer. Vor<br />
dem aktuellen Hintergrund <strong>der</strong> Einkommensentwicklung<br />
werden in den nächsten<br />
Jahren zwei Erlebniskonsumenten immer<br />
noch drei Versorgungskonsumenten gegenüberstehen.“<br />
Der Normalkonsument (2008: 33%) kauft,<br />
was nötig ist. Der Sparkonsument (2008:<br />
20%) hält das Geld zusammen, weil er<br />
„sparen will und muss“. Für den Anspruchskonsumenten<br />
(2008: 22%) ist das<br />
Konsumieren ein Hilfsmittel auf dem Weg<br />
zu einem schöneren Leben, mit mehr<br />
individueller Lebensart und ganz persönlichem<br />
Lebensstil. Der Anpassungs-<br />
• Wochenendkultur (Party-Service, Video-Home-Service,<br />
Camping, Wohnwagen, Zweitwohnung, Rallye, Ausflüge,<br />
Kurzreisen mit PKW/Bus)<br />
• Zerstreuungskultur (Videorecor<strong>der</strong>, Videokassetten,<br />
Videotheken, Hifi-Geräte, Spielhallen, Freizeitparks. Sport-<br />
und Freizeitzentren).<br />
Lebensziel IV: Aktiver leben<br />
Mehr selbermachen und selbst aktiv sein, eigenen Hobbies<br />
und Interessen nachgehen, sich handwerklich betätigen und<br />
zeitweilig sozial engagieren.<br />
Bedarfsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zukunft:<br />
• Do-it-yourself-Kultur (Heimwerken, Tischlern, Schreinern,<br />
Basteln, Reparatur-, Renovierungsarbeiten, Gartenarbeiten)<br />
• Hobbykultur (Handarbeiten, Stricken, Häkeln, Kochen,<br />
Backen, Töpfern, Modellieren, Keramik-, Ton-, Holz-,<br />
Textilarbeiten, Sammeln)<br />
• Bewegungskultur (Joggen, Tennis, Squash, Surfen,<br />
Trimming 130, Skifahren, Wan<strong>der</strong>n, Bergsteigen,<br />
Fahrradfahren, Reisen).<br />
Lebensziel V: Bewusster leben<br />
Mehr Zeit für sich selber finden, für Muße und Meditation,<br />
für Wissenserweiterung und Persönlichkeitsbildung.<br />
Bedarfsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zukunft:<br />
• Sicherheitskultur (Sparen, Lebensversicherung,<br />
Altersvorsorge, stabile Geld- und Wertanlagen,<br />
Gesundheitsdienste, Gesundheitsberatung,<br />
Gesundheitsurlaub, Kur-Urlaub, freie Badekuren, Sport-,<br />
Erholungsurlaub)<br />
• Verbraucherkultur (Preisbewusstsein, Verbraucherberatung,<br />
Verbraucheraufklärung, Verbraucherbewusstsein, Konsumkritik)<br />
• Beteiligungskultur (Mitarbeit in Eltern-, Mieter-,<br />
Bürgerinitiativen, Natur- und Umweltschutz, aktive Zuhörer/<br />
Zuschauer-/Publikumsbeteiligung an Rundfunk- und<br />
Fernsehprogrammen, freiwillige soziale Engagements auf<br />
Zeit im Nahbereich von Nachbarschaft und Wohnumfeld).<br />
konsument (2008: 8%) steht unter dem<br />
Zwang, sich anzupassen - Er will dazu gehören,<br />
lebt im Hier und Jetzt, ganz gleich,<br />
was es kostet. Er lebt zwischen Freund und<br />
Fête. Auch mal über seine Verhältnisse.
NahVorsorgE trENds thEsEN, ProgNosEN & WortschöPfuNgEN | sEitE 41<br />
Der Geltungskonsument (2008: 14%) will die erworbenen Konsumgüter<br />
wie die Mode zur Schau tragen.<br />
Der Luxuskonsument (2008: 4%) verbindet anspruchsvollen Konsum<br />
mit ausgeprägtem Qualitätsbewusstsein und intensivem Lebensgenuss.<br />
Matthias Horx, „Zukunftsinstitut“ entdeckt kongruente Trends.<br />
Der Vollständigkeit halber sei auf das Buch seines Instituts:<br />
„100 Top Trends - Die wichtigen Driving Forces für den kommenden<br />
Berufsfel<strong>der</strong><br />
Berufsfeld I: Erziehung, Bildung und Kultur<br />
Lehrer, Lernmentoren, Berater, Inspiratoren, Animatoren<br />
in staatlichen und privaten Tagesstätten, Kin<strong>der</strong>läden,<br />
Schulen, Fachschulen, Hochschulen, Lernstudios,<br />
Institutionen, Workshops, Seminaren, Tagungshäusern,<br />
Freizeit- und Ferienakademien, Museen, Theatern,<br />
Büchereien, Bibliotheken, Kommunikationszentren und<br />
Freizeitstätten.<br />
Berufsfeld II: Information, Medien und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Informatoren, Mo<strong>der</strong>atoren, Mediatoren,<br />
Kommunikatoren, Öffentlichkeitsarbeiter, Berater/<br />
Mitarbeiter in privaten und öffentlich-rechtlichen Fernseh-<br />
und Rundfunkanstalten, Presse- und Medienkonzernen,<br />
Verlagen, Buchläden, Kinos, Infotheken, Videotheken,<br />
Mediotheken, Computershops und Multimedialäden.<br />
Berufsfeld III: Gesundheit, Fitness und Sport<br />
Trainer, Übungsleiter, Anleiter, Assistenten, Berater, Lehrer,<br />
Ärzte, Therapeuten in Sport- und Gymnastikstudios,<br />
Fitness-Centern, Sport- und Freizeitanlagen,<br />
Rekreationszentren für Meditation, Entspannung<br />
und Selbstfindung, medizinischen Bä<strong>der</strong>zentren,<br />
Beratungsstellen, Altersheimen und Sanatorien.<br />
Berufsfeld IV: Gastronomie,<br />
Unterhaltung und Vergnügen<br />
Manager, Techniker, Entertainer, Showmaster, Künstler,<br />
Kellner, Kassierer und Verkäufer in Fast-food-Betrieben/<br />
Schnell-Imbissen, Spezialitäten-Restaurants, Restaurant-<br />
und Hotelketten, Gasthäusern, Musik-Kneipen,<br />
Dinner-Discos, Bistros, Straßen-Cafés, Literatur-Cafés,<br />
Unterhaltungs- und Vergnügungszentren, Freizeithäusern<br />
und Freizeitparks.<br />
Berufsfeld V: Reisen, Urlaub und Tourismus<br />
Manager, Planer, Organisatoren, Orts- und<br />
Studienreiseleiter, Animateure, Wan<strong>der</strong>-,<br />
Städte-, Fremdenführer, Reisebüro-Kaufleute,<br />
Berater in Reisebüros, Reise- und Urlaubsläden,<br />
Urlaubsberatungszentren, bei Reiseveranstaltern und<br />
Touristikunternehmen, im Fremdenverkehr, in Kur- und<br />
Urlaubsorten, Ferienzentren und Ferienclubs.<br />
Berufsfeld VI: Technik, Service und Kundendienst<br />
Handwerker, Techniker, Ingenieure, Spezialisten, Berater,<br />
Kuriere, Fahrer, Verkäufer in den Bereichen Fernsehen,<br />
Bildschirmtext, Radio, Video, Haushaltsgeräte, PKW, Bau-<br />
und Heimwerkermarkt, Do-it-yourself-Werkstätten und<br />
Hobby-Clubs.<br />
Wandel“hingewiesen. Vor allem für den Bereich Gesundheit (siehe:<br />
Opaschowski, 1. Lebensziel „Gesundheit“) gibt <strong>der</strong> Chefredakteur<br />
des Zukunftsinstitutes, Dr. Eike Wenzel, breiten Raum und<br />
stellt dem Trend „Bio&Co. eine eigene Ausgabe von „Quarterly“<br />
zur Seite: „Greendotcom“ (Mai 2008, ISBN 978-3-938284-39-1<br />
„100 Driving Forces“ sind als flankierendes Strategem zu den<br />
Forschungen von Prof. Opaschowski sehr zu empfehlen. Abschließend<br />
sei auf die Ergebnisse unserer vergleichenden Verlagsuntersuchungen<br />
hingewiesen. Wir orteten diese 20 wichtigen Trends:<br />
· Demografischer Wandel<br />
· Neue Individualisierung<br />
· Boom <strong>der</strong> Gesundheit<br />
· Frauen auf dem Vormarsch<br />
· Kulturelle Vielfalt<br />
· Neue Mobilitätsmuster<br />
· Digitales Leben<br />
· Lernen von <strong>der</strong> Natur (Bionik)<br />
· Ubiquitäre Intelligenz<br />
· Konvergenz von Technologien<br />
· Globalisierung 2.0<br />
· Wissensbasis Ökonomie<br />
· Business Ökosysteme<br />
· Wandel <strong>der</strong> Arbeitswelt<br />
· Neue Konsummuster<br />
· Umsteuern bei Energie und Ressourcen<br />
· Klimawandel und Umweltbelastung<br />
· Urbanisierung<br />
· Neue politische, wirtschaftliche,<br />
fiskalische Weltordnung<br />
· Wachsende globale<br />
Sicherheitsbedrohungen<br />
(Wir bedanken uns herzlich bei Prof. Dr. Horst Opaschowski, <strong>der</strong><br />
uns gestattete, aus seinen Büchern umfangreich zu zitieren. Die<br />
Bücher sind zum Bestellen im Inhaltsverzeichnis auf Seite 5 aufgeführt).<br />
Leben in Freizeit-Arbeitsgesellschaft<br />
Lebensbereiche:<br />
• Liebe/Partnerschaft, Familie, Kin<strong>der</strong>erziehung<br />
• Freundschaft, Freunde, Freundeskreis<br />
• Erfüllte Freizeit, Zeit für sich selbst, Reisen<br />
• Sinnvolle Arbeit • Arbeitszufriedenheit<br />
• Identifikation mit dem Beruf<br />
Lebensziele sind ausgerichtet auf:<br />
• Spaß, Freude, Lust (Leben genießen)<br />
• Sozialkontakte, Gemeinschaft, Gemeinsamkeit (an<strong>der</strong>e kennenlernen)<br />
• Spontaneität, Selbstentfaltung, Selbstverwirklichung<br />
(sich selbst kennenlernen)<br />
• Selbst-Aktiv-Sein, Sinnvoll-Tätig-Werden, Etwas-Schaffen<br />
(selber etwas machen)<br />
• Sich-Entspannen, Wohlbefinden, Gesundheit (sich wohlfühlen)<br />
Lebensaufgaben werden verwirklicht in:<br />
• Erwerbsarbeit, Gemeinschaftsarbeit, Eigenarbeit, Weiterbildung<br />
Lebensqualitäten werden erlebt als:<br />
• Glückliches, erfülltes Leben<br />
• Freies, selbstverantwortliches Leben<br />
• Ruhiges, ausgeglichenes Leben • Friedliches, zufriedenes Leben<br />
Thesen, Prognosen & Wortschöpfungen<br />
Prof. Dr. Horst Opaschowski<br />
2006 über den Trend zu neuen<br />
Wahlverwandtschaften<br />
„Die Angst vor Armut lässt die Menschen<br />
enger zusammenrücken und alte Sicherheiten<br />
wie Familie, Freunde und Nachbarn<br />
wie<strong>der</strong>entdecken. Kin<strong>der</strong>lose suchen sich<br />
Wahlfamilien und Wahlverwandtschaften.<br />
Die Zukunft gehört Hausgemeinschaften<br />
und Generationenhäusern.“<br />
2006 über ein verän<strong>der</strong>tes<br />
Wohlstandsdenken<br />
„Wohlstand fängt mit dem Wohlfühlen an.<br />
Die Bundesbürger wollen lieber glücklich als<br />
reich sein. Und das heißt: Mit Familie und<br />
Freunden in Frieden und ohne Sorgen leben<br />
können.“<br />
2004 über das Ende des Wohlfahrtsstaates<br />
„Mit unserem bisherigen Verständnis von<br />
Sozial- und Wohlfahrtsstaat kommen wir<br />
nicht weiter. Der Lebensstandard sinkt. Die<br />
Deutschen werden ärmer. Die Familie wird<br />
zum Wohlfahrtsverband – sie bleibt billig<br />
und barmherzig.“<br />
2003 über die Beständigkeit<br />
als neuem Jugend-Trend<br />
„Nicht mehr Sport, Hobby und Urlaubsreise<br />
stehen im Zentrum des Lebens, son<strong>der</strong>n Ehe,<br />
Kin<strong>der</strong> und Familie. Die junge Generation<br />
will offensichtlich beides, weil auch im Familienleben<br />
genügend Zeit für eigene Interessen<br />
bleibt.“<br />
2000 über Gesundheit und Lebensqualität<br />
als Megamärkte <strong>der</strong> Zukunft<br />
„Im Post-PC-Zeitalter werden Gesundheit<br />
und Lebensqualität die Megamärkte <strong>der</strong><br />
Zukunft sein. In unserer immer älter werdenden<br />
Gesellschaft boomen dann Bio- und<br />
Gentechnologien, Pharmaforschung und<br />
Forschungsindustrien gegen Krebs, Alzheimer<br />
und Demenz sowie gesundheitsnahe<br />
Branchen, die Care und Wellness, Vitalität<br />
und Revitalisierung anbieten.“<br />
1998 über die Zukunft <strong>der</strong> Arbeit<br />
„Das Industriezeitalter ist tot. Das Leitbild<br />
<strong>der</strong> Vollbeschäftigung ist überholt. Der<br />
Berufswechsel wird zur Regel. Das Normalarbeitsverhältnis<br />
stirbt. Die Rund-umdie-Uhr-Beschäftigung<br />
wird zur neuen<br />
Norm. Die Loyalität <strong>der</strong> Mitarbeiter geht<br />
verloren.“<br />
1996 über die Trendwende im<br />
Konsumverhalten<br />
„Erstmals seit Mitte <strong>der</strong> 80er Jahre zeichnet<br />
sich eine deutliche Trendwende im Konsumverhalten<br />
ab. Vor allem <strong>der</strong> Erlebnishunger<br />
stößt zunehmend an finanzielle Grenzen.<br />
Vom Ausgeben zum Verausgaben ist nur<br />
noch ein Schritt.“<br />
1994 über die Benachteiligung<br />
von Familien<br />
„Es geht nicht um ein ‚Zurück zur alten Familie‘,<br />
son<strong>der</strong>n um eine Aufhebung ideeller,<br />
vor allem aber auch materieller Benachteiligungen<br />
von Familien gegenüber Singles und<br />
Kin<strong>der</strong>losen.“<br />
1989 über die Frauen als<br />
Trendpioniere <strong>der</strong> Zukunft<br />
„Soziale Bewegungen werden in Zukunft<br />
verstärkt von Frauen getragen. Gleichzeitig<br />
übernehmen sie ehemals männliche Lebensstile<br />
in Beruf und Freizeit. Die Frauen <strong>der</strong><br />
Zukunft – gestresst, aber glücklich?“<br />
1987 über den künftigen<br />
Wellness-Trend<br />
„Für die Zukunft zeichnet sich eine Entwicklung<br />
ab, in <strong>der</strong> aus Fitness Wellness<br />
wird. Wellness ist Fitness für Körper, Seele<br />
und Geist.“<br />
1985 über die Verpflichtung<br />
zur ökologischen Buchhaltung<br />
„Warum soll es nicht möglich sein, die Freizeit-<br />
und Tourismusindustrie zur ökologischen<br />
Buchhaltung zu verpflichten? In dieser Öko-<br />
Bilanz werden alle ökologischen Belastungen<br />
und Folgekosten erfasst, was langfristig mehr<br />
Gewinn als Verzicht bedeutet.“<br />
1983 über die Problematik von<br />
Senioren-Programmen<br />
„Gut zwei Drittel <strong>der</strong> Ruheständler haben<br />
noch nie an einem speziellen Senioren-Programm<br />
teilgenommen. Wie<strong>der</strong>um die Hälfte<br />
von ihnen hält solche Programme schlicht<br />
für überflüssig: Wer daran teilnimmt, dokumentiert<br />
die Unfähigkeit, sich selbst zu<br />
helfen.“<br />
1982 über die verän<strong>der</strong>te<br />
Leistungsorientierung<br />
„Das Leistungsprinzip als soziale Norm<br />
ist fragwürdig geworden, nicht aber die<br />
Leistung an sich. Ein Wandel von <strong>der</strong> sozial-konformen<br />
zur individuell-autonomen<br />
Leistungsorientierung ist feststellbar. Das<br />
Bedürfnis, selbst etwas Produktives zu schaffen<br />
und etwas zu leisten, was Spaß macht und<br />
Sinn hat, ist unverän<strong>der</strong>t groß.“<br />
1980 über eine Neudefinition<br />
des Arbeitsbegriffs<br />
„Als Arbeit wird in Zukunft jede Tätigkeit<br />
zu bezeichnen sein, die neue gesellschaftliche<br />
Werte schafft, die dem Menschen und <strong>der</strong><br />
Gemeinschaft dient. Unbezahlte Haushaltsarbeit,<br />
Hobby-Arbeit, freiwillige gesellschaftliche<br />
Arbeit im Verein, in <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />
und Gemeinde und im sozialen Bereich werden<br />
solche neuen Arbeitsformen sein.“<br />
1972 über die Verödung <strong>der</strong> Stadtkerne<br />
„Ein sozialfeindlicher Städtebau erzeugt<br />
und erhält eine asoziale Umwelt. Die falsche<br />
Dominanz von Autos, Banken und Versicherungen<br />
führt zur Verödung des Stadtkerns:<br />
Profitopolis.“<br />
1970 über die sozialen Folgen<br />
<strong>der</strong> Zuwan<strong>der</strong>ung<br />
„Die Freizügigkeit auf dem Arbeitssektor<br />
kann einen ökonomischen, sozialen und<br />
politischen Rotationsprozess größten Ausmaßes<br />
auslösen, <strong>der</strong> ohne entsprechende<br />
Einführungshilfen wohl kaum bewältigt<br />
werden kann. Die Anpassungsschwierigkeiten<br />
werden noch verstärkt durch offene<br />
Ablehnung <strong>der</strong> Bevölkerung. Spannungen<br />
und Konflikte bleiben nicht aus.“<br />
Opaschowskis Wortschöpfungen<br />
Extremgesellschaft (2000), Wellstress (2002)<br />
Wohlfühlgesellschaft (2002)<br />
Generationenpakt (2003), Viewser (2003)<br />
Armut-Wohlstands-Paradox (2004)<br />
Rentner als Trendner (2005)<br />
Staulust (1992), Mediaphobie (1995)<br />
Reisepioniere (1997). Soziales Volontariat (1997)<br />
Kathedralen des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts (1998)<br />
Generation @ (= Wort des Jahres 1999)<br />
Arbeitsmangelgesellschaft (1980)<br />
Sonntagabendkrise (1980)<br />
Freizeitlebensstil (1980)<br />
Compunikation (1980)<br />
Rentnerstress (1983)<br />
Zeitwohlstand (1983)<br />
Erlebnisgesellschaft (1983)<br />
Freizeitarbeitsgesellschaft (1983)<br />
Freizeitstress (1984)<br />
Stand-by-Tourismus (1985)<br />
Freizeitrituale (1988)<br />
Freizeitideologie (1970), Love-Generation (1971)<br />
Jugendkult (1972), Junge Alte (1972)<br />
Qualitative Freizeitforschung (1979)
NahVorsorgE haNdEl dEr Markt als bühNE | sEitE 43<br />
Die Wurzel aller (Handels)Erfolge:<br />
Der Markt als Bühne<br />
Inhalte und Grafiken aus Vorlesungen an BA, FH, Okle Nahversorger-Akademie<br />
Von Reimut Vogel, Dozent, Demeter-Delegierter, Okle Marketing<br />
Nahversorgung:<br />
(K?)EIN Fall für die Intensiv-Station<br />
In <strong>der</strong> Ausgabe <strong>der</strong> „GEMEINDE“ waren<br />
wir im März 2005 von <strong>der</strong> Schriftleitung<br />
des „Gemeindetages <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>“<br />
gebeten worden, eine Analyse<br />
über die Situation <strong>der</strong> Nahversorgung<br />
vor allem in ländlichen Gemeinden zu<br />
verfassen.<br />
Wir nannten den Artikel „Nahversorgung -<br />
ein Fall für die Intensiv-Station?“. Den Titel<br />
wollen wir heute revidieren und mit einem<br />
Fragezeichen versehen. Ja - es ist nach wie<br />
vor kritischer Zustand. Aber auch: ja - es<br />
lässt sich einiges dagegen tun.<br />
In unserer Analyse hatten wir in enger<br />
Zusammenarbeit mit Hans-Philipp Okle<br />
(Okle GmbH, Großhandlung, Singen /<br />
Nahversorger aus Leidenschaft) vier Stellhebel<br />
( ... )genannt, die heute noch Gültigkeit<br />
haben. (Der Artikel ist in kopierter<br />
Form zu bestellen bei: PR-Presseverlag Süd<br />
GmbH, Bahnhofstraße 7, 71034 Böblingen,<br />
Stichwort: Nahversorgung)<br />
Heute wollen wir einen Schritt weiter gehen<br />
und die Bedingungen und das Wissen für<br />
ein erfolgreiches Handeln im Ort nie<strong>der</strong>le-<br />
gen. Die nachfolgenden Informationen und<br />
Tabellen fassen dabei in kurzer Form den<br />
Seminartag „Der Markt als Bühne“ zusammen,<br />
<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Okle Nahversorger Akademie<br />
(in Zukunft: NahVORsorge-Akademie)<br />
durchgeführt wird. (Termine auf Anfrage:<br />
07731 / 829 214).<br />
Hier und jetzt beschäftigen wir uns mit<br />
dem Erreichen <strong>der</strong> Verbraucher über die<br />
Werbung, gehen bis an das Regal, füllen den<br />
Einkaufskorb und gehen durch die Kasse<br />
nach Haus. Wir laden Sie ein, uns zu begleiten.<br />
Und dann schil<strong>der</strong>n Sie Ihrem Handels-<br />
und Gewerbeverein Ihre Eindrücke.<br />
Es ist kein weiter Gang - und doch werden<br />
auf diesem Gang viele Fehler gemacht.<br />
„Der Markt als Bühne“<br />
Hoffentlich sehen und begreifen ihn alle<br />
Händler so: ihren Markt als Bühne. Für<br />
die Artikel, die sie verkaufen. Das sind die<br />
Hauptdarsteller. Für sich selbst - als Inspizient,<br />
als Regisseur, als Kassenwart, als<br />
Putzkolonne, als Motivator, als Mo<strong>der</strong>ator.<br />
Und für das zahlende Publikum: die Kundinnen<br />
und Kunden.<br />
Stellen Sie sich mal zu Beginn vor, Sie würden<br />
ein Stück spielen, was keiner sehen will.<br />
Klar, dass auch keiner kommt. So geht‘s<br />
auch mit den Angeboten. Sie müssen zunächst<br />
einmal wissen: Wer will eigentlich<br />
was?<br />
Sie beschäftigen sich mit dem EINZUGS-<br />
GEBIET IHRES NAHVERSORGER-<br />
MARKTES. Das ist ein Gebiet - je nach<br />
Marktgröße und Konkurrenz - zwischen<br />
2000 und 3000 Meter im Radius um Ih-<br />
Das wünscht<br />
sich <strong>der</strong> Kunde<br />
Bindungs-<br />
Determinaten<br />
Auf des Kunden<br />
Wunsch<br />
antworten<br />
wir mit<br />
Der nahversorgende Handel als Treiber <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Erlebar:<br />
• Aktuell<br />
• Preiswert<br />
• Ideenreich<br />
• Initiativ<br />
1.Sortiment /Preis<br />
1. Einstiegspreis= DNP<br />
2. Son<strong>der</strong>angebote<br />
3. Eckartikel/<br />
Blickpunktartikel<br />
4. Normalpreis-<br />
5. Preisgarantien<br />
6. Sortimentsbreite<br />
und Sortimentstiefe<br />
7. Regionale<br />
Sortimente<br />
8. Spezialitäten<br />
9.Sortiment,<br />
Schwerpunkte im<br />
Frische-Bereich<br />
10. Conventence<br />
11. MHD + Aktualität<br />
sichtbar:<br />
• Sauber<br />
• Mo<strong>der</strong>n<br />
• Ordentlich<br />
• Schnell, einfach,<br />
bequem<br />
2. POS<br />
1. Frische-Metzger-<br />
Konzeption<br />
2. Grüne Lunge<br />
3. Ordnung, Übersichtig,<br />
Sauberkeit<br />
4. Schnelle<br />
Bedienungsabwicklung,<br />
inkl. Kasse<br />
5. Gute Informa-<br />
tionsmöglichkeit<br />
im Markt<br />
6. Außenansicht<br />
7. Kundenorientiertes<br />
Ladenlayout<br />
8. Eindeutige<br />
Preisauszeichnung<br />
Kunden<br />
Ziel: Frisch, freundlich, fair · Übersetzung: Mein Markt! So mag ich dich.<br />
Selbstverständlich:<br />
NICHT:<br />
• Was man will,<br />
dass ich es will<br />
SONDERN:<br />
• Was ich brauche!<br />
3. Service<br />
1. Umtausch-<br />
Garantie<br />
2. Verantwortungsübernahme<br />
für<br />
Qualität<br />
3. Geschenk-Korb-<br />
Service<br />
4. Geschenk-<br />
Gutschein<br />
5. Kundenkarte<br />
spürbar:<br />
• Freundlich<br />
• Kompetent<br />
• Hilfsbereit<br />
• Zuvorkommend<br />
• Verständnisvoll<br />
4. Mitarbeiter<br />
„vor Ort“<br />
1. Fachkompetenz<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
2. Dienstleistungsbereite<br />
Mitarbeiter<br />
3. Den Kunden als<br />
einzelnes<br />
Individuum<br />
fühlbar:<br />
• Ehrlich und fair<br />
• Wahrhaftig<br />
• Offen<br />
5. Übernahme von<br />
Verantwortung<br />
1. Beschwerdemanagement<br />
2. aktuelle<br />
Verbraucherinformation<br />
3. Glaubhafte<br />
Kundenkommunikation<br />
4. Kundenforum<br />
• Solidität<br />
• Verlässlichkeit<br />
• Umwelt-<br />
Freundlichkeit<br />
• Mo<strong>der</strong>nität<br />
• Menschenachtung<br />
und Humanität<br />
intern/extern<br />
• Vertrauen<br />
• Partnerschaft<br />
• Loyalität<br />
Erkennen und Gestalten <strong>der</strong> Profil-Inhalte. Erkennen <strong>der</strong> Mosaiksteine, Priorisierung und Zuordnung, Gewichtung. Gestalten <strong>der</strong><br />
Vorbildfunktion. Das Profil „vor“- leben.<br />
Modell <strong>der</strong> FAH, St. Gallen, siehe Buchhinweis auf Seite 5)<br />
Modell: Reimut Vogel<br />
ren Markt herum. „Wir führen nicht alles<br />
- aber immer das Richtige“ - das geflügelte<br />
Wort von Hans-Philipp Okle passt hier<br />
genau. Kein Mensch braucht 20.000 o<strong>der</strong><br />
50.000 Artikel. Was <strong>der</strong> Konsument von<br />
„seinem“ Markt wirklich erwartet, was ihn<br />
überzeugt und den Markt nicht nur wegen<br />
eines vergessenen Päckchens Vanillezucker<br />
besuchen lässt, das hat die berühmte AC-<br />
Nielsen-Company in einer eindrucksvollen<br />
Studie dargestellt. (Wer die ganze Studie
NahVorsorgE haNdEl dEr Markt als bühNE | sEitE 4<br />
Erlebnisorientierte neue Formen des Handels:<br />
Hier ist heute erst in Ansätzen erkennbar, was die Zukunft<br />
noch alles bieten mag. Eine Trennung vom Vorkapitel ist nicht<br />
immer gegeben.<br />
1. Kommunikationszentren<br />
• „Tante Emma“ in neuer Form: Café, Reinigung,<br />
Anzeigenannahme, Post-Shop, Copy-Shop, Paketannahme,<br />
„Mister Minit“ etc, etc. Plus Handel natürlich<br />
• Vororte, Kleinstädte, Dörfer etc.<br />
2. Konzept-Läden<br />
• Um eine Idee herum werden Läden aufgebaut: Walt Disney-<br />
Shops, Warner Brothers, Harley Davidson etc.<br />
• Die Zusatz-Artikel wie T-Shirts etc. bringen bis zu 60% des<br />
Umsatzes.<br />
3. Retail Theatre<br />
• Events/Action aller Art, beson<strong>der</strong>s für junge Leute.<br />
• Kletterwände, Life-Musik, Fahr- und Flugsimulatoren etc.<br />
4. Bistro-Läden<br />
• Es geht um die Kombination von Ware und Gastronomie:<br />
Abendessen im Weinfachgeschäft, Snacks im Feinkost usw.<br />
5. Genusslandschaften<br />
• Kooperative Mini-Center<br />
• KaDeWe in Mini-Form<br />
• Food-Courts in gehobenem Niveau als stand-alone<br />
Lösung in Cities.<br />
6. Erlebniscenter<br />
• Centro Oberhausen: Nur kleiner!<br />
7. Wellness-Center<br />
• Mehr als gesund leben: Wohlfühlen ist angesagt: Sport,<br />
Erlebnis, Ruhen, Schlemmen.<br />
8. Betriebsfremde Frequenzsortimente<br />
• Zur Auflockerung <strong>der</strong> Läden in allen Bereichen<br />
haben möchte (kostenpflichtig) ruft an: (Tel.: 069/7938219, Eva<br />
Kaprowski, The Nielsen Company) Eine Folie aus <strong>der</strong> Studie durften<br />
wir auf dem inzwischen berühmten 1. Nahversorgertag, den wir als<br />
Verlag mit <strong>der</strong> Okle GmbH durchführten, zeigen: Auf Seite 42 ist sie<br />
- und beweist: Der Kunde will Übersichtlichkeit, Nähe und Kompetenz.<br />
Nicht Preis, nicht viel, viel Ware - son<strong>der</strong>n: Das Richtige.<br />
Es gibt noch einen Beleg, warum es darauf viel mehr ankommt, das<br />
Richtige zu führen und nicht durch Menge zu verwirren: Die 70:30<br />
Formel (siehe Tabelle Seite 43). Aber: was ist das Richtige? Und wie<br />
wird es präsentiert, an Frau und/o<strong>der</strong> Mann gebracht?<br />
Werbung soll ankommen:<br />
„Ich weiß, dass ich die Hälfte meiner Werbung zum Fenster rauswerfe<br />
- wenn ich nur wüsste, welche“, soll Henry Ford geseufzt haben.<br />
Auf jeden Fall ist eines richtig und wichtig: Sie müssen als<br />
Problemlöser Nummer 1 im Gedächtnis Ihrer Kunden sein, wenn<br />
es um die Wahl <strong>der</strong> Einkaufsstätte geht.<br />
Das führt zunächst zur Frage des Budgets: Wie viel darf o<strong>der</strong> muss<br />
Werbung kosten?<br />
Diese Frage lässt sich von drei Seiten beantworten.<br />
Ein Werbebudget kann erstens als Prozentsatz vom Umsatz o<strong>der</strong><br />
als Prozentsatz vom Gewinn errechnet werden. Als Bezugsgrößen<br />
können Umsatz o<strong>der</strong> Gewinn <strong>der</strong> vergangenen Planungsperioden,<br />
Durchschnitte mehrerer Planungsperioden o<strong>der</strong> geplanter Umsatz<br />
o<strong>der</strong> Gewinn <strong>der</strong> folgenden Planungsperiode herangezogen werden.<br />
Problematisch bleibt eines: nicht <strong>der</strong> betriebswirtschaftliche Erfolg<br />
son<strong>der</strong>n die verspürte Wirkung ist wichtig - und die ist oft erst in<br />
einer späteren Periode sichtbar.<br />
Zweitens kann man sich bei <strong>der</strong> Aufstellung eines Werbeetats an<br />
den verfügbaren finanziellen Mitteln orientieren. Man kalkuliert<br />
die Mittel, die man benötigt, um alle in <strong>der</strong> Planungsphase entstehenden<br />
Kosten decken zu können, einschließlich eines Gewinns,<br />
<strong>der</strong> übrig bleiben sollte - die Restgröße ist <strong>der</strong> Etat. Das ist eine<br />
buchhalterisch ausgelegte Vorgehensweise, die allerdings jeglichen<br />
Marktbezug außen vor lässt. Eine dritte Methode legt die Werbeaufwendungen<br />
nach den Aufwendungen <strong>der</strong> Konkurrenz fest. Diese<br />
Methode lässt die eigene wirtschaftliche Situation außer acht.<br />
Zu befürworten ist die Ziel-Aufgaben-Methode. Hier definiert<br />
<strong>der</strong> Händler seine Kommunikationsziele in einer Planungsphase<br />
und legt die Mittel fest. Erfahrung und Gespräche (z.B. mit <strong>der</strong><br />
<strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ung seines Ortes, vielleicht sogar ergibt sich eine<br />
Gemeinschaft („Geh nicht fort - kauf im Ort“). Dann stellt er die<br />
Kosten zusammen - wenn es vom finanziellen Rahmen her nicht<br />
passt, kann gekürzt werden. Vorteil aber: es ist eine strategische<br />
Maßnahme.<br />
„Verstehe ich was von Werbung?“<br />
Je<strong>der</strong> Mensch versteht viel von Werbung, denn jeden Morgen gestaltet<br />
er ein Produkt: sich selbst.<br />
Er wäscht sich, er zieht die Kleidung an, die auf Grund von Witterung<br />
und Anlass angesagt ist, er nimmt die Unterlagen mit, die er<br />
für die Menschen braucht, mit denen er zusammen sein wird - er<br />
gestaltet sich als Werbung für seine Anlässe.<br />
Etwas an<strong>der</strong>es will Werbung für das „Produkt Markt“ auch nicht:<br />
Sauber und ordentlich, die Dinge im Angebot, die Saison und Witterung<br />
benötigen - und die Angebotsthemen, die die Menschen be-<br />
nötigen, die aus seinem Einzugsgebiet als<br />
Kunden zu ihm kommen.<br />
Einzugsgebiet?<br />
Das ist was ganz Wichtiges. Denn das Einzugsgebiet<br />
bestimmt das Angebot: den<br />
Preis, die Art, die Mengung. Sagen wir es<br />
mal so: Wenn nur Senioren bei Ihnen um<br />
Kundenloyalität<br />
„Eisberg“-Phänomen Kundenbindung<br />
Kundenclub<br />
Mailings<br />
Kundenzeitschrift<br />
Telefonmarketing<br />
Kundenkarte<br />
Wie sprechen wir mit den Kunden?<br />
Wie behandeln wir den Kunden bei Reklamationen?<br />
Wie sehen wir den Kunden?<br />
Wie sprechen wir über den Kunden?<br />
Wie gehen wir mit unseren Mitarbeitern um?<br />
Kundenloyalität<br />
Erhöhung Kundenbindung durch<br />
1. Basis = Grundwerte<br />
Das klassische Marketing-Instrumentarium stimmt:<br />
• Sortimentsgestaltung, Preisgestaltung, Qualität<br />
• Ladeneinrichtung, Warenpräsentation, Frische<br />
• Personalauswahl, Service und Beratung, Vertrauen<br />
2. Erhöhung <strong>der</strong> Wechselbarrieren<br />
Eigenmarken, Son<strong>der</strong>angebote, Karten-/Bonus-Systeme,<br />
Datenbanken für Son<strong>der</strong>leistungen/bevorzugte Käufe,<br />
glaubwürdige Langzeit-Preisbasis<br />
3. „Variety seeking“ im eigenen Markt<br />
Sortimentsneuheiten, Trendprodukte<br />
(soziale Einordnung, Selbstdarstellung)<br />
die Ecke wohnen, dann werden Sie mit Hula<br />
Hoop Reifen keinen sehr großen Erfolg<br />
haben. Sicher aber mit Stützstrümpfen,<br />
Vitaminpillen und Convenience. Wenn<br />
viele Familien mit kleinen Kin<strong>der</strong>n um die<br />
Ecke wohnen, werden Herztropfen weniger<br />
gehen als Babykost. Wobei letztere eine<br />
Schnittmenge sein können zu den Senioren<br />
Das tun wir „an <strong>der</strong> Oberfläche“<br />
zur Kundenbindung...<br />
... aber das<br />
bündelt Kunden!<br />
- bestimmte Gläschen für die Kleinen liebt<br />
auch <strong>der</strong> Senior-Kunde.<br />
Das Einzugsgebiet also setzt sich zusammen<br />
aus alt und jung, Professor und Maurer,<br />
arm und reich - dafür gibt es die demografischen<br />
Daten, die das Landratsamt bereit<br />
hält. Dort kann man auch die Kaufkraft des<br />
Ortes erfragen.
NahVorsorgE haNdEl dEr Markt als bühNE | sEitE 4<br />
1. Erscheinungsbild und Selbstdarstellung des Unternehmens: z.B. in Prospekten, Anzeigen, auf Plakaten<br />
2. Zufahrtswege: Hinweisschil<strong>der</strong>, Einfahrt<br />
3. Parkplätze: Anzahl, Entfernung zum Markt, Behin<strong>der</strong>tenparkplatz<br />
4. Geschäfte/Gelände: Äußeres Erscheinungsbild, Beleuchtung, Fassade<br />
5. Markt-Eingang: Beleuchtung, Hinweistafeln, Information, Türen, Decken, Fußboden<br />
6. Aufenthalt: Orientierung im Markt, Übersichtlichkeit, Breite <strong>der</strong> Gänge, Zugänglichkeit <strong>der</strong> Regale, Vorrätige Artikel, Frischezone,<br />
Preisauszeichnungen, An<strong>der</strong>e Kunden, Flüchtiger Kontakt mit Personal, Hören von Betriebsgeschehen,<br />
Belüftung, Beleuchtung, Temperatur<br />
7. Beratung/Service: Begrüßung, Freundlichkeit/Kompetenz des Personals, Gesprächsverlauf, Behandlung, Verabschiedung<br />
8. Verlassen <strong>der</strong> Räumlichkeiten und Gebäude: Wartezeiten an <strong>der</strong> Kasse, „Quengelzone“, Beschil<strong>der</strong>ung des Ausgangs,<br />
Wege zum Parkplatz<br />
9. Verlassen des Geländes: Ausfahrt, Beschil<strong>der</strong>ung<br />
Alle Kontaktpunkte des Kunden mit unserem Unternehmen systematisch erfassen – Ziel: Je<strong>der</strong> Kontakt wird zu einem positiven Erlebnis für den Kunden<br />
Und wenn man jetzt die Kunden „kennt“<br />
(arm, reich, alt, jung usw.), die Kaufkraft<br />
und die Umgebung sondiert - (Schulen?<br />
Altersheime? Kin<strong>der</strong>gärten? Kurzarbeit?),<br />
dann kann man sein Angebot<br />
1:1 ausrichten. Wie sagte Hans-Philipp<br />
Okle: „Nicht immer alles, aber immer das<br />
Richtige“.<br />
Kundenloyalität<br />
Personenbezogene Einflussfaktoren<br />
für das „Variety seeking“<br />
Alter jüngeres<br />
mittleres<br />
höheres<br />
Grundeinstellung hedonistisch<br />
ökologisch<br />
Bildungsstand niedrig<br />
hoch<br />
Grundausrichtung Introversion<br />
Extraversion<br />
Risikoaversion<br />
Risikofreude<br />
Rationalität<br />
Emotionalität<br />
Passende Sortimente?<br />
Es gibt natürlich Grundsortimente, die <strong>der</strong><br />
Händler in seinen Regalen braucht. So genannte<br />
A-Artikel - bekannte Marken mit<br />
großen Werbebudgets stehen dahinter.<br />
Was über den Bildschirm flimmert, will<br />
<strong>der</strong> Kunde haben. Sofort. (Bei Okle gibts<br />
z.B. einen Service, <strong>der</strong> stellt dem Händler<br />
Ausmaß an Variety seeking<br />
eher niedrig eher hoch<br />
Aktionen gegen Variety seeking: Sortiment, Tipps, Genuss<br />
Trend, Zeitgeist<br />
Kundenloyalität<br />
Wird beeinflusst von:<br />
immer die Aktualitäten ins Regal. Da muss<br />
man als Händler nicht lange über die Neuigkeiten<br />
grübeln - das machen die Experten<br />
<strong>der</strong> Großhandlung).<br />
Dann gibt es die B-Artikel - die sind meist auf<br />
dem Sprung nach vorne in die Logenplätze des<br />
Angebots. Hat man sie nicht - dann nimmt<br />
<strong>der</strong> Kunde das nächste passende. Bei den<br />
Kundenloyalität<br />
Eingefahrene Ladentreue<br />
Die eingefahrene Ladentreue zeichnet sich durch ein stark<br />
rational geprägtes Versorgungsverhalten aus, wobei die<br />
Minimierung sowohl des physischen als auch des psychischen<br />
Aufwandes beim Einkauf im Vor<strong>der</strong>grund steht.<br />
Notorischer Ladenwechsel<br />
Beim notorischen Ladenwechselverhalten wird die<br />
Einkaufsstätte relativ häufig gewechselt. Das Aufsuchen<br />
verschiedener unterschiedlicher Einkaufsstätten wird<br />
als rationale Einkaufsstrategie angesehen, und Trieb<br />
ist <strong>der</strong> Wunsch, sowohl intensive Preis- als auch<br />
Qualitätsvergleiche anstellen zu können.<br />
Artikeln ist das an<strong>der</strong>s - da geht <strong>der</strong> Kunde<br />
häufig woan<strong>der</strong>s hin suchen. Und so<br />
verliert man dann den Kunden. Darum,<br />
ist „out of stock“ die schnellste und beste<br />
Methode, wenn man keine Kunden mehr<br />
sehen möchte.<br />
Und natürlich gibt‘s die C-Artikel. Das<br />
sind meist die Saisonartikel - sehr wichtig,<br />
Weihnachtsmann und Co. zum Beispiel<br />
- unpassend sind nur z.B. Beaujolais Primeur<br />
(3. Novemberwoche jedes Jahr d i e<br />
Attraktion) - im März (vielleicht noch<br />
mit dem alten Plakat: Frisch eingetroffen)<br />
macht dann doch keinen sehr aktuellen<br />
Eindruck.<br />
Der Trend ist eindeutig: Regionale Artikel<br />
(Stichwort: Vertrauen, Ehrlichkeit,<br />
Alles über diese erfolgreichen Landentypen über<br />
Okle GmbH Großhandelszentrale, www.okle.de<br />
Wahrheit), fair hergestellte und gehandelte<br />
Artikel (Stichwort: Fairness mit an<strong>der</strong>en<br />
Menschen), ökologische Artikel (Stichwort:<br />
Carbon foot print, (Ökologischer Fußabdruck),<br />
Schonung <strong>der</strong> Umwelt), Bio-Artikel<br />
(Stichwort: ohne Pestizide hergestellt). Es<br />
gibt eine zunehmend größer werdende Verbraucherschicht,<br />
die LOHAS (das heißt: Lifestyle<br />
of Health and Sustainabiliy, was soviel<br />
bedeutet wie: Lebensstil mit Gesundheit und<br />
Nachhaltigkeit). Diese „neuen“ Verbraucher<br />
suchen durch ihr Einkaufsverhalten die Welt<br />
bewusster und nachdenklicher zu machen<br />
- dabei soll es schmecken und gesund sein.<br />
Die Impulse für das Kaufverhalten sind kombiniert:<br />
Gesund heißt biologisch, heißt aber<br />
auch gesund für die Welt und den Menschen.<br />
Nachhaltig heißt ohne Pestizide.<br />
Bio kann auch nachbarschaftlich bedeuten<br />
- Vertrauen ist hier wichtig. So setzt sich das<br />
ideale Angebot zusammen aus regionalen<br />
Artikeln, aus Trendartikeln, aus Bio-Artikeln,<br />
aus saisonalen Angeboten - hinzu<br />
kommen Einstiegspreise, die für die Kundenfrequenz<br />
benötigt werden.
NahVorsorgE haNdEl dEr Markt als bühNE | sEitE 4<br />
Und möglichst sollte ein wichtiger Teil des<br />
Angebots nur bei Ihnen zu kaufen sein.<br />
Die Okle GmbH hat eine Strategie entwickelt:<br />
die Preis-&Wert-Strategie, die alles<br />
kombiniert. Dazu bietet <strong>der</strong> Nahversorger<br />
aus Leidenschaft (Großhandlung <strong>der</strong> dritten<br />
Generation, größte Großhandlung im<br />
Südwesten Deutschlands und neben tegut;<br />
Fulda, die einzige deutsche Großhandlung,<br />
die in Kombination alle Demeter-Artikel<br />
und konventionelle Artikel verkaufen darf)<br />
einen ausgewiesen guten Fachleutestab, <strong>der</strong><br />
von Sortiment bis Ladenbau alles berät. Die<br />
große Marke Landliebe ist die einzige große<br />
regionale Qualität, die Artikel in allen wichtigen<br />
Warengruppen bietet - Frischland ist<br />
eine Demeter-Qualität(Fleisch, Wurst, Obst,<br />
Gemüse), von Okle hergestellt - und nur für<br />
Okle-angeschlossene Händler und Naturkosthändler<br />
verfügbar.<br />
Womit mache ich Umsatz und Ertrag?<br />
Aufgepasst - da gibt es eine gute Formel:<br />
30% Ihrer Angebote machen 70% Umsatz.<br />
Und: Auf 30% Ihrer Verkaufsfläche machen<br />
Sie 70% Umsatz.<br />
Fragt sich nur: wer ist Renner,<br />
wer ist Penner?<br />
Erstes Beispiel:<br />
Alwin Beirer, Sipplingen, Okle-Kunde<br />
Alwin Beirer nutzt jeden Quadratmeter seines<br />
100 qm IK-Marktes aus. Er kennt jeden<br />
Artikel, er sorgt dafür, dass Renner mehrere<br />
Facings im Regal haben und Penner wenige<br />
o<strong>der</strong> ausgelistet werden. Und er reagiert nicht<br />
Wochen später son<strong>der</strong>n Tage später.<br />
Er hat die Zahl seiner Kunden und die Durchschnittsbons<br />
im Kopf. Er kennt die Wünsche<br />
seiner Kunden. Er unternimmt mit Kunden<br />
Kleine VK-Flächen mit großen Erfolgen: Weil <strong>der</strong> Betreiber sein Handwerk versteht! Kluge und klare Ausrichtung auf Einzugsgebiete schafft Umsatz und Ertrag.<br />
Reisen (zu Eier-Lieferanten, Weinlieferanten),<br />
um Ängste zu nehmen (Dioxin-Skandal) o<strong>der</strong><br />
um Kompetenz zu zeigen (spezielle Weinangebote).<br />
Das heißt: Alwin Beirer geht strategisch<br />
mit Verkaufsfläche und Artikeln vor.<br />
Zweites Beispiel:<br />
Tuna Demirkök, Karlsruhe, Okle-Kunde<br />
In seinem Einzugsgebiet leben viele Seniorinnen<br />
und Senioren. Sein Markt ist auf diese<br />
Käufergruppe eingerichtet: vom Zugang<br />
(planierter Bürgersteig) über rutschfeste<br />
Böden, halbhohe Regale, Lupe an <strong>der</strong> Kasse,<br />
helle Beleuchtung, Software-Programm für<br />
größere Schrift an Regalschil<strong>der</strong>n. Und dazu:<br />
Total regional - bis zu Etti - einem Kaffee aus<br />
<strong>der</strong> Nachbarschaft (Ettlingen), <strong>der</strong> auf Be-<br />
stellung frisch geröstet ist. Sein Lieblingsprogramm<br />
hält Tuna Demirkök ebenfalls bereit:<br />
Die toskanische Abteilung: vor allem Weine,<br />
Öle, Spezialitäten aus <strong>der</strong> Toskana.<br />
Dazu Demeter, Landliebe - eine Einzigartigkeit<br />
ist hier entstanden, die den Discount am<br />
Kreisverkehr weiter draußen links o<strong>der</strong> den<br />
großen Markt in benzinschlucken<strong>der</strong> Entfernung<br />
auf <strong>der</strong> grünen Wiese nicht fürchtet.<br />
Das heißt: Tuna Demirkök geht strategisch<br />
mit seinem Einzugsgebiet um.<br />
Die Kunden und was sie wollen<br />
Wir haben dafür WERTBAUSTEINE entwickelt.<br />
Wer sich nach diesen Wertbausteinen<br />
richtet, wird automatisch Erfolg haben.
NahVorsorgE haNdEl dEr Markt als bühNE | sEitE 1<br />
Diese Kundenfragebögen über<br />
PR Presseverlag Süd<br />
(Adresse siehe Impressum)<br />
Und es kommt hinzu: es gehört eine klare<br />
Positionierung dazu. Prof. Rudolph von<br />
<strong>der</strong> FAH, St. Gallen, <strong>der</strong> wohl berühmtesten<br />
Lehrstätte dieser Art in Europa, zeigt<br />
das an seinem Profilierungsmodell (Seite<br />
39).<br />
Aussprache för<strong>der</strong>t<br />
Wahrscheinlich fragt Ihre Frau (o<strong>der</strong> Sie<br />
sie) „Was soll ich anziehen?“, wenn es zu<br />
einem Fest, zu Freunden, zur Bootspartie<br />
geht. So ist das auch im Markt: Man sollte<br />
fragen. Themen sind zum Beispiel:<br />
„Was sind meine idealen Öffnungszeiten?“<br />
„Welche weiteren Wünsche haben meine<br />
Kunden?“<br />
„Ist Senioren-Marketing ein Thema?“<br />
„Was hätten Sie gerne noch in Regal und<br />
Truhe?“<br />
„Vermissen Sie einen Service?“<br />
Das alles fragen Sie natürlich im täglichen<br />
Gespräch ab. Wichtig nur: es sollte nicht<br />
untergehen - son<strong>der</strong>n in den täglichen<br />
Besprechungen notiert werden und umgesetzt<br />
werden. Man kann aber auch konzentriert<br />
mit Fragebögen arbeiten.<br />
Jetzt haben Sie alles getan -<br />
aber haben Sie<br />
auch treue Kunden?<br />
Kundentreue, Kundenbindung - und<br />
Kundenloyalität sind hier die Stichworte.<br />
Gründe für treue Kunden sind:<br />
Interessant bleiben im Angebot (siehe<br />
Sortiment) und kompetent im Gespräch:<br />
Wissen ist wichtig.<br />
Der Variety Seeker (siehe auch Seite 46) -<br />
<strong>der</strong> Schmetterling unter den Kunden<br />
In Jedem von uns schlummert er: dieser<br />
kleine neugierige Versucher. Es könnte ja<br />
woan<strong>der</strong>s besser, billiger - und ganz einfach:<br />
an<strong>der</strong>s sein. Die Zahlen sind erschreckend:<br />
30% unserer Kunden sind immer<br />
auf dem Sprung, mal die Einkaufsstätte zu<br />
wechseln. Dagegen hilft: Aktuell zu sein,<br />
Neues zu präsentieren, die Kunden aktiv ins<br />
Gespräch bringen. Christian Renner (Okle<br />
Kunde) macht es vor: Er lebt in einem<br />
Ort mit einer anthroposophischen Klinik.<br />
Darum wechselte er von gelb-blau zu Okle<br />
und durfte als Qualitätsorientierter Händler<br />
Demeter anbieten. Auf eine beson<strong>der</strong>e Art:<br />
Er präsentiert wechselnd neue Demeter Artikel<br />
als Block im Demeter-/Neuheiten-Regal<br />
- und er gönnt diesen Artikeln gleichzeitig<br />
einen Platz im Regal <strong>der</strong> Warengruppe.<br />
Am Regal passiert - was?<br />
Vor vielen Jahren wun<strong>der</strong>ten wir uns, warum<br />
manche Artikel auf den Titelseiten <strong>der</strong><br />
Handzettel weniger liefen - aber die Roher-<br />
träge besser waren als hochgerechnet. Ich<br />
setzte mich mit ACNielsen und <strong>der</strong> GfK<br />
zusammen und folgendes kam heraus: Der<br />
Verbraucher lässt sich zu 68% durch einen<br />
Handzettel, eine Anzeige (50%), einen<br />
Funkspot (30%) dazu bewgen, in eine bestimmte<br />
Einkaufsstätte zu kommen. Dort<br />
aber kommen nur 25% mit ganz klaren (Angebots-/Artikel-/und<br />
Preis)-Vorstellungen)<br />
an. Im Markt, am Regal erst entscheiden<br />
sich 75% <strong>der</strong> Kunden für ein Produkt.<br />
Wer jetzt noch weiß, dass 62% des Absatzes<br />
in Griff- und Augenhöhe passiert (dagegen<br />
fallen Reck- und Bückzonen gewaltig ab),<br />
<strong>der</strong> wird in Zukunft spannenstarke Artikel<br />
in Griffhöhe platzieren.<br />
Mehr darüber in Vorträgen <strong>der</strong> „M“<br />
siehe Seite 72
NahVorsorgE bEglEituNg sPEs & dorV | sEitE 3<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>-<strong>Magazin</strong>: Frau Juffa,<br />
ist eine Gemeinde eine Marke?<br />
Sabine Juffa: Aber ganz gewiss doch - das<br />
Urbild einer Marke sogar - nicht statisch<br />
son<strong>der</strong>n lebendig, <strong>der</strong> Zukunft verpflichtet.<br />
BWM: Aber wie übersetzt man diese<br />
Lebendigkeit - hilft ein Werbespruch?<br />
S.J.: Nicht allein. Logo und Kernaussage<br />
müssen sein, sie dienen <strong>der</strong> Standortbestimmung,<br />
weisen den Menschen<br />
- Bewohnern, Industrien, Touristen - die<br />
Richtung. Aber die Lebendigkeit kann nur<br />
mit aktiven Inhalten - also Aktionen und<br />
Events - übersetzt werden.<br />
BWM: Und das ist <strong>der</strong> Kernbereich Ihrer<br />
Arbeit?<br />
S.J.: Seit über 30 Jahren <strong>der</strong> meiner<br />
Kommunikations- und Werbegentur.<br />
Richtig - wir punkten im Event-Marketing,<br />
im Sport- und Kultur-Sponsoring, bei<br />
Künstlervermittlungen und vielem mehr.<br />
BWM: Gibt es Beispiele? Wie bringen Sie<br />
zum Beispiel die Leistungen eines Ortes<br />
an Frau und Mann?<br />
S.J.: Da habe ich gerade ein sehr schönes<br />
Beispiel: Ein Bonusheft für Neubürger,<br />
das wir mit <strong>der</strong> Stadt Ostfil<strong>der</strong>n und<br />
<strong>der</strong>en Bund <strong>der</strong> Selbständigen seit 2007<br />
erfolgreich umsetzen. Es summiert alle<br />
Leistungen von Dienstleistung und<br />
Handwerk eines Ortes und es gibt Prozente<br />
bei <strong>der</strong> Auftragserteilung. Das ist ein<br />
Langzeit-Renner, <strong>der</strong> Geld im Ort hält,<br />
<strong>der</strong> Gewerbesteuer in die Gemeindekasse<br />
bringt. Das Heft ist kostenlos und ist, wenn<br />
alle Leistungen abgerufen werden, gut und<br />
gerne seine 2 - 3.000 Euro wert.<br />
BWM: Bei unserem vorbereitenden Te-<br />
lefonat erzählten Sie von einem Veranstaltungspaket,<br />
das Gemeinden im Kern<br />
belebt - und Gäste von außerhalb in den<br />
Ort bringt - das ist ja für Bürgermeister<br />
von hohem Interesse.<br />
„Wir inszenieren Erfolge - in und für Gemeinden“:<br />
Der aktuelle<br />
Spielplan <strong>der</strong> afk<br />
Ein Interview mit Sabine Juffa,<br />
Geschäftsführerin <strong>der</strong> Agentur für Kommunikation<br />
S.J.: Diese Aktivitäten führen wir mit<br />
„2Sense Event GmbH“ gemeinsam durch,<br />
die haben seit weit über 16 Jahren Erfahrung<br />
im Kin<strong>der</strong>- Jugend- und Familienmarketing.<br />
Die Familien-Angebote setzen auf<br />
Bildungsinhalte und mo<strong>der</strong>ne Themen wie<br />
Gesundheit, Ernährung, Bewegung – eben<br />
Bildung freudvoll bearbeiten.<br />
Da ist zum Einen <strong>der</strong> Familiengarten, eine<br />
Fläche von 450 qm, auf <strong>der</strong> in Zelten verschiedene<br />
Kreativ- und Bastelaktionen stattfinden,<br />
die für die Besucher vollkommen<br />
kostenlos sind. O<strong>der</strong> die Soccer-Module -<br />
ideal für kleine Fußballduelle. Der Moving-<br />
Park, in dem jedes Kind seine passenden<br />
Spiele findet, das Super-Memo o<strong>der</strong> auch<br />
das Benefiz Gokart-Rennen „City Mobil“<br />
mit <strong>der</strong> Riesenstimmung am Streckenrand.<br />
BWM: Was hat <strong>der</strong> Bürgermeister einer<br />
Gemeinde davon?<br />
S.J.: Eine Gemeinde, die viel Spaß<br />
hat. Überhaupt keine Arbeit mit <strong>der</strong><br />
Veranstaltung, weil wir kommen, alles mitbringen,<br />
alles auf- und abbauen, alles durchführen.<br />
Und <strong>der</strong> Bürgermeister freut sich<br />
über Besucher aus den Nachbargemeinden<br />
und von noch weiter außerhalb. Bei einigen<br />
Veranstaltungstypen gibts übrigens interessante<br />
Finanzierungsmöglichkeiten für das<br />
Gemeindesäckel.<br />
BWM: Wer führt Regie?<br />
S.J.: Die „2Sense Event GmbH“ und wir, die<br />
afk Promotion. Auch übrigens bei Family<br />
Rock.<br />
BWM: Was ist das für eine Veranstaltung?<br />
S.J.: Ein Rock-Festival für Kin<strong>der</strong> und<br />
Eltern - die Eltern hören zu - und die<br />
Kin<strong>der</strong> sind auf einem Abenteuerspielplatz<br />
- ein großes Event für alle - Eltern, Kin<strong>der</strong>,<br />
Nachbargemeinden, Touristen. Ohne Arbeit<br />
für den Bürgermeister - für ihn bleibt nur<br />
<strong>der</strong> Erfolg übrig.<br />
BWM: Wenn sich <strong>der</strong> Bürgermeister und<br />
sein Gemein<strong>der</strong>at ein Fest aus ihrem<br />
Überraschungspaket wünscht - was macht<br />
er dann?<br />
S.J.: Wie heißt‘s so schön? - Anruf genügt ...<br />
dann kommen wir zum ersten, unverbindlichen<br />
Gespräch.<br />
BWM: Frau Juffa, danke für das Gespräch.<br />
afk · Agentur für Kommunikation<br />
und Promotion GmbH<br />
Mühlstraße 27<br />
73760 Ostfil<strong>der</strong>n Kemnat<br />
Tel: 0711 / 24 89 68-0 · Fax: 0711 / 24 89 68 - 50<br />
mail@afk-promotion.de<br />
www.afk-promotion.de<br />
Erkennen ist das Eine -<br />
Gestalten des Erkannten das An<strong>der</strong>e<br />
SPES bietet angepasst an die Gemeindegröße komplette „Erfolgspakete“und begleitet die Umsetzung.<br />
SPES* - Zukunftsmodelle für<br />
Menschen und Lebensräume<br />
haben die Lebensqualität<br />
und die Zukunftsfähigkeit als<br />
Grundthema ihrer Arbeit gewählt.<br />
Aufbauend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
und Forschung hat SPES<br />
zusammen mit Kooperationspartnern praxisorientierte<br />
Modelle für die Zukunftsfähigkeit<br />
von Gemeinden und Regionen<br />
entwickelt.<br />
SPES und ihre Kooperationspartner unterstützen<br />
bei <strong>der</strong> konkreten Umsetzung<br />
praxiserprobter Zukunftsmodelle - zum<br />
Beispiel Modelle, die in <strong>der</strong> Arbeit mit <strong>der</strong><br />
FaFo (Seiten 28-29) entstanden - o<strong>der</strong> natürlich<br />
in <strong>der</strong> direkten Zusammenarbeit<br />
von Gemeinde und SPES.<br />
Die Zukunftsmodelle für Menschen und<br />
Lebensräume im Überblick:<br />
SPES<br />
Lebensqualität durch Nähe<br />
Die Zukunft <strong>der</strong> Gemeinde in den Händen<br />
ihrer Bürgerinnen und Bürger<br />
Nachhaltige Sicherung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />
in Gemeinden. Entwicklung eines „Wir-<br />
Gefühls“. Lehrstellen und Arbeitsplätze<br />
vor Ort sichern und schaffen. Kaufkraft am<br />
Ort binden. Wertschöpfung verstärken.<br />
DORV<br />
Dienstleistung und Ortsnahe<br />
RundumVersorgung<br />
Ein Modell zur Sicherung <strong>der</strong> Grundversorgung<br />
auch in kleinen Gemeinden. Das<br />
3-Säulen-Modell als kommunikatives Zentrum:<br />
Lebensmittel, öffentliche und halböffentliche<br />
und private Dienstleistungen<br />
sowie eine Vielzahl sozialer und medizinischer<br />
Angebote und Leistungen unter<br />
einem Dach zusammen bringen.<br />
Zeitbank 55+<br />
Miteinan<strong>der</strong> älter werden mit dem<br />
Gefühl, gebraucht zu werden<br />
Eine Initiative zur Erhaltung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />
im Alter. In <strong>der</strong> Zeitbank55+ un-<br />
terstützen sich Menschen gegenseitig zur<br />
besseren Bewältigung <strong>der</strong> Aufgaben im<br />
Alltag.<br />
Hilfe von Haus zu Haus<br />
Den demografischen Wandel<br />
als Chance nutzen<br />
Unterstützung für alle Generationen<br />
schafft Arbeitsmöglichkeiten in <strong>der</strong> Gemeinde.<br />
Der Verein koordiniert verschiedene<br />
Formen <strong>der</strong> Unterstützung für alle<br />
Generationen in <strong>der</strong> Gemeinde.<br />
Dabei gibt es sowohl rein ehrenamtliche<br />
Aufgaben - aber auch Gebiete, die den<br />
Rahmen des Ehrenamtes übersteigen und<br />
so in familienfreundliche, wohnortnahe<br />
Arbeitsmöglichkeiten vor allem für Frauen<br />
übergehen.<br />
Alt werden in gewohnter Umgebung<br />
Die Gemeinde übernimmt den<br />
Generationenvertrag<br />
Pflegewohngruppen und an<strong>der</strong>e innovative<br />
Wohnformen für Menschen im Alter.<br />
Mit <strong>der</strong> Einrichtung einer Pflegegruppe für<br />
8 bis 12 Bewohner kann dem Menschen<br />
auch im Pflegefall das „Alt werden in gewohnter<br />
Umgebung“ ermöglicht werden.<br />
Die Betreuung und Pflege rund um die<br />
Uhr übernimmt die örtliche Sozialstation,<br />
engagierte und geschulte MitarbeiterInnen<br />
aber auch Angehörige und ehrenamtlich<br />
Engagierte wirken mit.<br />
Schule. <strong>Wirtschaft</strong>. Nachhaltigkeit<br />
<strong>Wirtschaft</strong> verstehen - unternehmerisch<br />
denken - nachhaltig handeln<br />
Kooperationen und Lernpartnerschaften<br />
zwischen Schulen, örtlichen Betrieben und<br />
<strong>der</strong> Gemeinde. Nachhaltiger Konsum, regionale<br />
<strong>Wirtschaft</strong>skreisläufe, nachhaltige<br />
Energieversorgung - für die Gestaltung <strong>der</strong>
NahVorsorgE bEglEituNg dEr richtigE staNdort | sEitE<br />
Zukunft ist nicht nur Wissen, son<strong>der</strong>n<br />
Handlungskompetenz und unternehmerisches<br />
Denken und Handeln gefragt. Dazu<br />
bilden Gemeinde, ihre Menschen, ihre<br />
Unternehmen und Organisationen eine<br />
Erfahrungswerkstatt für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche.<br />
So wird die Schule wie<strong>der</strong> zu einem beachteten<br />
Kommunikationspunkt in einer<br />
Gemeinde, an dem sich Unternehmen, soziale<br />
Organisationen, Landwirtschaft und<br />
Bevölkerung beteiligen.<br />
Unsere „Erfolgspakete“ richten sich individuell<br />
nach den Erfor<strong>der</strong>nissen vor Ort,<br />
bestehen aus Betreuungszeiten und Umsetzungshilfen.<br />
SPES ermöglicht darüber<br />
hinaus den Erfahrungsaustausch unter allen<br />
Projektgemeinden zum Kennenlernen<br />
von beson<strong>der</strong>s innovativen und zukunftsfähigen<br />
Projekten.<br />
Wenn Sortiment und Betreiber stimmen:<br />
Auf den richtigen Standort kommt es (auch) an.<br />
Es ist dringend zu empfehlen, nach den<br />
Besuchen, Eindrücken und Recherchen<br />
den nahversorgenden Fachmann an<br />
den Tisch zu holen - das ist meist <strong>der</strong><br />
beliefernde Großhändler, weil er ein<br />
hohes Interesse daran hat, umsatzstarke<br />
Grafik: Okle GmbH<br />
Das Vorhaben<br />
Der Standort<br />
Das Einzugsgebiet<br />
Der Flächenbestand<br />
SPES - Zukunftsmodelle<br />
Okenstraße 15 · 79108 Freiburg<br />
Ansprechpartner: Ingrid Engelhart<br />
0761 / 51 44 244<br />
info@spes-zukunftsmodelle.de<br />
www.spes-zukunftsmodelle.de<br />
Informieren Sie sich über die<br />
SPES Zukunftsakademie - hier begann<br />
die erfolgreiche SPES-Initiative:<br />
Panoramaweg 1<br />
Österreich, 4553 Schlierbach<br />
Tel.: +43 (0) 7582 82123-55 / Fax DW 49<br />
spes@spes.co.at · www.spes.co.at<br />
*SPES bedeutet Studiengesellschaft für<br />
Projekte und Erneuerung <strong>der</strong> Strukturen<br />
So erreichen Sie DORV<br />
Ansprechpartner: Heinz Frey und<br />
Norbert Scommer<br />
ehrenamtliche Geschäftsführer<br />
Tel.: 02461 / 34 39 595<br />
Fax: 02461 / 34 39 596<br />
dorv@gmx.de · www.dorv.de<br />
Partner „vor Ort“ zu haben - eine an<strong>der</strong>e<br />
Möglichkeit, Umsatz zu machen als durch<br />
„seinen“ Einzelhändler, hat er ja nicht.<br />
Der Großhändler - wie die Okle GmbH<br />
für Lebensmittel und lebensmittelnahe<br />
Standortanalyse - Was ist wichtig?<br />
Das Fazit<br />
SPES – Z U K U N F T S M O D E L L E<br />
F Ü R M E N S C H E N U N D L E B E N S R Ä U M E<br />
SPES ist das lateinische Wort für Hoffnung und bedeutet „Studiengesellschaft für Projekte<br />
zur Erneuerung <strong>der</strong> Strukturen“.<br />
2<br />
Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit sind die Grundthemen unserer Arbeit.<br />
Wir haben großen Respekt davor, was zahlreiche Menschen für die Lebensqualität in<br />
ihren Heimatgemeinden leisten. Mit diesen engagierten Menschen und den EntscheidungsträgerInnen<br />
in Gemeinde und Region entwickeln wir gemeinsam Perspektiven für<br />
eine lebenswerte Zukunft und begleiten Sie mit kreativen Methoden bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />
und Umsetzung von Projekten und Aktivitäten.<br />
Aufbauend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Forschung haben wir zusammen mit<br />
unseren Kooperationspartnern praxisorientierte Modelle für die Zukunftsfähigkeit von<br />
Gemeinden und Regionen entwickelt.<br />
Wir unterstützen Sie bei <strong>der</strong> konkreten Umsetzung dieser praxiserprobten Zukunftsmodelle<br />
in Ihrer Gemeinde. Dabei achten wir stets darauf, die Modelle an die jeweiligen Bedürfnisse<br />
und Gegebenheiten optimal anzupassen und legen großen Wert auf die Vernetzung<br />
und Zusammenarbeit mit den bestehenden Einrichtungen vor Ort.<br />
Auf diese Weise erneuern und stärken wir gemeinsam mit Ihnen die örtlichen und regionalen<br />
Strukturen und bereiten den Weg für eine positive Zukunftsentwicklung.<br />
Sortimente - wird dann gleichzeitig seine<br />
speziellen Sortimente für das Einzugsgebiet<br />
in die strategische Planung einstellen.<br />
Dazu gehört eine Kaufkraftanalyse, die<br />
zum Beispiel bei Okle, dem „Nahversorger<br />
aus Leidenschaft“ so aussieht:<br />
Die Kaufkraftdaten<br />
Die Kaufkraftbindung<br />
Die Wettbewerbsdichte<br />
Das Planvorhaben<br />
Bewertungsschema Einzelhandel<br />
1. Ausgangslage und Aufgabenstellung<br />
2. Ist-Situation<br />
2.1. Einzelhandelsangebot Gesamtstadt<br />
2.2. Nahversorgungssituation<br />
2.3. Ist-Situation im Ortzentrum<br />
(Innenstadt)<br />
2.3.1.Abgrenzung des Ortszentrums<br />
2.3.2.Städtebaulich-Funktionale<br />
Stärken-Schwächen-Analyse<br />
Tabelle 1: Ermittlung Kaufkraftpotential<br />
Kaufkraftanalyse zur Gemeinde ............<br />
(Beispiel wurde aus Vertraulichkeitsgründen unkenntlich gemacht)<br />
Zone Ort Einwohner- *Pro-Kopf-Ausgaben Kaufkraft- Pro-Kopf-Ausgaben Kaufkraft in<br />
Potential alte Bundeslän<strong>der</strong> koeffizient Gemeinde ----- Mio. Euro<br />
Zone I ----- 3.300 2.042 98,5 2.011 6.636.300<br />
Zone II ----- 1.813 2.042 98,5 2.011 3.645.943<br />
Zone I - II ----- 5.113 2.042 98,5 2.011 10.282.243<br />
* Pro-Kopf Ausgaben alte Bundeslän<strong>der</strong> für Nahrungs- und Genussmittel ca. 1.833 Euro, für Drogeriewaren ca. 209 Euro. Quelle GMA<br />
Tabelle 2: Sortimentsspezifische Kaufkraft<br />
Einwohnerpotential Kaufkraft in Euro<br />
Waren- Zone 1 Zone 2 Pro-Kopf Zone 1 Zone 2 Zone 1-2<br />
gruppe ----- ----- Kaufkraftwert in Euro ----- ----- -----<br />
*Nahrungs- und<br />
Genussmittel 3.300 1.813 1.805 5.956.500 3.272.465 9.228.965<br />
Drogeriewaren 3.300 1.813 206 679.800 373.478 1.053.278<br />
Warengruppen<br />
gesamt 2.011 6.636.300 3.645.943 10.282.243<br />
* Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel inkl. Getränke<br />
3.Rahmen für die künftige<br />
Einzelhandelsentwicklung<br />
3.1. Ziele<br />
3.2. Prognose des quantitativen<br />
Flächenbedarfs<br />
3.3. Grundsätze für die künftige räumliche<br />
Einzelhandelsentwicklung<br />
4. Räumliche<br />
Entwicklungsmöglichkeiten<br />
4.1. Räumliche Entwicklungsmöglichkei<br />
ten Ortszentrum<br />
Tabelle 3: Ausstattungskennziffer Verkaufsflächen für Lebensmittel pro 1000 Einwohner<br />
4.2. Räumliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />
außerhalb<br />
des Ortszentrums<br />
5. Planvorhaben<br />
5.1. Planungsrechtlicher Hintergrund<br />
5.2. Planungsstandort<br />
5.3. Kenngrößen des Planvorhabens<br />
5.4. Bewertung<br />
Unternehmung VK-Fläche gesamt VK-Fläche je Bundesdurchschnitt Überbesatz ggü.<br />
1.000 EW/qm VK-Fläche/1.000 EW/qm Bundesdurchschnitt/qm<br />
Vorhandene Anbieter ca. 1.500 293<br />
Geplanter Wettbewerb 3.000 587<br />
Neuanbieter gesamt 3.000 880 355 525<br />
Durchschnitt bundesweite Ausstattungskennziffer für Lebensmittel 305pm/Tsd. EW, für Drogerieartikel 50 qm/Tsd. EW.<br />
Gesamt: Durchschnitt bundesweite VK-Flächenausstattung für Lebensmittel und Drogerie 355qm/Tsd. EW.<br />
Beispiel <strong>der</strong> Kriterien einer Kaufkraftanalyse <strong>der</strong> Okle GmbH<br />
Grafik: Okle GmbH
NahVorsorgE bEst PracticE bEsitz uNd frEihEit - gENotEc | sEitE<br />
Besitz und Freiheit<br />
„Schöner Wohnen ist erste Bürger(meister)pflicht“<br />
Interview mit Gerald Schäfer und Manfred Carle, Genotec<br />
Gerald Schäfer (l.) und Manfred Carle mit Ex-Minister Walter Riester (M.).<br />
BWM: Herr Schäfer, Herr Carle, wenn<br />
Sie mit einem Bürgermeister über das<br />
GenoKonzept sprechen – was raten Sie ihm?<br />
Gerald Schäfer: Meinen Sie als Privatmann<br />
o<strong>der</strong> als Bürgermeister?<br />
BWM: Gibt’s da Unterschiede?<br />
G.S.: Aber sicher. Als Privatmann<br />
kann er sich entschließen, die Vorteile<br />
des GenoKonzepts zu nutzen und ohne<br />
Bankkredite in kurzer Zeit in seine<br />
Wunschimmobilie einziehen. Als Bürgermeister<br />
wird er die Chance erkennen,<br />
dass die Bauplanungen des Ortes mit dem<br />
GenoKonzept starke Investitions-Impulse<br />
erhalten.<br />
BWM: Wie das?<br />
Manfred Carle: Weil er durch das<br />
GenoKonzept sehr schnell Bürger findet,<br />
die gerne in den eigenen vier Wänden wohnen<br />
möchten, gerne auch im Herzen des<br />
Ortes – denen aber bisher das Geld fehlte.<br />
BWM: Und das geben Sie den Bürgern?<br />
M.C.: Das Geld, das die Mitglie<strong>der</strong> über<br />
den GenoSparVertrag o<strong>der</strong> den zusammen<br />
mit den vermögenswirksamen Leistungen<br />
angesparten GenoFör<strong>der</strong>Antrag einzahlen,<br />
wird nach dem genossenschaftlichen<br />
Grundprinzip zugeteilt. Wer die nötigen<br />
Bewertungspunkte erreicht, kann über<br />
eine hohe Bruttoinvestitionssumme verfügen<br />
und per Optionskaufvertrag in seine<br />
Wunschimmobilie einziehen. Wir haben es<br />
hier mit einem geschlossenen Geldkreislauf<br />
zu tun.<br />
BWM: Wie lange dauert es bis zur<br />
Zuteilung?<br />
G.S.: Einmalzahler, die 20% Eigenkapital<br />
einzahlen, können bereits nach 12 Monaten<br />
mit <strong>der</strong> Zuteilung rechnen. Bei 10% beträgt<br />
die vorberechnete Wartezeit 39 Monate.<br />
BWM: Wie sehen die Zahlungen aus,<br />
wenn das Mitglied zum Optionskäufer<br />
geworden ist?<br />
G.S.: Der Mietzins, <strong>der</strong> sich nach dem<br />
Objektwert richtet, gilt unverän<strong>der</strong>t für<br />
25 Jahre – Erhöhung ausgeschlossen. Aus<br />
<strong>der</strong> Wohnratenzahlung werden zirka<br />
20% auf seinen Namen angespart. Der<br />
Kaufpreis wird ebenfalls für 25 Jahre festgeschrieben.<br />
Das Genossenschaftsmitglied<br />
befindet sich demnach niemals in einer<br />
Kreditphase und schließt alle bisher<br />
üblichen Finanzierungsrisiken – bis hin<br />
zu Zwangsmaßnahmen durch die Banken<br />
– definitiv aus. Der Optionskäufer gelangt<br />
somit schuldenfrei zum Eigentum.<br />
BWM: Und wenn er o<strong>der</strong> sie früher ausziehen<br />
möchte?<br />
G.S.: Kein Problem. Der Optionskaufvertrag<br />
garantiert ein einseitiges Kündigungsrecht.<br />
Das Mitglied kann in ein neues Objekt<br />
umziehen o<strong>der</strong> sich seine Anteile auszahlen<br />
lassen. Diese Flexibilität ist ein weiterer<br />
Vorzug des GenoKonzepts.<br />
Internationaler ist Leinfelden-Echterdingen<br />
geworden. Vor wenigen Jahren eher beschaulich,<br />
hat die Eröffnung <strong>der</strong> Messe eine neue urbane<br />
Dimension geschaffen. In <strong>der</strong> Gutenbergstraße<br />
treffen wir die Vorstände <strong>der</strong> Genotec Wohnbaugenossenschaft<br />
eG. Wir wollen mit Manfred<br />
Carle, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>, und Gerald<br />
Schäfer, Vorstand, über das GenoKonzept<br />
sprechen, das inzwischen von einigen Tausend<br />
Bürgerinnen und Bürgern bundesweit genutzt<br />
wird und immer mehr Menschen problemlos<br />
zu Wohneigentum verhilft. Das Konzept ist für<br />
Gemeinden interessant, die eher Bürger mit<br />
Besitz als durchziehende Karawanen an sich<br />
binden wollen. Wir treffen die Vorstände in<br />
einem freundlichen Büro mit weitem Blick.<br />
M.C.: Das ist das Einzigartige am<br />
GenoKonzept. Vor hun<strong>der</strong>t Jahren<br />
bestimmte das Elternhaus, was das Kind<br />
werden sollte. Vor wenigen Jahrzehnten<br />
bestimmte die Immobilie, wo Sie zu wohnen<br />
haben. Aber: „Hier bin ich, hier bleib’<br />
ich“ – das war gestern. Wir haben heute<br />
einen an<strong>der</strong>en, einen neuen Begriff von<br />
individueller Freiheit, von Sinnhaftigkeit<br />
des Lebens – aber auch von Besitz. Sie sollen<br />
besitzen, weil das Ihr Leben sichert. Aber<br />
Sie sollen nicht durch Ort und Größe belastet<br />
o<strong>der</strong> gebunden sein. Die Lebensqualität<br />
ist höher, wenn Sie die Immobilie zwar<br />
besitzen aber problemlos wechseln können.<br />
G.S.: Im Laufe eines Lebens verän<strong>der</strong>n sich<br />
doch die Bedürfnisse immer wie<strong>der</strong>. Single<br />
zu Beginn, junge Familie, Familie mit<br />
Kin<strong>der</strong>n kurz vor dem Nestflug, dann wie<strong>der</strong><br />
allein, dann Senior, vielleicht irgendwann<br />
Mehrgenerationenhaus als ultimative<br />
Wohnform – das sollte nicht durch<br />
teure Wechsel erschwert werden. Das muss<br />
frei und ohne Aufwand planbar bleiben.<br />
Das GenoKonzept ist in seiner Flexibilität<br />
bestens darauf vorbereitet.<br />
BWM: Unter dem Strich bedeutet das<br />
GenoKonzept für den Bürgermeister also:<br />
Menschen im Ort.<br />
M.C.: Gewiss – und zwar als Immo-<br />
bilienbesitzer, also interessiert am Fort-<br />
schritt <strong>der</strong> Infrastruktur, die durch mehr<br />
Menschen bezahlbarer wird. Wichtig für<br />
Ärzte, Schulen, Vereine, für Nahversorger,<br />
für Industrieansiedlungen, Kitas und<br />
Kultur. Das ergibt doch alles nur Sinn,<br />
wenn Menschen im Ort wohnen, die sich<br />
als Immobilienbesitzer für den Ort interessieren,<br />
in dem sie wohnen.<br />
BWM: Nun hatten wir gerade eine<br />
Immobilienblase in den USA. Schreckt<br />
das heute die Käufer ab?<br />
M.C.: Beim GenoKonzept trifft das<br />
Gegenteil zu. Unsere Mitglie<strong>der</strong>zahlen<br />
steigen immer schneller. Das ist erklärbar<br />
– denn das GenoKonzept ist die kluge<br />
Alternative. Sie wohnen von Anfang an in<br />
Ihrer Wunschimmobilie und haben eine<br />
auf 25 Jahre garantierte Kostenstruktur.<br />
Sie entscheiden später, ob Sie die Immobilie<br />
endgültig erwerben. Das bedeutet, Sie nutzen<br />
die Vorzüge des Eigentümers und die<br />
Vorteile des Mieters in einer exzellenten,<br />
individuellen Wohnlösung. Sie haben<br />
aber auch die Möglichkeit, als Eigentümer<br />
einer Immobilie durch das GenoKonzept<br />
Liquidität frei zu machen. Das ist auch für<br />
Selbständige ein einmaliger Vorteil. Zudem<br />
schützt das GenoKonzept die Immobilie<br />
vor dem Zugriff Dritter.<br />
BWM: Heißt für den Bürgermeister in<br />
Kurzform: Sie schaffen Wohneigentum<br />
für Bürgerinnen und Bürger, das hohe<br />
Lebensqualität und stete Freiräume<br />
zulässt ...<br />
M.C.: ... das ist treffend gesagt. Wir gehen<br />
davon aus, dass Immobilienbesitz grundsätzlich<br />
wichtig und richtig ist. Doch die<br />
Schaffung dieses Eigentums muss völlig<br />
unabhängig von Geldinstituten und<br />
unbedroht von Krisen, Arbeitslosigkeit,<br />
Die ersten Optionskäufer <strong>der</strong> Genotec<br />
im Jahre 2006: Familie Lindner.<br />
Krankheit o<strong>der</strong> Trennung zustande kommen,<br />
gesichert bleiben und überschaubare,<br />
festgeschriebene Größenordnungen haben.<br />
Und muss zudem variabel funktionieren,<br />
so dass es sich neuen Lebenssituationen<br />
wie Ortswechsel, Familienwachstum,<br />
Altersfragen anpassen lässt.<br />
BWM: Und das alles bietet das Geno-<br />
Konzept überall in Deutschland? Wie ist<br />
denn dieser Umfang zu erreichen?<br />
G.S.: Sie haben Recht – für Genotec ist<br />
ganz Deutschland Bauland. Ich drücke es<br />
mal zurückhaltend aus: Wir erreichen diesen<br />
Umfang, indem wir „baden-württembergisch“<br />
handeln. Wir halten das Geld<br />
sicher im eigenen Kreislauf, setzen es nur<br />
zum Wohl unserer Optionskäuferinnen<br />
und -käufer ein. Wir begeben uns nicht<br />
auf fremde Verdienstfel<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n leben,<br />
planen und handeln nur rund um die<br />
GenoKonzept-Welt und ihre festgeschriebenen<br />
Werte und Gesetze.<br />
BWM: Eine mobile Immobilie – nicht<br />
Zelt o<strong>der</strong> Wohnwagen, son<strong>der</strong>n Traumwohnung<br />
o<strong>der</strong> Wunschhaus – eine wahrhafte<br />
Immobilienkarriere mit Option<br />
vom Single-Apartment zum Mehr-<br />
Generationenhaus….<br />
G.S.: Wenn Sie schon Generationen erwähnen,<br />
dann noch dies: Genotec-Anteile sind<br />
einfach zu vererben. Geschieht dies innerhalb<br />
<strong>der</strong> Familie, fällt in <strong>der</strong> Regel keine<br />
Erbschaftssteuer an.<br />
BWM: Wie Omas „Kleinhäuschen“ in<br />
dem bekannten Schlager…<br />
M.C.: Den müssen Sie allerdings umschreiben.<br />
Mit dem GenoKonzept wird eher<br />
Omas „Großhäuschen“ draus…<br />
BWM: Meine Herren, haben Sie Dank für<br />
das Gespräch.<br />
Das Genotec-Konzept:<br />
Vorteilhaft für alle, die mit einem innovativen,<br />
flexiblen Konzept Wohneigentum erwerben und<br />
sofort in den neuen vier Wänden wohnen wollen.<br />
Langfristige Mietsicherheit<br />
und klare Kostenstruktur:<br />
Mietzins wird auf 25 Jahre festgeschrieben. Der<br />
Kaufpreis wird für den gleichen Zeitraum fixiert.<br />
Beide Fakten werden notariell beurkundet.<br />
Sichere Anlage<br />
durch geschlossenen Geldkreislauf:<br />
Ca. 20% <strong>der</strong> Miete werden auf den Namen des<br />
Optionskäufers auf Geldmarktkonten o<strong>der</strong> als<br />
Festgeld angelegt. Genotec investiert einzig und<br />
allein in Immobilien, die ohne Kredit erworben<br />
werden, also in sichere Sachwerte.<br />
Echte Wahlfreiheit:<br />
Das GenoKonzept erfor<strong>der</strong>t nur ein geringes<br />
Eigenkapital. Das Mitglied bestimmt nach <strong>der</strong><br />
Zuteilung seine Wunschimmobilie und wird<br />
per Optionskauf zum Mieter. Innerhalb von 25<br />
Jahren kann er sich entscheiden, ob er Käufer<br />
wird, o<strong>der</strong> seine Genossenschaftsanteile in eine<br />
an<strong>der</strong>e Immobilie o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Werte investiert.<br />
Mit Genotec können Sie Ihre bestehende<br />
Finanzierung ablösen und somit Risiken ausschließen.<br />
Vorteilhaft für Unternehmer:<br />
Rating-Verbesserung,<br />
Liquiditätserhalt, Vermögenssicherung:<br />
Durch den Optionskauf verbessern Unternehmer<br />
ihr Basel II Rating bei <strong>der</strong> Bank, sichern Werte<br />
und betreiben aktiven Vermögensschutz. Durch<br />
den Verkauf einer Immobilie mit <strong>der</strong> verbrieften<br />
Garantie, das Objekt zum gleichen Preis zurückkaufen<br />
zu können, schaffen Sie sich höhere<br />
Liquidität.<br />
Nachhaltiger Vermögensaufbau:<br />
Genossenschaftsanteile sind frei nach den gesetzlichen<br />
Bestimmungen vererbbar – genauso wie<br />
alle Rechte aus dem Optionskaufvertrag.<br />
Ohne Altersbegrenzung:<br />
„In den besten Jahren“ ist es schwierig,<br />
einen Kredit zu bekommen. Nicht so beim<br />
GenoKonzept: Sie wohnen in den eigenen vier<br />
Wänden o<strong>der</strong> erwerben eine Ferienimmobilie<br />
– ohne Alterbeschränkung.<br />
Ideal für Kommunen:<br />
Schafft schnell Impulse für das<br />
Wohneigentum, hält Menschen im Ort,<br />
belebt durch das Angebot baulicher<br />
Möglichkeiten den Ortskern, kann Brachen<br />
neuen privaten Nutzungen zuführen und<br />
setzt durch interessierte Bürger neue<br />
Impulse für infrastrukturelle Aufgaben.<br />
Genotec Wohnbaugenossenschaft eG<br />
Gutenbergstraße 19<br />
70711 Leinfelden-Echterdingen<br />
Telefon: 0711 / 78 26 09 - 0<br />
www.genotec-eg.de
NahVorsorgE bEst PracticE Wir bEWEgEN badEN-WürttEMbErg | sEitE<br />
Der 3-Löwen-Takt<br />
Wir bewegen <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Seit <strong>der</strong> Regionalisierung im<br />
Jahre 1996 hat <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
die Verantwortung für<br />
den Öffentlichen Personennahverkehr<br />
(ÖPNV) übernommen.<br />
Löwenstarke Unterstützung erhält das<br />
Land dabei von den drei Löwen aus dem<br />
Landeswappen, die mit dem 3-Löwen-<br />
Takt, als Landesmarke für Busse und<br />
Bahnen, mit frischem Wind für die<br />
öffentlichen Verkehrsmittel werben.<br />
Dass man mit Bussen und Bahnen in<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> auf <strong>der</strong> Überholspur<br />
ist und bestens unterwegs sein kann, zeigen<br />
die Erfolge <strong>der</strong> letzten Jahre. So sind<br />
die Fahrgastzahlen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
seit 1996 um fast 50% gestiegen. Heute<br />
sind rund 1,1 Milliarden Fahrgäste pro<br />
Jahr in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> mit Bussen<br />
und Bahnen unterwegs. Auf den erzielten<br />
Erfolgen ruht man sich in <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> aber nicht aus. Für eine<br />
zukunftsfähige Mobilität setzt das Land<br />
weiter auf Kreativität und Köpfchen.<br />
Nachhaltige Verkehrsentwicklung<br />
Eine ökologisch und ökonomisch ausgerichtete<br />
Mobilität ist für das Land <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> ein wesentlicher Bestandteil<br />
seiner Verkehrspolitik, denn die Mobilität<br />
und das Verkehrsauf kommen im<br />
Personen- und Güterverkehr werden in<br />
den nächsten Jahren weiter steigen. Zurzeit<br />
schreibt das Land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
den Generalverkehrsplan aus dem Jahr<br />
1995 unter dem Leitmotiv „Nachhaltige<br />
Verkehrsentwicklung – Mobilität sichern“<br />
fort. Der För<strong>der</strong>ung des Umweltverbundes<br />
aus Fußgänger-, Fahrrad- und öffentlichem<br />
Verkehr kommt hierbei eine bedeutende<br />
Rolle zu, denn aus ökologischen und<br />
sozialen Aspekten ist ein breit gefächerter<br />
ÖPNV für die zukünftige Mobilität<br />
unumgänglich. Aber auch schon heute<br />
ist <strong>der</strong> ÖPNV in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> im<br />
täglichen Leben unverzichtbar. Das Land<br />
weiß um die Bedeutung eines attraktiven<br />
und mo<strong>der</strong>nen Öffentlichen Personennahverkehrs<br />
und gibt hierfür pro Jahr rund 1,3<br />
Milliarden Euro aus.<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
bestellt weitere 500.000 Zugkilometer<br />
Zusätzlich zu den bestehenden Verkehrsverträgen<br />
hat das Land <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> in diesem Jahr bei <strong>der</strong><br />
Deutschen Bahn AG und den nichtbundeseigenen<br />
Eisenbahnunternehmen weitere<br />
500.000 Zugkilometer bestellt. Das bedeutet<br />
in vielen Bereichen des Landes bessere<br />
Verbindungen und verdichtete Taktzeiten<br />
im Berufs- und Schülerverkehr, aber auch<br />
im Freizeitverkehr.<br />
Das Land und die DB AG<br />
investieren in Bahnhöfe<br />
Auch die Bahnhöfe in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
werden attraktiver. So investieren das Land<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> und die Deutsche<br />
Bahn AG in den nächsten 10 Jahren rund<br />
117 Millionen Euro in den Ausbau und<br />
die Mo<strong>der</strong>nisierung von 66 Bahnhöfen<br />
in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Neben dem barrierefreien<br />
Ausbau <strong>der</strong> Stationen und<br />
<strong>der</strong> Bahnsteige werden Zugänge und die<br />
Information <strong>der</strong> Reisenden verbessert.<br />
30 Millionen Euro für die Umwelt<br />
Durch ihren niedrigen Energie- bzw.<br />
Kraftstoff-Verbrauch und den geringen<br />
CO 2 -Ausstoß pro Fahrgast sind Busse<br />
und Bahnen schon heute ein echtes Plus<br />
für die Umwelt. Um die Umwelt- und<br />
Klimafreundlichkeit vor allem <strong>der</strong> Busse<br />
noch weiter zu steigern, stellt das Land<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> in diesem Jahr den<br />
Verkehrsunternehmen 30 Millionen Euro<br />
für die Beschaffung von neuen, umweltfreundlichen<br />
Omnibussen zur Verfügung.<br />
Ziel ist es, den Schadstoffausstoß durch<br />
eine Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Flotte weiter<br />
zu senken. Geför<strong>der</strong>t werden daher<br />
nur Fahrzeuge, die mindestens den<br />
Umweltstandard Euro 5 einhalten.<br />
Radland <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> –<br />
Radverkehr verdoppeln<br />
Seit September 2008 kümmert sich<br />
in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ein Landes-<br />
Fahrradmanager um die Belange <strong>der</strong><br />
Radler in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Im<br />
Frühjahr 2009 wurde zusätzlich das<br />
Landesbündnis ProRad gegründet. Damit<br />
hat <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> erstmals ein<br />
hochrangig besetztes Forum geschaffen,<br />
das sich engagiert für die För<strong>der</strong>ung des<br />
Fahrradverkehrs im Land einsetzt. Neben<br />
an<strong>der</strong>en Schwerpunktthemen wird sich<br />
das Landesbündnis ProRad auch um die<br />
Verbindung von Öffentlichem Verkehr<br />
und Radverkehr kümmern. Damit<br />
die Verzahnung zwischen ÖPNV und<br />
Rad optimal funktioniert, wurde die<br />
Geschäftsstelle des Fahrradmanagers<br />
bei <strong>der</strong> Nahverkehrsgesellschaft <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> mbH (NVBW) und damit<br />
beim 3-Löwen-Takt eingerichtet.<br />
BWeg dich. Fahrrad fahr´n<br />
mit Bus und Bahn<br />
Unter diesem Motto wirbt <strong>der</strong> 3-Löwen-<br />
Takt für kombinierte Fahrradausflüge mit<br />
dem Öffentlichen Personennahverkehr<br />
im Land. Und mit dem 3-Löwen-Takt<br />
Radexpress wurde auch gleich das entsprechende<br />
Angebot geschaffen. Pünktlich<br />
zum 1. Mai 2009 starteten die ersten 3-<br />
Löwen-Takt Radexpress-Züge und bringen<br />
noch bis Mitte Oktober, immer an<br />
Sonn- und Feiertagen, Radfans auf <strong>der</strong><br />
Schiene von Stuttgart nach Bad Wildbad<br />
und nach Heidelberg o<strong>der</strong> von Eyach nach<br />
Hechingen. Von den Haltepunkten <strong>der</strong> 3-<br />
Löwen-Takt Radexpress-Züge starten einige<br />
<strong>der</strong> schönsten Fahrradtouren in ganz<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />
Neue Fahrradbroschüre für<br />
Radfans in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Unter dem Dach „BWeg dich.“ hat <strong>der</strong><br />
3-Löwen-Takt gemeinsam mit seinen<br />
Partnern, den Verkehrsverbünden bodo,<br />
naldo und DING, eine neue Broschüre<br />
mit 12 Rad-Touren durch Oberschwaben,<br />
über die Schwäbische Alb, am Bodensee<br />
und im württembergischen Allgäu aufgelegt.<br />
Informationen zum Thema ÖPNV<br />
und Fahrrad, den Radexpress-Zügen, zu<br />
Freizeitaktivitäten mit Bussen und Bahnen<br />
o<strong>der</strong> zu den Aktivitäten des Landes <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> in Sachen ÖPNV gibt es im<br />
Internet unter:<br />
www.3-loewen-takt.de<br />
3-Löwen-Takt jetzt bei Regio-TV<br />
Informationen über den 3-Löwen-Takt gibt<br />
es jetzt auch im Fernsehen. Alle 14 Tage,<br />
immer donnerstags, startet bei Regio-<br />
TV eine neue Ausgabe des 3-Löwen-Takt<br />
<strong>Magazin</strong>s mit je<strong>der</strong> Menge Informationen<br />
zu Bussen und Bahnen im Land. Sendung<br />
verpasst? Kein Problem.<br />
Unter www.3-loewen-takt.de können alle<br />
bisher ausgestrahlten Sendungen nochmals<br />
angeschaut werden.<br />
Neues Kundenmagazin<br />
des 3-Löwen-Takts<br />
Unter dem Titel „3-Löwen-Takt Aktiv“<br />
informiert die Nahverkehrsgesellschaft<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> mbH (NVBW) in<br />
ihrem neuen Kundenmagazin umfassend<br />
über den Öffentlichen Personennahverkehr<br />
in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>: Spannende<br />
Reportagen, attraktive Ausflugstipps und<br />
Infos rund um den Nahverkehr im Ländle<br />
laden zum Schmökern ein. Ansprechend<br />
aufbereitet informiert das kostenlose 24<br />
Seiten starke <strong>Magazin</strong> über Neues aus<br />
dem Nahverkehr. „3-Löwen-Takt Aktiv“<br />
gewährt einen Blick hinter die Kulissen<br />
von Bus und Bahn und stellt die zahlreichen<br />
Veranstaltungen und Aktionen des<br />
3-Löwen-Taktes vor. Neugierig geworden?<br />
Interessierte können das 3-Löwen-Takt<br />
Kundenmagazin im Internet unter www.3loewen-takt.de<br />
herunterladen. 3-Löwen-<br />
Club-Mitglie<strong>der</strong> bekommen das <strong>Magazin</strong><br />
automatisch zugeschickt. Die kostenlose<br />
Mitgliedschaft im 3-Löwen-Club kann<br />
einfach und bequem unter www.3-loewentakt.de<br />
beantragt werden.<br />
LÖWENLINE – Service rund um die Uhr<br />
LÖWENLINE, das ist die telefonische Fahrplanauskunft <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />
Unter 01805 77 99 66 gibt es rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche die Abfahrts- und<br />
Ankunftszeiten für Busse und Bahnen. Guter Rat ist hier nicht teuer: Der Anruf kostet nur 14 Cent<br />
pro Minute aus dem deutschen Festnetz, aus dem Mobilfunknetz sind abweichende Tarife möglich.
NahVorsorgE bEst PracticE fahrradMaNagEMENt iN badEN-WürttEMbErg | sEitE 61<br />
Bessere Nahversorgung durch mehr Nahmobilität:<br />
Fahrradmanagement<br />
in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Seit einiger Zeit findet das Leitbild<br />
<strong>der</strong> „Nahmobilität“ Eingang<br />
in die Diskussionen um aktuelle<br />
Entwicklungen <strong>der</strong> Stadt- und<br />
Verkehrsplanung. Was ist damit gemeint?<br />
Im Englischen wird <strong>der</strong> Begriff übersetzt<br />
mit „human powered mobility“ und die<br />
Schweizer bezeichnen die Nahmobilität<br />
schlicht als „Langsamverkehr“. Gemeint<br />
ist damit die individuelle und muskelbetriebene<br />
Mobilität per Fahrrad o<strong>der</strong><br />
zu Fuß. Auch an<strong>der</strong>e Verkehrsmittel wie<br />
Inliner, Kickboards o<strong>der</strong> Skateboards<br />
werden häufig im Zuge <strong>der</strong> Nahmobilität<br />
genannt.<br />
Doch Rad- und Fußgängerverkehr sind die<br />
wichtigsten Verkehrsträger <strong>der</strong> Nahmobilität,<br />
womit zusammengenommen in<br />
Deutschland mehr als ein Drittel aller Wege<br />
zurückgelegt werden, wie die Verkehrserhebung<br />
„Mobilität in Deutschland“, die<br />
2008 im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums<br />
durchgeführt wurde, zeigt.<br />
Der Zusammenhang zwischen Nahversorgung<br />
und Nahmobilität ist äußerst eng: Je<br />
besser das Nahversorgungsangebot ausgebaut<br />
ist, desto attraktiver ist die Nutzung<br />
<strong>der</strong> Nahmobilität; weil es meist nicht notwendig<br />
ist, schnellere Verkehrsmittel für<br />
längere Wege zu nehmen. Und je mehr<br />
Rad gefahren o<strong>der</strong> zu Fuß gegangen wird,<br />
desto häufiger werden auch Einrichtungen<br />
<strong>der</strong> Nahversorgung aufgesucht; weil Radfahrer<br />
und Fußgänger sensibel auf größere<br />
Entfernungen reagieren. Insofern stehen<br />
Nahversorgung und Nahmobilität miteinan<strong>der</strong><br />
in enger Wechselbeziehung, die bei<br />
<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung we<strong>der</strong> des einen noch des<br />
an<strong>der</strong>en außer Acht gelassen werden dürfen.<br />
Die Landesregierung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
hat sich auch aus diesem Grund dazu<br />
entschlossen, den Radverkehr als alltägliches<br />
Verkehrsmittel verstärkt zu för<strong>der</strong>n.<br />
Durch den „Runden Tisch Radverkehr“,<br />
zu dem Staatssekretär Rudolf Köberle im<br />
November 2006 verschiedene Vertreter<br />
aus Verwaltung, Gesellschaft und <strong>Wirtschaft</strong><br />
eingeladen hat, wurden nach einer<br />
zweijährigen Projektarbeit umfangreiche<br />
Handlungsempfehlungen zur För<strong>der</strong>ung<br />
des umweltfreundlichen Verkehrsmittels<br />
verabschiedet. Ziel <strong>der</strong> Landesregierung ist<br />
es seither, Fahrradland Nr. 1 in Deutschland<br />
zu werden. Um dieses ambitionierte<br />
Ziel erreichen zu können, wird nun beim<br />
Land ein systematisches und integriertes<br />
Fahrradmanagement aufgebaut. Bei <strong>der</strong><br />
Nahverkehrsgesellschaft <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
wurde eigens eine Geschäftsstelle<br />
Umweltverbund und Fahrradverkehr eingerichtet,<br />
die den Fahrradmanager des Innenministeriums<br />
bei <strong>der</strong> Koordination <strong>der</strong><br />
Radverkehrsför<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong> Umsetzung<br />
<strong>der</strong> Handlungsempfehlungen des Runden<br />
Tisches Radverkehr berät und unterstützt.<br />
Ein Meilenstein beim Aufbau des Fahrradmanagements<br />
war im Mai 2009 die<br />
Gründung des Landesbündnisses ProRad.<br />
Damit wurde erstmals in Deutschland ein<br />
Forum auf Landesebene gebildet, bei dem<br />
sich hochrangige Vertreter <strong>der</strong> Landtagsfraktionen,<br />
verschiedener Ministerien,<br />
<strong>der</strong> kommunalen Landesverbände, <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>der</strong> Regionalverbände,<br />
maßgeblicher Interessenverbände, ÖPNV-<br />
Unternehmen, des Zweirad-Industrie-Verbands<br />
und <strong>der</strong> AOK <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
das gemeinsame Ziel gesetzt haben, dem<br />
Radverkehr im Land ein deutlich stärkeres<br />
Gewicht zu verleihen.<br />
Neben dem Landesbündnis ProRad ist als<br />
zweiter wesentlicher Baustein des Fahrradmanagements<br />
vorgesehen, eine „Arbeitsgemeinschaft<br />
fahrradfreundlicher<br />
Kommunen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>“<br />
(AGFK-BW) aufzubauen. Ein freiwilliger<br />
und äußerst erfolgreicher Zusammenschluss<br />
von engagierten Kommunen in<br />
Form einer solchen Arbeitsgemeinschaft<br />
hat sich in Nordrhein-Westfalen längst<br />
bewährt. Gerade auch die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Nahmobilität ist dort ein erklärtes Ziel des<br />
Netzwerks. In <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> haben<br />
sich nun 14 Städte und drei Landkreise,<br />
mo<strong>der</strong>iert durch die Geschäftsstelle Umweltverbund<br />
und Fahrradför<strong>der</strong>ung und<br />
begleitet durch das Innenministerium als<br />
„Gründungskreis“ zusammengeschlossen.<br />
Gemeinsam werden dort die Ziele, Leitbil<strong>der</strong>,<br />
Handlungsfel<strong>der</strong> und auch die Aufnahmekriterien<br />
<strong>der</strong> AGFK-BW definiert.<br />
Bis Ende des Jahres 2009 sollen die Formalitäten<br />
abgeschlossen sein, sodass sich<br />
ab Anfang 2010 alle interessierten Städte,<br />
Gemeinden und Landkreise <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s<br />
um eine Mitgliedschaft bewerben<br />
können.<br />
Die im Gründungskreis vertretenen Kommunen<br />
sind dabei überzeugt, dass sie auf<br />
vielfältige Weise von <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />
profitieren werden. Folgende Arbeitsschwerpunkte<br />
<strong>der</strong> AGFK-BW sind<br />
für die Kommunen dabei von zentraler<br />
Bedeutung:<br />
• Regelmäßiger Erfahrungs-<br />
und Informationsaustausch,<br />
• Beratung und Hilfestellung<br />
bei radverkehrsspezifischen Fragen,<br />
• Nutzen von Synergien,<br />
• Durchführung gemeinsamer<br />
Öffentlichkeitsarbeit,<br />
• För<strong>der</strong>ung von innovativen<br />
Modellprojekten, vorbildlichen Praxisbeispielen<br />
und gemeinsamen Aktionen<br />
und<br />
• Interessenvertretung bei Land,<br />
Bund und EU<br />
Die Aufnahme <strong>der</strong> künftigen Mitgliedskommunen<br />
wird an gewisse fahrradfreundliche<br />
Kriterien geknüpft sein, bei<br />
<strong>der</strong> zunächst insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> kommunalpolitische<br />
Wille zur Mitwirkung und<br />
zur verstärkten Radverkehrsför<strong>der</strong>ung von<br />
größter Bedeutung sein wird. Je<strong>der</strong> Kommune<br />
soll so die Möglichkeit gegeben sein,<br />
von dem Netzwerk zu profitieren und die<br />
eigenen Erfahrungen einzubringen.<br />
Die Mitgliedskommunen sollen dann auch<br />
die Chance haben, sich vom Land offiziell<br />
als ‚Fahrradfreundliche Stadt‘, ‚Fahrradfreundliche<br />
Gemeinde‘ o<strong>der</strong> ‚Fahrradfreundlicher<br />
Landkreis‘ auszeichnen zu<br />
lassen. Damit sollen sie ihre Fahrradfreundlichkeit<br />
öffentlichkeitswirksam<br />
auch nach außen demonstrieren können.<br />
Um die Erfolge <strong>der</strong> Radverkehrsför<strong>der</strong>ung<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s messen zu können,<br />
wird <strong>der</strong>zeit unabhängig von <strong>der</strong> AGFK-<br />
BW eine Wirkungskontrolle im Sinne eines<br />
systematischen Qualitätsmanagements<br />
erstmalig in einigen Städten und Landkreisen<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s durchgeführt.<br />
Damit soll gewährleistet werden, dass die<br />
zahlreichen angestoßenen Maßnahmen<br />
des Fahrradmanagements auch in die richtige<br />
Richtung führen. Sicher ist aber schon<br />
jetzt, dass das Landesbündnis ProRad und<br />
die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher<br />
Kommunen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
<strong>der</strong> Fahrradmobilität und damit auch<br />
insgesamt <strong>der</strong> Nahmobilität verstärkten<br />
Rückenwind verleihen, sodass auch die<br />
Nahversorgung davon weiter profitieren<br />
wird.<br />
Weitere Informationen zur Radverkehrsför<strong>der</strong>ung<br />
in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> finden<br />
Sie in Kürze im Internet auf <strong>der</strong> Seite<br />
www.fahrradland-bw.de, die sich <strong>der</strong>zeit<br />
noch im Aufbau befindet.
NahVorsorgE bEst PracticE ENbW | sEitE 63<br />
Mo<strong>der</strong>ne Infrastruktur für<br />
Energieeffizienz und Klimaschutz<br />
Der Strom kommt in <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> zuverlässig<br />
aus <strong>der</strong> Steckdose. Mit den<br />
geringsten Ausfallzeiten<br />
gehört Deutschland in Europa zu den<br />
Spitzenreitern. Die EnBW ist in <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> sogar noch besser als <strong>der</strong><br />
Bundesdurchschnitt. Die EnBW Regional<br />
AG sorgt als Netzbetreiber mit Ihren qualifizierten<br />
Mitarbeitern an Standorten in<br />
ganz <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> dafür, dass das<br />
so bleibt.<br />
Gemeinsam und mit intelligenten Ideen.<br />
Schließen Sie sich unserer Initiative an: Gemeinsam wollen wir Energie<br />
effizienter nutzen. Unter www.weniger-verbrauch.de finden Sie viele Tipps,<br />
die Ihnen beim Energiesparen helfen. Denn: Weniger Verbrauch geht auch!<br />
Sie investiert in den nächsten Jahren<br />
rund eine Milliarde Euro, um ihre<br />
Netzinfrastruktur so mo<strong>der</strong>n zu halten,<br />
dass sie für die Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Zukunft ausgelegt ist. Die Energiewirtschaft<br />
verän<strong>der</strong>t sich: Der Klimaschutz hat oberste<br />
Priorität und sorgt für massiven Ausbau<br />
dezentraler Erzeugung mit erneuerbaren<br />
Energien. Die Bürger in den Kommunen<br />
wollen sich zunehmend in Projekten vor Ort<br />
engagieren. Die Sensibilität Klimaschutz<br />
Kunden und Mitarbeiter <strong>der</strong> EnBW<br />
und für einen effizienteren Umgang mit<br />
Energie steigt. Diesen Entwicklungen trägt<br />
die EnBW Rechnung.<br />
Energieeffizienz: <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
wird Energiemusterland<br />
Die Menschen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
können bekanntlich fast alles. Da müsste<br />
es doch auch gelingen, den deutschen<br />
Südwesten in ein Energie-Musterland zu<br />
verwandeln. Um möglichst viele Mitstreiter<br />
für dieses hochgesteckte Ziel zu gewinnen,<br />
hat die EnBW eine breit angelegte<br />
Energieeffizienzkampagne gestartet.<br />
Unter dem Motto „Weniger Verbrauch<br />
geht auch!” sind Mitarbeiter, Bürger,<br />
Schulen, Kommunen und Unternehmen<br />
zum Mitmachen aufgerufen. Zum<br />
Kampagnenstart wurden zunächst die<br />
eigenen Mitarbeiter für die Bewegung<br />
gewonnen. Energiesparwochen an allen<br />
Standorten und Ideenwettbewerbe sollen<br />
das Energiebewusstsein <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
schärfen und sie zu Botschaftern für mehr<br />
Energieeffizienz machen.<br />
In einem zweiten Schritt werden die<br />
Bürgerinnen und Bürger im Land zum<br />
Nach- und Mitmachen motiviert. In<br />
Anzeigen und Broschüren, auf Plakaten<br />
und im Internet erzählen <strong>der</strong>zeit „echte”<br />
Verbraucher aus <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wie<br />
sie ihrem Energieverbrauch erfolgreich<br />
zu Leibe gerückt sind. Mit Ideen und<br />
Produkten wie dem intelligenten Zähler,<br />
dem Gebäudeenergieausweis o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Wärmepumpentechnik hilft die EnBW<br />
ihren Kunden, Energie optimal zu nutzen.<br />
Mit dem Energiesparen kann man gar<br />
nicht früh genug anfangen. Deshalb startet<br />
die Stiftung Kulturelle Jugendarbeit<br />
in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> EnBW und<br />
dem Ministerium für Kultus, Jugend<br />
und Sport <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> den<br />
Schulwettbewerb „Auftrag: Wenigerverbrauch<br />
- Energieeffizienz-Agenten ge-<br />
sucht!“ für die Klassen 7 bis 10. Die<br />
Schülerinnen und Schüler sollen die<br />
Energieeffizienz an ihren Schulen steigern<br />
und Verbesserungsvorschläge entwickeln.<br />
Klimaschutz: „Pro Klima“<br />
ermöglicht klimaneutralen Urlaub<br />
Energieeffizienz dient vor allem dem<br />
Klimaschutz. Der wird auch für die<br />
Kommunen immer wichtiger. Die in<br />
<strong>der</strong> Ferienregion Nördlicher Bodensee<br />
zusammengeschlossenen Gemeinden<br />
Illmensee, Ostrach, Pfullendorf, Wald und<br />
Wilhelmsdorf haben gemeinsam mit <strong>der</strong><br />
EnBW Regional AG das in Deutschland<br />
einzigartige Angebot eines „klimaneutralen<br />
Urlaubs“ ins Leben gerufen. Die EnBW<br />
Regional AG entwickelte das Programm,<br />
bei dem die Gäste sämtliche ferienbedingten<br />
CO 2 -Emissionen ausgleichen können,<br />
in dem sie helfen, Treibhausgase an<br />
an<strong>der</strong>er Stelle zu min<strong>der</strong>n.<br />
Für jeden Feriengast werden pro<br />
Übernachtung 25 Cent in nachhaltige und<br />
zertifizierte Aufforstungsprojekte investiert.<br />
Partner <strong>der</strong> EnBW Regional AG ist<br />
dabei eine namhafte Organisation: die global-woods<br />
AG, ein Unternehmen, das seit<br />
über zehn Jahren Wald für den weltweiten<br />
Klimaschutz aufforstet.<br />
Begleitende Veranstaltungen für Erwachsene<br />
und Kin<strong>der</strong> zu den Themen<br />
Klimawandel und Klimaschutz sowie ein<br />
eigenes Klimaschutz-Portal mit umfassenden<br />
Informationen zu klimaschonendem<br />
Verhalten sollen die Bürger und<br />
Gäste zusätzlich sensibilisieren.<br />
Bürgerbeteiligung: Mit BürgerEnergiegenossenschaften<br />
mitbestimmen,<br />
mitgestalten und miterleben<br />
Zunehmend wollen sich die Bürger in<br />
den Kommunen auch mit eigenen kleinen<br />
Projekten an <strong>der</strong> Energieversorgung<br />
beteiligen. Mit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> ersten<br />
BürgerEnergiegenossenschaft (BEG) in<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> gab Aichstetten im<br />
Landkreis Ravensburg den Startschuss für<br />
ein neues Konzept zur För<strong>der</strong>ung regio-<br />
naler Energieprojekte.<br />
Das Modell mit Vorbildcharakter wurde<br />
von <strong>der</strong> Gemeinde und Bürgern im Juli<br />
2008 aus <strong>der</strong> Taufe gehoben. Die EnBW<br />
Regional AG berät und begleitet interessierte<br />
Kommunen von <strong>der</strong> Idee bis zur<br />
Umsetzung. Die tragende Idee: BEG sollen<br />
vor Ort konkrete Projekte umsetzen, die<br />
eine klimafreundliche Energiepolitik in<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> unterstützen. Je nach<br />
Gegebenheiten vor Ort werden Lösungen<br />
maßgeschnei<strong>der</strong>t, damit <strong>der</strong> Einsatz von<br />
erneuerbaren Energien möglichst sinnvoll<br />
Die baden-württembergische Umweltministerin Tanja<br />
Gönner, <strong>der</strong> stellvertretende Vorsitzende <strong>der</strong> Ferienregion,<br />
Bürgermeister Thomas Kugler und Philipp Marquart,<br />
Leiter des EnBW-Regionalzentrums Heuberg-Bodensee<br />
stellten das Projekt ProKlima <strong>der</strong> Öffentlichkeit vor.<br />
und effizient geför<strong>der</strong>t werden kann.<br />
Je<strong>der</strong> Bürger kann bei <strong>der</strong> BEG bereits mit<br />
einer Einlage von 100 Euro Mitglied werden.<br />
Die Anteilseigner können mit einer<br />
auskömmlichen Verzinsung rechnen, denn<br />
das Erneuerbare-Energien-Gesetz garan-<br />
tiert feste Preise für Stromeinspeisungen<br />
aus erneuerbaren Energiequellen.<br />
Unabhängig von <strong>der</strong> Anzahl gezeichneter<br />
Anteile verfügt jedes Mitglied über nur<br />
eine Stimme.<br />
Die BEG sind geprägt durch den genossenschaftlichen<br />
Gedanken und die Grundsätze<br />
zur Selbsthilfe, Selbstverwaltung und<br />
Selbstverantwortung. Im Sinne einer<br />
nachhaltigen kommunalen Entwicklung<br />
för<strong>der</strong>n sie die wirtschaftlichen, sozialen<br />
und kulturellen Ziele im Interesse aller<br />
Bürgerinnen und Bürger. Erste Projekte, wie<br />
zum Beispiel die Wie<strong>der</strong>inbetriebnahme<br />
eines stillgelegten Wasserkraftwerks in<br />
Wiesertsweiler, sind am Start. Hier engagieren<br />
sich Bürger aus Tettnang.<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.enbw.com
NahVorsorgE bEst PracticE dr. klaus Vogt<br />
| sEitE 6<br />
Für alle Gemeinden, die sparen wollen:<br />
Neues von den Erfin<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> sparsamen Landkreis-Tarife<br />
Netzbetreiber<br />
Festnetz Handy<br />
Bürger erreicht über die Festnetznummer<br />
die Telefone und Handys <strong>der</strong> Gemeinde zu<br />
seinen Festnetzkonditionen<br />
TK-Anlage<br />
Gemeinde<br />
Kostenfreie<br />
Telefonate innerhalb<br />
<strong>der</strong> Telefone und<br />
Handys <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Netzbetreiber<br />
Der „Richtig BÜRGERNAHE- Tarif“<br />
in <strong>der</strong> Gemeinde:<br />
Jede Bürgerin, je<strong>der</strong> Bürger erreicht<br />
ab sofort über die Festnetznummer des<br />
Gemeinde-Telefonnetzes alle Telefone und<br />
Mobiltelefonen <strong>der</strong> Gemeinde zu seinen<br />
Festnetz-Konditionen ...<br />
Der „Richtig KOSTENLOS-Tarif“<br />
für die kommunale Telefonie:<br />
Jede Mitarbeiterin, je<strong>der</strong> Mitarbeiter telefoniert<br />
ab sofort kostenfrei von den Telefonen<br />
<strong>der</strong> kommunalen Behörde zu allen Telefonen<br />
und Mobiltelefonen <strong>der</strong> Gemeinde ...<br />
... das sind zwei von vielen interessanten Spar-<br />
Tarifen, die Ihnen die TeMa einrichten kann.<br />
Das Richtige ist <strong>der</strong> Feind des Billigen:<br />
TeMa - communcation4you<br />
Anzeige<br />
Knapp 5/6 <strong>der</strong> Stuttgarter<br />
Bevölkerung lebt und<br />
wohnt in den Stuttgarter<br />
Stadtbezirken. Aus diesem<br />
Grunde nimmt die Nahversorgung bei<br />
uns eine sehr wichtige Schlüsselfunktion<br />
ein. In den letzten Jahren hat sich die<br />
Situation <strong>der</strong> Nahversorgung auf-<br />
grund <strong>der</strong> immer größer werden-<br />
den Einzelhandelsflächen, die Problematik<br />
von Nachfolgeregelungen im<br />
Facheinzelhandel, <strong>der</strong> immer größer<br />
werdenden Umsätze im Internet, <strong>der</strong><br />
Verän<strong>der</strong>ung des Einkaufsverhaltens hin<br />
zum Erlebniseinkauf und auch <strong>der</strong> steigenden<br />
Mobilität jedes Einzelnen in den<br />
Stadtbezirken stark verän<strong>der</strong>t.<br />
Aus diesen Gründen haben wir im Jahre<br />
2006 eine Diplomarbeit mit dem Titel:<br />
„Entwicklung eines Stadtteilmarketingkonzepts<br />
exemplarisch dargestellt an den<br />
Stadtteilen <strong>der</strong> Stadt Stuttgart“ erstellt,<br />
um die Stärken und Schwächen sowie die<br />
Chancen und Risiken für alle Stuttgarter<br />
Stadtbezirke zu ermitteln.<br />
Basierend aus den Erkenntnissen und<br />
Ergebnissen <strong>der</strong> Diplomarbeit hat die<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />
seit November 2007 den ersten<br />
Stadtteilmanager in einer deutschen<br />
Großstadt angestellt.<br />
Im Oktober 2008 erhielten wir als Leadpartner<br />
den Zuschlag für ein INTERREG<br />
IVB Programm. Gemeinsam mit den<br />
Stadtbezirken Höchst aus Frankfurt,<br />
„Aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Landeshauptstadt Stuttgart ist<br />
die beste NahVORsorge <strong>der</strong> aktive<br />
Umgang mit den NahVERsorgern in den<br />
Stadtbezirken, den Einzelhändlern, den<br />
Handwerkern und den Dienstleistern.<br />
Dr. Klaus Vogt, <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>er<br />
<strong>der</strong> Landeshauptstadt Stuttgart<br />
Wehringhausen aus Hagen, Doornakker<br />
aus Eindhoven, Bredabaan aus Antwerpen,<br />
Oldham und Bury aus Manchester, sowie<br />
mit wissenschaftlicher Unterstützung <strong>der</strong><br />
Hochschule für Technik aus Stuttgart,<br />
<strong>der</strong> Fachhochschule Ludwigsburg, <strong>der</strong><br />
Kommunalentwicklung <strong>der</strong> LBBW, dem<br />
deutschen Verband für Wohnungswesen,<br />
Städtebau und Raumordnung aus Berlin,<br />
<strong>der</strong> Association du Management de<br />
Centre-Ville aus Mons, dem Institute of<br />
Place Management aus Manchester arbeiten<br />
wir an den folgenden NahVORsorge<br />
Maßnahmen:<br />
1. Die negative Entwicklung des „Trading<br />
- Down - Effektes“ aufzuhalten.<br />
2. Die Kaufkraft zu bündeln, zu stärken<br />
und auszubauen.<br />
2. Die Attraktivität und wirtschaftliche<br />
Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Stadt-<br />
bezirkzentren in den nordwesteuropäischen<br />
Städten zu stärken.<br />
3. Transnationale Maßnahmen zu för<strong>der</strong>n,<br />
die die wirtschaftliche und soziale<br />
Leistungsfähigkeit von Städten,<br />
Gemeinden und ländlichen Gebieten<br />
steigern, einschließlich des lokalen und<br />
regionalen <strong>Wirtschaft</strong>spotenzials.<br />
4. Ein transnationales Best Practice-<br />
Handbuch mit Handlungsansätzen für<br />
das Stadtbezirkmanagement in europäischen<br />
Städten (in Englisch) zu erstellen.<br />
5. Ein Vorlesungsmodul zum District<br />
Centre Management in Studiengängen<br />
<strong>der</strong> Stadtplanung, BWL und Verwaltungsmanagement<br />
zu entwickeln<br />
In monatlichen Arbeitsgruppen in den<br />
Stadtbezirken erarbeiten wir gemeinsam<br />
mit den Vorsitzenden <strong>der</strong> Handels-<br />
und Gewerbevereine, den Ortsvereinen<br />
des Bundes <strong>der</strong> Selbständigen sowie <strong>der</strong><br />
Interessen- und Werbegemeinschaften<br />
nachhaltige Marketing- und Werbemaßnahmen<br />
zur Steigerung <strong>der</strong> Attraktivität<br />
und Kaufkraft in den Stadtbezirken.<br />
In den letzten zwei Jahren haben wir<br />
Baustellenmarketingkampagnen, Neu-<br />
gründungen von Werbegemeinschaften,<br />
Konzeption neuer verkaufsoffene Sonn-<br />
tage, Gemeinschaftsinternetseiten, Bonus-<br />
und Gutscheinhefte, Relaunch von Cor-<br />
porate Manuals <strong>der</strong> Handels- und<br />
Gewerbevereine, Pausenbus für ein<br />
Industriegebiet sowie Gemeinschafts-<br />
aktionen mehrerer Stadtbezirke entwickelt.<br />
Für die Immobilieneigentümer bieten<br />
wir auf <strong>der</strong> Homepage www.stuttgarterstadtteile.de<br />
den Service, leer stehende<br />
Einzelhandelsflächen kostenlos einzustellen.<br />
Sowohl Fotos von innen und außen und<br />
Grundrisspläne werden von uns ggfls.<br />
digitalisiert und ein Fragebogen dient<br />
zur Datenerfassung aller wichtigen<br />
Objektdaten.
NahVorsorgE bEst PracticE dEr zollErNalbkrEis | sEitE 6<br />
Einen Landkreis wie eine<br />
Marke zu formen und die-<br />
se Marke dann in den<br />
Wettbewerb um die Gunst<br />
<strong>der</strong> Touristen, <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sunternehmen,<br />
<strong>der</strong> Wissenschaft und<br />
natürlich <strong>der</strong> Bürger und Bürgerinnen<br />
zu schicken, das ähnelt auf<br />
den ersten Blick durchaus den Mar-<br />
ketingaufgaben, die in <strong>der</strong> freien<br />
Gut, wenn man einen verlässlichen<br />
Partner in seiner Nähe hat.<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>ische Bank. Nah dran.<br />
Es ist ein beruhigendes Gefühl, wenn immer jemand da ist, <strong>der</strong> mit einem durch dick und<br />
dünn geht. Als führende Regionalbank in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> sind wir im wahrsten Sinne des<br />
Wortes nah dran an unseren Kunden. Wir pflegen langfristige Kundenbeziehungen, bieten ausgezeichnete<br />
Beratung und erreichen so ein Höchstmaß an nachgewiesener Kundenzufriedenheit.<br />
Lassen Sie sich bei einem persönlichen Gespräch beraten.<br />
www.bw-bank.de<br />
Landrat Günther-Martin Pauli MdL:<br />
„Die Entfaltungschancen<br />
von Land<br />
und Leuten prägen<br />
den Zollernalbkreis“<br />
<strong>Wirtschaft</strong> auf den Agenden <strong>der</strong><br />
Werbeabteilungen stehen.<br />
Die Voraussetzungen scheinen zunächst<br />
gleich: die Unverwechselbarkeit, die<br />
Charakteristik, die Leistungen eines<br />
Produktes werden addiert, <strong>der</strong> Nutzen <strong>der</strong><br />
Zielgruppen wird beschrieben - im kreativen<br />
Feuer <strong>der</strong> Gestaltung wird die Marke<br />
geprägt: ein Logo, ein Spruch - fertig.<br />
Fertig? „Jetzt erst beginnt die eigentliche<br />
Arbeit“, sagt Günther-Martin Pauli,<br />
Landrat des Zollernalbkreises, „Denn<br />
während ein Produkt festgelegte Vorteile<br />
auf die Straße bringt, ist Standortmarketing<br />
abhängig von ständig wechselnden<br />
Faktoren. Wir haben es ja nicht mit<br />
Maschinenteilen zu tun - son<strong>der</strong>n mit<br />
Menschen, Tourismus, Dienstleistungen,<br />
Innovationen - also ständigen Ver-<br />
Textiltechnik Waagentechnik Medizintechnik<br />
Der GolDene SüDen<br />
ZollernalbkreiS<br />
Natur Schömberger Stausee Kultur Theater Lindenhof Freizeit Hangen<strong>der</strong> Stein<br />
Son<strong>der</strong>ausgabe<br />
für den Zollernalbkreis<br />
än<strong>der</strong>ungen, steten Verbesserungen, weil<br />
wir uns - stärker als an<strong>der</strong>e - dem Zeitgeist,<br />
dem Trend anzupassen haben. Und wir<br />
müssen dabei weiter voraus denken: denn<br />
Verän<strong>der</strong>ungen bei uns sind subtiler und<br />
dauern darum länger - weil wir nicht einfach<br />
Farbe und Form än<strong>der</strong>n können. Unsere<br />
Marke muss nicht nur Verän<strong>der</strong>ungen ertragen<br />
- sie muss sie als positive Fortschreibung<br />
aktiv in den Raum stellen.“<br />
Reimut Vogel · Chefredakteur<br />
Landrat Pauli muss es wissen, denn<br />
<strong>der</strong> Jurist war Stadtrat und Bürgermeister<br />
von Geislingen sowie Volontär beim<br />
bekannten Zollern-Alb-Kurier - einer<br />
Zeitung mit hohen qualitativen An-<br />
sprüchen.<br />
Heute ist er Landtagsabgeordneter,<br />
Landrat und Familienvater von drei<br />
Kin<strong>der</strong>n.<br />
Schmelztiegel <strong>der</strong> Innovationen -<br />
Hort <strong>der</strong> Künste - Wiege <strong>der</strong> Macher:<br />
Zollernalbkreis –<br />
<strong>der</strong> „Goldene Süden“<br />
editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Medizin - und Elektrotechnik, Maschinenbau, Textil- und Bekleidungsindustrie sind die dominierenden<br />
<strong>Wirtschaft</strong>szweige im Zollernalbkreis. Dazu Forschung und Entwicklung mit Ergebnissen,<br />
die in <strong>der</strong> Weltwirtschaft Impulse setzen. Gestärkt durch die Bewältigung mehrerer Strukturkrisen<br />
hat dieses Umfeld einen hohen Anteil an qualifizierten Facharbeitern hervorgebracht. Und Hand in<br />
Hand mit einer gradlinigen Entwicklung nach oben hat <strong>der</strong> Landkreis in enger Gemeinschaft mit<br />
Städten und Gemeinden ausreichende Gewerbegebiete erschlossen, in denen das für den Zollernalbkreis<br />
typische ‚Networking‘ in den entsprechenden Clustern intensiv betrieben werden kann.<br />
Zur zeitgemäßen Ansiedlungspolitik gehören neben klaren wirtschaftlichen Vorteilen Kultur, Bildung,<br />
Hochschule, Heimatgefühl und landschaftlicher Reiz - zusammengefasst im Begriff <strong>der</strong><br />
Lebensqualität. Das Land unter <strong>der</strong> Burg Hohenzollern verkörpert auch in diesen Bereichen den<br />
‚Goldenen Süden‘.<br />
All die Unternehmer und Unternehmen, Politiker und <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>innen und <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>er,<br />
die hier zu Wort kommen, <strong>der</strong>en Unternehmen vorgestellt werden, sind getragen von <strong>der</strong><br />
festen Überzeugung, dass <strong>der</strong> Zollernalbkreis eine feste Burg für innovatives Planen, Produzieren<br />
und Handeln ist. Und dass ihnen daraus durchaus auch eine Verpflichtung <strong>der</strong> Fürsorge für den<br />
Landkreis entsteht, die - getragen von dem Bewusstsein, zueinan<strong>der</strong> zu gehören - das Fundament<br />
aller stärkt. Mit dieser Überzeugung ist das Land unter <strong>der</strong> Burg zum ‚Goldenen Süden‘ geworden<br />
- zum Vorbild vieler. Ich nehme an, wir sehen uns dort einmal.<br />
Herzlichst, Reimut Vogel<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Landratsamt Zollernalbkreis<br />
und <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ungsgesellschaft<br />
für den Zollernalbkreis mbH<br />
Hirschbergstr. 29 · 72336 Balingen<br />
www.zollernalbkreis.de<br />
Verlag:<br />
PR Presseverlag Süd GmbH,<br />
Bahnhofstraße 7, 71034 Böblingen<br />
Fon: 07031/685 98-0, Fax: 07031/685 98-30,<br />
info@pr-presseverlag.de · www.pr-presseverlag.de<br />
Geschäftsführung, Verlagsleitung: Peter Bissinger<br />
Chefredakteur/Redaktion: Reimut Vogel<br />
Autoren: Reimut Vogel, Mathias Demmer, Dr. Carmina<br />
Brenner, Hans Marquart, Silke Schwenk, Andreas Hödl,<br />
Claus-Peter Hutter, Werner Graf<br />
Art Direction/Grafik: Sascha Stoll,<br />
Bildredaktion: Sascha Stoll, Reimut Vogel<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Guido Alten · Fon 07031/68598-16<br />
Andreas Dengler · Fon 01577/1484265<br />
Bildquellen: fotolia.de, Statistisches Landesamt, Balingen,<br />
Albstadt, Hechingen, Haigerloch, Burg Hohenzol-<br />
lern, Villa Eugenia, Korn, RWT, Druckerei Conzelmann,<br />
Ulrich Alber, Mattes & Ammann, Plettenbergschule,<br />
Borgware, Sparkasse Zollernalb, Lehner, Stadtwerke<br />
Balingen, BKK, Stadthalle Balingen, Weckenmann,<br />
Holcim, naldo, Barth, HZL, EnBW, Albtec, HVB,<br />
Medical Valley Hechingen, Maquet, Sana-Klinik,<br />
Hahnemann Klinik, Zollernalb-Klinikum, Trigonova,<br />
Theben AG, NVBW, Umweltakademie, Deutsche Bahn.<br />
Wir danken allen Städten und Gemeinden für ihre<br />
freundliche Unterstützung.<br />
Alle Verlags- und Nutzungsrechte liegen beim Verlag.<br />
Nachdruck redaktioneller Beiträge nur mit Genehmigung<br />
des Verlages.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr. Für unverlangte Einsendungen<br />
übernimmt <strong>der</strong> Verlag keine Haftung. Gültige<br />
Anzeigenpreisliste vom 01.01.2009<br />
Druck:<br />
Richard Conzelmann Grafik und Druck e.K.<br />
Emil-Mayer-Str. 3 · 72461 Albstadt · www.rcdruck.de<br />
Schutzgebühr 3,80 1<br />
| Seite<br />
Silke Schwenk, Geschäftsführerin <strong>der</strong><br />
<strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ungsgesellschaft für<br />
den Zollernalbkreis mbH erinnert an<br />
die Geschichte, die zum Goldenen Süden<br />
führte.<br />
„Mit meinen <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ungs-<br />
Kollegen Mathias Demmer (Balingen),<br />
Andreas Hödl (Albstadt) und Hans<br />
Marquart (Hechingen) entstand <strong>der</strong> Plan,<br />
eine neue Broschüre für den Zollernalb-
NahVorsorgE bEst PracticE dEr zollErNalbkrEis | sEitE 6<br />
Der Zollernalbkreis<br />
„Unser Zollernalbkreis wächst als<br />
‚Goldener Süden‘ zu einem Ganzen zusammen.“<br />
Landrat Günther-Martin Pauli: „Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Zeit gemeinsam lösen“<br />
D<br />
ie Kraft <strong>der</strong> Zusammengehörigkeit<br />
löst die echten,<br />
überzeugenden Impulse für<br />
Erfolg und Zukunft einer<br />
Idee, eines Unternehmens - o<strong>der</strong> einer<br />
Gemeinschaft von Menschen und Märkten<br />
aus.<br />
Der Landkreis Zollernalb bringt alle guten<br />
Voraussetzungen für einen beson<strong>der</strong>s kraftvollen<br />
Impuls mit ein:<br />
Biografisch reich besetzte Facetten durch<br />
eine bewegte Geschichte, starke Industrie-<br />
Cluster mit hoher Innovationskraft, die an<br />
<strong>der</strong> Weltspitze einen Namen haben und<br />
Menschen, die aus ihrer regionalen Verbundenheit<br />
und kluger Weltsicht die Kraft zur<br />
Gestaltung von Märkten und Lebensqualität<br />
finden.<br />
Die hohe Lebensqualität unseres Landkreises<br />
ist ein charakteristischer Faktor<br />
und ein großer Standort-Vorteil, die wichtige<br />
Signale an Bürgerinnen und Bürger,<br />
an Unternehmen, an Facharbeitskräfte, an<br />
Gäste senden.<br />
Bildung und Weiterbildung, Arbeitsplätze<br />
und Innovationskraft, Familienfreundlichkeit,<br />
Kultur und Sport - aber auch medizinische<br />
Versorgung, tätige Netzwerke, gültige,<br />
aktive Zulieferpositionen - alles verschmilzt<br />
in diesem Begriff - alles addiert sich miteinan<strong>der</strong><br />
zum Erfolg. Mitte des vergangenen<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts wurde die Daseinsvorsorge in<br />
die Agenden <strong>der</strong> kommunalen Politik eingeschrieben.<br />
Die kommunale Selbstverwaltung<br />
verpflichtet zur verantwortungsvollen<br />
Entwicklung und Entfaltung innerhalb <strong>der</strong><br />
städtischen und dörflichen Gemeinden. Eine<br />
große Aufgabe, die nur mit <strong>der</strong> Kraft und<br />
dem Einsatz aller zu bewältigen ist. Wir dürfen<br />
erst zufrieden sein, wenn je<strong>der</strong> Bürger,<br />
jede Bürgerin unseres Landkreises an dieser<br />
Lebensqualität Teil haben kann.<br />
Darum rufe ich uns alle erneut zur Stärke<br />
<strong>der</strong> Gemeinsamkeit auf: Verstehen und gegenseitiges<br />
Verständnis gehören dazu. Neue<br />
Wege, Kreativität und Tatkraft sind Pflicht.<br />
Erkennen und Gestalten muss unser Ziel sein.<br />
Mir ist bewusst, wie unterschiedlich, ja kontrovers,<br />
manche Entwicklungen diskutiert<br />
werden. Der Blick in die eigene Gemeinde<br />
ist dabei wichtig - aber das dort Bewahrte<br />
soll und muss auch Nutzen bringen für den<br />
ganzen Kreis. Wir müssen die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Zeit gemeinsam lösen.<br />
Die Bürgerinnen und Bürger, die Unternehmen,<br />
die Bildungseinrichtungen gestalten<br />
mit ihren Haltungen und Erwartungen<br />
demokratisch die Kräftefel<strong>der</strong>. Diese Ausgangsposition<br />
wird Zinsen bringen - für die<br />
Menschen, für den Zollernalbkreis.<br />
In diesem Standort-<strong>Magazin</strong> wird ein Landkreis<br />
geschil<strong>der</strong>t, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Natur und<br />
von seiner Entwicklung reich beschenkt ist<br />
an Höhepunkten <strong>der</strong> Geschichte, <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>,<br />
<strong>der</strong> kulturellen Entwicklung: unser<br />
„Goldener Süden“. Wir, die wir hier als Bürger,<br />
Unternehmer, Ausbil<strong>der</strong>, Kulturschaffende,<br />
Wissenschaftler leben - wir haben<br />
hier die Schürfrechte. Lassen Sie uns diese<br />
Schätze gut verzinst in unser Leben einbringen.<br />
Tag für Tag.<br />
Herzliche Grüße,<br />
Ihr Günther-Martin Pauli MdL<br />
Landrat des Zollernalbkreises<br />
kreis aufzulegen. Um diese Broschüre<br />
aktuell zu gestalten, wählten wir den<br />
Arbeitstitel: „Standort-<strong>Magazin</strong>“, das war<br />
für die Gestaltung und die Texte eine<br />
verbindliche Vorgabe, weil ein <strong>Magazin</strong><br />
an<strong>der</strong>e Merkmale als eine Broschüre hat.<br />
Die Aufgaben waren schnell verteilt - je<strong>der</strong><br />
trug die wichtigsten, wirtschaftlichen<br />
Daten, die aufregendsten Innovationen,<br />
Günther- Martin Pauli<br />
Jahrgang 1965, verheiratet, 3 Kin<strong>der</strong><br />
1985: Abitur am Leibniz-Gymnasium in<br />
Rottweil<br />
1985/86: Wehrdienst in Münsingen<br />
1986 - 1992: Studium <strong>der</strong><br />
Rechtswissenschaften an <strong>der</strong> Universität<br />
Tübingen<br />
1989 - 1990: Wissenschaftliche Hilfskraft<br />
am Lehrstuhl von Prof. Dr. Roman Schnur<br />
1992: Erstes Juristisches Staatsexamen<br />
1992 - 1995: Rechtsreferendar im<br />
Landgerichtsbezirk Hechingen<br />
1995: Zweites Juristisches Staatsexamen<br />
1995 - 1996: Redaktionsvolontär beim<br />
Zollern-Alb-Kurier (Südwest-Presse)<br />
1996 - 1997: Persönlicher Referent und<br />
Rechtsanwalt bei Prof. Dr. Wolfgang<br />
Freiherr v. Stetten, MdB in Künzelsau<br />
1997: Wahl zum Bürgermeister <strong>der</strong><br />
Stadt Geislingen, Stv. Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des Abwasserzweckverbands<br />
Balingen; bis 2007 Verwaltungsrat<br />
Wasserversorgungsgruppen Kleiner<br />
Heuberg und Hohenzollern<br />
1998 - 2000: Dozent an <strong>der</strong> Staatlichen<br />
Verwaltungsschule in Haigerloch<br />
März 2001: 1. Wahl in den Landtag von<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Mitglied im Ständigen Ausschuss,<br />
Wahlprüfungsausschuss, Gremium nach<br />
Art. 10 GG, Stv. Vorsitzen<strong>der</strong> des FlowTex<br />
Untersuchungsausschusses<br />
Seit 2003: SWR Rundfunkrat<br />
Dezember 2004: Wie<strong>der</strong>wahl als<br />
Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Geislingen<br />
Seit 2005: Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />
Medienpolitik <strong>der</strong> CDU Landtagsfraktion<br />
und Medienpolitischer Sprecher<br />
Mitglied des Aufsichtsrats <strong>der</strong> MFG<br />
Medien- und Filmgesellschaft <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> mbH<br />
2006: Wie<strong>der</strong>wahl als Landtagsabgeordneter<br />
des Wahlkreises 63, Mitglied im<br />
Ständigen Ausschuss, Ausschuss für<br />
Wissenschaft, Forschung und Kunst,<br />
Wahlprüfungsausschuss, Gremium nach<br />
Art. 10 GG<br />
Ab Oktober 2007: Landrat des<br />
Zollernalbkreises, Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />
Verwaltungsrats <strong>der</strong> Sparkasse Zollernalb,<br />
Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zollernalb<br />
Klinikum gGmbH<br />
Der Zollernalbkreis<br />
die stärksten kulturellen und touristischen<br />
Höhepunkte zusammen und übergab<br />
sie dem Redaktionsteam, das unter<br />
<strong>der</strong> Führung des Landrats und meiner<br />
Abteilung arbeitete und aus den Inhalten<br />
ein sehr stimmiges Redaktionskonzept<br />
erstellte. Wichtig war uns die Freiheit<br />
<strong>der</strong> Inhalte - kein Korsett - son<strong>der</strong>n eine<br />
Zusammenstellung mit rotem Faden als<br />
Führung. So konnte jede Stadt sich frei<br />
„Ressourcen erkennen,<br />
sichten, bündeln, nutzen“<br />
Silke Schwenk, Geschäftsführerin <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ungsgesellschaft für den Zollernalbkreis<br />
D<br />
as „Unternehmen Landkreis<br />
Zollernalb“ hat eine hohe<br />
Fülle bester Produkte zu<br />
bieten: Vier Cluster, die mit<br />
ihren Produkten in den Bereichen Medizin-<br />
und Wägetechnik, Maschinenbau<br />
und Textiltechnik Geschichte schrieben<br />
und schreiben. Dazu einen wohl ausgewogenen<br />
Mix von Handel und Gewerbe,<br />
eine ausgeprägte, ertragreiche Zuliefererstruktur<br />
und einen hohen Bildungsund<br />
Ausbildungsstand.<br />
Die Infrastruktur - in manchen Bereichen<br />
noch mit Potentialen ausgestattet - ist durch<br />
die bedeutenden Unternehmen in vielen<br />
Zentren den großen Aufgaben hervorragend<br />
adaptiert. Die Verbindungen zu Bodensee,<br />
Schweiz, wichtigen Flughäfen und <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />
sind <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung ‚Zeit ist<br />
Geld‘ angepasst. Die Städte und die Gemeinden<br />
sind ein großer multikultureller Marktplatz<br />
- von wun<strong>der</strong>baren Innenstädten, die<br />
zum Bummeln einladen, bis zu Factory-<br />
Outlets, wird alles geboten.<br />
Hinzu kommt <strong>der</strong> regionale Aspekt, welcher<br />
den Menschen wichtiger ist denn je.<br />
So übernimmt <strong>der</strong> touristische Bereich<br />
landesweit auf wichtigen Fel<strong>der</strong>n eine überzeugende<br />
Vorbildfunktion. Brauchtum und<br />
ländliche Gepflogenheiten werden liebevoll<br />
unterstützt.<br />
Wir haben in unserem Landkreis längst erkannt<br />
und danach gehandelt: Es sind nicht<br />
allein die harten Faktoren Umsatz, Rentabilität,<br />
Cash Flow, son<strong>der</strong>n auch die weichen<br />
Faktoren, die letztlich die Lebensqualität<br />
ausmachen: Natur, Gesundheit, Kultur und<br />
Bildung, Vertrauen und Menschlichkeit.<br />
Das alles formt den Zollernalbkreis, macht<br />
ihn erfolgreich und seine Produkte erstrebenswert.<br />
Ein herzliches Willkommen allen<br />
Unternehmen und allen Gästen.<br />
Silke Schwenk<br />
Silke Schwenk<br />
Jahrgang 1977<br />
Bis 1997: Abitur am<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sgymnasium Albstadt<br />
1997-1998: Praktika in<br />
Hotels im Ausland<br />
1998-2001: Studium <strong>der</strong><br />
Betriebswirtschaftslehre an <strong>der</strong><br />
Berufsakademie Ravensburg<br />
mit Vertiefung Tourismus und<br />
Hotelmanagement<br />
2001-2002: Assistentin <strong>der</strong><br />
Geschäftsleitung <strong>der</strong> Hanns-<br />
Seidel Stiftung in Kloster Banz in<br />
Oberfranken und Wildbad Kreuth am<br />
Tegernsee<br />
2002-2005: Junior Consultant bei <strong>der</strong><br />
Firma Rauser Towers Perrin GmbH in<br />
Reutlingen<br />
2005-2007: Veranstaltungsleitung<br />
bei <strong>der</strong> Firma ALB-GOLD in<br />
Trochtelfingen<br />
Seit 2008: Geschäftsführerin <strong>der</strong><br />
<strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ungsgesellschaft für<br />
den Zollernalbkreis mbH<br />
entfalten - und alles addierte sich zu<br />
einem Ganzen.<br />
Hinzu kamen Statements <strong>der</strong> Bürgermeister<br />
unserer Gemeinden und eine Sammlung<br />
von Bewertungen berühmter<br />
Landsleute, die hier im Kreis geboren<br />
worden waren o<strong>der</strong> zumindest wichtige<br />
Jahre hier verbracht hatten.<br />
Natürlich haben wir mit unserem Landkreis<br />
das große Los gezogen: von <strong>der</strong><br />
Der Zollernalbkreis<br />
Siegbert<br />
Alber<br />
EU-Generalanwalt und EU-<br />
Vizeparlamentspräsident a.D.:<br />
„Der Zollernalbkreis ist ein vorgezogenes<br />
Europa. Preußisch-hohenzollerische<br />
und württembergische Gebiete sind in<br />
Eintracht vereint, evangelische und katholische Bevölkerung<br />
lebt harmonisch zusammen, Kultur und Landschaft summieren<br />
sich in einer großartigen Addition. Negativ ist nur,<br />
wenn man dort nicht wohnt. Ein kleiner Trost ist es aber,<br />
diesen von <strong>der</strong> Burg Hohenzollern gekrönten Landkreis<br />
wenigstens zu erwan<strong>der</strong>n.“<br />
Hans-Martin<br />
Haller<br />
Landtagsabgeordneter für die SPD<br />
des Landkreises Zollernalb:<br />
„Als Abgeordneter, Oberstudienrat,<br />
Politologe, Historiker und Bäcker<br />
wünsche ich meinem Zollernalbkreis<br />
recht große Brötchen.“<br />
Dr. Andrea<br />
Metzger<br />
Tierärztin, Gastronomin,<br />
Händlerin mit Schafprodukten:<br />
„Wir haben zwar keine Angst vor großen Tieren,<br />
aber <strong>der</strong> Zollernalbkreis mit seiner einzigartigen<br />
Vielzahl von Naturschutzgebieten, Flora, Fauna,<br />
Habitat- und Vogelschutzgebieten tut gut daran, sich<br />
mit kleineren Tieren zufrieden zu geben. Dies haben<br />
die Menschen seit jeher hier gewußt, litten darunter,<br />
aber die Not machte sie auch erfin<strong>der</strong>isch. So entstand ein UnternehmerInnengeist,<br />
<strong>der</strong> sich im gesamten Süden hervorhebt, geprägt durch Fleiss, Genügsamkeit und<br />
Durchhaltevermögen. Diese Mischung von Ökologie und Ökonomie wird uns auch für<br />
die Zukunft stark machen, wenn wir mit unseren natürlichen Ressourcen schonend<br />
umgehen, unnötigen Flächenverbrauch stoppen und die Schönheiten dieses Gebietes<br />
nicht überbauen, son<strong>der</strong>n Menschen zum Verweilen und Erholen einladen. Ein bisschen<br />
„Savoir vivre“ und „Neue Wege“, wie das fliegende Schaf des Landgutes Untere Mühle<br />
mit einem dynamischen Sprung und viel Mut.“<br />
Dr. Klaus<br />
Kinkel<br />
Bundesaußenminister a.D.:<br />
„Die Zollernalb - landschaftlich<br />
einmalige Kulturlandschaft, wirtschaftlich<br />
gesund, mittelständisch<br />
geprägt, mit einem fleißigen, strebsamen,<br />
innovativen, aufgeschlossenen,<br />
bescheiden gebliebenen Menschenschlag, <strong>der</strong> den etwas<br />
herben, liebenswerten Alb - Dialekt pflegt - das ist meine<br />
Heimat. Ich bin stets stolz auf sie und bange nicht um die<br />
Zukunft meines Heimatlandkreises. Meine Zeit als Assessor<br />
am Landratsamt Balingen bleibt für mich unvergessen.“<br />
Harald<br />
Rissel<br />
Sprecher <strong>der</strong> Edeka<br />
Geschäftsführung, Offenburg:<br />
„Wir lieben Lebensmittel und<br />
unseren Zollernalbkreis.“<br />
Dr. Dietmar<br />
Foth<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> Richter am Oberlandesgericht<br />
Stuttgart, Vorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> FDP-Kreistagsfraktion:<br />
„Der Landkreis Zollernalb ist lebens-<br />
und liebenswert: wun<strong>der</strong>bare<br />
Landschaft und Natur, großes Sport- und Kulturangebot,<br />
vielfältige Arbeitsplätze und Ausbildungsangebote. Hier ist<br />
die Welt noch in Ordnung.<br />
Wir leben in zentraler Lage: im schönsten Teil <strong>der</strong><br />
Schwäbischen Alb, nahe Stuttgart, nahe zum Bodensee.“<br />
Heinrich<br />
Haasis<br />
Präsident Deutscher Sparkassen-<br />
und Giroverband:<br />
„Als früherer Landrat und<br />
Abgeordneter fühle ich mich dem<br />
Landkreis mit seinen tüchtigen<br />
Menschen, kraftvollen Unternehmen und seiner herrlichen<br />
Natur eng verbunden. Dies ist und bleibt meine Heimat.“<br />
Hubert<br />
Wicker<br />
Wolfgang<br />
Ketterer<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> Imnauer<br />
Fürstenquellen, Haigerloch:<br />
„Bei uns im Zollernalbkreis hat die<br />
Natur ihren ersten und ganz festen<br />
Wohnsitz.“<br />
Der ZollernalbkreiS iSt für unS ...<br />
Staatssekretär im<br />
Staatsministerium Stuttgart:<br />
„Das Erfolgsrezept des<br />
Zollernalbkreises sind gut<br />
qualifizierte, fleißige Menschen und<br />
innovative, pfiffige Unternehmen. Mit dieser Kombination<br />
ist er gut gerüstet für den globalen Wettbewerb und<br />
dadurch Vorbild für an<strong>der</strong>e.“<br />
Dr. Marina<br />
Sauer<br />
Leiterin <strong>der</strong> Galerie Albstadt:<br />
„Albstadt - eine Perle für<br />
Kunstinteressierte: In sieben<br />
Museen spannt sich <strong>der</strong> Bogen von<br />
<strong>der</strong> Städtischen Galerie mit <strong>der</strong><br />
weltgrößten grafischen Sammlung<br />
von Otto Dix und vielen spannenden Son<strong>der</strong>ausstellungen<br />
bis hin zum Maschenmuseum, das mit Exponaten wie <strong>der</strong><br />
„Stehbrunzhose“ die industrielle Geschichte <strong>der</strong> Region<br />
dokumentiert. Verstricken Sie sich in die künstlerische<br />
Vielfalt Albstadts und entdecken Sie Unerwartetes.“<br />
„Der Landkreis Zoll ernalb ist für uns ...“<br />
„Der Landkreis Zoll ernalb ist für uns ...“<br />
Burg Hohenzollern bis zur ersten textilen<br />
Brücke, von Global Playern wie Holcim<br />
und Weckenmann bis zu hohen kulturellen<br />
Ehren, von Innovationen unserer<br />
Hochschule bis zu einem beson<strong>der</strong>en<br />
Angebot an Kliniken - dieser Landkreis<br />
trägt seinen neuen Namen zu Recht: <strong>der</strong><br />
Goldene Süden. Unsere Aufgabe wird nun<br />
sein, unsere Bürgerinnen und Bürger mit<br />
Stolz zu erfüllen - und sie zu den besten<br />
Botschaftern unseres schönen Landkreises<br />
zu machen.<br />
Das Standort-<strong>Magazin</strong> ist dabei von großem<br />
Nutzen: es konzentriert alle Leistungen<br />
auf 116 Seiten. Schwergewichtig vom Inhalt<br />
- aber leicht in <strong>der</strong> Handhabung und perfekt<br />
als Instrument <strong>der</strong> Überzeugung:<br />
auf Messen sowie bei Industriegesprächen<br />
und Veranstaltungen.“<br />
| Seite<br />
Landratsamt Zollernalbkreis<br />
und <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ungsgesellschaft<br />
für den Zollernalbkreis mbH<br />
Hirschbergstr. 29 · 72336 Balingen<br />
www.zollernalbkreis.de<br />
www.zollernalb.com
NahVorsorgE bEst PracticE coNzElMaNN | sEitE 1<br />
„Gemeinde kommt<br />
von gemeinsam“<br />
Markus Conzelmann über die Aufgaben in <strong>der</strong> Gemeinde von<br />
Unternehmen im Allgemeinen und von Druckereien im Speziellen.<br />
Eine Gemeinde kann als<br />
Gemeinschaft nur bestehen,<br />
wenn je<strong>der</strong> dazu beiträgt und<br />
das Seine tut, um die Gemeinde<br />
zu för<strong>der</strong>n“, sagt Markus Conzelmann.<br />
Er muss es wissen, denn als bedeuten<strong>der</strong><br />
Industriebetrieb und Arbeitgeber<br />
in Albstadt sieht er neben wirtschaft-<br />
lichen Faktoren natürlich auch soziale<br />
Komponenten, die zur Lebensqualität beitragen.<br />
„Und da geht es eben nicht nur um<br />
Arbeitsklima und Betriebsausflug - da<br />
geht es um das Eingeben in das gemeindliche<br />
Leben, um die Teilnahme am<br />
Vereinsleben. Beides wird von uns gerne<br />
gesehen und geför<strong>der</strong>t.“<br />
Dhana Konzelmann im Job ... ... und im Handball-Dress<br />
„Können Sie uns ein paar Beispiele für<br />
das Engagement Ihrer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter geben?“, fragen wir.<br />
„Aber gerne - da ist Steffen Brausam - er<br />
schneidet das Papier zu - und ist Fußball-<br />
Jugendtrainer.<br />
Dhana Konzelmann - sie ist Azubi<br />
Mediengestaltung - und Jugendtrainerin<br />
im Handball. O<strong>der</strong> Bernd Bitzer - unser<br />
Steffen Brausam an <strong>der</strong> Schneidmaschine... ... und beim Fußball<br />
Betriebsleiter - er ist im Ausschuss <strong>der</strong><br />
Musikkapelle - und spielt so ziemlich<br />
jedes Instrument. Und Steffen Bendrin -<br />
er ist Ortschaftsrat in einer Teilgemeinde<br />
von Albstadt, dann ist er im Ausschuss<br />
des Fußballvereins und trainiert die<br />
Jugend im Fußball. Und da ist Dietmar<br />
Herrmann, bei uns als Mediengestalter<br />
- im Vereinssport als Jugendleiter im<br />
Handball.“<br />
„Das ist viel Engagement -<br />
und Sie selbst?“<br />
„Mein Engagement ist eher auf <strong>der</strong><br />
Unternehmerseite zu finden - ich unterstütze<br />
viele Vereine mit Drucksachen<br />
o<strong>der</strong> Papierspenden: Kin<strong>der</strong>gärten zum<br />
Beispiel, die Feuerwehr, das Deutsche Rote<br />
Kreuz, natürlich die Schulen - und den<br />
Club Handicap, den wir immer mit dem<br />
Druck eines Programmheftes unterstützen.“<br />
Markus Conzelmann<br />
„Zahlt sich dieses Engagement aus?“<br />
„In Geld - nein. Aber im Gemeindeleben,<br />
im Gefühl, Verantwortung für das<br />
Funktionieren einer Gemeinde mit zu übernehmen<br />
- allemal. Und meine Mannschaft<br />
- man merkt das an <strong>der</strong> Qualität bei <strong>der</strong><br />
Übernahme von Verantwortung: <strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />
die setzt sich voll ein. Wissen Sie - es gibt<br />
den Satz: För<strong>der</strong>n statt For<strong>der</strong>n. Das sollte<br />
man nicht nur in Managerseminaren<br />
schulen - das sollte je<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Gemeinde<br />
tun. Die Gemeinde för<strong>der</strong>n - statt nur von<br />
ihr zu for<strong>der</strong>n.“<br />
Richard Conzelmann<br />
Grafik + Druck E.K.<br />
Emil-Mayer-Straße 3<br />
72461 Albstadt-Tailfingen<br />
Tel.: 074 32 / 980 28 - 0<br />
Fax: 07432 / 980 28 - 52<br />
www.rcdruck.de<br />
info@rcdruck.de
NahVorsorgE bEst PracticE <strong>Nahvorsorge</strong> –<br />
JEtzt buchEN, JEtzt bEstEllEN! | sEitE 3<br />
Märkte<br />
Menschen<br />
Marken<br />
Medien<br />
Ausschöpfen statt Liegenlassen:<br />
In je<strong>der</strong> Gemeinde, in<br />
jedem Ort, in jedem Stadtviertel<br />
liegen Profilierungs-<br />
und damit Ertrags-Potentiale. Sie funktionieren<br />
vor allem im Gesamtkonzert<br />
aller Möglichkeiten und Teilnehmer.<br />
Wir rücken mit unserer Arbeit diese<br />
Ertragspotentiale ins Blickfeld von<br />
<strong>Wirtschaft</strong>, Handel und Tourismus.<br />
Auszug aus unseren Arbeitsbereichen:<br />
Aufbau und Begleitung örtlicher<br />
Communities: Kommune, Handels- und<br />
Gewerbeverein, Bürgerinnen und Bürger<br />
Aufbau und Umsetzung wichtiger<br />
Wertschöpfungsbausteine des Handels<br />
(im Lebensmittelbereich ausschließlich<br />
in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Okle GmbH<br />
Großhandelszentrale)<br />
Kundenwertanalysen<br />
im Beziehungsmarketing<br />
Aufbau von Kundenbindungs-,<br />
Kundentreue- und Kundenloyalitäts-<br />
Programmen<br />
Kundenfindung- und Kundenbindung<br />
im Handel<br />
Rating-Check und -Unterstützung (in<br />
Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Okle GmbH<br />
Großhandelszentrale)<br />
Von „A“ wie Analyse bis „Z“ wie Zukunftsgemeinde.<br />
Wir kombinieren in Workshops die Analyseergebnisse<br />
mit den Zielpunkten möglicher Visionen und begleiten die<br />
Umsetzung in Haltung und Kommunikation.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.<br />
Reimut Vogel · Menschen, Marken, Märkte, Medien<br />
Ameisenbergstraße 32 · 70188 Stuttgart<br />
Tel.: 0711/13497361 · Mobil: 0171/7101844<br />
„Was einen Ort<br />
am Leben hält“<br />
Wir helfen Ihnen und Ihrer Gemeinde beim<br />
erkennen und Heben von Wertschöpfungs-<br />
Potentialen und übersetzen die Potentiale in ein<br />
einkommensaktives Standort-Marketing.<br />
„Begeisterung“ Erfolgreich Lebensmittel<br />
verkaufen (ausschließlich in<br />
Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Okle GmbH<br />
Großhandelszentrale)<br />
Der Markt als Bühne (ausschließlich in<br />
Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Okle GmbH<br />
Großhandelszentrale)<br />
Potential-Workshops: Wo und wie können<br />
wir bessere Erträge verbuchen?<br />
Standort-Analysen<br />
Zur Person:<br />
Ausbildung als Rundfunk-<br />
und Fernsehjournalist<br />
Geschäftsführer<br />
internationaler Marketingagenturen<br />
Gesellschafter und<br />
Geschäftsführer Unternehmensberatung<br />
Trainer und Coach für<br />
Verkauf und Nachfolgeregelung<br />
Dozent an Fachhochschulen<br />
und Bildungseinrichtungen<br />
Marketing- und PR-Berater<br />
<strong>der</strong> Okle GmbH Großhandelszentrale<br />
Delegierter <strong>der</strong> Demeter e.V.<br />
Chefredakteur <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>-<strong>Magazin</strong><br />
Ich bin interessiert:<br />
Name<br />
Adresse<br />
An einem unverbindlichen Beratungsgespräch<br />
An einer Zusammenarbeit<br />
Bitte senden Sie mir Infos zu<br />
eine Pflichtaufgabe für<br />
die Kommunen im<br />
ländlichen Raum<br />
Kleine Gemeinden und Ortsteile haben in<br />
den letzten Jahren massiv Einrichtungen <strong>der</strong><br />
Grundversorgung, wie z. B. Lebensmittelladen,<br />
Post, Bank, Gemeindeverwaltung, verloren. Der<br />
hohe Einzelhandelsbesatz in den zentralen Orten<br />
hat Kaufkraft abgezogen, so dass die wirtschaftliche<br />
Tragfähigkeit nicht mehr gegeben war.<br />
Mit je<strong>der</strong> Schließung eines Dorfladens geht auch<br />
ein Stück Zusammenhalt in <strong>der</strong> Ortsgemeinschaft<br />
verloren. Gleichzeitig steigt die Bereitschaft <strong>der</strong><br />
Bürger abzuwan<strong>der</strong>n. Die Zeit ist überreif dieser<br />
Entwicklung entgegen zu steuern, zumal es<br />
in Einzelfällen bereits ansprechende Lösungen<br />
gibt. Die Maßnahmen sind dabei den jeweiligen<br />
örtlichen Gegebenheiten anzupassen.<br />
Patentrezepte greifen nicht. Allerdings gehört zu<br />
jedem Maßnahmenbündel die Installierung einer<br />
Breitbandinfrastruktur, um mo<strong>der</strong>nen Standards<br />
<strong>der</strong> Informations- und Kommunikationstechnik<br />
entsprechen zu können. Die Anbindung an eine<br />
Datenautobahn muss überall gelingen.<br />
Bürgermeister und Kommunalpolitiker, die um<br />
ihre <strong>Nahvorsorge</strong> kämpfen, können aber noch<br />
mehr erreichen: Sie alle müssen die Ziele des<br />
baden-württembergischen Einzelhandelserlasses<br />
aufgreifen und sich in den regionalen Parlamenten,<br />
wie Kreistagen und Regionalverban<br />
dsversammlung, Gehör verschaffen. Denn <strong>der</strong><br />
Erlass wünscht, dass die Verantwortlichen in<br />
den Kommunen die Grundversorgung in den<br />
Gemeinden und Ortsteilen sichern, die Ortskerne<br />
in ihrer Versorgungsbedeutung stärken und die<br />
mittelständische <strong>Wirtschaft</strong>sstruktur, also auch<br />
den Fachhandel, Lebensmittelhandwerk und<br />
Dienstleister, för<strong>der</strong>n.<br />
Mehr als bisher sollte die Thematik <strong>Nahvorsorge</strong><br />
durch eine gutnachbarschaftliche Zusammenarbeit<br />
bestimmt sein. Bei einem Mehr an<br />
Gemeinsamkeiten <strong>der</strong> Kommunen können alle<br />
gewinnen. Klare, im Sinne <strong>der</strong> <strong>Nahvorsorge</strong> formulierte<br />
Ziele können für die örtliche <strong>Wirtschaft</strong><br />
Planungs- und Investitionssicherheit schaffen<br />
und auch die Bereitschaft för<strong>der</strong>n, sich als<br />
Nahversorger zu engagieren – z. B. durch einen<br />
erneuerten Dorfladen, aber auch durch eine<br />
Intensivierung des ambulanten Handels in Form<br />
eines mobilen Verkaufsladens. Im Übrigen gilt<br />
immer noch <strong>der</strong> Satz: „Geht es den Kommunen<br />
gut, geht es auch <strong>der</strong> Region gut.“<br />
Regionale <strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>er wünschen sich die<br />
gut aufgestellte Region, die mit ihrer Infrastruktur<br />
werben kann. Bietet sie doch die besten Chancen,<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sför<strong>der</strong>ung erfolgreich gestalten zu<br />
können.<br />
Bertram Paganini<br />
Geschäftsführer<br />
Leiter Geschäftsfeld Starthilfe und Unternehmensför<strong>der</strong>ung<br />
IHK Hochrhein-Bodensee<br />
Konstanz/Schopfheim<br />
Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee<br />
Bertram Paganini<br />
Geschäftsführer<br />
Leiter Geschäftsfeld Starthilfe<br />
und Unternehmensför<strong>der</strong>ung<br />
IHK Hochrhein-Bodensee<br />
Konstanz/Schopfheim<br />
Die IHK Hochrhein-Bodensee ist 1973 im Rahmen <strong>der</strong> baden-württembergischen<br />
Verwaltungsreform aus den beiden Kammern Konstanz und Hochrhein entstanden.<br />
Ihr Bezirk umfasst die Landkreise Konstanz, Waldshut und Lörrach. Heute betreut sie<br />
mit ihrem Sitz in Konstanz und <strong>der</strong> Hauptgeschäftsstelle in Schopfheim über 33.000<br />
Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen. Eine <strong>der</strong><br />
wichtigsten Aufgaben ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den<br />
Nachbarlän<strong>der</strong>n Schweiz, Frankreich, Liechtenstein und Österreich.<br />
Als „Selbstverwaltung <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ übernimmt die IHK eine Vielzahl staatlicher<br />
Aufgaben. Mehr als 2.000 Ehrenamtliche aus <strong>Wirtschaft</strong> und Bildungseinrichtungen<br />
helfen den 69 fest angestellten Mitarbeitern dabei.
NahVorsorgE bEst PracticE bEratuNg uNd bEglEituNg | sEitE<br />
Mit freundlicher Unterstützung von<br />
Märkte<br />
Menschen<br />
Marken<br />
Medien<br />
Nah sorge<br />
Mit freundlicher Unterstützung von<br />
Rezepte zur Wertsteigerung und<br />
Wertschöpfung in Quartier,<br />
Gemeinde und Kommune<br />
Unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft von Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch<br />
Der Weg zum Glück ist die Initiative:<br />
Für Beratung und Begleitung: 1 x klicken!<br />
För<strong>der</strong>ung regionaler <strong>Wirtschaft</strong>skreisläufe, Lebensqualität<br />
durch Nähe, „Lebensmittelpunkt im Ort“<br />
www.spes-zukunftsmodelle.de<br />
www.dorv.de<br />
www.spes.co.at<br />
www.fafo-bw.de<br />
www.plenum-bodensee.de<br />
www.plenum-ravensburg.de<br />
www.bodenseekonferenz.org<br />
Senioren<br />
www.zeitbank.at<br />
Sportvereine<br />
www.wlsb.de<br />
Vorhang auf im Ort<br />
www.afk-promotion.de<br />
Pressearbeit und Standortmarketing für Gemeinden<br />
www.pr-presseverlag.de<br />
Trends<br />
www.opaschowski.de<br />
www.z-punkt.de<br />
www.zukunftsinstitut.de<br />
Alle Zahlen über <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
www.statistik-bw.de<br />
www.stala-bw.de<br />
Finanzen<br />
www.sv-bw.de<br />
www.finanzministerium.baden-wuerttemberg.de/<br />
de/Kontakt/110378.html<br />
Begleitung, Wissen, Informationen<br />
www.mlr.bwl.de<br />
Ernährung- und Umweltwissen<br />
www.umweltakademie.baden-wuerttemberg.de<br />
Alles über För<strong>der</strong>mittel<br />
www.pnoconsultants.com<br />
Erfolg für den Einzelhandel<br />
www.okle.de<br />
www.nahversorgertag.com<br />
www.nahversorgung.org<br />
www.dorfladen-netzwerk.de<br />
www.ehv-baden-wuerttemberg.de<br />
Rund ums Regiogeld<br />
www.regiogeld.de<br />
www.die-ortenauer.de/regiogeld.html<br />
www.chiemgauer.info<br />
Schöner Wohnen<br />
www.genotec.de<br />
Best Practice im Zollernalbkreis<br />
www.zollernalbkreis.de<br />
Kluge Infos zu Handel und Gründung<br />
Nahverkehr<br />
www.nvbw.de<br />
www.3-loewen-takt.de<br />
www.konstanz.ihk.de<br />
Beratung <strong>der</strong><br />
Mitgliedsgemeiden<br />
www.gemeindetag-bw.de