Zeit, zu bleiben … FÜR ZUKUNFTSREISENDE Streuobstwiesen sind ganz besondere Biotope. Sie bieten Nahrung für Wildbienen und Nistplätze für Vögel und sorgen so für biologische Vielfalt. Gute Gründe, diesen wertvollen Lebensraum zu erhalten. ©AdobeStock Streuobstwiesen sind selten geworden in Deutschland
Streuobstwiesen -wichtiger Beitrag zur Artenvielfalt ! Für uns Menschen sind sie vor allem ein natürlicher Obstgarten, in dem überwiegend alte, für den heutigen Markt weniger rentable Sorten wachsen dürfen. Für die Natur aber ist es wichtiger Lebensraum für Insekten, Vögel oder Kleintierarten. Rings um <strong>Wernigerode</strong> findet man diese noch: alte gepflegte Streuobstflächen mit ergiebigen Beständen. Hier gibt es nicht nur leckerste Obstsorten, sondern auch einen großen Reichtum an Insekten sowie anderen Lebewesen. Der Nordharzer-Streuobstwiesenverein betreut mehrere Streuobstanlagen in und um <strong>Wernigerode</strong> mit einer Gesamtfläche von ca. 120.000 m 2 . Die Holtemmenaue im Gewerbegebiet Smatfelde ist mit 61.000 m 2 die größte aller im städtischen Besitz befindlichen Flächen. Laut Frank Schmidt, Vorstand des Vereins, gab es früher noch deutlich mehr Streuobstanlagen bzw. ganze wegbegleitende Obstalleen. Damals waren diese Obstanlagen wichtiger Bestandteil der Ernährung und wurden von den Kommunen an Interessenten verpachtet. Heute wird Obst zum großen Teil importiert. Das Interesse ist gesunken, da diese Art des Obstanbaus wirtschaftlich weniger rentabel ist. Trotzdem ist es wichtig, die unter Naturschutz stehenden Streuobstanlagen zu erhalten – sie stellen ein wertvolles Kulturgut dar und werden daher finanziell gefördert. Die Arbeit mit den Bienen wurde ihnen förmlich in die Wiege gelegt, denn schon der Opa von Dirk und Jörg Richter war Imker und liebte diese Tiere. Vor zehn Jahren begann dann auch Jörg Richter mit dem Imkern, nachdem er sich durch sämtliche Fachliteratur zu diesem Thema belesen hat. Seinen Bruder Dirk steckte er mit seiner wachsenden Begeisterung an und somit wurden die beiden Brüder auch beruflich zu einem Team. Oft sieht man sie, unterwegs mit ihrem Bienen-Mobil, auf dem Weg zu einem ihrer Bienenvölker. Die regionale Vermarktung, der ressourcenschonende Umgang und die wesensgerechte Arbeit mit den Bienen sind wichtig für die beiden. Ihr Wissen geben sie auch gern an andere weiter. Mit der eigenen Königinnen-Zucht RichterCarnicaZuchtHarz bieten sie interessierten Imkern die Möglichkeit, selbst sanftmütige und fleißige Bienen zu halten. Mehrere Bienenvölker stehen im Bürger- und Miniaturenpark, im „Zauberwäldchen“. Hier bieten Jörg und Dirk nicht nur Honigverkos- Den Honig der beiden Brüder gibt es auch in der Tourist-Information. 27 Zur Zeit gibt es 46 Vereinsmitglieder, doch die Zahl wächst. Unter ihnen sind auch etliche Imker. Durch die Gewährung von Fördermitteln hat der Verein auch einen Bildungsauftrag. Speziell Kindern soll die Bedeutung der Arbeit und die Auswirkung auf Natur und Umwelt vermittelt werden. So konnte der Verein z. B. die Streuobstfläche gegenüber des Kindergartens in Benzingerode sanieren. Der Kindergarten erntet im Gegenzug das Obst und sorgt für Sauberkeit und Ordnung auf dieser Fläche. Das größte Problem bei der Pflege von Streuobstflächen ist die Wiesenmahd und die Beseitigung des Schnittgutes. Eine Beweidung der Flächen durch Schafe und Ziegen ist ideal, findet aber mangels Schäfer und Weidetiere nur vereinzelt statt. Wer also Wert auf Naturschutz und gesundes, frisches Obst legt, ist gern gesehener Gast. Über freiwillige Helfer bei Arbeitseinsätzen freut sich der Verein allemal. Und das Gute ist: Jedermann kann sich am Obst bedienen und für den eigenen Bedarf pflücken, ohne zu bezahlen. ZWEI BRÜDER UND IHRE SÜSSE LEIDENSCHAFT tungen an. Bienenpräsentationen, Vorträge und auf alle Altersklassen abgestimmte Schulungen sollen auf die Unverzichtbarkeit der Bienen und ihrer Arbeit deutlich machen. Den köstlichen Honig kann man dann natürlich auch erwerben. KONTAKT: RichtersHonig.wordpress.com ©Bürger- und Miniaturenpark Zeit, zu bleiben … FÜR ZUKUNFTSREISENDE ANDRÉ KOPPELIN IMKER Sie kümmern sich um Streuobstwiesen und Bienen – es gibt da einen Zusammenhang? Genau, mein Sohn ist gerade unterwegs und kümmert sich um eine Streuobstwiese, versucht dort, alte Obstbäume wieder neu zu beleben. Früher hatten wir hier im Harz circa 7 Millionen Obstbäume, heute ist nur noch eine Handvoll davon übrig. Diese Kulturlandschaft zu erhalten, ist aufwändig, man muss auf so alte Bäume aufpassen, z. B. wenn sie von Misteln befallen werden und es dann noch zu wenig regnet, kann das einem alten Baum schon den Garaus machen. Wir pflanzen aber auch auf. Sie stellen dann Ihre Bienen im Frühjahr dazu? Viele denken ja immer, ein Imker hält Bienen für den Honig. Aber der Honig ist fast ein Nebenprodukt. Bienen sind, das weiß jedes Kind, wichtig für die Bestäubung von Pflanzen und Bäumen. Und selbst bei selbstbestäubenden Obstsorten ist es besser, ein Bienenvolk daneben zu stellen. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass auch das Obst viel mehr Nährstoffe enthält, wenn die Blüten vorher doch, z.B. von Bienen, fremdbestäubt wurden. Schmeckt man das auch? Ich kann nur empfehlen, zur Erntezeit im Herbst bei unseren Streuobstwiesen vorbeizukommen. Wir laden jedes Jahr dazu ein, zu probieren, was wir da für Schätze ernten. So ein gutes, schmackhaftes Obst bekommt man im Supermarkt gar nicht. Aber Sie stellen Ihre Bienen nicht nur auf den Streuobstwiesen auf... Hier im Harz sind Bienen unverzichtbar für das Entstehen des neuen Waldes, also die Wildaussaat. Dazu muss man wissen, dass ein einziges Volk pro Jahr ungefähr 1 Milliarde Samen produziert. Das ist eine Menge! Davon werden manche zu Bäumen und der Rest ist Nahrung für die Vögel. Alles hängt mit allem zusammen... Wir verdanken den Bienen also viel. Was können wir denn für die Bienen tun? Wenn Sie Bienen etwas Gutes tun wollen, können Sie im Frühjahr in Ihrem Garten Schälchen aufstellen, die Sie großzügig mit Moos füllen und dann etwas Wasser hineintun. So können die Bienen auf dem Moos landen und das nötige Wasser aufnehmen, ohne zu ertrinken. Bienen brauchen nämlich viel Wasser, um im Frühjahr die Nahrungsvorräte wieder zu verflüssigen.
- Seite 1 und 2: Zeit, zu bleiben WERNIGERODE & SCHI
- Seite 3 und 4: Liebe Gäste, 1 Zeit zu bleiben …
- Seite 5 und 6: 3 Zeit, zu bleiben … FÜR STADT-T
- Seite 7 und 8: 5 Zeit, zu bleiben … FÜR STADT-T
- Seite 9 und 10: 7 … FÜR STADT-TOURER Zeit, z ©W
- Seite 11 und 12: 9 Zeit, zu bleiben … FÜR STADT-T
- Seite 13 und 14: KUNST, KULTUR & LITERATUR - IN SCH
- Seite 15 und 16: 13 Zeit zu bleiben … FÜR KULTUR-
- Seite 17 und 18: ORCHIDEA HUONG Authentisch asiatisc
- Seite 19 und 20: Zum Spielen, Entdecken und Entspann
- Seite 21 und 22: 19 Zeit, zu bleiben … FÜR FAMILI
- Seite 23 und 24: 21 Zeit, zu bleiben … FÜR FAMILI
- Seite 25 und 26: GRÜNE AUSZEITEN: UNTERWEGS IN DER
- Seite 27: ©Harz-Gebirgslauf BEWEGENDE NATUR:
- Seite 31 und 32: 29 Zeit, zu bleiben 1 2 3 4 5 NACHH
- Seite 33 und 34: 31 Zeit, zu bleiben … FÜR UNTERN
- Seite 35 und 36: 33 Zeit zu bleiben … FÜR EVENTLI
- Seite 37 und 38: @maxwiesenbach @tim_tim1987 @tom_pr
- Seite 39 und 40: 37 Zeit, zu bleiben … FÜR ENTDEC
- Seite 41 und 42: 39 Zeit, zu bleiben … FÜR ENTDEC
- Seite 43 und 44: 41 Zeit, zu bleiben … FÜR SCHLAU
- Seite 45 und 46: 43 Zeit, zu bleiben … FÜR SCHLAU
- Seite 47 und 48: 45 Zeit, zu bleiben … FÜR SCHLAU
- Seite 49 und 50: 47 Zeit, zu bleiben … FÜR ERLEBN
- Seite 51 und 52: MIT DEM MOUNTAINBIKE DURCH DIE WÄL
- Seite 53 und 54: 51 Zeit, zu bleiben … FÜR ERLEBN
- Seite 55 und 56: … FÜR NATURKINDER Achtsam durch
- Seite 57 und 58: 55 Zeit, zu bleiben … FÜR NATURK
- Seite 59 und 60: 4. Rückkehr Nach kurzer Rast geht
- Seite 61 und 62: 59 Zeit, zu bleiben … FÜR CAMPIN
- Seite 63 und 64: BESONDERS. TYPISCH. HARZ. Was haben
- Seite 65 und 66: ERLEBNISREICHES SCHIERKE 63 Zeit, z
- Seite 67 und 68: ERLEBNIS: URLAUB! UNTERWEGS MIT DER