10Jahre - Agentur FreyGeist
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© EIN PRODUKT DER FREHNER CONSULTING<br />
<strong>10Jahre</strong><br />
Blechbearbeitungsmaschinen GmbH
Frehner Consulting AG<br />
Unternehmensberatung für Public Relations<br />
St. Gallen • Genf • Bern • Füssen<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Frehner Consulting AG<br />
Unternehmensberatung für PR<br />
CH-9006 St. Gallen<br />
www.frehner-consulting.com<br />
info@frehner-consulting.com<br />
Chefredakteur:<br />
Dr. Stephan Ziegler<br />
Redaktionsleitung:<br />
Viola Werner<br />
Konzept:<br />
Leila Dregger<br />
Texte:<br />
Leila Dregger, Beyeler<br />
Bildnachweis:<br />
Beyeler GmbH<br />
Anzeigenleitung:<br />
Gerhard Küppers<br />
Gestaltung:<br />
<strong>Agentur</strong> <strong>FreyGeist</strong>, Füssen<br />
Marketing und Verlag:<br />
Frehner Consulting GmbH<br />
Deutschland<br />
Postfach 1652, D-87622 Füssen<br />
Tel. +49 (0) 83 62 / 91 46 21<br />
Fax +49 (0) 83 62 / 91 4616<br />
Druck:<br />
werkzwei Print + Medien Konstanz GmbH,<br />
78467 Konstanz<br />
Ein Produkt der Frehner Consulting AG.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung der Frehner<br />
Consulting.<br />
Beyeler Blechbearbeitungsmaschinen<br />
GmbH<br />
Mühlhäuser Straße 3<br />
D-99867 Gotha<br />
Telefon +49(0)3621/383-0<br />
Telefax +49(0)3621/383383<br />
vertrieb@beyeler.de<br />
service@beyeler.de<br />
www.beyeler.de<br />
Frühjahr 2002<br />
2<br />
Editorial<br />
v.l.n.r.: die Geschäftsführer Paul Ganzeboom,Wytze<br />
Boersma und Sven Künkels<br />
Gotha im Frühjahr 2002<br />
Beyeler Blechbearbeitungsmaschinen GmbH<br />
Liebe Leser!<br />
Nach 10 Jahren Beyeler Blechbearbeitungsmaschinen<br />
GmbH in Gotha nutzen wir die<br />
Gelegenheit, ein wenig zurück und vor allem<br />
nach vorn zu schauen. Dabei möchten wir<br />
uns zunächst bei allen Mitarbeitern, den<br />
regionalen und internationalen Kooperationspartnern<br />
sowie bei unseren Kunden für<br />
ihre Treue und Zuverlässigkeit bedanken.<br />
Ohne sie wäre der große Erfolg, auf den wir<br />
heute zurückblicken dürfen, nicht denkbar.<br />
Die Beyeler Blechbearbeitungsmaschinen<br />
GmbH ist bekannt für ihr hohes technisches<br />
Niveau und ihre kreativen Einzellösungen<br />
im Bereich der Blechumformung. Wo immer<br />
auf der Welt gebogenes Blech im Einsatz ist<br />
– ob im Schiffsbau, in der Fahrzeugindustrie,<br />
in Fördereinrichtungen, in Gaststättenoder<br />
Arztausstattungen – können hydraulische<br />
Abkantpressen oder hydraulische<br />
Scheren von Beyeler an der Produktion beteiligt<br />
gewesen sein.<br />
Beyeler Gotha – als Hauptsitz der Beyeler<br />
Gruppe – ist einer der größten Arbeit- und<br />
Auftraggeber der Region und damit ein<br />
wichtiger Wirtschaftsfaktor in Thüringen.<br />
Aber auch umgekehrt ist die Region Gotha<br />
für unser Unternehmen ein Plus, auf das wir<br />
nicht verzichten können. Deshalb betrachten<br />
wir es weiterhin als unser Ziel und unsere<br />
Verantwortung, im internationalen Wettbewerb<br />
das hohe technische Niveau zu halten<br />
und stetig weiter zu entwickeln, Arbeitsplätze<br />
und Aufträge für die Region zu<br />
sichern und solide Ausbildungsplätze für die<br />
Jugendlichen zu bieten.<br />
Wir hoffen, mit dem Lesen dieser Broschüre<br />
Ihr Interesse weiterhin bzw. neu auf unser<br />
Unternehmen richten zu können, danken<br />
Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünschen<br />
Ihnen für Ihre persönliche und berufliche<br />
Zukunft bzw. Ihren unternehmerischen<br />
Erfolg das Beste.<br />
Paul Ganzeboom Wytze Boersma Sven Künkels<br />
Geschäftsführer Geschäftsführer Geschäftsführer<br />
Beyeler Gruppe Beyeler GmbH Beyeler GmbH
10 Jahre Beyeler Blechbearbeitungsmaschinen GmbH:<br />
Aus Gotha in alle Welt<br />
"Überall in der Welt, wo Sie ein<br />
gebogenes Blech sehen, könnte es<br />
von einer unserer Maschinen stammen."<br />
Nicht ohne Stolz führt Fertigungsleiter<br />
Roland Bielert durch die<br />
Produktionshalle der Beyeler Blechbearbeitungsmaschinen<br />
GmbH in<br />
Gotha. Eine Abkantpresse in den<br />
klassischen Beyeler Farben rot und<br />
weiß und grau wird gerade verpackt<br />
und auf den LKW gehoben.<br />
Ganz gleich, ob die fertige Maschine<br />
Lichtmasten in Malaysia, Dentaleinrichtungen<br />
in Frankreich oder<br />
LKW-Gehäuse in Westdeutschland<br />
produzieren wird, hier vor Ort<br />
bürgt ein Team von 166 Konstrukteuren,<br />
Elektrotechnikern, Hydraulikern,<br />
Schweißfachkräften, kaufmännischen<br />
Angestellten, Kundenberatern,<br />
Monteuren, Qualitätskontrolleuren<br />
und anderen Fachkräften<br />
für hohe, auf die individuellen<br />
Bedürfnisse des Kunden zugeschnittene<br />
Qualität. Und das bedeutet<br />
höchste Wiederholgenauigkeit, Flexibilität<br />
und kurze Rüstzeiten.<br />
<strong>10Jahre</strong><br />
Vom Vertragsabschluss bis zur Auslieferung<br />
brauchen die beiden Beyeler Produkte –<br />
hydraulische Abkantpresse und hydraulische<br />
Tafelschere - etwa zehn Wochen für<br />
ihren Weg durch die verschiedenen Stationen.<br />
Angefangen von der individuellen Beratung<br />
und Programmierung im Konstruktionsbüro,<br />
über den Einkauf des Stahlrohlings<br />
und weiterer Komponenten, über die<br />
Fertigung und Montage der Maschine und<br />
ihrer Lackierung bis hin zur Abnahme, der<br />
Qualitätskontrolle und dem Versand. Höchste<br />
Genauigkeit in jedem Arbeitsablauf, der<br />
Einsatz von hochpräzisen Einzelkomponenten<br />
sowie ein Standard an der Spitze der<br />
technischen Entwicklung sind die Qualitätsmerkmale<br />
von Beyeler.<br />
Trotz ihrer großen Ausmaße sorgt die Maschine,<br />
die über den Köpfen der Mitarbeiter<br />
schwebt, kaum noch für Aufsehen. Vor zehn<br />
Jahren war das noch anders. Als der neue<br />
Inhaber Jacobus Lambertus Dolk aus den<br />
Niederlanden seine erste Ansprache vor der<br />
Die Fertigungshalle der BLEMA -<br />
ihre Größe ist auch heute noch<br />
ein Plus bei der Produktion.<br />
Blick in die Vergangenheit - Eingang<br />
des BLEMA-Betriebsgeländes.<br />
3
„Es war ein starker Schnitt“, ...<br />
Belegschaft hielt und prophezeite, einst<br />
werde jeden Tag eine Abkantpresse das<br />
Werk verlassen, sahen sich manche der Mitarbeiter<br />
zweifelnd an. Jeden Tag eine? Wie<br />
sollte das gehen?<br />
Inzwischen ist es selbstverständlich: Im<br />
Durchschnitt anderthalb Maschinen pro Tag<br />
werden bei Beyeler fertiggestellt. Jährlich<br />
zwischen 320 und 350 Abkantpressen und<br />
Hydraulikscheren, von denen keine zwanzig<br />
identisch sind, werden von Gotha aus in<br />
andere Teile Deutschlands, ins europäische<br />
Ausland und nach Übersee geliefert. Kein<br />
Zweifel: Beyeler steht für einen einzigartigen<br />
Erfolg, für die gelungene Synthese aus den<br />
Standortvorteilen der Region, aus den technischen<br />
Errungenschaften der Schweizer<br />
Traditionsfirma Beyeler und dem geschickten<br />
Management des Inhabers und seiner<br />
Geschäftsführer.<br />
Am 1. Januar 1992 übernahm die Dolk<br />
Industries Holding BV die BLEMA Gotha<br />
Blechbearbeitungsmaschinen GmbH, den<br />
ehemaligen VEB BLEMA, ein Betrieb des<br />
Kombinat Umformtechnik Erfurt. Dieser<br />
hatte schon seit 1950 Blechrichtmaschinen,<br />
Dreiwalzenbiegemaschinen und Exzenterpressen<br />
hergestellt. Nach der Wende suchte<br />
die Treuhandanstalt Interessenten für die Pri-<br />
<strong>10Jahre</strong><br />
vatisierung des Unternehmens. Die Dolk<br />
Industries hatte bereits 1981 das Traditionsunternehmen<br />
Beyeler aus dem Schweizer<br />
Lausanne übernommen und besaß Produktionsstätten<br />
in Frankreich, Großbritannien<br />
und der Schweiz, sowie Vertriebsbüros in<br />
den Niederlanden und Italien.<br />
Die Vorteile der Produktionsanlage in Gotha<br />
lagen auf der Hand. Zwar waren Technik<br />
und Produkte der BLEMA nur entfernt verwandt<br />
mit dem, was Beyeler heute produziert.<br />
Aber die großen Fertigungshallen und<br />
die Kapazität in Bezug auf Hubgewicht und<br />
Platz waren einzigartig; hinzu kamen die<br />
qualifizierten Mitarbeiter.<br />
Aus der Schweiz brachte Beyeler neben<br />
einem bestehenden großen Kundenkreis ein<br />
soeben angemeldetes Patent mit, eine technische<br />
Neuerung auf dem Gebiet der Blechbearbeitung:<br />
das PR-System (s. S. 9). Das<br />
Zusammentreffen dieser Vorteile überzeugte<br />
Inhaber, Kooperationspartner und Mitarbeiter<br />
davon, dass die Investition sich lohnen<br />
würde. Doch es forderte den gemeinsamen<br />
Einsatz aller Beteiligten.<br />
... die Fertigungshalle in Gotha wurde<br />
neu ausgebaut, ...<br />
... eine Roboterschweißanlage und zwei<br />
Bearbeitungszentren geschaffen, ...<br />
5
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wird mit einem Handgriff ausgerichtet und<br />
fixiert. Bei der Verwendung von SmartClamp<br />
können Sie sicher und vertrauensvoll<br />
große ein- und mehrteilige Werkzeuge<br />
entnehmen und einsetzen.
"Es war ein starker Schnitt", erinnert sich<br />
Roland Bielert, der seit 1978 dem Unternehmen<br />
in Gotha angehört und zunächst als<br />
Konstruktionsleiter, dann im Verkauf und<br />
jetzt als Fertigungsleiter tätig ist. "Von den<br />
570 Angestellten, die der Kombinatsbetrieb<br />
einst hatte, konnten unter den modernen,<br />
marktorientierten Bedingungen nur 120<br />
übernommen werden. Aber das Konzept<br />
leuchtete uns ein. Die Firmenleitung setzte<br />
von Anfang an auf Kooperation mit der Belegschaft<br />
und in der Region, und das legte<br />
den Grundstein für den Erfolg."<br />
Zunächst wurde die Halle in Gotha neu ausgebaut;<br />
eine Roboterschweißanlage und<br />
zwei Bearbeitungszentren wurden installiert;<br />
die Gebäude bekamen ein ganz neues<br />
Gesicht. Nach und nach, von 1993 bis<br />
1999, verlagerte die Geschäftsleitung sämtliche<br />
Produktionsstätten aus Frankreich, der<br />
Schweiz und Großbritannien nach Gotha.<br />
Hier entstand somit das Zentrum von Produktion,<br />
Entwicklung und Kundenbetreuung<br />
und der Hauptsitz der Holding, die seit 1999<br />
als GmbH firmiert. Während in Frankreich,<br />
Italien, den Niederlanden, der Schweiz und<br />
Großbritannien Vertriebs- und Servicenie-<br />
<strong>10Jahre</strong><br />
derlassungen bestehen blieben und in 15<br />
weiteren Ländern Vertretungen von Beyeler<br />
entstanden, wurde die Beyeler Blechbearbeitungsmaschinen<br />
GmbH in Gotha zur Mutterfirma<br />
der gesamten Beyeler Gruppe.<br />
Für das Ziel, dass Tag für Tag anderthalb<br />
Maschinen das Werk verlassen sollten,<br />
wurde die Struktur der Produktion verändert.<br />
"Während wir vor zehn Jahren noch alle<br />
Einzelteile selbst mechanisch fertigten, lassen<br />
wir heute viele Arbeiten in der Umgebung<br />
machen, z. B. Fräsen, Bohren und<br />
Schleifen", erläutert Roland Bielert. Die<br />
Unternehmen in der Region übernahmen<br />
diese Aufgabe gerne; und so wurde Beyeler<br />
indirekt wieder zu einem der größten Arbeitbzw.<br />
Auftraggeber der Region Gotha. Für<br />
Roland Bielert und auch für Gotha ist Beyeler<br />
das große Plus. "Die internationale Vertretung<br />
und das weltweite Händlernetz existierten<br />
weiter und sicherten uns auch bei<br />
Marktschwankungen in dem ein oder anderen<br />
Land einen insgesamt zuverlässig stabilen<br />
Absatz." Die Mitarbeiter und Geschäftsführer<br />
der Beyeler GmbH haben allen<br />
Grund, der Zukunft mit Optimismus entgegen<br />
zu sehen. ■<br />
... und das Gebäude<br />
bekam ein ganz<br />
neues Gesicht.<br />
7
8<br />
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PR-System:<br />
Blechumformung<br />
im dritten Millennium<br />
Wer für industrielle Zwecke Metalle<br />
verarbeitet und Blechprofile herstellt,<br />
muss mit immer höheren Anforderungen<br />
an Präzision und Wiederholgenauigkeit<br />
rechnen. Zu diesen<br />
Faktoren gehören Toleranzen in<br />
der Blechdikke, Temperaturschwankungen,<br />
Seitenständerauffederung<br />
und Deformationen von Ober- oder<br />
Unterwange. Metallverarbeitende<br />
Unternehmen, die auf Präzision und<br />
Qualität Wert legen, brauchen einen<br />
Maschinenhersteller mit einer<br />
Technologie, die diese Einflüsse zu<br />
nehmen weiß.<br />
Mit einer Vielzahl von Entwicklungen und<br />
Patenten steht Beyeler seinen Kunden und<br />
Kooperationspartnern hier langfristig und<br />
zuverlässig zu Seite. Mit dem PR-System<br />
(1992) und dem neuen PR+-System (2001)<br />
setzte sich das Unternehmen an die Spitze<br />
der technischen Entwicklung.<br />
Wie funktionieren die beiden PR-Systeme?<br />
Bei der grundlegenden Stufe des PR-Systems<br />
sind in jedem Zylinder Sensoren zur Druckmessung<br />
integriert, die die Messung der<br />
Blechdicke und seine Rückfederung unterstützen.<br />
Dadurch wird der optimale Druck<br />
für dieses spezielle Stück Metall automatisch<br />
errechnet und Abweichungen durch Kompensation<br />
ausgeglichen.<br />
Das neue PR+-System geht noch weiter. Gemessen<br />
wird virtuell: nicht mehr durch Messtaster,<br />
sondern von der Maschine selbst, in<br />
<strong>10Jahre</strong><br />
die hochsensible Druckaufnehmer eingearbeitet<br />
sind. Da alle äußeren Einflüsse, wie<br />
Blechdickentoleranzen und Rückfederung,<br />
kompensiert werden, wird der Biegewinkel<br />
die Funktion einer reinen geometrischen Formel.<br />
Dieser Winkel wird durch einen vollautomatischen<br />
Rückfederungsmodus erreicht.<br />
Dadurch sind nun auch etwaige Behinderungen<br />
durch das Messsystem ausgeschaltet.<br />
Die allerneueste, zukünftig erhältliche Entwicklung<br />
in der PR-Serie ist das PR-Xpert<br />
System: Über das Internet bekommen Beyeler-Kunden<br />
Zugang zu einer Datenbank, die<br />
Informationen über den Rückfederungsgrad<br />
aller Materialien, Winkel, V-Weiten ständig<br />
aktuell bereithält. So ist es möglich, auch mit<br />
unbekannten Materialien von der ersten Biegung<br />
an die Maschine optimal zu programmieren.<br />
■<br />
Abkantpresse. Mit dem PR+-System<br />
setzte Beyeler sich an die Spitze<br />
der technischen Entwicklung.<br />
9
10<br />
Firma Beyeler:<br />
Unsere Mitarbeiter<br />
Lutz Schwanitz,<br />
Qualitätssicherung<br />
Der 41-jährige Elektroingenieur ist sich seiner<br />
Aufgabe und deren Bedeutung voll<br />
bewusst. Er ist es, der mit seiner Unterschrift<br />
einer Maschine den Beyeler-Qualitätsstempel<br />
gibt. Ohne ihn und sein Team verlässt<br />
keine Abkantpresse und keine Schere das<br />
Werk. Unbestechlich überprüft er nach Ende<br />
jedes Fertigungsschrittes Funktionen und<br />
Optionen, misst die biegetechnischen Parameter<br />
und übernimmt das Feintuning der fertigen<br />
Maschine. "Von unserer sauberen<br />
Arbeit hängt es schließlich ab, ob der Kunde<br />
auch das tausendste Profil noch mit der gleichen<br />
Exaktheit produzieren kann wie das<br />
erste“. Wie oft er eine Maschine zurückweisen<br />
muss? "Das kommt selten vor, da alle<br />
Kollegen sehr gut arbeiten."<br />
Torsten Zacharias,<br />
Hydrauliker<br />
Der Industriemechaniker ist seit 1990 im<br />
Montagebereich von Beyeler, damals noch<br />
BLEMA, tätig. In seiner Hand liegen die hydraulischen<br />
Rohrleitungen und ihre Verlegung<br />
bei den Hydraulischen Scheren. Worauf<br />
achtet er besonders? "Das Wichtigste ist<br />
die Sauberkeit beim Arbeiten. Es dürfen keinerlei<br />
Metall- oder andere Späne in die<br />
Montage kommen. Die Dichte und die Optik<br />
müssen natürlich auch stimmen."<br />
Was ihn wie auch viele andere Mitarbeiter<br />
im Beyeler-Werk begeistert, ist das gute<br />
Betriebsklima. "Hier lässt es sich aushalten",<br />
sagt er.
12<br />
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Bernd Hasenbusch,<br />
Werkstattleiter Elektromontage<br />
Alles, was an einer Beyeler Maschine elektrisch<br />
geregelt wird, geht durch seine Werkstatt.<br />
Er und sein Team von 18 Mann installieren<br />
die Steuerungen und nehmen die<br />
Maschinen in Betrieb. Seine Arbeit empfindet<br />
er als Herausforderung. "Die technische<br />
Ausrüstung wird ständig weiterentwickelt,<br />
wodurch die Produktion von Jahr zu Jahr<br />
steigt", erzählt er. "Großen Wert legen wir<br />
auf eine gute Ausbildung. Allein hier in meiner<br />
Werkstatt haben wir vier Auszubildende."<br />
Heiko Höhn,<br />
Schweißfachingenieur<br />
"Kein Stück Metall ist wie das andere. Kein<br />
Teil ist von selbst so eben wie wir es brauchen."<br />
Für den Diplom-Ingenieur ist Schweißen<br />
eine regelrechte Wissenschaft. Von<br />
deren technischer Weiterentwicklung wie<br />
von der Verantwortung für den Nachwuchs<br />
ist er so fasziniert, dass die Fortbildung und<br />
sein Engagement nicht mit dem Feierabend<br />
enden. Die moderne Roboterschweißanlage<br />
bei Beyeler, das wissen Heiko Höhn und sein<br />
Team, ergänzt den manuellen Schweißvorgang,<br />
aber ersetzt ihn nicht. Er ist den kleinsten<br />
Wellen und Unebenheiten im Metall auf<br />
der Spur, um sie zu richten und auszugleichen,<br />
damit die Schweißnaht auch bei höchster<br />
Beanspruchung präzise sitzt. Bei der<br />
Ausbildung achtet Heiko Höhn auf Schnelligkeit<br />
und Qualität gleichermaßen.<br />
"Geschwindigkeit darf nicht auf Kosten der<br />
Sorgfalt gehen. Schlamperei wird bei mir<br />
nicht geduldet."<br />
<strong>10Jahre</strong><br />
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Hanno Köhler,<br />
Elektro-Konstruktion<br />
"Wir sind dafür zuständig, dass sich die<br />
Maschine bewegt." In diesem Satz, mit dem<br />
Elektrokonstrukteur Hanno Köhler seinen Job<br />
kurz zusammenfasst, verbirgt sich die Vielfalt<br />
seiner Tätigkeit. Diese beginnt beim<br />
Gespräch mit den Kunden bei speziellen<br />
Wünschen und Bedürfnissen. Daraufhin<br />
werden Stromlaufpläne und Stücklisten<br />
erstellt, der Einkauf instruiert und die Software<br />
geschrieben. Gerade auf dem Gebiet<br />
der SPS, der speicherprogrammierbaren<br />
Steuerung, hat Beyeler in den letzten Jahren<br />
intensive Entwicklung betrieben. Der letzte<br />
Schritt im Aufgabenbereich des Konstruktionsbüros<br />
ist das Testen der Funktionen<br />
sowie die Inbetriebnahme.<br />
<strong>10Jahre</strong><br />
Rainer Föllmer,<br />
Sonderaufgaben<br />
Der Maschinenbauingenieur hat bewegende<br />
Zeiten hinter sich. Bis vor einem Jahr<br />
war er in allen Kontinenten unterwegs, um<br />
Maschinen aufzubauen und in Betrieb zu<br />
nehmen. Reisen nach Indonesien, USA und<br />
Arabien, mit Aufenthalt von 6 Wochen und<br />
länger waren keine Ausnahme. Jetzt überlässt<br />
er die Reisen anderen und widmet sich<br />
Sonderaufgaben anderer Art: In Zusammenarbeit<br />
mit dem Konstruktionsbüro testet<br />
er verschiedene Komponenten zur Optimierung<br />
der Maschinenleistung. "Zur Zeit testen<br />
wir eine neue Sicherheits-SPS", erläutert er.<br />
"Unser Ziel ist es, nicht nur auf den Markt<br />
und die Kundenwünsche zu reagieren, sondern<br />
ihnen, noch bevor sie an uns herangetragen<br />
werden, entgegen zu kommen."<br />
Anke Beck,<br />
Service<br />
Als eine von drei Service-Mitarbeitern<br />
beantwortet Anke Beck Kundenfragen am<br />
Telefon und in zunehmendem Umfang auch<br />
per E-mail. Vor allem Anfragen aus dem<br />
Ausland landen bei ihr, denn sie ist für die<br />
englischsprachige Kommunikation zuständig.<br />
"Unsere Kunden rufen mit unterschiedlichen<br />
Anliegen an. Es geht z. B. um Fragen<br />
zur Maschinenbedienung, zu Ersatzteilen<br />
oder um Termine für einen Monteureinsatz."<br />
Von Gotha aus werden die Monteureinsätze<br />
koordiniert, Ersatzteile versandt und wie<br />
bereits erwähnt, telefonische Seelsorge<br />
geleistet.<br />
"Teilweise sind detektivische Fähigkeiten<br />
erforderlich, um die benötigten Ersatzteile<br />
für ältere Maschinen, die nicht in Gotha gebaut<br />
wurden, zu identifizieren. Aber gerade<br />
ungewöhnliche Anfragen machen die Arbeit<br />
ja auch interessant."<br />
15
Ob in Übersee, im europäischen Ausland oder in Deutschland, die Kunden<br />
der Firma Beyeler haben eins gemeinsam: Sie verlangen für ihre Fertigung<br />
äußerste, über viele Jahre gleichbleibende Präzision – von der ersten bis zur<br />
letzten Umformung.<br />
Erfolg made in Gotha:<br />
z.B. H. Gewing GmbH Maschinen- und Blechverarbeitung<br />
v.l.n.r.: Anneliese Gewing, Hermann Gewing,<br />
Bernd und Dirk Gewing<br />
Dies ist die Geschichte einer gelungenen<br />
Zusammenarbeit und sie begann<br />
im Jahre 1994. Damals hatte<br />
das metallverarbeitende Unternehmen<br />
Hermann Gewing im Münsterland<br />
gerade 20 Mitarbeiter. Jedoch<br />
die Zeichen des Familienbetriebes<br />
standen auf Expansion.<br />
<strong>10Jahre</strong><br />
Heute, acht Jahre später, besitzt H. Gewing<br />
acht Beyeler-Maschinen und verarbeitet im<br />
Dreischichtbetrieb mit 90 Mitarbeitern auf<br />
9.000 qm täglich rund 50 Tonnen Edelstahl,<br />
Stahl und Alu. Gefertigt werden Metallteile<br />
nach Kundenwunsch bis zur fertigen Baugruppe.<br />
In der Lagertechnik, der Fördertechnik,<br />
im Anlagenbau, im Maschinenbau<br />
und im Fahrzeugbau sind Produkte von H.<br />
Gewing zu finden. An Lasermaschinen,<br />
Stanzmaschinen und Abkantpressen werden<br />
Metallprofile erzeugt, die je nach Anforderung<br />
zusammengebaut, verschweißt, mit<br />
Drehteilen oder Frästeilen zusammengesetzt<br />
und dem Kunden schließlich als Fertigteile<br />
zugestellt werden. Mit geschultem Fachpersonal<br />
und hohem technischem Standard<br />
kann der Familienbetrieb höchste Zuverlässigkeit<br />
garantieren.<br />
"Das stellt natürlich besonders hohe Anforderungen<br />
an unsere Maschinen", weiß<br />
Seniorchef Hermann Gewing. "Wir verarbeiten<br />
Stahl, Edelstahl und Aluminium; wir<br />
fertigen verschieden große Serien mit den<br />
unterschiedlichsten Profilen. Wir brauchen<br />
Maschinen, die sich für jedes Produkt, jede<br />
Form, Größe und Material leicht einstellen<br />
und handhaben lassen."<br />
Zu Beyeler kam Hermann Gewing durch den<br />
Tipp eines befreundeten Unternehmens aus<br />
der Region. Dieses besaß bereits eine Beyeler-Maschine<br />
und war zufrieden – Anlass<br />
genug für Hermann Gewing, den Thüringer<br />
Das Firmengebäude der Firma Gewing<br />
mit 9.500 m 2<br />
Produktionsfläche<br />
17
18<br />
Böhm<br />
Fertigungstechnik<br />
Suhl GmbH<br />
Böhmstr. 1<br />
D-98544 Zella Mehlis<br />
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Lieferant für Mechanik- und Elektrokomponenten der Firma Beyeler Blechbearbeitungsmaschinen
Maschinenhersteller in die engere Auswahl<br />
zu nehmen. Erste Informationen wurden eingeholt.<br />
Die Entscheidung für eine Maschine<br />
aus Gotha fiel schließlich nach einer direkten<br />
Besichtigung des Beyeler-Werkes und<br />
einer Abkantpresse.<br />
"Beyeler hatte genau die Maschinen, die wir<br />
für unsere Fertigung brauchten. Auch das<br />
Angebot für Bereitstellung und Service sagte<br />
uns zu. Aber was uns am meisten begeisterte,<br />
war die ausgetüftelte Maschinentechnik."<br />
Der Seniorchef meint das PR-System von<br />
Beyeler, das in seiner damaligen Version<br />
schon führende Messtechnik nutzte, das für<br />
jedes Blech und jede Umformung den optimalen<br />
Druck berechnet und anwendet.<br />
Durch dieses Patent sorgen Beyeler-Maschinen<br />
für gleichbleibende Präzision vom ersten<br />
bis zum letzten Profil. (s.S. 9)<br />
"Zunächst bestellten wir eine Zweieinhalb-<br />
Meter-Maschine von achtzig Tonnen, eine<br />
Standard-Maschine. Die Erfahrung mit ihr<br />
war so gut, dass wir uns schließlich entschieden,<br />
eine Sechs-Meter-Maschine nach<br />
unseren Wünschen konstruieren und bauen<br />
zu lassen. Es war in unseren Augen ein grosser<br />
Vorteil, dass bei Beyeler die Maschinen<br />
nicht nur montiert und gefertigt werden,<br />
sondern dass sie auch eine eigene Konstruktionsabteilung<br />
auf höchstem Standard haben,<br />
die auf unsere Wünsche eingehen<br />
konnte."<br />
In detaillierten Gesprächen zwischen Kunde<br />
und Konstrukteuren wurden die Anforderungen<br />
der neuen Maschine immer präziser<br />
herausgearbeitet. Die Ingenieure der Ent-<br />
<strong>10Jahre</strong><br />
wicklungsabteilung entwarfen eine individuelle<br />
Lösung; und nach weniger als einem<br />
Vierteljahr verließ die neue, sechs Meter<br />
lange Abkantpresse nach individuellen<br />
Wünschen von Hermann Gewing das Beyeler-Werk.<br />
"Seitdem läuft die Maschine. Wir sind voll<br />
zufrieden", sagt der Seniorchef aus dem<br />
Münsterland. "Es gab in der ganzen Zeit<br />
kaum Beanstandungen. Wenn doch etwas<br />
war, war im Service immer jemand erreichbar,<br />
und Beyeler hat sofort reagiert und<br />
jemanden zur Inspektion geschickt."<br />
Seine siebte Beyeler-Maschine mit 15,4<br />
Metern Länge und 2000 Tonnen erwarb<br />
Hermann Gewing im vergangenen Jahr. Die<br />
achte wurde auf der Messe in Hannover<br />
besichtigt und gekauft.<br />
"Diese ist für die Robotertechnik vorgerüstet.<br />
Im Zusammenhang damit wird die neue<br />
PR+-Technik zum Einsatz kommen (s.S. 9).<br />
Mit ihr wird es möglich sein, noch leichter<br />
die Steuerung für jedes einzelne Produkt zu<br />
handhaben." ■<br />
Beyeler-Maschinen<br />
im Einsatz bei H.Gewing.<br />
Eine Abkantpresse ...<br />
... und eine<br />
hydraulische Schere.<br />
19
20<br />
Wir beraten Unternehmen der Metallindustrie und des Handels. Unsere Tätigkeitsschwerpunkte<br />
sind u.a. Wirtschaftsrecht, Immobilien- und Baurecht, Arbeitsrecht<br />
MARTENS, ORTH & KOLLEGEN<br />
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Herr Künkels, seit Januar 2001 sind Sie bei<br />
Beyeler als technischer Geschäftsführer<br />
tätig. Welche Strategie haben Sie in Ihrem<br />
ersten Jahr eingeschlagen?<br />
Sven Künkels: Wir haben uns insbesondere<br />
darum bemüht, die technische Entwicklung<br />
weiter voranzutreiben. Das hohe technische<br />
Niveau, das uns von anderen Anbietern<br />
abhebt, will permanent aktualisiert und den<br />
Anforderungen des Marktes angepasst werden.<br />
Da haben wir gerade in diesem Jahr<br />
massive Verbesserungen realisieren können,<br />
vor allem in Bezug auf den Einbau von SPS-<br />
Steuerungen und auf die Verbesserung der<br />
Hauptkomponenten. Damit stehen wir technisch<br />
heute an der Spitze.<br />
Was unterscheidet eine Abkantpresse oder<br />
eine Hydraulikschere aus dem Hause Beyeler<br />
von der Maschine eines anderen Herstellers?<br />
Sven Künkels: Im Prinzip ist jedes Produkt<br />
bei uns eine Einzelausgabe. Wir bieten<br />
keine Massenfertigung, sondern kundenindividuelle<br />
Lösungen. Von den 500 Maschinen,<br />
die wir pro Jahr produzieren, sind<br />
lediglich 10, vielleicht 20 Maschinen identisch.<br />
Wir entwickeln Einzellösungen von 30<br />
bis hin zu 5000 Tonnen Presskraft, mit und<br />
ohne Roboterzellen. In dieser Bandbreite<br />
<strong>10Jahre</strong><br />
Gespräch mit dem technischen Geschäftsführer von Beyeler, Sven Künkels<br />
Vier Trümpfe für Beyeler<br />
macht das sonst kein Hersteller. Jede Maschine<br />
wird von unserer Konstruktionsabteilung<br />
individuell konstruiert - nicht komplett<br />
neu, aber man passt sie eigens den Bedürfnissen<br />
und Wünschen des Kunden an. Dafür<br />
haben wir alles im Haus: Einkauf, Konstruktion<br />
und Fertigung. Während viele Wettbewerber<br />
sich auf Montage reduziert haben,<br />
machen wir hier alles bis hin zu Farbgebung<br />
und Versand.<br />
Seit zehn Jahren arbeitet Beyeler in Ostdeutschland<br />
und schaffte es, zu wachsen<br />
und sich an die Spitze der technischen Entwicklung<br />
zu setzen, eine enorme Leistung.<br />
Welche Asse hatte die Beyeler Gruppe im<br />
Ärmel?<br />
Sven Künkels: An Trümpfen hatten wir die<br />
Vorteile des Standorts kombiniert mit der<br />
Erfahrung der Schweizer Traditionsfirma<br />
und der Marketingstrategie des niederländischen<br />
Firmeninhabers. Zunächst sind da die<br />
Größe unserer Hallen und überhaupt die<br />
Kapazitäten unserer Produktionsanlage hier<br />
in Gotha zu nennen. Allein die Hebekraft<br />
unserer Kräne von bis zu 100 Tonnen ist ein<br />
großer Wettbewerbsvorteil und einmalig in<br />
Ostdeutschland. Ein weiterer Trumpf ist das<br />
extrem hohe Wissensniveau unserer Mitarbeiter.<br />
Die ehemalige BLEMA, von der ja die<br />
meisten Mitarbeiter noch stammen, hat auf<br />
optimale Ausbildung gesetzt. Und davon<br />
profitieren wir noch heute. Unsere Mitarbeiter<br />
sind intelligent und hochkreativ. Heute,<br />
auf dem Gebiet der kunden-individuellen<br />
Lösungen sind diese Fähigkeiten wieder sehr<br />
gefragt. Ein gutes Management ist die eine<br />
Seite; aber die Mitarbeiter müssen mitziehen.<br />
Das war hier in Gotha von Anfang an<br />
der Fall.<br />
Sven Künkels, technischer Geschäftsführer<br />
von Beyeler<br />
21
22<br />
Von Anfang an auf<br />
Kooperation gesetzt:<br />
Produktionsabschnitt<br />
in der Fertigungshalle.<br />
Durch die Vereinfachung<br />
der Organisation ist das<br />
Unternehmen voll aufgeblüht:<br />
eine Schere in der<br />
Montage<br />
Das kollegiale Betriebsklima ist auffallend.<br />
Wie haben Sie das geschafft?<br />
Sven Künkels: Die Geschäftsinhaber haben<br />
von Anfang an auf Kooperation gesetzt,<br />
Kooperation sowohl in der Region, als auch<br />
mit den Mitarbeitern, die übernommen wurden,<br />
und Kooperation innerhalb der<br />
Geschäftsführung. Heute haben wir ein<br />
Team von drei Geschäftsführern: Wytze<br />
Boersma für den finanziellen Teil, Paul Ganzeboom<br />
für die allgemeine und ich selbst für<br />
die technische Geschäftsführung. Wir sind<br />
alle in ungefähr demselben Alter, was einen<br />
gewissen freundschaftlichen Stil unter uns<br />
erleichtert. Aufgrund der flachen Hierarchie<br />
unter uns und im gesamten Unternehmen<br />
und der nicht so starren Trennung unserer<br />
Aufgabenbereiche können wir sehr leicht<br />
gegenseitig Verbesserungsvorschläge machen.<br />
Wir haben dadurch eine sehr gute<br />
Verbundenheit zu den Mitarbeitern. Das<br />
brauchen wir auch, um zu wissen, was in<br />
der Produktion läuft. Das macht die Arbeit<br />
ziemlich interessant, aber auch sehr<br />
umfangreich.<br />
Nach und nach hat die Beyeler-Gruppe<br />
ihre Produktionsstandorte aus Großbritannien,<br />
Italien, der Schweiz und anderen<br />
Orten hierher nach Gotha verlagert. Was<br />
hat sich dadurch verändert?<br />
Sven Künkels: Die Vereinfachung der Organisation<br />
hat dazu geführt, dass das Unternehmen<br />
voll aufblühen konnte. Wir können<br />
uns seitdem ganz auf einen Produktionsstandort<br />
konzentrieren und gleichzeitig die<br />
internationalen Kontakte und Kunden erhalten<br />
– denn die Vertriebs- und Serviceniederlassungen<br />
in diesen Ländern blieben ja<br />
bestehen. Durch die hohe Exportrate sind<br />
wir kaum von einem speziellen Markt<br />
abhängig. Höhen und Tiefen in den einzelnen<br />
europäischen Ländern gleichen sich<br />
aus, wir spüren sie bei weitem weniger als<br />
Branchen, die überwiegend Inlandsanteile<br />
haben. Rund die Hälfte unserer 400 Lieferanten<br />
stammen aus einem Umkreis von 60<br />
Kilometern. Ein großer Teil des Gewinns aus<br />
unseren 80-85 % Exportanteilen wird also<br />
direkt wieder in die Region hineingesteckt.<br />
Für die Region ist Beyeler ein Glücksgriff.<br />
Umgekehrt gilt das allerdings auch. Denn<br />
Zulieferer aus der Region bedeuten für uns:<br />
Kurze Wege und kurze Entscheidungen; gibt<br />
es mal Probleme, ruft man schnell an.
Welche Maßnahmen planen Sie in den<br />
nächsten Jahren, um das hohe Niveau Ihrer<br />
Produktion zu halten?<br />
Sven Künkels: Wir werden in den kommenden<br />
zwei Jahren knapp 3 Millionen Euro<br />
investieren. Geplant ist noch ein drittes Bearbeitungszentrum<br />
für die Bearbeitung der<br />
Maschinenkörper. Wir haben bereits ein 15<br />
Meter langes und ein 10 Meter langes Bearbeitungszentrum,<br />
jetzt kommt noch ein 14<br />
Meter langes hinzu. Darüber hinaus haben<br />
wir die Verantwortung für viele gute Ausbildungsplätze.<br />
Von den 120 Mitarbeitern, die<br />
wir von der BLEMA übernommen haben,<br />
werden aufgrund der Altersstruktur in den<br />
nächsten Jahren 30-40 % ausscheiden. Ihr<br />
Wissen soll nicht verloren gehen. Deswegen<br />
gehen wir bis zum Limit: Allein in der<br />
Beyeler ist ein Plus für die Region;<br />
aber dasselbe gilt auch umgekehrt.<br />
<strong>10Jahre</strong><br />
Elektrowerkstatt haben wir z.B. vier Auszubildende.<br />
Insgesamt haben wir 18 Azubis,<br />
sowohl im kaufmännischen als auch im technischen<br />
Bereich. Darüber hinaus bilden wir<br />
gemeinsam mit der Berufsakademie Eisenach<br />
auf dem dualen Weg auch Diplom-<br />
Ingenieure aus. Wir versuchen auch, die<br />
meisten der Auszubildenden zu überneh-<br />
men. Denn wer hier drei Jahre lang gelernt<br />
hat, hat sich ein Wissen erworben, auf das<br />
wir setzen.<br />
Was ist das Ziel von Beyeler für die nächste<br />
Dekade?<br />
Sven Künkels: Wir haben um die 180 Mitarbeiter<br />
und versuchen, einer der größten<br />
Arbeitgeber der Region zu bleiben. Das Produktionsziel<br />
bei der jetzigen Marktlage ist,<br />
das Niveau quantitativ zu halten, aber qualitativ<br />
immer weiter zu verbessern und durch<br />
Technik und Qualität Marktanteile hinzu zu<br />
gewinnen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin<br />
viel Erfolg! ■<br />
Verantwortung für viele<br />
gute Ausbildungsplätze:<br />
Fertigungshalle von Beyeler.<br />
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