Leseprobe »Nordwärts. Roadtrip zum Nordkap und rund um die Ostsee«

Die Ankunft in Estland ist für uns ein bisschen wie Heimkommen.
Die baltischen Länder sind uns bereits von zwei langen
Recherchereisen vertraut und wir freuen uns darauf, euch
die schönsten Orte zu zeigen und noch ein wenig Zeit zu verbringen
an Spots, die wir besonders mögen. Wir haben noch
einmal Glück mit dem Wetter und oft verwöhnt uns der September
mit Sonnenschein. Hier im Baltikum ist die Saison im
September längst vorbei und so stehen wir meist ganz allein
– egal ob in der Natur oder auf dem Campingplatz. Wir bekommen
jeden unserer Lieblingsplätze, anderen Campern begegnen
wir selten. Und so wird es langsam Oktober und mit dem
Oktober kommt auch der Wind. Es ist häufig so stürmisch, dass
wir einen geschützten Platz brauchen und die tollen Spots am
Wasser links liegen lassen. In Polen erwischt uns der erste
herbstliche Kälteeinbruch mit einstelligen Temperaturen und
unsere Dieselheizung kann zeigen, was in ihr steckt. Im Bus ist
es kuschelig warm, aber zum Paddeln ist es uns bei sechs Grad
zu kalt – auch wenn sich die Krutynia noch so einladend durch
grüne Wiesen und Hügel schlängelt. Polen ist ein grandioses
Kanurevier, aber für diese besonderen Highlights sind wir zu
spät dran. Zum Besuchen touristischer Hotspots ist der Oktober
dagegen nicht die schlechteste Jahreszeit.
Etwa fünf Monate sind wir unterwegs. Dabei nutzen wir das
Zeitfenster von Mai bis September fast komplett, in dem man
den Norden Europas unter halbwegs sommerlichen Verhältnissen
bereisen kann. Aber natürlich könnt ihr auch in Skandinavien
im Winter reisen – sogar mit dem Campervan. Wer Nordlichter
statt Mitternachtssonne sehen möchte, findet die
Infos zur richtigen Reisezeit ab [› Seite 414 und 420].
Mehr Infos zu einer Region?
Natürlich gibt es an der Route noch viel mehr zu entdecken.
Unsere kleine Auswahl lohnenswerter Ziele eignet sich
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