Schutz der Fledermäuse
Was wir für den Schutz der Fledermäuse tuen.
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Schutz der Fledermäuse
Unser Einsatz für den Schutz der Fledermäuse
All unsere Maßnahmen und Projekte im Bereich des Naturschutzes sind nie auf eine Tieroder
Pflanzenart gerichtet, sondern wir versuchen bereits in der Planung und späteren
Umsetzung alles im Kontext zu betrachten und danach zu handeln. Es reicht nicht aus,
sich nur nach einzelnen Nahrungsketten zu orientieren, sondern wichtig ist, die vielen
Wechselwirkungen im Nahrungsnetz zu beachten. Durch diese Ausrichtung wird die
Vielfalt der Arten gefördert und vor einer Reduzierung des Bestandes bewahrt.
Viele Erkenntnisse stammen nicht aus der Literatur, sondern aus Beobachtungen,
Erfahrungen und aus dem Austausch mit anderen Fledermausfreunden. Die
Beschreibungen fördern das Verständnis wie Fledermäuse leben und welchen Beitrag
jeder ohne großen Aufwand leisten kann.
Bilder auf dem Plakat
Bild 1: Obstblüte Bild 2: Efeublüte Bild 3: Königskerze
Bild 4: Blühwiese Bild 5: Geißblatt Bild 6: Urpflaume
Nähere Informationen gibt es zu:
• Obstbaumwiese
• Pflanzen
• Blütenreiche Wiesen
Obstbaumwiese
Obwohl die Obstbaumwiese ein von Menschenhand
geschaffener Lebensraum ist, zeigt er im Vergleich zu
anderen die höchste Biodiversität. Über 3000 Tierarten
und fast 500 Pflanzenarten kommen hier vor. Das ist
eigentlich nicht verwunderlich, denn es handelt sich
hierbei um einen Lebensraum im „Doppelpack“.
Obstbaumwiesen weisen Merkmale von Wiesen und
Obstbaumwiese
Wäldern auf und bieten somit als „offene
Waldlandschaften“ verschiedenen Fledermausarten einen idealen Lebensraum. Einige
nutzen diese Habitate zur Jagd auf Insekten, andere finden in den Altbäumen ihre
Quartiere.
Im September und Oktober ist Paarungszeit. Einzelne
Männchen besetzen dann die Astlöcher oder Baumhöhlen
und versuchen die Weibchen mit speziellen Soziallauten in
ihr Liebesnest zu locken.
Wir versuchen durch bestimmte Maßnahmen das
Obstbaum in der Blüte
Nahrungsangebot und die Jagdstruktur auf der Obstwiese zu
verbessern: unterschiedliche Aufschichtungen mit Totholz, Anlegen von Hecken
(Windschutz) und feuchten Senken, unterschiedliche Anordnung der Obstbäume
(Streuobstwiese).
Liegen gute und geschützte Jagdstrukturen vor, so beginnen am Abend die Fledermäuse
etwa 1-2 Stunden früher mit der Jagd auf Insekten.
Pflanzen
Würde eine Umfrage unter Bienen, Käfern und
Schmetterlingen stattfinden, so hätte der Efeu die
allerbesten Beliebtheitswerte. Er bietet nicht nur gute
Unterschlüpfe, sondern ist eine begehrte Nektarquelle am
Ende des Jahres. Die relativ lange Blütezeit beginnt ab
September und endet im Dezember. Eine große Chance die
Efeublüte
Fettreserven vor dem Winterschlaf zu erhöhen. Das ist in
den Jahren besonders wichtig, in denen die Witterungsverhältnisse ungünstig waren
(Nebel, Regen, Sturm).
Wir haben vom Verein aus an verschiedenen Bäumen Efeu angepflanzt. Nach dem 5.
Jahr beginnen sie mit ihrer Blüte.
Leinkraut Königskerze Seifenkraut Wegwarte
Nachtblühende, nektarreiche Blütenpflanzen locken mit ihrem intensiven Duft
Nachtfalter an. Sie sind die Lieblingsspeise vieler Fledermäuse. Wahrscheinlich auch,
weil bereits durch einen Fang viel „Proteinmasse“ zur Verfügung steht.
Brust und Hinterleib, manchmal der Kopf, werden nicht gefressen; Flügel, Fühler und
Beine bestehen überwiegend aus Chitin und gehören nicht auf deren „Speiseplan“.
Blütenreiche Wiesen
Auf nährstoffreichen Wiesen wachsen Gräser schneller und
üppiger als Blütenpflanzen und verdrängen diese. Die
Konkurrenz kann schnell ausgeschaltet werden, wenn
weniger Nährstoffe vorhanden sind. Das kann erreicht
werden, indem die Wiese in den ersten 6--8 Jahren
zweimal im Jahr zu bestimmten Zeiten gemäht wird.
Wichtig ist die Abfuhr der Mahd. Die Artenvielfalt und die
Anzahl an Blütenpflanzen nehmen auf dem ständig
Blütenreiche Wiese &
Fledermauswiese
grasärmeren Wiesenboden stets zu. Hiernach ist nur eine jährliche Mahd erforderlich,
aber immer verbunden mit dem Entfernen des Mähgutes. Diese Wirtschaftsform
verfolgen wir seit einigen Jahren auf der Streuobstwiese Bordelum. Zusätzlich haben wir
zwei Flächen (Fledermauswiesen) angelegt, die mit ihren Blütenpflanzen besonders
Nachtfalter anlocken.
Eine bei Gartenfreunden beliebte Kletterpflanze. Sie
begrünt Pergolen, Mauerwände und Hecken. Mit
Waldgeißblatt und echtem Geißblatt (Jelängerjelieber) wird
oft unwissentlich ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz
geleistet. Denn sie schaffen Unterschlüpfe und locken mit
ihren starken, angenehmen Düften ebenfalls Nachfalter an.
Geißblatt
Die bekanntesten Vertreter sind Schlehen, Kriechen und Mirabellen.
Zu ihnen gehören aber mehr als 100 Sorten wie zum Beispiel
Kricken, Kreeten, Kreeken, Wiechel, Spillinge u. a. m.
Urpflaume
(Primitivpflaume)
Sie haben eine große, im Allgemeinen unterschätzte Bedeutung für
unsere heimischen Fledermäuse. Bei unseren Kulturobstsorten
beschränkt sich die Blütezeit auf die Monate April--Juni und dauert
je nach Sorte 3—5 Tage. Das ist bei den Urpflaumen anders. Einige
Sorten blühen bereits im frühen Frühjahr (wie Weiden), andere erst
im Mai. Die jeweilige Blütenzeit dauert mehrere Wochen, dadurch
verlängert sich die Phase der Fruchtreife.
Nicht nur die Blüten, sondern auch die heruntergefallenen Früchte, die Samen in den
Kernen und die Jungtriebe sind eine wichtige Nahrung für sehr viele verschiedene
Insektenarten. Diese Insekten bilden wiederum eine Nahrungsquelle für die
Fledermäuse, jedoch verteilt über das ganze „Fledermaus-Jahr“.