WEB_GuteBesserung_1_2023
Das Hamburger Gesundheitsmagazin mit Themen rund um Medizin und Gesundheit. Der Schauspieler Hannes Hellmann über Aikidō, seinen Vater und Männergruppen.
Das Hamburger Gesundheitsmagazin mit Themen rund um Medizin und Gesundheit. Der Schauspieler Hannes Hellmann über Aikidō, seinen Vater und Männergruppen.
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gute
besserung!
Frühjahr/Sommer 2023
Das Hamburger Gesundheitsmagazin
TITELTHEMA
PSYCHISCHE
ERKRANKUNGEN
KINDER
Psychische Schäden
nach Corona
Alkohol
Ab 60 wird’s kritisch
SCHNARCHEN
Wann droht Gefahr?
Nimm
mich mit!
PODCAST
Hamburger
Klinikhelden
liefern
spannende
Einblicke
abendblatt.de/
podcast/
hamburgerklinikhelden
Ich war eine
ziemliche Ecke
Der Schauspieler Hannes Hellmann über Aikidō,
seinen Vater und Männergruppen
Rätseln Sie mit!
Inhaber
redselig
asketisch
Sauerstoffaufnahme
medizi-
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17
Editorial 3
Liebe Leserinnen und Leser,
psychische Erkrankungen haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Das verwundert nicht:
Die Pandemie, der Ukraine-Krieg, die Energiekrise – all das bereitet uns große Sorgen und gefährdet
somit auch die psychische Gesundheit. Neben diesem Schwerpunktthema bieten wir Ihnen in
dieser Ausgabe viele weitere lesenswerte Beiträge sowie ein Interview mit dem äußerst vielseitigen
Schauspieler Hannes Hellmann und eine wunderschöne Hafenrundfahrt.
Ralf Zastrau
Vorstandsvorsitzender
DIE FREIEN,
Verband freigemeinnütziger
Krankenhäuser
in Hamburg e.V.
Ein anderes Thema, das uns in den Krankenhäusern sehr umtreibt, ist die anstehende Krankenhausreform.
Strukturelle Veränderungen sind dringend nötig und wir sind sicher, dass wir uns in
Hamburg auf einem guten Weg befinden! Doch damit eine Reform gelingen kann, braucht es
immer auch die Menschen, die sie tragen und umsetzen. An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit
nutzen, all unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein dickes DANKESCHÖN auszusprechen!
Jede:r Einzelne von ihnen macht einen hervorragenden und bedeutenden Job und hilft
tagtäglich mit, dass wir in der Metropolregion Hamburg eine erstklassige medizinische Versorgung
gewährleisten können. Und damit das auch in Zukunft so bleibt, brauchen wir – neben einer
ausreichenden Finanzierung! – tatkräftigen Nachwuchs in unseren Häusern. Also, liebe Leserinnen
und Leser: Falls Sie von der Generation Z oder Alpha nach Jobtipps mit Zukunft gefragt werden,
denken Sie daran, dass es im Gesundheitssektor eine Vielzahl von spannenden und wichtigen
Aufgaben gibt. Da ist für jede:n etwas dabei!
Vielen Dank und bleiben Sie gesund!
Ihr Ralf Zastrau
6
12
27
Titelthema
Psychische Erkrankungen
erkennen und richtig
handeln9
Psychoonkologische Betreuung 10
Kinder- und Jugendpsychologie
Die lange Warteliste ist schädlich11
Altersdepression
Der Kampf gegen die Stille 12
Wiederkehrende Ängste
Die Generation „Schweigen“ 13
Posttraumatische Belastungsstörung
Belastende Erlebnisse aufarbeiten 14
Alkohol ab 60 Ein Gläschen in Ehren 15
Sucht Eine Sucht kommt selten allein16
u MEDIZIN & GESUNDHEIT
In Kürze 4
Unsere Pflegekräfte 5
Hamburger Klinikhelden Der Podcast
des Hamburger Abendblatts und dem
Verband DIE FREIEN17
Prostata Wenn’s nur noch müde tropft 20
Brustkrebs Vorsorge ist die beste Sorge 21
Schulterarthrose Schulterschmerzen ade! 22
Schnarchen Normal oder gefährlich? 24
Schluckbeschwerden
Problemfall Schlucken 25
Orthopädie
Knick-Senkfuß bei Kindern –
kein Grund zur Sorge26
Wann ist Barfußgehen gesund?27
Polyneuropathie
Zucker + Rauchen = Beine ab 28
u SPAß & UNTERHALTUNG
Rätsel2
Interview Hannes Hellmann im Gespräch6
Spezial Hamburg an de Waterkant 18
Leserumfrage + Gewinnspiel 4 + 32
u SERVICE
Personalia Neues aus den Kliniken 29
Adressen Krankenhäuser in Hamburg 31
Veranstaltungen für Patient:innen 31
Impressum 5
Weitere Themen, Hintergründe und Tipps finden Sie online unter
www.gute-besserung.hamburg
4 Kurzmeldungen
Nur ein Drittel
kennt 116117
Die bundesweit einheitliche Telefon-Nummer des ärztlichen
Bereitschaftsdienstes 116117 hilft bei akuten Beschwerden
weiter. Klingen z. B. die Bauchschmerzen nicht ab und ist
die Haus- oder Facharztpraxis geschlossen, wählen Sie die
116117 der Kassenärztlichen Vereinigung. Droht dagegen
akute Lebensgefahr wie Bewusstlosigkeit, ist die Notfallnummer
112 zu wählen. Während die 112 jedes Kind kennt,
sind es bei der 116117 nur ein Drittel der Menschen in
Deutschland, wie eine im Mai 2023 veröffentlichte Umfrage
des Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) ergeben
hat. 69 Prozent dagegen kennen die 116117 nicht. Die
Folge: Viele Erkrankte suchen die Notaufnahmen der Krankenhäuser
auf, auch wenn kein
medizinischer Notfall vorliegt.
Es gibt auch eine dazugehörige
Website www.116117.de
(kennen 9 %) und eine 116117-
App (kennen 4 %).
„Wie viel Alkohol trinken Sie?“
Diese Frage stellen die wenigsten Hausärzt:innen routinemäßig,
obwohl sie so wichtig ist. Schließlich könnte ein Suchtproblem
früher erkannt und somit besser therapiert werden. Eine US-amerikanische
Studie, die im April 2023 im JAMA Internal Medicine
erschien, belegt, dass das Verhältnis von festgestelltem Alkoholmissbrauch
und Bemühungen zu dessen Prävention fünfmal höher
liegt, wenn Patient:innen bereits beim ersten Arztkontakt zum
Umgang mit Alkohol befragt und beraten werden. Zudem kommt
es zu vermehrten Diagnosen von Alkoholmissbrauch. Doch trotz
nachgewiesenem Erfolg wird die Frage nach dem Alkoholkonsum
in Deutschland nur selten proaktiv gestellt. Oft fehlt es an Zeit sowie
Schnittstellen zwischen der Erstversorgung und den Suchtberatungs-
und -behandlungsangeboten. Die Empfehlung gilt: Frauen
trinken nicht mehr als ein Glas Alkohol pro Tag und Männer nicht
mehr als zwei Standardgläser pro Tag (s. S. 15).
✃
Entlang der gestrichelten Linie ausschneiden und gewinnen!
Mitmachen und gewinnen!
LESERUMFRAGE
Unter allen Teilnehmern unserer Umfrage verlosen wir die Gewinne der Heft-Rückseite. Beantworten Sie einfach die Fragen
unserer Umfrage, schneiden diese aus und knicken sie, sodass sie in einen Umschlag passt. Diesen ausreichend frankieren
und an uns zurücksenden. Gerne können Sie uns auch eine Mail schicken, in der Sie die Fragen beantworten oder die Umfrage
abfotografieren bzw. einscannen und zumailen. Alle weiteren Informationen finden Sie auf der Heft-Rückseite.
1. Wo sind Sie auf die gute besserung! gestoßen?
Arztpraxis Krankenhaus Online
Senior:innen-Einrichtung
Sonstiges
6. Haben Sie Wünsche, Anregungen oder etwas,
das Sie uns sagen möchten?
2. Nehmen Sie die gute besserung! mit nach Hause?
Ja
Nein
3. Lesen Sie die gute besserung! regelmäßig?
Ja
Nein
4. Lesen Sie die gute besserung! online?
Nein Ja, auch Ja, ausschließlich
7. Verraten Sie uns Ihr Geschlecht und Alter?
weiblich männlich divers
jünger als 25 25–35 36–45 46–55
56–65 66–75 älter als 76
5. Sind die medizinischen Themen verständlich
aufbereitet?
sehr verständlich
verständlich
absolut unverständlich
gut verständlich
teilweise verständlich
Vorname, Name
Straße, Hausnummer
Postleitzahl, Ort
Ich gehe mit
einem guten
Gefühl nach
Hause
„Für mich sind es die Kleinigkeiten, die
meinen Beruf als examinierte Pflegefachkraft
so besonders machen. Ich muss
gar keine großen Dinge vollbringen, um
mit einem guten Gefühl nach Hause zu
gehen. Manchmal ist es nur ein Händchenhalten
oder ein kurzes Gespräch mit
meinen Patient:innen. Ich glaube, das gibt
es so in keinem anderen Job.
Eigentlich wollte ich nach meinem Abitur
Medizin studieren, dafür musste ich aber
ein Pflegepraktikum vorweisen. So kam
ich überhaupt erst zu diesem Beruf. Um
meine Wartezeit auf einen Studienplatz
zu überbrücken, begann ich deshalb diese
seit 2020 bestehende generalistische
Ausbildung. Ich kenne
nun die Bedürfnisse der
Kranken und weiß, wie ich
ihnen helfen kann – das
ist toll!
Postiiv finde ich auch
die Aufhebung der
Maskenpflicht. Nach drei
Jahren kenne ich zwar die
gesamte Kollegschaft und die
Ärzt:innen, doch ihre Gesichter sehe
ich jetzt zum ersten Mal.“
Hanna Wawrzyn
Examinierte Pflegekraft am Agaplesion
Bethesda Krankenhaus Bergedorf
❤
Allen Pfleger:innen
ein großes
Dankeschön für ihren
unermüdlichen
Einsatz!
Unsere Pflegekräfte
Ich brauche
den Umgang
mit Menschen
5
„Für mich ist jeder Tag auf der chirurgischen
Station anders, die Pflege wird
nie langweilig. Nie könnte ich einen Job
ausüben, in dem ich nur am Computer
sitze. Ich brauche den Umgang mit
Menschen und unseren Patient:innen.
Als Ausbildungsbeauftragte muss ich
mich zudem immer auf den neuesten
Stand bringen.
Wir hatten z. B. gerade das Thema
Wundbehandlung, da zeige ich unseren
Auszubildenden, wie eine offene Verletzung
bestmöglich versorgt wird.
Dafür hole ich unsere Expert:innen
aus der Wundversorgung und
der Hygiene-Abteilung mit ins
Boot. Das Gute daran ist, dass
ich nicht nur Wissen weitergebe,
sondern so auch selbst
immer am Ball bleibe. Das mag
ich sehr an meiner Position.
Und wenn unsere Auszubildenden dazu
bei uns noch ihren Weg gehen und auch
nach bestandener Prüfung bleiben, ist das
klasse. Ihr Fortkommen zu begleiten, das
ist für mich ein großes Geschenk.“
Michaela Tröster
Praxisanleiterin und Ausbildungsbeauftragte
in der Pflege am Agaplesion
Diakonieklinikum Hamburg
IMPRESSUM
Herausgeber
Verband freigemeinnütziger
Krankenhäuser in Hamburg e. V.,
DIE FREIEN Geschäftsstelle
c/o AGAPLESION DIAKONIE-
KLINIKUM HAMBURG
gemeinnützige GmbH
Hohe Weide 17 · 20259 Hamburg
Telefon 040.790 20 10 01
Telefax 040.790 20 10 09
info@die-freien-hh.de
www.die-freien-hh.de
V.i.S.d.P.: Ralf Zastrau
Redaktionsleitung
Inga Kleine, Eckhard Schönknecht
Art Direktion
Ute Knuppe
Redaktion
Katrin Binar (kb), Mareike Brünig (mb),
Tilman Englert (te), Inga Kleine (ik),
Karola Kostede (kk), Britta Schmeis (bs)
Umsetzung
schönknecht : kommunikation GmbH
Stadtdeich 3 · 20097 Hamburg
Telefon 0 40. 30 38 26 70
Telefax 0 40. 30 38 26 74
info@schoenknecht-kommunikation.de
Fotos
Titel: Mathias Bothor;
Agaplesion Bethesda Krankenhaus
Bergedorf (S. 5), Agaplesion Diakonieklinikum
Hamburg (S. 5), Albertinen
Krankenhaus (S. 3, 9, 22, 29), BG
Klinikum Hamburg (S. 14), Maike
Brunk (S. 18 f.), Christina Czybik (S.
32), Evangelisches Amalie Sieveking
Krankenhaus (S. 21, 29), Evangelisches
Krankenhaus Alsterdorf (S. 15, 29),
Facharztklinik Hamburg (S. 24), Jost
Fink/Kath. Marienkrankenhaus (S. 20,
30), FUNKE Foto Services/Thorsten
Ahlf (S. 17, 30), Christof Haake/Kath.
Marienkrankenhaus (S. 30), Hamburger
Abendblatt (S. 1), Israelitisches
Krankenhaus (S. 25), Katholisches
Kinderkrankenhaus Wilhelmstift (S.
11), Krankenhaus Jerusalem (S. 10),
Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift
(S. 30), Sophia Lukasch Photography
(S. 16), Andreas Muenchbach (S. 26),
NDR/Georges Pauly (S. 3, 6), nicolaus
herrmann photography (S. 7), Heike
Roessing & Mirko Eckhardt (S. 13,
27, 28), Sascha Ornot Photography
(S. 29), Wilhelmsburger Krankenhaus
Groß-Sand (S. 12, 29, 30), Jan Zappner
(S. 8)
shutterstock.com: Africa Studio (S. 24),
Andrey_Popov (S. 11), Andrii Orlov
(S. 3, 27), Emily frost (S. 25), everything
bagel (S. 14), ivector (S. 31), Gorodenkoff
(S. 21), Macrovector (S. 20),
NTshutterth (S. 16), PeopleImages –
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gute besserung! liegt in Arztpraxen,
Krankenhäusern und Seniorenheimen
der Metropolregion Hamburg kostenlos
zur Mitnahme aus und wird über den
Leserkreis Daheim verteilt.
6 Titelinterview
In der sechsteiligen
Culture-
Clash-Serie
„Das is‘ ja nix“
vom NDR verkörpert
Hannes
Hellmann
Dr. Heinrich Keil.
Titelinterview 7
„Ich bin kein
Männermann“
In über 200 Filmen, Serien und Krimis war Schauspieler Hannes Hellmann
schon zu sehen – und es ist zum Glück kein Ende Sicht. Seit 2013 ist der
gebürtige Berliner als Polizeiobermeister Wolf Haller in der ZDF-Serie
„Notruf Hafenkante“ mit dabei. Warum der 68-Jährige dennoch lieber den
Bösen spielt, japanische Kampfkunst liebt und wovor er Angst hat, verrät
er im Gespräch.
VON KAROLA KOSTEDE
Wie werden Sie in Hamburg auf der Straße wahrgenommen?
Als Kiezgröße oder eher als Polizeiobermeister Wolf
Haller aus der „Notruf Hafenkante“?
Ich werde ganz selten angesprochen und wenn bezieht es sich
auf die „Notruf Hafenkante“. Mir schlägt aber kein Mensch sofort
auf die Schulter, weil ich oft die etwas zwielichtigen Figuren
spiele. Ich merke aber, dass die Leute gucken, flüstern und sich
oft fragen, von wo kenne ich diese Nase? Erst gestern sagte
wieder eine Galeristin zu mir: „Woher kenne ich Ihr Gesicht?“
Wie kam es zu den zwielichtigen Filmrollen?
Am Beginn meiner Karriere habe ich nur Theater gespielt. Ich
war früher aber eine ziemliche Ecke, mit einem ausrasierten
Nacken und Pferdeschwanz und als ich 1994 am Thalia Theater
anfing, wurde ich auch beim Film besetzt – besonders gerne
als Rotlicht-Milieu-Figur. Das war lustig, damals kam ich an
viele interessante Orte in Hamburg. Es war ein großer Spaß.
In der international preisgekrönten Web-Comedyserie
„Wolfgang – Der Mann für die Sünde“ spielten Sie von
2017 bis 2020 den Beichtvater. Mimen Sie heute lieber den
Priester als den Sünder?
Haha! Der Priester, den ich verkörpere, ist mindestens so ein
Sünder wie alle anderen. (Lacht.) Ich mag die Zwielichtigen
und Bösen gerne, weil ich so lauter Sachen machen kann, für
die ich nicht bestraft werde. Eine Person laut anzuschreien, ist
doch quasi wie ein Liebesdienst, um mit ihr oder ihm ordentlich
zu spielen.
Wofür brennen Sie mehr: für Film & Fernsehen oder
fürs Theater?
Beide Welten finde ich cool, weil beide so unterschiedlich sind.
Fernsehen ist total sportlich. Wenn mir abends noch etwas
einfällt, ist das zu spät. Ich muss am Set zusammen mit meinen
Kollegen:innen Lösungen finden. Das ist mir sowieso am wich-
In der Web-Comedyserie erfindet Priester Wolfgang (Hannes Hellmann), der
zurzeit ohne Gemeinde ist, die Online-Beichte.
tigsten, dass ich mit Leuten zusammenarbeiten kann, mich gut
verstehe und etwas Neues entsteht, das es vorher so nicht gab.
Und beim Theater?
Da stehen lauter Fragen: Wie erzählen wir das? Sollen wir das
realistisch spielen? Das Spiel wird auf der Bühne bestimmt.
In einem großen Haus wie Düsseldorf, mit 2000 Menschen,
da muss das Tempo stimmen. Ich muss dort schneller sein
als das Publikum. In Unna sitzen dagegen 300 Personen, da
kann ich mir mehr Zeit lassen. Auch mit den emotionalen Momenten
im Stück, weil die Zuschauer:innen nah dran sind.
Apropos nah dran. In dem Kinofilm „DER MANN DER DIE
WELT ASS“, der während der Corona-Zeit unter der Regie
von Johannes Suhm gedreht wurde, spielen Sie einen
dementen Vater. Es gibt viele berührende Szenen im Film,
unter anderem eine, in der Sie sich im Schrank verstecken,
weil Sie Angst vor Ihrem eigenen Sohn haben. Wovor
haben Sie als Schauspieler Angst?
8 Titelinterview
„Dank Aikido -
kann ich fallen wie
ein junger Gott.“
Was für ein Männerbild haben Sie von sich selbst?
Ich bin nicht ganz weit weg von dem Vater in „DER MANN
DER DIE WELT ASS.“ Ich spiele immer aus mir selber heraus,
sonst ist es nicht authentisch. Es ist aber so, dass ich mich
viel besser mit Frauen unterhalten und auch zusammen sein
kann. Was ich nicht mag, sind Männergruppen, die sich zum
Fußball spielen oder zum Waldspaziergang mit Lagerfeuer
treffen. Ich bin überhaupt kein Männermann.
Als Schauspieler habe ich so Träume, die bestimmt jede oder
jeder in der Branche kennt: Ich muss gleich auf die Bühne
und ich finde meinen Text nicht. Ich suche ihn vergebens. Es
entstehen lauter Schwierigkeiten, während ich auf die Bühne
muss. Dann reicht mir jemand den Text, aber es fehlt eine
Seite. Es geht immer so weiter und es ist alles ganz schrecklich.
Es ist wie eine Aufgabe, auf die ich mich nicht vorbereiten
kann und ins kalte Wasser springen muss.
Und als Privatperson?
Ich hätte niemals gedacht, dass
Neonazis wieder entstehen können.
Es ist doch ganz klar, dass das ganz
fürchterlich und dämlich ist. Als Schüler
in Berlin-West und als junger Erwachsener
dachte ich, dass die Leute das für
alle Zeit verstanden hätten.
In „DER MANN DER DIE WELT ASS“
herrscht eine große Sprachlosigkeit
zwischen Vater und Sohn. Dazu
kommen der Generationskonflikt
und ein hoher Erwartungsdruck. Was
würden Sie jungen Menschen gerne
mitgeben?
Ich glaube nicht ans Mitgeben. Mein
Vorbild ist mein Vater. Er ist vor ein paar
Monaten mit 97 Jahren gestorben und
hat sehr in sich geruht. Uns Kindern hat
er stets sehr interessiert zugehört und
uns ansonsten in Ruhe machen lassen.
Ab und an hat er Fragen gestellt, wenn
er etwas nicht verstanden hat. Ich finde
es auch wichtig, mein Ding vorzuleben
und andere können dann schauen, was
sie davon mitnehmen. Schließlich weiß
ich nicht, was die anderen überhaupt
verstehen. Kommunikation ist ein
weites Feld. Es ist wie beim Regieführen:
Der Schauspieler agiert, der
Regisseur versteht es aber andersartig
und äußert daraufhin eine positive Kritik.
Der Mime bekommt davon wiederum
etwas anderes mit und setzt es so um,
wie er denkt. Und am Ende freut sich
der Regisseur darüber. Das positive
Missverständnis ist doch die Grundlage
unseres Miteinanders.
Das ist
Hannes Hellmann
Nach Intermezzi als Gitarrenlehrer,
Liedermacher und Kabarettist
absolvierte Hannes Hellmann 1980
sein Schauspiel-Diplom an der
Universität der Künste in Berlin.
Zwölf Jahre war er festes Mitglied
des Ensembles des Theaters an
der Ruhr in Mülheim (1981-1993).
Es folgten Festivals auf der ganzen
Welt sowie u. a. eine Beschäftigung
am Thalia Theater von 1994
bis 1998. Hellmann hat bereits mit
Regie-Legenden wie Roberto Ciulli,
Robert Wilson oder Jürgen Flimm
gearbeitet. Er spielte in „Das Leben
ist schön“ von Roberto Benigni
den deutschen Unteroffizier und
stand in „Werk ohne Autor“, der
2019 für den Oscar nominiert war,
genauso vor der Kamera wie in den
Kultfilmen der 90er-Jahre, darunter
„Männerpension“ oder „Absolute
Giganten“. Aus dem Fernsehen
kennen die Zuschauer:innen ihn aus
Serien wie „Bella Block“, den „Sokos“
oder der „Notruf Hafenkante“.
Der viel beschäftigte Schauspieler
und Sprecher ist ein Multitalent:
Er spielt klassische Gitarre, E- und
Kontrabass, Saxophon, Flöte und
Tenorhorn, reimt jede Woche eine
Fabel, zeichnet Karikaturen, ist zertifizierter
Teamcoach und weiß, sich
in Aikidō zu verteidigen.
Sie praktizieren Aikidō, eine japanische Kampfkunst,
schon seit über 20 Jahren. Wie kam es dazu?
Das war ein Angebot an der Schauspiel-Schule, damals der
Hochschule der Künste (HDK) in Berlin-West. Aikidō ist eine
Kunstform, die mit der Energie des anderen arbeitet. Ganz simpel
erklärt, funktioniert es so: Es kommt jemand auf dich zu, der
dich drückt oder schubst. Du gehst einen Schritt zur Seite und
wendest eine Technik an, dass er mit dem Schwung, mit dem
er angekommen ist, um dich umzuschmeißen,
dann selber umfällt. Daraus kann jeder und jede
unglaublich viel lernen.
In „Kiezjargon“, der auf dem Hamburger
Filmfest 2022 seine Premiere feierte, treffen
Sie auf den jungen Mimen Albert Lichtenstein.
Trotz des Altersunterschieds spielen
Sie sich die Bälle perfekt zu. Inwieweit,
würden Sie sagen, findet die japanische
Kampfkunst auch in Ihrem Schauspiel
statt?
Das ist für mich schwer zu beurteilen, weil
ich da drinstecke, aber ein großer Teil dieser
Kunstform steckt in mir. Aber ich schöpfe aus
Aikidō auf jeden Fall viel Energie. Auch, weil es
physisch ist. Ich atme anders und ich kann fallen
wie ein junger Gott. Kurz vorm Auftritt oder
bevor die Klappe fällt, konzentriere ich mich
immer auf mein Zentrum. Das mache ich automatisch
und es hilft mir dabei, loszulassen und
nicht zu verspannen. Ich werde ganz weich
und kann anfangen zu spielen. Außerdem
habe ich durch Aikidō gelernt, Kraft zu sparen,
effizient zu sein sowie mit der Erschöpfung zu
arbeiten – das Training ist hart. Ich gehe ständig
zu Boden oder werde zu Boden geworfen.
Solche Körperarbeiten und Basis-Arbeiten aus
dem Aikidō lassen sich aber nicht nur gut auf
den Dreh und Theater, sondern auch in den
Alltag und ins Management übertragen.
Was hätten Sie rückblickend gerne früher
gewusst?
Ich hätte gerne vorher den Durchblick gehabt.
Das hätte mich aber vielleicht daran gehindert,
so positiv naiv durchs Leben zu gehen. Insofern
bringt dieser Gedanke wieder nichts. Aber
einer, der alles weiß, der tut doch gar nichts
mehr.
Titelthema Psychische Erkrankungen
9
Psychische
Erkrankungen
erkennen und
richtig handeln
Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe
eines Lebens eine psychische Erkrankung
zu entwickeln, ist höher
als viele denken. Aber wie kann
man sie bei sich selbst oder Angehörigen
erkennen und wann ist
professionelle Hilfe notwendig?
Darüber haben wir mit Prof. Dr.
Sönke Arlt, Chefarzt der Psychiatrie
und Psychotherapie im Albertinen
Krankenhaus, gesprochen:
J
ede:r ist mal traurig oder
niedergeschlagen. Das ist
also normal und gehört zum
Leben dazu. Bei der wohl
häufigsten psychischen Erkrankung, der
Depression, ändert sich die gedrückte
Stimmung von Tag zu Tag allerdings
kaum. Positive Erlebnisse heben die
Laune nicht und es fällt schwer, Handlungen
zu beginnen oder zu beenden.
Oft leiden Betroffene an Schuldgefühlen
und stellen ihren Selbstwert in Frage.
Das schränkt die Lebensqualität der
Betroffenen deutlich ein.
Psychische Probleme?
Hier finden Sie Hilfe:
• Agaplesion Bethesda Krankenhaus
Bergedorf
• Albertinen Krankenhaus
• BG Klinikum Hamburg
• Ev. Krankenhaus Alsterdorf
• Heinrich Sengelmann Kliniken
• Kath. Marienkrankenhaus
Wann ist ärztlicher Rat gefragt?
„Es gilt, auf folgende Symptome zu
achten: plötzliche Verhaltensänderungen,
dauerhaftes, tiefes Erschöpfungsgefühl,
das völlige Fehlen von Freude
und Interesse sowie hartnäckige
Schlafstörungen und verminderter
Appetit, erläutert Prof. Arlt. Ausschlaggebend
für die Diagnose ist, dass
die Symptome für mindestens zwei
Wochen anhalten. Wie bei vielen
körperlichen Erkrankungen ist auch
bei psychischen das frühe Erkennen
und Behandeln für den Ausgang der
Therapie von Vorteil. So kann ein Verlauf
abgemildert oder eine Chronifizierung
verhindert werden.
Was ist eine bipolare Störung?
Während die meisten freiwillig eine
Behandlung beginnen, gibt es auch
Krankheitsbilder, bei denen die
Betroffenen den Zustand selbst nicht
reflektieren können, erklärt der
Professor. Besonders hier ist das
Umfeld gefragt. Bei einer Manie
z. B. geht oft der Bezug zur Realität
PROF. DR.
SÖNKE ARLT
Chefarzt der Klinik
für Psychiatrie
und Psychotherapie
im Albertinen
Krankenhaus
verloren und Stimmung sowie Antrieb
sind unverhältnismäßig gesteigert.
Es werden unüberlegte und extreme
Entscheidungen getroffen – deshalb
sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Treten depressive Episoden im Wechsel
mit manischen auf, spricht man von
„bipolaren Störungen“.
Erste Anlaufstelle: Hausärzt:innen
Deutsche Hausärzt:innen kennen sich
inzwischen sehr gut mit psychischen
Erkrankungen aus. Wird eine Erkrankung
also vermutet und liegt keine
Notfallsituation (z. B. Suizidgedanken)
vor, gilt es, sich zuerst dorthin zu
wenden.
te
10 Titelthema Psychische Erkrankungen
Die häufigsten
psychischen Erkrankungen
und ihre Symptome
Depressionen
(Symptome über einen Zeitraum von zwei
Wochen): dauerhaftes Erschöpfungsgefühl,
Schlafstörungen, Schuldgefühle
und Gefühl der Hoffnungslosigkeit
Angststörungen
Panikattacken, Schwindel, Herzrasen, Zittern
Abhängigkeiten
(Alkohol, Medikamente,
Drogen):
Toleranzentwicklung
(durch Gewöhnung an
Suchtmittel werden immer
größere Mengen benötigt),
Entzugserscheinungen
Was tun bei psychischen
Problemen?
1
Sich an eine Vertrauensperson
wenden
Es kann helfen, sich zu öffnen –
gegenüber der Partnerin, dem Partner
oder einer Freundin, einem Freund.
2
Mit der Hausärztin oder dem
Hausarzt über Behandlungsmöglichkeiten
sprechen
Die Hausärztin oder der Hausarzt ist
auch für die psychische Gesundheit
erste:r Ansprechpartner:in. Sie oder er
kennt im Idealfall die Krankengeschichte
und kann körperlich bedingte Erkrankungen
ausschließen.
3
Psychiater:in oder Psychotherapeut:in
konsultieren
Auch ohne Diagnose können
Sie eine psychotherapeutische Sprechstunde
aufsuchen.
Über eine Fachärztin oder einen
Facharzt sowie über die Kassenärztliche
Vereinigung können Erstgespräche
vereinbart werden. Dort wird in sechs
Gesprächen à 25 Minuten sondiert, ob
hinter dem Problem eine Erkrankung
steckt und was die beste Behandlungsform
wäre.
Psychoonkologische Betreuung
Eine Krebserkrankung ist immer auch eine psychische Belastung. Das Mammazentrum
Hamburg am Krankenhaus Jerusalem bietet seinen Patient:innen eine psychosoziale
Betreuung an.
Warum ist eine psychoonkologische
Begleitung sinnvoll?
Dr. Catrin Mautner: „An Brustkrebs
zu erkranken, ist auch mit seelischen
Belastungen verbunden. Durch die
Konfrontation mit einer potenziell
lebensbedrohlichen Erkrankung
DR. CATRIN
werden zugleich die Identität der
MAUTNER
Betroffenen, ihre soziale Rolle, ihre
Fachärztin für
Psychiatrie und
Arbeitsfähigkeit und ihre Lebensplanung
beeinträchtigt. Diese Krisensitu-
Psychotherapie
ation kann viele Ängste und psychosomatische
Beschwerden wie etwa Schlafstörungen,
Übelkeit, Konzentrationsprobleme oder depressive
Verstimmungen auslösen, die ohne professionelle
psychotherapeutische Hilfe manchmal schwer zu
bewältigen sind.“
Neu ist, dass Sie Ihren
Patient:innen die sogenannte
Psychosomatische Tandembehandlung
anbieten.
Was genau ist das?
Liv Hoffmann: „In Zusammenarbeit
mit Sabine Geest,
LIV HOFFMANN
Therapeutin für Shiatsu und
Fachärztin für
Craniosacrale Therapie, kombinieren
wir die psychotherapeu-
Psychiatrie und
Psychotherapie
tische Einzelbehandlung mit
Körpertherapie. Denn vieles, was
Patient:innen während ihrer Erkrankung erleben,
wird auch körperlich abgespeichert – z. B. Ängste
und Anspannung nach der Diagnose, OP-Schmerzen,
Veränderungen des Körperbildes, Ungewissheit
oder Erschöpfung während der Chemotherapie.
Der gemeinsame Blick auf die Patient:innen in ihren
jeweiligen Belastungs- und Krisensituationen hat sich
in der ambulanten Praxis bewährt.
Titelthema Psychische Erkrankungen 11
Die lange
Warteliste
ist schädlich
Dr. Joachim Walter, Chefarzt der Kinder- und
Jugendpsychiatrie am Katholischen Kinderkrankenhaus
Wilhelmstift, kennt die Nöte
seiner Patient:innen. Eine Sache bereitet ihm
nach Corona besonders Sorge.
Welche Probleme treten auf Ihrer Station
aufgrund der Pandemie vermehrt auf?
Ess- und Angststörungen und schwere Depressionen
sind definitiv mehr geworden. Eine
eher kurzfristige Auswirkung von Corona war
die Angst, die Großeltern anzustecken, und
dass diese dann sterben könnten. Zudem sind
Entwicklungsdefizite aufgetaucht, die durch
den Mangel an altersentsprechenden Reizen
entstanden sind, wie mit anderen Jugendlichen
auf Partys zu gehen.
Inwieweit sind diese psychischen Erkrankungen
auf Corona zurückzuführen?
Wichtig ist, dass niemand allein aufgrund der Corona-
Pandemie bei uns ist. Eine psychische Erkrankung entsteht
immer aus der Summe von mehreren Risikofaktoren. Wir
wissen z. B. nicht, ob Essstörungen wegen Corona nun
häufiger auftreten oder ob dies ein Ergebnis vermehrter
Selbstbeobachtung in der Isolation, familiärer Enge oder öffentlicher
Ideale im Netz ist. Die Pandemie ist hier lediglich
ein zusätzlicher Faktor. Dort, wo schon Belastungen im
Vorfeld bestanden, kam Corona noch dazu. Und daraus
entwickelten sich dann vermehrt psychische Störungen.
Mit welchen langfristigen Folgen kämpfen Ihre
jungen Patient:innen?
Das ist nicht so leicht zu beantworten, da die unterschiedlichen
Krankheiten natürlich unterschiedlich lange
DR. JOACHIM WALTER
Chefarzt der
Kinder- und Jugendpsychiatrie
am
Katholischen
Kinderkrankenhaus
Wilhelmstift
Weitere
Informationen und
das Interview in voller
Länge finden Sie auf
www.gutebesserung.
hamburg
wirken. Besonders dann, wenn wir
es mit Ängsten und Rückzug zu tun
haben, ist die verlorene Zeit sehr
schwer aufzuholen. Dazu kommen die
langen Wartelisten sowohl für stationäre
als auch für ambulante Behandlungen und
Therapien. Je länger eine Störung
besteht, umso mehr neigt sie dazu, sich in der
Zukunft festzusetzen. Es bereitet mir Sorge, dass die
Kinder und Jugendlichen zu lange warten müssen.
Wie lang ist die Wartezeit im Wilhelmstift?
Viel zu lang. Im Moment sind wir bei Wartezeiten
von sechs bis acht Monaten, manchmal auch bis
zu einem Jahr. Wahrscheinlich wird es bei uns zwei
Jahre dauern, bis sich das einigermaßen normalisiert
hat.
Wie gehen Sie mit dem Andrang um?
Personen, die eine Stabilisierung benötigen oder
Akut-Fälle wie bei einer Selbstmordgefährdung nehmen
wir natürlich dennoch sofort oder bald auf. Das
große Ziel ist, in allen stationären und teilstationären Kinderpsychiatrien
wieder für reguläre Behandlungen auf Wartezeiten von
ca. zwei Monaten zu kommen, weil wir wissen, wie schädlich
zu langes Warten ist. Doch psychische und soziale Veränderung
braucht in der Regel einfach Zeit und man kann Patient:innen
wegen der Warteliste nicht verfrüht entlassen.
Nummer gegen Kummer
Das Kinder- und Jugendtelefon
bietet eine telefonische Beratung.
Montags bis samstags von
14 Uhr bis 20 Uhr. Anonym und
kostenlos in ganz Deutschland:
www.nummergegenkummer.de
kk
12 Titelthema Psychische Erkrankungen
Altersdepression:
Der Kampf gegen
die Stille
Wir werden immer älter und
damit treten häufiger gesundheitliche
Probleme auf, die die
Lebensqualität einschränken.
Ein besonders unterschätztes
Problem ist die Depression.
Mit zunehmendem Lebensalter
sterben häufig
Freunde und Bekannte
– der soziale Austausch
wird weniger. Die einhergehende Einsamkeit
ist nicht gleich eine Depression,
kann jedoch neben körperlichen und
kognitiven Defiziten sowie genetischer
Veranlagung zur Entstehung beitragen.
DR. ANDREAS WEFEL
Chefarzt Geriatrie
und Neurologischneurochirurgische
Frührehabilitaion im
Wilhelmsburger Krankenhaus
Groß-Sand
Worauf gilt es zu achten?
„Es ist oft schwierig, eine Altersdepression
eindeutig zu erkennen. Als
Außenstehende:r sollte man auf zurückgezogenes
Verhalten, Traurigkeit und
Interessenverlust achten. Bemerkt man
diese Anzeichen über einen längeren
Zeitraum, sollte man zuerst das Gespräch
suchen“, erklärt Dr. Dr. Andreas
Wefel, Chefarzt Geriatrie und Neurologisch-neurochirurgische
Frührehabilitation
im Wilhelmsburger Krankenhaus
Groß-Sand.
Wenn die Person dies nicht möchte
oder dazu nicht in der Lage ist, kann die
Hausarztpraxis
oder eine psychosoziale
Beratungsstelle
aufgesucht
werden. Neben
den klassischen
Symptomen treten
bei der „Altersdepression“
zudem
alterstypische
Besonderheiten
auf: „Während in
jüngeren Lebensabschnitten
oft Probleme im Zusammenhang
mit dem Beruf im Vordergrund
stehen, sind es im Alter eher gesundheitliche
Ängste und Sorgen“, berichtet
der Arzt.
Welche Behandlungsmöglichkeiten
gibt es?
Helfen kann eine ambulante Psychotherapie
oder die Behandlung in einer Tagesklinik.
Allerdings führt der akute Mangel
an Therapieplätzen häufig zu langen
Wartezeiten. Eine weitere Möglichkeit ist
die Teilnahme an einer Gruppentherapie.
Unabhängig von der Behandlung muss
bei Senior:innen besonders rücksichtsvoll
vorgegangen werden, denn die Therapie
beinhaltet zum Teil eine Veränderung der
eigenen Denk- und Verhaltensweisen.
Für Ältere ist das oft schwieriger, da sich
Verhaltensmuster über viele Jahrzehnte
verfestigt haben. „Manche unserer
Patient:innen sprechen hier im Krankenhaus
zum ersten Mal über Themen
wie ihre Gefühle oder Ängste“, berichtet
WIEBKE FREY
Neuropsychologin
im Wilhelmsburger
Krankenhaus
Groß-Sand
Wiebke Frey,
Neuropsychologin
im Wilhelmsburger
Krankenhaus Groß-
Sand.
Schmerzen –
Auslöser oder
Folge?
Körperliche
Schmerzen bei
Altersdepression
sind ein vielschichtiges Thema, da diese
die Störung nicht nur begünstigen,
sondern auch Folge einer unerkannten
Depression sein können.
„Bewegung ist ein Faktor, der bei
der Vorbeugung und Behandlung eine
Rolle spielen kann. Zum einen, weil sie
die depressive Episode direkt positiv
beeinflusst, zum anderen aber auch,
weil die Fitness zu einer Verbesserung
der Selbsthilfefähigkeit und zu einer
Schmerzreduktion führen kann“, erklärt
die Neuropsychologin.
te
Titelthema Psychische Erkrankungen 13
Die Generation
„Schweigen“
Über ein Jahr Krieg, verbunden mit Existenzsorgen:
Das löst insbesondere bei der Generation der „Kriegskinder“
Ängste sowie körperliche Reaktionen aus. Wie kommt es dazu
und was kann man tun?
S
chlaganfälle, Bronchitis oder
Erkrankungen der Herzkranzgefäße
kommen bei Menschen,
die ein Trauma erlebt
haben, dreimal häufiger vor als bei Nicht-
Traumatisierten. Aber auch Diabetes
mellitus, schwere Depressionen sowie
Unruhe- und Angstzustände werden mit
negativen, traumatischen Kindheitserfahrungen
in Zusammenhang gebracht.
Reden
ist Gold!
Frühe Belastungen machen krank
„Insbesondere bei Menschen, die schon
vor ihrem Spracherwerb traumatisierende
Erfahrungen gemacht haben und sich
noch nicht mitteilen konnten, sind diese
Erlebnisse sozusagen im Langzeitgedächtnis
des Körpers gespeichert und
wirken destabilisierend auf das Immunsystem“,
erläutert Dr. Claas Happach,
Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und
Psychotherapie am
Agaplesion Bethesda
Krankenhaus
Bergedorf. Denn die
(eigentlich) sinnvollen
Bewältigungsreaktionen
wie erhöhter
Herzschlag und
Blutdruck, schnellere
Atmung, erweiterte
Bronchien, seelische
Anspannung, mit denen
der Organismus
DR. CLAAS HAPPACH
Chefarzt der Klinik
für Psychiatrie und
Psychotherapie am
Agaplesion Bethesda
Krankenhaus
Bergedorf
auf extremen Stress reagiert, können
sich in den Körper einschreiben und
auf Dauer zu verschiedensten Erkrankungen
führen.
Wirkungen des Ukraine-Krieges
Unter dem Eindruck des Ukraine-
Krieges komme es bei der sogenannten
„Kriegsgeneration“ nun vermehrt zu
Symptomen wie Herz-Kreislauf-Problemen,
Schlafstörungen, Nervosität, die
nicht direkt auf körperliche Ursachen zurückgeführt
werden können. Aber durch
die aktuellen Kriegsgeschehnisse werden
die präverbalen Erinnerungsspuren an
den selbst erlebten Krieg, die oft erfolgreich
verdrängt sind, wieder aktiviert
und führen zu physischen Reaktionen. In
vielen Fällen trete der Zusammenhang
zwischen Beschwerden und eigenem
Trauma allerdings erst durch Nachfragen
zutage. Und auch dann hören Dr. Happach
und seine Kolleg:innen nicht selten
Antworten wie „So schlimm war das gar
nicht.“, „Das haben doch alle erlebt.“
oder „Darüber habe ich noch nie geredet.“
Immer hilfreich:
Über das Erlebte sprechen
Dieser Generation falle es nicht leicht,
über frühe Erlebnisse zu sprechen. Denn
damals ging es vielmehr um Wiederaufbau
und Handeln als um das eigene
Schicksal, das geprägt war von Flucht
und Vertreibung, Verlust, real erlebtem
Grauen. „So war das eben“, lautet ein
typischer Ausspruch. Umso wichtiger
sei ein behutsamer Umgang mit den
Patient:innen, so der Chefarzt. Gleichzeitig
appelliert er aber eindringlich: „Niemand
ist zu alt, dieses Thema anzugehen
und für die eigene Gesundheit zu sorgen.
Auch mit 90 oder 95 kann man einen
Anfang machen!“ Denn in diesem Fall
gilt: Reden ist Gold!
ik
14 Titelthema Psychische Erkrankungen
Gestatten:
Posttraumatische
Belastungsstörung
Ein schwerer Unfall, Missbrauch oder Gewalt – extrem
belastende Erlebnisse können zu anhaltenden psychischen
Reaktionen führen. Betroffene leiden oft unter schweren
Symptomen wie Flashbacks oder Ängsten.
D
r. Albrecht Schumacher ist
Leiter des Psychologischen
Dienstes am BG Klinikum
Hamburg. Er ist spezialisiert auf die
Behandlung und Wiederherstellung von
schwer verletzten Unfallopfern sowie
Menschen mit Berufskrankheiten.
Vor allem hat er es mit
Patient:innen zu tun,
die an einer Posttraumatischen
Belastungsstörung
(PTBS)
infolge
eines
Arbeitsunfalls leiden, z. B. wie ein Lkw-
Fahrer, der einen schweren Verkehrsunfall
erlebte.
PTBS – das Krankheitsbild
im Fokus
PTBS ist eine psychische Erkrankung, die
auftreten kann, nachdem eine Person
etwas Traumatisches erlebt
oder beobachtet hat, das extreme
Angst, Hilflosigkeit
oder Entsetzen verursacht.
Menschen,
die eine PTBS
haben, können über
längere Zeit belastende
Symptome
erfahren, so z. B. in
Form von Wiedererleben
durch
intensives Träumen
oder Flashbacks,
Vermeidung
bestimmter Orte
oder Aktivitäten,
DR. ALBRECHT
SCHUMACHER
Leiter des
Psychologischen
Dienstes am
BG Klinikum Hamburg
eine allgemein erhöhte Anspannung mit
Schreckhaftigkeit, Reizbarkeit und Schlafstörungen
sowie emotionale Überreaktionen,
die durch Konfrontation mit der
schmerzhaften Erfahrung hervorgerufen
werden können.
Aussichtsreiche
Behandlungsmethoden
Belastende Erlebnisse aufarbeiten und
neue Bewältigungsstrategien trainieren
– das ist die Vorgehensweise aus
der Traumatherapie und diese wird
in der ambulanten sowie stationären
Behandlung eingesetzt, um Betroffene
wieder in ein stabiles Leben zu führen.
„Es kommt besonders darauf an, das
betreffende Ereignis noch einmal auf
einer inneren Ebene nachzuvollziehen“,
so Dr. Schumacher.
Heilung möglich
Die meisten schaffen es
zurück in ihren Arbeitsalltag
und das ohne große
Beeinträchtigung. So auch
der Lkw-Fahrer, der bei Dr. Schumacher
in Behandlung war.
Nach vier Monaten saß er wieder am
Steuer seines Pkws – etwas später
konnte er auch seinen Beruf als Lkw-
Fahrer erneut ausüben.
mb
Info
Es gibt eine Vielzahl von traumatischen
Ereignissen, die zu einer PTBS führen
können, wie beispielsweise sexuelle
Gewalt, Krieg, Naturkatastrophen,
Terroranschläge, schwere Unfälle
oder der Tod eines geliebten Menschen.
Eine PTBS kann jeden treffen,
unabhängig von Alter, Geschlecht
oder Hintergrund. In Deutschland
leiden circa 2 bis 3 % der Bevölkerung
im Laufe ihres Lebens einmal an einer
PTBS.
Titelthema Psychische Erkrankungen 15
Ein Gläschen
in Ehren
Feierabend, Geburtstag oder Stress – an Anlässen für ein
Gläschen mangelt es nicht. Aber aufgepasst: Bei älteren Menschen
richtet Alkohol mehr Schaden an als bei jungen. Bereits bei
geringen Mengen drohen zahlreiche gesundheitliche Risiken.
Ein Gläschen Wein am
Tag kann doch nicht
schaden? Doch – und
besonders im höheren Alter
ist Alkohol mit Vorsicht zu
genießen. „Wenn man diesen
gewohnten Konsum aus
jungen Jahren mit zunehmendem
Alter fortsetzt, dann
wird es ab 60 Jahren schon
kritisch“, weiß Chefarzt Dr.
Christian Kügler. Er leitet die
Abteilung für Innere Medizin
mit einem suchtmedizinischen
Schwerpunkt und den
Fachbereich Geriatrie (Altersmedizin) am
Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf
und warnt vor dieser Faustregel. Im
Alter ist die Körperzusammensetzung
eine andere: Der relative
Wasseranteil nimmt ab, der
relative Anteil an Fettgewebe
zu. Da sich Alkohol primär im
Wasser verteilt, führt dieselbe
Menge Alkohol zu einer
höheren Blutalkoholkonzentration.
„Insgesamt reagiert
der Körper älterer Menschen
viel empfindlicher auf die
schädlichen Wirkungen des
Alkohols“, erklärt der Experte
weiter.
PD DR. CHRISTIAN
KÜGLER
Chefarzt der Inneren
Medizin, Facharzt für
Suchtmedizinische
Grundversorgung,
Geriatrie und
Angiologie am
Evangelischen Krankenhaus
Alsterdorf
Kenn dein
Limit
Auf www.kenndein-limit.de
informiert die
Bundeszentrale
für gesundheitliche
Aufklärung
umfassend zu
allen Fragen zum
Thema Alkoholund
Alkoholsucht.
Inklusive
Selbsttest.
Alkoholbedingte Erkrankungen
vermeiden
Konsumieren Menschen
ab 60 Jahren regelmäßig
Alkohol, drohen Probleme
wie eine Fettleber, eine Leberoder
Bauchspeicheldrüsenentzündung,
Herzrhythmusstörungen
oder Störungen
des Nervensystems, um nur
einige zu nennen. Insgesamt
kann Alkohol bis zu 200
verschiedene Krankheiten
mitverursachen. Zudem wird
die Gefahr einer Alkoholabhängigkeit
oft unterschätzt. Aber wann
liegt ein Suchtproblem vor? Kennzeichen
sind unter anderem ein starkes, nahezu
zwanghaftes Verlangen nach Alkohol,
Entzugserscheinungen bei
Reduktion sowie der Kontrollverlust
über die Trinkmengen.
Doch soweit sollte es am
besten erst gar nicht kommen.
„Ältere Menschen sollten
mit Alkohol besonders verantwortungsvoll
und achtsam
umgehen“, rät Dr. Kügler.
Muss es wirklich jeden Abend
ein Glas Wein sein? Ab 60
Jahren lautet die Antwort:
„Nein!“
kk
Empfohlene Alkohol-
Regeln ab 60 Jahren
Halten Sie Grenzen ein und
1. trinken Sie auf keinen Fall
mehr als ein Glas (0,3 l) Bier, Wein
(0,125 l) oder einen Stamper Likör/
Schnaps (0,02 l) pro Tag. Dieses
„Standardgetränk“ entspricht
dem Wert von 12 Gramm reinem
Alkohol, der nicht überschritten
werden sollte.
Konsumieren Sie nie bis an
2. Ihr Limit (d. h. bis Sie eine
Rauschwirkung verspüren).
3.
Alkoholfreie Tage sind Pflicht.
Die grundsätzliche Regel
lautet: Sie dürfen an maximal fünf
Tagen in der Woche ein Standardgetränk
trinken, aber an zwei
Tagen keinerlei Alkohol.
Für den
Beitrag in voller
Länge besuchen Sie
unsere Website
www.gutebesserung.
hamburg
16 Titelthema Psychische Erkrankungen
Eine Sucht
kommt
selten allein …
Bedingt durch Pandemie, Angst vor Krieg in Europa,
Klimakrise, Fachkräftemangel und Inflation sind die seelischen
Erkrankungen noch weiter in den Vordergrund
getreten. Depressionen, Ängste und Suchterkrankungen
zählen zu den häufigsten Gründen für Frühberentungen
und Krankheitstage.
Bei Suchterkrankungen
denken viele an schwere
Verläufe von Alkoholabhängigkeit
oder an illegale
Drogen. Aber auch schon der
übermäßige Konsum von Alkohol,
Beruhigungsmitteln, Cannabis
und Partydrogen hat oft deutliche
Auswirkungen auf die körperliche
und seelische Gesundheit.
Suchtmittel als Selbstmedikation
Nicht selten liegen diesem Konsum
auch andere seelische Erkrankungen zugrunde,
sodass hier von einer Selbstmedikation
gesprochen wird. Viele Menschen fühlen sich
in der heutigen Zeit erschöpft, haben wenig
Kraft, zu wenig Energie. In Deutschland reicht
die Spannbreite je nach Untersuchung und
Altersgruppe von 20 % bis etwa 60 %, was oft
dadurch bedingt ist, dass sich die Menschen
dauerhaft gestresst fühlen. Unsere heutige
Gesellschaft ist für viele anstrengend, im Arbeitsleben
soll immer mehr in immer kürzerer
Zeit mit immer weniger Menschen mit immer
besserer Qualität durchgeführt werden.
Entspannung durch
Konsum
Diese erhöhte Stressbelastung
führt unter anderem
dazu, dass Menschen unterschiedliche
Substanzen zur
Stressreduktion einsetzen.
Alkohol entspannt, Beruhigungsmittel
reduzieren die
PROF. DR.
MATTHIAS R. LEMKE
Ärztlicher Direktor,
Heinrich Sengelmann
Kliniken für Psychiatrie,
Psychotherapie
und Psychosomatik
In diesen Häusern
finden Betroffene Hilfe:
• Agaplesion Bethesda
Krankenhaus Bergedorf
• Albertinen Krankenhaus
• Ev. Krankenhaus
Alsterdorf
• Heinrich Sengelmann
Kliniken
Ängste und Schlafstörungen, mit
Cannabis lässt sich die Welt besser
ertragen, mit Partydrogen macht das
Feiern mehr Spaß. Aber Achtung,
der Konsum dieser Substanzen
verstärkt letztendlich die eigentlich
zugrunde liegende seelische Erkrankung
und führt oft zu Abhängigkeit
von diesen Substanzen. Hier entsteht
ein Teufelskreis, die Substanzen
wirken kurzfristig, haben aber
längerfristige negative Wirkungen.
Sie verlieren auf Dauer ihre Wirkung,
führen zu verstärktem Konsum, höherer Dosierung,
letztendlich zu einer Abhängigkeit und
Entzugssymptomen.
Den Teufelskreis durchbrechen
Insgesamt erhöht der Konsum nicht, sondern
reduziert die seelische Widerstandskraft
gegenüber den Herausforderungen unseres
Lebens. Wir haben daher sowohl ambulant,
tagesklinisch und stationär spezialisierte
Angebote, die bei den betroffenen Menschen
sowohl Depressionen, Ängste, Schlafstörungen
oder Stresserkrankungen behandeln
als auch Konzepte und Maßnahmen
für eine Reduktion
des schädlichen Konsums von
Alkohol, Beruhigungsmitteln,
Cannabis und anderen Substanzen
beinhalten.
Suchen Sie sich Hilfe, es ist
sehr schwer, diesem Teufelskreis
alleine zu entkommen!
Prof. Dr. Matthias R. Lemke
Fazit für
die Praxis
1
Leiden Sie unter
Depressionen, Ängsten,
Schlafstörungen
oder Stresserkrankungen
(Erschöpfung, Anspannung,
Gereiztheit u. a.), fragen Sie
Ihre Hausärztin oder Ihren
Hausarzt.
2
Überprüfen Sie bei
sich selbst oder fragen
Sie nahestehende
Menschen, ob Sie vermehrt
Alkohol, Beruhigungsmittel,
Cannabis oder andere Medikamente
einnehmen, um
Belastungen zu reduzieren.
3
Lassen Sie eine
körperliche Abklärung
(EKG, Laboruntersuchungen)
durchführen.
4
Möglicherweise ist
eine weiterführende
Behandlung bei
einer Fachärztin oder einem
Facharzt für Psychiatrie und
Psychotherapie oder einer
Psychotherapeutin/einem Psychotherapeuten
notwendig.
5
Falls die ambulante
Behandlung nicht
ausreicht, informieren
Sie sich über tagesklinische
und stationäre Angebote.
17
Podcast
Hör rein!
Arbeiten im Krankenhaus? Das ist doch nur etwas für
Ärzt:innen und Pflegekräfte. Außerdem: Es ist anstrengend
und macht keine Freude! Wirklich? Hören Sie doch einmal
rein, was Menschen im Podcast Hamburger Klinikhelden
über ihre Arbeit im Krankenhaus erzählen und als was sie
dort arbeiten.
Den Podcast
Hamburger Klinikhelden
finden Sie unter:
gute-besserung.
hamburg/
hamburgerklinikheldenpodcast
D
ie Berufsfelder in Kliniken
sind so vielfältig
wie die Krankheiten, die
dort behandelt werden.
Hinter den Kliniktüren verbergen sich
zum Beispiel Atmungstherapeut:innen,
Operationstechnische Angestellte oder
Hörpädagog:innen.
Letzteres ist Kerstin Krebs. Sie arbeitet
am Kath. Marienkrankenhaus und bringt
hochgradig Schwerhörigen und Gehörlosen
bei, wieder zu hören. Dank eines
speziellen Implantats namens Cochlea
und dem anschließenden Hörtraining mit
der Expertin können wieder Klänge und
Endlich
wieder Vogelgezwitscher
hören
Stimmen wahrgenommen werden. „Es
gibt ja diesen Spruch: Das Sehen trennt
von den Dingen, das Hören trennt von
den Menschen“, erklärt Kerstin Krebs.
„Ich erlebe schon sehr viele Menschen,
die in die Erstberatung kommen und
weinen, weil es sie in die Isolation
treibt.“ Die Betroffenen haben oft einen
langen Leidensweg hinter sich.
Endlich wieder die Vögel zwitschern
zu hören oder zum ersten Mal die
Stimme des Enkels wahrzunehmen, ist
ergreifend – und das Training bei der
Hörpädagogin daher mitunter sehr emotional.
Wie Kerstin Krebs das wegsteckt
und dass sie auch Zwölfjährige therapiert,
hören Sie im Podcast Hamburger
Klinikhelden.
Der Atmungstherapeut Sören Tiedemann
vom BG Klinikum Hamburg dagegen
betreut Patient:innen, die ohne
Beatmungsgeräte nicht überleben
würden. Im Podcast erzählt er auch
davon, dass er schon mit beatmeten
Patient:innen bei Fußballspielen oder
auf Konzerten war. Aber auch Operationstechnische
Angestellte und viele
andere zählen zu den Klinikhelden.
Außerdem erfahren Sie, wie sinnerfüllt
die Arbeit im Krankenhaus ist – auch
wenn es mitunter anstrengend ist! ik
Kerstin Krebs
ist Hörpädagogin
am Kath. Marienkrankenhaus
Hamburger Klinikhelden
Der Podcast „Hamburger Klinikhelden“
vom Hamburger Abendblatt und dem
Verband freigemeinnütziger Krankenhäuser
in Hamburg, „die FREIEN“,
wird von
den Journalistinnen
Jule
Bleyer und
Elisabeth Jessen
moderiert.
Er erscheint
zweimal im
Monat.
18 Spezial
Hamburg an de
Waterkant
Ehemalige Elbinsel Finkenwerder, Kanal-Idylle Bille oder Rund Wilhelmsburg: Hamburg bietet
auch abseits von Landungsbrücken, Hafencity und Alster jede Menge Wasser und Orte, die überraschen
und besucht werden wollen. Die Hafenschnackerin Maike Brunk verrät uns die Lieblingsplätze
ihrer Elbinsel-Barkassentouren, die auch auf dem Landweg erreicht werden können.
Das Ufer der
Billerhuder Insel
wird gesäumt
von Kleingärten.
Kanal-Idylle Bille
Radfahrer:innen sind die grünen Elbinseln Entenwerder und Kaltehofe auf dem Weg Richtung Osten in die Vier- und Marschlande
jenseits der Elbbrücken längst ein Begriff. Aber biegen Sie zwischendurch doch mal ab zur Billerhuder Insel. Von
Entenwerder Richtung Nordosten sind Sie mit dem Fahrrad in nur zehn Minuten auf der 1907 künstlich geschaffenen Insel in
Hamburg-Rothenburgsort. Beschauliche Kleingärten mit privaten Bootsanlegern teilen sich das halbrunde Eiland mit Wassersportvereinen.
Das macht es Besuchern schwer, direkt an die Wasserkante zu gelangen, sodass der schönste Blick sich vom
Wasser aus bietet. Dennoch ist die Billerhuder Insel ein lohnenswertes Ziel für einen Spaziergang oder eine Fahrradtour. Und
vielleicht kommen Sie auf dem Weg dorthin auch beim Hausboot der NDR-Ernährungs-Docs vorbei.
Spezial
19
Im U-Boot-Bunker Fink II
konnten von 1941 bis
1945 pro Box je zwei
U-Boote gleichzeitig
repariert und ausgerüstet
werden.
Elbinsel
Finkenwerder
Die Fährlinie 62 von den Landungsbrücken nach Finkenwerder kennt wohl jede:r
Hamburger:in als günstige Alternative zur klassischen Hafenrundfahrt. Auf dem Weg
von den Landungsbrücken nach Finkenwerder hält sie an vielen Sehenswürdigkeiten
und die Fahrgäste genießen einen fantastischen Ausblick. Den roten Aussichtsturm mit
der Wendeltreppe, der kurz hinter der Haltestelle Rüschpark die Einfahrt zum Rüschkanal
markiert, lässt die Fähre allerdings unerwähnt an Backbord liegen. Nicht so Maike
Brunk, sie entert den Kanal auf ihrer Finkenwerder-Tour. Denn kaum jemand weiß, dass
sich hier ein gewaltiger Sportboothafen mit 600 Liegeplätzen versteckt. Und auch der
angrenzende Rüschpark – 2006 als Ausgleichsmaßnahme zur Airbus-Erweiterung entstanden
– ist ein abwechslungsreiches Ausflugsziel. Tolle Ausblicke auf die dicken Pötte,
schattige sowie sonnige Fleckchen, ein großer Spielplatz mit BMX-Bahnen, ein Beachvolleyballfeld,
Grillplätze und ein ehemaliger U-Boot-Bunker, die heutige Gedenkstätte
Fink II: Hier lässt sich ein Tagesausflug problemlos füllen. Nutzen Sie Finkenwerder also
nicht nur zum Umsteigen, um nach Teufelsbrück an den Elbstrand zu gelangen – Sie
verpassen sonst eine ganze Menge. Und vom markanten roten Turm aus kann man die
sich vorbeischiebenden Containerriesen fast streicheln.
Rund
Wilhelmsburg
Europas größte Flussinsel liegt mitten in Hamburg. Von
der Landseite aus bietet Wilhelmsburg nicht erst seit der
Gartenschau und der Internationalen Bauausstellung viele
innovative Projekte. Der Wilhelmsburger Inselpark präsentiert
auf 85 Hektar eine umwerfende Vielfalt. Neben Blütenpracht
im Rhododendrongarten, Kanufahren auf den Wasserläufen,
Wandeln durch den Regenwald (Garten Dunst und Nebel)
gibt’s hier auch Action. Ob Kletterhalle und -park, Skatebahn,
Beachvolleyball oder fünf Spielplätze – ein Tag reicht bei
Weitem nicht aus. Aber auch Hamburgs kleinster Leuchtturm
(knapp 7 m) steht in Wilhelmsburg an der Bunthäuser Spitze.
Ganz in der Nähe gibt es sogar Seeadler in freier Wildbahn
zu bewundern, während ein Stück weiter wieder Containertürme
und imposante Brückenbauten aufwarten. Hier gibt es
den Hamburger Hafen in aller Vielfalt.
Kaum zu sehen unter den grünen Bäumen
– Hamburgs kleinster Leuchtturm
an der Bunthäuser Spitze.
Wir verlosen
einen tollen Törn
nach Wahl
für zwei Personen mit Maike Brunk sowie drei ihrer
handsignierten Bücher „Meine Große Freiheit“. Machen Sie
einfach bei unserer Umfrage auf Seite 4 mit!
Weitere Informationen zu den Touren von Hafenschnackerin
Maike Brunk gibt es unter www.elbinsel-tour.de
20
Prostata
Wenn’s nur noch
müde tropft
Plötzlich klappt’s nicht mehr so recht mit dem Wasserlassen
oder da ist dieser ständige Harndrang: Eine gutartige Prostatavergrößerung
ist eine Volkskrankheit, sagt Prof. Dr. Michael
Rink, Chefarzt der Urologie am Kath. Marienkrankenhaus.
Sie lässt sich aber sehr gut und schonend behandeln.
Die Ursache ist noch nicht
abschließend erforscht, das
Krankheitsbild jedoch meist
eindeutig: Mit zunehmendem
Alter beginnt die Prostata (Vorsteherdrüse)
zu wachsen, verengt die Harnröhre
und kann sich wie ein Berg in die Blase
wölben. Ab einem Alter von 40 Jahren
sind etwa 40 Prozent der Männer betroffen,
die Rate steigt auf 90 Prozent bei
Männern ab 80 Jahren. „Die Symptome
sind sehr unterschiedlich und man
unterscheidet da in zwei Kategorien“,
erklärt der Chefarzt der Urologie am
Marienkrankenhaus Hamburg, Prof. Dr.
Michael Rink. Bei der ersten Kategorie
haben Betroffene Probleme, die Blase
zu entleeren, der Strahl ist schwächer,
bei manchen nur noch ein Rinnsal, es
tröpfelt nach. Dies kann sich bis zu einer
Harnverhaltung verschlechtern, bei
der man gar nicht mehr Wasser lassen
kann. Bei der zweiten Kategorie reagiert
die Blase übersensibel, es besteht ein
ständiger Harndrang, oft geht eine nicht
vollständige Entleerung der Blase damit
einher. Häufig finden sich auch Kombinationen
beider Kategorien. In beiden Fällen
aber beeinflussen die Beschwerden
Ständiger Harndrang,
Probleme beim
Blase Entleeren oder
Nachtröpfeln –
die Vorsorgeuntersuchung
hilft,
Beschwerden zu
vermeiden.
PROF. DR.
MICHAEL RINK
Chefarzt der
Urologie am
Kath. Marienkrankenhaus
den Alltag mitunter
massiv, und sie
sollten unbedingt
behandelt werden.
„Dafür gibt es
sehr gute Stufenkonzepte“,
so der
Experte.
Komplett-
Entfernung nicht
notwendig
„Die Therapie richtet sich nach der
Ausprägung der Vergrößerung und der
Stärke der Beschwerden“, erläutert Prof.
Rink. Der erste Schritt ist üblicherweise
eine medikamentöse Behandlung mit
klassischen Medikamenten, seltener mit
pflanzlichen Phytotherapeutika oder eine
Kombination aus beidem. So werden
Beschwerden gelindert und das Wachstum
der Prostata gehemmt. Reicht das
nicht aus, folgt ein operativer Eingriff.
Dabei wird die Prostata verkleinert, der
Engpass in der Harnröhre behoben und
so der Harnfluss normalisiert.
„Minimalinvasive Verfahren sowie Laser-
OPs sind der aktuelle State-of-the-Art,
sehr schonend und elegant, sodass der
Patient nach kürzester Zeit wieder fit
ist“, führt der Urologe aus. Eine komplette
Entfernung ist bei einer gutartigen
Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie)
im Gegensatz zu einer
bösartigen nicht notwendig.
Vorsorge ab 45 Jahren
„Entscheidend ist, dass Männer frühzeitig
die urologischen Vorsorgeuntersuchungen
in Anspruch nehmen, die ab 45
Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen
übernommen werden“, sagt Prof.
Rink. Bei entsprechenden Auffälligkeiten
können die behandelnden Ärzt:innen
dann weiterführende Untersuchungen
durchführen, um urologische Erkrankungen
zu erkennen und zu behandeln,
bevor es zu Beschwerden kommt. bs
Hilfe bei urologischen
Problemen finden Sie hier:
• Albertinen Krankenhaus
• BG Klinikum Hamburg
• Facharztklinik Hamburg
• Kath. Marienkrankenhaus
• Kath. Kinderkrankenhaus Wilhelmstift
• Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift
Brustkrebs 21
Vorsorge ist die beste Sorge
Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Doch früh erkannt stehen die
Heilungschancen extrem gut. Darüber sprach die gb! mit Dr. Simon Bühler, Chefarzt der Klinik für
Gynäkologie und Geburtshilfe im Evangelischen Amalie Sieveking Krankenhaus.
W
elche neuen Erkenntnisse
oder Medikamente gibt
es zum Brustkrebs?
Die wichtigste Erkenntnis bleibt, dass
Brustkrebs in einem frühen Stadium in
der Regel sehr gut therapiert werden
kann. Das beste Medikament, das
man entwickeln könnte, wäre eines,
das mehr Frauen zum Screening
(kostenlose Vorsorge-Mammografie)
gehen lässt. Momentan nimmt nur
ungefähr die Hälfte der eingeladenen
Frauen das Vorsorge-Angebot wahr.
Wenn wir aber den Brustkrebs früh
behandeln können, liegen die Heilungschancen
bei fast 90 Prozent. Ebenso
steigt die Wahrscheinlichkeit, brusterhaltend
operieren zu können, und es bedarf
deutlich seltener belastender Therapien
wie der Chemotherapie.
Wie kann erreicht werden, dass mehr
Frauen zur Vorsorge gehen?
Wir müssen mit Mythen aufräumen.
Weder ist das Screening ein furchtbar
umständliches Prozedere, noch ist die
DR. SIMON BÜHLER
Chefarzt der Klinik
für Gynäkologie
und Geburtshilfe im
Evangelischen Amalie
Sieveking Krankenhaus
Strahlendosis besonders
hoch. Im
Vergleich zum Karzinomrisiko
ist die
Gefährdung durch
die Bestrahlung
beim Screening
verschwindend
gering und die Untersuchung
selbst
dauert nur zehn
Minuten. Ebenso
wenig platzt und streut ein möglicherweise
bereits vorhandenes Karzinom
durch das Quetschen der Brust während
der Untersuchung.
Wer sollte zum Screening gehen und
was ist der Vorteil gegenüber dem
Abtasten der Brust?
In Deutschland werden alle Frauen
zwischen 50 und 69 alle zwei Jahre zum
Screening eingeladen. Die Kosten hierfür
übernimmt die Krankenkasse.
Beim Screening kann man einen Tumor
deutlich früher erkennen: Bei einem
Tastbefund ist das Karzinom in der
Regel bereits zwischen zwei und zweieinhalb
Zentimetern groß, im Screening
entdecken wir es bereits, wenn es noch
wenige Millimeter klein ist. Und das
macht einen gewaltigen Unterschied.
Wie schnell wächst ein Tumor in der
Brust?
Wir kennen heute eine Vielzahl von
Brusttumoren, die zum Teil sehr unterschiedlich
schnell wachsen. Im Allgemeinen
kann man aber sagen, dass das
Wachstum in der Anfangsphase eher
langsam ist und die Wahrscheinlichkeit
einer gefährlichen Streuung niedrig. Das
ist aber genau das Zeitfenster, das wir
haben, um den Tumor durch die Vorsorgeuntersuchung
rechtzeitig zu erkennen.
Zusammenfassend sehe ich keinen
guten Grund, sich aus der kostenlosen
Vorsorge-Mammografie „herauszureden“.
Aber dafür muss man die vielzitierte
„Komfortzone“ kurz verlassen,
und wir wissen alle, wie schwer das
sein kann!
ik
22 Schulterarthrose
Schulterschmerzen ade!
Insbesondere Menschen, die ihre Schulter durch immer gleiche Bewegungen dauerhaft belasten
wie etwa Handwerker:innen, Sportler:innen oder Musiker:innen, haben ein erhöhtes Risiko, an
einer Arthrose des Schultergelenks zu erkranken. Ist diese bereits weit fortgeschritten und sind
alle anderen Therapien ausgeschöpft, bleibt die Option einer Schulterprothese.
Omarthrose ist der medizinische
Fachbegriff für den
fortgeschrittenen Gelenkverschleiß
an der Schulter.
Das Schultergelenk besteht aus einem
Oberarmkopf und einer Gelenkpfanne,
dessen aneinanderreibende Seiten
wiederum mit Gelenkknorpel überzogen
sind. Diese Knorpel dienen bei einer
gesunden Schulter als Gleitschicht.
Bei einer Arthrose hingegen wird etwa
durch eine ständige Überbeanspruchung
oder schwerste körperliche
Arbeit das Knorpelgewebe beschädigt.
Die beiden Knochen wetzen somit aufeinander
und verursachen zunehmend
starke Schmerzen.
Konservative Behandlung
Neben Überlastung gibt es aber auch
eine Veranlagung zur Arthrose. Woher
diese rührt, ist bislang nicht geklärt.
Dr. Till Orla Klatte, Chefarzt der Unfallchirurgie
und Orthopädie im Albertinen
Krankenhaus, erklärt: „Die gute
Nachricht ist, dass ein Gelenkverschleiß
in den Schultern bei Weitem nicht so
häufig vorkommt wie an der Hüfte oder
am Knie, weil sie in der Regel nicht so
In diesen Häusern wird
Schulterarthrose behandelt:
• Agaplesion Bethesda Krankenhaus
Bergedorf
• Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg
• Albertinen Krankenhaus
• Ev. Amalie Sieveking Krankenhaus
• Ev. Krankenhaus Alsterdorf
• Facharztklinik Hamburg
• Kath. Marienkrankenhaus
• Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift
• Krankenhaus Tabea
• Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-
Sand
stark belastet werden. Ist eine Arthrose
ursächlich für Schmerzen in der Schulter
verantwortlich, so hilft
zunächst Krankengymnastik
in vielen Fällen, die Schmerzen
zu lindern und die durch
den Schmerz eingeschränkte
Beweglichkeit der Schulter
wieder zu verbessern.“ Eine
weitere Therapieoption ist
das Spritzen von Schmerzmitteln
direkt in das Gelenk.
Im fortgeschrittenen Stadium
der Erkrankung allerdings
werden die Schmerzen immer
stärker und die Lebensqualität der
Betroffenen ist deutlich reduziert.
Wann ist eine Prothese sinnvoll?
„Die Antwort hängt grundsätzlich von
den Schmerzen der Patient:innen sowie
deren Einschränkungen im Alltag ab.
Wann der richtige Zeitpunkt für die Prothese
ist, entscheiden die Betroffenen
und nicht das Röntgenbild“, betont Dr.
Klatte. Zeigt sich in der MRT-Untersuchung,
dass zusätzlich zur Arthrose eine
Schädigung der sogenannten Rotatorenmanschette
vorliegt, so bedarf es des
Einsatzes einer inversen Schulterprothese:
„Invers deshalb, weil in diesem Fall
das Gelenk umgedreht wird. Das, was
vorher die Pfanne war, wird zum Kopf
und umgekehrt“, erklärt der Schulterspezialist.
„Wir bedienen uns hier eines
kleinen biodynamischen Tricks: Der
Hauptmotor der Schulter, der Schulterkappenmuskel,
ist bei den meisten
Menschen immer noch intakt. Sie haben
zum Glück keinerlei Nervenverletzung
oder neurologische Erkrankungen.
Das heißt, die Funktionen der Rotatorenmanschette
können übernommen
PD DR. TILL
ORLA KLATTE
Chefarzt der Klinik
für Orthopädie und
Unfallchirurgie im
Albertinen Krankenhaus
werden. Die Schulter benötigt lediglich
ein anderes Drehzentrum.“ Was für den
Laien kompliziert klingt, ist
für den erfahrenen Mediziner
wie Dr. Klatte eine einstündige
Standard-Operation. Die
heutigen Schulterprothesen
sind klein und können sicher
und passgenau eingesetzt
werden. Doch auch bei
modernen Implantaten kann
es in seltenen Fällen zu
Lockerungen und Versagen
der Prothese kommen. Auch
Infektionen können auftreten.
„Allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit
bei unter einem Prozent,“ beruhigt Dr.
Klatte.
Mit der 200 bis 300 Gramm leichten
Schulterprothese haben Patient:innen
annähernd wieder die frühere Beweglichkeit.
Allerdings bleiben schwere
Belastungen des künstlichen Schultergelenks
tabu.
Eine Schulterprothese hält gut
15 Jahre
Moderne Schulterprothesen haben
eine durchschnittliche Lebensdauer von
mindestens 15 Jahren. „Man kann die
Schulterprothese mit einem Zahnimplantat
vergleichen. Nach der Operation
müssen wir nur immer wieder überprüfen,
ob sie gut sitzt, und es sollte alle
paar Jahre gecheckt werden, ob es zu
Verschleißerscheinungen kommt,“ sagt
Dr. Klatte. In den ersten Tagen nach der
Operation sollten die Patient:innen noch
vorsichtig sein, bevor dann mit Physiotherapie
und Reha begonnen werden
kann. Nach der Reha ist dann in aller
Regel wieder ein weitgehend schmerzfreies
Leben möglich.
kk
Schulterarthrose
23
Schulterschmerzen
und Schulterarthrose – was tun?
Tut der Schulter gut:
1
Brustschwimmen ist
für die Schulter eine der besten
Trainingseinheiten.
2
Alle ziehenden Übungen wie
Tauziehen oder kreisende
Bewegungen der Schultern sorgen
für Lockerung.
3
Das Ziehen der Arme hinter den
Kopf ist eine effektive Übung.
Die meiste Zeit halten wir Menschen
unsere Arme schließlich vor dem
Körper.
4
Skilanglauf und Nordic Walking
ist nicht nur für den ganzen
Körper gut, sondern auch für die
Schultern gesund.
Das ist bei Schulterarthrose
tabu:
1
Alle stoßenden Bewegungen
sollten Menschen mit Schulterarthrose
besser vermeiden.
2
Schwere Belastungen der
Schulter bei Bewegungen über
dem Kopf wie Deckenstreichen sind
zu vermeiden.
3
Auf alle Kräftigungsübungen wie
Bankdrücken oder Liegestütze ist
besser zu verzichten.
24
Schnarchen
Nächtliches Sägen:
normal oder gefährlich?
Viele kennen es: Schnarch-Geräusche in der Nacht sind lästig und stören den Schlaf
beträchtlich. Doch wie kommen diese Töne zustande, die mitunter die Lautstärke von
Straßenlärm erreichen? Und welche stillen Gefahren hängen damit zusammen?
Fast jede:r Zweite schnarcht
mit steigendem Alter: etwa
40 Prozent der Frauen und 60
Prozent der Männer. „Was das
Schnarchen hervorruft, kann sich bei den
Betroffenen stark unterscheiden“, so Dr.
Hannes Kutta, Facharzt für HNO und
Operateur an der Facharztklinik Hamburg.
„Neben starkem Übergewicht,
Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum
können anatomische Unregelmäßigkeiten
des Kiefers, Gaumens oder
der Zunge für die nächtlichen Atemgeräusche
verantwortlich sein. Aber auch
eine beeinträchtigte Nasenatmung
durch Engstellen wie eine verkrümmte
Nasenscheidewand oder vergrößerte
Nasenmuscheln können der Auslöser
sein“, nennt der HNO-Arzt die Gründe.
Schnarchen kann gefährlich werden
In der Regel ist einfaches Schnarchen
unbedenklich. Wenn es im Schlaf jedoch
zu Atemaussetzern kommt, kann es
gefährlich werden. „Bei der sogenannten
obstruktiven Schlafapnoe erschlafft
PD DR. HANNES
KUTTA
Facharzt für HNO
und Operateur an
der Facharztklinik
Hamburg
die Rachenmuskulatur,
sodass
der Zungengrund
und der Gaumen
kollabieren. Die
Zunge rutscht
nach hinten und
die oberen Atemwege
werden
verschlossen.
Dadurch sinkt
der Sauerstoffgehalt
im Blut und der CO 2-Wert steigt.
Es wird eine Weckreaktion im Körper
ausgelöst, wodurch die Betroffenen
ständig erwachen. Der Schlaf ist nicht
mehr erholsam und die Patient:innen
leiden vermehrt an Tagesmüdigkeit“, erklärt
Kutta. Das Risiko von Folgeerkrankungen
wie Bluthochdruck, Herzinfarkt
oder Schlaganfall ist besonders hoch.
Der erste Schritt zur Untersuchung
des Schnarchens ist das ambulante
Schlafscreening, auch Polygrafie
genannt. Hierbei kann herausgefunden
werden, ob es sich um einfaches
Schnarchen oder ein Schlafapnoe-Syndrom
handelt.
Operation je nach Schweregrad
Je nach Schweregrad kann ein operativer
Eingriff helfen. „Kleine Eingriffe
können ambulant mit lokaler Betäubung
durchgeführt werden. Mittels einer Radiofrequenzmethode
oder Laserbehandlung
wird Gewebe am Gaumen und der
Nase gestrafft oder reduziert“, schildert
der Experte den Vorgang. Liegt eine
ausgeprägte Schlafapnoe vor, können
entweder die Mandeln entfernt oder das
Gaumensegel verkürzt werden. „Diese
Eingriffe haben erfahrungsgemäß eine
gute Wirksamkeit auf die Atempausen
beim Schlafen“, macht Kutta die Erfolgschancen
deutlich.
Abschließend gibt der Facharzt noch
Tipps, um harmlosem Schnarchen selbst
etwas entgegenzuwirken: „Mit einer Änderung
des Lebensstils wie Gewichtsreduktion,
Verzicht auf Nikotin und Alkohol
sowie das Schlafen in Seitenlage ist
schon viel getan.“
kb
Meist ist
Schnarchen
unbedenklich.
Kommen aber
Atemaussetzer
hinzu, sollten
diese behandelt
werden.
Schluckbeschwerden 25
Wann sollten Schluckbeschwerden
ärztlich abgeklärt werden?
Es gibt immer mal Situationen, in denen
einem wortwörtlich der Bissen im Halse
stecken bleibt und nur schwer hinuntergeschluckt
werden kann. „Patient:innen
sollten jedoch unbedingt ärztliche
Hilfe aufsuchen, wenn sie sich öfter an
Nahrung oder Speichel verschlucken,
starke Schmerzen auftreten oder bereits
geschlucktes Essen wieder nach oben
tritt. „Hier sprechen wir von einer Alarmsymptomatik,
die ohne große Verzögerung
geklärt werden muss“, betont der
leitende Arzt die Ernsthaftigkeit.
Problemfall
Schlucken
Bis zu 2000-mal pro Tag schluckt ein erwachsener Mensch.
Normalerweise macht man sich über diesen Vorgang selten
Gedanken, denn der Schluckakt läuft in der Regel ganz von
allein und unbewusst ab. Bereitet das Schlucken beim Essen
oder Trinken allerdings Probleme, sprechen Expert:innen
von einer Dysphagie.
R
und fünf Millionen Menschen
in Deutschland leiden
unter einer Schluckstörung.
Jeder verschluckt sich mal,
doch wenn dies regelmäßig passiert und
zu Atemnot führt, klingeln die Alarmglocken.
Dr. Ulrich Rosien, leitender Arzt
der Medizinischen Klinik, der Endoskopie
und des Viszeralonkologischen Zentrums
am Israelitischen Krankenhaus Hamburg,
erklärt unter anderem, mit welchen
Symptomen der Weg zur Ärztin/zum Arzt
unbedingt nötig ist.
Es gibt unterschiedliche Auslöser
für eine Dysphagie
Die Ursache einer Dysphagie kann vielfältig
sein. „Am häufigsten liegt diese
in der Speiseröhre. Typisch hierfür ist
entweder ein mechanisches Hindernis
wie eine Verengung, eine Entzündung,
eine Narbenbildung, ein Divertikel (Ausstülpung)
oder aber ein Tumor“, so der
Experte. Schluckstörungen können aber
auch von einer gestörten Beweglichkeit
sowie einem Bewegungsmangel der
Speiseröhre kommen.
Ebenso vielfältig
wie die Ursachen
sind die
Behandlungsmöglichkeiten
bei Schluckbeschwerden.
DR. ULRICH ROSIEN
Leitender Arzt der Medizinischen
Klinik, der
Endoskopie und des
Viszeralonkologischen
Zentrums am Israelitischen
Krankenhaus
Hamburg
Wie werden Schluckbeschwerden
therapiert?
Als Erstes muss abgeklärt werden,
welche Art von Schluckstörung vorliegt.
„Um einen Tumor
auszuschließen,
empfiehlt es sich,
einen detaillierten
Speiseröhren-
Check per Endoskopie
vorzunehmen“,
rät Dr.
Rosien. Divertikel
und Schluckprobleme
durch eine
chronische Bewegungsstörung
der Speiseröhre
mit Verkrampfung
(Achalasie) können endoskopisch
behandelt werden. Eine Pilzbesiedlung
der Speiseröhre lässt sich beispielsweise
durch eine Kortison-Behandlung gut
therapieren und auch ein akuter Virus-
Infekt ist behandelbar. Liegt eine narbige
Enge der Speiseröhre vor, kann diese
durch Einführen eines Ballons gedehnt
werden, sodass eine beschwerdefreie
Nahrungspassage erreicht wird. „Ein Tumor
im frühen Stadium lässt sich während
einer Magenspiegelung durch eine
endoskopische Operation entfernen.
Aber auch fortgeschrittene Karzinome
mit und ohne Enge in der Speiseröhre
können gut operiert und gegebenenfalls
in Kombination mit Strahlen- und
Chemotherapie entfernt werden. Zudem
werden in bestimmten Fällen neue,
individuelle und maßgeschneiderte
Behandlungen mithilfe von Antikörpern
erfolgreich eingesetzt“, gibt Dr. Rosien
abschließend mit auf den Weg. kb
26 Orthopädie
Knick-Senkfuß bei Kindern –
kein Grund zur Sorge
Die ersten Schritte des Kindes, so tapsig und niedlich, versetzen nicht nur Eltern in Verzücken.
Manchmal aber kommen auch Sorgen hinzu, wenn sie meinen, einen sogenannten Knick-Senkfuß
zu erkennen. Der ist bei Kleinkindern ganz normal, wie Dr. Nicola Ebert, Oberärztin in der Kinderorthopädie
am Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, erklärt.
Frau Dr. Ebert, was genau ist
ein Knick-Senkfuß?
Bei Kleinkindern ist das in der
Regel eine physiologische
(normale) Entwicklungsstufe. Unter
den Fußsohlen ist noch ein Fettpolster
und das Gewebe ist noch sehr weich.
Dadurch hat sich das Gewölbe noch
nicht aufgerichtet, sodass auch der
Fußabdruck kein solches Gewölbe
aufweist. Beim Laufenlernen ist dann oft
zu erkennen, dass die Füße nach innen
wegknicken.
Dr. Nicola Ebert
bei einer
orthopädischen
Untersuchung im
Kath. Kinderkrankenhaus
Wilhelmstift.
Wie sieht die Behandlung aus?
Zunächst ist gar keine notwendig, weil
sich bei normaler Entwicklung das Fußlängsgewölbe
im Alter zwischen sechs
und zehn Jahren bildet und der Plattfuß
damit verschwindet. Eine seltene Ausnahme
ist der angeborene, rigide Knick-Senkfuß
(Talus Verticalis) mit Fehlpositionen
der Fußknochen und einer Verkürzung der
Achillessehne. Dann werden schon im
Säuglingsalter eine Gipsbehandlung und
eine Operation notwendig. Ein steifer Fuß
sollte daher immer kinderorthopädisch
abgeklärt werden.
Was gilt es zu tun, wenn sich das
Fußgewölbe nach dem sechsten
Lebensjahr nicht aufrichtet, der Plattfuß
also bleibt?
Es gilt dann zu prüfen, ob eine Verkürzung
der Achillessehne
besteht (dies
sollte auch schon
vor dem sechsten
Lebensjahr ausgeschlossen
werden).
Da helfen konservative
Methoden
wie die Dehnung
der Achillessehnen,
die auch
Patient:innen nach
DR. NICOLA EBERT
Oberärztin der
Kinderorthopädie
am Katholischen
Kinderkrankenhaus
Wilhelmstift
Anleitung selbst durchführen können.
Bei ausgeprägten Deformitäten können
Einlagen helfen.
Verursacht der Knick-Senkfuß
Schmerzen?
Im Normalfall nicht. Wenn das Kind aber
über solche klagt, insbesondere nach
dem zehnten Lebensjahr, sollten Eltern
aufmerksam werden. Führt die konservative
Therapie zu keiner Verbesserung,
ist eine kleine OP sinnvoll und notwendig.
Dabei wird eine Schraube in das
Fersenbein eingesetzt, die wachstumslenkend
wirkt. Nach dem Eingriff können
die Kinder sofort wieder laufen. In
einigen Fällen bestehen Verwachsungen
der Fußknochen, dies erfordert ebenfalls
häufig eine operative Therapie.
Wie können Eltern ihre Kinder bei
der normalen Entwicklung der Füße
unterstützen?
Das beste Training ist das Barfußlaufen.
Das stärkt die Muskulatur, selbst wenn
die Kinder Rutschesocken tragen. Außerdem
sollten Eltern bei den Lauflernschuhen
auf eine genaue Passform achten.
Das gilt überhaupt für Kinderschuhe (für
Erwachsene auch). Es ist wichtig, dass
Schuhe gut passen, also nicht zu groß
und nicht zu klein sind, um Deformationen
zu vermeiden.
bs
„Unten ohne“ als neuer Trend:
Wann ist
Barfußgehen
gesund?
Orthopädie 27
Immer öfter kann man Menschen beobachten, die barfuß spazieren oder sogar in den Supermarkt
gehen. Barfuß zu gehen ist die natürlichste Art der Fortbewegung, daher sollte man
seinen Füßen als anatomisches Meisterwerk ruhig öfter mal freien Lauf lassen. Doch ist es
immer ratsam, barfuß unterwegs zu sein? Dr. med. Oleg Yastrebov, Chefarzt der Klinik für
Fuß- und Sprunggelenkchirurgie am Agaplesion Diakonieklinikum in Hamburg, gibt Antworten
rund um das Thema.
E
ines betont der
Chefarzt eingangs
ganz deutlich:
Für Menschen
mit gesunden Füßen
ist es durchaus empfehlenswert,
öfter mal ohne Schuhe
unterwegs zu sein – etwa
auf Rasenflächen, am Strand
oder auf Barfußpfaden. Denn
unsere Füße sind ein komplexes
Gebilde, die – neben
Knochen und Sehnen – aus
vielen Rezeptoren und zahlreichen kleinen
Muskeln bestehen. Barfußlaufen trainiert
also nicht nur die Fußmuskulatur, sondern
fördert auch die Durchblutung, stärkt
das Immunsystem und setzt Endorphine
frei. „Man sollte aber langsam anfangen,
nicht übertreiben und unbedingt auf die
eigenen Körpersignale achten“, gibt der
Chefarzt zu beachten. Denn Schmerzen
sind ein eindeutiges Ermüdungssymp-
DR. OLEG
YASTREBOV
Chefarzt der Klinik für
Fuß- und Sprunggelenkchirurgie
am
Agaplesion Diakonieklinikum
tom, das man ernst nehmen
und ärztlich abklären sollte.
Vorsicht bei
Fußfehlstellungen
Menschen mit Fußdeformitäten
und Fehlstellungen wie
Platt- oder Hohlfüßen sowie
Arthrose sollten grundsätzlich
vom Barfußlaufen absehen.
Auch Hüft- oder Knieprobleme
können sich negativ auf die
Füße auswirken durch Hinken
oder falsches Abrollen. Die vermehrte
Belastung durch das Barfußgehen kann
bei diesen Patient:innen sogar zu einer
Zunahme der Schmerzen unter anderem
in den Gelenken führen.
Füßen mehr Aufmerksamkeit schenken
Nicht nur Barfußgehen kann bei gesunden
Füßen einen positiven Effekt haben.
„Schon die banale Fußhygiene wie die
Hornhaut- und Nagelpflege kann vor
Entzündungen und Infektionen schützen“,
so Yastrebov. Insbesondere bei
älteren Menschen, die vielleicht nicht
mehr allzu beweglich sind, rät der Chirurg
zu einer medizinischen Fußpflege.
Auch Dehnübungen für die Muskulatur
und Faszien helfen, Problemen vorzubeugen
oder ihnen entgegenzuwirken.
Der Chefarzt empfiehlt zudem, auf das
richtige Schuhwerk zu achten. Hierfür
eignet sich z. B. eine professionelle und
individuelle Beratung in einem Sanitätshaus.
Denn auch das Zusammenspiel
von Becken, Wirbelsäule, Knien und
Hüfte ist ein entscheidender Faktor bei
der richtigen Schuhwahl.
Der Experte hat abschließend einen
klaren Appell: „Man sollte mit der Fürsorge
für die Füße nicht erst beginnen,
wenn akute Schmerzen auftreten, sondern
ihnen prophylaktisch und regelmäßig
Aufmerksamkeit schenken.“ kb
28 Polyneuropathie
Zucker + Rauchen =
Beine ab
Rolf S. ist seit vielen Jahren Typ-2-Diabetiker.
Irgendwann kamen eingeschlafene Füße und Empfindungsstörungen hinzu.
Als er schließlich zum Arzt geht, ist sein linker Fuß kaum noch zu retten.
Das „Diabetische
Fußsyndrom“
beschreibt alle
krankhaften Veränderungen
am Fuß, die zu
Wunden und Gewebsschäden
bei einem Menschen mit
Diabetes führen. Geschätzt
wird, dass etwa zehn von
100 Diabetikern unter einem
diabetischen Fuß leiden. Rolf
S. ist einer von ihnen.
„Als ich nach einem langen
Spaziergang meine Schuhe auszog, purzelte
ein spitzes Steinchen aus meinem
Schuh, ich habe mich noch gewundert,
dass ich dieses gar nicht bemerkt hatte“,
erinnert sich der 62-Jährige an die
Anfänge seiner Krankheitsgeschichte.
„Das ist nicht ungewöhnlich“, weiß Dr.
Friedrich Dünschede, Chefarzt der Klinik
für Gefäßmedizin am Agaplesion Diakonieklinikum
Hamburg „denn langjährig
erhöhte Zuckerwerte schädigen die
Nerven und auch die Durchblutung, vor
allem in den Füßen, wo viele kleine Gefäße
sind, die durch den Zucker zuerst
angegriffen werden. Diese Nervenschädigung
nennt man Polyneuropathie, oft
haben Betroffene keine Empfindungen
mehr in den Füßen.“
PD DR. FRIEDRICH
DÜNSCHEDE
Chefarzt der Klinik für
Fuß- und Sprunggelenkchirurgie
am
Agaplesion Diakonieklinikum
Loch im Fuß
So auch bei Rolf S.: Als
er zum Hausarzt geht, entdeckt
dieser ein großes
Loch in der Fußsohle des
Diabetikers und überweist
ihn direkt ins Krankenhaus
zu Dr. Dünschede. Der
Patient hatte bereits eine
gewisse Distanz zu seinen
Unterschenkeln aufgebaut,
da er sie aufgrund der
Empfindungsstörungen, die
mit der Polyneuropathie einhergehen,
nicht mehr wahrgenommen hat. Seine
Patient:innen hätten oft das Gefühl, dass
die Füße gar nicht mehr zum Körper
gehören, berichtet
der Chefarzt.
Amputation vermeiden
Im Fall von Rolf S. war
die Krankheit schon so
weit vorangeschritten,
dass das Gewebe bereits
geschädigt war und
es in erster Linie darum
ging, eine Amputation
zu vermeiden und den
Fuß zu erhalten. Durch
sofortige Ruhigstellung,
Diese Kliniken
behandeln
Polyneuropathie:
• Agaplesion Diakonieklinikum
Hamburg
• Albertinen Krankenhaus
• Ev. Amalie Sieveking
Krankenhaus
• Wilhelmsburger
Krankenhaus Groß-Sand
eine gute antibiotische Therapie und
eine Katheter-Operation, in der die
Gefäße im Unterschenkel gedehnt
werden konnten, um die Durchblutung
zu verbessern, gelang es, den Fuß zu
erhalten. Zwei Zehen waren allerdings
nicht mehr zu retten, sie mussten amputiert
werden.“
Polyneuropathie aufhalten
Nach drei Wochen Krankenhaus konnte
Rolf S. die Klinik auf seinen eigenen
Füßen wieder verlassen. „Seit dieser
Erfahrung schaue ich mir auch meine
Füße, die ich immer noch nicht spüre,
täglich an und untersuche sie nach
Blasen oder Druckstellen“, versichert
der Patient.
Aus Sicht des Arztes ist das unerlässlich,
um Schlimmeres zu vermeiden.
Zudem sollte man sich
regelmäßig bewegen,
nicht rauchen und
Übergewicht vermeiden.
„Das ändert zwar
nichts mehr an der Diagnose
Polyneuropathie,
die nimmt man mit ins
Grab, kann aber helfen,
die Extremitäten zu
erhalten.“
ik
Personalia
29
Doppelspitze in der Kinderund
Jugendpsychiatrie
Mit Dr. Nicole Heiner (l.), Fachärztin für Pädiatrie
und Kinder- und Jugendpsychiatrie, und Annekatrin
Thies (r.), Psychologin und Psychotherapeutin, hat
die Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie am
Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf seit März
2023 eine Doppelspitze mit einem breiten Expertenwissen
und langjähriger Erfahrung. Die Klinik ist auf
die Behandlung von Kindern im Alter von 4 Monaten
bis 14 Jahren spezialisiert, bei deren Erkrankung die
Eltern-Kind-Interaktion eine wichtige Rolle spielt.
Das Spektrum reicht von Essensverweigerung beim
Baby bis hin zu depressiven Eltern mit psychisch
erkrankten Kindern.
Expertin für
Traumafolgestörungen
Das Evangelische Krankenhaus
Alsterdorf (EKA)
begrüßte im März 2023
Dr. Charlotte Ramb als
Chefärztin des Bereichs
Psychiatrie und Psychotherapie.
Die Expertin für
Traumafolgestörungen
war seit 2013 leitende
Oberärztin in der Klinik für Persönlichkeits- und Traumafolgestörungen
in der Asklepios Klinik Nord-Ochsenzoll.
Sie übernimmt die Leitung von Farah Rostami, die den
Bereich ein Jahr lang kommissarisch leitete. Dr. Ramb
will zukünftig besonders die Zusammenarbeit mit den
anderen Fachbereichen im Haus weiterentwickeln, wie
z. B. mit dem Sengelmann Institut für Medizin (SIMI),
das Therapiebehandlungen für Menschen mit komplexen
Behinderungen anbietet.
Über Chile und Schwerin
nach Volksdorf
Das Evangelische Amalie Sieveking
Krankenhaus (EASK) begrüßte Dr. Simon
Bühler am 1. März 2023 als neuen
Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und
Geburtshilfe. Der 56-Jährige folgt auf
Dr. Wolf Lütje, der mit großem Dank in
den Ruhestand verabschiedet wurde.
Dr. Bühler war zwölf Jahre lang an der
deutschen Klinik in Santiago de Chile in
Lateinamerika tätig, bevor er die Leitung des zertifizierten Brustzentrums
in Schwerin übernahm. Zuletzt war er als Chefarzt in der
Gynäkologie und Geburtshilfe der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg
tätig. Seine Fachgebiete sind die gynäkologisch-onkologische
Chirurgie, die Brustmedizin und die Geburtsmedizin.
Experte für
Schulterchirurgie
Seit Januar 2023 ist PD Dr. Till Orla Klatte
neuer Chefarzt an der Klinik für Orthopädie
und Unfallchirurgie im Albertinen
Krankenhaus in Hamburg-Schnelsen.
Er ist damit Nachfolger von Dr. Marietta
Jansen, die mit großem Dank in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Dr. Klatte ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Einen
wesentlichen Schwerpunkt seiner Arbeit bildet die Behandlung akuter
und chronischer Erkrankungen insbesondere der Schulter. Seit 2016
war er als Oberarzt in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie des
UKE tätig. Ab 2021 war er Leiter der dortigen Schulterchirurgie.
Neue Spitze für die
Innere Medizin
Seit Anfang Februar 2023 steht die
medizinische Fachabteilung für Innere
Medizin des Wilhelmsburger Krankenhauses
Groß-Sand unter neuer
Leitung. Der renommierte Internist
Dr. Michael Groening übernimmt und forciert einen Kurswechsel:
Er will die ambulante und stationäre Versorgung für den Stadtteil
stärker verknüpfen. Der Internist und Allgemeinmediziner tritt die
Nachfolge von Dr. Ulrich Mai an, der nach 13 Jahren in den Ruheverabschiedet
wurde. Dr. Groening ist den Wilhelmsburger:innen
bereits durch seine Tätigkeit als Ärztlicher Leiter des MVZ Groß-
Sand bekannt und wird dieser auch weiterhin nachgehen.
30 Personalia
Neue Wege in der
Klinik für Chirurgie
Nach zweijähriger Übergangstätigkeit
übernahm der renommierte Chirurg Prof.
Dr. Christian Müller zum 1. April 2023
vollumfänglich die Stelle des Chefarztes
der Chirurgie im Wilhelmsburger Krankenhaus
Groß-Sand. Zeitgleich wurde er
zum Ärztlichen Direktor berufen. Zuvor
war der Chirurg 20 Jahre im Kath. Marienkrankenhaus
tätig. In seiner neuen
Position als Chefarzt wird er sich besonders für die Grund- und Regelversorgung
in Groß-Sand einsetzen. Zudem will er das allgemein- und
unfallchirurgische Versorgungsspektrum in und um Wilhelmsburg
ausbauen.
Chefarztwechsel nach 20 Jahren
Im April 2023 übernahm PD Dr. Matthias
Reeh die Geschicke der Klinik für Allgemein-,
Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
am Kath. Marienkrankenhaus. Der
42-Jährige folgt auf Prof. Dr. Christian
Müller, der die Klinik 20 Jahre lang
führte. Zuvor leitete Dr. Reeh am Universitätsklinikum
Eppendorf (UKE) das
DKG-zertifizierte Speiseröhrenzentrum,
die Chirurgie des oberen Gastrointestinaltraktes inklusive minimalinvasiver
und robotischer Chirurgie. Zudem war er zentraler OP-Koordinator
der chirurgischen Klinik. Am Marienkrankenhaus Hamburg will
Dr. Reeh das besondere Profil des Hauses weiter schärfen.
Gefäßchirurgin
übernimmt Shunt-
Chirurgie
Dr. Isabell Jester ist seit April 2023
die Chefärztin der Abteilung für
Shunt-Chirurgie am Krankenhaus
Reinbek St. Adolf-Stift. Die 53-jährige
Gefäßchirurgin operiert seit zwölf Jahren ausschließlich Dialyse-
Zugänge bei nierenkranken Patient:innen. Sie hat innerhalb von
sechs Jahren ein Team zusammengestellt und das Shunt-Zentrum
Reinbek aufgebaut, das mittlerweile zu einem der größten Zentren
für Dialyse-Zugänge in Deutschland und Europa zählt. Die gebürtige
Berlinerin studierte Humanmedizin in Freiburg und Heidelberg.
Der Wunsch, Ärztin zu werden, reifte in ihr bereits im jugendlichen
Alter nach einer Operation am St. Adolf-Stift.
Traumjob für
Wahl-Wilhelmsburgerin
Tanja Rados ist seit dem 1. April 2023 neue Pflegedirektorin
im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand.
Die gebürtige Kroatin kam 1993 als Geflüchtete
in Folge des Bürgerkriegs nach Hamburg. Nach
erfolgreichem Ausbildungsabschluss in Groß-Sand
und umfänglichen Weiterbildungen im Pflegemanagement
absolvierte sie zuletzt ein pflegebezogenes
Bachelorstudium sowie ein Masterstudium im
Gesundheits- und Pflegemanagement. Rados ist es
wichtig, in Wilhelmsburg eine Gesundheitsvorsorge
zu etablieren, die langfristig jede:n Einzelne:n mit
ihren/seinen Bedürfnissen sieht.
Mehr zu Tanja Rados gibt es im Podcast
Hamburger Klinikhelden zu hören.
Urologie bekommt
neue Leitung
Mitte März 2023
wechselte Prof. Dr.
Michael Rink vom
Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf
(UKE) ans Kath. Marienkrankenhaus.
Der
42-Jährige war seit
2006 am UKE und ist
ein sehr erfahrener Operateur. Im Marienkrankenhaus
Hamburg folgt er als Chefarzt der Urologie auf
Dr. Salvador Fernández De la Maza. Der Facharzt für
Urologie mit der Zusatzbezeichnung Medikamentöse
Tumortherapie wird die operative und konservative
Behandlung von gut- und bösartigen Erkrankungen
der Niere, Harnblase und Prostata weiter in den
Fokus der Klinik rücken.
Adressen
31
DIE FREIEN. Verband freigemeinnütziger Krankenhäuser in Hamburg e. V.
www.die-freien-hh.de
Agaplesion Bethesda Krankenhaus
Bergedorf
Glindersweg 80 · 21029 Hamburg
040.725 54-0 · www.klinik-bergedorf.de
Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg
Hohe Weide 17 · 20259 Hamburg
040.790 20-0 · www.d-k-h.de
Albertinen Haus
Sellhopsweg 18-22 · 22459 Hamburg
040.55 81-0 · www.albertinen-haus.de
Albertinen Krankenhaus
Süntelstraße 11a · 22457 Hamburg
040.55 88-1 · www.albertinen-krankenhaus.de
BG Klinikum Hamburg
Bergedorfer Strasse 10 · 21033 Hamburg
040.730 6-0 · www.bg-klinikum-hamburg.de
Heinrich Sengelmann Kliniken
Kayhuder Straße 65 · 23863 Bargfeld-Stegen
04535.505-0 · www.heinrich-sengelmannkliniken.de
Israelitisches Krankenhaus Hamburg
Orchideenstieg 14 · 22297 Hamburg
040.511 25-0 · www.ik-h.de
Kath. Kinderkrankenhaus Wilhelmstift
Liliencronstraße 130 · 22149 Hamburg
040.673 77-0 · www.kkh-wilhelmstift.de
Kath. Marienkrankenhaus
Alfredstraße 9 · 22087 Hamburg
040.25 46-0 · www.marienkrankenhaus.org
Krankenhaus Jerusalem
Moorkamp 2-6 · 20357 Hamburg
040.441 90-0 · www.jerusalem-hamburg.de
Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift
Hamburger Straße 41 · 21465 Reinbek
040.72 80-0 · www.krankenhaus-reinbek.de
Krankenhaus Tabea
Kösterbergstraße 32 · 22587 Hamburg
040.866 92-0 · www.tabea-krankenhaus.de
Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand
Groß-Sand 3 · 21107 Hamburg
040.752 05-0 · www.gross-sand.de
Heinrich Sengelmann
Krankenhaus
Evangelisches Amalie Sieveking
Krankenhaus
Haselkamp 33 · 22359 Hamburg
040.644 11-0 · www.amalie.de
Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf
Elisabeth-Flügge-Straße 1 · 22337 Hamburg
040.50 77-03 · www.evangelischeskrankenhaus-alsterdorf.de
Facharztklinik Hamburg
Martinistraße 78 · 20251 Hamburg
040.490 65-0 · www.facharztklinik-hamburg.de
Albertinen Krankenhaus
Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg
Krankenhaus
Tabea
Israelitisches
Krankenhaus Hamburg
Facharztklinik Hamburg
Wilhelmsburger
Krankenhaus Groß-Sand
Albertinen Haus
Krankenhaus
Jerusalem
Ev. Amalie Sieveking
Krankenhaus
Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf
Kath. Kinderkrankenhaus
Wilhelmstift
Kath. Marienkrankenhaus
BG Klinikum
Hamburg
Krankenhaus
Reinbek St.
Adolf-Stift
Agaplesion Bethesda
Krankenhaus Bergedorf
Veranstaltungen
für Patient:innen
Montag, 05. Juni . 19:00 Uhr
auch am 19. + 29. Juni,
03. + 17. + 27. Juli, 07. + 21. + 31. August,
04. + 18. + 28. September,
02. + 16. + 26. Oktober
Infoabend für werdende Eltern –
Präsenzveranstaltung
Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg
Mittwoch, 07. Juni . 18:00–20:00 Uhr
Was tun bei Depression?
Albertinen Krankenhaus, Anmeldung:
medizinkompakt@albertinen.de
Donnerstag, 08. Juni . 17:30 Uhr
auch am 13. Juli, 10. August,
14. September, 12. Oktober
Infoabend für werdende Eltern –
Onlineveranstaltung
Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg
Anmeldung: infoabend@bkb.info
Dienstag, 13. Juni . 17:00–19:00 Uhr
Vorhofflimmern
Albertinen Krankenhaus, Anmeldung:
patienten-seminar@albertinen.de
Mittwoch, 14. Juni . 16:30 Uhr
Die schmerzhafte Schulter:
Verstehen, behandeln, bewegen.
Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand
Anmeldung: 040 75 205 284 oder unter
frage@gross-sand.de
Mittwoch, 26. Juni . 18:00–20:00 Uhr
Roboter-assistierte Eingriffe in der
Urologie
Albertinen Krankenhaus, Anmeldung:
medizinkompakt@albertinen.de
Mittwoch, 05. Juli . 18:00–20:00 Uhr
Wenn die Wunde nicht heilt
Evangelisches Amalie Sieveking
Krankenhaus Anmeldung:
medizinkompakt@amalie.de
Mittwoch, 06. September . 16:30 Uhr
Das schmerzhafte Knie:
Verstehen, behandeln, bewegen.
Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand
Anmeldung: 040 75 205 284 oder unter
frage@gross-sand.de
Dienstag, 12. September . 17:00–19:00 Uhr
Gefäßchirurgie aktuell
Albertinen Krankenhaus, Anmeldung:
patienten-seminar@albertinen.de
Dienstag, 26. September . 16:30 Uhr
Fragen an den Spezialisten:
Gesprächsthema Gelenkschmerzen.
Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand
Anmeldung: 040 75 205 284 oder unter
frage@gross-sand.de
Dienstag, 10. Oktober . 17:00–19:00 Uhr
Erste Hilfe bei einem Herznotfall
Albertinen Krankenhaus, Anmeldung:
patienten-seminar@albertinen.de
Mittwoch, 11. Oktober . 16:30 Uhr
Die schmerzhafte Hüfte:
Verstehen, behandeln, bewegen.
Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand
Anmeldung: 040 75 205 284 oder unter
frage@gross-sand.de
Donnerstag, 12. Oktober .
12:45 Uhr bis ca. 18:00 Uhr
Palliative Stadtrundfahrt
Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg
Anmeldung unbedingt erforderlich:
info.dkh@agaplesion.de
Mittwoch, 15. November . 16:30 Uhr
Wenn Bewegung schmerzt:
Verstehen, behandeln, bewegen.
Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand
Anmeldung: 040 75 205 284 oder unter
frage@gross-sand.de
Dienstag, 28. November . 17:00–19:00 Uhr
… und plötzlich stoppt das Herz
Albertinen Krankenhaus, Anmeldung:
patienten-seminar@albertinen.de
LESERUMFRAGE
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Leserumfrage
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Seite 4!
Beantworten Sie die Fragen auf der Postkarte auf
Seite 4, schneiden diese aus und senden sie an uns
zurück. Gerne können Sie uns auch eine Mail senden,
in der Sie die Fragen beantworten oder die ausgefüllte
Postkarte abfotografieren oder scannen und zumailen.
Die Postadresse lautet:
Die Freien. c/o schönknecht : kommunikation
Stadtdeich 3, 20097 Hamburg
Die E-Mail für die Online-Teilnahme lautet:
info@die-freien-hh.de
Name, Anschrift und Telefonnummer nicht vergessen!
Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2023
Es gilt das Datum des Poststempels oder des E-Mail-Versands.
Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine
Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte,
die den/die Teilnehmer:in bei einer Vielzahl von Gewinnspielen
anmelden, ist ausgeschlossen. Wir akzeptieren nur eine Einsendung
pro Person. Der/die Teilnehmer:in erklärt sich im Falle des
Gewinns mit der Veröffentlichung seines/ihres Namens in der
Print- sowie Onlineausgabe von gute besserung! einverstanden.
Die Gewinner:innen der letzten Ausgabe wurden benachrichtigt.
Unter allen Teilnehmern unserer
Umfrage auf Seite 4 verlosen
wir folgende Gewinne:
TOLLER TÖRN FÜR ZWEI
Hafenschnackerin Maike Brunk hat ihre Leidenschaft, den
Hamburger Hafen, zum Beruf gemacht. Hier kennt sie die
verborgensten Orte, ihre „Elbinsel-Touren“ führen durch
Wilhelmsburg, Finkenwerder oder auf den Bille-Kanal. Brunk
versetzt selbst waschechte Hamburger:innen in Staunen.
Verlost wird eine Elbinsel-Tour für zwei Personen nach Wahl
im Jahr 2024.
In unserem Spezial auf den Seiten 18 und 19 verrät Maike
Bruns ihre Lieblingsplätze im Hamburger Hafen.
elbinsel-tour.de
3 x „MEINE GROSSE
FREIHEIT“
Sie ist nicht nur an Bord eine gute
Erzählerin. Mit Humor und Ehrlichkeit
nimmt Maike Brunk die Leser:innen
mit an die Waterkant. „Meine große
Freiheit“ ist eine ganz persönliche
Liebeserklärung an den Hamburger
Hafen. Für die Leser:innen der gute
besserung! hat die Autorin drei Exemplare
handsigniert.
www.elbinsel-tour.de
www.edenbooks.de
10 x
FABELHAFTE
TASSEN VON
HANNES HELLMANN
Jeden Sonntag erfreut Hannes Hellmann seine Fans mit
charmanten Fabeln auf Facebook und Instagram. Der bekannte
Schauspieler reimt und zeichnet, aber nicht nur fürs Netz.
Seine kolorierten Karikaturen und Reime sind auch auf Bechern
gedruckt, damit der Kaffeeplausch beschwingt beginnt. Auf den
Seiten 6 bis 8 lesen Sie ein Interview mit dem charismatischen
Schauspieler.
hellmanns-fabelwelt.de
3 x „DU BIST SO ALT,
WIE DU DICH DENKST“
Altersbilder neu gedacht – oder warum
positive Glaubenssätze beeinflussen,
wie lange und gut wir leben. Diese Frage
erforscht Dr. Becca Levy in ihrem im Mai
2023 erschienenen Buch „Du bist so alt,
wie du dich denkst“. Die Yale-Professorin
für Psychologie und Epidemiologie
untersucht, welche Auswirkungen Altersbilder und
Stereotypen auf unsere Lebensdauer haben und erklärt, wieso
Japaner:innen mit durchschnittlich 84,2 Jahren die höchste
Lebenserwartung der Welt besitzen.
Zum Buch: https://bit.ly/436bFlo
UNSERE GEWINNER:INNEN DER AUSGABE HERBST/WINTER 2022/2023:
Andreas E., Cornelia H., Dorothee S., Adriana S., Kristine L., Britta W., Gabriele Z., Adriano D., Ingrid O., Monika Z., Dirk E., Mark B.