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Das Hamburger Gesundheitsmagazin mit Themen rund um Medizin und Gesundheit. Die Moderatorin Bettina Tietjen über jugendliche Verrücktheiten, Hochbeete und die ganz große Liebe.

Das Hamburger Gesundheitsmagazin mit Themen rund um Medizin und Gesundheit. Die Moderatorin Bettina Tietjen über jugendliche Verrücktheiten, Hochbeete und die ganz große Liebe.

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gute

besserung!

Herbst/Winter 2023

Das Hamburger Gesundheitsmagazin

TITELTHEMA

AUTOIMMUN-

ERKRANKUNGEN

MUSKEL-

SCHWÄCHE

Fehlgesteuerte

Antikörper

Verbrennungen

Schnelle Hilfe

VERSTOPFUNG

Häufiges Problem

bei Kindern

Nimm

mich mit!

Ohne viel

Brimborium

Die Moderatorin Bettina Tietjen über jugendliche

Verrücktheiten, Hochbeete und die ganz große Liebe


Rätseln Sie mit!

kleinste

Blutgefäße

Blutarmut

geweihter

Osterzweig

Teil der

Blumen

Elch

Bezirk

Fragewort

Kykladeninsel

Zweitschrift,

Kopie

Kletterpflanze

ungültiger

Auf-

englisch:

schlag

klein

b. Tennis

Gärstoff

bayrisch:

nein

Kniffe

im Tuch

1

Gegenteil

von

unter

Stadtteil

von

Berlin

Pille

franz.

Modeschöpfer,

† 1957

2

Medikamentenform

Sensation

(ugs.)

Kobolde

musikalisch:

mehr

Rauchutensil

16

antikes

Pferdegespann

Flunder

bremsen,

stoppen

1000

Gramm

(Kw.)

hinteres

Schiffssegel

Erkältung

mit

Fieber

Teil des

Gemüsegartens

jugoslawischer

Politiker,

† 1980

Fremdwortteil:

hinein

nach

Art von

(franz.)

Himmelsrichtung

veraltet:

fein,

liebenswürdig

Zusammenfügung

Beiname

Marias

(N.T.)

12

Rührstück

Taktmesser

Teil

des

Auges

spanischer

Clown,

† 1983

Muskelfortsetzung

krankhaft

7

17

dt.

Sozialdemokrat

(Kurt)

Musikzeichen

im

Psalm

norweg.

Schriftsprache

eh. UNO-

General-

Titusekretälierung

(Ki-moon)

dt.

Vize-

Arzneiadmiralpflanze

† 1914

Kreuzträger

Jesu

Rufname

Eisenhowers

Tunke

(franz.)

ehem.

leichte

Kavallerie

Kiefern-

Tochter

art

des Zeus

9

Kranker

Tropenbaum

Festsaal

in

Schulen

hinduist.

Hauptgottheit

Tropenkrankheit

Luftreifen

eh. Filmlichtempfindlichkeit

Kurort

in

Südtirol

Schellfischart

eine

Farbe

Gesichtsverkleidungen

altes

Reich in

Mittelamerika

Schliff

im Benehmen

(franz.)

15

kleines

Motorrad

(Kw.)

ohne

Inhalt

süddeutsch:

Hausflur

13

Abk.:

Herztöne

(med.)

Unsinn

reden

(ugs.)

Papstname

medizinisch:

Kehlkopf

8

4

Backzutat

ostafrikanische

Sprache

künstliche

Weltsprache

ärztl.

Behandlungsort

blauer

Naturfarbstoff

zweisitziges

Fahrrad

Figur in

‚Ritt auf

die Wartburg‘

med.

Instrument

Fremdwort

für

innen

5

böser

Geist

Papstname

Teil des

Flugzeugs

Vorname

Lindenbergs

italienischer

Hartkäse

6

Schlange

im

‚Dschungelbuch‘

Dickdarm

(med.)

männliches

Wildschwein

Waldpapagei

Neuseelands

3

Schauspielpart

lateinisch:

Wurzel

Abk.:

Ihre

Majestät

11

Arzneipflanze

österr.

Mediziner,

† 1970

langschwänziger

Papagei

Tritt,

Stoß

(Fußball)

brasil.

Fußballlegende

persönliches

Fürwort

(3. Fall)

Gebirge

in

Marokko

italienisch:

ja

Gerät zur

Kammherstellung

10

14

verbrauchte

Luft

DP-sk-1824-1123-10

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17


Editorial 3

Liebe Leserinnen und Leser,

wo man auch hinschaut, die Zeichen stehen auf Krise. Auch in den Krankenhäusern herrscht

Alarmstufe Rot – bundesweit wächst die Angst vor Insolvenzen. Denn während Betriebs- und

Behandlungskosten stetig steigen, bleibt die Erstattung durch die Krankenkassen weitgehend

unverändert. Das ist ein Dilemma, das gelöst werden muss! Denn wir wollen weiterhin sicherstellen,

dass Sie in unseren Häusern fachgerecht und mit Herz behandelt werden.

So zum Beispiel im Falle einer Autoimmunerkrankung, unser Schwerpunktthema in dieser Ausgabe.

Wenn sich der Körper gegen das eigene Immunsystem wendet, greift es gesunde Zellen

und Organe an. Doch viele Erkrankungen wie Multiple Sklerose (S. 9), Morbus Crohn (S. 11) oder

Diabetes Typ 1 (S. 10) können heute gut behandelt werden.

Ralf Zastrau

Vorstandsvorsitzender

DIE FREIEN,

Verband freigemeinnütziger

Krankenhäuser

in Hamburg e.V.

Und wer etwas Ablenkung von Krisen und Krankheiten braucht, findet diese in unserem Interview

mit der bekannten und meist gut gelaunten Moderatorin Bettina Tietjen auf den Seiten 6

bis 8. Vielleicht steht Ihnen auch der Sinn nach Anpacken und Sie möchten Krisen aktiv angehen.

In unserem Spezial (S. 14 und 15) finden Sie Ideen für sinnstiftende Tätigkeiten. Denn wie

schon Erich Kästner wusste: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“

Vielen Dank und bleiben Sie gesund!

Ihr Ralf Zastrau

6

9

18

Titelthema

Autoimmunerkrankungen

Multiple Sklerose

Ein unabhängiges Leben ist möglich9

Typ-1-Diabetes mellitus

Verstehen, behandeln, vorbeugen 10

Leben mit chronisch-entzündlichen

Darmerkrankungen

Bauchkrämpfe, Durchfall, Erbrechen11

Rheuma in den Händen

Wenn Greifen zur Qual wird 12

Myasthenia gravis

Rasch ermüdende Muskeln durch

blockierende Antikörper 13

u MEDIZIN & GESUNDHEIT

In Kürze 4

Unsere Pflegekräfte 5

Brustimplantate

Umfassende Aufklärung ist das A und O 16

Zervixkarzinom Heilung von Gebärmutterhalskrebs

ist möglich 18

Herzinsuffizienz

Eine Herzensangelegenheit 19

Speiseröhrenkrebs

Gute Heilungschancen bei Früherkennung 20

Psychologie Das Klima und die Seele 21

Myome Ohne Schnitt und Skalpell22

Darm

In der Schule gehe ich nicht aufs Klo 24

Eine Divertikulitis ist kein Kolibri 26

Palliativmedizin Wenn nichts mehr geht 27

Brandverletzungen

Erste Hilfe und richtige Versorgung 28

Orthopädie

Wenn die Füßchen nicht perfekt sind 29

u SPAß & UNTERHALTUNG

Rätsel2

Interview Bettina Tietjen im Gespräch6

Spezial Freiwillige vor! 14

Gewinnspiel 32

u SERVICE

Personalia Neues aus den Kliniken 30

Adressen Krankenhäuser in Hamburg 31

Veranstaltungen für Patient:innen 31

Impressum 5

Weitere Themen, Hintergründe und Tipps finden Sie online unter

www.gute-besserung.hamburg


4 In Kürze

Herzenswünsche

kranker Kinder

Noch bis zum

16. Dezember 2023

läuft die Hartfelder

Wunschbaumaktion.

In fünf Filialen der

Hartfelder Markenund

Qualitätsspielzeug

GmbH stehen

Wunschbäume geschmückt

mit Wünschen

der verschiedenen

Stationen des

Kath. Kinderkrankenhauses

Wilhelmstift. Kund:innen können

diese Wünsche erfüllen und direkt im

Laden hinterlegen. Jeder Wunscherfüller

erhält dafür 20 Prozent Rabatt auf seinen

Einkauf. Die Geschenke werden noch vor

Weihnachten sowie das gesamte Jahr

über auf den Stationen verteilt.

Babyfreundliche

Krankenhäuser

Das erste Kennenlernen nach der Geburt und

das Entstehen der Eltern-Kind-Bindung sind mit

ausschlaggebend für die weitere Gefühlsentwicklung

des Kindes. Von der WHO und UNICEF

zertifizierte Kliniken als „Babyfreundliches

Krankenhaus“ legen besonderen Wert auf das

erste Kennenlernen der Neugeborenen und die

Stillförderung. Als erst drittes Krankenhaus in

Hamburg hat das Agaplesion Bethesda Krankenhaus

Bergedorf nun die

begehrte Auszeichnung

erhalten. Das deutschlandweit

erste Geburtszentrum,

das bereits

1995 als „babyfreundlich“

ausgezeichnet wurde,

war das des Ev. Amalie

Sieveking Krankenhauses.

Partnerbeitrag

Wie gelingt

Personalgewinnung

im Gesundheitswesen?

Herausfordernde Arbeitsbedingungen, mangelnde

Wertschätzung, immenser Fachkräftemangel, hohe

Wechselbereitschaft: Personalbeauftragte wissen, wie

schwierig es ist, motiviertes Personal im Gesundheitswesen

zu gewinnen und langfristig zu binden.

Ein erfolgreiches Personalmanagement kann helfen,

Kandidat:innen von Anfang an zu überzeugen und

Mitarbeitende dauerhaft zu halten.

d.vinci bietet Softwareprodukte für Bewerbermanagement

und Onboarding, die zahlreiche Prozesse erleichtern und

Personalabteilungen entlasten. So können mehrere Standorte

von Klinikgesellschaften – selbst mit unterschiedlichen

Bedingungen – zentral verwaltet werden. Der Bewerbungsprozess

wird immens vereinfacht: Möglich sind unter anderem

Bewerbungen mit wenigen Klicks sowie automatisierte

Antworten und Zwischenberichte. Das digitale Onboarding

ermöglicht kürzere Einarbeitungszeiten, da im Mitarbeiterportal

bereits vor dem ersten Arbeitstag Informationen abgerufen

und Schulungen geplant werden können. Und auch die soziale

sowie kulturelle Integration neuer Kolleg:innen wird gefördert:

Ein Tool zur Verwaltung der Onboarding-Aufgaben erinnert

beispielsweise an bedarfsorientierte Angebote oder Termine

wie Team-Mittagessen.

Die Personalmanagementsysteme von d.vinci unterstützen an

vielen Stellen der Talent Journey im Gesundheitswesen – für

ein wertschätzendes Miteinander!

Sie haben Fragen oder wünschen Beratung?

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme unter:

040 37 47 99 988

kontakt@dvinci.de

www.dvinci.de


Unsere Pflegekräfte

Von der Geburt bis zum Sterbebett – die Pflege hat viele Gesichter. Was sie

eint, ist die enorme Bedeutung für unsere Gesellschaft. Hier berichten Pflegende

von ihrer Arbeit, die so viel mehr ist als ein Job, um Geld zu verdienen.

Waldi ist ein

Türöffner

Bei einem Beinbruch gibt es Plan A, B

und C für Tag 1, 2 und 3. Ich arbeite in

der Suchtmedizin und bei uns auf der

Entzugsstation müssen wir erstmal

schauen, wie die Menschen bei uns

ankommen. Ein Immobilienmakler, der

seinen Urlaub für einen dreiwöchigen Entzug

nutzt, braucht etwas anderes als eine

18-Jährige, die seit drei Jahren starke

Schmerzmittel konsumiert, oder jemand,

der von der Straße kommt. Für jede:n

entwerfen wir einen ganz individuellen

Behandlungsplan. Besonders wichtig

ist uns dabei der menschliche Umgang.

Oft hilft es unseren Patient:innen, dass

ich meinen Dackel Waldi zur Arbeit

mitbringe. Das sorgt für eine

willkommene Auflockerung auf

Station. Und wenn dann auch

noch einzelne Patient:innen

mit Waldi im Garten spazieren

gehen dürfen, schafft

das großes Vertrauen. Was

mir neben der interprofessionellen

Zusammenarbeit mit

Ärzt:innen, Psycholog:innen und

Sozialarbeiter:innen besonders gefällt,

sind die Wertschätzung und die Anerkennung

der Patient:innen. Wenn jemand,

der 23 Jahre im Gefängnis saß, mir an

Weihnachten mit Tränen in den Augen

dankt, dass wir mit ihm feiern, weiß ich,

dass ich etwas richtig mache. Das gibt

mir viel Kraft und so komme ich jeden Tag

gerne zur Arbeit.

Conrad Arndt

Gesundheits- und Krankenpfleger sowie

stellvertretende Stationsleitung in den

Heinrich Sengelmann Kliniken

Allen Pfleger:innen

ein großes

Dankeschön für ihren

unermüdlichen

Einsatz!

Wir sind

eine vertraute

Person

5

„Brustkrebs bedeutet häufig erstmal eine

starke Verunsicherung. Oft ist das Vertrauen

der Patientinnen und Patienten

in den eigenen Körper sehr reduziert,

denn meistens kommt der Krebs ohne

Beschwerden. Als Breast Care Nurses

zusammen mit dem ganzen Team des

Mammazentrums und des Krankenhauses

Jerusalem sind wir alle gemeinsam da

sehr behutsam und sensibel, reagieren

auch spontan und sind manchmal einfach

nur da – je nachdem, was der Mensch

gerade braucht. Und das ist bei jedem

anders“, erzählt Carolin Lübbersmeyer.

Und Hedda Leu führt aus: „Was aber

alle haben, ist ein extremes Sicherheitsbedürfnis.

Und da schauen

wir immer individuell, wie wir

dem begegnen können. Mit

manchen entsteht so innerhalb

kurzer Zeit eine große Nähe und

einige Patientinnen und Patienten

sehen wir über Jahre immer

wieder, wir gehen einen langen Weg

mit ihnen gemeinsam. Wir sind sozusagen

die vertraute Person, die von Anfang

an und durch alle Abteilungen und Zeiten

wieder auftaucht. Die Patientinnen und

Patienten freuen sich dann richtig, wenn

sie uns wiedersehen. Und oftmals erleben

wir eine wahnsinnige Dankbarkeit – das

berührt uns sehr“, schließen die beiden

Kolleginnen einstimmig.

Hedda Leu und

Carolin Lübbersmeyer

Breast Care Nurses am Krankenhaus

Jerusalem

IMPRESSUM

Herausgeber

Verband freigemeinnütziger

Krankenhäuser in Hamburg e. V.,

DIE FREIEN Geschäftsstelle

c/o AGAPLESION DIAKONIE-

KLINIKUM HAMBURG

gemeinnützige GmbH

Hohe Weide 17 · 20259 Hamburg

Telefon 040.790 20 10 01

Telefax 040.790 20 10 09

info@die-freien-hh.de

www.die-freien-hh.de

V.i.S.d.P.: Ralf Zastrau

Redaktionsleitung

Inga Kleine, Eckhard Schönknecht

Art Direktion

Ute Knuppe

Redaktion

Katrin Binar (kb), Tilman Englert (te),

Inga Kleine (ik), Karola Kostede (kk)

Umsetzung

schönknecht : kommunikation GmbH

Stadtdeich 3 · 20097 Hamburg

Telefon 0 40. 30 38 26 70

Telefax 0 40. 30 38 26 74

info@schoenknecht-kommunikation.de

Fotos

Titel: Sebastian Fuchs (auch S. 3, 6);

Agaplesion Bethesda Krankenhaus

Bergedorf (S. 19, 30), Albertinen

Krankenhaus (S. 3, 13), Astor Film

Lounge Hafen City/Juan Molina (S. 32),

BG Klinikum Hamburg (S. 28), Melanie

Dreysse (S. 17), Evangelisches Amalie

Sieveking Krankenhaus (S. 11),Facharztklinik

Hamburg (S. 12), Heinrich

Sengelmann Krankenhaus (S. 5, 30),

Immanuel Albertinen Diakonie (S.

22-23, 30), Israelitisches Krankenhaus

(S. 27), Israelitisches Krankenhaus/Christina

Clasen (S. 30), Junius Verlag (S.

30), Kath. Marienkrankenhaus/Christof

Haake (S. 20), Krankenhaus Jerusalem

(S. 5), Krankenhaus Reinbek St. Adolf-

Stift/A. Schulz-Colberg (S. 30), Sophia

Lukasch Photography (S. 21), Miniatur

Wunderland Hamburg (S. 30), Andreas

Muenchbach (S. 29, 30), NDR/Hendrik

Lüders (S. 7, 8), NDR/beckground tv/

Martin Kaeswurm (S. 8), Piper Verlag

(S. 30), privat (S. 24), Heike Roessing

Photography (S. 9, 10, 16), Studio

Romantic/Adobe Stock (S. 4), Weinberg-

Clark Photography (S. 22), Wilhelmsburger

Krankenhaus Groß-Sand (S. 26)

shutterstock.com: cosmaa (S. 11),

Freedom Studio (S. 3, 9), Ground Picture

(S. 27), ivector (S. 31), Jo Panuwat

D (S. 16, 26), Kateryna Kon (S. 20),

Khongtham (S. 10), Macrovector (S.

14-15), Mary Long (S. 21), mi_viri (S. 3,

18), namtipStudio (S. 12), sruilk (S. 13),

Toa55 (S. 28), Vad-Len (S. 29), Yavdat

(S. 24-25)

Druck Akzidenzdruckerei Becker,

Merenberg

Auflage 20.000 Stück

gute besserung! veröffentlicht Beiträge,

die urheberrechtlich geschützt sind.

Der Inhalt von gute besserung! ist nach

bestem Wissen und nach aktuellem

Erkenntnisstand erstellt worden. Die

Komplexität und der ständige Wandel

der behandelten Themen machen es

jedoch notwendig, Haftung und Gewähr

auszuschließen. Keine Haftung für

unverlangt eingesandte Manuskripte.

gute besserung! liegt in Arztpraxen,

Krankenhäusern und Seniorenheimen

der Metropolregion Hamburg kostenlos

zur Mitnahme aus und wird über den

Leserkreis Daheim verteilt.


6 Interview

„Ich war mit mir

selbst im Gespräch“

Ob auf dem Roten Sofa, beim Campen oder als Talkshow-Moderatorin – wer

regelmäßig das NDR Fernsehen einschaltet, kennt sie: Bettina Tietjen. Mit ihrer

fröhlichen, direkten Art und dem ansteckenden Lachen ist sie eines der populärsten

Gesichter des NDR. Außerdem hat sie schon drei Bestseller geschrieben.

Uns hat sie erzählt, wie sie sich gesund hält, was sie mit Riesen-Zucchinis

anstellt und an welchen Stellen ihres Tagebuchs sie herzhaft lachen musste.

VON INGA KLEINE


F

rau Tietjen, Sie sind schon seit 1993 beim

NDR Fernsehen und werden als durch und

durch norddeutsch wahrgenommen. Dabei

stammen Sie aus Wuppertal. Wie viel Rheinland

steckt heute noch in Ihnen?

Gar nicht so wenig. Ich bin ja eher positiv und fröhlich und

meistens gut gelaunt – das ist definitiv eher rheinisch. Genauso

wie meine direkte Art, ich habe kein Problem damit, Dinge

unverblümt anzusprechen, und mache nicht viel Brimborium

drumherum. Aber ich glaube, mittlerweile bin ich eine gute

Fifty-fifty-Kombination aus Wuppertal und Hamburg.

Wie war Ihr erster Eindruck von den Hamburgern?

Am Anfang fand ich die Hamburger arrogant und extrem

zurückhaltend, selbst die Freunde meines Mannes. Ich kam

damals aus Berlin nach Hamburg und fand alles ganz anders

hier, das war ein harter Kontrast. Und ich habe mich immer

schlecht gekleidet gefühlt. Aber mit der Zeit habe ich vieles zu

schätzen gelernt, zum Beispiel die verlässliche norddeutsche

Art. Wenn man die Herzen der Norddeutschen einmal gewonnen

hat, dann hat man die auch für immer. Das finde ich ganz

toll! Ich ziehe hier auch nicht wieder weg!

Sie kommen gerade vom Yoga. Was mögen Sie daran und

was macht es mit Ihnen?

„Nach einer Stunde Yoga hat man viel mehr Platz im eigenen

Körper“, sagt meine Yogalehrerin immer. Und ich finde, sie hat

recht. Außerdem hat Yoga von allem etwas: Es hat mit Atmen

zu tun, mit Runterkommen, Nachinnenhorchen. Es bringt mich

zur Ruhe und entspannt mich. Außerdem finde ich das Dehnen

und Stretchen wichtig. Denn gerade, wenn man viel am

Schreibtisch nach vorn übergebeugt sitzt, kann man mit Yoga

gut gegenarbeiten.

Was machen Sie noch, um sich fit zu halten?

Eigentlich bin ich immer gejoggt, aber ich habe gemerkt, dass

das doch ganz schön auf die Gelenke geht und deshalb walke

ich jetzt. Meistens schaffe ich es ein bis zwei Mal die Woche,

meinen Schweinehund zu überreden, acht Kilometer durch

den Wald zu gehen. Wenn ich das mal nicht gemacht habe,

roste ich ein, alles tut weh, ich komme schwerer aus dem

Bett – die Klassiker in meinem Alter. Außerdem fahre ich viel

Fahrrad und ernähre mich recht gesund.

Haben Sie ein gesundes Lieblingsgericht?

Mein neuestes Lieblingsgericht sind Zucchinipuffer mit

Joghurtdip. Mein Mann und mein Sohn haben während des

Lockdowns drei Hochbeete gebaut, die ich seitdem regelmäßig

bepflanze. Im Moment explodieren die Zucchinis zu den

reinsten Riesen-Oschis und ich lasse mir immer wieder etwas

Neues einfallen, wie ich das Gemüse verarbeiten kann.

Viel mache ich auch mit Tomaten, vor allem Salat. Im

Frühjahr hat mir Judith Rakers, die ja ganz viel Homefarming

macht, einen kleinen Tomatensetzling geschenkt, der zu einem

dicken Busch mit gelben Eiern geworden ist, die total lecker

schmecken.

Apropos Gesundheit: Sie haben ein Buch über die

Demenzerkrankung Ihres Vaters geschrieben. Haben Sie

Einmal im Monat

empfängt sie

am Freitagabend

prominente Gäste in

der „NDR Talkshow“

(im Bild mit ihrem

Talkshow-Kollegen

Johannes Wimmer).

Das ist Bettina Tietjen

Interview 7

Bettina Tietjen, geboren 1960 in Wuppertal, arbeitete nach ihrem

Magisterabschluss in Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte

als Moderatorin, Reporterin und Autorin für RIAS Berlin,

Deutsche Welle, WDR und diverse Printmedien. Seit 1993 ist sie

beim NDR Fernsehen Gastgeberin auf dem Roten Sofa der Sendung

„DAS!“. Einmal im Monat empfängt sie am Freitagabend

prominente Gäste in der „NDR Talkshow“. Seit 2020 ist sie außerdem

in der Sendereihe „Tietjen campt“ mit ihrem Wohnmobil in

Norddeutschland unterwegs. Ihre Bücher „Unter Tränen gelacht“,

„Tietjen auf Tour“ und „Früher war ich auch mal jung“ waren alle

Spiegel-Bestseller. Bettina Tietjen ist verheiratet, hat zwei erwachsene

Kinder und lebt mit ihrem Mann in Hamburg.

aus Ihrer eigenen Erfahrung einen Tipp für Angehörige von

Demenzkranken?

Am wichtigsten ist es, die Menschen nicht abzuschieben und

zu denken: „Der kann ja eh nichts mehr, den kann man gar

nicht mehr ernst nehmen.“ Man sollte den Kranken immer

auf Augenhöhe begegnen und versuchen, die Veränderung

mitzugehen, den Menschen so akzeptieren, wie er geworden

ist. Und ganz wichtig: mit ins Leben nehmen, in die Familie,

ins Restaurant oder spazieren gehen. Wenn man jemanden im

Zimmerchen versteckt, wie sollen andere dann erfahren, was

Demenz ist? Und wenn jemand komisch guckt, dann sagen:

„Ja, das ist Demenz, das betrifft Sie vielleicht auch irgendwann

mal.“

Auch Ihr neuestes Buch „Früher war ich auch mal jung“

ist sehr persönlich. Es geht um Ihre Tagebücher, die Sie als

Jugendliche geschrieben haben. Was hat Sie beim Lesen

Ihrer alten Tagebücher am meisten an sich selbst beeindruckt?

Wie ernsthaft und reflektiert ich war. Ich habe damals ganz interessante

Gedanken gehabt über das Leben und seinen Sinn,

den Glauben, wie wir versuchen sollten, Gutes zu tun und

unsere Zeit zu nutzen. Es war sehr interessant, mit mir selbst

ins Gespräch zu kommen, zu erfahren, wie ich war, als ich jung

war. Ich habe dadurch viel gelernt, auch, warum ich heute so

bin, wie ich bin und dort gelandet bin, wo ich stehe. Allein für

mich war das schon ein wichtiger Prozess.

Gab es auch Stellen, an denen Sie herzhaft lachen mussten?

Ja, mehrfach. Ich habe da Sachen reingeschrieben, die echt

zum Schießen sind. Vor allem was das Feiern und Jungs


8 Interview

„Tietjen campt –

der Roadtrip“

im NDR Fernsehen

und der ARD

Mediathek

In „Tietjen campt – der Roadtrip“ ist Bettina Tietjen mit ihren fünf

prominenten Mitreisenden in drei Campingmobilen von der

Ostsee bis in die Alpen unterwegs.

Schreiben Sie noch Tagebuch?

Nur im Urlaub und wenn ich für meine Sendung „Tietjen

campt“ unterwegs bin, da passiert einfach mehr als im

Alltag. Neulich bin ich mit fünf Gästen und drei Wohnmobilen

für „Tietjen campt – der Roadtrip“ von der Ostsee bis nach

Bayern gefahren, da war jede Menge los. Und wer weiß, vielleicht

gibt es ja nochmal ein zweites Camping-Buch.

angeht. Meine Schwester und ich haben die Jungs mit einem

bis fünf Sternen bewertet in Kategorien wie Knutschen, Aussehen,

Musikgeschmack. Intelligenz war nicht dabei. (Lacht.)

Beim Lesen habe ich dann meine Schwester angerufen und

gefragt: „Du, wer war denn nochmal Alex? Der hat bei mir

fünf Sterne.“

Was war früher besser, was ist jetzt besser?

Früher war besser, dass ich insgesamt mehr Power hatte.

Einfach mal mitten in der Nacht nach Paris fahren zum Feiern

– ich habe schon wilde Sachen gemacht. Was ich aber nicht

noch einmal durchmachen will, ist die verzweifelte Suche

nach der großen Liebe, diese Irrungen und Wirrungen. Als

ich die Tagebücher das erste Mal wieder gelesen habe, bin

ich zwischendurch immer wieder zu meinem Mann gelaufen,

habe ihn umarmt und gesagt: „Ich bin so froh, dass ich dich

gefunden habe!“

Wie jung fühlen Sie sich heute?

Ich fühle mich, wie ich bin. Mal jünger, mal älter – je nach körperlicher

Verfassung und wie ich gerade gelaunt bin. Aber alt

fühle ich mich nicht und ich habe auch kein Problem mit dem

Älterwerden. Zum Beispiel würde ich niemals in meinem Gesicht

rumschnippeln lassen. Man kann doch froh sein, wenn

man älter wird, und das kann man auch ruhig sehen.

Für wen ist Ihr Buch „Früher war ich auch mal jung“ das

richtige Weihnachtsgeschenk?

Für alle! (Lacht.) Für alle in meinem Alter natürlich, weil sie

sich sehr wiederfinden werden in den 70er- und 80er-Jahren.

Aber auch für Jüngere. Ich bekomme oft Feedback von der

Generation meiner Kinder. Denn die Gedanken über das

Leben, die Zukunft und die Liebe sind so universell, diese

Themen sind einfach immer aktuell.

In dem Buch ist auch ein Wutbrief an meine Eltern abgedruckt,

den ich mit 18 geschrieben habe. Ich konnte einfach

nicht verstehen, warum sie mir damals nicht erlauben wollten,

nach dem Abi zusammen mit Freunden mit einem VW-Bus

zum Campen an den Atlantik zu fahren. Es haben mich schon

mehrfach junge Leute darauf angesprochen, ob ich den Brief

nicht im Internet zum Download bereitstellen könnte. Sie

könnten meine Gegenargumente gut gebrauchen. Das ist

doch super, oder?

Sie lachen so gerne, da haben Sie bestimmt einen

Lieblingswitz, oder?

Ich bin eine ganz schlechte Witzeerzählerin, aber Abdelkarim

hat mir neulich einen erzählt, den fand ich richtig süß:

Schmeißt ein Mann (Anm. d. Red.: B. Tietjen muss jetzt schon

lachen) eine Schnecke vom Balkon aus dem 10. Stock eines

Hochhauses. Fünf Jahre später klingelt die bei ihm an der Tür

und fragt: „Was war das denn eben?“


Titelthema Autoimmunerkrankungen

9

Ein unabhängiges Leben

mit MS ist möglich

Multiple Sklerose kann heute durch individuell abgestimmte Therapieformen gut behandelt

werden. Doch eines müssen Erkrankte wissen: Nichtstun ist keine Option!

D

as rechte Bein ist seit

drei Tagen taub. „Die

Patientin ist nicht groß

beeinträchtigt, sollte es

aber abklären lassen“, rät Dr. Frank

Trostdorf, Chefarzt der Klinik für Neurologie

am Agaplesion Bethesda Krankenhaus

Bergedorf. Lähmungserscheinungen,

Empfindungs- oder Sehstörungen,

Schwindel oder Gangunsicherheit,

die über Tage andauern, könnten erste

Anzeichen einer Multiple Sklerose

(MS) sein.

Diese entzündliche Erkrankung des

Zentralen Nervensystems, die das

Gehirn und das Rückenmark umfasst,

kann sehr unterschiedlich verlaufen.

Häufig tritt MS im Alter zwischen

20 und 40 Jahren auf. Klarheit bringt

die Kernspintomografie (MRT) des

Gehirns.

Nicht allein

mit MS!

Was ein Leben mit MS

bedeutet, welche Therapieformen

es gibt und wo

Sie Selbsthilfegruppen

finden, darüber informiert

die 1952 gegründete

Deutsche Multiple Sklerose

Gesellschaft (DMSG)

umfassend unter:

www.dmsg.de

Heutige MS-Therapien

sind hochwirksam

„Auch wenn der Schock

meist tief sitzt, das

Schlimmste, was Sie nach

einer MS-Diagnose tun

können, ist sie zu ignorieren.

Heute kann das Fortschreiten

der Autoimmunerkrankung

durch hochwirksame Medikamente

aufgehalten werden

und sie können die Schwere

und Häufigkeit von Schüben

verringern“, so der Bergedorfer

Neurologe.

Für eine MS-Therapie stehen derzeit

fast 20 verschiedene Substanzen zur

Auswahl. Unter Berücksichtigung des

Stadiums der Erkrankung und der

individuellen Begleitumstände wie

Familienplanung und Alter wählt die

DR. FRANK

TROSTDORF

Chefarzt der Klinik

für Neurologie am

Agaplesion Bethesda

Krankenhaus

Bergedorf

Neurologin oder der Neurologe

die passenden und

hochwirksamen Medikamente

aus. Nebenwirkungen wie

Magen-Darm-Beschwerden,

Haarausfall oder Hautrötungen

muss der MS-Erkrankte

aber in Kauf nehmen.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

gehören zur

Therapie

„Bei den aggressiveren und

hochwirksamen Infusionstherapien

beispielsweise mit Antikörpern

gegen Immunzellen kann es in seltenen

Fällen zu lebensbedrohlichen Komplikationen

kommen. Dennoch empfehle ich

diese mitunter bereits in der Frühphase

der Erkrankung, wenn zum Beispiel eine

Entzündung im Rückenmark vorliegt,

die mit einer schweren Gangstörung

einhergeht. Auf diese Weise können wir

verhindern, dass die Erkrankung wieder

aufflackert oder ein nächster Schub

eine weitere deutliche Beeinträchtigung

verursacht“, erläutert Dr. Trostdorf.

Diese aggressive Behandlungstherapie

wird bereits seit einigen Jahren

unter bestimmten Voraussetzungen

angewendet. Sie hat stets das Ziel, die

Aktivität der Erkrankung zu unterdrücken

und somit Folgeschäden zu verhindern.

Aber welche Art der Therapie auch gewählt

wird, die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen

seien unabdingbar, betont

Dr. Trostdorf: „MS-Erkrankte sollten

stets dranbleiben. Wir müssen die individuelle

Therapie regelmäßig beobachten,

um sicherzugehen, dass die Aktivität der

MS-Erkrankung auch wirklich gestoppt

wird. Das ist ein Idealfall, aber das kann

die Medizin heute.“

kk


10 Titelthema Autoimmunerkrankungen

Typ-1-Diabetes mellitus:

Verstehen, behandeln,

vorbeugen

Typ-1-Diabetes, auch Zuckerkrankheit genannt, ist eine weitverbreitete Autoimmunerkrankung.

Warum die Krankheit nicht unterschätzt werden sollte, darüber haben wir mit Dr. Sara Nekat,

Oberärztin der Klinik für Diabetologie im Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg, gesprochen:

Frau Dr. Nekat, was ist Diabetes?

Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung.

Je nach Typus kann der Körper

entweder kein bzw. nicht ausreichend

Insulin produzieren (Typ-1-Diabetes)

oder es nicht ausreichend nutzen (Typ-

2-Diabetes). Typ-1-Diabetes wird durch

eine Fehlfunktion des Immunsystems

verursacht. In der Folge werden die

insulinproduzierenden Betazellen in der

Bauchspeicheldrüse angegriffen und

zerstört.

Typ-2-Diabetes beginnt oft schleichend

im Erwachsenenalter, wird durch falsche

Ernährung, zu wenig körperliche Aktivität

und Übergewicht ausgelöst und ist

– im Gegensatz zu Typ 1 – nicht auf eine

Autoimmunerkrankung zurückzuführen.

Typ-1-Diabetes = der junge Diabetes?

Typ-1-Diabetes tritt oft in der Kindheit

oder Jugend auf und wurde früher

auch juveniler Diabetes genannt. Etwa

373.000 Menschen in Deutschland sind

davon betroffen, darunter etwa 32.000

Kinder und Jugendliche unter

19 Jahren.

Zur Diagnose wird der

Blutzuckerspiegel gemessen,

sowohl vor der ersten Mahlzeit

als auch während des

Tages. Zusätzlich wird der

HbA1c-Wert überprüft, der den

durchschnittlichen Blutzuckerspiegel

der letzten zwei bis

drei Monate anzeigt.

Anhaltend erhöhte Blutzuckerwerte

können eine Vielzahl von

Symptomen verursachen, darunter:

häufiges Wasserlassen, starkes Durstgefühl,

Gewichtsabnahme, Müdigkeit

und Sehstörungen.

Diagnose Typ-1-Diabetes mellitus –

was nun?

Die Behandlung von Typ-1-Diabetes besteht

in der täglichen Selbstkontrolle des

Blutzuckerspiegels und der regelmäßigen

Gabe von Insulin. Dabei ist die richtige Insulinmenge

entscheidend. Die Anpassung

DR. SARA NEKAT

Oberärztin der Klinik

für Diabetologie im

Agaplesion Diakonieklinikum

Hamburg

der Therapie an individuelle

Bedürfnisse, Ernährung und

Aktivität sowie die intensive

Selbstschulung der Betroffenen

(bei Kindern der Erziehungsberechtigten)

ist entscheidend.

Leise und unsichtbar, aber

nicht zu unterschätzen!

Blutgefäße und wichtige

Organe können durch einen

anhaltend zu hohen Blutzuckerspiegel

Schaden nehmen. Im

schlimmsten Fall kann das unter anderem

zu Erblindung, Nierenversagen oder

Nervenschäden führen. Darüber hinaus

erhöht Diabetes das Risiko für Herzinfarkt

und Schlaganfall. „Dank moderner

Behandlungsmethoden (Insulinpumpen,

Glukosesensoren) ist eine Selbstbehandlung

recht einfach und extreme Folgen

durch Nichtbehandlung, wie im schlimmsten

Fall ein diabetisches Koma, sind

heute selten geworden“, beruhigt Frau Dr.

Nekat zum Ende des Gesprächs. te


Titelthema Autoimmunerkrankungen 11

Bauchkrämpfe, Durchfall, Erbrechen:

Leben mit chronisch-entzündlichen

Darmerkrankungen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind zwei Formen von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

(CED), die den Magen-Darm-Trakt betreffen und vor allem bei Jugendlichen, jungen

Erwachsenen und Menschen im Alter zwischen 50 und 60 Jahren auftreten.

U

rsprünglich dachte man,

dass Morbus Crohn und

Colitis ulcerosa Autoimmunerkrankungen

sind.

Mittlerweile gibt es jedoch genauere

Erkenntnisse über ihre Entstehung.

Heutzutage geht man davon aus, dass

eine gestörte Schutzbarriere im Darm

eine Immunreaktion auslöst, die zu

Entzündungen führt“, erklärt Prof. Dr.

Christoph Isbert, Chefarzt der Allgemein-,

Viszeral- und koloproktologischen

Chirurgie am Evangelischen Amalie

Sieveking Krankenhaus in Hamburg.

Die genauen Ursachen

für diese CED sind

allerdings noch

nicht vollständig

bekannt. Es

wird vermutet,

dass genetische Veranlagung,

Umweltfaktoren

und das Immunsystem

eine Rolle spielen könnten.

Rauchen, ungesunde Ernährung

und Stress gelten als

Risikofaktoren, die den

Krankheitsverlauf verschlimmern

können.

PROF. DR.

CHRISTOPH ISBERT

Chefarzt der Allgemein-,

Viszeral- und

koloproktologischen

Chirurgie am

Evangelischen Amalie

Sieveking Krankenhaus

Betroffene Bereiche des

Verdauungstrakts

„Morbus Crohn kann den

gesamten Verdauungstrakt

vom Mund bis zum After

und alle Schichten der Darmwand

betreffen. Dies führt nicht selten

zu Darmwandverdickungen und

Fisteln – das sind Verbindungen

zwischen Darm und anderen Organen.

Fisteln sollten unbedingt behandelt

werden, da die Entzündungsprozesse

sonst voranschreiten und sich neue

Fistelgänge ausbilden. Colitis ulcerosa

hingegen beschränkt sich auf den

Dickdarm und das Rektum, wobei

die Entzündung auf die Schleimhautschicht

des Dickdarms

begrenzt ist“, erklärt Prof. Dr.

Isbert. Da sich diese Schicht

regelmäßig erneuert, besteht

eine größere Wahrscheinlichkeit

für Fehler und genetische

Veränderungen, die wiederum

das Risiko für Geschwüre und

Krebs erhöhen.

Beide Erkrankungen verlaufen in

Schüben und führen zu Symptomen wie

Bauchschmerzen, (blutigem) Durchfall,

Müdigkeit und Gewichtsverlust, was das

Leben erheblich beeinflussen kann.

Behandlung vielfältig

Die Behandlung von Morbus

Crohn und Colitis ulcerosa zielt

darauf ab, die Entzündung zu

kontrollieren, Symptome zu

lindern, Schübe zu verhindern

und Komplikationen zu reduzieren.

Die Therapie ist vielfältig

und reicht von entzündungshemmenden

Medikamenten

bis hin zu neueren biologischen

Therapieansätzen, bei

denen Antikörper spezifische

Zielstrukturen im Immunsystem

ansprechen. Auch die

Ernährung spielt eine zentrale Rolle. Um

den Darm zu schonen, empfehlen sich

ballaststoffarme Kost sowie die vermehrte

Aufnahme von Eiweiß im akuten

Erkrankungsschub. „In einigen Fällen

kann eine Operation notwendig sein,

wenn Medikamente nicht ausreichend

wirksam sind oder bei Komplikationen

wie Darmverschlüssen, Fisteln oder

schwerem Blutverlust. Chirurgische Eingriffe

sollten allerdings immer die letzte

Option sein und nur in schwerwiegenden

Fällen in Betracht gezogen werden“,

so der Experte abschließend. kb

Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa?

Hier finden Betroffene Hilfe:

• Agaplesion Bethesda Krankenhaus

Bergedorf

• Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg

• Albertinen Krankenhaus

• Evangelisches Amalie Sieveking

Krankenhaus

• Israelitisches Krankenhaus Hamburg

• Kath. Marienkrankenhaus

• Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift

• Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand


12 Titelthema Autoimmunerkrankungen

Rheuma in den Händen:

Wenn Greifen zur Qual wird

Die menschliche Hand ist ein faszinierendes Präzisionswerkzeug und spielt im Alltag eine zentrale

Rolle. Bei der rheumatoiden Arthritis können einfachste Tätigkeiten wie das Öffnen einer Flasche

oder das Schreiben zur Herausforderung werden, was die Lebensqualität stark beeinträchtigt.

Bei der rheumatoiden Arthritis,

einer der häufigsten

Formen von Rheuma, leiden

die Patient:innen nicht selten

unter Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter

Beweglichkeit der Finger- und

Handgelenke. Es handelt sich um eine

chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung,

bei der Abwehrkräfte fälschlicherweise

körpereigenes gesundes

Gewebe bekämpfen. „Die fehlerhafte

Immunreaktion führt zu Entzündungen

und Schwellungen in den Hand- und

Fingergrundgelenken. Bei zu starker

Überdehnung kann es passieren, dass

die betroffenen Sehnen eingeklemmt

werden oder sogar reißen“, erklärt Dr.

Ulrike Saalfeld, Operierende Chirurgin

an der Facharztklinik Hamburg. Am

häufigsten betroffen sind Frauen und

Männer im Alter von 50 bis 70 Jahren.

Die genauen Ursachen der Erkrankung

sind noch nicht vollständig erforscht.

Man geht allerdings von einer genetischen

Disposition aus.

DR. ULRIKE

SAALFELD

Operierende

Chirurgin an der

Facharztklinik

Hamburg

Rheuma beginnt

meist schleichend.

Hand- und Fingergelenke

sind oft

zuerst betroffen.

Wann hilft nur noch eine

Operation?

Bluttests, Röntgenaufnahmen

und eine genaue Anamnese

können Aufschluss über das

Stadium und den Schweregrad

der Erkrankung geben. Je früher

die Diagnose gestellt wird,

umso besser kann mit einer

geeigneten Therapie begonnen

werden. Zuerst erfolgt eine

medikamentöse Basistherapie,

die von Rheumatologen begleitet

wird. „Führen die konservativen

Methoden nicht zum gewünschten Erfolg,

kann eine Operation sinnvoll sein.

Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen

zwei Formen von Eingriffen. Bei

einer frühen rheumatoiden Arthritis kann

eine erkrankte Sehne vom entzündeten

Sehnengleitgewebe befreit und somit

ein Reißen der Sehne verhindert

werden (Synovektomie).

Dabei bleibt die Anatomie

erhalten. Alle operativen

Maßnahmen sollen ja darauf

abzielen, das Reißen und

somit den Funktionsverlust

der Sehnen zu verhindern.

Wenn der fortgeschrittene

Entzündungsprozess die Fingergelenke

bereits zerstört

hat, können durch gezielte

rekonstruktive Eingriffe wie

die Implantation von Prothesen hingegen

anatomische Strukturen, Stabilität

und Funktion eines Gelenks wiederhergestellt

werden“, erklärt die Chirurgin.

Beweglichkeit erhalten und auf

Ernährung achten

Beim entzündlich-rheumatischen Befall

der Hand sollte außerdem darauf geachtet

werden, dass die Beweglichkeit

der Finger erhalten bleibt. „Ergotherapie

oder Krankengymnastik sind daher

ein Muss!“, betont die Ärztin. Aktive

Fingerübungen wie zum Bespiel das

Öffnen und Schließen der Hände mit Abspreizen

der Finger sowie Finger-Handschienen

können helfen, Fehlstellungen

entgegenzuwirken und geschwächte

Bänder und Sehnen zu stützen. „Nicht

zu vergessen ist die Ernährung. Vorwiegend

basische Lebensmittel wie beispielsweise

fast alle Obst- und Gemüsesorten,

Nüsse und Saaten können dazu

beitragen, Symptome zu verbessern

und Schmerzen zu lindern“, so Saalfeld

abschließend.

kb


Titelthema Autoimmunerkrankungen 13

Rasch ermüdende Muskeln

durch blockierende Antikörper

Luise K. ist 19 Jahre alt und hat gerade mit dem Medizinstudium begonnen, als sie immer

schlechter sehen kann. Doch ihre Augen sind gesund. Es ist die seltene Autoimmunkrankheit

Myasthenia gravis (MG), die für eine Muskelschwäche sorgt.

D

ie Buchstaben verschwimmen

oder erscheinen

doppelt, manchmal hängt

das linke Augenlid bis zur

Hälfte herunter. Nach einer kurzen Ruhepause

geht es dann wieder und an manchen

Tagen ist alles gut. Als

die Symptome aber immer

häufiger auftreten, geht die

junge Studentin zur Augenärztin.

Die kann allerdings nichts

feststellen – ebenso wenig

wie der Hausarzt.

Myasthenia gravis –

schwere Muskelschwäche

Als die 19-Jährige abends

kaum mehr die Treppen zu

ihrer Wohnung im dritten

Stock hochkommt, überweist

der Hausarzt sie zum Neurologen.

Dieser führt einen

einfachen Test durch: Er lässt die Patientin

einige Minuten nach oben schauen

– was einem gesunden Menschen

nicht schwerfällt, kann Luise K. nicht

durchhalten. „Eine solche belastungsabhängige

Ermüdbarkeit der Muskulatur,

PD DR. MICHAEL

ROSENKRANZ

Chefarzt der Klinik

für Neurologie

und neurologische

Frührehabilitation

und Ärztlicher Direktor

am Albertinen

Krankenhaus

die schleichend zunimmt, ist typisch

bei einer Myasthenia gravis“, weiß PD

Dr. Michael Rosenkranz, Chefarzt der

Klinik für Neurologie und neurologische

Frührehabilitation und Ärztlicher Direktor

am Albertinen Krankenhaus. Er misst die

elektrische Signalübertragung

von Nerven- auf Muskelzellen,

die sich als deutlich beeinträchtigt

erweist, und findet

auch die vermuteten Antikörper

im Blut.

Nerven können Muskeln

nicht ansteuern

Es handelt sich um die seltene

Autoimmunerkrankung

Myasthenia gravis (schwere

Muskelschwäche), bei der

körpereigene Antikörper die

Signalübertragung vom

Nerv zum Muskel blockieren.

Der Muskel selbst ist intakt, kann aber

von den Nerven nicht ausreichend

angesteuert werden, weil die Autoantikörper

die Rezeptoren am Muskel

blockieren, die sonst die Impulse der

Nerven empfangen.

„Wir behandeln die MG in der Regel mit

einem zweigleisigen Therapieregime,

mit dem wir die Symptome gut in den

Griff bekommen können: zum einen

mit einem Medikament, das den Abbau

eines wichtigen Botenstoffs hemmt,

zum anderen mit einem Immunsuppressivum,

das die Antikörperproduktion

bremst“, erläutert der Experte.

Tumor an der Thymusdrüse –

bei jungen Menschen häufiger

In 10 bis 15 % der Fälle wird zudem ein

Tumor an der Thymusdrüse, ein

sogenanntes Thymom, nachgewiesen,

bei jungen Menschen sogar bei der

Hälfte der Betroffenen. Dann wird

meist die ganze Drüse entfernt, was

die Chancen, nach der Therapie symptomfrei

zu bleiben, deutlich erhöht.

So auch im Fall von Luise K. Nach der

OP und medikamentösen Therapie hat

sie keine Beschwerden mehr und kann

die Medikamente sogar ganz absetzen.

Heute sieht sie auch nach einem

anstrengenden Unitag noch scharf und

erklimmt die drei Treppen zu ihrer Wohnung

wieder mühelos.

ik


14 Spezial

Freiwillige vor!

Wollen Sie etwas bewegen? Egal, ob Leih-Oma oder Grüner Herr – die

Möglichkeiten, sich in Hamburg ehrenamtlich zu engagieren, sind so vielfältig

wie die Organisationen. Hier kommen fünf Ideen für ein Ehrenamt!

VON KAROLA KOSTEDE

Gassigehen, Gartenarbeit

oder Hausbesuche

Abenteuergeschichten mag der schnurrende Vierbeiner genauso gern wie Kurzgeschichten.

Die Katze ist da nicht wählerisch. Im Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. in der Süderstraße

399 ist die Vorlesestunde für die Stubentiger sehr begehrt. Aber auch Aufgaben wie das

Reinigen der Katzenklos oder Gassigehen werden von Ehrenamtlichen übernommen. Gesucht

werden zurzeit Nachüberprüfer:innen, die schauen, ob es den vom Tierheim vermittelten Kaninchen,

Hunden, Katzen oder Vögeln in ihrem neuen Zuhause wirklich gut geht.

Voraussetzung: Mindestalter von 18 Jahren

Gut zu wissen: Interessierte müssen Mitglied im Verein werden (jährlicher Mindestbeitrag von

35 Euro) sowie die Bereitschaft mitbringen, an einer Einarbeitung teilzunehmen.

Kontakt: Tel. 040 211 10 60, www.hamburger-tierschutzverein.de. Kontaktieren Sie auch gerne

Tierheime in Ihrer Nähe.

Einfach machen!

Übermorgen zwei Stunden Zeit? Prima, einfach rumkommen und mit

anpacken. Söckchenfalter:innen und Kindergrößenkenner:innen sind

genauso willkommen wie Logistiker:innen. Das Prinzip von Hanseatic Help

ist seit seinen Anfängen im Jahr 2015 bis heute geblieben: Hamburger

unterstützen Menschen, die Hilfe benötigen. Was als Kleiderkammer in den

Messehallen für Geflüchtete begann, umfasst heute eigene Hanseatic Help

Stores sowie Projekte, die benötige Hilfsgüter in Krisenregionen wie die

Ukraine senden.

Voraussetzung: Gute Laune mitbringen

Gut zu wissen: Der After Work Help bis 20 Uhr mit Snacks und Getränken

findet einmal im Monat statt. Aktuelle Termine finden Sie auf der Website.

Kontakt: Tel. 040 210 91 90 70, www.hanseatic-help.org


Lies mir was vor!

„Es war Morgen, und die neue Sonne flimmerte golden über dem Wellengekräusel

der stillen See ...“ Zehn Kinderohren im Alter von vier bis

zehn Jahren hören gebannt zu. Wer gerne Kinderbücher liest, für den

ist ein Ehrenamt in der Lesewelt genau das Richtige. Die Vorleser:innen

sind einmal in der Woche in den Hamburger Bücherhallen tätig.

Schmökern fördert den Wortschatz und die Konzentration der Kinder –

und macht klug. Und das weiß nicht nur die Möwe Jonathan.

Voraussetzung: Ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis ist

Pflicht.

Gut zu wissen: Mitbringen sollten Sie Offenheit und Toleranz gegenüber

Menschen aus unterschiedlichen sozialen Hintergründen und

Kulturen.

Kontakt: Tel. 040 63 94 29 78, www.lesewelt-hamburg.de

Spezial

15

Grüne Dame

& Grüner Herr

„Manche sagen, da sind ja die ‚Grünen Engel‘, wenn wir ins Zimmer

kommen“, erzählt Annika Elsner. Sie ist Grüne Dame im Agaplesion

Diakonieklinikum Hamburg. Ihr Erkennungszeichen ist der grüne

Kittel. Sie kann gut zuhören und spendet als Ehrenamtliche

Patient:innen ihre Zeit. Vorlesen, Spaziergänge begleiten oder kleine

Besorgungen für Erkrankte übernehmen, zu tun gibt es immer

etwas. Wer auch Zeit und Zuwendung spenden möchte, ist in den

Hamburger Krankenhäusern jederzeit willkommen.

Voraussetzung: Keine Angst vor Krankenhäusern

Gut zu wissen: Die Altersgrenze für dieses Ehrenamt liegt bei 80

Jahren.

Kontakt: Weitere Infos finden Sie auf der Website der Evangelischen

Kranken- und Altenhilfe e.V. (eKH): www.ekh-deutschland.de. Eine

Übersicht der freigemeinnützigen Krankenhäuser in Hamburg

finden Sie unter: gute-besserung.hamburg/die-kliniken

Die Oma-Opa-

Feuerwehr

Ist das Kind krank oder fällt die Schule aus. springen die

Ehrenamtlichen ein. Pfannkuchen backen, Hausaufgaben-

Betreuung oder eine Runde auf den Spielplatz gehen, was es

auch ist: Die Ersatz-Großeltern erledigen es und sind meist

noch am selben Tag zur Stelle. Der Verein Jung & Alt vermittelt

Ruheständlerin:innen kurzfristige Hilfsdienste in unvorhergesehenen

Notsituationen. Ein Einsatz dauert in der Regel vier bis

sechs Stunden und bringt beiden Seiten meist großen Spaß.

Voraussetzung: Jeder muss bei Beginn des Ehrenamtes ein

einwandfreies erweitertes Führungszeugnis, ein ärztliches

Attest und eine Selbstverpflichtungserklärung vorlegen.

Gut zu wissen: Fahrgeld und Verpflegung für die Omas und

Opas tragen die Familien.

Kontakt: Tel. 040 251 77 33, www.jaz-ev.de


16 Brustimplantate

Umfassende

Aufklärung ist

das A und O

Prof. Dr. Jörn Andreas Lohmeyer ist Facharzt für

Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie.

Bevor er ein Brustimplantat einsetzt, informiert er

stets konsequent – und das aus gutem Grund.

D

en Wunsch nach einem

Brustimplantat rede ich in

der Regel keiner Frau aus“,

sagt Prof. Dr. Jörn Andreas

Lohmeyer, Chefarzt der Klinik für Plastische,

Rekonstruktive und Ästhetische

Chirurgie am Agaplesion Diakonieklinikum

Hamburg. „Aber die Patientinnen müssen

umfassend und schonungslos aufgeklärt

werden. Wer eine Brustvergrößerung will,

sitzt typischerweise fast eine Stunde im

Erstgespräch, weil es so viel zu bedenken

gibt“, erklärt der Experte für Brustchirurgie.

Bei ihm sprechen nicht nur Patientinnen

nach einer Brustkrebserkrankung

oder nach einer prophylaktischen

Mastektomie, einer Entfernung der Brust

zur Risiko-Minderung bei genetischer

Veranlagung zu Brustkrebs vor, sondern

auch Frauen, die eine ästhetische

Brustoperation wünschen. Das beinhaltet

beispielsweise Korrekturen nach einer

bereits erfolgten Brustoperation, das

Auffüllen von leeren Brüsten nach einer

Schwangerschaft oder den Wunsch,

einen kleinen Busen zu vergrößern, weil

sich frau damit besser fühlt. Prof. Dr.

Lohmeyer operiert sie alle.

Eine Brustoperation ist

immer ein Risiko

Es ist aber ein großer Unterschied, ob eine

Brust nach einer

Krebserkrankung

wieder aufgebaut

wird oder nicht.

„Dann ist die Haut

nur noch wenige

Millimeter dick und

die Brustdrüse muss

chirurgisch ersetzt

werden. Dafür sind

manchmal mehrere

Eingriffe nötig.

Vielleicht möchte die

Frau später in einem

PROF. DR. JÖRN

ANDREAS LOHMEYER

Chefarzt der Klinik für

Plastische, Rekonstruktive

und Ästhetische

Chirurgie am

Agaplesion Diakonieklinikum

Hamburg

externen Studio noch ein fotorealistisches

3D-Brustwarzen-Tattoo anfertigen lassen,

um die Brust möglichst natürlich aussehen

zu lassen. Bei einer rein ästhetischen

Brustvergrößerung ist hingegen meist

genügend Gewebe über dem Implantat

vorhanden, um die Brust frei zu formen.“

Aber egal, aus welchen Gründen ein

Implantat eingesetzt wird, es birgt Risiken,

wie jede andere Operation auch.

Ein Brustimplantat hält nicht

ein Leben lang

„Ein Silikonimplantat bleibt meistens nicht

für immer im Körper und es kann weitere

Operationen nach sich ziehen“, erläutert

der 47-Jährige. Die heutigen Produkte

können zwar im Prinzip ein Leben lang

halten, müssen sie aber nicht! Prof. Dr.

Lohmeyer hat die Erfahrung gemacht,


dass 50 Prozent seiner Patientinnen nach

etwa 15 Jahren einen erneuten Eingriff

brauchen oder wünschen. Dabei muss

es aber nicht gleich zum Schlimmsten

kommen: einem anaplastischen großzelligen

Lymphom (ALCL). Diese bösartige

Blutkrebserkrankung kann als Spätreaktion

auf die Silikonimplantate entstehen. „Das

Risiko, dass ALCL auftritt, liegt bei den

von uns verwendeten Implantaten aktuell

bei etwa 1 zu 40.000 – das ist sehr selten.“

Der Körper reagiert auf den

Fremdkörper

Häufiger dagegen ist das Auftreten einer

Kapselfibrose, doch diese ist an sich

nicht gefährlich. Es handelt sich hierbei

lediglich um eine Reaktion des Körpers

auf einen Fremdkörper. Sie macht sich

meist durch Spannungsschmerzen oder

unschöne Verformungen bemerkbar:

„Rund um das Implantat kann sich das

Bindegewebe verfestigen und das führt

dazu, dass die Brust nicht mehr gut

aussieht. Oder das Implantat verrutscht.

Dieser Effekt kann aber auch durch ein

altersbedingtes Absacken der Brusthaut

eintreten“, so der Mediziner.

Die Kapselfibrose tritt typischerweise

nach einem ersten Implantatwechsel

in kürzeren Abständen wieder auf:

Verkürzen sich die Abstände nach einem

ersten Implantatswechsel wegen einer

Kapselfibrose besteht Handlungsbedarf.

„Wenn die erste Korrektur-Operation

nach acht Jahren und die nächste bereits

nach sechs oder fünf Jahren nötig ist,

wäre es besser, vom Implantat wegzukommen“,

rät er weiter. Dann wäre eine

Eigenfetttransplantation aus dem Bauch

mitunter eine gute Alternative.

Eine Entfernung der Implantate ist auch

bei Frauen zu erwägen, die unter der

Brustimplantat-Krankheit (Breast Implant

Illness) leiden und sich darüber im Internet

austauschen. Frauen klagen dort über

Beschwerden wie Abgeschlagenheit,

Muskel- und Gliederschmerzen oder

Konzentrationsschwäche. Ob es einen

Zusammenhang zwischen diesen Symptomen

und den Implantaten gibt, ist bisher

nicht eindeutig belegt. „Wir wissen auf der

anderen Seite, dass die angegebenen Beschwerden

in 80 % der Fälle nach Implantatentfernung

deutlich zurückgehen. Aber

es können dennoch Narben zurückbleiben

oder eine lockere oder hängendere Brust,

wenn nicht gestrafft wird. Eine Brustimplantat-Operation

ist eben nicht komplett

umkehrbar, dass sollten alle Patientinnen

unbedingt bedenken – und zwar vorher! kk

Partnerbeitrag

Ein Brustwarzen-Tattoo

ist das i-Tüpfelchen

Dr. Julia Precht kann Brustwarzen nach einer Krebserkrankung

mithilfe einer speziell entwickelten Pigmentiertechnik fotorealistisch

wiederherstellen.

„Ich will jetzt nach vorne

gucken“, sagen die meisten

Frauen, die bei Dr. Julia

Precht nach ihrer Brustkrebserkrankung

in den Spiegel

schauen. Nach einem

Besuch in ihren Hamburger

Räumen können sie im

Leben wieder durchstarten:

Frau Dr. Precht und ihren

Farbpigmenten sei Dank.

Die studierte Ärztin und

Onkologin hat das Handwerk

der fotorealistischen

Brustwarzenrekonstruktion, der

medizinische Farbangleichung und die

Narben-Retouche bei dem bekannten

Tätowierer Andy Engel in Würzburg

gelernt. „Das künstlerische Talent

hatte ich aber schon“, erklärt sie. Die

meisten Betroffenen finden über die

Brustzentren zu ihr.

DR. JULIA PRECHT

ist die Einzige im

Hamburger Raum,

die diese besondere

Technik der fotorealistischen

Brustwarzenrekonstruktion

anbietet.

Angst haben die Frauen

nicht, auch wenn das

Tattoo unter die Haut geht.

Es wird nie tiefer als zwei

Millimeter gestochen und

ein Brustimplantat wird

dabei nicht beschädigt.

Die Expertin arbeitet

sehr sauber und benutzt

Betäubungsgel, damit ihre

Schützlinge an dieser Stelle

nicht noch einmal Schmerzen

empfinden müssen.

Selbstverständlich haben die

Patientinnen auch Mitspracherecht bei

Größe, Struktur und Farbe. „Manche

Frauen wünschen sich auch eine andere

Form als vorher. Denn in diesem Fall

haben sie seit Langem endlich einmal

wieder die freie Wahl.“ Und das erfüllt

Frau Dr. Julia Precht natürlich gerne.

www.purepigments.de


18 Zervixkarzinom

Heilung von Gebärmutterhalskrebs

ist möglich

In Deutschland erkranken im

Jahr um die 4.500 Frauen an

Gebär mutter hals krebs. Doch

die Erkrankung kann operiert

werden und hat heute gute

Chancen auf eine Heilung.

Die gute Nachricht ist, dass

es eine sehr gute Früherkennungsuntersuchung

des

Gebärmutterhalskrebs und

insbesondere dessen Vorstufen gibt.

Diese routinemäßige Untersuchung

beim Gynäkologen enthält auch immer

eine Testung auf Humane Papillomaviren

(HPV). „Fast jede Gebärmutterhalskrebserkrankung

lässt sich auf HPV

zurückführen. Wenn keine HPV-Infektion

vorliegt, ist die Wahrscheinlichkeit fast

null, in den nächsten drei Jahren an Gebärmutterhalskrebs

zu erkranken“, erklärt

Prof. Dr. Rüdiger Klapdor, Chefarzt in der

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

am Albertinen Krankenhaus.

Je kleiner der Tumor, umso

besser stehen die Chancen

auf eine Schwangerschaft.

Mit individueller Medizin

geht es dem Tumor an

den Kragen

„Bei einem kleinen Tumor

reicht es meist, eine sogenannte

Konisation durchzuführen

und einen kleinen

Kegel aus dem Gebärmutterhals

herauszuschneiden.

Dieser minimalinvasive Eingriff kann

im Idealfall schon bei der Voruntersuchung

zur Diagnostik stattfinden.“

Anschließend wird anhand der genauen

Untersuchungsergebnisse beraten, ob

diese Therapie ausreicht oder dazu eine

minimalinvasive Wächterlymphknotenentnahme

nötig ist. Sie zeigt, ob die

Lymphknoten auch schon erkrankt sind.

„Ist ein Tumor mittelgroß, wird ein Teil

PROF. DR.

RÜDIGER KLAPDOR

Chefarzt in der Klinik

für Gynäkologie

und Geburtshilfe

am Albertinen

Krankenhaus

des Gebärmutterhalses

entfernt, eine sogenannte

Trachelektomie. Sie hat den

Vorteil, dass der Gebärmutterkörper

nicht in Mitleidenschaft

gezogen wird. Einer

späteren Schwangerschaft

steht daher meist nichts im

Wege“, erklärt der Gynäkologe.

Bei mittelgroßen Tumoren

werden zudem auch

die Lymphknoten auf Krebs

überprüft. Sind sie befallen,

wird eine Strahlentherapie anstatt einer

Gebärmutterentfernung empfohlen.

Sind neben der Gebärmutter auch

Harnblase oder Darm erkrankt, sind

eine Strahlen- und Chemotherapie die

beste Option. „Doch im allerbesten Fall“,

fügt Prof. Dr. Klapdor hinzu: „kommt

es zu alledem erst gar nicht, weil eine

HPV-Impfung erfolgte und die Frauen

regelmäßig zur Vorsorge gehen.“

kk

Die HPV-Impfung schützt vor Krebs

Einen effektiven Schutz vor der Krebserkrankung

bietet laut der Ständigen

Impfkommission (STIKO) auch die HPV-

Impfung. Vor allem, wenn sie im Alter

zwischen 9 bis 14 Jahren erfolgt –

am besten vor dem ersten Sexualkontakt.

Humane Papillomaviren werden

durch Geschlechtsverkehr übertragen.

Auch wenn eine Infektion mit HPV

bereits 10 oder 15 Jahre zurückliegt,

kann diese noch eine Krebserkrankung

hervorrufen. „Im Alter von 40 Jahren

erhöht sich meist das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs

zu erkranken, es

kann aber auch deutlich jüngere Frauen

treffen“, erklärt der Chefarzt.

Aber ein Zervixkarzinom, wie der

medizinische Fachbegriff für Gebärmutterhalskrebs

lautet, entwickelt sich langsam.

Es kann heute oftmals geheilt werden.

Auch ein späterer Kinderwunsch

ist nicht immer gleich ausgeschlossen.


19

Herzinsuffizienz

Eine Herzensangelegenheit

Manjula Ruhnke ist Heart Failure Nurse am Agaplesion

Bethesda Krankenhaus Bergedorf (BKB). Sie betreut

Patient:innen bei einer Herzschwäche – und das über

den Krankenhausaufenthalt hinaus.

Alleine joggen zu gehen

im Wald ist keine so gute

Idee“, rät Manjula Ruhnke.

Die Herzinsuffizienz-

Pflegekraft oder Heart Failure Nurse

weiß genau, was sich ihre Schützlinge

zumuten sollten und was nicht.

Eine Herzinsuffizienz ist eine

Herzmuskelschwäche

Bei einer Herzinsuffizienz ist das Herz

meist aufgrund einer Vorerkrankung wie

Herzinfarkt oder Bluthochdruck nicht

mehr in der Lage, den Körper ausreichend

mit Blut und lebenswichtigem Sauerstoff

zu versorgen. Zu den typischen Symptomen

zählen Abgeschlagenheit, Luftnot

bei Belastung oder stark geschwollene

Beine. Behandelt wird in der Regel mit Tabletten,

die das Herz entlasten. In einigen

Fällen wird auch ein Herzschrittmacher

eingesetzt, der vor lebensgefährlichen

Rhythmusstörungen schützt.

Besser versorgt nach dem

Krankenhausaufenthalt

Derzeit betreut die gebürtige Westfälin

ambulant fünf bis sechs Herzinsuffizienz-

Gut zu wissen

In Deutschland leiden laut dem

1. Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz

an der Universität Würzburg

etwa 1,3 Millionen Menschen an

dieser Krankheit – das entspricht der

Einwohnerzahl von München.

Die Herzschwäche gehört in

2. Deutschland laut Deutschem

Zentrum für Herzinsuffizienz an der

Universität Würzburg zu den häufigsten

Todesursachen.

Kranke. Das heißt, sie hat diese nach ihrem

stationären Aufenthalt noch monatelang

in der telefonischen Nachbetreuung. „Oft

sind die Patient:innen nach dem Krankenhausaufenthalt

mit der neuen Situation

überfordert. Es bedeutet ja auch eine

psychische Belastung zu wissen, dass das

Herz nicht mehr mit voller Kraft schlägt.“

Krankheitsverständnis und Schulung

zur Selbstüberwachung

In erster Linie gehe es in den Telefonaten

darum, herauszufinden, ob es

den Herzkranken gut geht. So ist die

tagtägliche Überprüfung der Vitalzeichen

extrem wichtig: Wie hoch sind Puls und

Blutdruck? Wird die maximale Trinkmenge

von zwei Litern am Tag konsequent

eingehalten, um das Herz nicht zu überfordern?

Wie werden die Medikamente

eingenommen und vertragen? Ziel sei

es, Anleitungen zur Selbstüberwachung

(Blutdruck, Puls, Gewicht, Symptome)

zu geben und das Krankheitsverständnis

zu schulen, um so den Krankheitsverlauf

positiv zu beeinflussen. Aber natürlich

gibt die empathische Heart Failure Nurse

auch Antworten auf Fragen wie „Darf

ich die Sauna besuchen?“ oder „Kann

ich alleine im Wald joggen gehen?“.

Bei Bedarf werden Angehörige

mitbetreut

Zurzeit beträgt das Durchschnittsalter

der Personen, die Ruhnke betreut,

Manjula Ruhnke ist eine speziell ausgebildete Herzinsuffizienz-Pflegekraft.

Sie steht Menschen mit einer Herzschwäche mit Rat und Tat zur Seite und das

auch noch monatelang nach dem Krankenhausaufenthalt im BKB.

30 bis 80 Jahre. Dabei werden bei

Bedarf auch Angehörige mitbetreut

und -geschult, was beispielsweise bei

einer Demenzerkrankung wichtig ist.

Denn sie kennt alle ihre Fälle genau und

erklärt, worauf es ankommt. Und schon

hört man sie am Telefon wieder fragen:

„Na, wie war Ihr Waldspaziergang mit

Ihrem Lieblingsmenschen statt der

einsamen Joggingrunde?“ kk

Diese Kliniken behandeln

Herzinsuffizienz:

• Agaplesion Bethesda Krankenhaus

Bergedorf

• Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg

• Albertinen Krankenhaus

• Evangelisches Amalie Sieveking Krankenhaus

• Israelitisches Krankenhaus Hamburg

• Kath. Marienkrankenhaus

• Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift

• Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand

Heart Failure Unit

Die Klinik für Kardiologie im Agaplesion

Bethesda Krankenhaus Bergedorf (BKB)

ist spezialisiert auf die Diagnostik und

Behandlung von akuten und chronischen

Erkrankungen des Herzkreislaufsystems.

Die Zertifizierung zur Heart Failure Unit

(HFU) erlangte die Klinik für Kardiologie

unter der Leitung von Chefarzt Dr. Peter

Unger im Dezember 2022. Es ist damit

das erste Krankenhaus in Hamburg, dass

diese Zertifizierung von der Deutschen

Gesellschaft für Kardiologie als „HFU-

Schwerpunktklinik“ erhielt.

www.klinik-bergedorf.de


20 Speiseröhre

Speiseröhrenkrebs:

gute Heilungschancen bei

Früherkennung

Obwohl Speiseröhrenkrebs bei rechtzeitiger Erkennung gute Heilungschancen

hat, bleibt er oft im Verborgenen, bis sich Symptome bemerkbar machen. Im

Gespräch mit der guten besserung! hat uns PD Dr. Matthias Reeh, Chefarzt der

Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Katholischen

Marienkrankenhaus Hamburg, diese besondere Krebsform genauer erklärt.

Speiseröhrenkrebs entsteht,

wenn Zellen in der Auskleidung

der Speiseröhre unkontrolliert

zu wachsen beginnen.

Die zwei häufigsten Arten sind das

Adeno- und das Plattenepithelkarzinom.

Für die Behandlung entscheidend:

Art des Tumors

Neben Genussgiften spielt fettreiche

oder falsche Ernährung mit nachfolgender

Adipositas eine entscheidende

Rolle. Diese Faktoren begünstigen die

sogenannte Refluxkrankheit. Dabei

gelangt Magensaft in die Speiseröhre

und schädigt dort

die Schleimhaut.

Die Refluxkrankheit

ist vor allem

maßgeblich an

der Entstehung

eines Adenokarzinoms

beteiligt.

PD DR.

MATTHIAS REEH

Chefarzt der Klinik für

Allgemein-, Viszeral-,

Thorax- und Gefäßchirurgie

am Katholischen

Marienkrankenhaus

Hamburg

Dabei entsteht

der Tumor aus veränderten

Drüsenzellen

und bildet

sich meist im

unteren Abschnitt

der Speiseröhre.

Adenokarzinome haben in den letzten

Jahrzehnten drastisch zugenommen.

Die Speiseröhre ist ein schlauchförmiger

Muskelstrang, durch den die

Nahrung aus dem Mund in den Magen

gelangt. Innen ist sie mit Schleimhaut

ausgekleidet. Geht der Tumor aus

diesen Schleimhautzellen (Plattenepitheln)

hervor, handelt es sich um ein

Plattenepithelkarzinom. Diese Krebsart

ist in allen Abschnitten der Speiseröhre

zu finden.

Bei wiederkehrenden

Refluxproblemen

wie Sodbrennen

und chronischer

Entzündung

ist eine regelmäßige

Spiegelung der

Speiseröhre sinnvoll.

Symptome und ihre Tücke

Das Frühstadium von Speiseröhrenkrebs

bleibt oft unbemerkt. In fortgeschrittenen

Stadien treten Schluckbeschwerden, Heiserkeit

und Gewichtsverlust als Signale

auf. Die späten Symptome erschweren

eine frühzeitige Diagnose. Bei länger

andauernden Schluckbeschwerden und

Schmerzen sollte deshalb direkt der

Ein Tumor kann

sich überall in

der Speiseröhre

bilden. In frühem

Stadium entdeckt,

kann eine Ausbreitung

eingedämmt

werden.

Hausarzt oder gezielt ein Facharzt für

Gastroenterologie aufgesucht werden.

Hoffnung durch Früherkennung

Früh entdeckte Tumoren können endoskopisch

(Innenspiegelung mithilfe eines

Schlauches und einer Kamera) erkannt

und entfernt werden, während fortgeschrittene

Fälle oft die vollständige Entfernung

der Speiseröhre erfordern. Die

Wahl der Therapie hängt von verschiedenen

Faktoren ab, darunter die Größe

des Tumors, seine Ausbreitung und dem

Gesundheitszustand des Menschen.

Ist der Speiseröhrenkrebs etwas weiter

fortgeschritten, ist ein größerer Eingriff

notwendig. Dabei wird die betroffene

Speiseröhre zusammen mit den zugehörigen

Lymphknoten entfernt. Chemotherapie

oder Bestrahlung werden in vielen

Fällen schon vor der Operation durchgeführt,

um den Tumor zu verkleinern und

die Prognose verbessern.

te


Psychologie

21

Das Klima

und die Seele

Frühlingsgefühle, Herbstblues, Winterschlaf –

Jahreszeiten, Wetter, Sonne, Temperatur und

Licht können individuell Einfluss auf Stimmung

und Antrieb haben. So zeigt auch der Wandel des

Klimas insgesamt unterschiedliche Effekte auf

die seelische Gesundheit. Darüber sprach die gb!

mit Prof. Dr. Matthias Lemke, Ärztlicher Direktor

der Heinrich Sengelmann Kliniken für Psychiatrie,

Psychotherapie und Psychosomatik.

W

elche direkten Folgen

des Klimawandels beobachten

Sie bei Ihren

Patient:innen?

Der Anstieg der Durchschnittstemperaturen

und andauernde Hitzewellen

können zu Erschöpfung, Konzentrationsstörungen

und erhöhter Stressempfindlichkeit

führen. Untersuchungen zeigen

hitzebedingt eine Zunahme von Aggressivität,

Anspannung und Gereiztheit sowie

eine Steigerung der Behandlungen in

Notaufnahmen der Psychiatrie und Psychotherapie.

Besonders vulnerabel sind

hier Menschen mit zum Beispiel Suchterkrankungen

oder Demenzen, die sich

nicht selbstständig schützen können.

Wie verhält es sich mit Ängsten, die

durch den Klimawandel ausgelöst

werden?

Vielen Menschen, die selbst noch nicht

direkt betroffen sind, bereitet der Klimawandel

Sorgen und Zukunftsängste („eco

distress“). Die Ängste entstehen dadurch,

dass gedanklich eine düstere Zukunft als

Wer sich aktiv mit

dem Thema auseinandersetzt

und

sich engagiert,

stärkt seine Widerstandsfähigkeit.

PROF. DR. MATTHIAS LEMKE

Ärztlicher Direktor der Heinrich Sengelmann

Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie

und Psychosomatik

Folge von Klimawandel und Umweltzerstörung

vorweggenommen wird.

Wie können Betroffene diesen

Ängsten entgegentreten?

Während ein Teil der Betroffenen sich

ohnmächtig und ausgeliefert fühlt, wird

ein anderer Teil aktiv in der Auseinandersetzung

mit dem Thema, engagiert sich

im Klimaschutz und sucht sich Verbündete.

Diese Aktivitäten wirken dem Gefühl

der Machtlosigkeit entgegen. Für jeden

einzelnen Menschen ist es wichtig,

sich Kraftquellen zu suchen und so die

eigene seelische Widerstandsfähigkeit

zu stärken.

Wann wird aus einer gesunden

Reaktion auf eine bedrohlich wirkende

Zukunft unserer Umwelt

eine seelische Erkrankung?

Spätestens wenn die Ängste so überwältigend

werden, dass die Gedanken

nur noch darum kreisen, Aufgaben des

Alltags nicht mehr erfüllt werden können,

der Schlaf gestört ist und sich daraus

Depressionen entwickeln. Dann wird

das Aufsuchen professioneller therapeutischer

Hilfe sinnvoll und notwendig. ik


22 Myome

Ohne Schnitt und

Skalpell: Myome

erfolgreich behandeln

Claudia W. leidet an starken Blutungen und unter wehenartigen

Schmerzen. Die Ursache: ein Myom in der Gebärmutter. Im Albertinen

Krankenhaus ist sie die erste Patientin, die mit der schnittlosen

und schonenden Sonata-Methode behandelt wurde.

W

enn im Kindergarten

ein Ausflug anstand,

konnte ich nie mitgehen“,

erinnert sich

die Kinderpflegerin Claudia W. Meine

Blutungen waren so stark, dass ich

halbstündig die Hygieneartikel wechseln

musste. Dazu diese starken ziehenden

und stechenden Schmerzen im Unterleib“.

Die 49-Jährige besucht daraufhin

ihre Frauenärztin. Bei ihr wurde bereits

vor ein paar Jahren ein Myom diagnostiziert

– und genau das bereitet ihr nun diese

enormen Beschwerden. Ein Myom ist

eine gutartige Wucherung in der Gebärmuttermuskulatur,

die häufig vorkommt.

Jede zweite Frau entwickelt so einen

Muskelknoten im Lauf ihres Lebens, aber

nicht alle spüren etwas davon.

Wenn es jedoch zu Beschwerden

kommt, dann meist im Alter zwischen

40 und 50 Jahren. Nach den Wechsel-

Das Sonata-Verfahren ist eine schonende Alternative

zur herkömmlichen Methode. Es können

zahlreiche Myomarten damit therapiert werden.

jahren verschwinden dagegen die

Druckschmerzen und Blutungen häufig

wieder. Claudia W. steht noch vor

der Menopause und will nur, dass das

alles endlich aufhört. „Meine Frauenärztin

sagte mir, dass mein Myom tief

an der Gebärmutterwand sitzt, und

riet mir daher, mich an eine Klinik zu

wenden.“

Die Hamburgerin entscheidet sich für

das Albertinen Krankenhaus und trifft

dort auf Dr. Mario Eschenburg, Oberarzt

der Gynäkologie und Geburtshilfe. Die

Voruntersuchung bestätigt schließlich

die Diagnose der Frauenärztin: Claudia

W. leidet an einem Myom, das bereits

fünf Zentimeter misst.

Eine schnittfreie Behandlung

ohne Narben

Weil sie nur einen einzelnen gutartigen

Tumor besitzt, der außerdem relativ

groß ist, schlägt ihr Dr. Eschenburg

eine neue, minimalinvasive Methode

vor. „Ihr Fall eignet sich perfekt für

die Sonata-Behandlung“, erläutert er.

„Es funktioniert so, dass ich unter

einer kurzen Narkose eine Ultraschall-

Sonde in die Gebärmutter einführe und

das Gerät eine große Hitze erzeugt.

Diese dringt ins Gewebe ein und das

Myom stirbt ab. Es schrumpft über die

nächsten Monate um gut 50 Prozent,“

erklärt der Gynäkologe. Das heißt, es

kann nach dieser Behandlung normalerweise

keine Beschwerden mehr

verursachen.

Die neue Sonata-Methode kommt

zudem ohne Schnitte aus. Der Kinderpflegerin

bleibt also eine Bauchspiegelung

erspart und sie trägt zudem keine

äußeren Wunden oder gar Narben

davon – und die Gebärmutter bleibt

ihr auch erhalten. Die 49-Jährige ist

begeistert. „Sie können am Freitag

operiert werden und sollten bei einem

normalen Verlauf am Montag wieder

fit sein,“ prognostiziert Dr. Eschenburg.

Das überzeugt Claudia W., auch

wenn sie die erste Patientin ist, die der

Oberarzt der Gynäkologie mit diesem


Myome

23

Keine Narbe und

keine Fädchen –

es war alles total

unkompliziert.

CLAUDIA W.

Claudia W. ist die erste Patientin am Albertinen Krankenhaus, die ihr Myom mit dem Sonata-System erfolgreich von Dr. Mario Eschenburg behandeln ließ.

Verfahren im Albertinen Krankenhaus

behandeln wird.

Ein unkomplizierter Eingriff

Zu Hause informiert sie sich im Internet

und liest Beurteilungen über die im

Jahre 2005 entwickelte Methode der

US-amerikanischen Medizinerin Jessica

Grossman. Die Hamburgerin findet

hauptsächlich positive Einschätzungen

und entschließt sich dann zügig für einen

OP-Termin: „Vor dem neuen Gerät

hatte ich wirklich keine Angst, aber vor

der Vollnarkose. Doch Dr. Eschenburg

hat mir alles sehr gut erklärt. Er hat

mich über die Risiken aufgeklärt, die

bei diesem Verfahren minimaler sind

als bei einer Operation, und er hat mir

Mut gemacht. Auch der Anästhesist hat

mich beruhigt. Er war sehr einfühlend“,

erinnert sich die Patientin.

Ihre Behandlung dauert nur gut 30

Minuten. „Am ersten Tag nach dem

Eingriff war ich von der Vollnarkose

noch müde und schlapp. Am nächsten

Tag fühlte ich mich schon wieder fit.

(Lacht).

Blutungen und Schmerzen

gehen zurück

Im Laufe der Zeit werden ihre Blutungen

und Schmerzen zunehmend

weniger und ihr Zyklus normalisiert sich

wieder. „Es fordert schon ein bisschen

Geduld und es geht nicht von heute auf

morgen. Aber Nebenwirkungen hatte

ich fast keine. In den ersten Tagen

verspürte ich so ein kleines Stechen

im Bauch, wenn ich wieder mal zu viel

getan habe. Aber es war eben auch

nicht so, dass ich dachte, ich muss mich

ausruhen.“

Mittlerweile sind die Beschwerden

ganz verschwunden. „Die neue Sonata-

Methode kann ich nur empfehlen:

keine Narbe und keine Fädchen, es war

alles total unkompliziert“, betont die

erste Sonata-Patientin des Albertinen

Krankenhauses. Doch das Beste: Bei

Ausflügen mit den Kindern ist sie nun

jederzeit wieder mit dabei. kk


24

Darm

In der Schule gehe

ich nicht aufs Klo

Es gibt viele Ursachen für eine Verstopfung bei Kindern. Meist gibt es einen Trigger,

der dazu führt, dass Kinder ihren Stuhl zurückhalten. Wichtig ist es, schnell zu handeln,

denn meistens dauert eine Therapie ebenso lange, wie das Problem bereits besteht.

Verschmutzte Schultoiletten,

schmerzhafte und unangenehme

Erfahrungen

in Zusammenhang mit

der Stuhlentleerung und dem After

(zum Beispiel Fiebermessen, Zäpfchen)

oder harter Stuhl infolge einer fieberhaften

Infektion – in 95 Prozent der Fälle

(jenseits des Säuglingsalters) haben

wir es bei Verstopfungen mit funktionellen,

nicht organischen Ursachen

zu tun“, erklärt Dr. Heide Brandau, Funktionsoberärztin

Gastroenterologie am

Kath. Kinderkrankenhaus Wilhelmstift.

Was ist eine Verstopfung?

Von Verstopfung sprechen wir zumeist,

wenn verschiedene Kriterien erfüllt

sind. Zum Beispiel, wenn mindestens

einen Monat lang nur zwei oder weniger

Stuhlgänge pro Woche abgesetzt

werden, Kinder erneut einkoten, weil

sie zum Beispiel den Stuhl zurückhalten,

wodurch sich große und harte Stuhlmassen

im Enddarm sammeln, sodass

sich frischer, flüssiger Stuhl vorbeidrängt

(sog. Überlaufstuhl bei Stuhlinkontinenz)

oder sie nur unter Anstrengung und

Schmerzen ausscheiden können“, erläutert

die Ärztin.

Häufig beginnt es mit einer schmerzhaften

Stuhlentleerung beispielsweise

durch eine wunde Stelle am Po oder

durch besonders harten Stuhl nach einer

Infektion, während der zu wenig getrunken

wurde und das Kind sich zu wenig

bewegt hat. Oder es liegen psychische

Ursachen wie Stress, Änderung im

sozialen Umfeld zugrunde. Wenn Kinder

den Toilettengang dann aktiv vermeiden

und den Stuhl zurückhalten, beginnt oft

DR. HEIDE BRANDAU

Funktionsoberärztin Gastroenterologie am

Kath. Kinderkrankenhaus Wilhelmstift

ein folgenreicher Teufelskreis. Manche

Kinder zeigen ein auffälliges Verhalten

mit richtigen Rückhaltemanövern, indem

sie in die Hockstellung gehen, die Beine

überkreuzen oder gegen eine Wand

drücken, um den Schließmuskel zu

schließen.

Wichtig: Akutphase

schnell durchbrechen

Dann ist es besonders wichtig, schnell

aus der Akutphase herauszukommen,

damit die akute Verstopfung nicht zum

Auslöser einer chronischen, funktionellen

Verstopfung wird. Das gelingt am

besten, wenn der Enddarm am Anfang

der Therapie einmal komplett von den

angestauten Stuhlmassen entleert

wird. Hierzu setzt die Kinderärztin meist

hochdosiert ein stuhlweichmachendes

Medikament (Macrogol) ein. Dieses

wird auch in der sich anschließenden

Dauertherapie täglich eingenommen.

„Als Faustregel gilt: So lange die

Verstopfung bestanden hat, so lange

muss man auch therapieren.“ Denn ein

vorschneller Abbruch könne zu einem

Rückfall führen.

Ebenso wichtig ist das von den Eltern

angeleitete regelmäßige Toilettentraining,

bei dem sich das Kind zwei- bis

dreimal täglich nach den Hauptmahlzeiten

für fünf bis zehn Minuten auf die

Toilette setzen soll. Ruhe, Entspannung

und eine bequeme Sitzposition führen

zu einer positiven Toilettenerfahrung.

Das Ziel der Therapie ist eine regelmäßige

(tägliche), schmerzfreie, unkomplizierte

und vollständige Stuhlentleerung.

Wann zum Arzt?

„Bei diesem Thema sollte man nicht zu

zögerlich sein. Man muss rasch und

effektiv handeln“, rät die Expertin.

Wenn zum Beispiel der Stuhlgang

schmerzhaft ist, das Kind

des Öfteren „verkneift“

oder wiederholt Blut am

Klopapier ist, können

das Anzeichen einer

Verstopfung sein

und das Kind sollte

einem Kinderarzt

oder einer

Kinderärztin

vorgestellt

werden.

Auf keinen

Fall sollten

Eltern Druck

auf die Kinder

ausüben oder

die Verstopfung inadäquat

mit einer zu geringen Menge an Macrogol

oder nur mit Zäpfchen und Klistieren

versuchen, in den Griff zu bekommen.

Denn das kann für weitere negative Erlebnisse

beim Kind mit Fortsetzung des

Verstopfungs-Teufelskreises sorgen. ik


Verstopfung vorbeugen mit

Ernährung und Bewegung

Eltern sollten darauf achten, dass ihr Kind

genug trinkt (sieben Becher Wasser am Tag,

Milchmengen über 250 ml/Tag jenseits des

Säuglingsalters sollten vermieden werden),

sich altersentsprechend ausgewogen

ernährt und regelmäßig Sport macht.

Dann ist schon viel gewonnen.


26 Darm

„Eine

Divertikulitis

ist kein

Kolibri“

Zwischen 50 und 70 Jahren hat sie jede:r Dritte, zwischen 70 und 85 sogar die Hälfte der Menschen:

Divertikel. Viele haben keine Ahnung, dass sich solche fingerkuppengroßen Ausstülpungen in ihrem

Dickdarm finden. Wenn sich diese allerdings entzünden, kann es gefährlich werden.

Jeder Mensch verfügt über

Schwachstellen im Darm, an

denen sich Divertikel bilden

können“, erklärt Prof. Dr. Christian

Müller, Chefarzt der Chirurgie und

Ärztlicher Direktor am Wilhelmsburger

Krankenhaus Groß-Sand. „Hat jemand

Divertikel, sprechen wir von einer Divertikulose,

die meist keine Beschwerden

macht – insbesondere, wenn man sich

gesund und ballaststoffreich ernährt. Aus

nicht genau bekannten Gründen können

sich diese Divertikel jedoch entzünden,

das ist dann eine Divertikulitis“, fügt Dr.

Michael Groening, Leitender Arzt Innere

Medizin und Ärztlicher Leiter des Medizinischen

Versorgungszentrums (MVZ), an.

Fast täglich sind die beiden Mediziner mit

dieser Krankheit konfrontiert: „Bei einer

Divertikulitis handelt es sich nicht um einen

Kolibri“ (Anm. d. Red.: Als

Kolibri bezeichnet man in der

Medizin seltene Krankheiten).

Verstopfung –

Ursache oder Folge?

Nicht geklärt sei, ob eine

Verstopfung Ursache oder

Folge der Divertikulose ist,

klar sei aber, dass ein Zusammenhang

besteht. „Daher ist

eine Ernährungsumstellung

DR. MICHAEL

GROENING

Leitender Arzt Innere

Medizin am Wilhelmsburger

Krankenhaus

Groß-Sand, Leiter

MVZ Groß-Sand

und Regulierung der Verdauung

auch immer Teil der Therapie.

Denn einer Verstopfung vorzubeugen,

kann eine erneute

Divertikulitis verhindern“, so Dr.

Groening. „Bei einer schweren

Entzündung behandeln wir aber

immer auch mit Antibiotika.“

Wer unter einer Divertikulitis

leidet, berichtet

zunächst meist über ziehende

Schmerzen im linken

Unterbauch – ein Hinweis auf

die Entzündung der Darmausstülpungen.

Diese können leicht bis

lebensbedrohlich sein. Dramatisch kann

es werden, wenn ein Divertikel platzt,

sodass ein Loch zur Bauchhöhle entsteht,

durch das Stuhl in den Bauchraum

treten kann. Eine Bauchfellentzündung

kann die Folge sein. In einer

Notoperation wird dann der

betreffende Teil des Dickdarms

entfernt.

PROF. DR.

CHRISTIAN MÜLLER

Chefarzt der Chirurgie

und Ärztlicher

Direktor am Wilhelmsburger

Krankenhaus

Groß-Sand

OPs meist minimalinvasiv

Aber auch bei weniger dramatischen,

wiederkehrenden

Divertikulitis-Schüben wird

oft operiert, wenn die akute

Entzündung abgeklungen ist.

„In dem Fall können wir minimalinvasiv

das Darmstück

entfernen und anschließend

die beiden Darmteile wieder

zusammennähen“, erklärt

Prof. Dr. Müller.

Wie kann man vorbeugen?

Eine gesunde Ernährung und

regelmäßige Bewegung sind

das A und O, um eine Divertikulitis

zu vermeiden. Außerdem

sollten die Darmkrebs-

Vorsorgeuntersuchungen

wahrgenommen werden.

„Dabei sehen wir auch die Darmausstülpungen

und wenn die Patient:innen

wissen, dass sie Divertikel haben, kann

es helfen, bei Beschwerden schneller die

richtige Diagnose zu stellen“, schließen

die Mediziner.

In diesen Häusern wird

Divertikulitis behandelt:

•Agaplesion Bethesda Krankenhaus

Bergedorf

• Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg

• Albertinen Krankenhaus

• Evangelisches Amalie Sieveking

Krankenhaus

• Israelitisches Krankenhaus Hamburg

• Kath. Marienkrankenhaus

• Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift

• Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand

ik


Wenn nichts

mehr geht

Niemand muss auf seinem letzten Weg leiden.

Bei Tumoren im Magendarmtrakt etwa können Spezialisten

mit der Endoskopie helfen – ganz ohne eine Operation.

I

n der Palliativmedizin geht es

nicht um Heilung, sondern um

Linderung und Schmerzfreiheit.

Wer ständig erbrechen muss,

weil er einen Darmverschluss hat, oder

nicht mehr essen kann, weil ein Tumor

die Speiseröhre versperrt, für den wird

Dr. Ulrich Rosien aktiv. Der kommissarische

Chefarzt der Medizinischen Klinik

und Leiter des Viszeralonkologischen

Zentrums (Gastroenterologie) am Israelitischen

Krankenhaus Hamburg kann

die Lebensqualität dieser Menschen

verbessern.

Mithilfe der Endoskopie Leid lindern

Und was tut der Spezialist, wenn ein

Tumor Gallengänge, eine Speiseröhre

oder einen Verdauungstrakt verstopft?

All diese Probleme lassen sich mit der

Endoskopie behandeln. Der Laie kennt

dieses Vorgehen etwa von einer Darmspiegelung,

bei der Polypen im Dickdarm

abgetragen werden können. Eine

Therapie von Hohlorganen ist mit der

Endoskopie somit möglich.

„Wenn Gallenflüssigkeit

wegen eines Tumors nicht

mehr abfließen kann, die Haut

gelb ist, juckt und dazu Fieber

auftritt, muss ich erst einmal

für einen freien Gallenfluss

sorgen, um den Tumor gezielt

therapieren zu können“, erläutert

der Chefarzt.

Den Tumor umgehen mit

einem Stent

Mithilfe eines schlauchartigen

Instruments, das eine

Kamera und einen Arbeitskanal besitzt,

wird ein Stent über Körperöffnungen

wie den Mund oder den After eingeführt.

Patient:innen spüren davon nichts,

weil sie zuvor mittels Narkose in den

Tiefschlaf versetzt werden. Der Eingriff

dauert meist nicht länger als 30 Minuten

und die Risiken sind gering: „Durch

kleine Verletzungen treten mitunter

Blutungen auf, aber das ist sehr selten“,

DR. ULRICH ROSIEN

Chefarzt der

Medizinischen Klinik

(kommissarisch) und

Leiter des Viszeralonkologischen

Zentrums (Gastroenterologie)

am

Israelitischen Krankenhaus

Hamburg

Palliativmedizin 27

betont der Experte. „Selbst wenn der

übliche endoskopische Zugang zur Galle

durch einen Tumor versperrt ist, kann

ich vom Anfang des Zwölffingerdarms

aus eine direkte Verbindung zu dem

aufgestauten Gallengang herstellen.

Die Sichtkontrolle des endoskopischen

Ultraschalls ermöglicht es mir, in einem

Schritt einen neuen Kanal zwischen

Darm und Galle zu schaffen. Ein spezieller

Metallstent sichert diese Verbindung

wie eine Klammer“, erklärt Dr.

Rosien.

Engen Tumore die Speiseröhre

oder den Zwölffingerdarm

ein, können sie durch

Stents wieder eröffnet werden

– Schluckbeschwerden

und Erbrechen sind damit

passé. Manchmal hilft es

auch, eine Umgehung durch

einen Stent zu schaffen. Die

Palliativmedizin bietet viele

Optionen.

Nützt der Eingriff

dem Erkrankten?

Wird durch die Maßnahme

eine Therapie ermöglicht oder wird eine

Linderung für den letzten Lebensabschnitt

erreicht? Das sind die zentralen

Fragen für den Chefarzt Dr. Rosien, der

dazu gleich betont: „Unser Palliativteam

kümmert sich um den ganzen Menschen.

Die letzten Tage sollten jedoch

mit bestmöglicher palliativer Versorgung

zu Hause oder in einem Hospiz verbracht

werden.“

kk

Wenn chirurgisch

nichts mehr geht,

kann meist doch

noch etwas für den

schwerkranken

Menschen getan

werden.


28 Brandverletzungen

Erste Hilfe und

richtige Versorgung

Brandverletzungen sind häufig Haushaltsverletzungen, die durch heiße Flüssigkeiten

oder Feuer verursacht werden. Die Maxime sollte sein, sie zu vermeiden.

Was aber, wenn es doch passiert? Im Gespräch verrät uns Dr. Kathleen Hennecke,

Ärztliche Leiterin Zentrum für Schwerbrandverletzte am BG Klinikum Hamburg,

wie Sie bei solchen Verletzungen richtig handeln.

Im Alltag lauern viele Gefahren für

Brandverletzungen – für Kinder

besonders. Wenn gerade das Laufen

erlernt wird, greifen sie nach allem,

was sie erreichen können – zum Beispiel

nach der Tasse mit heißem Tee.

Viele Gefahren für

Brandverletzungen

lauern im Alltag. Ist

man für eine Sekunde

unaufmerksam, kann

das schwerwiegende

Folgen haben.

Verbrannt oder verbrüht?

Verbrennungen werden durch Feuer,

Strom, heiße Gegenstände oder Sonnenstrahlen

verursacht, während Verbrühungen

auf heiße Flüssigkeiten oder

Dampf zurückzuführen sind. „Unabhängig

von der Ursache weisen beide ähnliche

Symptome auf: gerötete Haut, Schwellungen

und die Bildung von Brandblasen“,

erklärt Dr. Hennecke. Wichtig ist, Brandblasen

nicht zu öffnen, um

Infektionen zu verhindern.

DR. KATHLEEN

HENNECKE

Ärztliche Leiterin

Zentrum für Schwerbrandverletzte

am

BG Klinikum Hamburg

Schnell und richtig handeln

Kleine, oberflächliche Verbrennungen

sind in der Regel nicht

gefährlich, schmerzen aber

dennoch stark. Es gilt: Kleidung

und Schmuck entfernen

und die verbrannte Körperstelle

schnellstmöglich unter

fließendem Wasser kühlen.

Zu leichteren Verbrennungen ersten

Grades zählen beispielsweise Sonnenbrände

und Verbrennungen, die nicht

zu Blasenbildung führen. Sie benötigen

normalerweise keine ärztliche Versorgung.

Ab Verbrennungsgrad

2 ist ein Arztbesuch hingegen

sinnvoll.

Erste Hilfe bei schweren

Verbrennungen

Zuerst sollte die Quelle

der Verbrennung entfernt

werden, sei es eine brennende

Kerze oder ein heißes

Objekt. Wenn die Kleidung

an der Haut klebt, ist es nicht

ratsam, sie abzureißen, sondern die

Wunde mit einem sauberen Tuch oder

einer sterilen Bandage abzudecken.

Kühlen ja, aber nicht mit Eis

Einen Irrglauben möchte Dr. Hennecke

gleich aus der Welt schaffen: „Kühlen

Sie die verbrannte Stelle nicht mit eiskaltem

Wasser oder Eiswürfeln, um den

Schmerz zu lindern. Durch Eiskühlung

kann der Befund sogar verschlimmert

oder zusätzlich eine Erfrierung verursacht

werden. Gleichzeitig sollten Sie

den Rest des Körpers warmhalten.“

Wann ist ein Arztbesuch erforderlich?

Nicht alle Verbrennungen erfordern einen

Arztbesuch. Wenn die Verbrennung

im Gesicht, an den Händen, Gelenken

oder im Genitalbereich liegt, ist immer

eine ärztliche Konsultation erforderlich.

Das gilt auch für großflächige Verbrennungen,

größer als eine Handfläche,

oder solche, die tiefer als die oberste

Hautschicht reichen. Mit Kindern sollten

Sie im Zweifel aber lieber einmal zu viel

als zu wenig bei einem Arzt oder einer

Ärztin vorstellig werden.

te


Orthopädie 29

Wenn die Füßchen

nicht perfekt sind

Der Schrecken bei Eltern ist groß, wenn die Füßchen des Neugeborenen

plötzlich seltsam verdreht sind. Doch lassen sich

Fehlbildungen wie ein Klumpfuß leicht und schonend korrigieren,

wie Dr. Nicola Ebert, Oberärztin in der Kinderorthopädie

am Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, erklärt.

erforderlich, bis zum 5. Lebensjahr. Den

Kindern macht das in der Regel gar nichts

aus und sie lernen ganz normal Krabbeln

und Laufen, sodass sie später in keiner

Weise eingeschränkt sind.

F

rau Dr. Ebert, was genau

ist ein Klumpfuß?

Es ist die komplexeste Fehlbildung,

bei der es sich im Grunde

um eine Kombination von skelettalen

Deformationen handelt: Der Fuß steht im

oberen Sprunggelenk spitz nach

unten, die Ferse und der Vorfuß

sind nach innen gedreht, die

Fußsohlen zeigen zueinander

und das Fußgewölbe ist überhöht.

In seinen verschiedenen

Ausprägungen ist der Klumpfuß

sehr gut zu erkennen, manchmal

schon vor der Geburt.

Im Schnitt ist einer von 1000

Säuglingen betroffen.

Wie sieht die Behandlung aus?

Bei einem reifen Neugeborenen kann

die Behandlung bereits in den ersten

Lebenswochen beginnen. Dabei wird der

Fuß ganz schonend manipuliert, indem

die kurzen und festen Sehnen an der Innen-,

Rück- und Unterseite sanft massiert

und gedehnt werden. Anschließend wird

DR. NICOLA EBERT

Oberärztin der

Kinderorthopädie

am Katholischen

Kinderkrankenhaus

Wilhelmstift

von den Zehen bis zum Oberschenkel

ein Gips angelegt, um diese Korrektur

zu halten. Nach sieben Tagen wird der

Gips abgenommen, das Füßchen erneut

manipuliert und wieder eingegipst. In der

Regel reichen vier bis sieben Gipsphasen

aus, um die Fehlstellung zu

korrigieren.

Ist die Behandlung damit

abgeschlossen?

Nein, anschließend ist in der

Regel noch ein kleiner operativer

Eingriff notwendig, bei

dem die Achillessehne durchtrennt

wird. Ein Gips wird

nochmals notwendig. Nach

drei Wochen hat sich

die Sehne dann

meist in Länge und Stärke

regeneriert. Um den

starken Rückstellungskräften

des Klumpfußes

entgegenzuwirken, ist

dann das nächtliche Tragen

einer Fußabduktionsschiene

Mehr zum Thema

Fehlbildungen bei

Kindern hören Sie im

Podcast Hamburger

Klinikhelden (www.abendblatt.

de/podcast/hamburgerklinikhelden/)

mit dem Titel

„Was die Behandlung von

Kindern so anspruchsvoll

macht“

Welche Fehlbildungen bei

Neugeborenen gibt es noch?

Ebenso häufig (und trotzdem immer

noch selten) sind der Sichelfuß, bei

dem der Vor- und Mittelfuß nach innen

gedreht sind, und der Hackenfuß, bei

dem der gesamte Fuß Richtung Schienbein

zeigt. Beide Fehlstellungen normalisieren

sich oft von selbst. Wenn nicht,

können die Füße durch eine manuelle

Mobilisierung, bei der Muskeln und Bänder

massiert und gedehnt werden, in die

normale Stellung zurückkehren. Manchmal

ist eine Physiotherapie notwendig.

Wie wichtig ist das Schuhwerk für

die Fußgesundheit schon bei den

Kleinsten?

Eltern sollten bei den Lauflernschuhen

auf flexible Sohlen

und auf eine genaue

Passform achten. Schuhe

sollten weder zu groß

noch zu klein sein. Außerdem

ist Barfußlaufen so

oft es geht sinnvoll, um die

Muskulatur zu stärken. bs


30 Personalia

Ärztliche Leitung der

Urologie komplett

Dr. David Marghawal folgt auf

Dr. Walter Wagner als Chefarzt

der Abteilung für Urologie am

Krankenhaus Reinbek. Seit

April 2023 leitet der 45-Jährige

die Abteilung gemeinsam mit

Dr. Claus Brunken im Kollegial-

Chefarzt-Modell. Der ausgewiesene

Experte auf dem Gebiet

der robotergestützen Operationen an Niere, Prostata und

Blase ist bereits seit Oktober 2022 im Haus tätig.

Mit großem Engagement dabei

Am 15. August 2023 trat Prof. Dr. Rüdiger Klapdor die Nachfolge

von PD Dr. Enikö Berkes als neuer Chefarzt der Klinik

für Gynäkologie und Geburtshilfe im Albertinen Krankenhaus

an. Der klinische Schwerpunkt des 35-Jährigen liegt

in der operativen Behandlung onkologischer Erkrankungen,

insbesondere des Zervix-, Endometrium- und Ovarialkarzinoms,

und gutartiger Erkrankungen wie der Endometriose

und Myomen. Er ist Experte für minimalinvasive Verfahren

einschließlich der roboterassistierten Chirurgie.

Neuzugang im Januar

Führungswechsel

Die Klinik für Psychiatrie

und Psychotherapie am

Agaplesion Bethesda

Krankenhaus Bergedorf

hat seit Oktober 2023 eine

neue Chefärztin: Dr. med.

Alexandra Bussopulos-

Orpin. Sie übernimmt

den Posten von Dr. Claas

Happach, der sich nach 30 Jahren im Hause neuen

Herausforderungen stellt. Die 1968 geborene Fachärztin

für Neurologie sowie Psychiatrie und Psychotherapie

war u. a. 23 Jahre als Oberärztin am UKE tätig.

Berufliche Heimat

gefunden

Bereits im Januar 2023 hat Frank

Vilsmeier die pflegerische Klinikleitung

der Heinrich Sengelmann

Kliniken übernommen. Seit 20

Jahren gestaltet er die klinische

psychiatrische Pflege schon in leitender Position und betont:

„Es ist mir wichtig, bestmögliche Strukturen und Arbeitsbedingungen

für unsere Pflegenden zu schaffen. Damit gute Pflege

gelingen kann.“

Prof. Dr. Alexander Arlt tritt ab

Januar 2024 die Nachfolge von

Prof. Dr. Dr. Albrecht Neeße

in der Medizinischen Klinik im

Israelitischen Krankenhaus

an. Bis zu seinem Start ist der

49-Jährige in der Position des

Direktors der Universitätsklinik

für Innere Medizin – Gastroenterologie

am Universitäts-Klinikum Oldenburg tätig.

Zu seinen Spezialgebieten zählen minimalinvasive Therapien

bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts.

Duo übernimmt

Imke Neemann und Prof. Dr. Dr. Christian Bachmann

bilden seit Juli die Führungsspitze in der Abteilung für Psychiatrie,

Psychosomatik und Psychotherapie im Kindesund

Jugendalter am Kath. Kinderkrankenhaus Wilhelmstift.

Chefarzt Dr. Joachim Walter verabschiedete sich nach

über 17 Jahren in den Ruhestand. Imke Neemann baute

bereits als Leitende Ärztin den Bereich Psychosomatik

und Essstörungsbehandlungen aus. Prof. Bachmann war

zuletzt am Universitätsklinikum Ulm tätig. Eines seiner

Fachgebiete lautet: Störungen des Sozialverhaltens.


Adressen

31

DIE FREIEN. Verband freigemeinnütziger Krankenhäuser in Hamburg e. V.

www.die-freien-hh.de

Agaplesion Bethesda Krankenhaus

Bergedorf

Glindersweg 80 · 21029 Hamburg

040.725 54-0 · www.klinik-bergedorf.de

Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg

Hohe Weide 17 · 20259 Hamburg

040.790 20-0 · www.d-k-h.de

Albertinen Haus

Sellhopsweg 18-22 · 22459 Hamburg

040.55 81-0 · www.albertinen-haus.de

Albertinen Krankenhaus

Süntelstraße 11a · 22457 Hamburg

040.55 88-1 · www.albertinen-krankenhaus.de

BG Klinikum Hamburg

Bergedorfer Strasse 10 · 21033 Hamburg

040.730 6-0 · www.bg-klinikum-hamburg.de

Heinrich Sengelmann Kliniken

Kayhuder Straße 65 · 23863 Bargfeld-Stegen

04535.505-0 · www.heinrich-sengelmannkliniken.de

Israelitisches Krankenhaus Hamburg

Orchideenstieg 14 · 22297 Hamburg

040.511 25-0 · www.ik-h.de

Kath. Kinderkrankenhaus Wilhelmstift

Liliencronstraße 130 · 22149 Hamburg

040.673 77-0 · www.kkh-wilhelmstift.de

Kath. Marienkrankenhaus

Alfredstraße 9 · 22087 Hamburg

040.25 46-0 · www.marienkrankenhaus.org

Krankenhaus Jerusalem

Moorkamp 2-6 · 20357 Hamburg

040.441 90-0 · www.jerusalem-hamburg.de

Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift

Hamburger Straße 41 · 21465 Reinbek

040.72 80-0 · www.krankenhaus-reinbek.de

Krankenhaus Tabea

Kösterbergstraße 32 · 22587 Hamburg

040.866 92-0 · www.tabea-krankenhaus.de

Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand

Groß-Sand 3 · 21107 Hamburg

040.752 05-0 · www.gross-sand.de

Heinrich Sengelmann

Krankenhaus

Evangelisches Amalie Sieveking

Krankenhaus

Haselkamp 33 · 22359 Hamburg

040.644 11-0 · www.amalie.de

Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf

Elisabeth-Flügge-Straße 1 · 22337 Hamburg

040.50 77-03 · www.evangelischeskrankenhaus-alsterdorf.de

Facharztklinik Hamburg

Martinistraße 78 · 20251 Hamburg

040.490 65-0 · www.facharztklinik-hamburg.de

Albertinen Krankenhaus

Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg

Krankenhaus

Tabea

Israelitisches

Krankenhaus Hamburg

Facharztklinik Hamburg

Wilhelmsburger

Krankenhaus Groß-Sand

Albertinen Haus

Krankenhaus

Jerusalem

Ev. Amalie Sieveking

Krankenhaus

Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf

Kath. Kinderkrankenhaus

Wilhelmstift

Kath. Marienkrankenhaus

BG Klinikum

Hamburg

Krankenhaus

Reinbek St.

Adolf-Stift

Agaplesion Bethesda

Krankenhaus Bergedorf

Veranstaltungen

für Patient:innen

Dienstag, 28. November . 17:00 Uhr

…und PLÖTZLICH stoppt das Herz

Albertinen Krankenhaus

Anmeldung: 040 5588–6962 oder

albertinen-seminar@albertinen.de

Mittwoch, 29. November . 15:00 Uhr

Informationsveranstaltung für

Patient*innen mit Speiseröhrenkrebs

Israelitisches Krankenhaus Hamburg

Anmeldung: veranstaltung@ik-h.de

Stichwort „Speiseröhrenkrebs“

Donnerstag, 30. November . 17:30 Uhr

auch am 14. Dezember, 11. + 25.

Januar 2024, 8. + 29. Februar 2024,

14. + 28. März 2024, 11. + 25. April 2024

Infoabend für werdende Eltern

Agaplesion Bethesda Krankenhaus Bergedorf

Anmeldung: infoabend@bkb.info

Montag, 4. Dezember . 19:00 Uhr

auch am 18. Dezember, 8. + 15.

Januar 2024, 5. + 19. Februar 2024,

4. + 18. März 2024, 8. + 15. April 2024

Infoabend für werdende Eltern –

Präsenzveranstaltung

Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg

Mittwoch, 6. Dezember . 18:00 Uhr

Spinalkanalstenose

Albertinen Krankenhaus

Anmeldung: 040 5588–6962 oder

medizinkompakt@albertinen.de

Donnerstag, 15. Februar 2024 .

18:00 Uhr

Vorbeugung und neue Therapieansätze

bei Demenz

Agaplesion Bethesda Krankenhaus

Bergedorf Ort: Körberhaus Bergedorf

Donnerstag, 29. Februar 2024 .

18:00 Uhr

Schizophrenie – Schwere psychische

Erkrankung?

Agaplesion Bethesda Krankenhaus

Bergedorf Ort: Körberhaus Bergedorf

Dienstag, 5. März 2024 . 18:00 Uhr

„Gut leben mit CED“: Patientenakademie

mit Prof. Dr. Andreas de Weerth,

Chefarzt der Klinik für Innere Medizin

Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg

Donnerstag, 14. März 2024 . 18:00 Uhr

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Agaplesion Bethesda Krankenhaus

Bergedorf Ort: Körberhaus Bergedorf

Donnerstag, 4. April 2024 . 18:00 Uhr

Schlaganfall – was muss ich wissen?

Was kann ich tun?

Agaplesion Bethesda Krankenhaus

Bergedorf Ort: Körberhaus Bergedorf

Dienstag, 16. April 2024 . 18:00 Uhr

„Schlaganfall vermeiden“:

Patientenakademie mit PD Dr.

Friedrich Dünschede, Chefarzt der

Klinik für Gefäßmedizin

Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg

Donnerstag, 25. April 2024 . 18:00 Uhr

Herzschwäche: verstehen,

bewältigen, behandeln

Agaplesion Bethesda Krankenhaus

Bergedorf Ort: Körberhaus Bergedorf


GEWINNSPIELFRAGE

Aus welchem Buch wird in

unserem Spezial auf den

Seiten 14 und 15 zitiert?

Gewinnspiel

Schicken Sie eine Postkarte mit der richtigen

Lösung an:

DIE FREIEN. c/o schönknecht : kommunikation,

Stadtdeich 3, 20097 Hamburg

Oder per E-Mail an: info@die-freien-hh.de

Namen, Anschrift und Telefonnummer nicht vergessen!

Einsendeschluss ist der 30. April 2024.

Es gilt das Datum des Poststempels oder des E-Mail-Versands. Das Los

entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Teilnahme über

Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die den/die Teilnehmer:in

bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen.

Wir akzeptieren nur eine Einsendung pro Person. Der/die Teilnehmer:in

erklärt sich im Falle des Gewinns mit der Veröffentlichung seines/ihres

Namens in der Print- sowie Onlineausgabe von gute besserung! einverstanden.

Die Gewinner:innen der letzten Ausgabe wurden benachrichtigt.

Und das gibt es zu gewinnen:

3 x „FRÜHER WAR

ICH AUCH MAL

JUNG“

Als Bettina Tietjen im Keller ihre

alten Tagebücher wiederfindet,

beginnt für sie eine aufwühlende

Zeitreise: erste Liebschaften, die

Abnabelung vom streng gläubigen

Elternhaus, die große Suche nach

dem Lebensglück. Konfrontiert mit

ihrem jüngeren Ich, begibt sie sich

auf eine höchst unterhaltsame,

aber auch nachdenkliche Selbsterkundung

und stellt fest: Wir können

einiges von uns selbst lernen!

Wir verlosen drei handsignierte Bücher von Bettina Tietjen

„Früher war ich auch mal jung“.

Lesen Sie auch unser Titelinterview mit Bettina Tietjen auf den

Seiten 6 bis 8!

www.piper.de

KINOERLEBNIS FÜR 3 x 2

Nach einem Begrüßungscocktail in der Lounge machen Sie

es sich in einem verstellbaren Liegesessel gemütlich. Für das

leibliche Wohl während der Vorstellung sorgt eine Bedienung

am Platz. Wer nicht nur einfach einen Film gucken will, sondern

vollen Kino-Komfort erleben möchte, ist in der ASTOR

Film Lounge an der richtigen Adresse. Schöner ist es eigentlich

nur noch in Hollywood.

Wir verlosen dreimal je zwei Freikarten für einen gediegenen

Cineasten-Abend im ASTOR Film Lounge HafenCity Hamburg.

premiumkino.de

3 x HAMBURG

NOTIZBÜCHER

Freundliche Fische, große Pötte oder ein

Paar im Ringelshirt mit Hund und ein

Kapitän, der sein Boot sicher über die

nächtliche Elbe steuert: Die Hansestadt

ist seine Inspirationsquelle.

160 Seiten Platz bieten diese feinen

Notizbücher im Format

19 x 14 cm, gestaltet vom Hamburger

Illustrator Jan Kruse. Fast zu schön, um sie zu benutzen.

Wir verlosen drei Exemplare der Hamburger Notizbücher.

junius-verlag.de

DIE GRÖSSTE MODELLEISENBAHN

DER WELT FÜR ZWEI

Sie hören nie auf zu bauen – und das ist auch gut so. Die größte

Modelleisenbahn der Welt steht in der Speicherstadt. Bis jetzt misst

die Gleislänge 15.715 Meter. Dazu kommen 269.000 Minifiguren.

Doch die Macher werden nicht müde, immer wieder neue Regionen

und Themen in ihrer Miniaturwelt aufzunehmen. 2023 wurden Patagonien

und die Antarktis eröffnet. Haben Sie noch nicht gesehen?

Na, dann aber nichts wie hin da!

Wir verlosen zwei Freikarten fürs Miniatur-Wunderland.

miniatur-wunderland.de

UNSERE GEWINNER:INNEN DER AUSGABE FRÜHJAHR/SOMMER 2023:

Karstin K., Jutta M., Werner M., Ulrike E. Regina B., Holger H., Christa L., Gisela H., Maren A., Ute M., Claus L., Lothar F., Günther P., Christore B., Friederike H.,

Susanne C., Anita I.

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