14.02.2024 Aufrufe

STAD_23_5333_Kalendervorschau_Buchhandel_2025_ES

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fortsetzung auf der Rückseite<br />

Blodigs Alpenkalender<br />

Andrea Strauß (Redaktion)<br />

TOUREN AUF DER SÜDSEITE D<strong>ES</strong> NATIONALPARKS<br />

Quinto Alpini. Eine Übernachtung auf der weltabgeschiedenen Hütte kann<br />

man nur empfehlen.<br />

Rifugio Quinto Alpini (2878 m)<br />

Im Zebrutal auf der Südseite des Ortlers:<br />

Talort: Bormio (1225 m), Ausgangspunkt: Parkplatz Fantelle oder alternativ Niblogo nördlich<br />

über dem Taleingang des Val Zebru (1700 m), Höhenunterschied: 1300 Hm ab Fantelle,<br />

Aufstiegs-/Gehzeiten: 4 Std. Aufstieg, in der Hochsaison auch Zubringerjeep ab Niblogo<br />

bis zur Baita del Pastore, dann verkürzt auf 2 Std., Hütte: Rifugio V. Alpini (2878 m), geöffnet<br />

Mitte Juni bis Mitte September, Tel.: +39 0377 2295748, www.rifugioquintoalpini.it,<br />

Ausrüstung: normale Wanderausrüstung.<br />

Ins obere Zebrutal aufzusteigen, nur um Edelweiß und Enzian zu sehen, wäre<br />

eine unkluge Entscheidung. Von den Ausgangspunkten Fantelle oder Niblogo<br />

bis zum Rifugio Quinto Alpini sind es rund zwölf Kilometer Strecke und ordentlich<br />

Höhenmeter. Aber es gibt ja so viel mehr zu sehen als nur Edelweiß und<br />

Enzian. Das lange Zebrutal vermittelt Westalpengefühle, die Hütte ist mit ihrem<br />

dottergelben Dach, den rot-weißen Fensterläden und der großen Aussicht ein<br />

echter Hingucker und zudem reichen die beiden Arme des Zebrugletschers<br />

bis knapp hinter die Hütte.<br />

Selbst wer keine der großen kombinierten Touren gehen möchte, die vom<br />

Rifugio möglich sind, wird den Aufenthalt hier bereichernd finden. Der Hüttenanstieg<br />

ist zudem einfach: Entweder ab Fantelle oder ab Niblogo auf einem<br />

Höhenweg ins Zebrutal queren, dann immer auf der Almstraße talein, vorbei<br />

am Ristoro und der Baita Zebru bis zum Rifugio Campo. Bis hierher kann man<br />

auch mit dem Mountainbike fahren oder in der Hochsaison mit einem Shuttle.<br />

Ab dem Rifugio Campo geht es die Südflanke hinauf, anfangs über Almmatten<br />

(mit Enzian und Edelweiß), dann durch Felsschutt bis zum Rifugio<br />

Blodigs 2024<br />

Alpenkalender<br />

Giro del Confinale (2878 m)<br />

Trekking auf der Südseite des Ortlers:<br />

Talort: Bormio (1225 m), Ausgangspunkt: Parkplatz Fantelle oder alternativ Niblogo nördlich<br />

über dem Taleingang des Val Zebru (1700 m), Höhenunterschied: 3100 Hm, Aufstiegs-/<br />

Gehzeiten: 4 Tage mit Etappenlängen von 4 bis 6 Std., Hütte: Rifugio V. Alpini (2878 m),<br />

geöffnet Mitte Juni bis Mitte September, Tel.: +39 0377 2295748, www.rifugioquintoalpini.it;<br />

Rifugio Albergo Ghiacciaio dei Forni (2178 m), geöffnet März bis September, Tel.: +39 0342<br />

935365, www.forni2000.com, Ausrüstung: normale Wanderausrüstung.<br />

Die viertägige Umrundung und Besteigung des Monte Confinale führt in den<br />

Nationalpark Stilfser Joch und durchwandert drei der großen Täler: das Val<br />

Zebru, das Val Cedec und das Valle del Confinale. Übernachtet wird auf dem<br />

Rifugio Quinto Alpini und zweimal auf dem Rifugio Forni (vor und nach der<br />

Gipfeltour auf den Monte Confinale).<br />

Die erste Etappe des Giro del Confinale ist identisch mit der Wanderung<br />

durchs Zebrutal zum Rifugio Quinto Alpini. Am zweiten Tag steigt man nur<br />

kurz von der Hütte ab ins Schuttkar unter dem Haus und hält sich an der<br />

nahen Verzweigung nach links, um unter den Fels- und Schrofenpartien der<br />

Cima della Miniera nach Südosten zu wandern. Der Passo Zebru, der genau<br />

auf der 3000-Meter-Marke liegt, trennt den zentralen Stock der Ortlergruppe<br />

mit Ortler, Zebru und Königspitze vom südlich gelegenen Confinalestock –<br />

ihn überschreitet man an Tag 2. Am Passo hat man den höchsten Punkt der<br />

Umrundung erreicht, zumindest wenn man von der Gipfeletappe absieht.<br />

Von hier geht es über eine weite Schuttlandschaft hinab zum Rifugio Pizzini<br />

im Val Cedec. Das Rifugio ist wegen der leichten Erreichbarkeit auch als Tagesausflug<br />

beliebt. Für eine Mittagspause bietet es sich perfekt an.<br />

Anschließend wandert man das riesige Val Cedec talaus bis zum Rifugio Forni.<br />

Abgesehen von der Zufahrtsstraße bietet sich dafür der etwas höher über<br />

dem Talgrund verlaufende Wanderweg an, der durch die Ostflanke des Confinalestocks<br />

führt. Mit vier bis fünf Stunden ist auch die zweite Tagesetappe<br />

gut machbar.<br />

Die dritte Etappe ist ein Abstecher auf den Monte Confinale. Vom Rifugio<br />

Forni steigt der Weg gleich nach Nordwesten an und quert dann zum Almgelände<br />

Baita Praccio. Hier biegt man ins Val Manzina ein, durch das man in<br />

der Folge aufsteigt. Erster Höhepunkt ist der Lago della Manzina auf knapp<br />

2800 Metern. Ab hier geht es in nordwestlicher Richtung durch ein Tälchen<br />

hinauf bis zu einem Sattel, in dem das orangefarbene Bivacco Giampaolo<br />

steht. Über den Ostrücken erreicht man ohne technische Schwierigkeiten<br />

den höchsten Punkt mit seiner großartigen Aussicht. In der ersten Reihe stehen<br />

die Nachbarberge der Ortlergruppe mit Ortler, Zebru, Königspitze und<br />

Cevedale. Aber auch die Gipfel der Adamello und sehr markant der Monte<br />

Disgrazia und die Berninagruppe machen das Panorama aus. An klaren Tagen<br />

geht der Blick vor allem im Westen sehr weit. Wer ein Fernglas dabeihat oder<br />

gute Augen besitzt, wird sogar den Piz Ela, den Piz Kesch und den Piz Linard<br />

ausmachen können.<br />

Am vierten Tag schließt sich die Runde. Zunächst geht es auf dem bekannten<br />

Weg zur Praccio-Alm, hier aber auf dem Höhenweg weiter, letztlich immer<br />

im Uhrzeigersinn um den Monte Confinale herum – entspanntes Höhenwandern.<br />

Erst im Westen des Confinales nach dem Überqueren des Torrente Val<br />

C avallaro geht es über schönes Almgelände hinab ins Val Zebru. Als letzte<br />

Almsiedlung geht es an Pradaccio di Sopra vorüber, bevor man im Talgrund<br />

des Val Zebru ankommt, den Bach überquert und je nach Ausgangspunkt<br />

entweder nach Fantelle oder Niblogo wandert.<br />

Foto: Andreas Strauß; Text: Andrea Strauß<br />

ENZIAN UND EDELWEISS (ORTLERALPEN, LOMBARDEI, ITALIEN)<br />

Obwohl sie direkt neben dem Wanderweg wachsen, haben wir die Edelweiß<br />

zunächst nicht gesehen. Erst als im Gehirn ein erstes Mal der Abgleich zwischen<br />

den silbernen Sternen und dem gespeicherten Muster „Edelweiß“ erfolgreich<br />

war, wuchsen die symbolträchtigen Blumen plötzlich zuhauf im kurzen Gras.<br />

Dass das Edelweiß in Felsspalten wächst, wie man es in billigen Romanen<br />

liest und auf klischeehaften Zeichnungen sieht, stimmt nicht. Viel lieber sind<br />

ihm magere Rasen zwischen 1800 und 3000 Metern. Der Mythos vom Felsbewohner<br />

kommt wohl daher, dass überall dort, wo es leicht zu pflücken war,<br />

auch gleich ein Bergsteiger einen Handstrauß oder mehr für seine Liebste<br />

mitnahm. Das Edelweiß ist längst nicht nur ein Pflänzchen, sondern ein Symbol<br />

für die Berge, für Natur, Widerstandskraft, Ausdauer ... Das Edelweiß ist Wappensymbol,<br />

Musikpreis, Firmenname, Biermarke, Fluggesellschaft, Haarschmuck,<br />

Rebsorte und mehr.<br />

Wir verbinden so viel Positives mit der Pflanze, dass sie in den Alpen fast ausgerottet<br />

wurde, die Bergwacht lange Jahre am Edelweißberg Höfats im Allgäu<br />

Schichtdienst einberief für einen 24-Stunden-Schutz und es Gärtnereien<br />

längst als Topfpflanze züchten. Im Nationalpark Stilfser Joch, wo diese beiden<br />

Edelweiße gemeinsam mit ein paar zierlichen Schlauchenzianen stehen, ist<br />

das Edelweiß hoffentlich sicher. Es gilt „Pflücken verboten“ und die Ranger<br />

wachen darüber.<br />

Blodigs<br />

Alpenkalender<br />

1 3<br />

27 Bildmotive<br />

ORIGINAL<br />

SEIT 1926<br />

T o u r e n<br />

a u s f ü h r l i c h e<br />

<strong>2025</strong><br />

NATUR.REGION<br />

AUGUST · SEPTEMBER <strong>2025</strong><br />

MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO<br />

19 20 21 22 <strong>23</strong> 24 25 26 27 28 29 30 31 1<br />

24 x 32 cm<br />

Kalendarium<br />

1-sprachig<br />

DE<br />

Mondphasen<br />

01<br />

02<br />

03<br />

14 Wandertipps<br />

13 Tourenvorschläge<br />

27 Blatt (40 Seiten)<br />

1-sprachig<br />

DE<br />

05<br />

06<br />

07<br />

ET: April 2024<br />

22,00 Euro<br />

ISBN<br />

978-3-86192-420-3<br />

08<br />

09<br />

10<br />

Stadler Kalender 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!