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Sachwert Magazin ePaper, Ausgabe 135

In diesem Magazin lesen Sie: TITEL:  Immobilien: »Zum Optimismus verpflichtet« | Andreas Schrobback im Interview MARKTKOMMENTAR: US-Börse hat höchste Risikostufe erreicht | Claus Vogt SACHWERTE: Edler Tropfen im Safe? | Wie Weine zur Wertanlage werden WISSEN: Eine Weinverkostung auf Château Gruaud Larose | Heiko-Tosten Taudien FINANZPOLITIK: Javier Mileis wegweisende Rede in Davos | Dr. Dr. Rainer Zitelmann WISSEN: Die Architektur des Images | Auszug aus dem Buch »Peter Thiel« von Max Chafkin 

In diesem Magazin lesen Sie:

TITEL:  Immobilien: »Zum Optimismus verpflichtet« | Andreas Schrobback im Interview
MARKTKOMMENTAR: US-Börse hat höchste Risikostufe erreicht | Claus Vogt
SACHWERTE: Edler Tropfen im Safe? | Wie Weine zur Wertanlage werden
WISSEN: Eine Weinverkostung auf Château Gruaud Larose | Heiko-Tosten Taudien
FINANZPOLITIK: Javier Mileis wegweisende Rede in Davos | Dr. Dr. Rainer Zitelmann
WISSEN: Die Architektur des Images | Auszug aus dem Buch »Peter Thiel« von Max Chafkin 

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<strong>Sachwert</strong>e<br />

Der Fokus liegt somit auf sogenanntem<br />

»Fine Wine«, also auf den Weinen, die<br />

im 100-Punkte-System des amerikanischen<br />

»Weinpapstes« Robert Parker eine<br />

hohe Punktzahl, das heißt einen Wert<br />

von 80, bestenfalls sogar mehr erreichen.<br />

Eine solche Qualität hat natürlich<br />

ihren Preis: Die niedrigste Summe, die<br />

Einsteiger investieren müssten, um auf<br />

dem Markt Fuß zu fassen, liegt Triptrees<br />

Schätzungen zufolge bei etwa 5.000<br />

Euro. Doch nicht nur die Herkunft, auch<br />

Möglichkeiten für einen Etikettenschwindel<br />

im wahrsten Sinne des Wortes. Doch<br />

obwohl die Unterscheidung von Original<br />

und Fälschung hierdurch erschwert werden<br />

kann, gibt es einige Vorkehrungen,<br />

die Laien im Vorfeld treffen können, um<br />

sich vor Betrug zu schützen: So lässt sich<br />

etwa das Risiko durch den Bezug aus seriösen<br />

Quellen minimieren und auch die<br />

fraglichen Flaschen bis zum Abfüller zurückzuverfolgen,<br />

kann Sicherheit bieten.<br />

Letzteres werde allerdings umso schwie-<br />

»Das Schöne an Wein ist doch, dass man<br />

damit gar nicht verlieren kann. Legt er<br />

nicht an Wert zu, kann man ihn immer<br />

noch trinken.«<br />

– Tim Triptree<br />

Bilder: Depositphotos / NewAfrica / gattophotos / minervastock<br />

die Farbe des Weins sei entscheidend,<br />

weiß der Marktkenner Heiko Schimeczek<br />

zu berichten. In einem Interview mit dem<br />

Lifestyle <strong>Magazin</strong> »Amexcited« erklärt er,<br />

nur Rotweine seien nach einer mehrjährigen<br />

Lagerzeit noch trinkbar – und diese<br />

Zeit braucht es mindestens, bis sich ein<br />

Weiterverkauf lohnt. Als Faustregel sollten<br />

daher eher junge Weine mit langer<br />

Lagerfähigkeit ausgewählt werden.<br />

Doch auch bei der Aufbewahrung<br />

selbst ist Obacht gefragt, denn wer da<br />

einen handelsüblichen Weinkühlschrank<br />

oder den heimischen Weinkeller nutzen<br />

möchte, geht ein hohes Risiko ein:<br />

Denn die Weine benötigen eine konstant<br />

niedrige Raumtemperatur und eine etwa<br />

65-prozentige Luftfeuchtigkeit. Werden<br />

diese Bedingungen nicht erfüllt, kann<br />

das Luxusgut schnell an Qualität einbüßen.<br />

Wie auch bei der Lagerung vieler<br />

anderer Investments besteht daher auch<br />

die Möglichkeit einer professionellen Lagerung<br />

außerhalb des eigenen Zuhauses.<br />

VORSICHT VOR FÄLSCHUNGEN!<br />

Doch bevor die teuren Tropfen für die<br />

nächsten Monate in einem abgedunkelten<br />

Raum verschwinden, sollten Anleger<br />

sie einer professionellen Echtheitsprüfung<br />

unterziehen, denn Betrüger haben<br />

auf einem unregulierten Markt nur allzu<br />

leichtes Spiel. Dass die Anzahl solcher<br />

Fälschungen in Zukunft sogar steigen<br />

könnte, mahnte David Molyneux-Berry<br />

bereits im Jahr 2010 an. Damals erklärte<br />

der langjährige Leiter des Wine Departements<br />

im Auktionshaus Sotheby’s gegenüber<br />

der »Süddeutschen Zeitung«, der<br />

technische Fortschritt eröffne zahlreiche<br />

riger, je mehr Stationen der Wein im Vorfeld<br />

durchlaufen habe, gibt Molyneux-<br />

Berry zu bedenken: »Letztendlich bringt<br />

nur eines wirkliche Sicherheit: entkorken<br />

und trinken!«<br />

WEINE UND WERTENTWICKLUNG:<br />

DIE PROGNOSEN<br />

Wer also mit Wein die Aufstellung seines<br />

Portfolios zu verbessern versucht, sollte<br />

weder die hohen Kosten noch eine<br />

intensive Vorabrecherche scheuen. Für<br />

Einsteiger, die diese Hürden meistern,<br />

indem sie planvoll investieren und einen<br />

langen Atem beweisen, kann sich Wein<br />

zu einer aussichtsreichen Geldanlage<br />

entwickeln, darauf deuten auch unlängst<br />

veröffentlichte Zahlen hin: Obwohl die<br />

Wertentwicklung einiger Weine im Laufe<br />

des vergangenen Jahres etwas hinter<br />

ihren Erwartungen zurückblieb, konnte<br />

eine 12er-Kiste Romanée-Conti Grand<br />

2023 durchschnittlich einen stattlichen<br />

Preis von 274.000 Euro erzielen und die<br />

Best-Performer des Jahres, ein Plus von<br />

über 40 Prozent verbuchen. Kein Wunder<br />

also, dass die Fine-Wine-Branche<br />

grundsätzlich auch weiterhin optimistisch<br />

in die Zukunft blickt. Dies jedenfalls<br />

legt eine aktuelle Liv-ex-Prognose nahe:<br />

Für das Jahr 2024 erwarten demzufolge<br />

rund 67,8 Prozent der befragten Weinhändler<br />

einen Anstieg des Index. Falls<br />

aber die Rendite dennoch einmal ausbleiben<br />

sollte, können Anleger immerhin<br />

noch Tim Triptrees pragmatischem<br />

Ratschlag folgen. »Das Schöne an Wein<br />

ist doch, dass man damit gar nicht verlieren<br />

kann. Legt er nicht an Wert zu, kann<br />

man ihn immer noch trinken«, bringt er<br />

es nämlich auf den Punkt. AS<br />

Heiko-Torsten Taudien hat seine<br />

Leidenschaft zu hochwertigen<br />

Weinen zum Beruf gemacht. Als<br />

Verkoster im auflagenstärksten<br />

Weinmagazin im deutschsprachigen<br />

Raum stellt er uns im nachfolgenden<br />

Gastbeitrag ein Weingut<br />

aus Bordeaux vor, das unter<br />

Kennern zur »Deuxieme Grand<br />

Cru Classé« zählt, also zur zweithöchsten<br />

Stufe der Bordeaux-<br />

Klassifikation.

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