Kulmbacher Land 03/2024
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Gesundheit & Wellness<br />
Der Huflattich Heilpflanze des Jahres 1994<br />
(Tussilago farfara Tussis = Husten und ago = ich vertreibe)<br />
… ist eine der ersten Frühjahrspflanzen.<br />
Seine wichtigsten Inhaltsstoffe<br />
sind Schleimstoffe,<br />
Bitterstoffe, Gerbstoffe, Polysaccharide<br />
und Inulin. Er hat einen<br />
hohen Anteil an Kalium,<br />
Kalzium, Zink, Magnesium, Kieselsäure<br />
und Eisen. Bekannt als<br />
bewährtes Mittel bei Husten,<br />
Heiserkeit, Entzündungen der<br />
Luftwege und auch der Mundund<br />
Rachenschleimhaut (Kommission<br />
E).<br />
Er ist die klassische Schleimdroge<br />
und legt eine Schleimhaut über<br />
die entzündeten Schleimhäute<br />
der Lunge und der Bronchien.<br />
Raucher können ihre Zigaretten<br />
mit Huflattichblättern stopfen.<br />
Mit dieser Anwendung aus der<br />
Volksheilkunde kann der Husten<br />
auch gestillt werden und tut<br />
Brust und Lunge gut. Früher war<br />
diese Methode gang und gäbe.<br />
Huflattich gehört zu den ältesten<br />
Heilkräutern bei Husten und<br />
war auch die Heilpflanze des<br />
Jahres 1994. Auch als Räucherung<br />
kann Huflattich verwendet<br />
werden – er reinigt den Raum<br />
und die Lunge. Als Badezusatz<br />
helfen die Blüten und Blätter<br />
(die Blätter erscheinen erst<br />
nach der Blütezeit der Pflanze)<br />
bei strapazierter Haut und<br />
wunden Füßen. Mit einer Haarspülung<br />
aus Huflattich wird die<br />
Kopfhaut entfettet und Schuppenbildung<br />
verhindert. Die<br />
Blätter des Huflattichs können<br />
auch als Wundauflage bei Verletzungen<br />
oder Verbrennungen<br />
verwendet werden, da die enthaltenen<br />
Schleimstoffe als reizlindernd<br />
wirken.<br />
Huflattich ist in den letzten<br />
Jahren etwas in „Verruf“ geraten,<br />
da er Pyrrolizidinalkaloide<br />
Achtung! Die Blätter des<br />
Huflattichs können auch mit<br />
den Blättern der Pestwurz<br />
verwechselt werden.<br />
enthält, die krebserregend und<br />
leberschädigend sein können.<br />
In Blütenknospen, Blütenständen<br />
und ganz jungen Laubblättern<br />
sind diese kaum enthalten<br />
und können beruhigt verwendet<br />
werden. Es wird empfohlen<br />
Huflattich nicht über einen Zeitraum<br />
von vier Wochen einzunehmen.<br />
Wobei seit Jahrhunderten<br />
Huflattich konsumiert<br />
wurde, ohne dass diese schädlichen<br />
Wirkungen beschrieben<br />
sind. Aber das muss jeder für<br />
sich selbst entscheiden.<br />
In der Schwangerschaft und<br />
Stillzeit sollte man auf Huflattich<br />
verzichten, ebenso auf die<br />
Anwendung bei Kleinkindern.<br />
In der Volksheilkunde wird eine<br />
Teezubereitung aus Huflattich<br />
empfohlen. 2 bis 3 Gramm der<br />
Blätter mit kochendem Wasser<br />
übergießen und 10 Minuten zugedeckt<br />
ziehen lassen. Auch ein<br />
Sirup (gleiche Herstellungsweise<br />
wie Spitzwegerichsirup) oder<br />
Frischpflanzensaft kann mit<br />
Huflattich hergestellt werden.<br />
Huflattich ist auch eine Bereicherung<br />
in der Küche. Knospen<br />
und Blüten schmecken wunderbar<br />
im Salat. Junge Blätter<br />
klein geschnitten in Kräuterquark<br />
oder auch mit in den<br />
Salat geben. Große Blätter als<br />
Blattrouladen mit diversen Füllungen.<br />
Wenn Sie Blüten des Huflattichs<br />
sammeln, dann bitte nur<br />
in den Mengen die Sie tatsächlich<br />
brauchen, da Huflattich<br />
einer der ersten Frühjahrsblüher<br />
ist und daher auch zur<br />
ersten Bienenweide gehört.<br />
Erika Bauer, zertifizierte Kräuterführerin,<br />
Kräuterdorf Nagel<br />
Trotz sorgfältiger Recherche<br />
übernehme ich keine Haftung für den<br />
Inhalt und dessen Verwendung.<br />
6 <strong>Kulmbacher</strong> <strong>Land</strong> im März